Nie gesagt von Lena_Jones ================================================================================ Kapitel 1: Ich wache auf und das Bett ist leer... ------------------------------------------------- Heyho ^-^ Das 1. Kapitel! *____* *freutzel* Ihr glaubt nich wie froh ich bin, dass ich den ganzen Schrott endlich hochladen kann XDDD~ Naja Schrott *huuust* Nochmal lieben Dank an alle, die Kommentare geschrieben haben! Ihr seid die besten! *-* Viel Spaß beim Lesen ^.^' Euer Lenchen Könnt ihr mir vllt bescheid geben, wer gern eine ENS mit jedem Upload erhalten möchte? ^-^ wär super... _________________________________________________________________________________ 1. Kapitel: Ich wache auf und das Bett ist leer... ... das stört mich eigentlich gar nicht mehr Das leise Atmen Belas drang an Farins Ohr. Sie lagen nebeneinander in dem Bett. Es war zwar kein Doppelbett, aber dennoch groß genug für zwei. Bela schlief schon lang. Farins Blick wanderte zu dem Radiowecker. 4:57 Uhr. Lange kalte Finger strichen durch blonde Strähnen. Farin zitterte. Er gönnte Bela den Schlaf. Er wusste, dass dieser seit Tagen nicht viel geschlafen hatte. Immer saß Bela noch lang im Tonstudio und nahm Tonspuren auf. Sie arbeiteten an ihrem neuen Album. Seufzend drehte Farin sich auf den Rücken. Die braun-grünen Augen huschten zu Belas sich hebenden und senkenden Oberkörper. Farins Herz machte einen Sprung. Er genoss die Nähe des Älteren. Sie waren schon so lange Freunde. Meist genoss er die Stillen Momente mehr, als die der Gespräche. Es kam ihm so vor, als hätten sie sich nichts mehr zu sagen. „Wir brauchen bald wieder eine Pause...“ murmelte er leise. Warum er das gerade jetzt dachte, wusste er nicht. Sie waren wohl schon wieder viel zu lang zusammen unterwegs. Er schloss die Augen. Sein Puls rauschte ihm in den Ohren. Der Wind drückte sich durch die Fensterritzen und ließ Farin frösteln. Farin zitterte. Ein letzter Blick zur Uhr sagt ihm, dass er jetzt schlafen sollte. Kaum hatte Farin den Gedanken gedacht, entglitt er schon in die tiefen Kissen. Keine Sekunde später hallte ein leichtes Schnarchen durch das Zimmer. Manche würden es als bloße Zugluft resultierend aus undichten Fenstern bezeichnen, doch diese Brise, die sich geschickt durch die Ritzen drängte, um die Temperatur in dem kleinen Hotelzimmer stark zu vermindern, war für Farin ein Dorn im Auge. Murrend zog der Blonde sich die Decke über den Kopf, doch wenige Sekunden später streckte er seinen Kopf wieder in den kalten Wind, da ihm das Atmen doch wichtiger war als es warm zu haben. Als er sich streckend versuchte dazu zu ermutigen wacher zu werden, vernahm er ungewöhnlich viel Platz neben sich. Sein Blick wanderte nach rechts. Farin zitterte. Eigentlich war er es gewohnt. Es war ihm nichts Neues, dass Bela sich abends eine Hälfte des Hotelbettes nahm und morgens einfach verschwunden war. Zittrig schoben sich lange, schmale Finger über die rechte Betthälfte. Seufzend drehte Farin sich um. Immer wieder hoffte er, dass er morgens beim Aufwachen einmal in Belas Augen sehen könnte. Doch das Bett war leer. Farin zitterte. Er erhob sich langsam, streckte sich und gähnte herzhaft. Schlecht geschlafen hatte er allemal. Konnte er es weiter so aushalten? Klar... hatte er denn eine Wahl? In ihm kroch ein seltsames Gefühl empor, was ihn an etwas wie Liederschreiben erinnerte. Seit Farin Bela und Rod seine Demos vorgespielt hatte, war ihm klar geworden, dass da irgendetwas fehlte. Ein bestimmtes Lied. Und dieses Gefühl hatte ihn tief gepackt und ließ ihn nicht mehr los. Farin zitterte. Nackte Füße trafen auf kühlen Holzboden. Dürre, kalte und lange Finger strichen durch blonde Strähnen. Bei jedem Schritt den Farin Richtung Bad tat, wurde ihm klarer, dass er allein war. Doch diesem Gefühl trat er mit Gleichgültigkeit entgegen und lachte leicht apathisch. Sein Spiegelbild lachte ihn aus. Du Narr! schrie es ihm entgegen. Du elender Narr! Glaubst du wirklich, dass er dich beachtet? „Kann man es denn nicht probieren?“ Farin vernahm ein hohles Lachen, dass unwirklich von den Wänden des kleinen Bades widerhallte. „Redest du mit deinem Spiegelbild?“ erschrocken fuhr Farin herum. Da, in der kleinen Badtür stand sein Bassist, der breit grinste. „Ja,“ lachte Farin, „Ich stellte fest, dass ich lächerlich bin.“ Dies sagte er mit gut getäuschter Ironie in der Stimme, um zu vermeiden, dass sein Gegenüber verstand, dass er das eigentlich ernst meinte. „Komm Frühstücken... Bela säuft sich wieder zu. Bevor er den Boden unter den Füßen verliert, sollten wir besprechen wie es weiter geht...“ Farin beobachtete an Rod eine Handbewegung, die er von Bela gut kannte. Eine Handbewegung. Eine Geste. Eine Hand die durch pechschwarzes Haar glitt. Diesmal war es jedoch wirklich pechschwarz. Rod betonte jedoch immer wieder, dass er doch dunkelbraune bis schwarze Haare hätte. In dem Moment fiel Farin auf, was es doch eigentlich für eine unbedeutende Geste war. Es war nicht Belas Handbewegung. Es war eine menschliche Handbewegung. Farin zitterte. Die Erkenntnis die ihn schwer im Gesicht traf, jagte sogleich einen Schauer über seinen Rücken. „Frühstück?“ unterbrach Rod seinen Gedankengang. „Ähm... ja...“ und ganz geistesabwesend, immer noch bei seinen Gedanken, kramte Farin ein paar Sachen aus seinem Koffer und zog sie an. Zusammen mit Rod ging er dann den Hotelgang entlang. Dass Rod ihn dabei immer wieder nervös und nachdenklich musterte, war ihm nicht klar. Seine Gedanken waren immer noch bei dieser kleinen nichtigen Handbewegung. Warum empfand er einen leichten Groll gegen Rod, weil er diese Handbewegung vor ihm gezeigt hatte? Warum wollte er Rod anschreien, dass es nicht sein Recht wäre diese Handbewegung zu benutzen? Eine Stimme in ihm wühlte alles auf. Wie ein kleines Männchen, das vollkommenes Chaos in ihm anrichtete. Es schrie und tobte sich in Farin aus. Und er wusste, dass es vollkommen sinnlos war dagegen anzukämpfen. Dieses Männchen hatte einfach Recht. Es war eine Geste, die er mit Bela in Verbindung brachte. Wie konnte es jetzt Rod wagen diese Geste nachzuahmen! Farin strich mit seinen Fingern leicht durch sein Haar, um es etwas zu ordnen. Mitten in dieser Tat stockte er und musste mit stechender Erkenntnis zu dem Schluss kommen, dass auch er diese Handbewegung missbrauchte. Nur an Bela sah sie gut aus, schrie die kleine Stimme in ihm. Kaum hatte das kleine, fürchterliche Männchen Farin klar gemacht, dass er diese Geste doch nie wieder benutzen solle, standen er und Rod schon im Speisesaal. An einem der hinteren Tische schienen Bela und Yentzi eine angeregte Unterhaltung zu führen. Bela hielt dabei die Daniels-Flasche immer bei sich. Farin fühlte sich sichtlich unwohl in Belas Nähe. Farin zitterte. Dass die anderen Hotelgäste ihn verstört musterten, blieb ihm ebenfalls genauso verborgen wie die verwirrten Blicke seiner Bandkollegen. Dann stand er jedoch direkt vor dem kleinen wackeligen Frühstückstisch und sah in verwunderte blau-grüne Augen seines Schlagzeugers. „Was ist?“ Bela deutete auf Farins Körper. Der Blonde sah an sich hinab und entdeckte, dass er beim Anziehen wohl völlig neben sich gewesen sein musste. Wie auch immer er es geschafft hatte, ohne es zu bemerken, aber seine Hose hatte er verkehrt herum angezogen und sein Shirt war seltsam verdreht. Alles sah ein wenig unkoordiniert aus. Die Schnürsenkel seiner Schuhe hatte er kreuz und quer miteinander verbunden. Dass er überhaupt einen Schritt geradeaus gehen konnte, grenzte an ein Wunder. Ohne auf die empörten Geräusche der anderen Gäste und auf die verwirrten Blicke der Bandkollegen und Yentzi zu achten, zog Farin seine Schuhe und Hose aus, um diese danach, diesmal richtig, wieder anzuziehen. Die Aktion sein Shirt zu richten eröffnete kurzen Blick auf seine Bauchmuskeln. Farin zitterte. Er spürte Blicke auf sich. Dass es eigentlich nur Belas Blick war, den er bemerkte, versuchte er geschickt zu ignorieren und setzte sich, als wäre nichts geschehen, an den Frühstückstisch. „Rod meinte, wir sollten noch weiter über das Album reden...“ „Nein“ sagte die Stimme des Bassisten mit einem nachdenklichen Ton. „Also in gewisser Weise schon, aber... eigentlich meinte ich, dass wir eine Pause bra-“ „NEIN!“ Farin konnte sich nicht halten. Er stand nun am Tisch und seine Hände knallten darauf, dass dieser gefährlich stark wackelte. Dass er selbst noch diesen Gedanken vor nicht allzu langer Zeit hatte, war ihm ganz entfallen. Bela senkte den Blick. Rod sah Farin mitleidig an. „Was ist?“ fragte er die Beiden, sah dabei jedoch nicht zu Bela. Er versuchte seinen Blick in Rods Augen zu bohren. „Farin...“ seufzte Rod. „Wir haben dass Gefühl, dass du langsam wahnsinnig wirst.“ „Wahnsinnig? ICH?“ und der Wahnsinn sprach aus ihm. Genau wie ein Verrückter immer sagte: Alle halten mich für verrückt, aber die wissen doch nicht, was verrückt zu sein überhaupt bedeutet! ICH BIN NICHT VERRÜCKT! Ein seltsam ungutes Gefühl breitete sich furchtbar schnell in ihm aus und ihm wurde zu schnell klar, dass Rod es so ernst meinte, wie noch nie in seinem Leben, als er jemanden als Wahnsinnigen bezeichnete. „Ich bin nicht verrückt...“ sagte Farin leise. Ganz automatisch ließ sich sein Körper auf den Stuhl nieder und sank unwillkürlich in sich zusammen. „Nur für ein paar Wochen... Mach ein wenig Urlaub“ Farin wollte schreien. Als Bela dies sagte, wünschte er sich im selben Moment gestorben zu sein. Farin zitterte. Sein Blick verschwamm. Genau wie gestern Abend, als es ihm zu anstrengend wurde im verblassenden Schein seiner Taschenlampe die Buchstaben zu entziffern. Es störte Farin doch eigentlich gar nicht mehr, was Bela von sich gab oder was er tat. Es störte ihn doch eigentlich gar nicht mehr. Da trafen diese Geschehnisse um Farin herum auf Gleichgültigkeit seinerseits. Doch dieser eine Satz „Mach ein wenig Urlaub“ traf ihn aus unerfindlichen Gründen hart. Er konnte es nicht mehr... verlor er vielleicht wirklich den Verstand? Farin zweifelte zumindest gerade an diesem. Seine langen dünnen Finger strichen durch seine blonden Strähnen und er hasste sich dafür. Braun-grüne Augen sahen ruhig in die Runde. „Nur ein paar Wochen...“ sagte Yentzi. „Wir machen uns Sorgen“ Sorgen? In Farin hallte ein ironisches Lachen durch seine Adern. Farin zitterte. Ein innerer Kampf, den die anderen wohl in Farins Augen widergespiegelt sahen, entfaltete sich in Farins Hirn. Kopfschmerzen bereitete ihm das Denken sogar. Sein Kopf lehnte sich in die Handflächen seiner mit den Ellenbogen auf den Tisch gestützten Arme. Seine Finger rieben leicht über die Stirn. Vielleicht ließen die Kopfschmerzen sich so vertreiben. Doch der Gitarrist blieb ohne Erfolg. „Vielleicht ein paar Wochen...“ murmelte er devot. Es gefiel ihm gar nicht von seiner Band während der Aufnahmen getrennt zu sein. Das Risiko, dass sie sich nicht wieder im Studio zusammen finden würden, um am Album weiter zu arbeiten, war einfach zu groß. „Wenn es dir besser geht... melde dich einfach bei mir... dann kann ich alles organisieren, dass wir uns zum Fertigstellen des Albums wieder hier treffen können.“ Rod wirkte besorgt. „Nein!“ sagte plötzlich Farins Stimme. Er sprach nicht selbst. Es kam ihm so vor, als würde ein anderer Mensch sich durchsetzen und aus ihm heraus sprechen. Farin zitterte. Dann spürte er, wie er wieder Herr über sich selbst wurde, doch ein Gedanke der nicht ihm gehörte, schien sich in ihm auszubreiten. Ein seltsamer Gedanke, dachte Farin nur und indem er dies dachte, verfestigte sich dieser Dunst, eine graue Gestalt eines Gedankens in seinem Kopf, formte sich, nahm klarere Züge an und bevor Farin es sich versah... war es sein eigener Gedanke. Vollkommen vergessen, dass nicht er diesen Gedanken selbst entwickelt hatte, wollte er sagen was er zu dieser ganzen Pausen- und Urlaubssache zu sagen hatte. „Ich kann doch jetzt nicht einfach Urlaub machen!“ Bela und Rod sahen Farin verwundert an. Farin war klar, warum sie ihn so musterten. Es war nicht Farins Art das Angebot einer Pause und den Vorschlag eines Urlaubs abzulehnen. Klar war er ein Workaholic, doch auch er war nur ein Mensch, vielleicht ein Mensch der sich unnatürlich oft nach Urlaub sehnte, aber immer noch ein Mensch. Jeder Mensch kam irgendwann an die Grenzen seines körperlichen Leistungsvermögens, noch weit bevor sein geistiger Wille dem Druck unterlegen war. Farins geistiger Wille schien nahe eines mittleren Nervenzusammenbruchs zu sein. Farin zitterte. „Klar kannst du Urlaub machen! Du heißt doch nicht umsonst Farin Urlaub.“ Rod lehnte sich zurück, als Bela auf Farin einredete. Farin starrte nun in Belas Augen. Für einen kurzen Moment vermutete er, dass die beiden ihn nicht eher Ruhen ließen, bis er sich endlich für 13 Wochen ein Hotelzimmer in Spanien, Italien, Japan, Kanada, Brasilien, Zimbabwe, Norwegen, Indien und Rumänien gebucht hatte. Sie hätten ihre Ruhe. Warum wollten sie ihn loswerden? Warum fragte er sie nicht einfach? „Warum wollt ihr mich loswerden?“ Farins Stimme klang ruhig. Es klang wie eine dieser unbedeutenden Fragen. Wie ist das Wetter? Genau so eine Frage wie Bela ihm gestern Abend gestellt hatte: Das Buch ist leer? Sie klang so. Er erwartete keine Antwort, die ihn zufrieden stellte. Die unausgesprochene Unzufriedenheit machte sich schon, bevor die beiden überhaupt über Farins Frage nachdenken konnten, schmerzhaft in ihm breit. Vielleicht klang die Antwort viel versprechend... Das Wetter wird ganz gut... denke ich. Das Buch kann ja einen schweren Start hinlegen und später brillant sein... denke ich. Vielleicht wollen sie mich gar nicht loswerden, schoss es Farin durch den Kopf. „Wir wollen dich doch gar nicht loswerden...“ schloss der Chilene ruhig. „Warum sollten wir dich loswerden wollen!“ „Wir sind doch Kumpels...“ „Wir wollen doch nur das Beste für dich!“ „Wir wollen doch nur nicht, dass du dich überarbeitest...“ „Wir machen uns nun mal Sorgen um dein Befinden...“ „Wir... wir... WIR, WIR! Ihr denkt doch nur an EUCH!“ das letzte Wort schrie Farin den Beiden entgegen. Farin zitterte. Er sprang auf und stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Speisesaal. Einige entsetzte Blicke folgten ihm, doch die spürte und sah er nicht. Die Wut machte ihn blind und die Hitze, die in ihm Aufstieg machte ihn taub für alle Gefühle. Seine Füße trugen ihn. Wohin, wusste Farin nicht. Erst als er in seinem Zimmer auf dem Bett lag, kehrte sein Verstand zurück. Vielleicht störte es ihn doch... das leere Bett. Farin zitterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)