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History of the Other Side

~Versailles~
von

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†Chapitre cinq†

“Erspar mir diesen Humbug, Kamijo!! Ich will von deinem einschmeichelnden Gerede nichts mehr hören! Das funktioniert nicht mehr…” Jasmine sah kurz aus den Augenwinkeln zu Yuki. “Warst du es, der bei der Prinzessin war? Deine Aura ist unverkennbar…”

“Wärest du eifersüchtig, wenn dem so wäre..?”, hauchte Kamijo und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Der Seherin verschlug es die Sprache. Nun war sie noch wütender.

“Was soll das, Kamijo?! Mit dir kann man nicht vernünftig reden, das ist mehr als anstrengend! Ich habe eigentlich mit dir abgeschlossen, aber plötzlich bist du wieder da und ich weiß nicht, wie ich es für mich deuten soll… Du weißt, dass ich daran glaube, dass alles was geschieht einen Sinn hat, aber in unserem Fall sehe ich keinen!”, ärgerte sie sich. Kamijos Grinsen wurde breiter und er lachte leise auf.

“Doch… Ich sehe einen Sinn…”, raunte er und packte Jasmine plötzlich fest an den Handgelenken. Seine Gier nach dem besonderen Blut der Seherin war nicht zu zügeln…

“Yuki! Schließ die Tür!!”, befahl Kamijo und versuchte sein sich wehrendes Opfer unter Kontrolle zu halten.

Yuki war ein wenig mulmig zumute, doch auch sein Durst überwog und er tat wie ihm geheißen war. Er grinste und packte Jasmines anderen Arm. “Tut mir furchtbar Leid, meine Schöne, aber wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet…”

Er fuhr mit den Fingern der anderen Hand an Jasmines Gesicht entlang und den Hals hinab, dann weiter seine Arme hinab und biss schließlich wie zuvor in das Handgelenk der Seherin.

Der Geschmack des warmen Blutes erfüllte seinen Mund und seine Gier wurde bloß noch stärker. Er zügelte sich jedoch etwas, aus Angst Jasmine tödlich verletzen zu können, denn dies ging im Blutrausch oftmals schneller als es einem lieb war, das wusste Yuki genau.

Während er sich das Blut schmecken ließ hing er mit den Gedanken in der Vergangenheit und wurde schmerzlich daran erinnert.
 

Er schlug die bluttriefenden Hände vor den Mund und starrte in die leblosen Augen seines Gegenüber. //Was?… Nein.. Das wollte ich nicht !!! //

Der tote Körper glitt aus seinen Händen und das restliche Blut verteilte sich über den Boden. Yuki sank ebenfalls zu Boden und lehnte sich an die Wand. Wie war das passiert? Er konnte sich an die letzen Minuten nicht mehr erinnern. Verzweifelte sah er auf den reglosen Körper der zierlichen Frau und auf die Wunden an ihrem Hals. War das sein Werk? Plötzlich tauchte ein Mann im Raum auf. Kamijo.

“Kamijo! Ich … was … ich wollte nicht… ich … wie… Ich kann mich nicht daran erinnern, was ich getan hab…”

Der Kleinere sank vor ihm auf Knie und klammerte sich an ihn. Bittere Tränen rannen aus seinen trüben Augen und fielen zu Boden.

“Shh..”,machte Kamijo und schlang die Arme um ihn. “Das ist … im Grunde … normal Yuki! Jeder Vampir hat am Anfang so etwas wie einen unkontrollierbaren Blutrausch. Nach einiger Zeit wirst du lernen damit umzugehen, dann wird so etwas nicht mehr passieren. Ich verspreche es dir und es tut mir leid, denn ich hätte etwas mehr aufpassen sollen, wo du doch gerade erst verwandelt wurdest.”
 

Yuki schüttelte den Kopf, um die Gedanken der Vergangenheit zu verdrängen und ließ den Blick über die junge Seherin streifen. Zu groß war seine Angst nochmals jemanden zu verletzen, also ließ er von ihm ab und schluckte schwer. Was war nur los? Ein Kloß breitete sich in seinem Hals aus und er begann zu zittern. Warum machte Jasmine ihn so verrückt? War er es denn überhaupt Wert am Leben zu bleiben???

“N-…Nein..!! Hört auf!!”, wimmerte Jasmine jämmerlich und weinte. Sie wollte schreien, doch ihr fehlte einfach die Kraft. Kamijo drückte sie auf das Bett und biss sich an dem Hals der Seherin fest. Auch zwischen seine Lippen floss die rote Flüssigkeit, die Jasmine am Leben halten sollte.

“Nein…!”, wimmerte sie wieder, diesmal aber noch schwächer. Sie hatte geahnt, dass es ein Fehler sein würde die Vampirgruft aufzusuchen… Das schien wohl ihre Strafe zu sein.

“Hör auf!!!”, schrie Yuki plötzlich und unkontrolliert zog er Kamijo zur Seite und fort von Jasmine. Seine Augen waren ausdruckslos leer und er schien vollkommen außer Kontrolle zu geraten. Jasmine zog die Beine dicht nach oben an sich und zitterte stark.

Kamijo sah Yuki mit aufgerissenen Augen rasend vor Wut an.

“Was fällt dir ein?! Halt dich da heraus und sei dankbar, dass ich mit dir geteilt habe!”, zischelte er wütend und rammte seine Zähne wieder in Jasmines Hals. Er schien das außergewöhnlichste Blut zu haben, was Kamijo zwischen die Lippen kam.

“Hör auf bitte!”, flehte er nun schon fast, “Du bringst ihn noch um!!!”

Er zerrte wieder an Kamijos Armen, aber gegen den, durch das Blut nun auch noch Gestärkten, hatte er kaum eine Chance. Yuki blickte Jasmine verzweifelt an und versuchte sich irgend möglich zu konzentrieren. Dann packte er blitzschnell die Hand der Seherin, stieß Kamijo zur Seite und schloss die Augen.

Kurze Zeit später befanden die beiden sich außerhalb des Wirtshauses. Yuki hatte es geschafft, er hatte sich und Jasmine von Kamijo wegteleportiert. Diese Fähigkeit besaßen nur die wenigsten Vampire und sie war schwer zu erlernen, doch Yukis Training hatte sich bezahlt gemacht.

Er nahm Jasmine auf die Arme und brachte ihn erstmal in Sicherheit; weit weg von Kamijo.
 

Eben jener fluchte laut in seinem Zimmer und krallte seine Finger in das Kissen, auf dem eben noch Jasmines Kopf lag. Was war nur in Yuki gefahren? Warum stellte er sich gegen Kamijo? Irgendetwas musste zwischen Yuki und Jasmine vorgefallen sein, dass es nun so weit kommen konnte…

“Sie gehört mir…”, säuselte Kamijo leise und knurrte bedrohlich. Er brauchte Ablenkung. Dringend.

Auch auf die Gefahr hin ein großes Risiko einzugehen, suchte Kamijo die Prinzessin auf. Diesmal aber vorsichtiger als sonst… Er stand also wieder auf dem Balkon und klopfte, als die Luft rein zu sein schien. Seufzend senkte sich sein Kopf.

Hizaki war mittlerweile im Bett und schlief, doch das Klopfen riss ihn aus seinen Träumen. Er blickte auf und sah zum Fenster hinüber. Sofort sprang er aus seinem Bett auf und lief im Nachthemd und barfuss über den kalten Boden zum Balkon, um die Tür zu öffnen.

“Tenshi! Was machst du denn hier?”, fragte er verwundert, aber dennoch glücklich.

Ohne etwas zu sagen, schloss Kamijo Hizaki in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Er stand ihm völlig anders gegenüber ohne Blutlust und schien einfach nur seine Nähe zu brauchen, anstatt Hizakis Blut. Er schob Hizaki langsam in dessen Gemach zurück, ohne die Umarmung zu lösen. Vorsichtig drückte er die Prinzessin auf das Bett, beugte sich über ihn.

“Ich… hatte Sehnsucht…”, flüsterte der Vampir und merkte nicht, dass seine Augen die Traurigkeit, die er empfand, nicht verheimlichten.

Die Prinzessin stutzte etwas und sah ihn verwundert an. Vorsichtig strich er ihm mit einer Hand über das kalte Gesicht und seufzte. “Ich hatte auch schreckliche Sehnsucht!”

Er legte die Arme um ihn und drückte ihn an sich. “Alle haben mir verboten dich zu sehen…”, sagte er mit einem traurigen, aber auch leicht genervten Unterton.

Die Prinzessin sah ihm nun wieder in die Augen. “Wer bist du, Tenshi? Warum machen alle so einen Aufstand um dich? Ich versteh das nicht… und ehrlich gesagt macht mir das alles etwas Angst.” Sein Blick sank zu Boden. Kamijo seufzte.

“Verständlich, dass Ihr beunruhigt seid… Aber wer sagt, dass ich es bin, der Euch Böses will? In Zeiten wie diesen kann jeder dein Feind sein… sogar deine Freunde….”, entgegnete er und knurrte letzteres leise. Er konnte und wollte nicht die Wahrheit sagen. Er war für seine Verhältnisse sowieso schon viel zu sanftmütig gewesen. Was war nur los?

“Habt Ihr Angst vor mir…?”, fragte Kamijo hauchend und küsste Hizakis Wange sanft und lange.

“Nein”, entgegnete dieser aufrichtig, “Nein ,das habe ich nicht und ich glaube auch nicht, dass Ihr mir Böses wollt.. Zumindest hoffe ich das nicht.” Er lächelte und wurde etwas rot. “Wie könnte jemand, der so liebevoll ist mir Böses wollen?”, hauchte er, schloss die Augen und legte dann die Lippen sanft auf die seines Engels. Er konnte einfach nicht anders, denn er fühlte sich mehr und mehr zu ihm hingezogen. Ein warmes, wohliges Gefühl durchflutete seinen Körper und er vergaß wieder einmal alles um sich herum.
 

Jasmine befand sich unterdessen die ganze Zeit über bewusstlos und geschwächt vom Blutverlust bei Yuki. Es dauerte seine Zeit, bis er zu sich kam und Yuki schwach anschaute. Seine Kehle schien staubtrocken und sein Körper geschwächter denn je. Die Vampire hatten ordentlich zugelangt…

“Du..!! Ich… hasse… euch verdammten Vampire!”, zischelte Jasmine schwach und versuchte aufzustehen. Sie hatte nur eines im Sinn: Flüchten.

“Nimm dich mal zurück. Ich habe dir grade mehr oder weniger das Leben gerettet!”, fauchte Yuki nun doch etwas angefressen und überlegte sich schon ob diese Entscheidung richtig gewesen war. Er drückte Jasmine zurück auf das Stroh einer kleinen Scheune am Rande der Stadt , in das er ihn gebettet hatte.

“Du solltest dich etwas schonen. Dein Körper ist stark geschwächt und du brauchst Ruhe. Bitte bleib liegen.”

Jasmine sah Yuki einen Moment skeptisch an, schloss dann aber langsam die Augen und kuschelte sich in das Stroh. Yuki hatte ihm das Leben gerettet…? Wieso?

“…Wo sind wir hier..?”, fragte Jasmine schwach und ließ die Augen geschlossen.

“In einer Scheune etwas weiter von der Stadt entfernt.”

Yuki sah auf, da er ein Geräusch gehört hatte. Er legte sich schützend vor Jasmine. “Shh.”, er legte seinen Finger auf Jasmines Lippen und drückte ihn etwas an sich. Dann starrte er auf die Tür die sich langsam öffnete.

Eine kleine schwarze Katze tapste hinein und machte es sich auf Yukis Schoß gemütlich. Er seufzte und ließ Jasmine wieder los.

Die Seherin musste kichern.

“Du hast Angst vor Katzen?”, grinste er und setzte sich schwerfällig auf, um Yuki die schnurrende Katze vom Schoß zu nehmen. “Na du? Du bist ja niedlich…”, lächelte Jasmine und streichelte das dunkle Tier.

“Nein, das hab ich nicht!”, verteidigte sich Yuki genervt. “Wenn ich schon auf dich Acht gebe, dann sei mir wenigstens dankbar!”

Er seufzte und stand auf, lief vor der Scheunentür auf und ab und warf ab und an einen Blick nach draußen.

“Jetzt ist der Vampir böse auf mich…”, tuschelte die Seherin grinsend der Katze zu, die nur mit einem fragenden Miauen antwortete. Jasmine seufzte und stellte sich wackelig auf. Langsam taumelte er zu Yuki und umarmte ihn vorsichtig.

“Sei nicht so empfindlich und humorlos… Und… Dankeschön… auch wenn du mich auch gebissen hast…”, hauchte er leise und schloss wieder die Augen.

Yuki wurde etwas rot um die Nasenspitze und blickte schnell zur Seite. “Schon gut… keine Ursache…”

Er legte eine Hand an Jasmines Rücken und streichelte leicht darüber.

“Die Katze braucht einen Namen… Ich werde sie behalten. Ich glaube… ich nenne sie Yuki!”, kicherte Jasmine und lehnte seinen Kopf an Yukis Schulter. “Was?! Eine streunende Katze benennst du nach mir? Na vielen Dank!”

Jetzt musste Yuki aber dennoch etwas lachen. Er drückte Jasmine etwas näher an sich und schloss die Augen etwas, um den Moment genießen zu können.

“Die Katze ist süß! Sei nicht so abwertend zu ihr… Sonst bringt sie dir Pech!”, warnte Jasmine grinsend und löste sich wieder von Yuki. “Entschuldige, ich muss mich wieder setzen. Mir ist schwindelig…” Er taumelte zurück zum Stroh und legte sich zu seiner neuen Katze. Lächelnd streichelte er sie sanft und schaute kurz aus den Augenwinkeln zu Yuki. Es war schon viel zu persönlich zwischen ihm und Jasmine geworden, fand die Seherin. Jasmine schien eine Schwäche für Vampire zu haben, die er nicht so einfach abstellen konnte…
 

Am nächsten Morgen lag Kamijo neben dem schlafenden Hizaki und streichelte sanft über die Wange der Prinzessin. Ihm schossen tausend Gedanken durch den Kopf und langsam schlich sich mit dem Sonnenaufgang die Müdigkeit in seinen Körper. Hizaki öffnete nach der Berührung langsam die Augen und musste lächeln, als er seinen Tenshi sah. “Guten Morgen, Tenshi!”, hauchte er leise und schmuste sich nah an den Körper des Anderen.

“Guten Morgen… Hattest du einen angenehmen Schlaf?”, wollte der Vampir lächelnd wissen und spielte mit einer Haarsträhne von Hizaki.

“Ja, ich habe wundervoll geschlafen! Und du?”, fragte er, da er natürlich davon ausging, dass auch Kamijo geschlafen hatte.

“Ich auch… Danke.”, log Kamijo lächelnd und setzte sich langsam auf. “Ich sollte gehen, bevor dein Leibwächter kommt… Aber diese Nacht wird mir unvergessen bleiben.”, hauchte er und sah Hizaki etwas traurig an.

Die Prinzessin seufzte leicht und sah ihn ebenfalls traurig an. Er legte die Arme um seinen Engel und neigte den Kopf. “Wirst du wieder kommen?”

“Selbstverständlich! Ich werde versuchen den richtigen Zeitpunkt dafür abzupassen… Vielleicht wird Eure Bewachung gelockert, wenn Euch nichts passiert…”, sagte Kamijo und stand auf, entblößte damit seinen nackten Körper von hinten.

Hizaki seufzte schwermütig und nickte. “Ja, das hoffe ich sehr.”

Ein bedrückendes Gefühl breitete sich in ihm aus und ihm war nach weinen zumute. Er hatte Angst und er wollte seinen Geliebten nicht gehen lassen.

Auch Hizaki stand auf, umarmte ihn, schmiegte seinen bloßen Körper gegen den des Anderen und bettete seinen Kopf kurz auf dessen Schulter. “Ich liebe dich…”

Kamijo bekam große Augen und schluckte schwer. Er rührte sich nicht und sagte auch nichts. Wie konnte ein Mensch nur so naiv sein? Hizaki hätte schon längst Kamijos Zähne bemerken müssen und dann im Zusammenhang mit seiner kalten Haut Schlüsse daraus ziehen können. Oder wollte er es einfach nicht sehen? Vielleicht… nahm er es aber auch einfach so hin, dass Kamijo ein Vampir war?

“Ich… sollte nun gehen.”, sagte Kamijo angespannt und griff nach seiner Kleidung, um sich anzuziehen.

Resigniert ließ Hizaki ihn los und sagte nichts mehr, sondern nickte nur stumm. Sein Herz schlug unaufhörlich gegen seinen Brustkorb und er hatte das Gefühl kaum Luft zu bekommen. Warum war sein Geliebter nun so abweisend? Hatte er sich vielleicht zu viel versprochen? Vielleicht war er einfach nur ein Spielzeug für eine Nacht gewesen…

Die Vorstellung war schmerzhaft und zwang ihn in die Knie. Ein paar Tränen vielen aus den dunklen Augen und landeten auf der weißen, nackten Haut seiner Beine. Kamijo zog sich weiter an, traute sich dabei aber nicht Hizaki anzusehen. Er hörte ihn weinen und schwer atmen. Bevor er verschwand, warf er Hizaki aber noch einen letzten Blick zu und küsste seinen Kopf.

“Lebt wohl…”, flüsterte er und verschwand.

Ein paar Minuten vergingen, in denen es Hizaki einfach nicht schaffte sich vom Boden zu lösen. Auch die Tränen hörten nicht auf zu fließen. Wieso musste diese wundervolle Nacht so enden? Hizaki schüttelte den Kopf und krabbelte auf wackeligen Beinen zurück ins Bett. Er zog die Bettdecke zu sich und schmiegte sich an sie. Der Geruch seines Tenshis war noch überall und entließ Hizaki nun aus dem Schmerz in sehnsüchtige Träume. Er schloss die Augen und seufzte. Kaum eine Sekunde später jedoch klopfte es an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten trat Teru ins Zimmer ein.

Hizaki stockte der Atem und er sah erschrocken aus verweinten Augen zu Teru hinüber. Teru, der genauso erschrocken war, drehte sich auf der Stelle um und errötete etwas, beim Anblick der Prinzessin. “Ich bitte um Verzeihung.”, sagte er knapp. Hizaki griff schnell nach seinem Nachtkleid und streifte es über. “Schon in Ordnung. Aber ihr hättet vielleicht auch auf eine Antwort warten können.”, ermahnte er Teru mit einem scharfen Unterton.

Angesprochener drehte sich nun langsam wieder um und musterte die Prinzessin etwas verwundert. “Was… ist mit Euch?”, fragte er erschrocken als er die Tränen in seinen Augen sah und strich ihm über die nasse Wange. “Seid ihr verletzt?”

Hizaki schüttelte den Kopf. “Es ist alles in Ordnung.”

“Entschuldigt, aber nach alles in Ordnung sieht das ganz und gar nicht aus! Was ist passiert während ich nicht bei euch war?”, sagte Teru scharf und hatte eine gewisse Ahnung…
 

Auch Jasmine erwachte langsam aus seinem Schlaf und verzog sein Gesicht schmerzerfüllt.

“Ahh… Mein Rücken! Ich hasse Stroh…”, fluchte er leise und sah sich nach Yuki um.

Yuki hatte sich in eine hintere Ecke der Scheune verzogen und lag auf dem Boden. Er war schrecklich müde und kaputt, außerdem hatte er unglaublichen Blutdurst, aber er wollte Jasmine nicht alleine lassen. Also war er während er schlief geblieben und hatte so gut es ihm möglich war auf ihn aufgepasst.

Jasmine musste leicht lächeln bei Yukis Anblick. Er war tatsächlich noch da…

Langsam krabbelte er zu Yuki und beugte sich über ihn.

“Schläfst du oder gehst du erst jetzt schlafen?”, fragte er flüsternd und kitzelte Yuki mit einem Finger hinter dem Ohr.

“Mhn”, machte er genervt und sah Jasmine an. “Lass das bitte! Nein, ich denke ich schlafe jetzt, wo du wach bist, doch endlich mal. Kannst du auf dich selbst aufpassen jetzt?”

Er stand auf und legte den Kopf etwas schief. Eigentlich wollte er Jasmine nicht einfach alleine lassen, aber um etwas Schlaf kam er nicht herum. “Ich denke, ich werde hier bleiben und in dieser schönen, gemütlichen, dunklen Ecke schlafen, da ich zu Kamijo vorerst wohl nicht zurück gehen kann, ohne dass er mich umbringt.” Er lachte etwas und ließ sich ins Stroh sinken. “Wirst du jetzt gehen? Ich kann dich vor Nachteinbruch nicht begleiten…also… ich verstehe wenn du alleine gehen willst, aber… ich ..also.. Mir wäre es lieber, ich könnte ein wenig auf dich achten.”

Warum wurde Yuki nur so rot? Er sah etwas verlegen zur Seite. So unbeholfen redete er sonst auch nicht daher. Er war anscheinend wirklich sehr müde, dachte er bei sich und schüttelte leicht den Kopf. “Du weißt schon was ich meine… hoffe ich.”

Jasmine lächelte sanft.

“Schlaf schön, Yuki… Kannst du mit Tierblut vorlieb nehmen? Dann gehe ich für dich auf die Jagd. Ich brauche eh noch einen Vogel…”, sagte er und schob das Stroh für Yuki zurecht. Es war ja fast schon romantisch, wie sie ‘hausten’.

“Ja, solange der Vogel nicht irgendwie verseucht ist, ist das okay! Aber es ist gefährlich alleine zu gehen. Willst du das wirklich? Was ist, wenn Kamijo dich findet???”, sagte er und sah Jasmine besorgt an und schluckte etwas bei dem Gedanken daran. Jasmine drehte seinen Kopf zu Yuki und zeigte mit seinem Finger auf seine Stirn.

“Keine Sorge… Meine Sinne sind geschärft. Ist Kamijo in der Nähe, spüre ich es und sehe zu, dass ich zu dir zurückkomme.” Lächelnd stand er auf und lief zur Tür. Bevor er die Scheune aber verließ, fragte er noch nachdenklich: “Warum… tust du das eigentlich für mich?”

Yuki zuckte etwas zusammen. Mit dieser Frage hatte er jetzt nicht mehr gerechnet. “Ich… ich weiß nicht.”, sagte er der Frage ausweichend und sah zu Boden.

“Hm… Na gut.”, sagte Jasmine nur darauf und drehte sich um. “Komm, Yuki! Wir gehen spazieren.”, rief er seiner Katze lächelnd zu und nahm sie auf den Arm, nachdem sie angerannt kam. “Bis später.” Er verließ die Scheune und machte sich auf den Weg in den Wald.
 

Nachdem Kamijo sich ein paar Stunden unruhigen Schlaf gegönnt hatte, zog er los, um seinen verräterischen Freund zu finden. Er befand es als absolut inakzeptabel, dass Yuki nicht mal den Mut aufwies zu ihm zurück zu kommen und ihm die Sache zu erklären. So musste Kamijo also selbst losziehen. Es war nicht einfach für ihn. Trotz seiner ausgeprägten Sinne, fand er vorerst keine Spur von seinem Freund, bis ihm ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Er folgte der Spur und fand schließlich die abgelegene Scheune.

// Bist du hier, Yuki..? //, dachte sich Kamijo und grinste leicht, da er die Antwort bereits kannte. Die Sonne ging langsam unter und er war sich sicher, dass sein Freund bald aufwachen würde, doch ihm gefiel es besser ihn selbst zu wecken…

Also schlich er in die Scheune und trat hart mit dem Fuß gegen Yukis Rippen.

“Wach auf! Verräter!”, rief er wütend und sah auf ihn herab.

“Argh!!”

Yuki schreckte auf und hangelte sich an der Wand hoch. Er sah Kamijo erschrocken an und machte einen Schritt zurück.

“Angenehme Träume gehabt?! …Wo ist Jasmine…? Und wieso hast du mich verraten?!”, fragte Kamijo mit bedrohlicher Stimme und fixierte Yuki mit seinen selbst im leichten Dunkeln funkelnden Augen. Yuki wusste nicht recht, was er antworten sollte und schwieg kurz.

“Jasmine ist nicht hier und ich fand es einfach widerlich wie du mit ihm umgegangen bist. Deshalb hab ich ihn laufen lassen. Mir geht deine Art gewaltig auf die Nerven grad. Wir haben schon so viele Menschen getötet… ist es nicht langsam an der Zeit, dass wir uns ändern? Uns etwas anpassen, sodass wir wieder normal unter den Menschen leben können und nicht immer von einer Stadt zur nächsten reisen müssen, um uns dort in einem heruntergekommenen Zimmer aufzuhalten???”

Kamijo drückte Yuki hart gegen die Wand.

“’Normal unter den Menschen leben’?! ‘Uns anpassen’?!! YUKI! Wir sind Vampire! Wir ernähren uns von Blut und sind Geschöpfe der Nacht, uns ist es nicht bestimmt mit den Menschen in einer Koexistenz zu leben! …Aber ein Halbblut wie du kann das wahrscheinlich nicht verstehen…”, schrie Kamijo den anderen an und löste sich von ihm. “Jasmine weiß zu viel über mich… Und er ist auch nichts weiter als ein… sonderbarer Mensch…”, log er und lief auf und ab. “So etwas Undankbares wie du, ist mir mein ganzes Leben lang noch nicht unter die Augen gekommen…”, zischelte er verärgert.

Yuki sagte daraufhin nichts. Er musste erstmal seine Wut herunterschlucken, um mit Kamijo etwas vernünftiger reden zu können.

“Und wie wird das nun weitergehen? Werden wir wieder in eine andere Stadt fliehen, wo uns keiner kennt und alles beginnt von vorne?!”

Kamijo drehte sich zu Yuki um und rief aufgebracht: “Willkommen in der Welt der Vampire!!” Er sah Yuki verachtend an und lief zu der großen Tür der Scheune. “Komm wieder zu mir, wenn du bei Verstand bist, Yuki!”

“Ts, da kannst du lange warten!”, er lief Kamijo nach, “Langsam wünschte ich mir wir wären uns nie begegnet!! Ich wette, niemand muss sich mit so einem unbegabten und lieblosen Erschaffer rumplagen, wie ich es tue!!!”

Kamijo ging nicht mehr darauf ein und lief davon. Weiteres diskutieren, wollte er sich ersparen…
 

Keine fünf Minuten später kam Jasmine völlig aus der Puste zurück.

“Yuki!!! Ist alles in Ordnung? Ich hatte ein komisches Gefühl und bin zurück gekommen…”, sagte Jasmine besorgt und lief zu dem jungen Vampir hin, während er ein wenig nach Luft rang.

“Na ja, alles in Ordnung ist was anderes! Kamijo hat mich etwas.. unsanft geweckt..”

Er schüttelte den Kopf.

“Der ist echt unverbesserlich. Arroganter Mistkerl. Ist bei dir alles in Ordnung und.. Hast du vielleicht etwas zu Essen gefunden?”

Yuki war so ziemlich am Ende seiner Kräfte, denn Schlaf allein half nicht, um wieder zu Kräften zu kommen.

Jasmine seufzte schwer und sagte: “An Arroganz mangelt es diesem Mann wirklich nicht… Aber er scheint dich nicht auseinander genommen zu haben, da bin ich froh!” Nach einem leichten Lächeln folgte ein ernsterer Blick. “Ich… habe gut gegessen, von daher geht es mir gut, aber ich konnte nichts Vernünftiges für dich finden…” Die Seherin krempelte ihren Ärmel hoch und hielt Yuki ihr Handgelenk hin. “Das bin ich dir schuldig…”

Ein etwas verwunderter Blick erstreckte sich über Yukis Gesicht. “Aber…”, fing er an, schwieg dann jedoch. Der Hunger und die Kraftlosigkeit waren einfach zu enorm, um dieses Angebot abzulehnen und Yuki konnte sich zügeln wenn er wollte. Zaghaft zog er den Arm der jungen Seherin zu sich und versenkte die scharfen Zähne darin. Jasmine kniff ihre Augen fest zusammen und keuchte auf. Es war schmerzhaft und angenehm zugleich, wenn ein Vampir seine Gier walten ließ. Jasmine erinnerte sich an seine Zeit, die er gemeinsam mit Kamijo verbrachte und wie viel Blut er an diesen Vampir verschwendet hatte… Bei Yuki hatte er allerdings nicht das Gefühl, dass irgendeiner der Bluttropfen eine Verschwendung sei.

Yuki genoss das Blut, dass durch seinen Mund strömte und er fühlte sich sofort gestärkter. Er drückte Jasmine vorsichtig etwas ins Stroh und sog noch etwas weiter an seinem Handgelenk. “Es ist genug jetzt!”, sagte er kurz darauf und ließ ihn wieder los. “Danke..”

Vorsichtig strich er mit einer Hand über die Wunde an Jasmines Gelenk. Sie verschwand.

“Uuhh…”, seufzte Jasmine und ließ den Kopf geschwächt zur Seite fallen. “Jetzt bin ich aber müde… Wie unpraktisch, so verpassen wir uns immer, wenn ich nachts schlafe…”, murmelte die Seherin geschwächt und seufzte erneut. “Wie lange… bleibst du noch bei mir?”, fragte sie dann flüsternd, als wenn die Frage verboten wäre. Ihr Verstand protestierte stark gegen ihre Gefühle für Yuki, die sich zunehmend steigerten.

“Solange du möchtest.”, flüsterte Yuki zurück und lächelte. Er ließ sich mit Jasmine ins Stroh sinken und seufzte. “Wie gerne wäre ich auch wieder ein Mensch..”, murmelte er leise.

“Das merkt man…”, sagte Jasmine und schaute Yuki etwas bemitleidend an. “Du bist ein seltsamer Vampir… Und das, obwohl du von Kamijo abstammst! Das ist mir von Anfang an aufgefallen… Du bist… sanftmütiger…” Innerlich freute er sich über die Worte des Vampirs, er wolle länger bei Jasmine bleiben.

“Mhn… wenn du meinst.” Yuki errötete wieder leicht und drehte sich etwas zur Seite. “Sag mal, jetzt haben wir ja mal etwas Ruhe, woher kennst du Kamijo eigentlich?”

Jasmine lachte kurz auf und schaute dann lächelnd an die hölzerne Decke.

“Ach… Das ist eine lange Geschichte! Durch meine besondere Gabe, bin ich ein Wesen aus dem Untergrund… wie ihr. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis man auf Kamijo trifft! Anfangs hatten wir so etwas wie… nun ja… einen Tauschhandel. Ich gab ihm mein Blut und er… räumte Leute aus dem Weg, die es verdient hatten zu sterben. Irgendwann wurde aber aus dieser oberflächlichen Freundschaft Liebe… Zumindest glaubte ich das!!”, fügte Jasmine schnell hinzu und seufzte lange. “…Aber es war eigentlich alles vergeudete Zeit. Kamijo hat mich sitzen lassen, wie er es gern mit seinen ‘Frauenzimmern’ tut und ist weiter gezogen… Nachdem er mich fast umgebracht hätte. Ich glaube, ich hätte sterben sollen nach seinem letzten Biss damals, deswegen muss er so geschockt gewesen sein, als er feststellte, dass ich lebe.”

Jasmine drehte seinen Kopf zu Yuki. “Entschuldige… Ich rede viel zu viel…”

Yuki bekam große Augen. Mit so einer Geschichte hatte er nicht gerechnet und sein Groll auf Kamijo wurde nur noch größer. Er schüttelte den Kopf.

“Kamijo hat es verdient zu sterben und niemand sonst.”, fauchte er wütend. Seine Gedanken überschlugen sich und ein finsteres Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Und ich werde der jenige sein, der dafür sorgt, dass er es auch tut.”

Jasmine riss seine Augen auf.

“Bist du noch bei Trost? Du kannst Kamijo nicht töten… Er ist ein reiner Vampir, die sterben nicht so einfach! Außerdem… ist das viel zu gefährlich…”, entgegnete er und klammerte sich versucht unauffällig an Yukis Arm. “Handle nicht überstürzt… Bitte…”

“Hmm,..”, machte Yuki, doch er hatte sich diese Idee fest in den Kopf gesetzt.

Er stand auf und sah Jasmine an. “Tut mir Leid, ich muss noch mal los, willst du mitkommen oder möchtest du lieber jetzt schlafen?”

Jasmine sah Yuki verwundert an.

“Wo… wo willst du denn noch hin?”, fragte er überrascht.

“Ich muss ins Schloss und mit jemandem reden.”, ein Lächeln umspielte seine Lippen. In Jasmines Kopf ratterte es und er sah Yuki verständnislos an. Dann machte es aber klick und er stand wackelig auf den Beinen auf.

“Etwa mit der Prinzessin?? Weißt du, was da zwischen Kamijo und ihr passiert?”, fragte Jasmine aufgeregt.

“Ja, ich weiß so einiges, aber ich muss mit ihrem Leibwächter sprechen, nicht mit ihr. Kommst du nun mit?”

Jasmine nickte eifrig und hakte sich bei Yuki unter. Er fühlte sich zwar noch geschwächt, aber er war neugierig, was Yuki denn mit Teru zu besprechen hatte. Davon abgesehen, wollte er auch in Yukis Nähe bleiben…
 

“Ich sage es dir gerne noch mal: Es ist nichts passiert, von dem du jetzt unbedingt wissen müsstest!”

Die Prinzessin ging wütend im Raum hin und her.

“Ach? Nichts von dem ich wissen müsste? Dann war ja doch etwas! Was verheimlicht Ihr mir? Ihr wisst, dass es gefährlich ist zu dieser Zeit und wenn Ihr mir nicht mehr vertraut, dann kann ich auch nicht mehr für Eure Sicherheit garantieren, Prinzessin!”

Hizaki errötete und sagte: “Du verstehst das nicht, Teru.”

Dann ging er zum Fenster hinüber und blickte ein wenig sehnsüchtig nach draußen. “Niemand versteht mich… Alle reden nur davon, dass etwas Schlimmes passieren soll und dass alles ja so gefährlich für mich ist. Ich habe langsam keine Lust mehr und an das Ausgangsverbot werde ich mich auch nicht mehr halten!”

Mit diesen Worten lief die Prinzessin an ihrem Leibwächter vorbei und verschwand. “HIZAKI!!!, rief dieser ihm hinterher und wollte der Prinzessin gerade nachlaufen, als ihm Yuki und Jasmine entgegen kamen und ihn aufhielten.

“Oh Jasmine, ich, wer ist das? Und was machst du hier? Hast du etwas herausgefunden?”

“Mehr, als mir lieb war… Hast du Zeit für uns, Teru?”, fragte Jasmine und sah den Leibwächter ernst an.

“Ähm, also…”, er sah in die Richtung in welche Hizaki gelaufen war und bezweifelte, dass er ihn noch einholen würde, “Ja, doch, ich habe Zeit. Komm mit.”

Teru führte die beiden in einen abgelegenen Raum, in dem sie in Ruhe reden konnten. “So, dann erzählt, was ihr herausgefunden habt.”

“Ich kenne den Mann, aus Jasmines Vision.”, erklärte Yuki und sah Teru an. “Er ist ein Vampir und er hat es längere Zeit schon auf die Prinzessin abgesehen. Ich weiß dies, weil er mein Meister war und… ich bin ebenfalls ein Vampir.”

Teru zuckte leicht zusammen als Yuki den Satz beendet hatte. “IHR? Ihr seid Schuld an dem Tod der Frauen! Ihr wart das!!!” Jasmine räusperte sich und hielt einen Finger an die Lippen, um Teru zu signalisieren, dass er Yuki weiterhin zuhören sollte.

“Also, wie gesagt. Kamijo ist mein Meister und ich kenne ihn ziemlich gut. Soweit ich weiß, hat er Eurer Prinzessin schon des Öfteren Besuche abgestattet und ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, wie lange es noch dauert, bis sich Jasmines Vision bewahrheitet und er der Prinzessin etwas antut.”

“WAS?!”, entfuhr es Teru, “Wenn das stimmen sollte, wieso solltet Ihr euren Meister dann so einfach verraten?”

“Ganz einfach! Ich habe sein Verhalten satt und will sein Tun ein für alle Mal beenden. Ich hoffte, nachdem ich Euch dies Geheimnis anvertraute, würdet Ihr mir folgen und mir helfen diesen Mistkerl zur Strecke zu bringen.”

Teru schwieg einen Moment und ging mit verschränkten Armen im Raum auf und ab. Dann wandte er sich an Yuki und sah ihn an.

“Wenn wir damit die Prinzessin schützen können, tue ich alles was ihr sagt! Aber sollte ich auch nur im Geringsten von einem Verrat oder etwas Ähnlichem erfahren, dann schwöre ich Euch bin ich es, der euch jämmerliche Wesen zur Strecke bringt!”

Seine Augen funkelten und er hielt Yukis Blick stand.

“Nun gut!”, sagte Yuki, “Dann helft Ihr mir also? Fein…”

Jasmine stand auf und mischte sich nun ein: “Teru, er hat mein Leben gerettet… Ich denke, dass wir ihm trauen können. Und… auch ich kenne den Vampir, der es auf Hizaki abgesehen hat. Wir dürfen weder die Prinzessin aus den Augen verlieren noch eine Sekunde zögern Kamijo aufzuhalten! Bitte misstraut uns nicht zu sehr… Und bevor wir mit irgendetwas beginnen, sollten wir herausfinden, wie es möglich ist einen reinen Vampir zu erlegen. Das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, aber wir haben den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Er wird niemals vermuten, dass wir, besonders Yuki, deine Hilfe aufsuchen!”

“Ja! Da hast du Recht! Dann würde ich sagen du versuchst etwas darüber herauszufinden wie man ihn tötet und ich kümmere mich um die Prinzessin, denn die hat sich eben pikfein aus dem Staub gemacht!!!”, erklärte Teru.

“Wir dürfen nicht zulassen, dass Kamijo sein Tun vollendet!”, warf Yuki mit ernster Mine ein.
 

Unterdessen war Hizaki in der Stadt unterwegs. Er fragte sich wo wohl sein Engel zu Hause war und warum er ihm nichts über sich erzählt hatte. Langsam aber sicher hatte Hizaki wirklich das Gefühl, nur eine Gespielin von seiner Langeweile gewesen zu sein. Warum sonst würde er alles vor ihm geheim halten wollen? Was ihm jedoch nicht verborgen geblieben war in der vergangenen Nacht, war das Geheimnis seines Geliebten. Er war ein Vampir.

Dies schreckte die Prinzessin jedoch weder ab, noch schüchterte es sie ein. Im Gegenteil, sie sehnte sich nur mehr und mehr nach dem geheimnisvollen Fremden, der ihm die wundervollste Nacht seines Lebens geschenkt hatte.

Hizaki seufzte theatralisch und rollte mit den Augen. Das Leben konnte furchtbar sein und als wäre das alles noch nicht genug, fing es jetzt auch noch an zu regnen. “Verdammt!!!”, rief Hizaki und stampfte mit dem Fuß. Dabei rutsche er dummer Weise auf einem der nass gewordenen Blätter aus und landete geradewegs im Matsch. “JETZT reicht es mir!!”, fluchte er und vergrub das Gesicht hinter den nun leicht dreckigen Händen.

“Mylady, es ist viel zu kalt für Euch bei diesem Wetter… Und Ihr solltet achtsamer sein…”, grinste Kamijo versteckt hinter einem langen, dunklen Umhang und einer großen Kapuze. Ob Hizaki ihn wohl auf Anhieb erkannte?

“Das ist mir doch egal!”, sagte dieser genervt und versuchte sich wieder aufzurappeln. Er klopfte sich den Schmutz vom Kleid und sah zu der Person die gerade gesprochen hatte. Nach kurzem Zögern und Stutzen erkannte Hizaki ihn.

“Tenshi!”

Er strahlte übers ganze Gesicht und fiel ihm in die Arme. “Was machst du hier?”

Neugierig sah er ihn an. War er gekommen, um ihn zu sehen?

“Ach… Ich mag den Regen, er lockt mich oft nach draußen. ..Viel interessanter finde ich aber, was du hier machst! Hat man dich der Freiheit entlassen?”, wollte Kamijo wissen und legte vorsichtig die Arme um die Prinzessin.

“Nein!”

Er schüttelte den Kopf und sah Kamijo an. “Ich hatte nur keine Lust mir weiter anhören zu müssen, wie gefährlich doch alles ist und das ja solch schreckliche Gefahren hier draußen auf mich lauern!”

Kamijo seufzte und legte Hizaki seinen Mantel um, um ihn vor dem Regen zu schützen.

“Du bist eine aufmüpfige Prinzessin… Aber das mag ich an dir!”, grinste er und lief mit der Prinzessin zu einem Baum, um sich dort etwas unter zu stellen. “Dein Leibwächter hat aber nicht ganz Unrecht… Geh nicht so blauäugig durch die Welt!”, warnte er dann.

“Ja, ich weiß ja! Aber man kann mich auch nicht einfach einsperren und das ist alles gut!”

Hizaki lehnte sich etwas an ihn und seufzte. Langsam streichelte Kamijos Hand über Hizakis Rücken.

“Dann wärest du aber am Sichersten… Morgen solltest du wieder eine Weile in deinem Schloss verweilen! Aber heute… verbringst du den Tag mit mir…”, grinste Kamijo hauchend und presste Hizaki fester an sich.

“Ach ja?”, kicherte Hizaki und lächelte dann. “Und… was machen wir?”

“Alles, was du willst…”, lächelte Kamijo. “Völlig belanglos, ich mache alles mit dir, was dein Herz begehrt.”

Hizaki nahm seine Hand und streichelte sanft darüber. “Es ist mir vollkommen egal, was wir machen, solange du bei mir bist!”

Sie spazierten ein wenig entlang des Waldes, als der Regen aufgehört hatte.

“Weißt du… eines beschäftigt mich noch…”, sagte Hizaki nach einiger Zeit und musterte die Blätter am Boden. Es war Herbst geworden, das spürte man deutlich an der Kälte, die der Regen mit sich gebracht hatte. Die Prinzessin zitterte etwas unter der Kälte und schmiegte sich näher an ihren Geliebten.

“Warum erzählst du nie etwas über dich… Ich meine, ich weiß ja noch nicht einmal deinen Namen… Vertraust du mir nicht? Ist es deine Absicht irgendwann einfach zu gehen, mich alleine zu lassen, ohne auch nur einen Namen oder Ähnliches…? Sag mir Tenshi, warum machst du das?”

Kamijo atmete tief ein und aus und schaute weiter geradeaus.

“Nun… Du hast Recht. Ich muss gestehen, ich tat dies, weil ich erst Vertrauen zu dir erlangen wollte, aber nun kann ich dir ein wenig von mir erzählen… Zuallererst: Mein Name ist Kamijo. Und ansonsten… was möchtest du denn wissen über mich?” Kamijo lächelte den Kleineren sanft an.

“Kamijo…”, wiederholte Hizaki fasziniert, “Der Name passt zu dir.”

Er lächelte kurz. “Nun.. Ich würde auch gern wissen, was du so machst und wie du lebst… und… eigentlich möchte ich so ziemlich alles über dich wissen…”

Kamijo lachte leicht auf.

“Gleich alles? Hm… Und dabei rede ich gar nicht so gerne von mir… Beobachte mich doch einfach und finde heraus, wie ich lebe…”, grinste er und streichelte über Hizakis Hand. “Was glaubst du denn, wie ich so lebe?”, wollte er dann wissen und war sehr gespannt auf Hizakis Antwort.

“Du bist doch ein Vampir oder?…”, sagte er auch auf die Gefahr hin sich gänzlich lächerlich zu machen, falls er sich doch irrte. Kamijo grinste stumm weiter vor sich hin und schloss kurz die Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-04-25T21:02:59+00:00 25.04.2009 23:02
Das Pairing YxJ mag ich nich..aber naja xD
Langsam wird ja alles aufgelöst und Teru macht mal hoffentlich Action.
Was mich aber immernoch stört ist das dauernde wechseln von er und sie...
Hoffentlich hat das nen Grund^^
Von: abgemeldet
2009-04-17T20:47:53+00:00 17.04.2009 22:47
Hrrrrr...
Wunderbar geschrieben, ein fantastischer Jasmine You *____________________*
Und so stelle ich mir Kamijo und Hizaki auch vor...der böööse Vampir und das kleine niedlich-unschuldige Blondinchen X3
Nur Teru ist ein wenig zu kurz gekommen, aber das wird sich gan bestimmt ändern, jetzt wo er mal ein wenig mehr darf |D
Und Yuki wird plötzlich NETT??? O.O *schock fürs Leben hat* XDDD

Schreibe schnell weiter <33333
*kisu~*


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