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To be dogged by bad luck

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Prolog

To be dogged by bad luck
 


 

Disclaimer…

Alles gehört der Maus und ich verdiene kein Geld damit.
 


 

To be dogged by bad luck

Fröhliche Fidelmusik hallte über den, nur von einem großen Lagerfeuer und vielen Fackeln erhellten den nächtlichen Marktplatz der kleinen Hafenstadt. Um das große, laut knackende Feuer im Mittelpunkt des Marktes tanzten ausgelassen die verschiedensten Leute: Dienstmädchen, ehrbare Ehefrauen und Frauen sowohl aus dem wandernden Volk, als auch aus der reichen und zumeist auch adligen Oberschicht, hielten die Hände von armen und heruntergekommenen Bettlern, stolzen Offizieren, einfachen Matrosen, dem sonst so hochnäsigen Klerus und auch verschiedenen Handwerkern. Sie alle wirbelten ausgelassen miteinander im Kreis herum, während die Zuschauer sie lautstark anfeuerten, bevor sie letzten Endes einfach in den lebhaften Reigen der Tanzenden mithineingezogen und auch ein weiterer Teil davon wurden.

Dieses Fest mochte zwar keinen christlichen Ursprung haben, dennoch genossen die Einwohner es jedes Jahr ungemein und auch die Führungsoffiziere, sonst so auf Ordnung bedacht, betrachteten das fröhliche und ausgelassene Spektakel nur mit einem mehr als nachgiebigen Lächeln.

Sie selber machten allerdings kaum Anstalten an dem wilden Fest teilnehmen zu wollen. Die drei Freunde standen lieber etwas abseits und hielten statt Tanzpartnern Krüge, an denen sie ab und an nippten, während sie sich leise miteinander unterhielten, in den Händen.

Niemand näherte sich der kleinen Gruppe, der verschworenen Freunde, sie schienen eine undurchdringbare Mauer um sich herum aufgebaut zu haben.

Vielleicht lag es, wie die jungen Matrosen begehrlichen vermuteten an der Autorität, die sie ausstrahlten, eventuell lag es, wie die jungen Handwerker neidisch dachten aber auch nur an den prunkvollen Uniformen, oder aber, es lag doch einzig und alleine an dem kalten Blick aus meergrünen Augen, der jede Person, die sich ihnen näheren wollte, vor allem wenn sie weiblich war, zu erdolchen schien.

Sie wünschten eben keine Gesellschaft und es wurde inzwischen auch akzeptiert.

Von allen.

Bis auf eine junge Zigeunerin in kunterbunten Röcken, die plötzlich vor der kleinen Männergruppe erschien und nach der freien Hand des überrumpelten Commodore griff und seine Handfläche eingehend betrachtete. Die schmutzigen Finger der jungen Frau strichen über die verworrenen, scheinbar so sinnlosen Linien der Handinnenfläche und sie lächelte leicht, „Soll ich Euch von Eurer Zukunft erzählen, Commodore Norrington?“

Der Angesprochene schnaubte nur und entzog ihr mit einer raschen Bewegung die Hand wieder, „Lasst mich raten. Ich werde bereits im nächsten Jahr…Nein, wahrscheinlich noch in diesem Jahr zum Admiral befördert, werde auch noch ausgezeichnet für besondere Verdienste und ich werde in absehbarer Zeit eine ehrbare Frau finden, die ich kurz nach der Ernennung zum Admiral ehelichen werde?“

Der kalte Sarkasmus schwang unverhohlen in seiner Stimme mit, aber die junge Zigeunerin schien es nicht zu hören, sie schüttelte nur lebhaft den Kopf, so dass die schwarzen Locken flogen und lachte laut auf, während sie erneut nach seiner Hand griff und sie eingehend betrachtete, als würde sie versuchen etwas von James’ Vermutungen zu finden, „Oh nein, davon dass Ihr in absehbarer Zeit heiraten werdet steht nichts in Eurer Zukunft, Commodore. Ich sehe aber einen Piraten in Eurem Leben und sehr viel Glück…Das heißt, wenn Ihr ihn nicht in einen Käfig sperrt, Euren kleinen Spatzen.“

„Es reicht.“, James entzog ihr, bei der Erwähnung eines ‚Spatzens’ vehement die Hand ein zweites Mal und warf seinen Freunden, die sich nur schwerlich das Lachen verbeißen konnte, einen mehr als eisigen Blick zu, „Ich habe keine Lust auf diesen verdammten Hokuspokus und auf irgendwelche Lügen, die mich Geld kosten. Scher dich weg, Mädchen. Bevor ich dich wegen Landstreicherei und Betrug verhaften lasse.“

„Ihr solltet nicht über das Übernatürliche spotten, Commodore Norrington.“, sie schüttelte traurig den Kopf und beharrte nach wie vor auf ihrer Aussage, „Ich sehe einen Piraten in Eurer Zukunft, einen kleinen Spatz!“

James sprach kein Wort mehr, aber auf einen kleinen Wink kamen zwei Wachen an und nach einem weiteren Nicken seitens des Commodore eskortierten sie die Zigeunerin in Richtung des Forts davon. „Ihr werdet das noch bereuen, Commodore!“, der Ruf sollte in dem fröhlichen Lärm eigentlich untergehen und bis auf James, der ungerührt zusah, wie sie abgeführt wurde, schien auch niemand ihre Worte hören zu können. Oder, es interessierte einfach niemand. „Ihr werdet das noch bereuen! Das kann ich Euch versprechen! Ihr werdet noch sehen, Norrington! Merkt Euch meine Worte, Commodore!“, die junge Frau hatte sich im festen Griff der Wachen umgedreht und selbst über die immer größer werdende Entfernung meinte James noch den Blick der Zigeunerin auf sich fühlen zu können. Dennoch würdigte der Commodore die junge Frau nun aber keines Blickes mehr, sondern nahm einen weiteren Schluck aus seinem Krug, während seine Freunde sich, ob dieser Drohung etwas unsicher ansahen.

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Die alten Kerkerzellen tief in den unteren Ebenen des Forts waren feucht und kalt. Das eisige Wasser tropfte unablässig von den unebenen Wänden und durchnässte das dreckige Stroh, mit dem der Boden ausgelegt worden war. Nur wenig Licht des langsam untergehenden Vollmonds fiel noch in die kargen Räume und zeichneten unregelmäßig die Muster der Gitterstäbe auf den dreckigen Boden, wo die Zigeunerin in ihrer Zelle das Stroh beiseite geräumt hatte.

In der Mitte des Raumes, das Gesicht nach Osten, der bald aufgehenden Sonne entgegengewandt, saß die zurückgewiesene Frau vor einigen eilig auf den Steinboden dahingezeichneten fremdartigen Symbolen und zog seufzend ein reichverziertes Döschen mit silbrigem Puder aus einer verborgenen Tasche ihres farbenreichen Rockes, „Es wird nun Zeit für Eure Lektion, James Norrington. Ich hoffe, Ihr lernt sie.“

Als schließlich die ersten zarten Sonnenstrahlen einige Zeit später durch das winzige vergitterte Fenster in die spärliche Zelle fielen, pustete sie etwas von dem Pulver in diese ersten Lichtstrahlen und schloss die Augen, während ihre Lippen einen Verwünschung formten und diese auf den Strahlen der Sonne in die Welt hinausschickten, „Triskaideka nefastus vineri veşnic şi în coace voi… Triskaideka nefastus vineri veşnic şi în coace voi… Triskaideka nefastus vineri veşnic şi în coace voi…

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To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Oceanrose…Die Sprache? Rumänisch, Latein und etwas Griechisch, wahrscheinlich voller Fehler, aber es klingt gut XD Vielen Dank für das Lob *strahl*

Kyonshee…Ein großes Danke auch an dich, für das Lob und die nette Anspielung ;)
 


 

To be dogged by bad luck

Traditionen wurden von Engländern hochgehalten und es war bereits seit Jahren schon ein Brauch, dass man sich zu seinem gemeinsamen Frühstück in James’ Büro traf. Pünktlich um acht Uhr traf man immer zusammen und wenn jemals jemand zu spät gekommen war, so waren es immer Groves oder Gillette gewesen, aber niemals James.

Bis heute.

Als der Commodore die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, hatte die schwere Standuhr gerade halb Neun geschlagen und seine beiden Freunde wechselten einen ersten besorgten Blick miteinander. Dieser Blick wurde dann aber noch eine Spur besorgter, als sie ihren Freund genauer musterten und die ersten Anzeichen für eine gewisse latente Gereiztheit entdeckten. Die Stille in dem Arbeitszimmer wuchs immer weiter an und schließlich stieß Gillette Groves in die Seiten und nickte auffordernd in James’ Richtung.

Seufzend fügte sich der so rüde vorgeschickte Leutnant, nachdem er seinem Freund noch einen bitterbösen Blick zugeworfen hatte, in sein unabänderliches Schicksal, „Äh…James, du siehst…etwas angespannt aus.“ Gillette nickte, nun wo der erste Schritt gemacht worden war, auch gleich dazu und James knurrte nur leicht, bevor er sich auf seinen Stuhl sinken ließ, „Ich bin sehr angespannt und habe bereits sehr schlechte Laune.“

„Darauf wären wir nun nie gekommen, wir haben dich schon Knurren gehört, bevor du die Tür überhaupt geöffnet gehabt hattest.“, Groves, der diese grimmigen Stimmungen bei seinem Freund schon gewöhnt war, lächelte seinen Vorgesetzten süffisant an. Er trank den letzten Schluck aus seiner Tasse, nur um sie denn noch ein weiteres Mal aufzufüllen und James über den Rand der Tasse dann neugierig zu mustern, „Ist es immer noch die Sache mit der kleinen Zigeunerin von gestern?“ Er bekam aber nur ein genervtes Schnauben als einzige Antwort und Gillette füllte nun seinerseits mitleidig James’ Tasse und hielt sie dem anderen nun schließlich entgegen.

James nahm die Tasse vorsichtig an, aber kaum dass er den Henkel berührt hatte, knirschte es leise und bevor der Commodore zugreifen konnte, brach der Henkel ab und die zierliche Teetasse fiel zu Boden, wo sie laut klirrend in Tausend Teile zersprang. Groves und Gillette wechselten einen noch besorgteren Blick, als James den abgebrochenen Henkel nur laut knurrend auf den Tisch fallen ließ und sich daraufhin müde die Nase rieb, „Ich vermute heute ist nicht mein Tag.“

„Wir sind ganz Ohr, James.“, Theodore Groves lehnte sich in seinem Stuhl zurück und platzierte die Füße auf James’ Schreibtisch, „Raus damit.“ Ein einziger Blick von James ließ ihn aber seine Haltung revidieren und Gillette, der ebenso gespannt war, konnte nicht anders, sondern musste kichern, vor allem da James die Arme vor der Brust verschränkte und abweisend den Kopf schüttelte, „Raus.“

„James!“, Theodore und André kommentierten diesen Befehl im Chor, aber James ließ sich von seinen Untergebenen nicht erweichen, er stand auf, stolperte beinahe über die Teppichkante und hielt den beiden die Tür auf, „Raus.“

Widerwillig gehorchten sie nun schließlich doch und wurden somit nur zu Ohrenzeugen, als James die Tür hinter ihnen schloss und es plötzlich leise krachte und man, wenn auch nur gedämpft einen kultivierten englischen Fluch hören konnte. Sie wechselten wieder einen bedeutsamen Blick und verschwanden dann, bevor sie sich den Zorn ihres Freundes endgültig zuziehen würden, auf ihre Posten.

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Im Arbeitszimmer sah James seufzend auf das große Bild, das bis eben noch an der Wand gehangen hatte, und nun in einem Meer aus scharfen Glasscherben auf dem Boden lag. Das stolze Schiff, James erstes Kommando, hatte lange an dieser Wand gehangen. Der Commodore selber hatte es, als er das Büro übernommen hatte, an diese Stelle hängen lassen und egal wie sehr die Türen im Laufe der Zeit auch zugeschlagen worden waren, niemals hatte das Bild auch nur gewackelt!

Verärgert nahm er sich vor diese unschöne Bescherung, ebenso wie die zerbrochene Teetasse entsorgen zu lassen, während er nun endlich hinter seinem Schreibtisch Platz nahm und mit seiner Arbeit zu beginnen gedachte.

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Die Arbeit wollte ihm heute aber einfach nicht von der Hand gehen.

Drei Federn brachen einfach, ohne erkennbaren Grund ab.

Zweimal kippte das Tintenfass um und verdarb dabei wichtige Dokumente.

„Sergeant! In mein Büro!“, seine sonst so beherrschte Stimme glich inzwischen eher einem wütendem Bellen, aber die Toleranzschwelle für Frustration war nun auch für ihn eindeutig doch einmal überschritten worden, denn all diese kleineren und leider auch größeren Missgeschicke zerrten sehr an den Nerven des Offiziers.

Der Sergeant, der nur eine knappe Minute später das Arbeitszimmer betrat, salutierte vor dem Commodore und wartete dann ruhig auf weitere Anweisungen. Natürlich sah er die zerbrochenen Federn und auch die zerknüllten Dokumente, aber er kannte seinen vorgesetzten Offizier gut genug, um zu wissen, wann er reden durfte und wann es besser wäre zu schweigen. So, wie eben im Moment.

„Bringt diese Dokumente dem Kurier.“, James hatte eigentlich nur auf den abgearbeiteten Stapel zeigen wollen, aber der Ärmel seiner Uniformjacke blieb irgendwie an einer irgendeiner Kante seines Schreibtisches hängen und die Naht des Ärmels riss mit einem überlauten ‚Ratsch’.

Der Commodore ballte, als dieses letzte Missgeschick das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, die Fäuste und schloss entnervt die Augen. Aber der Sergeant lächelte nur nachsichtig, während er die Dokumente einsammelte und bevor er das Büro verließ, drehte er sich noch einmal zu ihm um und präsentierte dem Commodore einen großen Kaffeefleck auf seinem Hemd, wohlversteckt unter der Uniformjacke, „Es scheint ein echter Freitag der 13. zu sein, oder Commodore?“

„Freitag, der 13.?“, James, der gerade damit beschäftigt gewesen war, den Riss in seinem Ärmel genauer zu untersuchen, sah erstaunt auf. Als der Sergeant bekräftigend nickte, atmete der Commodore beinahe schon erleichtert aus und nickte ebenfalls, „Oh ja, es ist wirklich ein Freitag, der 13.“

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Der Sergeant war schon lange gegangen und James hatte schon einige weitere, sehr obskure Missgeschicke, die unter anderem mit seinem, nun zerstörten Bücherregal, dem nun verbogenen Türdrücker und der nun nur noch zur Hälfte bestehenden Sokratesbüste zu tun hatten, nur mit einem unwilligen Knurren hingenommen. Es war eben nun mal Freitag, der 13. und somit waren solche Missgeschicke wohl an der Tagesordnung, so dass der Commodore einfach weiterarbeitete.

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Plötzlich krachte es ohrenbetäubend und noch bevor James sich von seinem Schreck erholt hatte, flog auch schon seine Tür auf und zwei Wachen mit gezogenen Waffen stürmten in den Raum hinein und suchten lautstark Befehle brüllend, nach dem potentiellen Angreifern, die ihren Vorgesetzten töten, oder entführen wollten.

Norrington brauchte aber trotzdem noch eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte. Erst dann entdeckte er aber die Möwe, die wohl eine Bruchlandung durch das geschlossene Fenster auf seinen Teppich gemacht zu haben schien und dort nun vollkommen bewegungslos lag. Eine der Wachen stupste die Möwe neugierig an, aber der Vogel rührte sich nicht mehr, „Sir, der Vogel ist tot, Sir!“

„Ich gehe.“, wortlos und ohne die Wachen, die sich immer noch mit der Möwe beschäftigten, und die neugierigen Zuschauer, die sich im Vorzimmer versammelten, noch weiter zu beobachten, verließ der Commodore das Fort und versuchte ohne weitere Zwischenfälle nach Hause zu kommen. Dort plante er den Rest dieses schrecklichen Tages ungesehen und unbehelligt zu verbringen, aber der Weg nach Hause barg auch einige Schwierigkeiten.

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Es waren eigentlich nur zehn Minuten vom Fort bis zu seinem Haus, aber dennoch blieb James auch hier nicht von weiteren seltsamen Missgeschicken verschont. Eimer mit dreckigem Putzwasser wurden aus der Haustür und dann auch gleich über ihn geschüttet, einer seiner Absatz brach urplötzlich und ohne erkennbaren Grund, und natürlich fuhr eine Kutsche gerade in dem Moment durch die einzige existente Pfütze in ganz Port Royal, als auch James an ihr vorbeigehen musste.

Schlammbedeckt, staubig und mit sehr schlechter Laune kam er schließlich humpelnd an seinem Haus an, nur um dann festzustellen, dass er eine Abendeinladung vergessen…oder besser verdrängt gehabt hatte.

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Oh ja, es war wirklich ein echter Freitag, der 13. wie James am Abend, als der Tag endlich zur Neige ging, feststellte und das Betttuch, das er gerade zurechtziehen wollte, einfach in zwei Teile zerriss. Seufzend nahm er auf dem Bett Platz und atmete erst erleichtert auf, als die Standuhr verkündete, dass dieser Tag endlich vorbei wäre.

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mariluna…Ich suche noch nach einem Namen für die Dame, aber du kannst sie dir gerne mal leihen. Im Moment versuche ich nur gerade die Eltern meiner Klasse mit ihr zu beeinflussen (Blöd, dass die scheinbar immun sind!) Mmmh, an Donald Duck habe ich noch gar nicht gedacht…Aber, der Vergleich gefällt mir!

Kyonshee…Ach, ich glaube James und sein Pech werden noch eine ganze Weile zusammenhängen…Immerhin glaubt er nicht an Pech! ^___^
 


 

To be dogged by bad luck

Der nächste Morgen hatte ebenso begonnen, wie der Abend zuvor geendet hatte.

Und auch das folgende Wochenende brachte, obgleich Freitag, der 13. nun schon längst vergangen war, auch keine Verbesserung.

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Groves und Gillette, die ihren Freund und Vorgesetzten am Samstag Morgen zu einem Angelausflug in eine nahe Bucht abholen wollten, erlebten es gleich hautnahe und aus erster Hand, als sie selbst etwas verspätet am späten Vormittag an seine Tür klopften.

James hatte verschlafen.

Er stolperte, als die beiden lachend in sein Schlafzimmer stürmten, nicht nur aus seinem Bett, sondern auch vollkommen synchron über die Bettdecke, die sich irgendwie im Laufe der Nacht irgendwie fest um seine Beine gewickelt zu haben schien. James fiel äußerst unsanft auf den Boden und blinzelte erst einmal verwirrt, als die Lachsalven seiner Freunde gar nicht mehr enden wollten.

Als James sich endlich aufgerafft hatte und sich seine sogenannten Freunde wieder einigermaßen unter Kontrolle bekommen hatten, erlebte der Commodore das nächste Missgeschick, brach doch die Schranktür kurzerhand aus ihren Zagen. James hielt die Eichentür, als er versuchte den Schrank zu öffnen, plötzlich in der Hand und André und Theodore fingen erneut an zu lachen.

Der wenige Minuten darauf folgende Versuch eines gemeinsamen Frühstücks der drei Männer endete dann aber nicht mit vollen Mägen, sondern damit, dass der frustrierte James sich erneut umziehen musste. Stolperte doch der Koch mit dem Frühstückstablett in der Hand und natürlich landete alles direkt auf dem armen Commodore, woraufhin die beiden anderen schon wieder lachen konnten.

Endlich, nun aber schon weit nach Mittag konnten sie nun doch endlich losgehen und sie kamen, obgleich die beiden klammheimlich, als James sich umziehen gegangen war, eine Wette abgeschlossen hatten, ohne weitere Zwischenfälle und Missgeschicke am Hafen an. Auch die Fahrt hinaus in die kleine Bucht verging ohne Missgeschicke, so dass sie sich langsam alle wieder entspannten und sogar James über die Geschehnisse vom Morgen zumindest etwas Schmunzeln konnte.

Fangen tat er aber trotzdem nicht einen einzigen kleinen Fisch.

Alle Fische, egal welcher Größe, schienen seinen Köder stur zu meiden und stattdessen lieber bei seinen beiden Freunden, die bald schon eine mehr als nur beachtliche Ausbeute vorzeigen konnten, zu beißen. James seufzte dazu nur, aber er gab trotzdem auch weiterhin nicht auf, sondern warf die Angel unermüdlich immer wieder aus und hoffte darauf, dass doch noch etwas anbeißen würde.

Tat es auch allerdings gelang es James, auch nach einem längeren Kampf nicht, dieses kämpferische ‚Etwas’ herauszuziehen. Die Angelsehne riss vorher, James taumelte zurück und wäre beinahe selber im Wasser gelandet, während der Fisch ungesehen wieder in der Tiefe verschwandt.

Schließlich beschlossen die drei, dass es nun an der Zeit für ein Mittagessen wäre und ruderten sie schließlich zu der kleinen Insel hinüber und richteten sich dort eine Feuerstelle ein, um ihren Fisch zu braten. James war zwar immer noch verstimmt, trotzdem half er nun bei der Zubereitung des Mittagessens und überging die weiteren seltsame Zufälle, welche auch den anderen nicht verborgen blieben und, die alle irgendwie mit James zusammenzuhängen schienen.

Den weiteren Tag waren sie noch aufmerksamer und als sie schließlich am Abend zurückruderten, sprach Gillette seinen Freund, der nach einem vorausgegangenen unfreiwilligen Bad, zitternd im Boot saß, darauf an, „James, bist du dir wirklich sicher, dass das noch normal ist?“

André erntete aber nur ein reichlich verstimmtes Schnauben und einen kalten Blick und sicherheitshalber ließen die beiden dieses brisante Thema nun fallen und die drei Männer segelten schweigend zurück nach Port Royal.

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Aber, nun am Montag, nach nun mittlerweile drei Tagen voller beobachteter Missgeschicke versuchten die beiden erneut mit ihrem sturen Freund über dieses Thema zu reden. Aber auch dieses Mal wollte James ihnen partout nicht zuhören, sondern tat ihre Besorgnis nur mit einem Schnauben ab, so dass sie letztendlich mit ihrem guten Willen scheiterten.

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Dennoch ließen die ‚Missgeschicke’ auch weiterhin nicht nach.

Es erschien Groves und Gillette, die James misstrauisch beobachteten, sogar eher so, dass die Schicksalsschläge, die James in unregelmäßigen Abständen heimzusuchen pflegten, immer schlimmer und auch gefährlicher zu werden schienen. Waren die zerbrochenen Tassen und Bilder, oder auch die herausgefallene Tür des Kleiderschrankes aus den ersten Tagen der Pechsträhne zwar doch ziemlich ärgerlich gewesen, so konnte man das unfreiwillige Bad im Meer, als das Boot urplötzlich kenterte, die in der Nacht umgefallene Öllampe oder die mitten im Trainingskampf zerbrochene Schwertklinge schon eher als sehr gefährliche ‚Missgeschicke’ ansehen.

James wollte es aber nicht hören und seine Freunde schüttelten nur besorgt den Kopf.

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„Also, Commodore. Mir scheint wirklich, Ihr solltet noch einmal an Eurer Seetauglichkeit arbeiten…“, eine wohlbekannte und sehr belustigt klingende Stimme weckte James aus seiner Bewusstlosigkeit. Rein aus Reflex versuchte er sich sofort aufzusetzen, zuckte aber gleich darauf wieder zusammen, als plötzlich ein Schmerz durch seinen Körper jagte.

Starke Hände halfen ihm in eine sitzende Position und als er es endlich schaffte die Augen aufzubekommen, konnte er Sparrow, der auf einem Stuhl neben seinem Bett saß, nur fassungslos anstarrten, „Was macht Ihr hier, Sparrow?“

„Captain Sparrow und ich bin eingeladen, Aye.“, der Pirat schlug die Beine übereinander und deutete auf James’, noch unter der Decke verborgenen Beine, „Euer Freund…Ich glaube es war Groves, meinte Ihr könntet einen aufmunternden Krankenbesuch gebrauchen…“ „Oder, die Beiden haben einfach nur jemanden entbehrliches gesucht, um mir zu sagen, was passiert ist.“, James zog die Bettdecke zurück und betrachtete seinen dick bandagierten und schmerzenden Fuß, der auf ein Kissen gebettet worden war, „Also?“

„Euer Fuß ist gebrochen und Euer Freund sagte etwas von Prellungen. Würdet Ihr mir nun aber etwas Kurzweil bereiten und mir erzählen, wie Euch dieses Missgeschick wiederfahren konnte?“, der Pirat wechselte nun wieder die Sitzposition und beugte sich auch leicht vor, während James sich in die Kissen zurücksinken ließ und für einen Moment gequält die Augen schloss, „Ich bin einfach nur gestolpert.“

„Gestolpert. Commodore…Ihr habt aber schon als Kind laufen gelernt, oder?“, nun klang das Amüsement überdeutlich in Jacks Stimme mit und der Commodore seufzte genervt schon wieder reichlich genervt, wie scheinbar immer im Umgang mit dem Piraten, „Wirklich sehr witzig, Captain Sparrow. Ich bin durch eine der Ladeluken gestürzt, wenn Ihr erlaubt. Und nur zu Eurer Information, sie war eigentlich geschlossen.“

„Seit wann ist das meine Aufgabe Euch so etwas zu erlauben, auch wenn Ihr mir bitte erklären müsst, wie man durch eine geschlossene Ladeluke fallen kann.“, der Pirat schmunzelte und James schnaubte frustriert, „Fragt nicht mich, die Luke war geschlossen. Vor mir ist das ganze Regiment darüber gelaufen…“

„Also wieder Eure, für mich eigentlich sehr amüsante, Pechsträhne?“, James entschloss sich darauf nun keine Antwort zu geben, aber so leicht ließ sich ein Captain Jack Sparrow nun einmal nicht zufrieden stellen. Plötzlich bewegte sich die Matratze und als der Commodore überrascht die Augen wieder öffnete, erkannte er, dass Sparrow nun neben ihm auf dem Bett saß, „Commodore, glaubt Ihr eigentlich an Magie?“

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Kyonshee…Zum Teil eigene Erfahrungen, ich bin auch ohne Freitag, den 13. ein Unglücksrabe. Die Schranktür, das Bild, die Büste und das unfreiwillige Bad habe ich selbst er- und auch überlebt ^-^ Auf den Rest von James’ Erfahrungen kann ich aber gerne weiterhin verzichten, glaub mir! Und ein großes Danke für die vielen lieben Kommentare!
 


 

To be dogged by bad luck

„An Magie?“, das Schnauben, dass diese zwei, besonders verdrießlich ausgesprochenen Worte begleitete machte eine Antwort eigentlich schon überflüssig und Sparrow seufzte kopfschüttelnd, „Ihr solltet vielleicht damit anfangen, bevor Euer Fluch Euch noch tötet, Commodore. Der Sturz war sicherlich nur eine Warnung.“

„Fluch.“, James öffnete nun wieder die Augen und musterte den Piraten mit einem sarkastischen Lächeln, „Aha, jetzt verstehe ich. Ihr seid hier, um Euch anzubieten diesen ‚Fluch’ zu lösen und dafür wollt Ihr…“ Er dachte kurz nach und zählte dann an seinen Fingern die, zugegebenermaßen sehr eingeschränkten Möglichkeiten einer piratischen Entlohung ab, „Eine Begnadigung? Sollen Eure Laderäume mit Gold gefüllt werden? Oder vielleicht seid Ihr doch mit Rum zufrieden?“

„Ich sehe schon, Norrington…“, die Matratze bewegte sich wiederum leicht, als Sparrow sich erhob, „Wir werden wohl nicht ins Geschäft kommen. Nun ja, es war trotzdem nett Euch gekannt zu haben und von Euch gejagt worden zu sein. Ich hoffe Ihr habt ausreichend Gelegenheit Euer Pech noch etwas weiter zu genießen.“ Der Pirat griff nach seinem Hut, der auf dem Nachttisch gelegen hatte und verneigte sich leicht, während er den Hut auf dem Kopf des überraschten Commodores setzte, „Er bringt Glück.“

„Ich brauche sicher kein Glück! Und wer weiß, welches Ungeziefer sich in Eurem Hut eingenistet hat!“, wurde Sparrow, der sich gerade über die Balkonbrüstung schwang, noch hinterher gerufen, aber die einzige Antwort, die James noch bekam, bestand nur aus einem fröhlichen Lachen, bevor der Commodore schließlich doch wieder alleine in seinem Schlafzimmer war.

Er nahm nun den alten Hut zögerlich von seinem Kopf und betrachtete das zerschlissene Leder nachdenklich. James drehte den Hut misstrauisch hin und her, aber nirgends zeigte sich, entgegen all seiner Erwartungen irgendeine Gemeinheit von Sparrow. Er hätte, nach all den Missgeschicken, die er zu erdulden gehabt hatte, eigentlich so etwas erwartet. Es hätte, selbst wenn es angenähte Hasenohren gewesen wären, zu Sparrow und dessen fragwürdigen Sinn für Humor gepasst.

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„Oh, hat er dir sogar ein Souvenir dagelassen?“, Groves, der ein kleines Tablett balancierte, trat, ohne anzuklopfen in das Schlafzimmer seines Vorgesetzten, der sich sofort eilig darum bemühte, den Hut irgendwie verschwinden zu lassen. Es war zwar eine reichlich kindische Reaktion, wie James sich selber auch gleich schalt, aber trotzdem konnte und wollte er nicht mit irgendeinem Gegenstand, der Jack Sparrow gehörte, gesehen werden. Viel lieber konzentrierte er seine Wut auf seinen Freund, „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Du hast einen Piraten in mein Schlafzimmer hergeschickt!“

Der Vorwurf war in seiner Deutlichkeit nicht zu überhören und Theodore seufzte, während er das Tablett in sicherer Entfernung vom scheinbar verfluchten James, der ihn wütend musterte, abstellte, „Was hätte ich denn sonst tun sollen?“ Der Leutnant ließ sich nun auf dem Stuhl, in dem noch vor kurzem Sparrow gesessen hatte, nieder und schmunzelte traurig, „Sie sagte dir doch einen Spatz voraus. Und mit einem Spatzen solltest du glücklich werden.“

„…“, James wollte ganz eindeutig wieder protestieren, aber Groves ließ ihn erst gar nicht erst zu Wort kommen, sondern reichte ihm einfach eine kleine Schüssel, „Können wir das später diskutieren? Du solltest erst einmal etwas in den Magen bekommen, damit du schnell wieder gesund wirst.“

„Dir fällt nur nichts mehr ein und du weißt, dass ich Recht habe.“, kommentierte James das Verhalten seines Freundes, nahm aber das Schüsselchen doch noch an. Allerdings hielt sich seine Begeisterung sichtlich in Grenzen und seine Laune sank noch etwas weiter, als er den Inhalt der Schüssel als warmen, noch dampfenden Haferschleim erkannte, „Ich bin nicht krank, Theo.“

„Aber trotz allem verletzt.“, als James auch weiterhin keine Anstalten machte selber essen zu wollen, seufzte er erneut. Theodore, der scheinbar aber eh schon mit dieser Reaktion gerechnet zu haben schien, griff nun seinerseits nach dem Löffel und hielt ihn seinem Vorgesetzten entgegen, „Also, James? Bist du nun brav? Oder, muss ich dich wirklich füttern, Commodore?“

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Und wieder waren James’ Reaktionen vorhersehbar.

Der Commodore, egal ob verletzt oder nicht, knurrte nur unwillig, als er seinem Freund kurzerhand den Löffel und auch die Schüssel abnahm und, wenn auch nur sichtlich widerwillig, zu essen begann. Theodore beobachtete ihn, nicht nur, weil er sicher gehen wollte, dass der Haferschleim genießbar war, sondern auch, weil sicherlich wieder irgendein ‚Missgeschick’ passieren würde.

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Und, seine Vermutungen bestätigten sich, durch das offene Fenster flog ein Ball und landete zielsicher mitten in dem kleinen Schüsselchen. Beinahe hätte Groves über so viel Zufall gelacht, aber als er den eisigen Blick des von oben bis unten mit Haferschleim bekleckerten Norringtons auf sich ruhen fühlte, biss er auf seine Lippen und versuchte, damit er das hier einigermaßen heil überstehen könnte, seinen Humor irgendwie zurückzuhalten, „Alles in Ordnung, James?“

„Nichts ist in Ordnung.“, James strich sich den warmen Haferschleim aus dem Gesicht, bevor er in dem ganzen schmierigen Chaos nach dem Übeltäter tastete und dem verblüfften Theodore schließlich einen kleinen gelben Ball entgegenhielt, „Lass mich raten, André steht im Garten und hat auf ein Zeichen von dir gewartet? Oder hast du deinen Lieblingspiraten dafür eingespannt, Theo?“

„Warum sollten wir so etwas tun?“, sein Freund klang, wie der Commodore zugeben musste, beinahe schon ehrlich empört und auch reichlich überrascht über diese Unterstellung, „James, das ist vollkommen schwachsinnig und paranoid!“ „Ach? Und, wer sagt mir nicht, dass ihr nicht ‚Schuld’ an all dem Chaos habt?“, stur beharrte James auf seinem Standpunkt und Groves, der in der Zwischenzeit damit begonnen hatte die Scherben des Schüsselchens aufzusammeln, ließ sie nun achtlos fallen, „Du hast ja eine wirklich wunderbare Meinung von deinen Freunden.“

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Ein Wort hatte das andere gegeben und in der Folge war Groves schließlich wütend und auch verletzt aus dem Zimmer gestürzt, während James ihm noch immer weitere Beschuldigungen an den Kopf warf. Normalerweise konnten die beiden, egal in welcher verzwickten Stimmung sie sich auch befinden mochten, recht gut miteinander umgehen. Ab und an brauchten sie zwar immer mal wieder Andrés Vermittlung, aber dennoch schien dieses Mal die Situation eindeutig eskaliert zu sein.

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„Ich habe Euch doch gesagt, Ihr seid verflucht, Commodore.“, dieses Mal hatte James den Schemen, der über den Balkon in das Schlafzimmer eindrang zwar bemerkt, dennoch hatte er daraufverzichtet diese Bemühungen oder überhaupt die Anwesenheit eines Piraten in seinem Schlafzimmer irgendwie zu kommentieren. Auch die Aussage des Piraten blieb sicherheitshalber unkommentiert und er ließ es sogar zu, dass Sparrow sich den Stuhl wieder zum Bett zog. „Es riecht hier irgendwie seltsam…Nach Haferschleim, oder irre ich mich?“, scheinbar versuchte Sparrow ein Gespräch anzufangen, aber die einzigen Äußerungen, die er auf all seine Bemühungen als Antwort erhielt waren verschieden laute Knurrtöne. Dennoch ließ sich der Pirat auch weiterhin nicht entmutigen, sondern erzählte fröhlich weiter, „Hab mich mal etwas umgehört, Commodore. Ihr hattet neulich ein rauschendes Fest, habe ich gehört? Und, Ihr habt den guten alten Captain Jack nicht eingeladen? Ich bin enttäuscht. Dabei hätte ich gerne mit Euch um das Feuer getanzt.“

„Spart es Euch.“, kam die knappe Antwort, bevor James die Augen wieder schloss. Aber, das Lächeln seines Besuchs wurde nur noch strahlender, „Ihr redet ja doch mit mir, James! Schön, dass wir nun eine Unterhaltung haben!“ „Wir haben keine Unterhaltung. Es ist mitten in der Nacht und eigentlich wollte ich schlafen.“, immer noch der gleiche verdrießliche Ton, der aber auch weiterhin keinen erkennbaren Einfluss auf die Laune oder aber auch auf die Redseligkeit von Captain Jack Sparrow zu machen schien, „Und, warum seid Ihr denn noch wach, James?“

„Ich kann mich nicht erinnern Euch erlaubt zu haben, mich beim Vornamen anzusprechen, Captain.“, das vollkommen unschuldige Kopfkissen bekam nun einen leichten Schlag und Sparrow kicherte, als das Kissen daraufhin platzte und sich die Federn im ganzen Bett verteilten. Er beugte sich vor und zupfte behutsam eine der weißen Federn aus dem braunen Haar seines unwilligen Gesprächpartners, „Ich bevorzuge es aber Personen, denen ich im Schlafzimmer Gesellschaft leiste, beim Vornamen zu nennen.“

James musterte den dreisten Piraten nun nur reichlich sprachlos, vor allem als der andere die Stiefel auszog, nur um dann vom sicheren Stuhl auf das Bett zu wechseln und es sich letztendlich scheinbar neben dem Commodore bequem machen zu wollen schien, „Könntet Ihr vielleicht ein kleines Stück rücken, James?“

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To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mariluna…Die Madame sitzt nicht mehr, die ist schon längst wieder frei. Immerhin lastet der Fluch nun schon etwas länger auf dem armen James ;) Aber, sie wird erst später wieder gebraucht…Und wieder einmal vielen Dank und ich hoffe weiterhin so viel Vergnügen!

Oceanrose…Ich glaube nun nicht, dass Jack Sparrow sich von irgendetwas vergraulen lässt. Und selbst wenn, was sollte James tun? Ein Kissen nach ihm werfen? Er kann sich leider im Moment sehr schlecht wehren, aber er arbeitet daran ^-^
 


 

To be dogged by bad luck

„Nein!“, James klang reichlich erschrocken, als der Pirat ihn sanft in die Seite stieß und von ihm verlangte, dass er ein Stück zur Seite rutschen sollte. Aber natürlich fand Sparrow auch hierfür eine Lösung. Und so schob er den verletzten Commodore einfach sanft etwas zur Seite und streckte sich dann genüsslich auf dem sauberen Bettzeug aus, „Viel besser.“

„Das liegt nun eher im Auge der Betrachter.“, der Pirat kicherte wieder, als er die trockene Erwiderung hörte, aber dennoch rührte er sich nicht mehr, sondern verschränkte nur noch die Arme hinter dem Kopf.

Die Stille währte aber nicht lange und wurde schließlich, wie sollte es auch anders sein, von Sparrow gebrochen, „Was ist denn nun auf dem Fest geschehen, James? Groves erzählte, Ihr hättet eine Zigeunerin eingesperrt?“

„Ich habe eine Betrügerin eingesperrt.“, verbesserte James ihn und versuchte sich etwas von Sparrow wegzudrehen, was aber leider nur einen unterdrückten Schmerzenlaut zur Folge hatte. „Ihr solltet doch still liegen bleiben, James.“, eine warme Hand strich über James’ zur Faust geballte und gegen seinen Willen entspannte sich der Commodore wieder etwas und schluckte auch die scharfe Antwort hinunter. Stattdessen stellte er eine andere Frage, „Warum seid Ihr hier, Captain?“

„Jack. Ich sagte doch, Leute denen ich im Schlafzimmer Gesellschaft leiste, spreche ich grundsätzlich mit dem Vornamen an.“, James konnte das Schmunzeln nun nicht mehr länger unterdrücken, aber dennoch war er viel zu stur, um die Anweisung einfach so zu befolgen, „Ihr tut das.“ „Und Ihr nicht? Also, wenn…Falls Ihr Euch mal vermählen werdet, werdet Ihr in Eurer Hochzeitsnacht den Nachnamen stöhnen?“, James war sich nun nicht mehr wirklich sicher, ob der Pirat einen Witz auf seine Kosten machte, oder ob er das wirklich glaubte, weswegen er nun einfach ein unverfängliches Knurren als Antwort wählte.

Egal was auch die Intention der Frage gewesen sein mochte, Sparrow wechselte nun glücklicherweise doch wieder das Thema und kam zurück zu den Geschehnissen auf dem Fest, „Habt Ihr das Fest denn wenigstens genossen, James?“

„Was geht Euch das an?“, scheinbar wollte James wirklich nicht mit dem Piraten reden und dieser seufzte schließlich ergeben, „Gibt es denn überhaupt irgendein Thema, über das Ihr bereit wärt mit mir zu reden, James?“

„Nein.“, Jack kicherte bei dieser absolut typischen und geknurrten Antwort und James stimmte nach einem kurzen Zögern schließlich sogar mit ein. Eine Weile lagen die beiden Männer still nebeneinander und starrten an die Decke. Der Commodore bemerkte allerdings auch erst jetzt, dass Sparrow die sanften Streicheleinheiten über seine zusammengeballte Hand noch immer nicht unterbrochen hatte und dass er sich gegen seinen Willen auch weiter entspannte, „Warum seid Ihr wirklich hier, Jack?“

„Nun nennt Ihr mich doch ‚Jack’?“, aber der Pirat klang nun trotzdem wesentlich zufriedener und strich noch einmal sanft über den Handrücken, bevor er antwortete, „Ich mache mir Sorgen um Euch. Eure Freunde haben mir von Eurer ‚Pechsträhne’ erzählt…Und auch von Eurer Begegnung mit der Zigeunerin.“

„Betrügerin, Jack.“, er entzog ihm die Hand noch immer nicht, sondern seufzte nur, „Sie war nur eine billige Betrügerin und ich habe sie festnehmen lassen.“ „Ihr glaubt wohl wirklich nicht an Magie, oder?“, die Bewegung der Matratze ließ nur die Vermutung zu, dass Jack seine Position verändert hatte und so war James nicht wirklich überrascht, als sich plötzlich ein Schemen über ihn beugte.

Der Pirat war beinahe schon unangenehm nah. So nahe, dass James meinte seinen Atem auf der Haut zu spüren, als Jack sich links und rechts von ihm abstützte und ihn mit seinen dunklen Augen musterte, „An gar keine Magie? Nicht an Glück? Nicht an Pech? Ihr glaubt nicht an Liebe?“

„Es gibt kein Glück und kein Pech, jeder gestaltet sich sein Leben selber, Jack. Die einen erfolgreicher, die anderen eben…weniger erfolgreich.“, er hatte eigentlich bissiger klingen wollen, aber irgendwie gelang es ihm nicht, sondern seine Worte klangen irgendwie gepresst und klein, „Magie ist nur etwas für die Ungebildeten und für die Dummen, damit die sich die Welt erklären können.“

„Meint Ihr das wirklich ernst, James?“, der Pirat kam nun noch etwas näher und eh James antworten, oder auch nur protestieren konnte, fühlte er eine federleichte Berührung auf seinen Lippen. Diese Berührung dauerte zwar nur den Buchteil einer Sekunde, aber dennoch jagte sie ein Kribbeln durch den Körper des Commodores und ließ ihn daraufhin auch verrauensvoll die Augen schließen.

„Dann tut Ihr mir wirklich leid.“, als James seine Augen nun wieder öffnete, war er alleine. Das Schlafzimmer war leer, nur noch die weißen Vorhänge wehten in der offenen Balkontür. Nichts schien mehr an den nächtlichen Besuch des Piraten zu erinnern und für einen kurzen Moment zweifelte James an seinem Verstand und seinem Erinnerungsvermögen.

Bis er den Geschmack auf seinen Lippen bemerkte.

Schwerer Rum.

Dunkler Honig.

Der Geschmack von Jack Sparrow.

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„Morgen, James!“, nach dem gestrigen Streit war es an diesem Morgen verständlicherweise André, der seinem Freund das Frühstück brachte, „Bist du schon wach?“ Diese Frage war natürlich nur rein rhetorischer Natur, denn nach einer direkten Ansprache durch eine geschlossene Tür, dem hektischen Aufreißen der ehemals geschlossenen Tür, so wie dem überlauten Abstellen eines Tabletts, konnte nun wirklich niemand mehr schlafen.

Leider, denn obwohl James sich nach dem Erwachen nicht mehr an seinen Traum erinnern konnte, so wusste er doch, dass es ein sehr angenehmer Traum gewesen war. Nun setzte er sich aber etwas unbeholfen auf und betrachtete die morgendliche Störung grummelnd, „Der Morgen wird erst gut, wenn du mir sagst, dass nicht wieder ein Ballwerfer unten im Garten steht und dass das da in der Schüssel kein Haferschleim ist.“

„Unten steht niemand mit einem Ball.“, André, der die Geschichte sehr wohl zu hören bekommen hatte, grinste breit, als er seinem Freund nun die Schüssel reichte, „Aber, in der Schale ist Haferschleim.“ Immer noch verstimmt nahm James die Schale entgegen und musterte den bräunlichen Inhalt unzufrieden, „Wenn ich das nicht esse, dann…?“ „Dann wird deine Köchin dich mit dem Holzlöffel durch Port Royal jagen und Dr. Henry wird ihr sicherlich helfen, denn du sollst dich ja erholen.“

„Erholen.“, James stellte die Schale zurück und nahm nur am Rande war, dass es André gerade noch gelang den herabzurutschen drohenden Behälter aufzufangen, „Ist das in der Kanne wenigstens Schwarzer Tee, oder seid Ihr neuerdings auch übereingekommen, dass Quellwasser für mich gesünder sei?“

„Wäre es sicherlich, aber ich glaube dann würdest du uns eingehen.“, André hatte den Wink verstanden und stellte das Schüsselchen hin, um seinem Freund nun schließlich eine gefüllte Tasse zu reichen, „Zucker, wie immer?“ „Ich nehme mir selber, Danke.“, André nahm James, in weiser Voraussicht auf ein weiteres Missgeschick, sicherheitshalber aber die Tasse ab und hielt sie, während der Commodore den raffinierten Zucker aus einer feinen Porzellandose in seine Tasse hineinschüttete.

Prompt fiel aber der Decke des Zuckerdöschens ab und der ganze Inhalt der Zuckerdose ergoss sich sowohl über die Tasse, als auch über die Unterasse und natürlich auch ebenso über das Bett des Commodores. James konnte für einen Moment einfach nur fassungslos auf dieses erneute Chaos starren, aber bevor André die richtigen Worte um ihn zu beruhigen finden konnte, flog die nun leere Zuckerdose haarscharf an seinem Kopf vorbei aus der immer noch offenen Balkontür und zerschellte hörbar auf den Platten.

„Geht es dir nun besser, James?“, André hatte sich von seinem Schreck wieder erholt und beschäftigte sich nun damit das Chaos auf James’ Bett wenigstens etwas in den Griff zu bekommen. Anstelle einer Antwort kam wieder nur das bekannte unterdrückte Schnauben und Gillette, der ihn gut genug kannte, nahm es einfach hin. Er betrachtete das Chaos nun noch einmal genauer und seufzte dann, „Das Bett muss neubezogen werden, kannst du aufstehen?“

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Die Antwort war natürlich positiv ausgefallen, aber bereits fünf Minuten später war sich Gillette sicher, dass er James niemals auf diese Idee hätte bringen dürfen.

Anfangs hatte es ja noch gut ausgesehen, mit etwas Hilfe hatte James es geschafft sich seinen Morgenmantel anzuziehen um denn, auf den Stock und auf die Schulter des Leutnants gestützt, bis zu einem hohen und weichgepolsterten Lehnenstuhl unweit des Bettes zu humpeln. André hatte sogar noch einen kleinen Hocker für den gebrochenen Fuß aufgetrieben und den verletzten Fuß dann auch ohne großartige Proteste von James vorsichtig daraufgebettet, aber das war denn auch schon das Letzte gewesen, was wirklich nach Plan verlaufen war.

Eine plötzliche Windböe riss dem danach sofort herbeigerufenen Dienstmädchen, welches das Bett neubeziehen sollte, beim Eintreten gleich gewaltsam die Tür aus der Hand. Die Zimmertür schlug mit einem unschönen Krachen gegen die Wand und die gerahmte nautische Karte an James Wand fiel polternd zu Boden.

Der Verlust der Seekarte wäre ja noch zu verschmerzen gewesen, aber leider hing diese Karte direkt an der Wand, vor der James Stuhl gerade stand und somit traf ihn die Ecke des Rahmens an der Schläfe und hinterließ eine blutende Platzwunde, bevor der Rahmen auf dem Boden zerschellte.

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„Ihr seht wirklich schrecklich aus, James.“, dieses Mal öffnete der Angesprochene gar nicht die Augen und widerstand sowohl der Versuchung angewidert zu schnauben, als auch der nach dem unkleidsamen Kopfverband, den er seit dem Nachmittag tragen musste, zu tasten. Stattdessen lag er nur ruhig da und rührte sch auch nicht, als sich Schritte näherten, „Was ist denn dieses Mal passiert? Oder soll ich raten?“

„Ich habe Kopfschmerzen und keine Lust auf Eure albernen Spielchen. Ihr könntet mir also einfach sagen, warum Ihr mich gestern Nacht geküsst habt, Jack.“, James hatte die Augen zwar nach wie vor immer noch geschlossen, aber er zumindest konnte fühlen, dass der Pirat wieder auf der Bettkante saß und ihn beobachtete, „Oder gehört das etwa auch zu den Dingen, die Ihr mit Leuten zu machen pflegt, denen Ihr im Schlafzimmer Gesellschaft leistet und die Ihr deshalb mit dem Vornamen ansprecht?“

„Nein, das war etwas, das ich so tun wollte.“

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To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Oceanrose…Keine Gehirnblutung, er hat ja noch den Glückshut ;)

Mariluna… Stimmt, die anderen Körperteile nehme ich mir auch noch vor…

Kyonshee…Ich fasse mich nun auch mal kurz: Danke!
 


 

To be dogged by bad luck

„Etwas, das Ihr tun wolltet?“, James öffnete nun doch die Augen und drehte sich leicht in Richtung des Piraten, „Aber warum?“ „Aber James, könnt Ihr Euch diese Frage denn nicht selber beantworten?“, die Stimme des Piraten klang ruhig und beinahe schon ernst und James seufzte, während er leicht den Kopf schüttelte, „Hätte ich Euch gefragt, wenn ich sie mir selbst beantworten könnte?“

„Wollt Ihr nicht doch lieber schlafen, James?“, behutsame Finger strichen vorsichtig über den weißen Verband an James’ Kopf und der Commodore schloss kurz darauf die Augen, „Bleibt Ihr denn bei mir?“

Jack unterbrach die sanften Berührungen immer noch nicht, sondern schob den Commodore wie das letzte Mal auch, sanft weiter auf das Bett, damit er neben dem größeren Mann noch Platz fand. Er bettete den Kopf des Briten dann noch behutsam auf seinem Schoss und sah lächelnd auf den erstaunten, aber auch sichtlich müden Mann hinunter, „Warum seid Ihr so irritiert, ich bleibe, wenn Ihr es wünscht.“

Aber James bekam davon nichts mehr mit, sondern er war bereits eingeschlafen.

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„Morg…“, Gillette verstummte sofort nachdem er die Tür zum Schlafzimmer geöffnet hatte. Das lag aber nur zum Teil an dem gezischten ‚Pssst’, das ihn empfing, sondern doch auch sehr an dem unerwarteten Bild, dass sich ihm darbot. Der gefürchtete Captain Jack Sparrow saß etwas verschlafen wirkend auf dem Bett und strich nach wie vor dem verletzten, und nun scheinbar aber gerade noch immer tief und fest schlafenden Commodore durch die leicht zerzaust wirkenden Haare.

André war verwirrt. Zwar hatte er durch Groves gewusst, dass der Pirat zu ‚Besuch’ in Port Royal wäre, aber er hätte nicht unbedingt damit gerechnet, Sparrow im Schlafzimmer seines Freundes und dann sogar in dessen Bett zu entdecken. André stellte, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, vorsichtig das Tablett ab und schloss auch leise die Tür, bevor er sich dann betont langsam dem Bett näherte. Er kniete sich davor und fühlte dabei auch immer den misstrauischen Blick des Piraten, als er vorsichtig eine Hand ausstreckte und Anstalten machte James aufwecken zu wollen.

„Lasst mich das machen.“, auch geflüstert verfügte Sparrows befehlsgewohnte Stimme noch über genügend Autorität, dass der Leutnant nickte und etwas zurückwich, während Sparrows Hand nun über die Wange des Schlafenden strich. Nach einem letzten Blick auf Gillette, beugte sich der Pirat zu James nach unten, „Aufwachen, James.“

Gillette konnte den genauen Ablauf dieses ‚Aufweckens’ aus seiner Position nicht erkennen, aber für ihn sah es beinahe so aus, als hätte der Pirat James geküsst. Allerdings schien dies nun auch wieder so dermaßen absurd, dass er darüber nicht nachdachte, sondern lieber bei der Version blieb, dass Sparrow sich hinuntergebeugt und es beinahe gegen James’ Lippen gewispert hätte. Nun sah der Leutnant eh zu, wie James die Augen aufschlug und leicht lächelte, als er erkannte, dass er auf dem Schoss des Piraten gebettet lag, „Ihr seid ja doch geblieben, Jack.“

„Ich hatte es Euch doch versprochen, James.“, wieder lag dieses verwirrend, sanfte Lächeln auf den Zügen des Piraten und Gillette, der sich plötzlich vollkommen überflüssig fühlte, deutete verstimmt auf das zuvor abgestellte Frühstückstablett, „Du solltest essen, bevor der Arzt kommt, James.“

James nickte zwar dazu, aber Sparrow ergriff nun wieder die Initiative und streckte fordernd die Hände aus, so dass André ihm das Tablett schließlich auch reichte und sich dann demonstrativ räusperte, „Ich sollte euch denn besser alleine lassen.“

Aber, niemand schien ihn mehr wahrzunehmen, hatte der Pirat doch gerade das Tablett neben sich auf das Bett gestellt und beschäftigte sich gerade sehr intensiv damit die Schale voller kleingeschnittenem Obst, das der Koch an diesem Morgen für seinen Dienstherren vorbereitet hatte, an die Lippen des anderen zu halten. Das letzte, was Gillette noch hörte, bevor die Tür hinter ihm endgültig ins Schloss fiel, war ein leises Kichern, das definitiv nicht von dem Piraten stammen konnte.

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Einige Stunden später lief André neben einem humpelnden James Norrington, der sich einerseits wieder auf den Stock, andererseits wieder auf die Schulter seines Freundes stützte durch die belebte Stadt und musterte James besorgt. Eigentlich hätte der Commodore, zumindest laut Andrés und auch laut der ärztlichen Meinung gar nicht aufstehen dürfen, aber es war schwer einer so sturen Person reinzureden, vor allem wenn es sich dabei auch noch um seinen vorgesetzten Offizier handelte und wenn der scheinbar beruhigend auf ihn wirkende Pirat verschwunden war.

Das Ziel dieses Ausflugs sollte das Fort und somit auch das Arbeitszimmer von James, der darauf beharrt hatte, dass er sich zwar am Fuß verletzt hätte, aber seinen Dienst trotzdem wunderbar verrichten könnte sein, aber sie erreichten es nie.

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Leutnant Gillette versuchte später zu ergründen, wie es zu diesem erneuten ‚Missgeschick’ gekommen sein konnte und wer als der Schuldige zu bestrafen wäre, aber es war schon schwer genug das Geschehne in Worte zu fassen, selbst wenn man unmittelbar dabei gewesen war, was die Zeugenaussagen, die von den Soldaten aufgenommen wurden, nur noch zusätzlich bewiesen.

Alles hatte scheinbar wirklich ganz harmlos begonnen, berichtete der erste Zeuge, den sie recht schnell ermittelt hatten. Ein naher Imker hatte, wie so oft, die Honigwaben aus seinen Bienenstöcken genommen, der Schwarm hatte, da plötzlich aufkommender Wind den Rauch verblasen hatte, seinen Stock aber dieses Mal vehement gegen den Eindringling verteidigt. Der Mann hatte, so der Zeuge weiter, wie wild nach den Bienen geschlagen und dabei seine Pfeife, die über den Weg gekullert und direkt vor der Schmiede, wo gerade ein junges und äußerst nervöses Pferd beschlagen wurde, verloren gehabt.

Das junge Tier hatte sich, so berichtete schließlich der Gehilfe des Schmieds, vor dem Rauch erschreckt und sich aufgebäumt, woraufhin sich dann der Knoten gelöst hätte und es freigekommen wäre. Durch die Unruhe angesteckt, hätten dann aber auch die anderen wartenden Tiere an ihren Stricken gezerrt und gezogen, so dass ihre Besitzer sie schließlich loslassen mussten, wenn sie nicht eigene Verletzungen hätten riskieren wollen.

So weit wäre ja noch nichts schlimmes passiert, aber die Rauchpfeife hatte, laut dem Schmied, in der Zwischenzeit in dem gelagerten Stroh in der Schmiede einen Schwelbrand verursacht und als die Flammen plötzlich hochschlugen, kannten die nervösen und verängstigten Pferde kein Halten mehr, sondern stürmten kopflos und ängstlich durch die Gassen von Port Royal.

Die meisten Menschen hatten es geschafft in Seitengassen oder Häusereingänge zurückzuweichen, es gab kaum Berichte über wirklich schwere Verletzungen, nur Berichte über einige blaue Flecken und ein paar zerstörte Blumentöpfe.

James hatte nicht so viel Glück gehabt, während Gillette noch ausweichen konnte, riss der Ärmel, an dem André seinen Freund aus der Gefahrenzone hatten ziehen wollen ab und das letzte was er noch von James sah, war wie die Pferde ihn überrannten und sich eine dichte Staubwolke um den Commodore schloss.

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To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mariluna…Nein, im Zeitalter der Autos wäre er sicher Opfer einer Ampelfehlfunktion geworden, da wäre mir sicher auch etwas eingefallen…Oh und da ich bisher nicht zu einem Review gekommen bin, bedanke ich mich auf diesem Weg für den Zeitvertreib mit deiner FF!

Oceanrose…Den durchgegangenen Pferden geht es gut, keine Verletzungen ;) Und auch James geht es recht gut.

Kyonshee…Das 13. Review für eine Pech-FF, irgendwie passend ^___^ Keine Angst, da ich James mag werde ich ihn (zumindest dieses Mal) nicht über den Jordan schicken. Ich fand seinen Filmtod schon so Bäh! Er ist also sicher…beinahe.
 


 

To be dogged by bad luck

„Du hast nun wirklich Glück im Unglück gehabt.“, Gillette und Groves waren drei Tage später, als der Arzt endlich wieder Besuche erlaubt hatte, zum ersten Mal wieder bei ihrem Freund. André saß auf einem unbequemen Stuhl neben dem Bett des Commodores, während Theodore am Fenster stand und in den Garten hinuntersah, „Kaum zu glauben, James.“

Sie ernteten für die Aussage nur ein unbestimmtes Brummen aus Richtung des mehr als unleidigen Patienten, der den Blick auch weiterhin nicht hob, sondern stur auf den alten Lederdreispitz in seinen Händen starrte.

Seine Freunde gaben aber dennoch nicht auf und schließlich hob James auch wieder frustriert den Blick und wandt leicht den Kopf in ihre Richtung. Allerdings hielt er den Hut auch weiterhin fest, „Spart Euch doch bitte diese alberne Predigt.“ Die Genervtheit in seiner Stimme war nun wirklich nicht mehr zu überhören und seine Finger umfassten den Hut nun nur noch etwas fester.

„Alberne Predigt? Gott James, du bist vor drei Tagen von durchgedrehten Pferden niedergetrampelt worden!“, Groves schüttelte den Kopf und deutete auf den bandagierten Oberkörper des Commodores, „Du hast dir dieses Mal zum Glück nur einige Rippen gebrochen und dir noch ein paar weitere blaue Flecken geholt, aber du hättest bei dieser Gelegenheit aber auch genauso gut sterben können!“

„Theo hat wirklich Recht, James.“, mischte sich nun auch Gillette in die Diskussion ein und seufzte, als der Blick des Commodores daraufhin noch etwas finsterer wurde, „Sieh es doch bitte endlich ein, du bist verflucht worden.“

Seine Freunde brachen verwundert ab, als ein seltsames Geräusch sie unterbrach. Erst nach einigen Minuten erkannten sie, dass es sich bei dem Geräusch um ein Lachen handelte. Dieses Lachen klang zwar abgehackt, erstickt und heiser und der Commodore presste außerdem noch seine Hand auf die schmerzenden Rippen, aber dennoch war es unverkennbar sein Lachen. Es dauerte aber dennoch einen Moment, bis Gillette und Groves ihre Fassung zurückgewonnen und James auch endlich wieder so weit zu Atem gekommen war, das er schließlich doch etwas sagen könnte, „Habt ihr euch etwa mit Jack abgesprochen?“

Die Verblüffung kehrte auf die Gesichter der Beiden zurück und James schüttelte frustriert den Kopf, „Könntet ihr bitte nun darauf verzichten mich zum Lachen zu bringen, meine Rippen und mein Kopf schmerzen dazu zu sehr.“ „Wir hatten auch sicher nicht vor dich zum Lachen zu bringen, dazu ist deine Situation nun wirklich viel zu ernst, James.“, der Angesprochene winkte zwar ab, aber Gillette ließ ihn nicht zu Wort kommen, „Der Fluch wird immer schlimmer, James. Siehst du das denn nicht?“

„Meine Herren, ich kann euch versichern, dass ich genau die gleiche Diskussion bereits in den vergangenen zwei Nächten mit…“, nun wurde James seinerseits von Groves unterbrochen, der anklagend auf ihn zeigte, „Sparrow, er war wieder hier, oder?“

„Theodore, du hast ihn selber in mein Schlafzimmer eingeladen und ihn zu einem…Teil dieses Komplottes gemacht.“, James rieb nachdenklich über den Kopfverband und seufzte, als das Resultat anstatt Erlösung nur erneut ein stechender Schmerz war, „Du hast ihm doch sogar gesagt, dass ich mein Fenster nachts offen zu halten pflege und dass man an den Rosen hochklettern könnte. Warum regst du dich also nun so auf?“

„Warum ich mich ‚aufrege’? Wie kannst du so etwa fragen, James?“, der Leutnant war nun aufgesprungen und lief vor dem Fußende des Bettes unruhig auf und ab. Er schüttelte verzweifelt den Kopf und deutete schließlich auf das Fenster, „Du hast also deinen Spatzen jede Nacht bei dir. Da du aber bei offenem Fenster schläfst und ihn scheinbar auch nicht einsperren willst, ist er nach wie vor frei und trotzdem wächst dein Pech immer noch weiter an! Wir müssen die Zigeunerin finden! Schnell!“

„Wir?“, James stemmte sich etwas mühsam in seine sitzende Position und holte schwerfällig Luft, „Wir müssen an unsere Arbeit zurück.“ Zum Erstaunen der anderen machte James nun wirklich Anstalten das Bett verlassen zu wollen, aber dieses Mal scheiterte er an seinen beiden Freunden, die ihn dieses Mal nun wirklich nicht aufstehen lassen wollten, „Beim letzten Mal waren es durchgegangene Pferde, wer weiß, was dieses Mal passieren könnte!“

„Was passieren könnte? Oh ja, ich weiß schon, ich könnte Arbeit getan bekommen, Theo. Oh, wie schrecklich! Und, ich könnte endlich auch wieder an die frische Luft kommen, was Gott bewahre!“, James klang nun mehr als sarkastisch und knurrte unzufrieden, als André ihn nun eindeutig auch noch zu bemuttern begann. Der Leutnant zog die Decke behutsam über ihm zurecht und steckte sie auch gleich fest

.Groves lächelte hingegen nur leicht, „Oh ja, und wir würden uns dann die ganze Zeit nur Sorgen um dich machen…So bekommen wir zwei ganz sicher keine Arbeit getan.“ Er nickte André nun noch einmal zu und nahm denn den Stock, der an James’ Bett gelehnt hatte, an sich, „Und, den nehmen wir sicherheitshalber lieber auch mit, James. Nur, damit du gar nicht erst in Versuchung gerätst.“

André ließ, bevor sie dann schließlich den grummligen und reichlich verstimmten James Norrington alleine ließen, noch einmal den Blick durch das Zimmer schweifen. Als er sich sicher war, dass nichts gefährliches für James mehr zurückgeblieben war, drehte er sich grinsend wieder zu seinem, noch immer leicht fassungslos zusehenden Vorgesetzten um, „Und in sieben Stunden geht auch schon die Sonne unter und dann bist du nicht mehr alleine.“ „Stimmt, dann hast du deinen Spatz wieder!“, mischte sich auch Theo wieder an und schaffte es gerade noch die Tür hinter sich und André zu schließen, bevor irgendetwas mit einem dumpfen Poltern dagegen prallte.

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„Ihr seht verstimmt aus, James.“, der Pirat musterte den unbequemen Stuhl, der vor dem Bett stand nur kurz, bevor er sich einfach wieder auf die Bettkante setzte, „Diese Falte auf Eurer Stirn steht Euch nicht, sie macht Euch älter.“ „Und, wen stört das?“, James klang mürrisch und wandt den Kopf ab, woraufhin Sparrow seufzte und sich in dem Schlafzimmer umsah. Scheinbar war James in dieser Nacht nicht so kommunikativ wie sonst, denn auch als Sparrow seinen Hut vor der Tür liegend fand und sich danach erkundigte, schwieg der Commodore nur verstimmt. Eine dunkle Wolke schien über ihm zu hängen und Jack war sich nicht sicher, ob er sie vertreiben könnte.

Der Pirat stellte, als er nun wie in jeder vergangenen Nacht ihre Tradition beibehalten wollte, wieder seine Schuhe abstreifte und Anstalten machte zu ihm ins Bett klettern zu wollen, fest dass James anscheinend auch nicht müde war. „James, was ist denn los?“, Jack sah irritiert zu, wie sich der Commodore lieber von ihm wegdrehte und anscheinend auch größere Schmerzen in Kauf nahm, als sich von ihm über die Wange streichen zu lassen, „Ihr müsst schon mit mir reden, James.“

„Das versuche ich gerade zu vermeiden.“, kam die gepresste Antwort und der Pirat schmunzelte, „Soll ich dann reden? Ich bin sicher, Ihr wollt ja nur meiner wunderbar melodischen Stimme lauschen…“ Trotz des Schnaubens, welches leider die einzige weitere Reaktion darstellte, begann Sparrow, nachdem er es sich mit etwas Abstand von James gemütlich gemacht hatte, von seinen abenteuerlichen Leben zu erzählen, „Wurde ich an einem Strand angespült…“

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Es wurde in den nächsten Tagen immer schwerer James im Bett zu halten.

Das Personal und der Arzt redeten mit Engelszungen auf ihn ein, aber James’ Sturheit setzte sich auch hier wieder durch und verbrachte nun die Tage zwar nicht im Fort, aber immerhin in seinem privaten Arbeitszimmer. Auch dort wurde er von den ‚Missgeschicken’ nicht verschont, aber selbst der Absturz des kleinen Kerzenleuchters, der unglücklicherweise prompt den Alkoholschrank traf und dessen Inhalt entzündete, verursachten außer einigen Atemproblemen keine weiteren Verletzungen. Sah man mal von den zerstörten Möbeln, dem Wasserschaden und der verlorenen Zeit ab.

Jack Sparrow kam jede Nacht über den Balkon in das Schlafzimmer, aber selbst dem Piraten fiel es immer schwerer James zu beruhigen. Im Gegensatz zum verletzten Commodore wusste der eingeweihte Pirat vom Vorhaben der beiden Leutnants, aber scheinbar gab es nach wie vor keine Spur der Zigeunerin. Die junge Frau schien einfach wie vom Erdboden verschluckt zu sein, was Groves und Gillette schließlich zugeben mussten, als sie am Ende der Woche von ihrer Suche wiederkamen und sie das weitere Vorgehen besprachen.

„Das wandernde Volk lässt sich eben nicht von jedem Finden.“, der Pirat saß hinter dem Schreibtisch des Commodores und platzierte seine Füße, egal was die anderen beiden, vor dem Tisch sitzenden Anwesenden auch sagten, auf der Schreibtischplatte, „Hätte ich Euch gleich sagen können, Freunde.“ „Oh wie wunderbar und stattdessen bringt Ihr James in Gefahr?“, Gillettes Wangen färbten sich rötlich und er funkelte Jack über den Schreibtisch hinweg an, „Ich dachte, Ihr würdet ihn mögen!“

„Wenn ich das nicht tun würde, wäre ich denn noch hier?“

To be dogged by bad luck
 


 

Authors Note…

Da wir morgen wirklich die gesamte Familie bei uns begrüßen ‚dürfen’, wird es aller Wahrscheinlichkeit kein Update geben.
 


 

Thanx…

Kyonshee…Na ja…Jack ist nicht immer da…Und ein leeres Bett führt zu einem verstimmten Commodore, was wiederum zu einer armen und geschundenen Bevölkerung führt. Puh, Psychoanalyse war noch nie meine Stärke ^-^
 


 

To be dogged by bad luck

In der nächsten Nacht lag James zwar wach und lauschte wartend auf jedes noch so kleine Geräusch. Aber, egal wie lang er auch warten mochte, in dieser Nacht schwang sich kein Schemen über die Brüstung, kein Pirat trat in das Schlafzimmer und kam, wie sonst mit einer Geschichte oder auch nur einigen sanften Berührungen zu James ins Bett.

Der Commodore blieb in dieser Nacht alleine.

Und, es gefiel ihm gar nicht.

Aus der einen einsamen Nacht wurden zwei.

Und dann immer mehr.

James es gefiel ihm noch weniger.

Seine Freunde und seine Umgebung waren allerdings die Leidtragen.

Wahrscheinlich war es James, der sich mittlerweile durchgesetzt hatte und nun endlich wieder in seinem Arbeitszimmer residierte, nicht einmal bewusst, aber seine beharrlich schlechter werdende Laune schlug sich deutlich in seinem Verhalten nieder. Wer es irgendwie einrichten konnte, versuchte es zu vermeiden das Arbeitszimmer zu betreten.

Aber wem es leider nicht erspart blieb, der versuchte diese Besuche immer so kurz wie möglich zu halten. Auch vor seinen Freunden machte dieses Verhalten bedauerlicherweise nicht halt, aber im Gegensatz zu den anderen Personen, die mit James’ schlechter Laune fertig werden mussten, kannten sie wenigstens den Grund.

Captain Jack Sparrow war davon gesegelt.

Ohne einen Abschied.

Und vor allem auch ohne eine Erklärung.

Ohne ein einziges Wort.

James’ Laune sank nun aber immer weiter, aber das lauernde Pech ließ sich davon nicht im geringsten beeindrucken. Es schlug stattdessen immer wieder unbarmherzig und von Gillette und Groves kopfschüttelnd dokumentiert zu.

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Eine kleine Echse fand ihren Weg in James’ Arbeitszimmer und biss ihn.

Es war der Beginn der Taifunzeit und innerhalb der ersten fünf Minuten des aller ersten Sturms schlug prompt ein Blitz in James’ Schlafzimmer ein und verursachte ein Feuer, das den Raum vollkommen verwüstete. Der zum Taifunsturm gehörende Regenguss sorgte etwa zehn Minuten später für eine plötzliche Schlammlawine, die James Haus erst einmal unbewohnbar machte, so dass der Gouverneur ihm schließlich eine Unterkunft anbot, die James natürlich dankbar annahm.

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„James, alles in Ordnung?“, wieder war die Frage, die Gillette und Groves vier Tage später stellten, eigentlich nur rhetorischer Natur. Es war vollkommen offensichtlich, lag doch der Gefragte gerade blass im Bett und knurrte wieder nur, obwohl er nun immerhin die Augen öffnete. Bevor er aber doch noch irgendeine seiner typischen sarkastischen Antworten geben konnte, flog die Zimmertür auf und eine blasse Elizabeth mit hektischen roten Flecken auf den Wangen stürmte in den Raum.

Sie beachtete den Besuch des Patienten gar nicht, sondern kniete sich gleich neben das Bett und griff nach James’ Hand, „Oh James, es tut mir ja so leid! Ich dachte wirklich, dass die Muscheln frisch gewesen wären…“

Die beiden Leutnants wechselten nur einen bedeutsamen Blick miteinander, als James nur vorsichtig, wohl um keine neuerliche Übelkeitswelle zu riskieren den Kopf schüttelte, „Es ist ganz sicher nicht Eure Schuld, Elizabeth…“

Weiter kam er nun aber nicht und alle Anwesenden wandten respektvoll den Blick ab, als sich die Wangen des Patienten noch etwas grünlicher wurden und er sich über den Eimer, der glücklicherweise neben dem Bett stand, beugte.

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Auch die Bevölkerung hatte längst mitbekommen, dass der Commodore scheinbar ‚Opfer’ von Missgeschicken geworden war. Einige Leute munkelten sogar schon, dass Commodore Norrington vom Pech verfolgt wäre und plötzlich tauchten beinahe im Minutentakt Boten mit Hufeisen, Hasenpfoten, Marienkäfer oder auch Kleeblättern aus jeglichen Materialien und in jeglicher Form auf.

Elizabeth nahm diese Geschenke entgegen und brachte sie James, der noch immer mit seiner Lebensmittelvergiftung zu kämpfen hatte

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Wenn Captain Jack Sparrow gewusst hätte, was er wollte, wäre der Kompass bei der Suche bestimmt hilfreich gewesen. Aber, da Captain Jack Sparrow leider mal wieder nicht wusste, was er wollte, pendelte die Nadel meistens nur ziellos hin und her.

Sie zeigte allerdings, wann immer Sparrows Herz sich wenigstens für einen Moment zwischen den beiden Möglichkeiten, von denen erstaunlicherweise ‚Rückkehr zu James Norrington’ hieß, entschieden hatte, für ein paar kostbare Sekunden in die richtige Richtung. Aber, wenn Jack sich dann plötzlich nicht mehr sicher war, was er wollte, pflegte die Nadel dann immer ihr ruheloses und unstetes Tanzen wieder aufzunehmen und den Captain hilflos und vor allem auch immer noch ohne Kurs zurückzulassen.

Schließlich warf ein genervter Jack den Kompass achtlos auf seinen mit Karten überfüllten Tisch und lehnte sich seufzend zurück und tastete quengelnd nach der Rumflasche, „Langsam wird es aber wirklich albern…Ich will meinen Hut wieder haben…“

Auch seine Besatzung mochte ihre gegenwärtige Mission ziemlich merkwürdig und albern finden, aber nach all den Erfahrungen, die sie nun schon hatten, wurden die Befehle des Captain lieber nicht weiter hinterfragt oder auch nur kommentiert. Stattdessen setzte man einfach den gewollten Kurs und wenn man dann irgendeine Insel erreichte, so fragte man dort, wie es ihnen befohlen worden war, nach Zigeunern.

Der Captain hatte längst eine Belohnung ausgesetzt.

Wer ihm eine bestimmte junge Zigeunerin bringen würde, würde einige Goldmünzen und eine großzügige Ration Rum erhalten, aber egal was die Crew auch getan hatte, bisher war es immer die falsche Zigeunerin gewesen. Keine der jungen Frauen wollte auf dem Fest in Port Royal gewesen sein und Sparrow glaubte ihnen instinktiv.

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Tortuga war eigentlich genau der Hafen gewesen, den Jack bei dieser Suche nicht hatte anlaufen wollen.

Aber am Ende waren ihm dann doch die sinnvollen Möglichkeiten, wo er noch hätte suchen können, ausgegangen und er hatte sich schließlich doch noch der rationalen Vernunft und auch Mr. Gibbs Ratschlag gefügt.

Nach beinahe drei Wochen Irrfahrt hatte das schwarze Schiff nun doch im Morgengrauen in diesem besonderen Hafen angelegt und kaum das der Captain seine geliebte Pearl verlassen hatte, trat eine glutäugige junge Frau aus dem Schatten einer Gasse in seinen Weg. Sie griff, als er an ihr vorbeigehen wollte, einfach nach dem Arm des Piraten und lächelte ihn wissend an, „Ihr seid der Spatz und, ich glaube Ihr sucht mich, oder?“

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To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Kyonshee…Kein blauer Elephant, aber vielleicht sieht James bald weiße Mäuse? ^-^ Und heute auch wohl nur ein Kapitel, aber bald ist ja Ostern vorbei, dann mach ich drei Kreuze!

Oceanrose…James’ Pech…Nun ja…Noch ist es nicht ausgestanden, leider ^-^
 


 

To be dogged by bad luck

„Löst den Fluch!“, Jack hatte die Bitte nun schon mehrfach formuliert und seine Stimme war mit jedem Mal eindringlicher und auch bittender geworden. Er hatte, nachdem sie über seine Forderungen immer nur gelacht hatte, die Geduld verloren und hatte die junge Frau schließlich unsanft gegen die Mauer der Gasse gedrückt. Aber die Zigeunerin schüttelte trotzdem auch weiterhin nur amüsiert über seine Sorge und seine Bemühungen den Kopf, „Selbst, wenn ich dazu in der Lage sein sollte, warum sollte ich das tun? Ich habe doch eindeutig meinen Spaß bei seinem Unglück…“

„…“, der Pirat überlegte, wie er sie doch noch überzeugen könnte ihm zu helfen, aber seine sonst so oft genutzte und weidlich trainierte Fähigkeit sich aus jeder Situation herausreden und jeden überzeugen zu können, ließ ihn dieses eine Mal, wo Jack sie wirklich brauchen könnte, gnadenlos im Stich. Alle Möglichkeiten erschienen Jack in diesem Moment nicht richtig und schließlich seufzte er und entschloss sich für die Wahrheit, „Ich will einfach nicht dass er stirbt.“

„Dann solltet Ihr schnell zu ihm zurückkehren, Captain Spatz. Freiwillig, damit er nicht doch irgendwann die Käfigtür hinter Euch schließt und Euch für immer die Freiheit rauben wird.“, das Lächeln verschwand, obschon der gewählten Betonung noch immer nicht. Und auch als Jack sie schließlich losließ und sie ihre Kleider wieder ordnete, lag das wissende und leicht traurige Lächeln noch immer auf ihren Zügen. Der Piratencaptain wollte sie einfach achtlos stehen lassen, aber sie hielt ihn noch einmal zurück, „Nur Euer Commodore kann das alles beenden. Entweder in die eine oder andere Richtung. Sein Glück liegt bei ihm selber…und auch bei Euch, Captain Spatz.“

Seine Worte lösten etwas aus und von einer plötzlichen, beinahe schon schmerzhaften Unruhe ergriffen hatte Sparrow es unversehens außergewöhnlich eilig nach Port Royal zurückzukehren.“

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Unglücke wären vorhersehbar gewesen.

Dieses Desaster war aber nicht vorhersehbar gewesen.

Niemand hätte es verhindern können, auch wenn später viele Menschen meinten, dass sie hätten eingreifen können und es auch hätten tun sollen. Auch André und Theodore machten sich danach große Vorwürfe, dass sie gegen besseres Wissen doch noch zugelassen hatten, dass der Commodore die Inspektion selber durchführen wollte. Dennoch mussten sie sich im Nachhinein eingestehen, dass sie nichts hätten tun können.

Niemand hatte es verhindern können.

Sie waren nicht in der Nähe gewesen.

James war zu stur.

Die zahlreichen Zeugen, alles wachhabende Soldaten, die noch auf dem verwüsteten Innenhof des Forts vernommen wurden, berichteten später zusammenhängend und auch absolut glaubhaft, dass ganz sicher kein offenes Feuer in der Nähe gewesen sei. Sie waren, als Groves weiterfragte, sogar bereit diese Tatsache unter Eid zu beschwören und schließlich gaben die beiden Leutnants auf.

Alles was ihnen letzten Endes blieb, war es James’ Verletzungen versorgen zu lassen und zu warten, bis er wieder zu Bewusstsein kommen würde. Sie kehrten also unverrichteter Dinge und voller Sorge in das, zwischenzeitlich zum Krankenzimmer umfunktionierte Gästezimmer im Hause des Gouverneurs zurück.

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Das Gerede in Port Royal hatte ihm schon die ersten Anzeichen gegeben. Jack lauschte auf seinem eiligen Weg durch die verschlungenen Seitenstraßen der Hafenstadt fassungslos den vorbeiwehenden Gesprächfetzen, die alle von einer Schlammlawine und dem Haus des Commodores handelten, aber er konnte es trotzdem nicht glauben, bis er einige Minuten später vor einem Trümmerhaufen, der einmal das Haus des Commodores gewesen sein musste, zu stehen kam. Es hatte allerdings nun wirklich gar keine Ähnlichkeit mehr mit dem Haus an das er gewohnt war, denn der ehemals schöne Garten war ebenso wie das Rosenspalier und auch der Balkon unter bräunlichem Schlamm verschwunden, während die Häuser der Nachbarn völlig unversehrt im Sonnenschein standen.

Augenscheinlich konnte der Commodore in diesem Haus nicht mehr leben.

Zum Glück sprachen zwei der Dienstboten der Nachbarn, die sich unbeobachtet und somit natürlich ohne Lauscher wähnten, gerade über den Verbleib des Commodores. Jack konnte sich das erleichterte Seufzen nur schwerlich verkneifen, als er auf diese Weise mitbekam, dass James Norrington bei der Schlammlawine nicht verletzt worden war und nun im Haus des Gouverneurs Unterschlupf gefunden hatte.

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Einzig und alleine durch die Freundschaft zu Elizabeth und durch deren Überredungskunst, die allerdings auch noch von Groves unterstützt worden war, trat Sparrow dieses Mal durch die Tür in das halbdunkle Zimmer, indem James schlief.

„James Norrington, was habt Ihr Euch eigentlich dabei gedacht! Oh, sagt nichts, lasst mich einfach raten, Ihr habt natürlich mal wieder überhaupt nicht nachgedacht, habe ich nicht Recht? Wie könnt Ihr wagen Euch einfach beinahe in die Luft zu jagen? Glaubt Ihr nun endlich an ‚Glück’ und ‚Unglück’? Verdammt, wollt Ihr unbedingt, dass ich mich um Euch Sorge, Commodore?!?“, es kümmerte ihn nicht, was Elisabeth nun von ihm denken würde, denn seit er erfahren hatte, was schon einige Tage zuvor im Fort vorgefallen war, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen und war einfach nur noch wütend auf den Mann, der so achtlos mit seinem Leben umging. Jack war, dicht gefolgt von der Tochter des Hauses, in das Zimmer gestürmt und rüttelte nun, ohne die Strafpredigt zu unterbrechen unsanft an der Schulter des Schlafenden, „Nun stellt Euch nicht auch noch schlafend, James! Das ist kindisch!

„Jack…“, eine Hand legte sich auf die Schulter des Piraten, aber er ignorierte Elizabeth. Er schüttelte die Hand einfach nur genervt knurrend ab und stieß sie dann etwas von sich. Sie stolperte einige Schritte zurück, aber Jack beobachtete sie nicht, holte der Pirat doch gerade aus, um James zu ohrfeigen.

In diesem Moment wachte James doch noch auf und ein reichlich verwirrter Blick aus verschlafenen grünen Augen traf den, mit einer zum Schlag erhobenen Hand dastehenden Piraten. Die Bewegung des Schlages stoppte sofort , Sparrow beugte sich stattdessen vor und küsste James kurz, bevor er sich zurückzog und weiter über die Unmöglichkeit des Verhaltens des Commodores wetterte, „Dieses Mal hast du es aber echt übertrieben, James. Du bist so ein gottverdammter…“ Jack überlegte kurz, welches Schimpfwort am besten zu James passen würde. Als er fündig geworden war, hob er drohend den Finger, während er sich vor das Bett kniete, um mit James auf Augenhöhe zu sein, bevor er immer noch wütend fuhr fort, „…Du bist so ein gottverdammter Brite!

Der Blick aus den grünen Augen änderte sich auch bei dieser Feststellung noch immer nicht, aber dafür griff James nach der Hand seines Besuchers. Er strich, ganz wie es der Pirat vorher immer bei ihm getan hatte, behutsam über den Handrücken. Jack schloss bei den ungewohnt sanften Berührungen die Augen und legte die Hand gegen seine Wange, während er die nächsten Worte nur so leise flüsterte, dass Elizabeth, deren Anwesenheit er beinahe schon vergessen gehabt hatte, es nur schwerlich verstehen konnte, „Was sollte ich denn ohne dich machen? Immerhin bestehe ich darauf, dass du mich eines Tages fangen und auch über mich richten wirst!“

„Jack?“, wieder lag die Hand Elizabeths auf seiner Schulter und wieder wollte er sie abschütteln, aber dieses Mal war sie beharrlicher, „Jack, bitte hör mir zu!“ Letzten Endes nickte er und drehte sich zu ihr um, „Was?“ „James kann dich nicht hören. Er ist taub.“

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Kyonshee…Jetzt hat er es ja bald überstanden, immerhin hat er endlich einen Spatzen ganz für sich ^-^ Auch, wenn er ihn nicht hören kann…

Oceanrose…Wir haben lange diskutiert, was ich ihm antun darf…Aber, nachdem ich ihn auch schon in eine Katze verwandelt habe, ist er bei mir wirklich nicht in guten Händen XD

Mariluna…Oh ja, die Feiertage…Drei Tage Familie ist mehr als man ertragen sollte ;) Und da, ich noch immer krank bin und eigentlich das Bett hüten sollte, habe ich mehr als genug Zeit und Langeweile zum Schreiben…
 


 

To be dogged by bad luck

Elizabeth hatte wohl den Schrecken in Jacks Gesicht erkannt, aber dennoch wiederholte sie, als er trotz allem nur stur den Kopf schüttelte, ihre Worte noch einmal, als ob sie mit einem kleinen Kind sprechen würde, „James ist taub…Vorrübergehend.“

Das ‚Vorübergehend’ hatte sie sicherheitshalber noch schnell hinzugefügt, als der Pirat knurrend die Zähne fletschte und einen Schritt auf sie zutrat. Sie wich aber dennoch etwas vor ihm zurück und hob beschwichtigend die Hände, „Der Arzt sagte, wir sollen einfach etwas Geduld mit ihm haben.“

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Jack Sparrow hatte aber keine Geduld, das war bekannt.

Er war hibbelig und ungeduldig, so unstet, beinahe wie die See selber. Nie pflegte er wirklich lange an Land zu bleiben, das Meer und die Freiheit riefen ihn letzten Endes doch immer wieder zu sich.

Und so staunte nicht nur Elizabeth, sondern auch James, als Jack nun Nacht für Nacht in das Krankenzimmer zurückkehrte und sich, ohne etwaige Anwesende eines Blickes zu würdigen, oder seine Gegenwart irgendwie zu erklären, auf die Bettkante des Commodores setzte. Der Pirat besah sich jedes Mal kritisch die im Abheilen begriffenen Schnittwunden, die von herumfliegenden Splittern verursacht worden waren, überprüfte die Verbände und hielt dann einfach schweigend die blasse Hand des anderen in seiner.

James pflegte im Gegenzug dazu ihm immer nur ein leichtes Lächeln zu schenken, bevor er dann die Augen wieder schloss und sich gegen ihn lehnte.

Niemand, der Zeuge dieser Szene wurde, hätte vermutet, dass es sich bei diesen beiden Personen um Erzfeinde handeln würde, aber meistens ließ man sie auch bald alleine und sprach auch niemals darüber, es war einfach zu privat.

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Seit sieben Tagen lag das Zimmer nun schon in tiefem Schweigen.

Falls dann aber doch überhaupt einmal jemand sprach, dann handelte es sich dabei meistens um Theodore oder André, oder aber auch um Elizabeth, die mit dem behandelnden Arzt leise in einer Ecke wisperten und immer wieder Blicke auf den ruhig daliegenden Patienten, dessen nur Schnittwunden langsam abheilten, oder auch auf das ungleiche Paar ‚Pirat’ und ‚Commodore’ warfen.

Dennoch sprach niemand mit James.

Noch nicht einmal Jack.

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„Jack? Wie soll ich wissen, ob ich wieder hören kann, wenn niemand mit mir spricht?“, zwar schien Stimme etwas zu laut zu sein, aber es war dennoch unverkennbar der kultivierte britische Akzent des Commodores, der nach einer Woche etwas sarkastisch klingend Jacks immer noch sehr trübe Gedanken durchbrach, während die grünen Augen blitzten und die Unruhe zeigten. Die sanften Streicheleinheiten des Piraten stoppten abrupt und er sah den anderen irritiert und fragend an, während er darüber nachdachte.

James hatte, wie Jack nach kurzem Nachdenken feststellte, auch wirklich recht. Dieses tiefe Schweigen war nicht nur sehr belastend, sondern wirklich äußerst unpassend. Wie sollte James denn in so einer stillen Umgebung jemals wieder etwas zu hören bekommen? Wie sollte er überhaupt etwas hören können, wenn es kaum Geräusche gab?

„Ihr habt recht, Commodore.“, er strich wieder über die Hand und James runzelte die Stirn, bevor er lautlos seufzend wieder in die Kissen zurücksank, da er wirklich noch immer nichts hören konnte, „Seid doch nicht so ungeduldig, James. Ich werde Euch einfach solange jede Nacht eines meiner Abenteuer erzählen, bis Ihr wieder etwas hören werdet.“

James’ Blick blieb auch weiterhin fragend, so dass Jack nun frustriert nach dem kleinen Block, der immer in Reichweite lag, griff und seinen Entschluss kurzerhand niederschrieb. Er hielt dem Commodore das Geschriebene dann entgegen und sah amüsiert zu, wie James die Stirn runzelte und ihn dann noch fragender ansah. Jack tippte dennoch nur nickend auf den vollgekritzelten Block und fing dann auch gleich darauf an, seinen Entschluss in die Tat umzusetzen, „Also, wisst Ihr…da war dieses hübsche kleine Schatzkärtchen, die einem weniger hübschen Piraten gehörte…“

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Tagsüber, wenn mit dem ersten Sonnenlicht auch der Pirat verschwunden war, kehrte die Stille zurück und eroberte den kleinen Raum viel zu schnell wieder für sich. Während dieser hellen Stunden lag James immer beinahe teilnahmslos in den Kissen und ließ die besorgten Krankenbesuche seiner Freunde und die Höflichkeitsbesuche einiger anderer Leute, einfach nur gleichgültig über sich ergehen.

Aber, sobald die Sonne unterzugehen begann, ging eine seltsame Verwandlung mit ihm vor. Er saß plötzlich hellwach im Bett und sein Blick war fest auf die Tür gerichtet. Wann immer sie sich auch nur einen Spalt weit öffnete, stahl sich ein strahlendes Lächeln auf seine Züge, aber sobald er dann feststellte, dass es leider nicht der erwartete Pirat war, verblasste es auch gleich wieder und er schloss die Augen.

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„Und, Ihr wollt nun wieder eine Geschichte hören, Commodore Kätzchen?“, wie jeden Abend ließ sich Jack auf der Bettkante nieder. Er wartete nie eine Reaktion des anderen ab, sondern entledigte sich seiner Stiefel, bevor er sich schließlich neben den, eilig sofort etwas zur Seite rutschenden James auf das Bett lümmelte, „Mmmmh…Erinnert Ihr Euch dann noch, wo wir gestern Nacht stehen geblieben waren, James?“ Er sah den anderen Mann nun fragend an, aber der Commodore reagierte, wie in keiner der bisherigen Nächte auf die Aufforderung und Jack fing schließlich seufzend an zu erzählen, „Oh, ich erinnere mich wieder. Ich hatte Euch von meinem Erlebnis auf der Koralleninsel erzählt…“

James lehnte, sobald er sich sicher war, dass der andere zu erzählen begonnen hatte, seinen Kopf an die Schulter des Piraten. Jack brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass James die Augen geschlossen hatte und dass er zufrieden lächelte. Eigentlich schien James, wie Jack schon vor Tagen überraschend herausgefunden hatte, viel mehr an der Nähe des Piraten, als an der Geschichte selber interessiert zu sein.

Jack könnte ihm erzählen was er wollte, der Commodore würde sich, auch bei den schlimmsten Beleidigungen oder einer Aneinanderreihung von offensichtlichen Lügen weiterhin einfach nur an seine Schulter schmiegen, oder vertrauensvoll seinen Kopf in Jacks Schoss betten und genießen.

„…dann setzte ich mich auf einen Stachel…“, ein unterdrückter Laut kam von James und Jack sah kurz auf den an ihn Lehnenden hinunter, aber sofort verstummte das Geräusch wieder und der Pirat fuhr einfach fort, „…Er war sooooooo richtig lang und Ana hat sich geweigert ihn rauszuziehen…Sie wollte…“ Jack verstummte, dieses Mal konnte er das Geräusch deutlich erkennen und so beugte er sich wieder zu James hinunter, „Commodore, lacht Ihr mich etwa gerade aus?“

Die Antwort bestand aus einem Nicken, bevor der Braunhaarige wieder zu kichern begann und Jack schob schmollend die Unterlippe vor. Allerdings hielt das Schmollen nicht wirklich lange vor, denn ihm wurde schließlich klar, dass James zum aller ersten Mal seit der explosionsbedingten Taubheit auf eine verbal gestellte Frage direkt reagiert hatte!

„Das ist nicht lustig, James. Wisst Ihr, wie weh das getan hat?“, er versuchte noch immer verstimmt zu wirken, aber das Lächeln konnte er einfach nicht mehr unterdrücken, „Und mehr als ein Kichern habt Ihr nach all den Wochen nicht für den armen alten Jack über?“

„Es waren 34 Tage Jack.“

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mari_dark…Ich weigere mich irgendetwas zu sagen.

Mariluna…34 Tage Taubheit, vorher schon einige Wochen Unglück ;) Es klebt an dem armen Commodore und der Pirat hat wie immer unverschämtes Glück…

Oceanrose…Normalerweise streike ich bei Jack, den übernimmt sonst immer eine Freundin. Vor allem im RPG sehr praktisch…

Kyonshee…^___^
 


 

To be dogged by bad luck

„Ah, die typische englische Gründlichkeit, ich hatte wirklich beinahe schon begonnen sie zu vermissen. Aber, Ihr habt also gezählt? Über einen Monat? War es wirklich so lange? Dann habt Ihr Euch ja wirklich verdammt viel Zeit gelassen, James. Auch, wenn es mir gar nicht so lange vorkam…Aber, Ihr seid mir trotzdem noch was schuldig, die Geschichten von Captain Sparrow bekommt man sonst nicht so einfach…“, der Pirat lächelte nun zufrieden, als könnte er sich seiner Beute bereits vollkommen sicher sein, „Aber, ich denke…da Ihr das meiste ja nicht habt hören können…Ich glaube ein kleiner Kuss würde Eure Außenstände bei mir weitestgehend begleichen…“, aber James schüttelte den Kopf und Jack betrachtete ihn nun etwas argwöhnischer.

Im Laufe der letzten Zeit hatte es zwar des öfteren Berührungen zwischen ihnen gegeben, blieben die ja nicht aus, wenn zwei Erwachsene sich ein Bett teilten und jemand die Wundheilung überprüfen wollte, aber James schien nicht wirklich von diesem piratischen Vorschlag peinlich berührt oder gar abgestoßen zu sein, aber dennoch wich der Brite nun von Jack zurück. Er wirkte statt wütend oder auch angeekelt eher reichlich schuldbewusst und Jacks Blick wurde nun doch etwas misstrauischer und er zwang James den Blick zu heben und ihn anzusehen, „Sagt mir jetzt bloß nicht, dass Ihr schon seit Längerem wieder hören könnt, Commodore?!?“

James schwieg und Jack konnte sich das Knurren nicht verkneifen, „Wie lange?“ „…dr…drei Tage.“, der Commodore flüsterte es nur und versuchte weiterhin den Blicken des Piraten auszuweichen, aber Jack ließ sein Kinn nicht los, sondern überbrückte die geringe Entfernung und stahl sich einen Kuss.

„Da Ihr mich ja so schändlich betrogen habt, James…“, dem ersten Kuss folgte nun doch recht schnell ein zweiter, der dieses Mal, wenn auch noch etwas zögerlich, sogar erwidert wurde, „…werde ich den Preis für meine Gegenwart und meine fabelhaften Geschichten wohl doch etwas höher ansetzen müssen…“

Vom Commodore kam nur ein leises, doch recht zustimmend klingendes Brummen, während unterdessen der dritte Kuss dieses Mal eindeutig vom Engländer ausging und noch etwas vertieft wurde.

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„Pirat.“, Jack deutete schmollend auf den immer noch ausnehmend betreten wirkenden Commodore, ließ ihn aber erst gar nicht zu Wort kommen, wären das doch nur weitere Entschuldigungen gewesen. Stattdessen wiederholte und bekräftigte seine Aussage lieber noch, „Dieses Verhalten wäre durchaus eines Piraten würdig, James…Mein Kompliment, Ihr habt mich tatsächlich hinters Licht geführt…“

Verschämt zuckte der Brite dann aber erneut zusammen, dessen ungeachtet küsste Jack ihn gleich wieder beruhigend und strich wiederum sachte über die Wange des anderen, „Na na, mein Commodore. Ihr guckt ja wie ein geprügeltes Hündchen.“ Jack kicherte und stupste gegen die Nase des Commodores, „Dabei seid Ihr doch ein so bezauberndes kleines Kätzchen…Auch, wenn dieser Blick absolut niedlich wirkt, so habe ich Euch doch viel lieber, wenn Ihr lächelt…“

„Ihr seid mir nicht…?“, Sparrow schüttelte den Kopf und unterbrach ihn, „Nein, ich bin Euch nicht böse, James. Bin nur etwas verwundert, warum habt Ihr nicht einfach was gesagt? Wir haben uns alle Sorgen um Euch gemacht!“

„Aber, du wärst dann weggegangen.“, James senkte wieder den Blick und flüsterte es nur, so dass der Pirat brauchte ein paar Augenblicke, bis er die Aussage letzten Endes doch richtig verstanden zu haben glaubte. Dann schüttelte er, noch einmal nachsichtig lächelnd, den Kopf, „Na und? Ich wäre aber auch zurückgekommen.“

„Warum?“, ein kurzes, nicht unangenehmes Schweigen entstand zwischen den beiden Männern, bevor der Pirat endlich einigermaßen richtig klingende Worte und vor allem auch den Mut, sie auszusprechen fand, „Ich würde Euer…dein Lächeln vermissen, James.“ „Ja, genau das Lächeln.“, Jack beugte sich zu ihm hinüber und strich ihm sanft über die Lippen, die unwillkürlich wieder hatten lächeln müssen, „Ganz genau dieses Lächeln, meinte ich, James.“

Der diesmalige Kuss war leidenschaftlicher, als die anderen.

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„Und was meinst du, hat er seine Lektion nun endlich gelernt?“, die Zigeunerin sah auf, als die seltsame Stimme sie ansprach, aber sie schüttelte traurig den Kopf und sah in das flackernde Feuer, über dessen Schein man das Gegenüber nicht erkennen konnte, , „Ich fürchte beide haben es noch nicht verstanden…“ „Dann geht es nun nicht mehr um Glück und Unglück, sondern nur noch um ihrer beider Leben.“, ein dicker Ast, irgendwo in den Flammen knackte überlaut, woraufhin die Frau zusammenzuckte und um sich vor dem plötzlichen Funkenflug zu schützen, die Arme vor das Gesicht nahm. Als sie die Arme wieder sinken ließ, war sie wieder alleine.

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„Jack?“, der Morgen graute und ein verschlafener James sah irritiert zu, wie der Pirat sich aus seinen Armen wandt, das schöne warme Bett verließ und sich leise, als ob er ihn nicht aufwecken wollte, seine Sachen zusammenzusuchen begann, „Was tust du da?“ James betrachtete den Piraten, der ertappt zusammen zuckte und eine Ahnung beschlich ihn, „Wo willst du hin? Es ist doch noch viel zu früh um Aufzustehen, oder?“

„Die Sonne ist gerade aufgegangen…Ich muss aber wieder gehen, wie immer. Ich muss zurück zu meiner Pearl, James. Du bist ja nun wieder…Du brauchst mich und meine Geschichten nun nicht mehr.“, Jack sah den im Bett liegenden Mann nicht an, sondern wandt ihm konsequent den Rücken zu. Er ließ sich Zeit, seine Jacke wurde wieder geschlossen und auch die Waffen wurden noch schnell einer hastigen Überprüfung unterzogen, bevor er sich endlich wieder umdrehte und dann sogar ein Lächeln zustande brachte.

James erwiderte das Lächeln aber nicht, seine Miene gab nichts von etwaigen verletzten Gefühlen preis und seine Stimme war kalt und unpersönlich, als er nun nach einem unangenehm langen Schweigen antwortete, „Dann habe ich wohl kein Recht Euch aufzuhalten. Ich wünsche ich Euch guten Wind, Captain Sparrow.“

„James…das heute Nacht…Es war wun…“, Sparrow verstummte, die richtigen Worte wollten sich einfach nicht finden lassen, so dass er nun seufzte. Er streckte, als James’ Blick sich nur noch etwas verfinsterte, schließlich dann doch lieber die Hand aus, um ihn wenigstens wie zum Abschied immer über die Wange zu streichen. Aber der eiskalte Blick ließ ihn die Hand zurückziehen, so dass er sich stattdessen leicht verneigte, bevor er dann wirklich beinahe aus dem Zimmer floh, „Ich danke Euch, Commodore.“

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„Nein, ich habe Euch zu danken, Captain.“, James sank, nun wo die Tür ins Schloss gefallen und er abermals alleine war, wieder zurück in die Kissen. Er tastete nach dem Hut, der seit langem unter dem Kissen versteckt lag, „Ihr habt mir eine wertvolle Lektion erteilt…Was nützt die Magie der Liebe…?“

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„Was nützt die Magie der Liebe, wenn man die Person nicht lieben darf?“, Jack Sparrow lehnte sich frustriert über seinen Schreibtisch und schüttelte den Kompass zum wiederholten Mal, „James Norrington, was hast du mir angetan?“

Er bekam keine Antwort, aber die Nadel zeigte immer noch auf Port Royal.

Auf James Norrington.

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mariluna…Der Kompass ist immer praktisch *nick* Man kann ihn immer und überall brauchen und er kann auch immer als Erklärung ranhalten…Vielleicht schreib ich irgendwann mal was über ihn, verdient hätte es…

Oceanrose…Tja, Spatzen mögen eben nicht gefangen und noch weniger eingesperrt werden, das muss James nun leider auf die harte Tour lernen…

Kyonshee…Bald hat James alle Tierarten durch ;) Aber, ich weiß nicht ob Pechvogel eine eigene Tierart ist…Mmmmh…Ich hätte Biolehrerin werden sollen.
 


 

To be dogged by bad luck

Es gab beim Frühstück kein Unheil.

Das Essen war, so weit man das von englischem Frühstück sagen konnte, weitestgehend genießbar. Auch die Schale blieb heil und auch der Tee servierte war weder zu heiß, noch zerbrach das Gefäß aus irgendwelchen vollkommen obskuren Gründen.

Aber, dennoch beruhigte dieses ‚Nichtvorhandensein von Pech’ weder den besorgten Arzt, noch Elizabeth und schon gar nicht seine Freunde, die nun verzweifelt nach weiteren Gründen suchten, um den Commodore weiterhin im Bett und somit außerhalb der größeren Gefahren halten könnten, „Deine Lebensmittelvergiftung…?“ „Die ist einen Monat her.“, der Patient saß brummig und mit vor der Brust verschränkten Armen im Bett, „Und, meinen Rippen geht es auch wieder gut und auch meinem Fuß.“ „Und, deiner Gehirnerschütterung?!?“, Theodore klammerte sich an den letzten Strohhalm, aber sein Vorgesetzter knurrte nur. Die Leutnants, welche durch viel Erfahrung auch die nonverbale Kommunikation verstehen konnten, nickten nur ergeben. Allerdings fügte André noch süffisant lächelnd etwas an, „Wenn Dr. Henry nichts dagegen hat, heißt das.“

Beide warfen hilfesuchende Blicke, James seinerseits einen mehr als genervten Blick auf den alten Arzt, aber der Mann schüttelte nur bedauernd den Kopf, „Tut mir leid, meine Herren. Aber, solange Commodore Norrington sich nicht überanstrengen und weiterhin den Stock benutzen wird, sehe ich nun wirklich keinen Grund, warum er seinen Dienst nicht wieder antreten sollte.“

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Die nächsten Tagen verliefen ruhig.

Kein Pech.

Kein Unheil.

Keine weiteren Katastrophen.

Keine unheilvollen Schicksalsschläge.

James Norrington saß hinter einem Schreibtisch und ging, unter dem wachsamen Blick seiner Freunde die in den letzten Wochen liegengebliebene Arbeit durch. Bei jedem Umblättern der Seite, bei jedem Griff nach der Feder oder bei jedem nur etwas lauteren Geräusch zuckten sie zusammen und hielten gespannt die Luft an. Allerdings schnitt sich der Commodore weder an dem Papier, noch führte irgendeine seiner Bewegung zu einer, in letzter Zeit doch sehr häufig auftretenden Kettenreaktion, welche wiederum eine mehr oder minder schwere Verletzung des Commodores verursacht hätte.

Auch auf dem Heimweg begleiteten André und Theodore ihren Freund. Sie hielten, wie sie es sich in letzter Zeit selbst auferlegt hatten, nach etwaigen Gefahren aus, aber nichts geschah. James bahnte sich langsam, immer noch deutlich humpelnd und auf den Stock gestützt, seinen Weg durch Port Royal und erreichte ohne weitere Blessuren sein vorrübergehendes Heim im Anwesen des Gouverneurs.

Diese ersten Tage waren sogar so erschreckend normal, dass die Besorgnis der Freunde nur noch weiter anwuchs. Irgendwann würde, so dachten alle, auch wenn es niemand aussprach, schon das Pech wieder zuschlagen und darauf wartete man nun.

Aber, als sich nun Tag für Tag ohne weitere Zwischenfälle aneinander reihten, ließen schließlich auch endlich die Sorgen und damit auch die permanente Überwachung etwas nach. Nach und nach normalisierte sich die Situation dann auch wieder soweit, dass man irgendwann auch die Tradition mit dem Frühstück wiederaufleben ließ. Man traf sich nun wieder pünktlich um acht Uhr in James’ Büro und sprach über die Pläne für den Tag, oder was immer anstand.

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„Hast du etwas von Sparrow gehört?“, einige Wochen nach der Wiedereinführung des gemeinsamen Frühstücks wagte Theodore diese Frage zu stellen und er zuckte zusammen, als nicht nur André, sondern auch James die Teetassen sinken ließen und ihn nicht sonderlich begeistert ansehen. Er wechselte, obwohl er zumindest James’ Verhalten nicht verstehen konnte, dann doch lieber das Thema, „Oh, die Bauarbeiten für dein neues Haus sind übrigens schon wirklich gut fortgeschritten…Und, für den Übergang, stellt die Admiralität dir aber doch ein anderes Haus zur Verfügung…“

James nahm diese Neuigkeit aber nur mit einem abwesenden Nicken hin und Theodore runzelte daraufhin irritiert die Stirn, „James? Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“ Wieder nickte der Angesprochene nur abwesend und Groves schien es beinahe als hätte er den Griff um die Tasse etwas verstärkt, dennoch schwieg er lieber dazu und verabschiedete sich zusammen mit André.

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„Hier, Sir.“, ein weiteres Schriftstück wurde auf James’ Schreibtisch gelegt und der Commodore sah nur kurz auf, „Danke, Sergeant.“ Er wartete nicht einmal auf eine Erwiderung und vertiefte sich, noch bevor die Tür hinter seinem Sekretär ins Schloss gefallen war, wieder in die Dokumente.

Der Stapel war hoch und somit dauerte es eine Weile, bis er sich schließlich zu den neugebrachten Stücken, bei denen es sich um Berichte seiner Kundschafter handelte, durchgearbeitet hatte. Er stockte kurz, als er beim hastigen Überfliegen eines Textes den Namen ‚Black Pearl’ las, aber er riss sich zusammen und las weiter.

Die Black Pearl war in einen Sturm geraten?

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In den nächsten Tagen folgten diesem ersten Bericht weitere und schließlich konnte James kaum glauben, was er da Schwarz auf Weiß in dem letzten Bericht zu lesen bekam. Die Black Pearl war bei einem Angriff auf ein, als englisches Frachtschiff getarntes Navyschiff, das vor wenigen Stunden in Port Royal angelegt hatte, schwer beschädigt worden.

Laut den Aussagen des Captains und einiger Matrosen, die James wenig später noch im Hafen befragt hatte, waren die Segel des schwarzen Schiffes in einer unerwartet heftigen Windböe gerissen und das heftige Schlingern brachte dann, so vermuteten sie jedenfalls, wohl die Ruderkette zum Reißen, so dass die Black Pearl schließlich das andere Schiff rammte, bevor sie dann langsam davon humpelte und am Horizont verschwandt. Das britische, als Frachter getarnte Schiff war leider durch die ungeahnte Kollision selber so schwer beschädigt, dass es die Verfolgung nicht mehr hatte aufnehmen können.

Das tat dann aber der Commodore. Bereits zwei Stunden nach der Befragung war die Dauntless zum Auslaufen bereit und James humpelte noch immer auf dem Stock gestützt und in Begleitung seiner Freunde, an Bord.

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Den Ort der Auseinandersetzung hatten sie schnell gefunden und auch identifiziert, trieben doch überall noch Trümmerstücke aus dem bekannten dunklen Holz auf den Wellen. James hielt sich nicht lange an diesem Ort auf. Der Commodore ließ nur eilig ein paar der Trümmer an Bord bringen, damit er sich ein genaueres Bild machen und die Ausführungen der Zeugen genauer überprüfen könnte, bevor er auch schon einen neuen Kurs setzen ließ. Die Aussage des Captains und sein Logbuch lagen dem neuen Kurs zugrunde und James erwartete bald auf die Black Pearl zu treffen.

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„Schiff Ahoi! An Backbord, Commodore!“, James eilte, so schnell es augenblicklich ging an die besagte Seite der Dauntless und ließ sich, nachdem er den Stock gegen die Reling gestützt hatte, schließlich das Fernrohr reichen. Er betrachtete dann etliche Minuten lang stumm das schwarze Schiff, dass ohne Segel und ohne erkennbare Reaktion der Crew still auf dem Meer trieb, bevor er das Fernrohr wieder sinken ließ und sich an den neben ihn stehenden Mann wandte, „André lass die Boote bereit machen, wir werden Captain Sparrow nun einen kleinen Besuch abstatten.“

Gillette salutierte und wollte sich zum Gehen wenden, aber James hielt ihn noch einmal zurück, „Keine Soldaten, nur Trinkwasser und Essen.“ Gillette wollte protestieren, aber James ließ ihn nicht zu Wort kommen. Der Commodore nahm seinen Stock wieder und humpelte in Richtung seiner Kabine davon, „Ich werde auch mit an Bord gehen.“

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Oceanrose…Ich darf James quälen, aber nicht Jack…Anweisung von meiner Chefin ;)

Mariluna…Jack kann nicht immer Glück haben, aber er hat ja einen Commodore mit gebrochenem Her…äh…Fuß ;)

Mari_dark…Ich weiß, dass du es lesen wirst und du wirst sicher noch ein paar nette Ideen für Jack haben, ich kenne dich ja…
 


 

To be dogged by bad luck

James ließ sich aber bei dieser Entscheidung nicht beirren. Groves und Gillette hatten zwar die verschiedensten Gründe aufgeführt, warum der kommandierende Offizier nicht mit an Bord eines Piratenschiffes und schon gar nicht an Bord der Black Pearl gehen sollte, aber ihr vorgesetzter Offizier hörte ihnen höflich zu, wies aber alle Einwände zurück.

Von den Soldaten durfte, bis auf die notwendige Besatzung des kleinen Ruderbootes, nur Groves den Commodore begleiten. Das zweite, unbemannte Boot, welches mit zwei Wasserfässern und einigen weiteren Vorräten beladen worden war, war an das bemannte Boot gebunden worden und wurde nun bereits von der Besatzung entladen, während James gleichzeitig etwas mühsam und mit Groves’ Hilfe an Bord kletterte.

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Die Black Pearl hatte aus der Entfernung ja schon mitgenommen gewirkt, aber nun aus der Nähe sah man die letzten Vernachlässigung überdeutlich und das stolze Schiff, der ganze Stolz ihres Captains, wirkte nun wirklich nicht, als wäre sie momentan in bestem Zustand. Nicht nur das Deck war dreckig, auch die zahlreichen Schäden aus dem Zusammenstoß mit dem Navyschiff waren noch immer viel deutlich zu erkennen und überhaupt zeigte nirgends ein Zeichen des Captains.

Kein Captain Jack Sparrow begrüßte sie überschwänglich, wie James es eigentlich erwartet hätte, dafür kamen einige Crewmitglieder aus den wenigen schattigen Flächen hervor und wankten näher. Die noch heruntergekommen wirkenden Besatzungsmitglieder musterte die uniformierten Neuankömmlinge ebenso neugierig, wie diese sie. Ihre Sachen waren vollkommen zerrissen und alle ihre Bewegungen wirkten schwach, als ob sie lange weder Nahrung, noch genügend Wasser oder eben andere Flüssigkeiten hatten genießen können, aber die Anwesenheit der Navy schien dieses Mal keine Furcht, sondern eher Hoffnung unter den Piraten zu verbreiten.

Die Aufmerksamkeit der Besatzung ging aber bald darauf auf die Wasserfässer, die inzwischen an Bord gebracht worden waren, über und James überließ Groves die weiteren Erklärungen, so wie auch die genaue Verteilung der Vorräte. Währenddessen humpelte der Commodore über das Deck und verschwandt dann bald im Niedergang, der zur Kapitänskajüte führte. Er wusste genau, wo er den besagten Captain des Schiffes finden würde und, dass er sich der Begegnung stellen müsste, denn immerhin hatte er noch etwas, was er ihm zurückgeben müsste.

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„Ich versteckt Euch wohl absichtlich hier unten oder, Captain?“, James hatte zwar verletzungsbedingt eine Weile gebraucht, um die steile und etwas schwankende Treppe zu bewältigen, aber nun trat er ohne zu Klopfen in die Kabine ein, „Ich muss Euch aber leider enttäuschen, ich habe inzwischen einiges an Geschicklichkeit entwickelt und Treppen sind kein Hindernis mehr für mich.“

„Commodore?“, Sparrows Stimme klang ungläubig und müde und als James nun näher trat, bemerkte er, dass die dunklen Augen, die nur kurz aufgesehen hatten, bevor sie wieder stur auf den Kompass blickten, blutunterlaufen waren, „Was macht Ihr denn hier?“ „Ich rette Eurer Crew das Leben, so wie es aussieht.“, nachsichtig griff James nach der Rumflasche und zog erstaunt die Braunen hoch, als sie nicht nur leer, sondern auch verstaubt war, „So wie es aussieht, habt Ihr im Moment nicht viel Glück, Captain.“

„Was wisst Ihr schon? Wie sagtet Ihr noch ‚Es gibt kein Pech und kein Glück, man gestaltet sich sein Leben selber. Die einen weniger erfolgreicher, die anderen eben erfolgreich.“, Sparrow klang sarkastisch, aber der Sarkasmus prallte gnadenlos an James ab und er schüttelte nur den Kopf, „Na ja, so ähnlich habe ich es wohl gesagt, Ihr habt recht.“ Er stellte die Flasche wieder zurück und trat dann an das Fenster der Kabine, das er öffnete, „Ihr solltet Euer Schiff nicht so verkommen lassen, Captain.“ „Was ich mit meiner Pearl mache ist doch wohl meine Sache.“, Jack blinzelte in die plötzliche Helligkeit, bevor er wieder auf den Kompass sah und seufzte, „Würdet Ihr nun bitte gehen?“

„Eigentlich nicht.“, James trat nun wieder zu dem anderen und beugte sich nun über Jacks Schulter, um auf den Kompass zu sehen, „Was fesselt Euch denn so an Eurem Kompass, Captain?“ Der Pirat zuckte etwas zurück, aber James schien das gar nicht wahrzunehmen, er tippte gegen das Gehäuse des Kompasses und wisperte nun in Jacks Ohr, „Er zeigt ja nach Norden, habt Ihr ihn reparieren lassen?“

Er erhielt keine Antwort und James löste sich wieder von ihm, „Ihr habt recht, es geht mich nichts an, was Ihr mit Eurem Leben macht, Captain. Ich bin nur hier, da ich Euch noch etwas schulde. ‚Glück’ könntet Ihr im Moment wirklich brauchen, so wie es aussieht.“ Der Commodore zog den Hut hervor und hielt ihm den Freibeuter, der keine Anstalten machte, aufzusehen, entgegen, „Ihr könntet, auch wenn ich Euch so gleichgültig und zuwider bin, wenigstens aufsehen oder antworten.“

Er erhielt aber wieder keine Antwort, so dass James seufzte und den Hut schließlich achtlos auf den Tisch warf. Endlich hob der Pirat den Kopf wenigstens den Kopf, aber James’ Hoffnungen auf eine Kommunikation wurden gleich wieder zunichte gemacht, als Sparrow nur gleichgültig mit den Schultern zuckte, bevor er den Kopf wieder senkte und wiederum auf den Kompass starrte.

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Frustriert hatte James die Gegenwart des Captains verlassen und kam nun wieder auf Deck gehumpelt. Schmunzelnd betrachtete James die nun viel muntereren Piraten, welche nun mit den neuen Rumvorräten und natürlich auch mit den erneuerten Wasservorräten anstießen und Groves immer wieder auf die Schulter klopften. Als die genießende Besatzung nun den nahenden Commodore bemerkte, wurden sämtliche Trinkgefäße gehoben und man prostete ihm kurz zu, bevor man sich dann aber auch schnell wieder dem Fest widmete.

James erwiderte den Gruß mit einem Nicken und bahnte sich seinen Weg durch die Mannschaft zu seinem Leutnant, der sich gerade mit einem ältlichen Besatzungsmitglied unterhielt, „Leutnant? Bericht“

„Ah, Commodore.“, Theodore lächelte und deutete auf die zufriedene Mannschaft des fremden Schiffes, „Die Trinkwasservorräte sind bereits aufgefüllt und die Rumflaschen sind verteilt, die Nahrung habe ich noch nicht verteilt.“

„Commodore!“, der Mann neben Groves nahm unwillkürlich Haltung an und James musterte ihn erstaunt. Irgendwie erschien er ihm vertraut, aber es dauerte eine Weile, bis er ihn erkannte, „Mr. Gibbs?“ „Aye, Commodore.“, er nickte und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, „Wir sind Euch wirklich zu Dank verpflichtet.“ „Ihr könntet mir erzählen, was vorgefallen ist.“, schlug James ruhig vor und humpelte dann an die Reling, um sich dort anzulehnen, „Das Schiff ist in einem schrecklichen Zustand…“ „Und Jack auch.“, Gibbs war ihm gefolgt und lehnte nun neben ihm, „Nun ja, da war dieser Orkan…“

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Am Abend kehrten die beiden Offiziere dann aber doch wieder auf die Dauntless zurück. Sie hatten die Einladungen der Crew zu einer Feier ausgeschlagen und ließen sich nun zurückrudern. Auf ihrem Weg zu dem stolzen Schiff sprachen sie nicht miteinander, aber als sie in der Messe des Schiffs auf André trafen, brachten sie den Leutnant auf den neusten Stand und berieten sich über das weitere Vorgehen, „Wir sollten die Pearl versenken.“ Der Vorschlag von André wurde vom kommandierenden Offizier aber nur mit einem Kopfschütteln bedacht, „Ich kann das nicht befehlen, immerhin…Ich bin ihm noch was schuldig.“ „Also, werden wir sie mit Vorräten versorgen, ihnen bei der Reparatur helfen und dann?“ „Dann werden wir sie davon segeln lassen.“, James schwenkte den Wein vorsichtig und hob erst wieder den Blick, als Theodore ihn anstieß, „Ein Tag Vorsprung wird aber nicht reichen, bei dem Unglück, das Sparrow gerade hat.“ „Dann bekommt er eine Woche, dann werde ich ihn wieder jagen lassen.“, der Commodore erhob sich zum Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet war und ließ seine Freunde einfach stehen.

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An Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken. James versuchte es nicht einmal, stattdessen saß er mit einer Flasche Rotwein an seinem Tisch und sah durch die großzügigeren Fenster des schiffeigenen Arbeitszimmers über das schwarze Meer zu den beleuchteten Umrissen der Black Pearl hinüber. Er hob prostend das Glas in Richtung des dunklen Schiffes und trank den ersten Schluck des Weines, „Auf den Sturm.“

„Auf den Verlust Eures Ankers.“, wieder prostete er dem Schiff zu und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher, das gleiche tat er auch bei dem Toast auf ‚das spanische Kriegsschiff, das die letzten Überfälle der Pearl vereitelt hatte’, ,der Flaute, in der das Schiff wochenlang festgesessen hatte’ und natürlich auch ‚für die weitere Meuterei, die Sparrow aber zum Glück irgendwie niedergeschlagen hatte’. „Und selbstredend auch Auf Euch, Captain Sparrow.“, James hob das letzte Mal das Glas und nahm einen tiefen Schluck, „Hoffentlich kommen für Euch wieder bessere Zeiten, Jack.“

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„Norden…Warum zeigst du nach Norden? Wie soll ich so wissen, was ich will?“, Jack Sparrow schüttelte frustriert den schwarzen Kompass und seufzte frustriert, „Du sollst nicht nach Norden zeigen!“ Er schüttelte ihn noch einmal und zögerte nur kurz, bevor er schließlich doch auf die Nadel sah, „Ich soll also nach Norden?“ Er sah kurz aus dem noch immer offenen Fenster hinaus zur Dauntless und überprüfte es aber noch einmal mit dem Kompass, „Sie liegt aber nicht im Norden…“

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Mariluna…Jack entdeckt die Polarregionen und James seinen Sarkasmus…Ok, nicht wirklich, aber jetzt wo sein Kompass wirklich nur noch nach Norden zeigt, kommt er da überhaupt irgendwo hin?

Oceanrose…Pechsträhne des Captains, sehr große Pechsträhne des Captains!

Kyonshee…Bald ist es mit der Regelmäßigkeit aus, die Schule ruft bald wieder >.<
 


 

To be dogged by bad luck

James hatte bereits am Morgen nach seinem Besuch auf der Black Pearl die Zimmerleute seines eigenen Schiffes zu einer Begutachtung der Schäden hinübergeschickt und gegen Mittag dann ihren Bericht entgegengenommen. Die aufgezählten Schäden waren sogar noch schlimmer als er gedacht hatte und der Commodore sah sich demnach gezwungen, die Pearl in eine ruhigere und etwas geschütztere Bucht zu schleppen, wo die Zimmerleute sie reparieren könnten.

Schon seit drei Tagen lagen das beschädigte Piratenschiff und die deutlich größere stolze Dauntless nun schon nebeneinander in einer kleinen Bucht und langsam konnte James durch sein Fernrohr auch schon die erzielten Fortschritte erkennen.

Allerdings spähte er nicht alleine nur wegen dem Vorwärtsschreiten der Arbeiten durch das Fernrohr, sondern auch aus einem ganz anderen Grund. Ihm war es sehr wohl bewusst, aber nachdem er augenscheinlich an Bord der Black Pearl nicht erwünscht war, blieb ihm ja keine andere Möglichkeit den Captain zu beobachten.

Seine Freunde sahen es mit Sorgen, aber ihre erst amüsierten, dann immer besorgteren Kommentare blieben, ebenso wie alle Versuche James von Sparrow und der Black Pearl abzulenken ungehört und fruchtlos. James verbrachte so gut wie jede freie Minute an Deck, wo er stundenlang durch das Fernrohr spähte, nur um es am Ende seufzend sinken zu lassen, wenn er Sparrow wieder nicht hatte sehen können.

Langsam wurde aber ihre Zeit knapp, die Vorräte der Pearl waren längst wieder aufgefrischt, ihre Lecks zum größten Teil abgedichtet worden und selbst die schwarzen Segel bauschten sich wieder im sachten Wind, beinahe so als könnte es das Schiff, ebenso wie ihr Captain nicht mehr erwarten endlich wegzukommen. James war sich dessen vollkommen bewusst, aber er konnte nur hilflos zusehen und seine wachsende Frustration an seinen unschuldigen Freunden auslassen.

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„Die Pearl hat die Segel gesetzt, Commodore.“, weitere zwei Tage später salutierte ein Soldat vor James, der sofort eilig aufstand und seinem Untergebenen hastig an Deck folgte. Vor Aufregung hatte er den Stock vollkommen außer Acht gelassen, aber die tadelnden Blicke von Groves und Gillette, die sich sofort zu ihm gesellten, bemerkte er gar nicht. Er hatte sofort nach dem Fernrohr gegriffen und betrachtete nun seufzend, wie die erfahrene Mannschaft des Piratenschiffes die Segel setzte. Erst nach einigen Minuten bemerkte er den Captain, der versuchte seine Crew mit hektischen Armbewegungen zu noch mehr Schnelligkeit anzutreiben.

Und, er wurde noch von etwas anderem Zeuge.

Alle hörten das überlaute ‚Ratsch’ und konnten auch mitansehen, wie die schwarze Flagge, die zuvor noch am Mast der Black Pearl geweht hatte, von allen Leinen befreit, über die Wellen segelte. Der Wind spielte mit ihr, trug sie dabei aber auch direkt auf das große Schiff und, wie James durch das Fernrohr überdeutlich sehen konnte, auch auf sich zu. Die Briese verebbte aber ebenso plötzlich, wie sie überhaupt aufgekommen war, und die Flagge landete so direkt vor den Füßen des Commodores, der sie stirnrunzelnd musterte, „Wir werden wohl Besuch bekommen.“, James schüttelte nur kurz den Kopf, gab dann das Fernrohr an Gillette, der es auch sofort ansetze und die weitere Szene an Bord der Pearl beobachtete, weiter, „Lasst die Piraten kommen.“

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„Wie bitte? Ihr bietet mir Euer Verschwinden als Gegenleistung für die Flagge?“, James Norrington, der neben dem Steuer der Dauntless stand, war sichtlich irritiert, ob dieser Nachricht, „Wie kommt Ihr bitte darauf, dass ich daran irgendwelches Interesse haben könnte?“ Der tropfende Captain Sparrow, der nach einem unfreiwilligem Bad, als die Strickleite plötzlich riss, seinem Kompass schüttelnd an der Reling lehnte, zuckte nur mit den Schultern, „Welchen Zweck hätte die Reparatur der Pearl denn sonst haben sollen? Ihr wollt uns loswerden.“

„Lasst mich mal nachdenken, Sparrow. Mmmmh…Die Reparatur eines Schiffes…Oh ja, stimmt ja, das Flicken von Löchern in der Hülle hat ja einen Nebeneffekt! Ihr sinkt nicht und ich weiß Euch somit…zumindest etwas in Sicherheit?“, der Commodore strich sanft über die ordentlich zusammengelegte Flagge, bevor er sie nun Sparrow entgegenhielt, „Natürlich nur bevor ich Euch jagen und vor Gericht stellen werde, Captain.“

„Wenn Ihr darauf besteht.“, Sparrow löste sich, wenn auch eher lustlos und trat an James’ Seite, „Was seid Ihr denn bereits als Preis für meine Flagge zu akzeptieren?“ Sein Gegenüber musste aber nicht lange überlegen, „Eine Erklärung.“

„Schwarzer Hintergrund, weißer Totenschädel, gekreuzte Knochen, kleiner roter Spatz. Meine Flagge, eine ganz typische Piratenflagge mehr ist nicht dahinter. Bekomme ich sie nun endlich wieder, damit wir mit der Flut auslaufen und aus der Karibik verschwinden können?“, fordernd streckte der Pirat nun die Hände aus, aber James machte keine Anstalten ihm das Stoffbündel zu geben, „Das meinte ich nicht, Jack.“

Bei der Benutzung des Vornamens zuckte der Pirat unwillkürlich zusammen, aber gleich darauf straffte er seine Gestalt wieder und erwiderte furchtlos den Blick aus den grünen Augen, „Ich glaube nicht, dass das hier ein Schlafzimmer ist, oder Commodore?“ „Nein, ganz sicher nicht, aber ich rede Leute, die mir etwas bedeuten dann mit dem Vornamen an, wenn es mir passt.“, James legte die Flagge behutsam beiseite und streckte dem Piraten nun beide Hände entgegen, „Ich bin unbewaffnet, ich kann dir nichts tun…Ich möchte nur eine Antwort.“

„Dafür, dass Ihr eine Antwort wollt, stellt Ihr aber doch sehr wenig Fragen, Commodore.“, Jack hatte sich nun wieder an die Reling zurückgezogen, aber James konnte, selbst durch den Schatten des Hutes, erkennen dass in seinen Augen die unterschiedlichsten Emotionen aufflackerten, „Der gute Jack wird erzählen, singen wie ein Vögelchen, sprudeln wie ein Quell, plappern wie…“

„Warum bist du gegangen?“, James unterbrach den beiahe hysterisch klingenden Monolog einfach, aber mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, der Pirat blickte auf und lachte. Es war aber nicht das angenehme melodiöse Lachen, das James gewohnt war, sondern ein hartes Lachen, ohne jeden Humor, „Daran denkst du noch?“

„Natürlich denke ich an diese Nacht.“, er reichte ihm nun stumm die Flagge, „Verzeiht mir meine…Naivität, Captain. Aber, nun wisst Ihr wenigstens, dass ich nicht den Nachnamen zu stöhnen pflege.“ James legte alle Ironie, die er aufbringen konnte, in diesen Satz, obwohl er eigentlich viel lieber aus der Rolle gefallen und den Piraten, trotz der zahlreichen Zuschauer, die den Verhandlungen in angemessener Entfernung, so dass sie nicht jedes Wort verstehen würden beiwohnten, beschimpft, „Ich wünsche Euch Glück, Captain Sparrow.“ Er wartete keine Reaktion mehr ab, sondern ließ den Piraten einfach stehen.

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Gillette und Groves berichteten ihm später was vorgefallen war.

„Nach deinem Abgang hat er irgendwas gemurmelt und dann die Flagge weggetreten, sie hat sich entfaltet und wehte davon.“, fing André an und untermalte seinen Bericht noch mit einigen Gesten, die wohl die schwebende Flagge oder auch den Wind darstellen sollten, während Theodore nun übernahm, „Sie wehte zu den Waffen und der Wind war wohl stark genug, damit die Flagge die angelehnten Gewehre umwerfen konnte…“ „Ein Schuss löste sich.“, nickte André und Theodore beschrieb nun die weiteren Geschehnisse, „Er muss irgendwo abgeprallt sein, aber er traf Jack in den Rücken.“

James nickte nur abwesend, seine Finger hielten den blutbefleckten Kompass umklammert.

To be dogged by bad luck

Die Abfahrt der Black Pearl war auf unbestimmte Weise verschoben worden, es hatte einige geschickte und anstrengende Verhandlungen gebraucht, bis die Piratencrew nicht mehr der Meinung gewesen war, dass sie auf einen hinterhältigen Trick hineingefallen wäre. James konnte ihnen da nun wirklich keinen Vorwurf machen, er selber hätte auch zu aller erst an einen Hinterhalt gedacht, wenn sein Captain auf einem feindlichen Schiff angeschossen wurde, aber gerade deshalb hatte er persönlich stundenlange Verhandlungen mit den Piraten geführt, während er eigentlich ganz woanders hatte sein wollen.

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Auf der Dauntless gab es, wahrscheinlich im Gegensatz zur Crew der Pearl, einen Arzt, James hatte dieses Argument auch gegenüber den Piraten angeführt. Nach einiger Bedenkzeit und Versicherungen, dass der Arzt auch wirklich sein Handwerk verstehen würde, hatten sie es akzeptiert, so dass James nun, als er in seine Kabine trat, Dr. Henry und Theodore im Gespräch vorfand. Die beiden unterschiedlichen Männer unterhielten sich nur halblaut, um die letzte anwesende Person, einen verletzten und nun noch immer betäubt schlafenden Piraten in James’ Bett nicht aufzuwecken.

„Wie ist sein Zustand, Doktor?“, James trat näher und spähte über die Schulter des Arztes, woraufhin das Gespräch sofort erstarb und Doktor Henry ihn missbilligend ansah, zu Jack hinüber. „Commodore, Euer Stock…”, der Arzt deutete auf die Hand des Commodores, die keinen Spazierstockes, den er aber nach wie vor zur Entlastung seines Fußes benutzen sollte, und wollte scheinbar wieder zu einer der typischen Predigten ansetzen.

James unterbrach ihn sofort, „Ich habe Euch eine Frage gestellt Doktor. Kann ich das als Befehlsverweigerung ansehen?“ „Ihr wisst genau, dass Euer Fuß noch nicht verheilt ist und Ihr ihn nicht belasten sollt, Commodore!“, er versuchte zu protestieren, scheiterte dann aber schon bereits am eisigen Blick seines Vorgesetzten, während Theodore, der sich im Hintergrund hielt, sich das Lachen nur schwerlich verbeißen zu können schien, „Die Kugel hat glücklicherweise nur die Schulter durchschlagen, Captain Sparrow hat natürlich viel Blut verloren, aber ich konnte die Kugel entfernen.“

„Sie können gehen.“, James trat nun an ihm vorbei und ließ sich auf der Bettkante neben Sparrow nieder. Er griff nach der Hand des bewusstlosen Piraten und strich vorsichtig darüber. „Commodore?“, Dr. Henry räusperte sich, aber Groves schien die Situation besser zu verstehen, er berührte den Arzt nur kurz an der Schulter und dirigierte ihn damit vorsichtig aus dem Raum hinaus.

Nachdem der Leutnant die Tür hinter dem Arzt geschlossen hatte, trat Theodore wieder zurück an die Seite seines Freundes und musterte besorgt die blasse Gestalt im Bett und dann den sichtlich besorgten James, „Dir ist aber schon klar, dass man verletzte Vögel nach der Gesundung auch wieder freilassen muss, oder James?“

„Zweifelsohne, Theo.“, als auch Groves wenig später wieder gegangen war, holte James den Kompass wieder aus der Tasche hervor und musterte das schwarze Kästchen abwesend. Er strich über das Holz und fasste erst nach einer Weile den Mut den Deckel auf zu klappen. James sah amüsiert zu, wie die Nadel sich hektisch und vollkommen ziellos im Kreis drehte, „Ihr habt ihn wohl doch nicht reparieren lassen, Captain.“

„Wo…zei…gt er hin?“, der Commodore zuckte zusammen und klappte hastig und ertappt den Kompass wieder zu, bevor er aufsah und dem Blick des Piraten schüchtern erwidern konnte, „Nirgendwo, Jack. Die Nadel dreht sich wild.“ „Dann habt Ihr Euer Ziel wohl erreicht, James.“, Jack schloss die Augen wieder und ein dünnes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, „Einen Piraten über den Ihr verfügen könnt.“

„Eure fragwürdige Meinung von meinen Beweggründen interessiert mich nicht, Jack.“, er legte den Kompass nun wieder auf den Nachttisch, bevor er sich von der Bettkante erhob, „Ich bin nur daran interessiert, dass es Euch gut geht.“ „Ach ja und Ihr meint, es würde mir gut gehen, wenn ich eingesperrt bin?“, Sparrows Augen wirkten nun nicht mehr müde, sondern es war mehr als deutlich Panik darin zu erkennen und James schüttelte überrascht den Kopf, „Wann habe ich Euch denn eingesperrt?“

Er bekam keine Antwort und begann nun eine unruhige Wanderung durch das Zimmer und zählte einige Punkte anhand seiner Finger auf, „Ihr seid immer wieder freiwillig zu mir gekommen, Ihr habt mir Nacht für Nacht Geschichten erzählt…Und, Ihr seid jeden Morgen wieder gegangen. Niemand hat Euch aufgehalten…Und, Ihr habt…Wir haben…“ Nun errötete James und zögerte nun auch sich zu ihm umzudrehen, „Habe ich Euch dazu etwa auch gezwungen?“

„Nein, das habt Ihr nicht, James…“, Sparrows Stimme klang sehr leise, als er nach einiger Zeit endlich antwortete. Und als James sich nun zu dem Piraten umdrehte, hatten sich Jacks Hände in der Bettdecke verkrallt, „Noch nicht. Aber, Ihr hättet mich nicht gehen lassen…Ich wäre dann nicht mehr von Euch losgekommen.“

„Und deshalb seid Ihr damals einfach gegangen?“, James schüttelte schmunzelnd den Kopf, „Jack, ich bin kein Freund von gefangenen Vögeln. Meine Mutter hatte früher einen kleinen bunten Vogel, mein Vater brachte ihn ihr von einer seiner Reisen mit. Sie hat seinen Gesang geliebt, aber…mir kam er in seinem Käfig immer sehr traurig vor.“ „…“, der Pirat wirkte noch längst nicht überzeugt und James seufzte, als er sich nun zu der Gestalt in dem Bett hinunterbeugte, „Was soll ich denn noch tun, damit du mir endlich Glauben schenkst, Jack? Soll ich vielleicht durchweg sämtliche Türen und Fenster ausbauen lassen? Oder soll ich lieber gleich in ein Haus ohne Schlösser ziehen?“

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James hatte keine Antwort erhalten und bevor er weiter mit dem Piraten sprechen konnte, hatte es an der Tür geklopft und auf das ‚Herein’ des Commodores war schließlich der Arzt eingetreten. Doktor Henry hatte nur auf den unwilligen Patienten gedeutet und James, der ja auch wollte, dass es dem Piraten besser gehen würde, hatte folgsam genickt, während er die Kabine ver- und Jack den kundigen Händen des Arztes überlassen hatte.

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Erst am späten Abend kehrte er wieder zu seiner Kabine zurück und blieb aber einen Moment vor der Tür stehen, um sich für eine weitere, sicherlich nun noch anstrengendere Diskussion mit dem Piraten zu wappnen. Er wusste, dass Jack noch wach wäre, war doch gerade einer der Helfer des Kochs aus der Kabine gestürzt und hatte halblaut etwas von unmöglichen Piraten gemurmelt. Als er dann aber seinen Vorgesetzten vor sich hatte stehen sehen, hatte er sofort wieder Haltung angenommen und eilig salutiert, bevor er sofort in Richtung Kombüse davon gehastet war.

James hatte ihm nur kurz kopfschüttelnd hinterhergesehen, bevor er schließlich doch die Tür öffnete und in seine, nun als Krankenzimmer dienende, Kabine trat. Der Mann im Bett sah bei seinem Eintreten nur kurz von seinem reichhaltigen Abendessen auf und James, der dieses Mal einen gewissen Sicherheitsabstand einhielt, nickte ihm jedoch zu, „Ich habe Euch etwas mitgebracht, Jack.“ Er legte das ‚Geschenk’ ohne weitere Worte auf den Nachttisch und trat denn, darauf achtend, nicht einen vermutlichen Fluchtweg zu blockieren, wieder einige Schritte zurück, bis er den kleinen Schreibtisch erreichte, „Die Tür ist offen, falls Ihr gehen wollt, Jack. Macht was Ihr wollt.“ Er selber hatte nun leider zu arbeiten und so schwer es ihm, mit dem Wissen dass Jack auch wirklich verschwinden wollte, auch fiel dem anderen den Rücken zuzuwenden, so zwang er sich nun dazu.

To be dogged by bad luck

Es dauerte eine Weile, dann näherten sich langsame Schritte dem Schreibtisch und als James schließlich aufsah, lehnte ein bleicher und sichtlich erschöpfter Pirat an der Ecke des Schreibtisches und hielt ihm unsicher zitternd das erhaltene Geschenk, einen kleinen goldenen Schlüssel entgegen, „Was soll das, James?“

„Das ist der einzig existierende Schlüssel für diese Kabine.“, seufzend legte der Commodore die Feder weg und hob entschuldigend die Hände, „Ich kann Euch leider keinen zu meinem Haus geben…Ich habe nämlich noch kein neues Domizil.“

Der Pirat antwortete nicht, sondern ging, wie James anhand des Geräusches der Schritte verfolgen konnte, langsam wieder zum Bett zurück. Das Rascheln des Betttuches bewies diese Vermutung endgültig und James verbiss sich ein frustriertes und verzweifeltes Seufzen, bevor er schließlich einfach versuchte weiterzuarbeiten und die Probleme seines Privatlebens zu verdrängen.

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Es wollte ihm aber einfach nicht glücken, noch nicht einmal der so vertraute Arbeit gelang es den Commodore auch nur irgendwie von seinen trüben Gedanken abzulenken. Immer wieder wanderten seine Überlegungen wie von selbst zu Sparrow, dessen Gegenwart er überdeutlich spüren konnte und schließlich kapitulierte James. Er legte die Feder frustriert wieder zurück an ihren Platz und schob schließlich den Stuhl nach hinten, um aufzustehen, „Ich brauche frische Luft.“ Er wandt sich zu Sparrow, der immer noch den Schlüssel in den Händen hielt, um, „Ich vermute, Ihr seid schon nicht mehr hier, wenn ich zurückkomme und wir werden uns wohl auch nie wieder sehen…“ Er versuchte auch weiterhin seine widerstreitenden Gefühle aus seiner Stimme herauszuhalten, befürchtete aber zurecht, dass es ihm bestenfalls nur halbwegs gelang, „…deshalb wünsche ich Euch eine gute Reise, Captain.“ Er nickte ihm noch ein letztes Mal kurz zu und trat denn zur Tür.

„Wirst du mir jedes Mal einen Schlüssel geben, James?“, die Stimme des Piraten war nun sehr leise, aber dennoch zuckte James im ersten Moment zusammen, bevor er es dann doch wagte sich umzudrehen und leicht schmunzelte, „Natürlich, Jack.“ „Ein Schlüssel zu jedem Zimmer?“, wurde noch einmal nachgefragt und wieder nickte James, was Jack dann aber doch noch immer nicht vollkommen zufrieden zu stellen schien, „Ein Schlüssel? Also, wirst du mich nicht einsperren?“

James schüttelte seufzend den Kopf, ein plötzlicher Geistesblitz ließ ihn zurück zu seinem Schreibtisch treten. Dort griff er nach der Feder und schrieb eilig ein paar Sätze auf das Papier, bevor er vorsichtig dagegen pustete, um die Tinte zu trocknen und dann sein Siegel in das noch immer heiße Wachs drückte, „Bitte, Captain.“

Nur zögerlich nahm Jack das versiegelte Dokument an sich und brach das Siegel nach einem letzten misstrauischen Blick auf James, der sofort wieder einige Schritte zurückgetreten war und Sparrow aufmunternd zunickte. Der Pirat faltete das Papier nun nur zögerlich auseinander und überflog die niedergeschriebenen Worte ein erstes Mal, bevor er den Blick wieder hob und fragend zu James sah. Seine Finger folgten den verschlungenen Worten, „Ich, James Norrington schwöre, dass ich Captain Jack Sparrow nicht seiner Freiheit berauben werde?“ „Gefällt Euch die Formulierung nicht, Jack?“, inzwischen klang James, obwohl es nicht in seiner Absicht gelegen hatte, schon etwas leicht genervt, da er nun nicht mehr wusste, was er noch tun sollte, um den Piraten von seinen Absichten zu überzeugen.

Schließlich nahm er nun ein Blatt Pergament, das Tintenfass und natürlich auch eine Feder und brachte all das zu Jack an das Bett, bevor er endgültig das Zimmer verließ, „Dann formuliert Ihr es doch selber aus!“

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„James!“, Groves’ Stimme riss den Angesprochenen einige Stunde später aus seinen tristen Überlegungen und der Commodore verlangsamte nun endlich auch seine Schritte, damit der andere zu ihm aufschließen konnte. Theodore keuchte zwar etwas, als er zu James aufschloss, er reichte ihm dann aber einen Umschlag und beschwerte sich gleichzeitig aber auch grummelnd, „Hier, von deinem Piraten. Und, merk dir bitte gleich eins, ich bin ganz sicher nicht euer verdammter Privatbriefträger!“

James hörte seinen Freund aber gar nicht mehr wirklich, war er doch schon vollkommen auf den Brief, den er nun mit zitternden Händen öffnete, fokussiert und bemerkte noch nicht einmal, dass Theodore ihn die ganze Zeit nachsichtig lächelnd beobachtete, ihm aber die nötige Privatsspähre ließ.

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Es gab keine Berichte über Unglücke an Bord der Black Pearl oder ähnliches mehr, stattdessen erreichten Mitteilungen über spektakuläre Manöver, verschiedene Beutezüge und viele Glanzstücke den Schreibtisch des Commodores.

Die Mitteilungen, die James’ privaten Schreibtisch erreichten, waren allerdings wesentlich persönlicherer Natur. Beide Männer hatten ein Leben, Jack Sparrows Leben und Seele gehörte einzig und allein seinem geliebten Schiff und James Norrington hatte mit all seiner Kraft seinem König und seinem Vaterland zu dienen. Eigentlich trennten sie immer noch Welten, aber die regelmäßigen Briefe schafften es wenigstens die Kluft etwas zu schließen.

Allerdings ließen sie die Sehnsucht noch weiter anwachsen.

“Bitte komm zu mir., James hatte wirklich lange gezögert gerade diese Worte zu schreiben, aber schließlich hatte die Sehnsucht nach dem Piraten über die Vorsicht gesiegt und die schwarze Brieftaube war mit dem Brief zu dem Empfänger aufgebrochen.

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„Hier gibt’s ja keine Schlösser!“, Jack hatte nun wirklich so gut wie jeden Raum im neuen, gerade fertiggestellten Haus des Commodores inspiziert und James, der ihm die ganze Zeit nur nachsichtig lächelnd von Zimmer zu Zimmer gefolgt war, nickte und zog den Piraten nun wieder zu sich, „Keine Schlösser, so wie ich es dir von Anfang an versprochen habe, Jack. Und, so wie es in unserem Vertrag steht.“ Er bekam für diese Aussage einen sanften Kuss des Piraten und James schlang nun doch die Arme um ihn, „Du kannst jederzeit davonfliegen, Spatz. Kein Käfig, für dich.“

„Ich will nicht davonfliegen…“, Jacks Finger der rechten Hand strichen liebevoll über die Hand, die sich so besitzergreifend um seine Taille gelegt hatte, während die andere Hand gleichzeitig über den in die Haare eingeflochtenen Schlüssel strich, „Mein Kompass funktioniert schließlich wieder…“

„Er funktioniert…“, James klang recht amüsiert und seine Hand wanderte weiter zu dem schwarzen Kästchen das an Jacks Gürtel befestigt hing. Vorsichtig löste er den Kompass, klappte ihn auf und betrachtete die wild rotierende Nadel, „Und, wohin führt Euch Euer heiler Kompass, Captain?“ „Du brauchst gar nicht so ironisch zu klingen, James…“, Jacks Hand tastete nun seinerseits nach dem Kompass und er nahm ihn behutsam in die Hand, woraufhin die Nadel ebenfalls nur wild rotierte, „Ich brauche keinen Kurs, Commodore. Ich bin genau dort, wo mein Herz sein will.“

„Ach, ‚Glück’ gehabt, Jack?“, eine Antwort darauf erhielt er nie, wurde er doch nun einfach mit einem weiteren, dieses Mal sehr viel längeren Kuss ruhig gestellt.

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Epilog

To be dogged by bad luck
 


 

Thanx…

Oceanrose…Die beiden sind einfach ein niedliches Paar, selbst wenn der Spatz recht stressig ist und James nun wohl Angst haben muss, dass er ausgeraubt wird, immerhin hat er keine Schlösser mehr…Aber, man kann wohl nicht alles haben, oder? Danke schön für alles!

Mariluna…Gott sei Dank, ist das Soly krank und wenn es krank ist, dann spuken seltsame Ideen in seinem Köpfchen rum…=^-^= Natürlich auch an dich ein riesiges Danke für die Kommentare und die Treue bis zum Ende!

Kyonshee…Ja, es ist leider vorbei…Erst einmal ;) Danke, für deine Treue und die lieben Kommentare!
 


 

To be dogged by bad luck

Das brennende Holz knackte überlaut und als die sich daran wärmende Zigeunerin überrascht den Kopf hob, wurde sie gerade noch Zeuge, wie eine große Frauengestalt aus den Flammen trat. Der Körper der Frau war vollkommen von den wild züngelnden Flammen umhüllt, aber als sie nun mit dem letzten Schritt vollständig aus den Flammen heraustrat, wurde aus dem hellen Flackern um sie herum ein enganliegendes Kleid, in dessen Farben sich die Lebendigkeit des Feuers wiederspiegelte. Die wallenden korallenroten Haare, die beinahe ebenso sehr wie das Feuer strahlten, waren zwar in eine Vielzahl von Zöpfen eingeflochten worden, reichten ihr aber dennoch bis weit über die Oberschenkel. Bei jeder ihrer anmutigen und grazilen Bewegungen klirrten die zahllosen goldenen Glöckchen, die überall an ihrem Gewand befestigt waren, mit ihren, ebenfalls goldenen Armreifen um die Wette. Die Zigeunerin, die nun in der Gestalt ihre Herrin erkannt hatte, senkte respektvoll den Kopf und fiel auf die Knie, „Ori Ye Ye O.[1]“.

„Erhebe dich, meine Tochter.“, die Stimme der Göttin war angenehm und schwer wie schwerer Waldhonig und die Berührung an ihrer Schulter erschien vertraut und warm, so dass sie für einen kostbaren Moment die Augen schloss, bevor sie schließlich wie angewiesen den Kopf hob. Allerdings blieb sie weiterhin respektvoll knien und wartete ruhig ab, warum Erzulie[2] ihr in dieser Nacht erschien.

„Du hast deinen Auftrag erfüllt, Tochter.“, die große rothaarige Frau deutete lächelnd auf das Feuer und zusammen mit dem Klingeln der Glöckchen und dem der Armreifen wabberten die züngelnden Flammen in einem unfühlbaren Windhauch und schließlich erschien ein Bild in den Flammen.

Zunächst war es nur undeutlich und unscharf, aber mit jedem Ton den der goldene Schmuck von sich gab, wurde es letztendlich immer deutlicher, so dass die Zigeunerin schließlich die zwei Gestalten endlich genauer erkennen konnte. Neugierig trat sie trotzdem ein paar Schritte näher und besah sich den zärtlichen Kuss zwischen ihnen, bevor sie sich zu ihrer Herrin umdrehte, „Der Kater hat seinen Spatzen.“

„Nein, du irrst dich, Tochter. Sie haben einander. Beide haben in dieser Zeit dazugelernt und sind gereift. Bald werden wir diese Reife brauchen…“, widersprach sie ihr sanft und nach einer eleganten Handbewegung löste sich das Bild wieder in eine feine Rauchsäule auf, die sich in der sternenklaren Nacht verlor, „Es ist alles geschehen, wie wir wollten, du kannst nun den Fluch von ihnen nehmen, Tochter.“

„So sei es, Mutter.“, sie griff nun wieder in eine der verborgenen Taschen ihres Rockes und zog dieses Mal ein anderes, aber ebenso reichverziertes Döschen hervor. Die Zigeunerin öffnete sie und hob die leere Dose dem Nachthimmel entgegen, „Çdo gjë duhet të jetë ndërprerë…Epäonni tagasi tulla on Pandora lahtrisse…Çdo gjë duhet të jetë ndërprerë.… [3]“ Eine Sternschnuppe fiel vom Himmel und lächelnd schloss sie das Döschen daraufhin wieder, „Euer Wille ist geschehen, Ori Ye Ye O…“

Aber, sie war schon wieder alleine.

„Mbe, Mbe ma Yeye…[3]”, sie wandt sich wieder dem Feuer zu und verneigte sich davor, “Möget Ihr ein immer währendes Dasein haben, Mutter.“

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[1] etwa: großherzigste Mutter (Most gracious mother)

[2] Göttin der Liebe und der Schöpfungskraft, Herrin des Überflusses und der Leidenschaft.

[3] Alles soll beendet sein… Unglück kehre zurück in die Dose der Pandora (Ja, ich weiß, dass es ‚Büchse der Pandora’ heißt… ^-^)

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  soraya-solan
2009-04-23T18:32:14+00:00 23.04.2009 20:32
Hallo,

ja langsam finde ich Gefallen an dem Pairing.
Könnte aber auch an deiner wunderbaren Art des Schreibens liegen.
*nachdenk*
Ja das kann sein,
zumindestens gefällt es mir.

Ich bin erstaunt nur ein Kommi hier auf mexx.
Find ich schade,
denn die ff ist sehr gut.
Wie bist eigentlich auf die ganzen schönen Unfälle gekommen?
*grins*
So was kann auch nur James passieren. *breit grins*

Ich finde toll das sie es am Ende geschafft haben.
Sie führen ihre Art der Fernbeziehung.
So sollte es sein.

VLG deine Ss
*knuddel* *kiss*
Von:  Mari_dark
2009-04-14T11:52:09+00:00 14.04.2009 13:52
Neuer Fan XDDD


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