Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 63: Lang lebe das Königspaar ------------------------------------ Das Sailorteam ging zum ersten Mal durch die neuen Straßen der Stadt. Ehrfürchtig machten die Menschen ihnen Platz. Sie waren auf dem Weg zum Park. Für ihr nächstes Vorhaben brauchten sie Platz. Und die Menschen sollten sie nicht unbedingt sehen, noch war alles zu neu für sie. Der Park, obwohl mitten in Tokio gelegen, sah noch genauso aus wie vorher. Die Kristallschicht schien einen Bogen um ihn gemacht zu haben. Laut Sailor Pluto stand noch eine weitere Sache an: Die vier Wächter, die einst Königin Gaia mit dem Schutz des goldenen Kristalls beauftragt hatte, mussten wiedererweckt werden. Allerdings konnte das nur der Besitzer des goldenen Kristalls, also Endymion, tun. Das Problem daran war nur, dass er nicht wusste wie. Seine Mutter hatte zweifelsohne länger als ein paar Stunden dafür gebraucht. Trotzdem hatte Pluto keine Bedenken, dass er es schaffen würde. Schließlich hatte er Königin Gaia etwas entscheidendes voraus: Der goldene Kristall entstammte seinem Körper. Die Kriegerinnen stellten sich im Kreis auf, Endymion in der Mitte. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich die Blicke der anderen auf sich zu wissen. Pluto trat vor. „Ich werde jetzt ihre Körper heraufbeschwören. Dass ihr sie nur wiederbeleben und nicht neu erschaffen sollt, sollte die Sache einfacher machen.“ „Wir haben ihre Körper?“, mischte sich Venus ein. Pluto nickte. „Ja, und ihr kennt sie sehr genau.“ Sie richtete ihren Stab auf eine Stelle neben dem Prinzen. Ihr Talisman begann zu leuchten und kurz darauf erschienen vier leblose Frauen. Die Mädchen rissen die Augen auf. Vor ihnen lag niemand anderes als Ambris, Ebris, Undris und Olaris – die vier Schwestern die sie nur unter Mühe hatten besiegen können. „Aber wie ist das möglich?!“, fragte Jupiter. „Ich vermute der Meister hat ihre Erinnerungen manipuliert. Er ist ein Teil des Prinzen und als solcher hat er sich ihnen zu erkennen gegeben. So sind sie mehr oder weniger freiwillig zu ihm übergelaufen. Dann musste er sie nurnoch mit schwarzer Energie auf die dunkle Seite ziehen.“ Serenity trat einen Schritt vor und betrachtete die vier Frauen. Jeder Ausdruck des Bösen war von ihren Gesichtern gewichen. Stumm und neutral lagen sie da. Sie sah Endymion an und lächelte. Der Prinz sah das als Zeichen anzufangen. Er holte tief Luft und ließ den goldenen Kristall erscheinen. Dann stellte er sich direkt vor die leblosen Körper. Er schloss die Augen und konzentrierte sich – doch nichts geschah. Verwirrt sah er Pluto an. „Glaubt an euch selbst. Die Kraft liegt in euch. Hetzt euch nicht, noch haben wir Zeit.“ Endymion nickte und versuchte es erneut. Die Minuten verstrichen, doch er hielt weiter die Konzentration. Ganz langsam begann der Kristall zu leuchten. Das Licht ging auf die vier Körper über, die nun auch sanft glühten. Plötzlich stieß jeder eine kleine schwarze Wolke aus, die sofort verpuffte. „Die schwarze Energie ist aus ihnen gewichen!“, flüsterte Uranus. Als nächstes umgab jede der Frauen eine andersfarbige Aura. Nach weiteren zwei Minuten öffnete Olaris zaghaft die Augen. Sie musste sich erst an das grelle Licht gewöhnen, doch als sie klar sehen konnte, sprang sie auf wie von der Tarantel gestochen. Die Sailorkriegerinnen vermuteten einen Angriff und setzten schon zur Gegenwehr an, als sie überrascht innehielten. Statt sie zu verfluchen und sich zu rächen, war Olaris vor dem Prinzen auf ein Knie gesunken. „Eure Hoheit...“, sagte sie demutsvoll. Endymion wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. In diesem Augenblick kam auch Ambris zu sich. Sie gewöhnte sich ein wenig schneller an die neuen Umstände, war dafür aber vom Anblick des Prinzen mehr überrascht. „Nun komm schon her!“, zischte Olaris ihr zu. Sofort kniete Ambris sich neben ihre Schwester. „Mein Prinz!“ Auch Undris und Ebris waren wieder bei Bewusstsein. Schon sah sich Endymion allen vier Frauen gegenüber, die vor ihm knieten. „Ähm... ihr könnt aufstehen.“, sagte er. Langsam erhoben sie sich wieder. „Wie können wir euch dienen, mein Prinz?“, fragte Olaris. Auch jetzt noch schien sie die Anführerin und Sprecherin der vier zu sein. „Sie scheinen sich nicht mehr zu erinnern!“, flüsterte Merkur Mars zu. Die nickte. „Tja, ähm...“, begann Endymion. „Ihr wurdet gerufen um an der Krönungszeremonie von Prinz Endymion und seiner Gemahlin Prinzessin Serenity teilzunehmen.“, sagte Pluto. Die vier Schwestern würdigten Pluto keines Blickes, sahen aber auf, als diese Serenity als Frau des Prinzen vorstellte. Nun verneigten sie sich auch vor ihr. „Ähm... Erhebt euch.“, sagte Serenity peinlich berührt und bekräftigte ihre Worte mit einer Handbewegung. Wenn es Pluto etwas ausgemacht hatte, dass die vier Wächterinnen sie übergangen hatten, so ließ sie es sich keinesfalls anmerken. „Wir sollten langsam zum Palast zurückkehren, die Zeremonie wird bald beginnen.“ -------<-----@ Wildes Getuschel erhob sich bereits auf dem Vorplatz des neuen Palastes. Als die Menschen etwas von Krönung gehört hatten, hatten sie sofort alle Register aufgefahren, derer sie sich erinnerten. Von irgendwoher war ein langer, roter Teppich herbeigeschafft worden, der nun die Treppenstufen und den Weg davor säumte. Allem Anschein nach hatten sich nur die wenigsten in ihre Häuser getraut (die im Übrigen innen noch genauso aussahen wie vor der Verwandlung. Erst nach und nach würde sich der Effekt vertiefen) und sich schicker angezogen. Serenity und Endymion warteten in einiger Entfernung auf den Beginn der Zeremonie, die wieder Reis Großvater, als Hüter des heiligen Feuers, abhalten würde. Sie sahen zum Himmel. Die Sonne stand immer höher, die Schatten wurden kürzer. „Gleich ist es so weit...“, murmelte Endymion und drückte Serenitys Hand. Sie lächelte ihm zu und nickte. Dann hörten sie, wie Sailor Pluto das Wort ergriff. „Heute und hier werden wir Zeugen eines Paktes, der die neue Welt erhält und endgültig beschließt. Wir werden Zeugen einer Krönung, wie es sie seit tausenden von Jahren nicht mehr gegeben hat. Prinzessin Serenity und Prinz Endymion werden nun endlich ihren angestammten Platz einnehmen und gemeinsam über diese Welt herrschen.“ Das war das Zeichen. Gemeinsam schritten die beiden los. Als sie den Anfang des roten Teppichs erreicht hatten, verwandelten sie sich in Bunny und Mamoru. Die Menge sah erstaunt zu, wie zwei ganz normale junge Menschen an ihnen vorbeigingen. Bunny warf ihrer Familie, die kurz vor dem Fuß der Treppe stand, ein Lächeln zu. Das Sailorteam säumte die Treppenstufen links und rechts, ebenso wie die vier Wächterinnen. Kaum hatten Bunny und Mamoru einen Fuß auf die unterste Treppenstufe gesetzt, da wurden aus ihnen Sailor Moon und Tuxedo Mask. Ein weiterer Abschnitt ihres Lebens. Oben wartete Reis Großvater auf sie, je links und rechts von sich eine Fackel des heiligen Feuers. Luna und Artemis standen ebenfalls zu seiner Linken und Rechten. Als Sailor Moon und Tuxedo Mask das Ende der Treppe erreicht hatten, blieben sie stehen. Mit einer Handbewegung brachte Reis Großvater die Menge zur Ruhe. Von Sailor Venus, die als Anführerin der Leibwache Serenitys ganz oben stand, bekam er ein Kissen überreicht, auf dem das Diadem der Prinzessin und der goldene Kristall eingearbeitet in eine Krone aus purem Gold, lagen. Als erstes nahm er die Krone. Er hielt sie über die rechte Fackel des heiligen Feuers und murmelte eine Beschwörungsformel. Dann hob er sie über seinen Kopf, wo sie von einem Sonnenstrahl erfasst und in goldenes Licht getaucht wurde. „Gesegnet durch die Kraft der Sonne und durch die Kraft des heiligen Feuers überreiche ich diese Krone dem Manne, der gelobt Kristall Tokio und diese ganze Welt zu beschützen und ihr Frieden zu bringen so weit es in seiner Macht steht. Prinz Endymion. Hier und heute frage ich euch: Seid ihr gewillt ein solcher Herrscher zu werden?“ Der Prinz trat einen Schritt vor. „Ja, bei meiner Ehre.“ „So kniet denn nieder und empfangt die Krone als Zeichen eurer Herrschaft.“ Endymion sank auf die Knie und Reis Großvater setzte ihm die Krone auf. Im Moment der Berührung erstrahlte die Sonne erneut besonders hell, als würde sie ihre Zustimmung geben, dass ihr Sohn zum König gekrönt wurde. Endymion blieb weiterhin auf den Knien, während Reis Großvater Serenitys Diadem vom Kissen nahm. Er vollzog damit das selbe Ritual wie schon bei der Krone. „Gesegnet durch die Kraft der Sonne und durch die Kraft des heiligen Feuers überreiche ich diese Krone der Frau, die gelobt Kristall Tokio und diese ganze Welt zu beschützen und ihr Frieden zu bringen so weit es in ihrer Macht steht. Prinzessin Serenity. Hier und heute frage ich euch: Seid ihr gewillt eine solche Herrscherin zu werden?“ Nun trat die Prinzessin vor. „Ja, bei meinem Leben.“ „So kniet denn nieder und empfangt das Diadem als Zeichen eurer Herrschaft.“ Serenity bekam das Diadem aufgesetzt. Ein warmer Schauer ging durch ihren Körper, als sie die Strahlen der Sonne auf sich spürte. Sie ergriff Endymions Hand und gemeinsam erhoben sich die beiden und wendeten sich den Menschen zu. Beifall brandete auf und die Menschen riefen ihnen Glück und Dank zu. Serenity hörte Rufe wie `Lang lebe der König´ und `Lang lebe die Königin´. Es war wie im Film. Sie lächelte und winkte den Menschen zu, ihre Gedanken immer bei der Frage, wie das weitere Leben hier aussehen würde. -------<-----@ Die Menschen vor dem Palast hatten sich längst zerstreut. Man hatte ihnen mitgeteilt, dass es sicher war, in die Häuser zurückzukehren. Auf der Spitze des Kristallpalastes befand sich ein Plateau, auf dem das Sailorteam sich nun befand. Endymion hatte beschlossen den goldenen Kristall für alle Fälle wieder zu verstecken, bis er gebraucht wurde. Zu diesem Zweck waren auch die vier Wächterinnen anwesend. „Stellt euch in unsere Mitte, mein König. Dann werden wir euren Kristall versiegeln.“ Endymion tat, wie ihm geheißen. Die vier Frauen stellten sich mit zu ihm ausgestreckten Armen auf und lenkten ihre Energie in seiner Krone. Diese begann zu leuchten. Es dauerte etwa eine Minute, dann war sie von der einen auf die andere Sekunde verschwunden. „Wo ist er hin?“, fragte Serenity. Olaris verneigte sich leicht vor ihr, bevor sie antwortete. „Er ist jetzt an dem geheimen Ort, der sich Elysion nennt.“ „Aber dann ist er doch jetzt unbewacht, oder?“ Endymion war zu Serenity gegangen und legte nun den Arm um sie. „An dem geheimen Ort Elysion befindet sich ein weiterer Wächter. Helios bewacht seit Urzeiten den goldenen Kristall.“ „Das stimmt nicht.“, meldete sich Sailor Pluto zu Wort. „Der Wächter Helios existiert nicht mehr.“ Die vier Wächterinnen sahen sie überrascht an. „Das ist unmöglich!“, sagte Ambris. Olaris schloss die Augen. „Sie hat Recht.“, sagte sie plötzlich. „Ich spüre ihn nicht! Sagt mir, was ist geschehen?“ „Das ist nicht wichtig. Könnt ihr ihn wiederbeleben?“ Die vier Frauen sahen sich an. „Ja und nein. Wiederbeleben können wir ihn nicht, aber wir können ihn neu erschaffen. Sein Leben wird von vorn beginnen.“ „Dann tut das.“, sagte Pluto. Mit einem Blick auf Endymion stellten sich die Wächterinnen abermals im Kreis auf und lenkten ihre Kräfte in die Mitte. Dort erschien eine hellblaue Blase, die immer weiter wuchs, bis sie etwa einen Meter Durchmesser hatte. Noch immer über dem Boden schwebend, brach sie auf und ein kleines Kind, dass man auf drei Jahre geschätzt hätte, kam zum Vorschein. Es öffnete die dunkelgelben Augen und sah um sich. Sein Haar war schimmernd weiß. Auf seiner Stirn glänzte ein roter Edelstein. „Helios.“ Olaris trat vor. Der kleine Junge sah sie mit großen Augen an. Sie streckte die Arme aus und er schwebte auf sie zu. „Helios!“, sagte nun auch Serenity. Sie freute sich, ihn wiederzusehen. Verständnislos sah der kleine sie an. „Er erkennt uns nicht...“, sagte Endymion. Tränen traten in Serenitys Augen. „Wir werden ihn nun nach Elysion schicken.“, sagte Undris. Als das Königspaar nickte, flüsterten die vier Wächterinnen Helios etwas zu. Der Junge nickte leicht und verschwand dann in einer silbernen Wolke. Endymion drückte aufmunternd Serenitys Hand. „Für uns wird es nun auch Zeit zu gehen. Wir nehmen unsere Plätze an den vier Pforten des geheimen Ortes wieder ein.“ Olaris verneigte sich. Sailor Pluto trat vor. „Mein König, meine Königin. Es würde Kristall Tokio stärken, wenn die vier Wächterinnen es beschützen würden. Helios ist allein in der Lage, den goldenen Kristall zu beschützen.“ Serenity und Endymion nickten. „Das stimmt. Es wäre besser, wenn ihr die Stadt stärken würdet.“ „Wie ihr befehlt.“ Olaris verneigte sich. Dann trat sie an ihre Schwestern heran. „Wir folgen dem Befehl des Königs.“ Ihre Schwestern nickten. Dann fassten die vier Frauen sich an den Händen. Ihre Auren erhellten schon bald das Plateau. Undris war die erste, die sich verwandelte. Aus dem Grün, das sie umgab, wurde schwarz. Doch es war trotz allem ein warmes schwarz. Auch sie begann sich zu verändern. Sie verlor ihre menschliche Gestalt und schon bald wurde sie zu einer riesigen schwarzen Schildkröte. Als nächstes verwandelte sich Ebris. Ihr Blau blieb erhalten und sie wurde zu einem großen, erhabenen Drachen. Aus Ambris wurde ein roter Phoenix. Olaris´ gelbe Aura wurde zu einer gleißend weißen und sie zu einem weißen Tiger. Die vier riesigen Tiergestalten verneigten sich vor Serenity und Endymion, bevor sie sich erhoben und in die Lüfte davonschwebten. Die Schildkröte flog gen Norden, der Drache gen Osten. Der strahlende Phoenix nahm den Süden ein und der Tiger den Westen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)