A hollow promise von Darcey (wenn ich deinen Lügen glaube...(Pausiert)) ================================================================================ Kapitel 2: Are you crazy? - Das Versteckspiel --------------------------------------------- Kapitel 2: Are you crazy? - Das Versteckspiel »Vergiss es, Sakura« Er straffte die Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. »Nur über meine Leiche! « Er baute sich noch weiter vor mir auf, um seine ganze Autorität auf mich einwirken zu lassen. Doch sein Einschüchterungsversuch bewirkte etwas anderes in mir – er machte mich wütend. »Nur über deine Leiche also? Na das lässt sich einrichten! « Ich versuchte so bedrohlich wie nur möglich zu wirken, doch offenbar gelang mir das nicht besonders. Auf seine Lippen legte sich ein triumphierendes Lächeln, wie ein Langstreckenläufer auf den letzten 100 Metern – das Ziel fest im Blick. »Seid ihr jetzt fertig? « Erschrocken wandte ich den Blick nach links. Ich hatte mich so in die Diskussion mit Sasuke rein gesteigert, dass ich sie total vergessen hatte. Hinter ihrem Schreibtisch saß Tsunade. Sie hielt die Augen geschlossen und kniff sich mit Daumen und Zeigefinger in den Nasenrücken. Entweder unser Gezeter bereitete ihr Kopfschmerzen oder sie versuchte sich selber zu beruhigen – wahrscheinlich eine Mischung aus beiden. »Tut uns leid Tsunade« entschuldigte ich mich kleinlaut für unser respektloses Verhalten, in der Gewissheit, das Sasukes Stolz es ihm verbieten würde sich zu entschuldigen. Eine Zeit lang sagte niemand etwas, dann erhob Tsunade wieder das Wort. »Wie auch immer... darüber müssen wir ja jetzt nicht mehr diskutieren« »Richtig! Sakura wird diese Mission nicht antreten – Diskussion beendet! « fiel Sasuke ihr, mit aller Bestimmtheit ins Wort. Ich holte grade Luft, um ihm eine Bemerkung über dieses arrogante Verhalten an den Kopf zu werfen. »Sakura! « fuhr Tsunade mich barsch an, noch bevor ich auch nur einen Ton sagen konnte. Sie wandte sich wieder an Sasuke, diesmal im ruhigen, beschwichtigenden Ton. »Sasuke, ich verstehe deine Sorge, aber«, sie hielt einen Moment inne und atmete tief ein »das ist Sakuras Mission und an deiner Stelle wäre ich vorsichtig« sie sah ihn jetzt sehr streng an »du weißt was es für Konsequenzen hat, wenn sie dich von der Mission ausschließt und du trotzdem gehst? « Es war keine richtige Frage, sie wusste genau, dass er die Antwort kannte. Ich fühlte mich wieder Herr der Lage. Sie hatte recht, das war meine Mission. Es gab garkeinen Grund sich auf eine Debatte mit Sasuke einzulassen. Was ich sagte war in diesem Fall Gesetzt, und er würde sich wohl oder übel daran halten müssen – wollte er nicht hier zurückgelassen werden. Ich kam mir plötzlich unglaublich überlegen vor und ich glaube auf meinen Lippen lag das gleiche Lächeln, welches eben noch Sasukes Gesicht zierte. Er gab sich geschlagen. Schlaff ließ er die verschränkten Arme fallen und stöhnte ergeben. Spiel, Satz und Sieg. Mein Lächeln breitete sich zu einem höhnischen Grinsen aus. »Gut! «, schalte Tsunade erleichtert und klatschte die Hände zusammen »da wir das geklärt haben könnt ihr jetzt gehen. Ich sehe euch dann heute Abend am Haupttor« Eine nicht selbstverständliche Geste, uns persönlich zu verabschieden, die mich irgendwie ein wenig Stolz machte. »und jetzt genießt den Valentinstag, ihr beiden« Sie grinste über das ganze Gesicht und zeigte uns mit einer Handbewegung an, dass wir jetzt gehen konnten. Warum versetzte dieser Tag nur jeden so in Euphorie? Als wir ihr Büro verlassen hatten und durch die langen Flure des Hokage-Tower gingen, redete Sasuke kein Wort mit mir. Immer wieder sah ich ihn vorsichtig an und versuchte etwas in seinem Blick zu finden, das wütend auf mich war – doch da war nichts. Nicht ein böse angespannter Muskel, kein Funkeln in den Augen. Ganz im Gegenteil. Irgendwie sah er enttäuscht aus. Plötzlich tat mir mein hochtrabendes Verhalten Leid. Sasukes Worte hatten Gewicht, er hatte Ahnung von dem was er tat – manchmal schien es mir so als gäbe es wirklich nichts was er nicht konnte – nur selten traute es sich jemand ihm zu wiedersprechen, von mir mal ganz abgesehen. Mit der Zeit hatte ich gelernt mit Sasukes größtem Gut, seinem Stolz, umzugehen. Und grade diesem Stolz hatte ich eben auf übelste Art und Weise verletzt. Er war das verlieren einfach nicht gewohnt und ich hatte mich auch noch ganz unverblümt in meinem Ruhm gesonnt... Ich musste ihn wieder aufmuntern – soviel war klar. Schließlich sollte das, dank unseres Plans, ein schöner und entspannter Tag werden. Unser Plan – ja das war es. Ohne noch einen Moment zu zögern rannte ich los. Zu gern hätte ich mich umgedreht und Sasukes irritiertes Gesicht, bei meinem plötzlichem losspurten, zu sehen, doch ich wiederstand der Versuchung. Eine Rechtskurve, 10 Meter Flur, noch eine Rechtskurve und noch einmal 3 Meter Flur. Ich war am Ausgang und den ganzen Weg gerannt, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Ich musste kurz meinen Atem beruhigen, ansonsten könnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Ich verschränkte die Finger ineinander und ließ nur den Zeigen- und Mittelfinger ausgestreckt. Ich schloss die Augen, es fällt mir leichter Chakra zu konzentrieren, wenn mich meine Umgebung nicht ablenkt. 5 schnelle Fingerzeichen später ruhten meiner Finger wieder in ihrer Ausgangsposition. Ich spürte wie das Chakra in mir zu brodeln anfing und sich dann explosionsartig entlud. Die leise Explosion endete In einer weißen Rauchwolke. Schnell wedelte ich den verräterischen Qualm mit den Händen weg und versteckte mich dann draußen vor der Tür. Ich setzte ganz auf den Überraschungseffekt. Und da hörte ich auch schon Sasukes leise Schritte, die mit jedem Meter den er sich der Tür näherte, lauter wurden. 3 Meter, 2 Meter, 1 Meter... Ich versuchte den genau passenden Moment zu erwischen. Grade als er den ersten Schritt nach Draußen setzen wollte sprang ich direkt vor ihn. Bis hierhin schien mein Plan aufzugehen, denn er sah mich tatsächlich etwas überrumpelt an. »Sasuke-kun«, schallte ich überschwänglich schlang die Arme um ihn und drückte mich fest an seine Brust. Ich konnte das genervte ausatmen genau spüren, auch wenn er sich große Mühe gab, es zu verbergen. Nicht einmal ansatzweise ging er auf meine Annäherung ein, er hob nur den rechten Arm etwas nach oben. Mit einem kurzen Blick in sein Gesicht sah ich, wie er fast schon beeindruckt das Ziffernblatt einer Armbanduhr musterte. »Herzlichen Glückwunsch. Du bist die erste die mich heute nervt. Es ist noch ganz schön früh, ich dachte eigentlich ich hätte noch Zeit. Er schnaubte und ließ den Arm wieder sinken. Ich fing leise an zu kichern. Mein Jutsu war anscheinend ein Erfolg auf ganzer Linie. Er schien mich wirklich nicht zu erkennen und für eine seiner Verehrerinnen zu halten, die an diesem – besonders nervigen – Tag auch besonders aufdringlich waren. Letzte Woche hatte ich ihn scherzhaft gefragt, ob ich schon mal einen Container bestellen sollte, für die viele Geschenke, mit denen er am Valentinstag wieder überhäuft werden würde und die dann doch nur ungeöffnet ihren Weg in den Müll finden würden. Er hatte mich damals nur schadenfroh angegrinst und gesagt, dass wir uns ja einen Container teilen könnten, denn bei mir würde es ja sicher nicht besser aussehen. Damals ist uns auch die Idee für unseren kleinen Plan gekommen. Wir empfanden es beide als feige, sich den ganzen Tag zu Hause einzuschließen und einfach zu warten bis es vorbei wäre. Da kam mir die Idee: Wenn wir nun einfach nicht da wären, würde uns dieses Sinnlose und anstrengende Geschenke-und-Liebe-für-alle-Theater auch erspart bleiben. Ohne ein Wort zu sagen aus Konoha zu verschwinden kam jedoch nicht in Frage. Es musste einen anderen Weg geben – und den gab es. Da stand ich nun, mit meinen, mir bis zu Hüfte reichenden, braunen Haaren, einer blas rosa Bluse, mit kleiner weißen schleife am Ausschnitt, und einer schwarzen Caprihose. Ich war wirklich stolz auf meine Ergebnis, des nicht-mehr-da-seins. Dafür, dass ich nur eine Woche Zeit hatte, fand ich das Ergebnis mehr als befriedigend. Genau aus diesem Grund wandte ich den Kopf auch etwas nach unten und ließ mir die Haare über das Gesicht fallen, während ich mich immer noch fest um ihn klammerte. Ich wollte nicht, dass er das verräterische Saphirgrün meiner Augen sah. Ein Faktor, den man leider auch durch noch so viel Training nicht beseitigen konnte – die eigene Augenfarbe. Sasuke fasste meine Handgelenke, hinter seinem Rücken und löste mich von ihm. Immer noch haftete ich meinen Blick auf dem Boden. Ich hoffte er würde dieses Verhalten einfacher der Schüchternheit zuschreiben und nicht als den verzweifelten Versuch, ihn nicht anzusehen, der es war entlarven. »So viel Ehrgeiz muss belohnt werden«, sagte er jetzt mit samtweicher Stimme und strich mir zart mit den Fingern über die Wange. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen über seine Reaktion. »Herzlichen Glückwunsch« wiederholte er sich wieder »Du hast einen Tag mit mir gewonnen« Ich war total perplex, als er meine Hand nahm, an mir vorbei ging und mich hinter sich herzog. »Also«, er lächelte mich an. »Wie heißt du eigentlich? « »Ähm...« ich war total überfordert. »Ach, auch nicht so wichtig«, unterbrach er mich desinteressiert. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Nicht nur das er mich – Sakura – grade sitzen ließ, er verbrachte anscheinend den Tag auch noch lieber mit einer völlig Fremden, für dessen Namen er sich noch nicht einmal interessierte. Toller bester Freund! Ich verdrehte die Augen. »Also was hast du Lust zu machen? «, er schien kurz zu überlegen »Was hältst du davon zu mir zu gehen und« Er schenkte mir einen verführerischen Blick, der mir nur all zu bekannt vorkam und in mir dasselbe Unwohlsein auslöste, wie heute Morgen. »naja, uns fällt schon was ein, was wir dann machen« Er zwinkerte mir verschlagen zu und ich war mir nicht sicher, ob ich ihn noch entrüsteter und ängstlich ansehen konnte, als es schon der Fall war. Er richtete den Blick wieder nach Vorn und ein paar Schritte lang sagte keiner von uns etwas. Mir wäre beim besten Willen auch nichts eingefallen, was ich jetzt mit halbwegs fester Stimme, hätte rausbringen können. Er seufzte geschlagen – im Nachhinein klang es wohl doch ungeduldig. »Warum nicht gleich hier? «, flüsterte er vor sich hin und wieder tauchte dieses verschlagene Lächeln auf seinen Lippen auf. Dann ging alles ganz schnell. Es musste noch nicht mal eine Sekunde gedauert haben, denn mir fehlte selbst die Zeit einen erschrockenen Laut auszustoßen. Ich prallte mit dem Rücken gegen einen der Bäume der Alee, durch die wir grade noch gegangen waren. Mit Entsetzen stellte ich fest das er mich hochgehoben hatte und ich aus Reflex die Beine um ihn schlang. Jetzt war ich mir sicher – ich konnte noch entrüsteter gucken. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich, wie er bedacht langsam sein Gesicht auf mich zubewegte. Ich stand unter Schock. Es gelang mir noch nicht einmal den immer noch aufstehenden Mund zu schließen. Zart strich er mir mit den Lippen den Hals hinauf. Ich wollte weg – einfach nur weg. Doch der Zeitpunkt, meinem falschen Spiel ein Ende zu bereiten, war schon lange an mir vorbeigegangen. Es war zu spät zum fliehen, das wurde mir grade schmerzhaft bewusst. Ein Schauer rannte mir den Rücken hinunter, als er mir zart durch das Haar fuhr und mein Ohr freilegte. Ich kniff die Augen zusammen. Ich wollte das hier nicht genießen – ich durfte es nicht. Jeder Muskel in meinem Körper war zum zerreißen gespannt. Sasuke war mein bester Freund und auch wenn dieses Ereignis unsere Beziehung, zumindest meinerseits, entscheidend prägen würde, gab es keinen anderen Weg. Augen zu und durch war die Devise. Als ich seine Lippen an meinem Ohr spürte bekam ich eine Gänsehaut. Sein warmer Atem raunte in meinem Ohr. Du darfst das nicht genießen, Sakura. Redete ich mir immer wieder ein. Er unterdrückte ein leises Lachen. »Weißt du«, hauchte er mit samten ins Ohr »ich bin grade ein bisschen unschlüssig ob ich beindruckt oder stink sauer sein soll« Ich war verwirrt. Seine Worte ergaben für mich keinen Sinn. Schon gar nicht in dieser Situation. Ohne, dass ich etwas sagen musste erklärte er sich selbst. »Ich bin beeindruckt, dass du so hartnäckig bist und so weit gehst«, er hielt einen Moment inne um die Spannung zu erhöhen. Er und sein Sinn für Dramatik... »und auf der andern Seite könnte ich platzen vor Wut, weil du dich so skrupellos verschenkst! «, die Wut in seiner Stimme war jetzt deutlich zu hören. Das nächste was ich hörte, war das klickende Geräusch in meinem Kopf, als mich die Erkenntnis packte. Er hatte mich durchschaut. Wie konnte ich auch so dumm sein und annehmen, dass ich ihn täuschen könnte. Jetzt wollte ich erst recht weg! Mich aus seinem Arm losreißen und vor Scharm in das nächste schwarze Loch springen, was sich mir auftat. Für den Moment begnügte ich mich einfach mit dem Gedanken, nie wieder die Augen auf zu machen. Was ich nicht sehe ist auch nicht da!… Wie albern! Aber für den Moment effektiv. Ich spürte wie sich seine Lippen von meinem Ohr entfernten. Die Sekunden des Schweigens kamen mit endlos vor. Ich wollte stur an meinem Vorhaben festhalten, die Augen nicht zu öffnen. Doch mein Reflex ließ mich im Stich. Das puffende Geräusch kam so unerwartet, dass ich erschrocken die Augen aufriss. Das Bild was sich mir dann bat, konnte ich nicht fassen. Mein Verstand musste mir einen Streich spielen. Hatte ich mir so fest eingeredet, dass Sasuke nicht da war, dass er für meine Augen nun wirklich unsichtbar war. Ich kniff die Augen noch einmal fest zusammen und blinzelte die Gestallt vor mir dann ungläubig an. Ohne Zweifel, Sasuke war verschwunden und ich schlang meine Beine um einen unvorstellbar gutaussehenden Mann. Das krasse Gegenteil von Sasuke – goldblond. Ich wollte mir wirklich nicht vorstellen, wie unglaublich blöd ich in diesem Moment guckte. Der blonde Engel lächelte mich triumphierend an. Ein Lächeln welches mir ziemlich bekannt vorkam. »Rache ist süß, Sakura. Das war für das liebevolle wecken heute Morgen und für deinen…na ja…nennen wir es mal Versuch…mich hinters Licht zu führen« Er fing an zu lache und ließ mich wieder los. Auch als ich endlich wieder Boden unter den Füßen hatte, fand ich meine Sprache noch nicht wieder. Sasuke schüttete sich förmlich aus vor Lachen. Ich merkte wie meine Knie leicht anfingen zu zittern und mir schwindelig wurde. Ich gab meiner Kraftlosigkeit nach und ließ es zu das meine Beine versagten. Sofort war Sasuke wieder völlig bei der Sache. Noch bevor meine knie den Boden berühren konnten, kniete er schon und fing meinen Fall ab. »Sakura, Sakura? « Er klang wirklich besorgt, machte sich wahrscheinlich Vorwürfe, es übertrieben zu haben. Das geschah ihm ganz recht. Ich war auf einmal wütend. Wütend darüber so töricht gewesen zu sein, zu glauben ich könnte Mr. Perfect reinlegen, und wütend darüber, dass er mich so brutal hat auflaufen lassen. Er redete, aber seine Worte kamen nicht bei mir an. Ich war zu sehr damit beschäftigt die aufkommenden Zornestränen in Schach zu halten. »Sakura? Ist alles ok? « »Rache ist süß! Vergiss das nicht, Sasuke! «, knurrte ich ihn an. Er lachte. »Werd ich nicht« sein Blick wurde etwas ernster »Erschreck mich nicht wieder so, verstanden? « Ich sagte nichts, sondern wandte nur wieder wütend den Blick von ihm ab, worauf er erneut in Gelächter ausbrach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)