Rose x Scorpius von Annea (Wenn ihr zwei nur nicht so stolz wärt...) ================================================================================ Kapitel 3: Demütigungen ----------------------- Viel Spaß! Für Lob/Kritik/Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen! Zwei Tage später am Bahnhof KingsCross. „Rose, beeil dich, der Zug fährt in ein paar Minuten los! Hugo, wo bleibst du?“, rief Hermine aufgeregt, um den Lärm der anderen Zauberer, die gerade am Gleis 9 ¾ standen, zu übertönen. „Als ob es unsere Schuld wäre, wenn Dad zu spät wegfährt und dann nicht einparken kann.“, flüsterte Rose ihrem jüngeren Bruder genervt zu, der sie daraufhin angrinste. „Und dass ihr mir ja keinen Ärger macht. Besonders du Rose, lass dich nicht schon wieder auf Streitereien mit Scorpius ein! Du bist jetzt Vertrauensschülerin, du musst ein Vorbild sein.“, ermahnte Hermine ihre Kinder und drückte sie noch einmal an sich. Als Ron seine Tochter in die Arme schloss, flüsterte er ihr ins Ohr: „Vergiss das einfach wieder. Zeigs dem Malfoy!“ Rose lächelte ihren Vater an. Dann bestiegen beide Weasleys den Zug, der ein paar Sekunden später auch schon losfuhr. Sie gingen durch zahllose Gänge, bis sie endlich das Abteil fanden, indem James mit Tom, David, Albus und Lily saß. „So, wir müssen zu den anderen Vertrauensschülern, Al. Wir anderen sehen uns später.“, verabschiedete sich Rose und die beiden machten sich auf zu ihrem Abteil. „Hey Nora!“, begrüßte sie das Mädchen. „Hallo Rose.“ Die beiden umarmten sich kurz. „Das ist Will.“, meinte sie und zeigte auf einen dicklichen blonden Jungen. Rose und er schüttelten sich kurz die Hand. „Ich bin Chris Thomas, Vertrauensschüler aus Gryffindor und das ist Eva Finn. Freut mich.“, meinte er und reichte ihr die Hand. „Rose Weasley.“, antwortete sie, lächelte und schüttelte beiden die Hände. Auch Albus wurde allen vorgestellt. Die zweite Vertrauensschülerin aus Ravenclaw war Tyra. „Einer fehlt noch.“, bemerkt Chris. Rose nickte und meinte: „Scorpius Malfoy. “ „Wir können ja schon einmal mit ein paar Besprechungen anfangen. Er wird sicher gleich da sein.“, sagte Albus und alle stimmten ihm zu. Nach einer Stunde Fahrt war Scorpius allerdings immer noch nicht da. „Vielleicht sollte ihn jemand suchen gehen?“, schlug Nora vor. Alle sahen Al an, der gerade in einem Gespräch mit Eva vertieft war. „Ich geh schon.“; meinte Rose und verließ das Abteil. Sie hatte schon einige Abteile durchsucht, bis sie zu einem kam, an dem die Türe geschlossen und die Vorhänge zugezogen waren. Sie klopfte mehrmals an, aber nichts tat sich. Langsam zog sie die Türe auf und blieb reglos stehen. Scorpius saß auf einer der Bänke, oder er lag viel eher, und auf ihm lag ein schwarzhaariges Mädchen, das einen Slytherin Umhang trug. Eng umschlungen knutschten die beiden herum. Die Tür knarrte beim Aufgehen und so sahen die beiden schnell auf. Das Mädchen begann zu kichern und Scorpius sah Rose kurz erschrocken, dann kalt an. „Ich.. ähm.. Ich wollte nur.. Ich.. tut mir leid.“, murmelte sie, zog die Tür wieder zu und rannte zu einer der Toiletten. Dort setzte sie sich erst einmal hin. Ich bin so ein Idiot. Wie kann ich nur denken, wir könnten Freunde werden, wenn er Mädchen so behandelt. Er weiß vermutlich nicht einmal ihren Namen. Andererseits hat sie es sicher nicht anders verdient, wenn sie so mit sich umspringen lässt. Und warum entschuldige ich mich eigentlich? Er ist doch derjenige, der seine Pflichten vernachlässigt, dachte sie sich. Sie wusch sich mehrmals das Gesicht mit kaltem Wasser, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dann verließ die die Toilette. Draußen lehnte Scorpius lässig an der Wand und musterte sie. Sie warf ihm nur einen bösen Blick zu und wollte vorbeigehen, doch er versperrte ihr den Weg. „Was soll das?“, knurrte sie. Überrascht sah er sie an. „Wieso so aufgebracht?“, wollte er wissen. „Aufgebracht? Ich bin nicht aufgebracht!“, rief sie. „Ach nein? Und wieso keifst du hier dann so rum?“ Er lächelte sie charmant an. Ob sie ihn schon jemals so gesehen hatte, wusste sie nicht, aber sie konnte durchaus verstehen, dass man bei so einem Lächeln dahin schmolz. Dieser Gedanke machte sie noch wütender. „Ich keife, weil du schon seit über einer Stunde bei uns Vertrauensschülern sein solltest, anstatt deinen Trieben nachzugehen. Ich weiß, es muss furchtbar dringend gewesen sein, immerhin hat sich ja alles zwei Monate aufgestaut, aber deine Pflicht geht vor! Auch wenn du es nötig haben solltest. Und jetzt lass mich durch.“ Rose versuchte an ihm vorbeizukommen, doch er ließ sie nicht durch. „Du bist eifersüchtig.“, stellte er ruhig fest. Und ja, vielleicht war sie es auch, aber bei Merlins Bart das würde sie weder sich selber noch ihm jemals eingestehen. Jetzt war sie nahe dran zu explodieren. „Eifersüchtig? Wie bitte? Ich soll eifersüchtig sein? Auf was denn bitte? Auf eine kurze Knutscherei im Zug mit Mister Eisklotz? Oder auf einen Quickie in Hogsmeade. Ich bitte dich. Du solltest langsam wissen, dass ich gewisse Prinzipien und ein Niveau habe, was man von dir allerdings nicht behaupten kann.“, schrie sie schon fast. Einige Schüler steckten ihre Köpfe aus den Gängen. Scorpius sah sie nur an. Was sollte er ihr auch sagen? Dass sie Recht hatte? Dass die meisten seiner Verflossen überhaupt kein Niveau gehabt hatten? Oder dass sie die einzige war, die es mit ihm aufnehmen konnte? Nein, das konnte er ihr nicht sagen, also sah er sie nur an, mit diesem durchdringenden Blick. Plötzlich fing Rose an zu lachen. „Weißt du was? Ich war ja so dumm. Es ist schon richtig lächerlich. Ich habe doch tatsächlich geglaubt, dass wir Freunde werden können. Ich dachte, du wärst nicht so schlimm, wie ich es mir immer vorstelle. Dass ich mir das alles nur einbilde, damit ich dich besser fertig machen kann. Aber ich sehe ein, das war falsch. Du bist ein Schwein. Du benutzt Mädchen einfach nur. Und du vernachlässigst deine Pflichten. Und ich hab doch tatsächlich gedacht, wir hätten etwas gemeinsam.“, meinte sie und lachte wieder. Dann sah sie ihn ernst an. Mit einem so kalten Blick, wie er ihn noch nie an ihr gesehen hatte. „Und jetzt lass mich durch.“ Sie betonte jedes Wort extra, als er allerdings keine Anstalten machte sich zu bewegen, nahm sie ihren Zauberstab und schickte Malfoy mit einem Schwung an die hintere Wand. Dort klatschte er dagegen und fiel auf den Boden. Sie ging einfach weiter ohne sich darum zu kümmern. Sie war nicht einfach nur sauer, nein, sie war in Rage. Nicht nur wegen ihm sondern auch wegen ihr selbst. Sie hatte sich etwas vorgemacht, hatte Hoffnungen gehabt und das obwohl doch alles dafür sprach, dass er ein Schwein war und immer eines bleiben würde. Sie ging wieder zurück ins Abteil der Vertrauensschüler. Scorpius ließ sich den Rest der Fahrt nicht mehr blicken. Und auch die ersten Tage in Hogwarts war es ungewöhnlich ruhig um Rose. Albus hingegen hatte keine schöne Zeit, denn Scorpius war schlechter gelaunt denn je. „Wieso entschuldigst du dich nicht einfach bei ihr?“, wollte Al wissen. Sein bester Freund funkelte ihn an. „Wie bitte? Was soll ich tun?“, knurrte er. Albus hob beschwichtigend seine Hände. „Ich mein ja nur, wenn dich die ganze Sache so aufregt, entschuldige dich und dann ist alles wieder gut.“ Aufmunternd lächelte er Malfoy an. „Nie im Leben werde ich mich bei ihr entschuldigen! Sie hat mich beleidigt!“ Und damit stapfte er in die Große Halle zum Abendessen. Albus seufzte. Er musste Rose finden und sie zur Vernunft bringen. Er ging an den Ravenclaw-Tisch und setzte sich zu ihr. „Hey Al, was gibt’s?“, fragte seine Cousine ihn etwas mürrisch. „Du musst dich bei Scorp entschuldigen! Das geht so nicht weiter. Ich halte das nicht mehr aus. Er ist die ganze Zeit mies gelaunt.“, bat er sie. Rose lachte auf. „Der ist doch immer mies gelaunt! Und ich entschuldige mich sicher nicht für die Wahrheit. Außerdem passt mir die Situation ganz gut. Ich habe meine Ruhe und genug Zeit zu lernen.“ Albus gab es auf und ging wieder zu seinem Platz. Scorpius würde sich schon noch beruhigen. Irgendwann. Hoffentlich. „Hey Rose, warte doch mal!“, rief ihr ein dunkelhaariger Junge mit Slytherin Umhang nach, als sie die Große Halle nach dem Frühstück verlassen wollte. Sie erkannte ihn als Josh McMiller, einer der Schulsprecher aus dem 7. Jahr. „Ja, bitte?“, wollte sie wissen und lächelte ihn an. „Ich bin Josh. Freut mich dich kennenzulernen!“, strahlte er sie an, als er sie endlich eingeholt hatte. Etwas verwirrt, aber immer noch lächelnd, nahm sie seine Hand entgegen und schüttelte sie. „Mich auch, was gibt’s denn?“, fragend sah sie ihn an. Er zog sie ein wenig vom Eingang weg. „Weißt du, eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mit mir zum nächsten Quidditch Spiel gehen möchtest. Du weißt schon, so als Date.“ Völlig verblüfft und außerstande zu antworten starrte sie ihn einfach nur an. Als er merkte, dass sie keine Anstalten machte, etwas zu erwidern, fuhr er fort: „Die Sache ist die, ich beobachte dich nun schon seit einiger Zeit und ich muss sagen, du gefällst mir sehr gut. Deshalb dachte ich, vielleicht könnten wir uns einmal treffen und sehen, ob wir nicht Gemeinsamkeiten haben.“ Immer noch starrte sie ihn an. „Du, Josh, ich finde das echt nett und mutig von dir, aber ich gehe eigentlich nicht mit Jungs aus.“, antwortete sie nun wahrheitsgemäß. Nun lächelte er sie an. „Aber das bedeutet ja nicht, dass du es nie tun wirst oder? Bitte, gib mir eine Chance, wenn es nicht klappt, hast du höchstens einen Tag beim Quidditch verschwendet. Aber vielleicht hast du auch Spaß, das kann man vorher nie wissen.“ Rose überlegte einen Augenblick. Hinter Josh sah sie Tyra stehen, die beide Daumen nach oben streckte. Leise seufzte sie. „Okay, ich gehe mit dir am Samstag zum Quidditch.“, meinte sie etwas resigniert. Josh dankte ihr noch einmal, lächelte sie charmant an und war dann auch schon verschwunden. „Wow, du hast eine Einladung von McMiller bekommen.“, staunte Tyra. „Der ist ja so heiß.“ Rose rollte mit den Augen. „Wer spielt eigentlich am Samstag?“, fragte sie anstatt auf Tyras Bemerkung einzugehen. „Gryffindor gegen Hufflepuff. Immerhin ist Josh doch einer der Treiber von Slytherin. Er würde dich doch nicht einladen, wenn er selbst spielen müsste.“, klärte sie ihre beste Freundin auf. „Josh spielt Quidditch?“, seufzte sie. Tyra sah sie strafend an. „Also wirklich Rose. Du sollest ein bisschen auf die Welt außerhalb deiner Bücher achten. Ich meine, du kennst mich, ich lese und lerne auch gerne, aber manchmal habe ich das Gefühl, du übertreibst es. Josh spielt seit seinem dritten Jahr Quidditch. Und er ist einer der besten seit mindestens zehn Jahren. Außerdem spielt so ziemlich jeder heiße Typ Quidditch. Woher sollten die denn sonst ihre tollen Körper haben.“, kicherte sie. Rose seufzte auf. „Tyra, ich habe besseres zu tun, als die Körper irgendwelcher Männer zu begutachten.“ „Ja, leider.“, murmelte Tyra. „Ein Liebesleben würde dir gar nicht schaden.“ Die Nachricht von ihrem ersten Date verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Und da Josh ebenfalls in Slytherin war, erfuhren es Albus und Scorpius natürlich auch. „Wie kann sie nur mit diesem Spinner ausgehen? Sieh ihn dir doch mal an. Er ist ein Lackaffe. Steht jeden Tag mindestens eine Stunde vor seinem Spiegel.“, meinte Scorpius kurz nachdem sie das von Rose und Josh erfahren hatten zu Albus. Sie saßen gerade gemeinsam im Gemeinschaftsraum und machten Hausaufgaben, als Josh hereinkam und sich in einem der Spiegel bewunderte. „Ach lass sie doch.“, meinte Albus. „Sie ist alt genug um selbst zu entscheiden, mit wem sie ausgeht.“ Scorpius schnaubte. „Anscheinend nicht, wenn sie sich so einen nimmt.“ Die nächsten zwei Stunden, die sie eigentlich für ihre Arbeiten nutzen wollten, regte sich Scorpius stetig über Josh auf. Auch die nächsten Tage wurde es nicht besser, bis Albus schließlich vor dem Zaubertränkeunterricht der Kragen platzte. „Hör mal, Scorp, du bist mein bester Freund, aber zurzeit bist du so ungefähr der letzte Mensch, mit dem ich meine Zeit verbringen will. Du nervst nur rum. Wenn es dir nicht passt, dass Rose mit Josh ausgeht, dann sag ihr das und nicht mir! Oder noch besser, frag sie doch nächstes mal einfach selber! Na wie wäre das?“, knurrte er und lies Scorpius allein am Gang stehen. Ich und mit Rose ausgehen? Pah, so was blödes. Ich dachte nur es interessiert ihn, was seine Cousine so treibt, aber bitte, wenn er meint, ging es Scorpius durch den Kopf. Nach Zaubertränke verließ Albus so schnell den Raum, dass Scorpius alleine zurückblieb. Beim Hinausgehen stieß er jedoch mit Rose zusammen. „Kannst du nicht aufpassen?“, keifte sie ihn an. Zornig starrte er sie an. Genau das hatte er gebraucht. Wieso sollte er seine Wut an Al auslassen, wo sie doch viel mehr damit zu tun hatte. „Ich soll aufpassen? Pass du lieber auf mit wem du dich einlässt! Josh McMiller“, spuckte er, „das ist doch wohl nicht dein Ernst oder?“, schrie er sie an. „Jetzt bist du der, der eifersüchtig ist. Außerdem geht dich das nichts an.“, meinte sie und ließ ihn stehen. Ihr erstes Treffen mit Josh war angenehmer, als Rose es sich vorgestellt hatte. Er war zuvorkommend und intelligent. Sie konnte mit ihm über einige interessante Themen sprechen und sie schienen auf einer Wellenlänge zu sein. Er schaffe es auch ein paar Mal, sie zum Lachen zu bringen. Alles in allem war es ein sehr netter Tag. Seit dem hatte Scorpius kein Wort mehr über die ganze Sache verloren. Weder zu Albus, noch zu sonst irgendjemanden. Er hatte Rose einfach ignoriert. Wenn sie in einem Fach eine Teamarbeit machen mussten, sprach er nur das nötigste oder überging sie einfach. „Josh hat mich für morgen nach Hogsmeade eingeladen.“, meinte Rose eines Abends, wenige Wochen vor Weihnachten, als sie mit Tyra im Gemeinschaftsraum saß. „Das ist dann eure dritte Verabredung oder?“, wollte Tyra wissen. Rose nickte. „Und? Bist du verliebt? Du wirkst nicht so.“, merkte ihre Freundin an. Rose seufzte. „Ich weiß nicht. Ich mag ihn. Er ist nett und intelligent. Der erste, mit dem man auch über Bücher und so reden kann. Aber es kribbelt irgendwie nicht. Er bringt mein Blut nicht in Wallung und ich habe keine schlaflosen Nächte wegen ihm. Es ist nicht so wie bei..“, Rose brach ab, aber Tyra wusste es schon. „Nicht so wie bei Scorpius.“, beendete sie den Satz. Rose nickte. „Ich weiß auch nicht wieso, aber er ist der einzige, bei dem ich weiche Knie bekomme, oder der es schafft, dass ich mich so furchtbar aufrege. Aber er ist und bleibt ein Idiot. Josh dagegen ist richtig charmant. Er schenkt mir Blumen und hält mir die Tür auf und so was.“ Rose seufzte und Tyra stimmte ein. „Ach wart erst einmal ab, vielleicht kommt das Kribbeln noch, wenn er dich erst einmal küsst.“, grinste ihre Freundin. Rose kicherte. „Ich weiß nicht, ob er das jemals tun wird. Er ist immer so lieb und zurückhaltend, aber doch selbstsicher. Irgendwie total perfekt und doch auch nicht. Aber immerhin weiß er, was sich gehört. Und das kann man von Scorpius nicht behaupten. Ich denke er hat noch kein Mädchen offiziell eingeladen. Er verkriecht sich immer in irgendwelchen dunkel Ecken, als wäre es ihm peinlich.“, ärgerte sie sich. „Komm schon Scorp! Ich will mir unbedingt noch ein paar verzauberte Schreibfedern und Kotzpastillen kaufen. Außerdem wollte ich schauen, ob ich ein paar passende Weihnachtsgeschenke für meine Familie finde.“, jammerte Al am Wochenende zu Malfoy, um ihn zu überreden, mit ihm nach Hogsmeade zu gehen. „Dann geh doch. Ich hab sowieso noch zu lernen.“, meinte Scorpius murrend. Albus schüttelte den Kopf und zog seinen Freund einfach mit sich. „Keine Chance. Du wirst mitgehen und du wirst Spaß haben. Sich zu verkriechen, nur weil Rose mit Josh ausgeht. Also wirklich, wenn das jemand wüsste.“ Albus sah sein Gegenüber strafend an. Scorpius schien förmlich zu explodieren. „Das hat absolut nichts mit Rose zu tun. Es ist mir völlig egal mit wem sie sich trifft oder nicht. Solange sie mit ihm abgelenkt ist, ist sie wenigstens auch schlechter im Unterricht.“ Albus grinste. „Wenn es dir so wichtig ist, dass ich das glaube, wirst du mir wohl beweisen, wie egal dir Rose ist, indem du mitkommst.“ An dem Gesichtsausdruck von Scorpius konnte er erkennen, dass er gewonnen hatte. Sein Freund strahlte wilde Entschlossenheit aus. Also soweit Scorpius etwas anderes als Arroganz, Stolz und ein wenig Kälte ausstrahlen konnte. Aber Al kannte ihn nun schon so lange, und erkannte auch die kleinste Gefühlsregung seines Freundes. „Wollen wir zu Madam Puddifoot´s?“, fragte Josh lächelnd, als er das Schloss gemeinsam mit Rose in Richtung Hogsmeade verließ. Eigentlich mochte sie dieses Café nicht sonderlich, doch wollte sie Josh auch nicht vor den Kopf stoßen. Und irgendwie war ihr klar gewesen, dass er sie dorthin einladen würde. Jeder, der ein Rendezvous hatte, kam hierher, also nickte sie zur Bestätigung. Da Rose die Atmosphäre nicht mochte, suchte sie einen Tisch am Fenster aus, um wenigstens etwas anderes im Blickfeld zu haben, als kitschige rosa Herzchen, Mistelzweige, Geschenksbänder, geschmückte Minichristbäume oder andere Weihnachtsmotive, die durchs Café schwebten. Josh hingegen dachte, dass sie durch die Tischauswahl sichergehen wollte, dass jeder, der vorbeiging die beiden sahen und grinste Rose an. „Wenn es dir hier zu abgelegen ist, können wir auch ins Drei Besen gehen.“ Rose wurde etwas Rot um die Nasenspitze. „Nein, es ist .. schön hier.“ „Ja, ich dachte, es wäre passend.“ Albus schleifte Scorpius jetzt schon eine geschlagene Stunde durch Hogsmeade. Zuerst waren sie in Zonkos Scherzartikelladen gewesen, indem Al eine halbe Stunde brauchte, um sich zu entscheiden, ob er lieber Kotzpastillen, Mumpsdrops oder Eiterdragees wollte, bevor er dann doch alle drei nahm. Nur um sicherzugehen, hatte er gemeint. Anschließend waren sie in den Honigtopf gegangen, indem Albus sich mit reichlich Nasch- und Schwänz-Leckereien eindeckte. Währendessen entdeckte Scorpius Schokoladenkugeln, die mit Erdbeermousse und Schlagsahne gefüllt waren und die, wie er wusste, Rose unheimlich gern hatte, er jedoch überhaupt nicht ausstehen konnte. Für seinen Geschmack waren die Dinger viel zu süß. Er mochte viel lieber Blutschlecker. Heimlich kaufte er eine Schokokugel und ließ sie unbemerkt in seinem Umhang verschwinden, um alles unauffälliger zu gestalten, nahm er noch einen Blutschlecker mit. Als sie danach auf dem Weg in die Drei Besen waren und an Madam Puddifoot´s Café vorbeigingen, sahen sie Rose uns Josh darin sitzen. Die beiden waren zu tief in ihrem Gespräch versunken, um Scorpius oder Albus zu bemerken. Augenblicklich bekam Scorp unheimlich schlechte Laune und ärgerte sich maßlos darüber, diese blöde Schokokugel gekauft zu haben. Im Gasthaus angekommen holten sie sich erstmal jeder ein Butterbier. Kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, kam Eva Finn, eine andere Vertrauensschülerin, die Al aus dem HogwartsExpress kannte, an ihren Tisch und fing mit ihm ein intensives Gespräch an. Scorpius seufzte. Der Tag konnte einfach nicht schlimmer werden. Zuerst musste er ewiglang zusehen, wie Albus sich darüber ausließ, welche Drops er nun am besten fand, dann sah er Rose auch noch mit diesem Spinner und dann ließ sein bester Freund ihn einfach sitzen, obwohl er doch nur wegen ihm mitgekommen war. Er hätte im Schloss bleiben sollen und seine Hausaufgaben erledigen sollen. Und da er keine Lust hatte, das fünfte Rad am Wagen zu sein, verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss. „Wie wärs, wollen wir noch zum See und ein wenig spazieren gehen?“, fragte Josh sie. „Ja klar, gerne.“, antwortete Rose lächelnd und hakte sich bei ihm unter. Gemeinsam schlenderten sie am Schwarzen See entlang, bis sie an einer kleinen Bank ankamen. Er wischte den Schnee gentlemanlike hinunter und meinte: „Wollen wir uns setzen?“, Rose setzte sich und lächelte ihn an. „Ich mag den Winter eigentlich nicht besonders. Es ist immer viel zu kalt. Im Frühling und Sommer kann man wenigstens draußen lesen und lernen, aber wenn so viel Schnee liegt, geht das nicht.“ Rose seufzte. „Tut mir leid! Versteh das nicht falsch. Ich finde es echt schön hier.“ Josh lächelte sie nur an. „Schon gut, ich weiß was du meinst. Es ist wirklich sehr kalt.“ Damit rückte er näher an sie heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Besser?“, fragte er. Obwohl ihr immer noch genauso kalt war, nickte sie. Immerhin taten Mädchen das doch, oder? Und sie wollte sich einmal wie ein normales Mädchen verhalten. Sie hatte ein Date und er hatte sich die Mühe gemacht, sie einzuladen und sich das alles auszudenken. Dann konnte sie wenigstens nett sein und nicht herum zicken. „Weißt du Rose, ich wollte dir schon länger etwas sagen. Ich mag dich.“, flüsterte und kam immer näher. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter entfernt. Würde es jetzt passieren? Würde sie jetzt von Josh McMiller ihren ersten Kuss bekommen? Eigentlich gefiel ihr der Gedanke gar nicht. Sie war einfach nicht verliebt in ihn, oder redete sie sich das ein? Wieso wollte sie sich nur so sehr von anderen unterscheiden? Sie war ein Mädchen und Mädchen mögen Küsse von gutaussehenden, netten, charmanten Jungs. Also schloss sie ihre Augen und bereitet sich mental auf das vor, was gleich passieren würde. Ein wenig aufgeregt war sie dann doch. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, Zehntelsekunden vielleicht, bis.. „Levicorpus!“ Beim Klang dieser Stimme riss Rose die Augen auf. Mit einem Ruck wurde Josh an unsichtbaren Seilen um seinen Fuß in die Luft gerissen. „Scorpius!“, keuchte sie erschrocken. Josh strampelte wild, sein Kopf färbte sich langsam rot. „Was soll das? Lass mich runter, Malfoy!“, schrie er aufgebracht, doch Scorpius ignorierte ihn. Er sah Rose kühl an, diese wiederum starrte erschrocken von Josh zu Malfoy und wieder zurück. „Lass ihn runter! Was fällt dir eigentlich ein?“, rief sie schließlich aufgebracht. Scorpius setzte sein typisches Malfoy-Slytherin Lächeln auf, bei dem seine Augen immer eiskalt blieben. „Hmm, was mir einfällt? Mir? Vielleicht fragst du ihn das besser.“, sagte er ruhig und schwang seinen Zauberstab in Joshs Richtung, wodurch dieser durch die Luft gewirbelt wurde und er anfing zu schreien. „Wie meinst du das denn wieder? Was soll ich ihn fragen?“, meinte Rose nun schon verzweifelter. Joshs Gesicht färbte sich immer röter und langsam sah er so aus als bekäme er keine Luft mehr. „Ich gebe dir einen Tipp. Seine Freunde Smith und Rowl haben etwas damit zu tun.“ Seine Stimme lies sie frösteln. Mehr als der Schnee um sie herum. Er schien wütend zu sein. „Los, sag es ihr.“, wies er Josh an. Dieser hustete kurz, schnappte nach Luft und meinte: „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Scorpius lachte. Es war ein hohles, dumpfes und keineswegs ernstgemeintes Lachen. „Oh doch McMiller, du weißt genau wovon ich spreche, und wenn du es nicht sofort ausspuckst, überlege ich mir einen netten Zauber für dich.“ Rose keuchte auf. „Scorpius lass ihn runter. Er hat nichts damit zu tun, was zwischen uns ist. Duellieren wir uns wenn nötig. Aber halte ihn einfach da raus, ja?“, sie flehte schon beinahe. Sie dachte nicht einmal daran, ihren Zauberstab gegen Scorpius zu erheben. Scorpius schien durch ihre Bitte nur noch mehr in Rage zu geraten. „McMiller spuckts aus.“, sagte er und bemühte sich, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. „Oder wie wärs mit dem Furunkulus? Oder noch besser Sectumsempra?“ Josh schrie angsterfüllt auf. „Ja, ich sag ihr ja alles! Wirklich! Aber bitte, lass mich runter:“, bettelte er. Nun sah Rose nicht mehr Malfoy erschrocken an, sonder Josh. „Nein..“, knurrte Scorpius, „du sagst es ihr zuerst und dann überlege ich mir, ob ich dich herunterlasse.“ „Scheiße,“, rief Josh, „das ist die ganze Sache doch nicht wert. Smith hat mir seinen Feuerblitz 500 versprochen, wenn ich dich dazu bringe, mich zu küssen. Meine Güte, eine kleine Wette. Na und? Das kommt eben davon, wenn man so frigide ist.“ „Vorsicht, was du sagt!“, zischte Scorpius. Roses Augen weiteten sich. Als die Bedeutung dessen, was sie gerade gehört hatte, ihren Verstand erreichte, drehte sie sich um und rannte so schnell es ging weg. Weg von der Wahrheit und Demütigung. „Kein Wort zu niemandem! Du vergisst die Wette und du vergisst was da eben passiert ist, haben wir uns verstanden?“, meinte Malfoy zu Josh und in diesem Moment sah McMiller in Scorps Augen und war sich sicher, dass er ab jetzt einen neuen Feind hatte. Einen mächtigen Feind. Einen, den man lieber nicht provozieren sollte, also nickte er. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes lies Malfoy ihn einfach fallen und ging davon. Sollte das Arschloch sich doch alle Knochen brechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)