A hollow promise von Darcey (wenn ich deinen Lügen glaube...(Pausiert)) ================================================================================ Kapitel 11: The taste of blood – Bitte, schlaf nicht ein! --------------------------------------------------------- Eigentlich mach ich sowas ja nicht, aber heute mal vorne weg ein paar Worte: Ich schreibe wirklich für mein Leben gern, aber jedes Mal wenn ich die Word-Datei mit diesem Kapitel geöffnet hab, hätte ich in Tränen ausbrechen können. Ich hatte die Bilder ganz genau vor Augen, aber sie wollten und wollten sich nicht in Worte fassen lassen. Am Ende war ich so verzweifelt, dass ich schon angefangen hab die nächsten zwei Kapitel zu schreiben und echt nah dran war, das Projekt hier zu kenzeln. Also was ich damit sagen wollte: Bitte, seit gnädig mit mir. Dieses Kapitel war ne echt schwere Geburt und ich freu mich schon auf die nächsten zwei. War beim schreiben selbst über die unerwartete Wendung Überrascht. Für Sasuke heißt es ab Kapitel 12: Back to Nature - Was auch immer ihr euch jetzt darunter vorstellen wollt ;) Ich hoffe ihr habt trotzdem ein bisschen Spaß. LG Darcey -*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*- The taste of blood – Bitte, schlaf nicht ein! Etwas hielt mich wach in dieser Nacht. Es brauchte nicht viel um dahinter zu kommen, was dieses etwas war. Sakura sorgte dafür, dass mir Schlaf im Augenblick fremder schien, als alles andere. Was war nur mit ihr passiert? Sie war doch nicht viel länger, als eine halbe Stunde weg. Eigentlich kein Grund sich Gedanken zu machen. Also was war da Draußen passiert, dass es Sasuke so aus der Fassung brachte? Denn das war er. Auch wenn diese menschliche Gefühlsregung nur für wenige durch die typische Uchiha Fassade zu erkennen war, so kannte ich Sasuke lange genug, um zu erkennen, dass er etwas gesehen hatte, dass ihn zutiefst entsetzte hatte. Warum sich Gedanken machen. Sie war jetzt in Sicherheit. Sasuke würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht. Wahrscheinlich lang auch er in diesem Augenblick wach und trotzte der Müdigkeit. Sie bedeutet ihm viel. Ja, die Beiden waren schon lange nicht mehr nur Freunde. Auch wenn sie sich wohl lieber selbst umbringen würden, als zu dieser offensichtlichen Tatsache zu stehen. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. So oft warfen mir die Beiden vor, dass ich kindisch war, dabei waren sie selbst es, die sich mehr als albern aufführten. Wie oft hatten Hinata und ich uns schon gegenseitig davon abgehalten laut los zu lachen, wenn Sa-kura zum zwanzigsten Mal an einem Tag, Sasuke – ganz entschieden – als ihren besten Freund geoutet hatte und in seinen Augen die pure Eifersucht loderte, wenn sie es nur an-satzweise wagte, das Lächeln eines anderen Mannes zu erwidern. Ja, das Theater, welches sie des Öfteren aufführten, konnte wirklich sehr unterhaltsam sein. Ich freute mich wirklich für die Beiden. Besonders für Sakura. Sie hatte seine Aufmerksamkeit wirklich verdient. Während ich Sasuke voll und ganz die Erkenntnis gönnte, dass aus der kleinen süßen Konoichi namens Sakura, ein wunderschöne Frau geworden war, an der auch durchaus andere Männer Interesse hatten. Dieser kleine Schubs in eine Realität, die nicht nur daraus bestand, dass ihm alle Frauen zu Füßen lagen, konnte einfach nur gut sein. Es war wirklich schön zu beobachten, wie die Augen der Beiden leuchteten, wenn sie sich ein paar Tage nicht gesehen hatten und dann wieder trafen. Wie Sakura ihn anknurrte, wenn er zu einer Mission aufbrach, dass sie ihn garantiert nicht zusammenflicken werde, wenn er un-vorsichtig ist, und doch sofort aus ihrem Büro stürmte, wenn er nur mit einer kleinen Schürfwunde zurückkehrte. Wie Sasuke ihr immer noch fast täglich sagt, wie sehr sie ihn nervt, es ihn aber innerlich zerfrisst, wenn sie sich einem Anderen zuwendet. Die Beiden konnten einfach nicht mehr ohne einander. Aber warum zog sich grade bei dieser Erkenntnis jetzt mein Magen zusammen? Ich kannte die Antwort, doch ich traute mich noch nicht einmal daran zu denken. Sollte Sa-suke sie noch einmal verlassen, würde Sakura daran zerbrechen. Ich glaube, dass sie sich viel mehr Gedanken darum macht, wie es mir gehen würde, als sich selbst. Ja, dass wäre typisch Sakura. Sie hielt sich für stark genug, allem zu trotzen. Sasuke auch ein zweites Mal gehen lassen zu können und immer noch stark genug zu sein, um meine Trauer mitzutragen. Doch so stark war sich nicht. Die Last die sie selbst mit diesem Verlust würde tragen müssen, wür-de sie erdrücken, ihren zierlichen Körper unter Tonnen von Trauer auszehren. Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken schnell wieder zu vertreiben. Er bereitete mir mehr Angst, als die Vorstellung, wie ich selbst ihn vermissen würde. Ich atmete tief durch und warf einen Seitenblick auf meinen Reisewecker. Vier Stunden hatte ich noch maximal zum schlafen. Zumindest die musste ich nutzen. Ich drehte mich auf die Seite und schloss die Augen. Ich versuchte Sasuke und Sakura aus meinen Gedanken zu vertreiben und dachte an meine süße Hinata, wie sie friedlich schlafend in ihrem Bett lag. Ich beobachte sie oft dabei, wie ihr Brustkorb sich leise hob und senkte und das zarte Lächeln auf ihrem Gesicht lag, welches nur Schlafende beherrschten. Es schenkte mir eine faszinierende Ruhe, die ich nur bei ihr fand. Doch in dieser Nacht funktionierte es nicht. Irgendetwas störte die Ruhe. Moment mal. Da war ein Chakra. Ein Chakra, das so warm und vertraut war, dass ich es fast nicht bemerkt hätte, so natürlich und selbstverständlich war für mich seine Anwesenheit. Sakuras Chakra. Ich riss die Augen auf und setzte mich auf. »Sakura?« Nichts. Aber sie war in der Nähe gewesen. Da war ich mir hundertprozentig sicher. Doch wenn da Sakuras Chakra war, wo war dann Sasukes? Ich bezweifelte stark, dass er sich noch einmal heute Nacht alleine durch die Gegend laufen lassen würde. Ich konzentrierte mich kurz. Nein, da war nichts. Nur Sakuras Chakra, das langsam ausklang und immer schwächer wurde. Ein Poltern schallte durch das Haus und plötzlich stieg Panik in mir hoch. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett. Schon wenige Augenblicke später war ich wieder angezogen und riss die Tür meines Zimmers auf. Sie war hier gewesen, ganz eindeutig. Wie das leise Ausklingen eines unverkennbaren Parfüms hing ihr Chakra in der Luft. Ich versuchte mir einen Reim auf diese merkwürdige Situation zu machen, als mein Blick, in Gedanken versunken, auf Sasukes Zimmertür fiel. Ich brauchte einen Moment, eh ich verstand, was es zu bedeuten hatte, dass die Tür sperrangelweit offen stand. Sakura schlief in diesem Zimmer. Ich spürte Sasukes Chakra nicht. Langsam fügten sich diese beiden Tatsachen in meinem Kopf zusammen und verschmolzen zu einer bösen Vorahnung, die mir die Luft zum Atmen nahm. Sofort machte ich auf dem Absatz kehrt, griff mir meinen Rucksack und meine Beintasche und schoss wieder aus dem Zimmer. Die Tür flog mit einem lauten Knall hinter mir ins Schloss. Ich rannte den Flur herunter und schlug Neji fast die Tür ein, als ich gegen sie hämmerte. Nejis Auffassungsgabe war einfach besser, als meine, das bewies er mal wieder, als er nur den Bruchteil der Zeit brauchte, die bei mir von Nöten war, um zu verstehen, was es mit dem verlassenen Zimmer und dem Krach auf sich hatte. Nur wenige Augenblicke später rannten Neji und ich den Flur entlang, in die Wirtschaft. Vor der zerschlagenen Eingangstür blieben wir einen Augenblick stehen und tauschen einen vielsagenden Blick. Dieses Werk trug ganz eindeutig Sakuras Handschrift. Als könne der Hyuuga meine Gedanken lesen, nickte er zustimmend, bevor wir aus der Tür stürmten. Es war seltsam, dass wir uns plötzlich scheinbar ohne Worte zu verstehen schienen, doch es kostete mich wieder nur einen Blick und Neji schien zu wissen, was ich sagen wollte. Wir blieben stehen, nach dem wir einige Meter einfach planlos losgelaufen waren, und er aktivierte sein Byakugan. Es jagte mir immer wieder einen Schauer über den Rücken, wie tot seine Augen wirkten, wenn er mit diesem Bluterbe, vermeintlich verloren, umher sieht. Nachdem er seine Lider kurz gesenkt hatte, fixierte sein Blick ganz entschlossen eine Richtung. Ich sah ihn erwartungsvoll an, um eine Bestätigung zu bekommen, dass ich diese Geste auch richtig deutete. In seine Augen kehrte Leben zurück und er nickte mit dem Kopf in die Richtung, die seine Augen grade noch aufgezeichneten hatten. Auch wenn eine unauffällige Verfolgung vielleicht schlauer gewesen wäre, um erst einmal zu sehen, was uns überhaupt erwartet, fand ich mich ziemlich schnell auf den Dächern der Stadt wieder. Neji schien es wohl auch für Richtig zu halten, das Quantität im Augenblich vor Qualität stand und lief schon kurze Zeit später wieder neben mir. Ich erblickte Sakura zum ersten Mal, als wir die Reisfelder am Rande der Stadt erreichten. Sie preschte wie besseren hinter etwas her – hinter Jemanden? Ihr Anblick beruhigte mich. Ihr war nichts geschehen, doch sogleich stieg die Panik wieder in mir Hoch, als sie aus meinem Sichtfeld und im Dunkel des Waldes verschwand. Während ich ihr hinterher starrte war mir gar nicht bewusst gewesen, dass ich noch rannte. Erst, als ich sie nicht mehr sah, konzentrierte ich mich wieder darauf, so schnell wie möglich voran zu kommen. Der Weg schien mir nie enden wollend. Bewegte ich mich überhaupt vorwärts? Es war wie in einem bösen Traum. Man lief und lief und kam nicht von der Stelle. Neji riss mich aus meinen Gedanken, als er unmittelbar vor dem Wald schlitternd zum stehen kam. Sofort stoppte ich und sah ihn völlig außer Atem und fragend an. »Ich hab sie verloren« Offenbar funktionierte das Gedankenlesen immer noch. Neji aktivierte ein zweites Mal sein Byakugan und suchte mit konzentriertem Blick die Dunkelheit vor uns ab. »Und?«, drängelte ich. Ich wusste, dass er sich beeilte. Neji Hyuuga und trödeln, vor allem in einer solch ernsten Situation, war wie Rámen in Schokoladensoße – unvorstellbar! Ohne Vorwarnung rannte er wieder los. Ich hatte meine liebe Mühe mich so schnell aus meiner Starre zu befreien und ihm zu folgen, aber sein unmenschliches Tempo war ich ja mittlerweile gewöhnt und schloss schnell wieder zu ihm auf. Ich weiß nicht, wie lange wir durch den stockdunklen Wald rannten. Mir persönlich kam es vor wie eine kleine Ewigkeit. Immer wieder stolperte ich über am Boden liegende Äste, die mich ins Straucheln brachten. Es beruhigte mich, dass selbst der sonst so reflexschnelle Hyuuga das eine oder andere Mal, eher unelegant, tief hängenden Ästen ausweichen musste. Kaum vorstellbar, dass ihm die Dunkelheit genauso zu schaffen machen sollte wie mir. Je weiter wir durch die Dunkelheit rannten, des so mehr verengten sich seine Augen. Kon-zentrierte er sich einfach nur mehr oder sah er schon ganz genau, auf welches Szenario wir grade zusteuerten. Irgendwie machte es mich nervös, dass ich eventuell der Einzige war, der hier – Wort wörtlich – blind in sein Verderben lief. Na ja, es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich überstürzt in eine Situation stürze. Ich atmete tief durch und richtete meinen Blick wieder auf die Dunkelheit vor mir. Ein Zischen neben mir lies mich meinen Blick wieder zur Seite wenden. Nejis Gesicht, das für mich im Augenblick eine Art Katastrophen-Barometer war, war bleich vor Entsetzen. »Die Lichtung da vorne. Beeil dich!«, sagte er ohne mich anzusehen und beschleunigte sein Tempo noch ein wenig. Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne, grade rechtzeitig, wie ich feststellen musste, eine Sekunde später und der große Ast vor mir hätte mich wohl von den Füßen geholt. Die Lichtung, die kaum als solche zu erkennen war, nur ein paar fehlende Bäume zwischen tausenden, war noch etwa 100 Meter entfernt. Endlich ein Ziel vor Augen, trugen mich meine Beine plötzlich viel schneller. »Naruto, warte!«, rief Neji, mittlerweile satte 10 Meter hinter mir.Warten? Ich war ja wirklich zu allem bereit, aber jetzt stehen zu bleiben, wo Sakura und – oder – Sasuke in Gefahr waren, kam absolut nicht in Frage. »Naruto, renn da nicht so rein! Sasuke ist« Mein bester Freund? In Schwierigkeiten? Ich würde es gleich sehen. Noch 3 Meter... Ich kam schlitternd und mit weit aufgerissenen Augen zum stehen. Plötzlich fielen mir die passenden Worte für das ein, was Sasuke war. Verrückt! Völlig außer Kontrolle! In der kleinen Lichtung, die kaum mehr als 10 Quadratmeter maß, lag direkt vor meinen Füßen etwas, das verdammt noch mal ziemlich einem abgerissenen Arm glich. Dann erblickte ich ihn. Ich hatte dieses Monster schon einmal gesehen. Die dunkle Haut. Die langen, wilden Haare. Die toten, mörderischen Augen. Damals, als ich im Tal der Entscheidung, blind vor Wut, gegen Sasuke kämpfte und selbst jetzt, so fern ab von dieser Erinnerung und seinem Zorn, war ich steif vor Angst. Ich kannte die Kraft dieser Bestie. Ich kannte ihre Blutgier. Das Monster war gebückt, kniete über etwas, doch bevor ich genauer ausmachen konnte, was es war, erschlag mich die Gewalt eines anderen Sinneseindruck. Der metallische, schwere Geruch von Blut lag unverkennbar und schwer in der Luft. Verdammt... Wo war Sakura? Panisch sah ich mich um und entdeckte einige Meter weiter weg die blutigen Überreste, die offenbar früher mal zu dem Arm gehört hatten. Für eine Sekunde blieb mir das Herz stehen, bis mich die Tatsache, dass der entstellte Körper auf dem Boden, keine blassrosa Haare hatte, wieder beruhigte. Neji kam neben mir zum stehen und fluchte. Auch wenn ein solcher Gefühlsausbruch ein Meilenstein in der Geschichte des Hyuuga war, hatte ich im Augenblick keinen Anreizt dafür, ihn deshalb zu loben. Er rannte an mir vorbei, während meine Augen immer noch auf dem leblosen Körper gerichtet waren. Es gelang mir einfach nicht, eine solche Gräueltat mit dem Bild meines Freundes in Verbindung zu bringen. »Sakura!« Sakura? Ich wurde augenblicklich aus meiner Trance gerissen, als Neji ihren Namen in einem so bitterlichen Ton sagte. Mein Blick folgte seiner Stimme und raste über die Lichtung, bis er auf das Monster fiel, welches sich langsam wieder in Sasuke zu verwandeln schien, und das was seidig und blutverschmiert durch seine Hände glitt – blassrosa Haar, das nun getränkt von dunklem rot waren. Von ihrem Blut. Sakuras Blut. Meine Beine nahmen ihren Dienst wieder auf und ich ging, nicht weniger schockiert, als beim Anblick des leblosen Körpers weiter rechts, langsam auf die Drei zu. Neji stand etwa drei Meter von der am Boden liegenden Sakura weg. Zweifelsohne nicht zuletzt deswegen, weil Sasuke ihn jedes Mal aus voller Kehle anknurrte, wenn Neji es wagte auch nur einen Schritt näher zu kommen – eine Wahrung, der er definitiv Folge leisten sollte. Sasuke, der immer mehr wieder als solcher zu erkennen war, kniete über Sakura. Mit der einen Hand stützte er ihren Kopf, mit der anderen strich er ihr immer wieder beruhigend über die Wange und die Haare. Als ich den letzten Schritt, den ich mich im Augenblick näher heranwagen konnte, tat, sendete ich ein Stoßgebet gen Himmel. Bitte lass sie noch atmen... Sie atmete noch, wenn auch sehr flach. Ihr blutendes Gesicht, trieb mir sofort die Tränen in die Augen. »Sakura!« Neji hielt mich davon ab, noch einen weiteren Schritt zu tun, eh Sa-sukes wütendes Knurren es konnte. »Geduld«, flüsterte Neji ohne seinen Blick dabei von Sakura abzuwenden. Geduld? Ich raste vor Wut, Entsetzen und einigen anderen Gefühlen, die ich nicht ganz deuten konnte, und sollte jetzt allen Ernstes geduldig dabei zusehen, wie meine beste Freundin direkt vor meinen Augen starb? Das konnte einfach nicht sein Ernst sein. Ich sah Neji fassungslos an, der seinen Arm vor mit ausbreitete, um mich zurück zu halten. »Geduld«, flüsterte er noch einmal mit Nachdruck. Seine Stimme zitterte, von seiner eige-nen Anspannung. Was hatte er vor? Sakuras ersticktes Keuchen lenkte meinen Blick sofort wieder auf sie. »Ich« »Psst. Nicht sprechen, Liebes« Sasukes Stimme klang rau und zitterte bei jedem Wort. Sakura lächelte müde beim Klang seines Spitznamens für sie, ignorierte seine Aufforderung jedoch einfach »Ich…hab doch gesagt…du sollst…nicht gehen« Ihre Stimme war kaum mehr, als ein Flüstern. »Es tut mir so leid« »Ich hab gesagt…ich hole dich…zurück« »Ja, das hast du« Alles in ihm schrie um Vergebung. Sein Gesicht war das, eines Mannes am Marterpfahl. Ich hatte ihn noch nie so voller Schmerz und Angst gesehen. Diese Gefühle waren so echt, so greifbar, dass sie auch mich erfassten. Ich spürte, wie die Angst, vor den kommenden Minuten, langsam in meinen Körper kroch, sich meine Wirbelsäule hochschlängelte und sich in jedem meiner Muskeln festsetzte. »Warum bist du mir nur gefolgt«, presste Sasuke gequält zwischen den Zähnen hervor »Du nervst wirklich, Sakura« Wieder lächelte Sakura. Die Tränen rannten mir unkontrolliert über die Wangen, als sie ihren leeren Blick kurz zu mir schweifen ließ. Schwerfällig hob sie in langsam ihren Arm. Sie konnte die Augen kaum noch offen halten, als sie mit ihrer Hand auf Sasukes Gesicht zusteuerte. »Ich…liebe« »Jetzt!« Von einer Sekunde auf die andere durchbrach ein schmerzverzerrtes Stöhnen die Stille. Ich brauchte eine Sekunde um zu realisieren, was grade geschehen war. Jetzt verstand ich worauf ich so geduldig warten sollte. Wofür Neji all seine Selbstbeherrschung zusammen genommen hatte, um nicht eine Sekunde zu früh zu reagieren. Sasuke hatte sich vollständig zurückverwandelt und genau das war der Moment gewesen, den Neji abgepasst hatte, um Sasuke mit einem, für ihn wirklich unbeherrschten, Tritt von Sakura weg zu schleudern. Neji traf ihn genau an der Schulter und warf ihn so ein Stück von Sakura weg. Doch offenbar genügte ihm das noch nicht, denn mit einem großen Schritt stieg er über Sakura hinweg und schritt direkt auf den, noch etwas überrumpelt am Boden liegenden, Sasuke zu. Mit einem weiteren gezielten Tritt in den Magen sorgte er dafür, dass Sasuke auch erst einmal liegen bleiben würde. Ich riss mich von Nejis Wutattacke los und kniete mich zu Sakura. »Sakura, hörst du mich?« Ich berührte sie vorsichtig an der Wange, um sie meine Anwe-senheit spüren zu lassen. »Naruto«, lächelte sie völlig verlassen von jeder Kraft »Ich will… jetzt nach Hause« Ich versuchte so gut es ging ihr Lächeln zu erwidern »Ja, da gehen wir jetzt hin« »Ich glaube ich kann nicht laufen. Ich bin so…müde« »Das brauchst du auch nicht. Ich werde dich tragen. Du musst mir nur eins versprechen, Sakura. Du darfst jetzt unter gar keinen Umständen einschlafen, verstanden?« Sie nickte kaum sichtbar. Ein schmerzender Laut drang aus ihrer Lunge, als ich so behutsam wie möglich, meine Hände unter sich schob, um sie hochzuheben. »Wo ist Sasuke?« Ihre Augen fielen langsam zu. »Hey nicht einschlafen, Sakura. Denk an unseren Deal« »Sasuke?« Sie hatte kaum genug Kraft, um sich bei Bewusstsein zu halten und ließ dennoch nicht locker. »Sasuke geht es gut« Glaubte ich zumindest, denn so oft wie Neji noch nachgetreten hatte, war ich mir da im Augenblick nicht ganz sicher. Ich riskierte einen Blick in die Richtung der Beiden. Sasuke lag gekrümmt am Boden und hielt sich den Magen, sein Gesicht gezeichnet von Schmerz, diesmal physischer Natur. Neji wandte sich grade von ihm ab und schritt auf uns zu. Er streckte die Arme aus und bedeutete mir, ihm Sakura zu geben. Ich hielt es für eine gute Idee, dass er etwas in den Händen hatte, unter anderen Umständen würde er Sasuke sonst wohl umbringen. Das Schlimmste an diesem Gedanken war, dass Sasuke es wohl einfach über sich ergehen lassen würde. Neji schritt mit Sakura im Arm an mir vorbei, rein in den Wald. Ich sah ihnen so lange hinterher, bis ich Nejis beruhigende Stimme, die stetig auf Sakura einredete, und ihn selbst in der Dunkelheit des Waldes verlor. Ein ersticktes Keuchen ließ mich wieder an Sasuke denken und mich ihm zuwenden. Er lag immer noch am Boden und wischte sich unter sichtlicher Anstrengung mit dem Handrücken Blut vom Mund, bevor er die Hand ausstreckte und nach etwas vor ihm griff. Mein Blick folgte seiner Hand und landete auf etwas silbern glänzenden. Eine Kette, mit einem kleinen Anhänger dran. Sakuras Kette. Ich regte mich nicht, als er verzweifelt versuchte die Kette zu fassen zu kriegen, ohne seinen Körper dabei Bewegen zu müssen. Als seine Fingerspitzen das Schmuckstück zu fassen bekamen zog er es schnell an sich und hielt es fest umschlossen in seiner Hand. Es war offensichtlich, dass wenn ich mich jetzt einfach umdrehen würde und ihn zurück lasse – so wie er es eigentlich verdient hätte – er es niemals aus eigener Kraft zurück nach Otogakure, geschweige denn nach Konoha, schaffen würde. Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch bevor ich den ersten Schritt auf ihn zu machte. Als ich vor ihm zum stehen kam und ihm meine Hand entgegenstreckte sah er mich zum ersten Mal an. In seinen sonst so kalten Augen stand die gleiche Entschuldigung, die er auch Sakura geschenkt hatte. Seine emotionslose Fassade war zerstört, doch das war wohl das Einzige, was ihn im Moment kalt zu lassen schien. Ich blickte zum ersten Mal nicht in das arktische Nichts seiner Augen sondern in bitterliche Reue, das Flehen um Vergebung und eine tiefe Quelle von Schuldgefühlen. Ich beugte mich zu ihm runter und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich half ihm auf die Beine und machte mich mit ihm auf, Neji zu folgen. Grade, als wir die Lichtung verlassen wollten fiel mein Blick wieder auf das, was ich als erstes sah, als ich die Lichtung betreten hatte. Auch Sasukes Blick lag auf dem Boden und auf dem leblosen Fleisch zu unseren Füßen. »Wer?« »Kabuto«, unterbrach mich Sasuke noch bevor ich eine ganze Frage formulieren konnte. »Ahh«, machte ich nur verstehend. Was sollte man in so einer Situation auch schon sagen? Ich machte einen großen Schritt über das ekelerregende Objekt am Boden, während Sasuke in dieser Hinsicht keinerlei Reue zu verspüren schien und es beim drübersteigen noch mit dem Fuß nach hinten kickte. Ich warf ihm einen angewiderten Blick aus dem Augenwinkel zu und für die Dauer, die er diesem Blick standhielt, waren seinen Augen wieder kalt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)