The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 17: Heal, what has been hurt... --------------------------------------- "Sakura, nun hör schon auf zu weinen! So kann das doch nicht weiter gehen! Du kannst doch nicht den ganzen Tag da sitzen wollen und weinen!", meinte Kakashi verzweifelt und versuchte seine Schülerin nun schon seit geschlagenen vier Stunden dazu zu bringen aufzuhören. Als er ihr mitten in der Nacht seine tragische Lebensgeschichte und die seines Vaters erzählt hatte, hatte er es eigentlich schon aufgegeben, dass sie danach wieder ruhig einschlafen würde. Aber dass sie seitdem einfach nicht mehr aufhörte zu weinen, hatte er nicht voraus gesehen. "Ich weine wann ich will und so viel ich will, kapiert? Und mir ist jetzt einfach danach!", protestierte das Mädchen schluchzend. Unter den ganzen Tränen konnte sie den Kloß in ihrem Hals kaum überwinden um diese Worte auszusprechen. Sie wusste, dass es nichts brachte zu weinen. Aber gerade weil sie sich so hilflos fühlte, wollte es einfach nicht aufhören. Ihr Sensei, von dessen Leid sie nie etwas gewusst hatte, tat ihr so unendlich Leid, dass sie nur noch für ihn weinen wollte, um seine Schmerzen zu lindern. Für Kakashi taten ihre Motive allerdings überhaupt nichts zur Sache. Für ihn war das ganze nur ein unmögliches Ereignis, das er zu verschulden hatte. Er hätte ihr nie von seinem Vater und seiner Mutter erzählen sollen. Die letzte Zeit war alles so gut gelaufen und er hatte es geschafft, dass sie wirklich nur noch selten an Narutos Tod dachte. Sie hatte begriffen, dass das Leben weiter ging. Und jetzt weinte sie schon wieder und zwar schlimmer als noch vor einem halben Jahr. So ging das einfach nicht weiter. "Meine allerliebste und allersüßeste Sakura. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, dass du so viel um mich und um das Schicksal meiner Familie weinst, aber das bringt nichts. Es macht nichts davon wieder ungeschehen.", sagte er beruhigend, hob ihr Kinn etwas an und versuchte ihr mit einem Lächeln sie wieder aufzumuntern. Allerdings hatte er damit genau das Gegenteil erreicht, denn nun schmiss sie sich an seine Brust, stieß einen lauten Schluchzer aus und weinte nur noch mehr. Schöne Bescherung, dachte sich Kakashi. Was sollte er nur tun? Er hatte das Gefühl, dass seine bloße Anwesenheit sie traurig machte. Und das war eigentlich nicht das, was er erreichen wollte. Sein Auftrag war es eigentlich sie vom Weinen abzubringen und nun vergoss sie schon geschlagene vier Stunden zigtausende von Tränen allein wegen ihm. Irgendwie lief hier was schief, und zwar ganz gewaltig, das war ihm klar. Er hatte keine Ahnung wie er Sakura dazu brachte an was anderes zu denken. Seufzend legte er seine Arme um ihren bebenden kleinen Körper und strich ihr beruhigend über den Rücken. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Er hatte mittlerweile schon ein ganz schlechtes Gewissen. "Sakura, ich verstehe, dass du mein Leid lindern willst, aber das geht nicht. Wenn du das Leid aller auf dich nimmst, dann zerbrichst du irgendwann daran. Jeder muss mit seinen Problemen selbst fertig werden, deshalb bringt es nichts, wenn du weinst. Das wussten auch schon Naruto und Sasuke.", er drückte das Mädchen etwas von sich weg, kniete sich zu ihr nieder und sah ihr lächelnd in ihre geröteten, tränenüberströmten Augen, "Ich weiß, was die Leute in Konoha über mich denken und, dass viel von dem was mein Vater getan hat, auf mich projiziert wird. Die Menschen machen die Dinge schlimmer als sie sind. Aber weißt du was? Dass du um mich weinst, bedeutet mir genug." Mit einer kleinen Bewegung wusch er ihre Tränen weg und lächelte ihr aufmunternd zu. Sakura hätte am liebsten gleich wieder angefangen zu weinen, doch sie versuchte sich zu beherrschen. Stattdessen fiel sie dem Silberhaarigen um den Hals und drückte sich fest an ihn. Auch Kakashi umarmte sie genauso fest und fragte sie: "Hättest du nicht Lust mit mir in die Stadt zu gehen? Wir könnten essen und ein wenig shoppen gehen. Selbstverständlich lade ich dich ein." "Ich will nicht in die Stadt gehen. Ich hasse alle Menschen in Konoha!", war Sakuras einzige trotzige Antwort darauf. "Aber Sakura, sei doch vernünftig. Na komm schon. Tu mir doch den Gefallen." "Na gut.", seufzte Sakura, wandte sich unverstanden von Kakashi ab und ging in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Dabei bekam sie von dem Silberhaarigen noch einen Klapps auf den Hintern, woraufhin Sakura sich empört und entsetzt zurück drehte. "SIE PERVERSES SCHWEIN!! SCHÄMEN SIE SICH DENN NICHT?!", schrie sie ihn stattdessen hinterher und wartete auf eine Entschuldigung. Ihr Sensei drehte sich allerdings mit einem schelmischen Lächeln um und antwortete: "Wenn du nicht etwas mehr lächelst, dann wird das den ganzen Tag so ablaufen." Sakura wollte etwas darauf erwidern, doch sie war einfach absolut sprachlos. Kakashi nutzte diese Gelegenheit um noch einen drauf zu setzten: "Außerdem, gib's zu, es hat dir doch gefallen. Ich weiß, dass dich das total anmacht." Die Angesprochene lief schamrot an, versuchte aber so gut es ging nicht gleich zu explodieren, denn sie war kurz davor ihr ganzes Chakra in sich zu sammeln und ihren Sensei mit einem gezielten Faustschlag zu erschlagen. Stattdessen polterte sie grummelnd und aufgebracht in ihr Zimmer und zog sich um, während Kakashi den Frühstückstisch abräumte, von dem Sakura nichts angerührt hatte. Eine halbe Stunde später war Sakura fertig angezogen. Sie wollte sich für ihren Sensei, der immer so besorgt um sie war, etwas hübsch zu machen, weshalb sie sich für ein weißes leichtes Sommerkleid mit roten Kirschen entschieden hatte. Sogar Kakashi ließ bei dem Anblick einen verzauberten Pfiff los. „Hätte nicht erwartet, dass du dich für mich so hübsch machst.“, grinste der Silberhaarige sie abermals an. Irgendwie war er gerade in der Laune sie etwas zu ärgern und zu necken. Bei Sakura, die sich auch so leicht ärgern ließ, machte das nämlich auch gleich doppelt so viel Spaß. Wie erwartet wurde sie gleich puterrot um die Nase herum. „Also um hier gleich etwas klarzustellen: Ich habe mich NICHT für Sie hübsch gemacht!“, hielt Sakura protestierend dagegen, obwohl sie sich in Gedanken natürlich mehr als ertappt fühlte. Trotzdem hatte das natürlich rein gar nichts zu bedeuten, nur weil sie sich mal hübsch gemacht hatte. Das war einfach, weil sie schon so lange nicht mehr ausgegangen war. Zumindest versuchte sie sich das jetzt einzureden. „Okay, schon gut. Lass uns nicht wieder anfangen zu streiten.“, antwortete Kakashi darauf amüsiert und wusste gleich darauf, dass seine Schülerin sich sicher gleich wieder angegriffen fühlen würde. Und tatsächlich. Schon im nächsten Moment antwortete sie empört „Ich streite doch gar nicht!“ Sie war einfach zu berechnend. Statt sich aber darauf einzulassen, schob er sie bei der Tür raus. Er hatte bekommen was er wollte. Jetzt war sie zumindest wieder etwas fröhlicher, und darauf wollte eigentlich hinaus. Und als sie nach einer weiteren halben Stunde endlich so richtig in Fahrt war, zerrte sie von einem Schaufenster zum anderen und gleich darauf in den Laden selbst. Als Mädchen war sie natürlich auch eine richtige Shopping-Natur. In jeder Boutique probierte sie mindestens zehn oder zwanzig Sachen an, zumindest kam es Kakashi so vor. Doch sie hatte Spaß daran und das war für ihn die Hauptsache. Und wie versprochen kaufte er ihr auch das ein oder andere, was sie unbedingt haben wollte. Komischerweise hatte er daran seine Freude. Als Kakashi das nächste Mal auf die Uhr sah, war es schon ein Uhr. Die Zeit war wie im Nu vergangen. Und obwohl Sakura noch keine Lust auf Mittagessen hatte, gingen sie in ein mittelklassiges Lokal, indem das Essen trotzdem sehr lecker war. Zufrieden über die ganzen Einkäufe, die sie heute Vormittag gemacht hatte, setzte sie sich an einen Tisch für zwei Personen. Kurz darauf kam schon ein Ober, der ihnen zwei Speisekarten brachte und die übliche Diskussion entbrannte, wer was nahm und was wohl am besten schmecken würde. Nach kurzer Zeit gaben die beiden dann ihre Bestellungen ab und widmeten sich dann dem Gesprächsthema, was sie nachmittags so machen könnten. Doch auch dieses war schnell durchgekaut und die beiden verfielen in Stille. Sakura ließ ihren Blick flüchtig durch das Restaurant schweifen und kehrte dann wieder in sich zurück. Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich unwohl. Obwohl sie schon oft hier war, spürte sie diesmal eine bösartige Atmosphäre in dem Raum. Ein zweites Mal überflog sie den Raum in der Hoffnung den Störfaktor zu finden, doch vergebens. Auch Kakashi schien irgendwie angespannt zu sein, oder kam ihr das nur so vor? Doch schon im nächsten Moment stand der Kellner abermals vor ihnen und stellte ihre bestellten Getränke auf den Tisch, so dass sie für einen kleinen Moment ihren Gedanken unterbrach. Der Mann verweilte nicht lange bei ihnen und ging gleich darauf zu zwei anderen Männern, die nicht weit weg von ihnen direkt an der Bar saßen. Sie beobachtete den Kellner wie er zwei Bier bei ihnen abstellte und erhaschte dabei die Blicke der beiden Männer. War das nur ihre Einbildung oder waren ihre Blicke gerade ganz fest auf sie und ihren Sensei gerichtet? Natürlich wichen sie ihrem Blick sofort aus und auch sie versuchte so gut es ging sie nicht mehr weiter zu beobachten. Und trotzdem. Sie spürte wie die Blicke der beiden Männer immer noch auf ihnen ruhten. Ihre Beobachtung von vorhin zufolge waren es zwei Ninja aus dem Dorf. Sie trugen dieselben grünen Westen und auf ihrem Stirnband war das Wappen Konohas abgebildet. Kein Zweifel, diese beiden waren zwei Einheimischen und kannten mit großer Wahrscheinlichkeit auch Kakashi. Angestrengt versuchte sie die Geräusche um sich auszublenden und sich auf das Gespräch der beiden Männer zu konzentrieren. Sie wusste einfach, dass sie über ihren Sensei redeten. Und das schlimmste dabei war, dass er es auch hörte und wusste. Sein schmerzhafter Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er es versuchte zu ignorieren, doch es ging nicht. „Ist das nicht Hatake Kakashi? Der berühmte Kopierninja, der schon über tausend Techniken kopiert haben soll?“ „Stimmt genau und anscheinend sind die Gerüchte auch wahr, dass er etwas mit seiner Schülerin hat.“ „Unglaublich, dabei ist die noch nicht mal attraktiv. Minderjährig ist sie anscheinend auch noch.“ „Klar ist sie das, schau sie dir doch an! Keiner von uns kann nachvollziehen was er an ihr findet. Vielleicht ist da ja was dran, dass er das von seinem Vater geerbt haben soll. Der war nämlich auch mit einer zusammen, die zwanzig Jahre jünger war.“ „Dann liegt die Pädophilität anscheinend in der Familie!“ Die beiden fingen an lauthals zu lachen und im selben Moment brannten in Sakura die Sicherungen durch. Wutentbrannt fuhr sie von ihrem Stuhl hoch, stampfte auf die beiden zu und stoppte kurz vor ihnen. Auch die zwei Ninja hatten sie nun bemerkt und sahen sie irritiert an. Anscheinend war ihr Gespräch aufgeflogen, aber was konnte eine halbe Portion wie dieses Mädchen ihnen schon großartig anhaben? Doch Sakura wusste, dass sie sie mit zwei Schlägen in den Tod schicken konnte. Deshalb musste sie versuchen sich zu beherrschen, auch, wenn diese Männer es nicht verdient hatten am Leben zu sein. Im nächsten Moment nahm sie eins der Biere, das auf dem Tresen stand, schleuderte dem Vorderen die Flüssigkeit direkt ins Gesicht und warf den Krug dann mit voller Wucht auf den Boden, sodass dieser in tausend Teile zersprang. Der ganze Raum war mit ihrer inneren Anspannung erfüllt. Die Zeit blieb stehen und den Männern erschien es wie eine Ewigkeit, in der das Mädchen ihnen zornig in die Augen blickte. Es waren keine Worte nötig, denn ihr Blick genügte, um diesem Abschaum der Gesellschaft klar zu machen, dass sie dem Tod in die Augen blickten. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Die Furcht der Männer nutzte sie aus um mit einer schnellen Bewegung ihren Sensei beim Handgelenk zu packen und ihn hinter sich her zu ziehen. Und während die beiden an den Ninja vorbei huschten, fiel der eine ihn Ohnmacht und der andere vom Stuhl. "Verdammt, dieses Mädchen ist, das genaue Ebenbild der Hokage..." Sakura rannte und rannte die Straßen von Konoha entlang, rempelte dabei mehrmals Leute an, warf diese komplett aus der Bahn oder rannte sie um, doch das alles war ihr egal. Den Silberhaarigen zog sie dabei mit Leichtigkeit hinter sich her und ließ ihn nicht aus ihrem Griff entwischen. Kakashi versuchte dagegen zu halten, sie durch gutes Zureden wieder zur Besinnung zu bringen, doch es war als würde er gegen eine Wand reden. Endlich, als sie schon fast durch die ganze Stadt gerannt waren, bog die Rosahaarige in eine kleine Seitengasse ein und hielt dort keuchend und nach Luft schnaufend an. Auch der Jonin lehnte sich erschöpft an eine Wand und atmete schnell ein und aus. "Sakura...das hättest du nicht tun dürfen...", keuchte er immer noch vollkommen außer Atem, "Ich weiß, du hast es gut gemeint, aber wir müssen zurück gehen und uns entschuldigen." "Nein!", war Sakuras einzige, aber felsenfeste Antwort darauf. Und schon wieder hatte Kakashi den Eindruck er hätte dieses trotzige kleine Kind vor sich. „So geht das aber nicht.“, meinte er wütend, packte das Mädchen am Handgelenk und drehte sie mit einer kräftigen Bewegung zu sich. Erst jetzt bemerkte er, dass sie nicht keuchte um Luft zu schnappen, sondern, dass sie am ganzen Körper vor Schluchzen zitterte. Was war denn jetzt plötzlich? Wieso weinte sie wieder? Hatte er irgendwas nicht mitbekommen? „Sakura, warum weinst du..?“, fragte er sie irritiert und unbeholfen. „Es ist mir egal, wenn man über mich schlecht redet, aber bei Ihnen ertrage das nicht länger! Die Menschen sind alle so ungerecht! Sie sind so ein lieber Mensch und haben nie etwas Schlechtes getan und trotzdem sagen sie solche komischen Dinge über sie! Ich will das nicht!", und abermals überkam es sie. "Keiner darf über meinen geliebten Sensei so schlecht sprechen! Das erlaube ich nicht!", sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte hemmungslos hinein. Kakashi stand nur unbeholfen da und wusste nicht was er mit den vielen aufkommenden Gefühlen in ihm machen sollte. Dieses unmögliche Mädchen! Sie raubte ihm wirklich noch den letzten Nerv! Jetzt weinte sie schon wieder. Und sie weinte wegen ihm. Doch wieso fühlte er sich dabei so unbeschreiblich glücklich? Was war das nur für ein Gefühl? Er kannte Sakura. Sie hätte diese Männer wahrscheinlich am liebsten zu Tode geprügelt. Aber zum ersten Mal, ja wirklich zum aller ersten Mal, täte sie es wegen ihm. Ja, zum ersten Mal weinte sie nicht wegen Naruto, sondern für ihn. Und als ihm diese Tatsache wie Schuppen von den Augen fiel und dieses Gefühl in seinem Herzen überfloss, packte er das Mädchen bei den Schultern, zog sie an sich heran und schlang die Arme ganz fest um ihren zitternden Körper. Sie war der erste Mensch, der um ihn weinte und dafür wollte er sie nie wieder loslassen. "Sakura...das ist so lieb von dir...Danke...", hauchte er ebenfalls mit gebrochener Stimme und drückte ihr einen sanften Kuss auf ihr Haupt. Was war das bloß? Dieses Gefühl? Er kannte es nicht. Dieses Herzklopfen, es war anders. Anders als bei seinen bisherigen Affären, bei denen er auch ein leichtes Herzklopfen verspürte. Aber bei Sakura fühlte es sich an, als wollte es aus seinem Brustkorb hinaus in die Freiheit springen. Es war das erste Mal, dass er so fühlte. Er hielt das Mädchen immer noch fest umschlossen in seinen Armen und, obwohl er das schon so oft getan hatte, wenn sie weinte, war es diesmal anders. Er umarmte sie nicht wie ein Lehrer seine Schülerin, nicht wie ein Vater seine Tochter um sie zu trösten. Doch diesmal schlug ihm das Herz bis zum Hals. Diesmal wollte er sie nie wieder loslassen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)