Murphys Law von Selma (eine Side-FF zum RPG 'Digimon - Data Crystals') ================================================================================ Kapitel 13: Nach Hause telefonieren ----------------------------------- HiAndromons Attacke verpuffte, kurz bevor sie Murphy treffen konnte. Ein Kichern hallte durch den Cyberspace. „Darf ich mitspielen?“ Eine, für Murphy wohlbekannte, Kontur nahm Formen an. „Keramon,“ stieß der Admirabili vor Überraschung aus. „In der Tat. Der bin ich.“ Der Angesprochene legte den Kopf leicht schief, „und du musst dieser Murphy sein, von dem das andere Keramon sprach, als es mich besuchen kam und darum bat das ich zu dieser Zeit an diesem Ort auftauchen sollte.“ Der Fürst knurrte nur. „Du bist doch der Partner dieser Alex. Ich dachte, ich hätte dich gelöscht.“ Doch Keramon kicherte wieder. „So einfach mache ich es euch nun auch wieder nicht. Solange es dieses Netz gibt, wirst du es nicht schaffen, mich in irgendeiner Form zu löschen.“ Grinsend schwebte Keramon näher zu Murphy hinüber. „Bin mal gespannt, ob du wirklich soviel drauf hast, wie mein Besucher es behauptete.“ Seine Augen wanderten zu dem Fürsten hinüber. „3 gegen 1, würde ich sagen.“ Doch der Fürst zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt. Stattdessen ging er wieder mit einigen Viren zum Angriff über, die er in der kurzen Zeit fertiggestellt hatte. „Die gehören mir,“ rief Keramon wie aus der Pistole geschossen und stürzte sich mit einem Lachen darauf, bevor Murphy noch etwas sagen konnte. Doch damit war gleichzeitig die Rollenverteilung geklärt worden. Murphy attackierte HiAndromon nun frontal, während Keramon die Verteidigung übernahm. Hin und wieder gelang es Veemon aus dem verborgenen heraus gegnerische Rechner aus dem Einzugsbereich des Fürsten zu befreien und in ihr Netzwerk einzugliedern. Stück für Stück wurde der Fürst zurückgedrängt. „Warum?“ meinte er plötzlich, als ihn die Erkenntnis traf, dass es ihm nun an seine Existenz zu gehen drohte. Wütend sah Murphy ihn an. „Wer meine Schwester tötet, Menschen unterjocht und sonst auch meint Gott spielen zu müssen, muss auch mit den Konsequenzen leben können.“ Er knurrte unbewusst und bemerkte es erst, als Keramon ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn sorgenvoll musterte. „Alles in Ordnung,“ murmelte Murphy leise und berührte kurz Keramons Hand. „Machen wir diesen Cheater alle.“ Keramon nickte und grinste wieder und hielt eine Hand hoch. Es dauerte kurz bis Murphy verstand, dann schlug er ein. Dieses Verhalten war nicht nur das von Leuten die zusammenarbeiteten, sondern von Freunden und genau das war es, was der junge Admirabili noch nie wirklich gehabt hatte. Aber es war etwas, das sich verdammt gut anfühlte. Gemeinsam gingen sie nun den Fürsten an, der die prekäre Situation mittlerweile erkannt hatte. Er versuchte sich mit seinen Programmen zu schützen, doch da hatte er nicht mit Veemon gerechnet, der mit einigen kleinen, fiesen Zusätzen, Veränderungen durchgeführt hatte, welche die Ursprungsprogramme unwirksam machten. Ein einzelner falscher Buchstabe, oder Zahl, an der richtigen Stelle konnte viel zerstören und war schwer zu finden. Das bedeutet, das man für so etwas Zeit brauchte, und jede Zeile einzeln überprüfen musste, welche der Fürst aber nicht mehr besaß. Dann plötzlich, war alles vorbei und Murphy überfiel ohne eine Warnung eine Art bleierne Müdigkeit. Er schaffte es gerade noch sich aus dem System zu lösen, dann sackte er auch schon bewusstlos zusammen. „Ist der denn immer noch nicht wach?“ Dumpf suchten sich die weibliche Stimme einen Weg durch seine Gehörgänge zum träge arbeitenden Gehirn. Eine Welle von Kopfschmerzen schlug fast im selben Moment über Murphys aufwachendem Geist zusammen und ließ ihn stöhnen. „Scheinbar doch,“ murmelte eine weitere Stimme, mit leicht bedauerndem Unterton. „Nein Baste, du hältst dich jetzt etwas zurück.“ Bastemon, dann war die andere Stimme ganz sicher Amber. „Ich hoffe das war ein freudiges Seufzen, was du gerade von dir gegeben hast,“ kam es trotzdem prompt von Bastemon, als Murphy genau diesen Laut von sich gab. „Baste!“ - „Schon gut, ich bin ja schon ruhig.“ Man konnte deutlich heraushören, das sie jetzt schmollte. „Sag lieber den Anderen Bescheid.“ Nachdem der erste Schmerz verklungen war, wagte es Murphy die Augen zu öffnen, und sich umzusehen, was ihm allerdings erst nach mehrmaligem blinzeln gelang. Es gelang ihm nicht, seine Überraschung zu verbergen, als er Amber direkt an seinem Bett erblickte. Die von der Truppe, die ihn so schnell ausgetauscht hatten. „Was machst DU denn hier,“ meinte er deshalb schlecht gelaunt. „Freut mich auch, dich an einem Stück wiederzusehen,“ kam es schnippisch von Amber zurück.„Hast den Fürsten ja eine ganz schöne Schlappe zugeführt,“ meinte sie grinsend. „Herzlichen Glückwunsch zum Sieg über HiAndromon.“ Sie wollte noch etwas sagen, aber da wurde die Tür geöffnet. Veemon und Keramon waren die Ersten, die herein kamen, dicht gefolgt von einem Rudel Digirittern mit ihren Partnern. Innerhalb von Sekunden war der gesamte Raum voll und der Lärmpegel stieg so hoch an, dass Murphy sich mit beiden Händen die Ohren zuhalten musste um seinen Kopf am explodieren zu hindern. „Ruhe! Seid gefälligst ruhig!“schrie eine Stimme von weiter hinten und Jiro zwängte sich durch die Reihen der Anwesenden. Er unterzog Murphy einer genaueren Musterung, bevor er sich leicht verbeugte. „Danke für meine Befreiung und das ihr es mit den Fürsten aufgenommen habt. HiAndromon war derjenige, an den wir bisher nicht herankamen.“ Er hielt Murphy eine Hand hin, welche dieser skeptisch musterte. Er hatte sich doch gerade verbeugt, weshalb dann diese Form? Zögerlich griff er danach und als sie sich berührten, verstand er. Ein kurzes Lächeln schlich sich in das Gesicht des Jungen. Jiro nickte nur und drehte sich zu den Anderen um. „So, und jetzt alle Mann raus hier. Unser Held brauch Ruhe.“ Nur zwei gewisse Digimon und ihre Partner wehrten sich gegen den Rauswurf. „Wir sind keine Männer,“ ließen Alex und Nizuki die Anderen gleich wissen und grinsten zu ihren Partnern. „Und wir auch nicht,“ stimmten daraufhin Veemon und Keramon schnell ein. Amber konnte sich ein Grinsen nur hinter vorgehaltener Hand verkneifen, während Jiros Gesichtsausdruck leicht an genervt wirkte. Man konnte ihm ansehen, das er diese Ausrede nicht durchgehen lassen wollte, doch Murphy unterbrach ihn, indem er seine Hand hob. „Schon gut, sie können bleiben, wenn sie nicht zu viel Lärm machen.“ Ohne weiter auf die Geschehnisse zu achten, schluckte Murphy die Pille und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Er versuchte zu rekapitulieren, was genau passiert war nachdem sie HiAndromon besiegt und dessen Territorium erobert hatten. Doch egal, wie er sich anstrengte. Murphy konnte sich nicht daran erinnern. Da gab es nur noch den letzten Angriff und dann schwärze. Der Admirabili stöhnte, und fuhr sich durch das Gesicht. „Alles in Ordnung?“ Die Stimme gehörte Veemon. Murphy öffnete die Augen erneut und schüttelte den Kopf. „Totaler Filmriss,“ meinte er seufzend. „Kein Wunder. Der Fürst wollte dich mitnehmen als er drauf ging. Hat mich einiges an Mühe gekostet, dich nicht an ihn zu verlieren. Das war echt eine fiese Nummer zum Abschluss,“ kicherte Keramon. „Der hat wohl alles, was ihm noch geblieben war in diese eine Attacke gesteckt.“ Das Digimon zuckte mit den Schultern. „4 Tage lagst du hier ohne Bewusstsein und keiner wusste, ob du überhaupt wieder aufwachen würdest.“ „4 ganze Tage,“ murmelte Murphy leise. Er fasste sich an den Kopf. Wenigstens waren die Schmerzen etwas abgeklungen, was aber wohl weniger an der Tablette lag. Die hätte er sich schenken können. Langsam sollte er sich mal daran gewöhnen das sein neues 'Blut' so etwas nur unzureichend transportierte. „Wäre es möglich zu erfahren, was seitdem passiert ist?“ Nun grinsten auch die Anderen. „Das totale Chaos unter den Fürsten und den Digirittern des Widerstandes ist es gelungen die Kontrolle über Tokyo und die Kraftfelder an sich zu bringen. Der Verlust von HiAndromon hat den Fürsten einen harten Schlag versetzt. Bis sie sich davon erholt haben wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Zeit, die wir zu nutzen wissen. Jetzt haben wir einen Fuß in der Tür nach Japan und den ziehen wir so schnell nicht wieder heraus.“ Alex grinste „Weitere Truppen sind bereits auf dem Weg.“ „Schöne Worte, aber ihr solltet die Fürsten nicht unterschätzen.“ Gio stand an der Tür und blickte sie nachdenklich an. „Mal nicht alles schwarz,“ murmelte Nizuki. „Lass den Anderen wenigstens ein paar Tage des Glücks. Die Monate erfolglosen Kampfes waren demotivierend. Dieser Sieg war so nötig. Er zeigt ihnen, dass die Fürsten doch nicht unschlagbar sind.“ Murphy lauschte, bis er das Wort ergriff. „Was ist mit Victoria?“ Sofort waren alle Gespräche verstummt und Schweigen breitete sich im Raum aus. „Sie wurde bereits nach Amerika, in ihre Heimatstadt überführt und neben euren Eltern beerdigt,“ kam es von Alex, die Murphy tröstend eine Hand auf die Schulter legte. „Tut mir leid,“ murmelte sie noch. „Danke übrigens auch, das du mir mein Leben gerettet hast. Ich bin dir was schuldig,“ flüsterte sie dem Admirabili ins Ohr und musterte ihn leicht traurig, bevor sie ich von ihm löste. Murphy schüttelte den Kopf. „Nein, Keramon hat es bereits beglichen.“ Der Erwähnte kicherte daraufhin leise und sah zwischen den Beiden hin und her. Ihn schien der Rotschimmer auf Murphys Gesicht zu amüsieren. Gio verdrehte nur die Augen. Ein weiterer Tag verging, bis Murphy das Bett verlassen konnte, ohne das er unter irgendwelchen Nachwirkungen des Kampfes zu leiden hatte. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, das er sich in der alten DATS-Zentrale befand. Doch viel Zeit zum Erholen wurde ihm nicht geschenkt, denn kaum, das es sich herumgesprochen hatte, das er wieder erwacht war, riss der Strom von Besuchern nicht mehr ab, die sich entweder bedanken oder einfach nur ihn sehen wollten. Fotos wurden in dieser Zeit viele gemacht. Um ihn veranstaltete man soviel, als wäre er ein Superstar, was Murphy überhaupt nicht behagte. Umso erleichterter war er, als man ihn zu einem Gespräch bat, an dem Amber, Meirin, Gio, Jiro und Alex beiwohnten. Denn sonst war keiner in der ehemaligen Zentrale anwesend und er konnte sich mal wieder richtig frei bewegen. „Ich möchte gleich zum Thema kommen,“ begann Jiro ohne Umschweife und deutete auf eine Karte, die auf dem Hauptmonitor zu sehen war. Der Bereich um Tokyo herum war blau, der Rest noch Rot. „Die Fürsten haben zwar die Stadt verloren, verschanzen sich allerdings in ihren Gebieten. Es war ein Sieg in einer Schlacht, aber noch nicht der Gewinn des Krieges.“ Er drehte sich zu Murphy um. „Ich weiß, das du zurück in deine Welt möchtest, aber wir könnten deine Hilfe hier gut gebrauchen.“ Doch der Besagte schüttelte den Kopf. „Ich bin kein Feldkämpfer. Eigentlich verabscheue ich es mittlerweile sogar.“ Sein Blick glitt kurz zu Keramon. „Außerdem wartet dort drüben jemand auf mich.“ Er lächelte flüchtig. „Ich glaube Keramon und Veemon haben auch ohne mich das Netz fest im Griff.“ Alex seufzte leise. „Gut, dann soll es so sein. Veemon hat berechnet, das es in zwei Stunden zu einer Sonneneruption kommen wird. Die Störung des Magnetfeldes und weitere Faktoren, die ich nicht verstanden habe...“ Jiro warf Veemon einen bösen Blick zu, welchen dieser mit einem unschuldigen Lächeln quittierte, … Sollte es uns möglich machen, dich nach Hause zurück zu schicken.“ Murphy war sehr überrascht, des es plötzlich so schnell gehen sollte, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Viel Zeit zum Packen würde er eh nicht brauchen. Murphy nickte noch einmal, bevor er den Raum verließ. Seine Schritte führten ihn aus der DATS heraus auf den großen Platz. Die aufgehende Sonne tauchte alles in ein goldenes Licht. Überall herrschte rege Aktivität. Während Gebäude wieder instand gesetzt wurden, trainierten auf dem Platz einige Digiritter mit ihren Partnern oder arbeiteten neue Strategien aus, die sie später einsetzen wollten. Dazwischen schob jemand Altbekanntes einen mobilen Nudelsuppenstand durch die Gegend, welcher einen verführerischen Duft verströmte. Allerdings merkte man auch, das die Stadt irgendwie verlassen wirkte. Als Murphy eine Person ansprach, die das Siegel von HiAndromon trug, erzählte diese ihm bereitwillig, das die meisten Fürsten ihre Untergebenen mitgenommen hatten. Sicherlich auch, um zu verhindern, das man mehr über sie erfuhr als nötig. „Sie mag dich.“ Murphy brauchte sich nicht um zu drehen um zu wissen, das Keramon hinter ihm aufgetaucht war. „Das habe ich befürchtet,“ kam es aus seinem Mund, was das Digimon veranlasste, den Kopf schräg zu legen und näher heran zu kommen. „Sie soll Dankbarkeit und Trost nicht mit Liebe verwechseln. Zum Anderen werde ich in ein paar Monaten nicht mehr als Mensch existieren.“ Keramon sah ihn weiter an. „Mir würde das nichts ausmachen,“ meinte er. „Nein. Das hat keine Zukunft,“ meinte Murphy entschieden. Sein Blick fiel auf die DATS. „Lass uns zurückgehen.“ Murpys Stimme war leise. Weniger als zwei Stunden später stand Murphy auf der umgebauten Transporterplattform. Die Zeit war wie im Flug vergangen. „Wir hatten keine Zeit für einen Probelauf, aber wird schon schief gehen,“ verkündete Veemon fröhlich und nahm einige Justierungen vor. Murphy verzog bei den Worte nur das Gesicht, weckten solche Worte doch unangenehme Erinnerungen. Viele der Digiritter hatten sich versammelt um dem Ereignis beizuwohnen. Murphys Versuch, Alex zu erklären, dass es mit ihnen beiden nichts werden konnte, war nur bedingt von Erfolg gekrönt gewesen. Jedenfalls hatte sie sich danach in Ambers Arme geflüchtet und sah Murphy nun nur mit traurigen Augen an. Murphy wurde leicht flau. Veemon zählte langsam von zehn abwärts und die Maschine erwachte summend zum Leben. Noch einmal ließ der junge Admirabili den Blick schweifen, während er sich langsam aufzulösen begann. Gio, der sich im Hintergrund gehalten hatte, hob eine Hand, wie als wolle er noch einmal winken, und über einem seiner Finger erschien ein kleiner leuchtend roter Feuerball. Er grinste Murphy wissend an, bevor dieser zurück in seine Dimension geschleudert wurde. Fassungslos landete Murphy auf einem Hausdach. (Wird Fortgesetzt im RPG - Digimon Data Crystals. Vielen Dank fürs lesen. ^^ ) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)