Iscariot Terror von Abel ([Richtiger Titel wird noch gesucht. XDD;;]) ================================================================================ Prolog: Sandkasten-Terror ------------------------- „Vater Anderson! Vater Anderson!!“, der Hochgewachsene Priester schaute an sich herab, als er die quirlige Stimme eines Jungen vernahm und kurz darauf ein Ziehen seiner Hose spürte. „Was gibt es denn schon wieder, Enrico?“ „Yumiko hat mir die Schaufel weggenommen und mich damit geschlagen! Schauen Sie doch! Da ist es ganz rot!“, das Gesicht des kleinen Mannes hatte sich zu einer schmollenden Grimasse verzogen, das weißblonde Haar, welches er für gewöhnlich nach hinten zu kämmen pflegte, hing ihm Strähnchenweise ins Gesicht – speziell in seine Augen. Das Gesicht war rot angelaufen, daraus schloss der Pater, dass er entweder geweint haben musste, was für ihn nichts Neues war, oder dass vor Wut ihm das Blut ins Hirn gestiegen war. Alexander ließ ein genervtes Stöhnen über seine trockenen Lippen gleiten und fasste sich mit der linken Hand an den Kopf. „Du bist doch schon ein ganz großer Junge“, da er den kleinen Enrico um einiges überragte, ging er vor ihm in die Hocke, sodass sie sich einigermaßen in Augenhöhe gegenüberstanden. „Und dann lässt du dich von einem Mädchen schlagen?“ „Nein,.. also ja! Ich meinte nein!“, stammelte der blondhaarige Junge vor sich hin. „Sie hat dann behauptet, dass sie es nicht war! Sondern… ach, ich hab den Namen vergessen.“, Enricos Blick wanderte zu Boden, trotzig wischte er sich den Rotz mit dem Ärmel von Nase und Lippe. Der Paladin hingegen hob eine Augenbraue an. Bei Gott, nicht schon wieder ihre imaginäre Freundin. Er sehnte sich jetzt schon danach, dass sie endlich zu Alt für unsichtbare Bekanntschaften war. Notfalls würde er sie wohl exorzieren müssen. Eine Tätigkeit, die er nicht sehr gerne ausübte. Aber wenn’s nicht anders ging, musste er wohl oder übel herhalten. Alexander beugte sich zum schniefenden Jungen, der inzwischen an Röte verloren hatte, strich ihm liebevoll über den Kopf und erlaubte sich ein väterliches Lächeln. „Das nächste Mal sag ihr, dass Leute, die Gewalt anwenden in die Hölle kommen, okay? Wenn das nichts bringen sollte, dann darfst du sie zu mir schicken.“ Nickend wandte sich der kleine Enrico mit einem schelmischen Grinsen ab. „Puh! Immer diese Zankereien!“, er richtete sich auf, stemmte seine Hände in die Hüften und drückte sein Kreuz durch. „Amen.“ Enrico war weg, sicher ging er petzen! Die blaue Schaufel befand sich nach wie vor in Yumikos Hand, wie hypnotisiert starrten ihre dunklen Augen auf das Spielzeug. Das war aber nicht nett, dachte sie und seufzte. Niedergeschlagen legte sie die Schaufel neben sich in den Sand. Vom Buddeln und Schaufeln ist ihre gesamte Kleidung schmutzig geworden. Allmählich stand das kleine Mädchen auf, klopfte sich, so gut wie es ging, den Sand vom dunkelblauen Kleid und strich sich ihre schwarze, lange Mähne hinter die Schultern. Inzwischen nahm kaum mehr jemand Enricos Gerede mehr ernst, das war sicher. Trotzdem behagte ihr das Gefühl nicht, ihren ‚Freund’ geschlagen zu haben – sie wollte es nicht, wirklich. Man musste wissen, Yumiko war ein sehr liebes Mädchen, konnte nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun – da ihr sanftes Gemüt sonst Gewissensbisse hervorholte. Selbst, wenn sie wirklich nur eine Fliege zermatschte. Dann fing sie wie wild, für das kleine Fliegentier, an zu beten. „Vielleicht sollte ich mich bei Enrico entschuldigen, auch wenn ich nicht ganz bei mir war, als ich ihn schlug.“, Yumiko bückte sich um die Schaufel aufheben zu können und sah bereits, wenn man vom Teufel spricht, den kleinen Petzer auf sich zugehen. Sein selbstgefälliges Grinsen bestätigte ihre Vermutung. Seit Ronaldo in Rente ging, lief alles schief, versank in Chaos und sie schätzte, dass Pater Anderson diese Erziehungssache nicht mehr lange im Griff haben wird. Und dabei verursachte sie bisher die minderen Schäden. Inzwischen war Enrico nur noch wenige Meter entfernt von ihr. Die Hände hatte er hinter seinem Rücken gefaltet, als habe er irgendetwas zu verbergen, gepaart von seinem spitzbübischen Gesichtsausdruck. Yumiko kam ihm mit wenigen Schritten entgegen. „Hör mal, Enrico,.. was vorhin passiert ist, tut mir wirklich Leid.“, die Stimme war leise, sie wagte es nicht ihm in die Augen zu schauen und kickte dabei einen Stein weg. Ein leises kollern, dann verstummte das Geräusch und der Stein kam zum Stehen. „Ich wollte dir nicht wehtun, ich hoffe du verzeihst mir.“ Sie wollte nicht darauf zurückgreifen, dass nicht sie es war, sondern Yumie, ihre imaginäre Freundin. Vielleicht sollte sie den anderen lieber ihre Existenz verschweigen. Dadurch, dass Yumiko ihm nicht ins Gesicht schaute, bemerkte sie seinen äußerst überraschten Blick nicht. Sein Unterkiefer war hinunter gerutscht, die Augen weit geöffnet. Er rang mit den Worten. „Aber bitte, bitte, lass uns noch Freunde bleiben!“, flehend schaute sie zu ihm auf – inzwischen hatte sich Enrico, durch ein Zusammenzucken, wieder gefangen. „Also, natürlich ehmm..“, zu seinem erleichtern war Yumiko zu naiv, um seine Verlegenheit bemerken zu können. Jeder andere hätte gemerkt, wie peinlich berührt er war. „Ist schon gut, alles vergeben und vergessen.“, sagte er schließlich seufzend, seine violetten Augen starrten an einem unbestimmten Punkt des sich verdunkelnden Himmels. „Wirklich?“, das gesamte Gesicht des kleinen Mädchens erstrahlte. Abermals kickte sie einen etwas größeren Stein von sich weg … und traf genau sein Schienbein. „Aua!! Du,.. ahh!“ Der Schrei so grell und klar, wie der eines Mädchens, man konnte nur hoffen, dass es sich rasch ändern würde, sobald er dem Stimmbruch entkäme. Vor Schreck und Schmerz waren seine Arme nach vorn geschnellt, um sofort nach dem Wohlbefinden seines Beines zu erfühlen – dabei vergaß er, dass er etwas in der Hand gehalten hatte. Und dieses kleine, schwarze Etwas, flog im hohen Bogen durch die Luft… und fiel direkt in Yumikos Gesicht. Mit allen acht Beinchen klammerte sich das verängstigte Tierchen an der Nase der kleinen Lady fest. „Was zum..“, jetzt war sie an der Reihe, einen Schrei auszustoßen (der jedoch keine Konkurrenz für Enricos grandiose Trommelfellzerschmetternde Stimme darstellte). Nichtsdestotrotz laut genug, um die Aufmerksamkeit einiger anderen spielenden Kindern und Erwachsenen auf sich zu ziehen. „Nimm das weg, nimm das weg, nimm das weg!!“, kreischte Yumiko, rannte panisch wie von einer Hummel gestochen im Kreise und fuchtelte wild mit den Armen herum. Ohne das Spinnentier auf der Nase zu berühren, aus Angst es zu zerquetschen oder gebissen zu werden. „ENRICO MAXWELL!! NIMM – DAS – WEEG!!!!“ Anstatt Hilfe zu bekommen, vernahm sie nur ein lautes Gelächter seinerseits. Vom weiten konnte man schwerfällige Schritte hören. Doch noch ehe Enrico vor lachen heulend eingreifen konnte, hatte die Spinne Yumikos Nase bereits freigegeben. Wimmernd und zitternd ging klein Yumi in die Hocke, verbarg ihren Kopf zwischen Armen und Schenkeln. „Das war gemein... das war so gemein, E-Enrico. Ich,.. i-ich hab mich.. doch en..entschuldigt!!“, schluchzte sie leise. Das wilde Haar klebte ihr im tränennassen Gesicht. „Was ist passiert?! Ich habe euch schreien gehört…“ Der Pater war aufgetaucht. Das eine Kind weinte zusammengekauert am Boden, das andere stand daneben und hatte vor wenigen Atemzügen noch gelacht, sodass aus seinen Augenwinkeln Tränen hervorquollen. Alexander betrachtete das Bild misstrauisch. „Hey, das war aus Versehen passiert! Tut mir echt Leid.“, er sah, dass sich Enrico am Hinterkopf kratzte, ein schiefes Lächeln auf den Lippen tragend. Das kleine Mädchen gab keine Erwiderung, schluchzte stattdessen weiter. Der Priester atmete tief ein.. und aus. Dann kniete er sich nieder und legte Yumiko die Hand auf den Rücken, der sich rasch auf und ab bewegte. „Was hat er dir denn getan?“ „Ich hab gar nichts… !“, wollte der Blondhaarige schon protestieren, doch Alexander wies ihm mit einer Handgeste zum Schweigen. „Er,.. er.. wusste, dass.. ich.. Spinnen nicht mag.“, langsam hob sie den Kopf. Die Haare klebten ihr quer im Gesicht, sodass man ihre Augen nicht sehen konnte. Alexander wandte sich Enrico zu. „Du weißt ganz genau, welch panische Ängste Yumiko vor Spinnen hat! Sollte das etwa die Rache sein? Habe ich dir nicht gelehrt, dass Rache nichts als Groll in jenen Herzen legt, der sie ausübt?!“ „Ja, Pater.“, beschämt neigte der Junge seinen Blick. „Die Spinne ist weg, du brauchst keine Angst mehr zu haben.“, sprach er, während seine Hand beruhigend über ihren Rücken strich. „Wirklich?“, fragte Yumiko. „Ja, wirklich.“ Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und lächelte zu ihm auf. „Okay.“ „Es ist spät, meine Kleinen, die Sonne ist bereits hinterm Horizont verschwunden. Und wenn ihr nicht in der nächsten halben Stunde im Bett liegt, wird euch das böse protestantische Monster kommen und euch fressen!“ Skeptisch schaute Yumiko zu Enrico, der sich nicht sonderlich beeindrucken ließ. „Gehen wir lieber! Ich will kein Protestantenfutter werden!!“, sagte sie, sprang hastig auf die Beine und nahm Enrico bei der Hand – dann rannten sie gemeinsam zum Waisenhaus zurück. Yumiko war schon immer ein Mädchen, das sich viel zu viel gefallen ließ. Immer hielt sie den Mund, nickte treudoof und erledigte das, was man von ihr verlangte. Ihre Gegenwehr war gleich bei Null – Alexanders Psychologe ahnte Schizophrenie. Nicht seinetwegen, aber das was der Pater seiner Seelensorge an Informationen lieferte, war genug um so etwas feststellen zu können. Dennoch konnte er sich einfach nicht vorstellen, wie ein derartig liebes und frommes Mädchen zu solch einem Zustand geraten könnte. Sie liebte Tiere. Alle Arten, bis auf Spinnen. Fast jeden zweiten Tag brachte sie irgendein anderes Tier mit nach Hause. Ein streunender Köter, eine entlaufene Katze, ein vom Nest gefallenes Küken oder Frösche, die sie aus dem Tümpel gefischt hatte. Sogar eine echte Schlange hatte sie aufsammeln können! Wie sie das geschafft hatte, wollte er erst gar nicht wissen. Ganz gleich welches Tier sie mit nach Hause brachte, die Szene, die darauf folgte, blieb stets dieselbe. „Pater!“ „Ja?“ „Schauen Sie mal, was ich gefunden habe.“ Er saß auf einem Stuhl, der Kaffee, der sich auf dem Tisch ihm gegenüber befand, dampfte wohlig vor sich hin. Er hob den Kopf an, um durch seine Brillengläser über die Zeitung hinweg schauen zu können. Nicht schon wieder. „Ein... Wolfsbaby..“, sagte er vollkommen entgeistert. Zumal Wölfe hier in dieser Region überhaupt nicht lebten. Heilige Maria Gottes! Woher bekam sie immer diese exotischen Tiere her?! „Ja, ist er nicht süß? Ich hab ihm den Namen Jesus gegeben! Darf ich ihn behalten? Bitte, bitte, bitte!“, das Tier in ihren Armes drohte erdrückt zu werden. „Dann ist es immer so, als ob der Sohn Gottes wirklich in meinen Armen wäre und mich nachts vor den Protestanten und Monstern beschützt!“, mit großen Augen schaute sie ihn an. Normalerweise hätte er nachgegeben. Das tat er bei den ersten paar Male, als sie anfing, Tiere aufzulesen. Wer konnte einem Engelsgesicht wie diesem nur widerstehen? „Nein.“, sagte er konsequent. Er hatte das sogar vor dem Spiegel üben müssen. Er stellte sich einfach vor, als ob Enrico vor ihm stünde – dann fiel ihm dieses ganze Szenario um einiges leichter. „Och,.. bitte.. ich möchte aber..“ „Ich sagte nein, das letzte Mal, als du Tiere hattest, sind entweder an Sauerstoffmangel, Hunger oder sonstigen unerklärlichen Gründen, gestorben. Außerdem haben sie das ganze Waisenhaus auf den Kopf gestellt! Nein, zwei kleine Chaoten reichen mir vollkommen, da brauche ich kein Dritter in der Mannschaft.“ „Aber ich bin ein Mädchen..“ Alexander Anderson verdrehte die Augen. „Das sagt man nur so.“ „Achso,.. okay,.. dann werde ich den armen Kerl hier wohl der grausamen, kalten Welt aussetzen. Ganz ohne Familie und Freunde, so wie ich, bevor ich hierher kam…“ Sie tat auf Mitleid. Wie er so was hasste. Er schluckte schwer, entschied sich jedoch, radikal zu bleiben. „Mein armer Jesus.. möge Gott..“ „Ich glaube, das es eher ein Weibchen ist..“ Yumiko schaute ihn stutzig an. „Wieso?“ „Weil.. also,.. schau mal da unten,… ach, was rede ich da!? Werf das Ding doch endlich raus!!“ „Ja ja! Schon gut.“ Mission erfüllt. Eines Tages jedoch, wollte das Schicksal es etwas anders. Die Szene verlief ganz anders, wie sonst immer… Es war ein warmer Sommervormittag. Die Sonne stand schon bald im Zenit, am Punkt, an der sie am hellsten und höchsten schien, während sich keine Wolke hinaustraute. Der blaue Himmel wirkte schon nahezu wie ein Meer, das aus Harmonie und Freude bestand. Das zumindest, fand in Alexanders Fantasien statt. In Wahrheit war es Winter. Schneestürme tobten draußen ihr Unwesen und trieben jeden gesunden Menschen in ihre Häuser. Der Priester war zwar kein Mann, mit klarem Verstand, trotzdem wollte er sich der Kälte nicht aussetzen. Da blieb er lieber doch im Aufenthaltsraum des Waisenhauses sitzen, trank eine Tasse Kaffee und las gemütlich die Schlagzeile der ‚The Bible for Priests – God’s Message’, eine italienische Zeitschrift mit christlichem Inhalt (selbstverständlich katholisch). Plötzlich wurde die Türe aufgeschlagen, man hörte den Sturm pfeifen und heulen. „Pater!“, hörte er, stellte den Kaffee zurück auf seinen Untersetzer, als er Yumikos Stimme im Flur hörte. Dann waren noch andere Schritte,.. die er keiner Person, die er kannte, zuordnen konnte. Seltsam. Und Enrico befand sich im Selben Zimmer, kritzelte mit seinen zu bemängelnden Zeichenkünsten etwas auf Papier. Was es war, wollte er sich nicht einmal im Traum vorstellen. Er wusste jetzt schon, dass der Junge auch in Zukunft wenig Potenzial (auch fürs Zeichnen) haben wird. Dennoch schaute der Pater sich über die Schulter, erblickte die durchfröstelte Yumiko. „Komm schon! Sei nicht so schüchtern!“, sagte sie der anderen Person zu. Oh nein, nicht schon wieder ein Tier! Was ist es dieses Mal? Ein Bärenbaby, das vom Winterschlaf aufgewacht ist?, dachte er und stöhnte. Doch es kam ganz anders, als erwartet. Ein kleiner, blonder Junge trat langsam neben dem schwarzhaarigen Mädchen, das gerade die durchnässten Schuhe auszog und daraufhin sich des ebenfalls nassen Mantels entledigte. „Was?! Yumiko.. Kleines.. wer ist das?“ „Frag sie.“ „SIE!?“ „Ja, sie. Oder hast du etwa geglaubt, dass es ein Junge sei?“ „Un.. unsinn! Natürlich wusste ich das! Ich hab mich vor Überraschung nur.. versprochen!“ „Ach so.“, sagte Yumiko munter, zog das andere blonde Mädchen am Arm zu sich her. Enrico schenkte dem ganzen Verfahren keinerlei Beachtung. Seine Aufmerksamkeit galt seiner Zeichnung. „Ok,.. wer bist du, Kleines?“, fragte er vorsichtig, versuchte dabei einen freundlichen Ton beizubehalten. „Ich bin nicht klein.“ Alexander schnaufte. Ein sturer Bock, also. Schließlich stand er auf, legte die Zeitschrift beiseite und ging auf die beiden Mädchen zu. Da er nicht auf sie herab blicken wollte, ging er wie gewöhnlich in die Hocke. „Okay, Große, wie heißt du denn?“ „Spielt mein Name eine Rolle?“ Das fremde Blondchen bekam einen kleinen Ellenbogenstoß in die Rippen. „Du brauchst keine Angst zu haben, er tut dir nichts.“, flüsterte sie ihr zu. Yumikos neue Freundin seufze und gab sich schließlich geschlagen. „Heinkel..“ „Hast du auch einen Nachnamen?“ „Wolfe.“ „Wo sind deine Eltern?“ Sie zuckte die Achseln, verzog den Mund und schaute bockig zur Seite. „Sie ist allein.“, raunte Yumiko dem Pater zu und klammerte sich um ihren Arm. „Bitte,.. sie hat sonst niemanden.“ Er musste zugeben, dass Heinkel tatsächlich nicht gerade im besten Zustand war. Zu dieser Jahreszeit hatte sie lediglich ein angefressenes Hemd und eine knielange Jeanshose an. Nicht einmal Schuhe bedeckten die Blöße an ihren Füßen. Sogar Enrico schaute inzwischen her, etwas verwirrt, blieb dennoch ruhig, während seine Hand nach wie vor das Blatt bekritzelte. „Mhh…“, noch ein Kind? Und ER durfte dieses wohl sicher wieder betreuen. Wie er Yumiko kannte, würde sie sicher nicht von der Seite ihres neuen ‚Haustieres’ weichen. Der Griff des schwarzhaarigen Mädchens klammerte sich fester um den Arm der Blonden. „Na gut.“, resignierend ließ er die Schulter hängen und stand auf. „Sie darf bleiben.“ „YIPPIE! Das ist wunderbar! Hast du das gehört, Heinkel? Hast du, hast du?“ „Ja,..“, sagte sie etwas verwirrt, sie hatte wohl Schwierigkeiten darin, Freude zu zeigen. Strahlend sprang Yumiko dem Pater um den Hals und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange, zog dann eine angewiderte Grimasse und sagte, er solle sich rasieren. Alexander fasste sich ins Gesicht, Bei Gott,.. was hab ich nur angerichtet?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)