Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 62: Kristall Tokio -------------------------- Leises Grollen erhob sich abermals auf der Erde. Ein heftiger Platzregen setzte ein und es fing an zu beben. Serenity und die anderen standen noch immer vor dem Tempel. „Was müssen wir tun?“, fragte Sailor Venus Pluto. Die sah in den Himmel. Inzwischen zuckten erste Blitze heftig über das Firmament. „Mhm... Ich bin gerade am Überlegen...“ Sie fasste Seiya, Yaten und Taiki ins Auge, die sich nicht verwandelt hatten. „Würdet ihr uns helfen?“, fragte sie die drei. Überrascht sahen sich alle an. „Ich dachte Kristall Tokio entsteht nur durch die Krieger der Erde!“, meinte Taiki. „Das stimmt. Doch wenn man es genau betrachtet, gehört ihr nun dazu. Ihr könnt nicht mehr nach Euphe zurück, falls es noch existiert, würdet ihr dort nur für Verwirrung sorgen. Der Prinz und die Prinzessin besitzen die Macht euch für immer an die Erde zu binden.“ „Das heißt wir würden dann ebenfalls zur Leibwache der königlichen Familie gehören?“, fragte Yaten. Pluto warf der Prinzessin einen Blick zu. „Das weiß ich nicht. Es wäre möglich.“ Serenity und Endymion sahen sich an. Was hatte Pluto vor? „Ich mache es.“, sagte Seiya und trat vor. „Ich auch.“ Yaten trat neben ihn. Venus jubelte stumm und zwinkerte ihm zu. Taiki kaute auf seiner Unterlippe. Eigentlich wollte er zu gerne wieder nach Euphe, egal wie es dort jetzt aussah. Doch Pluto hatte Recht. Wenn er jetzt, eintausend Jahre später wiederkommen würde, würde er wohl kaum mit offenen Armen empfangen werden. Er seufzte tief und trat dann vor. „Na gut.“, sagte er schließlich. Yaten klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Prinzessin, Prinz. Ihr müsst eure Energie auf die drei konzentrieren und sie so an die Erde als Schutzstern binden.“ Das Paar tat wie ihm geheißen. Eine warme Aura umgab die Starlights. Sie verwandelten sich unter dem Licht von Erde und Mond. Als es vorbei war, sahen sie an sich hinunter. Healer runzelte die Stirn. „Wir haben uns ja gar nicht verändert.“, sagte sie. „Wir dachten so wäre es euch lieber.“, meinte Endymion. „Ihr seid noch immer die selben. Nur eure Angriffssterne haben sich verändert und die Tatsache, dass ihr nun auch für die Erde kämpft. Damit seid ihr jetzt offiziell Kriegerinnen dieses Sonnensystems.“ Maker überprüfte ihren Angriffsstern sofort. Er war nun in sattem dunkelrot gehalten. Healers war graugrün und Fighters dunkelblau. Schreie aus der Stadt unten riefen allen wieder ihre Aufgabe ins Gedächtnis. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“, meinte Pluto. „Also hört zu: Das Kristall Tokio, dass ihr gesehen habt entstand durch die geballte Kraft aller Kriegerinnen dieses Sonnensystems. Jeweils zwei Kriegerinnen nahmen einen der fünf heiligen Punkte ein und konzentrierten von dort aus ihre Kräfte auf die Mitte. An dieser Stelle wird der Kristallpalast entstehen. Die Prinzessin und der Prinz haben selbst auch einen Punkt eingenommen. Da kommen unsere drei neuen Krieger ins Spiel. Sie werden den Ort des königlichen Paares übernehmen, das sich stattdessen sofort zur Mitte begeben wird. Dadurch geht alles erheblich schneller und Kristall Tokio wird noch stärker sein als ihr es kennt.“ Alle nickten. So weit die Theorie. Schüchtern trat Sailor Saturn vor. „Prinzessin, ich glaube das wird euch helfen.“ Sie ließ den Stern der Wiedergeburt erscheinen, der den Platz ihrer Sense eingenommen hatte. Serenity lächelte sie dankbar an. Pluto nickte. „Das ist eine fabelhafte Idee.“ -------<-----@ Mars und Uranus, ihr bleibt hier. Sailor Mars und Sailor Uranus sahen den anderen nach, die sich auf den Weg zu ihren Bestimmungsorten machten. Merkur und Neptun, ihr geht zum anderen Ende der Stadt, zur Eisdiele `Bob Floy´. Die beiden Kriegerinnen rannten durch die panische Menschenmenge, die vor dem Grollen und den Erdbeben floh. Jupiter und Saturn, ihr geht zum `Omazinai´, zum Haus der Steine. Jupiter hielt Saturns Hand und zog sie regelrecht mit sich. Sie mussten sich beeilen, das Sterben der Erde ging immer schneller. Healer, Maker, Fighter, ihr müsst zum großen Kaufhaus, im Osten der Stadt. Mühsam bahnten die drei sich ihren Weg. Immer wieder wurden sie angerempelt. Die Panik der Menschen nahm zu. Venus, wir beide werden zum Schönheitssalon `Otafukuya´ gehen. So schnell sie konnten rannten sie. Sie hatten den weitesten Weg und keine Zeit für Pausen. Prinzessin, Prinz. Ihr kennt euren Platz. Und nun geht alle. Die Zeit rennt uns davon. Die Veränderung dauert ihre Zeit. Bereits im Morgengrauen könnte die Erde zerstört sein. Serenity und Endymion standen im Zentrum. Unruhig sahen sie sich um. Die Menschen schienen kaum Notiz von ihnen zu nehmen, obwohl sie nicht gerade in diese Zeit passten. „Vorsicht!“ Ein Beben hatte ein Geschäft in der Nähe zum Einsturz gebracht. Die Trümmer prasselten auf die Menschenmenge herab. Endymion hechtete vor und schaffte es gerade noch, ein kleines Kind vor einem herabfallenden Betonklotz zu retten. Das Kind weinte und seine Mutter entriss es dem Prinzen. Sie sah bereits sehr mitgenommen aus. Kaum hatte sie ein leises `Danke´ gehaucht, da war sie schon verschwunden. „Wir müssen schleunigst etwas unternehmen!“, sagte Serenity und klammerte sich an Endymion. „Ja. In ihrer Panik werden sie sich gegenseitig tottrampeln!“ Sie wurden angerempelt. „Komm, lass uns da drüben an das Gebäude stehen.“ Sie liefen über die Straße und stellten sich vor ein großes Haus. „Wir können hier doch nicht einfach rumstehen und abwarten!“ Serenity wurde immer ungeduldiger, je mehr Zeit verstrich. Endymion sah sich um. Menschen liefen durcheinander und Schreie hallten durch die Luft. Diese Leute hatten Todesangst vor den immer stärker werdenden Beben. In der Ferne hörten sie weitere Häusereinstürze. Vogelschwärme flogen aufgescheucht über Tokio, trotz des Regens. Scheinbar spürten auch die Tiere, dass die Erde starb. Er selbst fühlte es auch, doch er unterdrückte den Schmerz um seiner Freunde und seiner Frau willen. Er durfte sich nicht davon beherrschen lassen, er brauchte seine ganze Konzentration für das, was noch folgen würde. Am Ende der Straße stürzte ein Strommast in ein Elektrogeschäft. Funken sprühten und das Gebäude fing Feuer. Plötzlich ergriff Endymion Serenitys Hand. „Vertrau mir!“, hauchte er ihr zu. Dann schloss er die Augen. -------<-----@ Uranus und Mars tigerten ruhelos auf dem Tempelvorhof hin und her. Reis Großvater hatte sich nach drinnen zurückgezogen und dem heiligen Feuer gewidmet. „Was dauert da nur so lange?“, fauchte Mars. „Sie sind kaum fünf Minuten weg und müssen im schlimmsten Fall ans andere Ende der Stadt! Das dauert!“ Motoki versuchte die beiden Kriegerinnen zu beruhigen, obwohl es ihm selbst nicht besser ging. Die Schreie und Geräusche der Stadt waren sehr zermürbend. „Seht doch, da!“ Uranus deutete gen Himmel, wo zwei riesige, durchsichtige Oberkörper zu sehen waren. „Bunny?!“, meinte Mars ungläubig. Bewohner dieser Welt, hört uns zu! Unser Planet stirbt, wenn wir nichts dagegen unternehmen! Wir können den Zerfall stoppen, aber dafür brauchen wir eure Hilfe. Gerade als Sailor Merkur den anderen per Communicator gesagt hatte, dass sie bereit waren, hörten auch sie Serenitys Worte. Sie sahen nach oben. Die Oberkörper der beiden schwebten über ihnen, gut zu sehen und zu hören. Neptun lächelte. „Sie ist wirklich eine würdige Prinzessin geworden.“, sagte sie. Merkur stimmte ihr zu. Die Sailorkrieger der Erde, die sie schon vor vielen Gefahren beschützt haben, sind in der Lage, die Welt zu retten. Jupiter und Saturn standen schon eine Weile an ihrem Bestimmungsort. Sie hatten den kürzesten Weg gehabt. Nun lauschten auch sie Serenity und Endymion. „Was haben sie vor?“, fragte Jupiter. Sie sah sich um. Alle Menschen in ihrer Umgebung hielten einen Moment inne und schauten zum Himmel. Ihr Instinkt schien allen zu sagen, dass die beiden Gestalten keine Bedrohung waren. „Der Prinz und die Prinzessin haben eine gute Strategie. Sie nutzen die Kraft der Menschen und nehmen ihnen gleichzeitig die Panik, indem sie sie einbinden.“ Jupiter sah Saturn an, dann wieder Serenity und Endymion. Es ist allerdings erforderlich, die Welt vollkommen neu zu strukturieren. Städte und Gebäude werden nicht mehr sein, wie sie einmal waren. Fighter, Healer und Maker waren noch unterwegs. Die Botschaft des Prinzen und der Prinzessin empfingen sie im Laufen. „Hier jetzt links, dann sind wir da!“, rief Maker. „Glaubt ihr sie schaffen es, die Menschen davon zu überzeugen?“, fragte Healer. Maker vor ihr schüttelte nur den Kopf. „Hoffen wir´s!“, sagte Fighter. Dann waren auch sie da. Das alles ist notwendig, aber auch von Vorteil. Immer wieder wurden wir von außerhalb der Erde angegriffen und konnten die Gegner erfolgreich, meist aber erst in letzter Sekunde besiegen. Durch das Entstehen dieser neuen Welt können wir die Gefahren in Zukunft frühzeitig erkennen und bekämpfen. Völlig außer Atem kam Venus neben Pluto zum Stehen. Serenity und Endymion hatten es geschafft die Menschen halbwegs zu beruhigen, obwohl sie ihnen so viel neues erzählt hatten. „Sie haben ihre Sache gut gemacht. Nun liegt es an uns, ihnen zu helfen.“ -------<-----@ Endlich waren alle an ihren Plätzen. Vereinzelt waren noch Schreie zu hören, wenn wieder ein Baum um- oder ein Gebäude einstürzte. „Es geht los.“, sagte Uranus. Motoki trat ein paar Schritte zurück, während sich die beiden Kriegerinnen nebeneinander aufstellten. Sie streckten die Arme zu beiden Seiten weg. In der Mitte legten sie die Handflächen aneinander. Dann schlossen sie die Augen. Die Steine in ihren Diademen begannen zu leuchten. An allen fünf anderen Punkten der Stadt tat der Rest des Sailorteams das Gleiche. Serenity und Endymion standen noch immer vor dem riesigen Gebäude. Sie hatten den goldenen Kristall und den Silberkristall heraufbeschworen. Nun standen sie einander gegenüber. Sie hatten die Arme ausgestreckt und die beiden Kristalle einander zugewandt. Zwischen ihnen schwebte stumm der Stern der Wiedergeburt und gab ein leicht bläuliches Leuchten von sich. Die Menschen in ihrer Umgebung erkannten in ihnen nun die beiden Gestalten, deren Abbilder sie eben erst im Himmel gesehen hatten. Sie hielten den Atem an und warteten. Auf Serenitys Stirn strahlte der Halbmond auf und auch Endymions Zeichen zeigte sich deutlich. Inzwischen gingen überall die Menschen auf die Straßen und betrachteten das Schauspiel, das sich ihnen bot. Es schien, als wäre der Ton der Erde abgedreht worden. Zwar bebte es vereinzelt noch und es zuckten Blitze, doch zu hören war davon nichts. Bunnys Eltern und Shingo standen vor ihrem Haus. Ikuko hatte geweint, als Serenity erschienen war. Nun drängten sich die drei dicht aneinander und warteten, was als nächstes geschehen mochte. Die ehemaligen Schwestern des Bösen ließen sich diesen denkwürdigen Moment natürlich auch nicht entgehen, auch wenn es ein mulmiges Gefühl war zuzusehen, wie etwas entstand, dass man einst zu verhindern versucht hatte. Naru und Umino standen gemeinsam mit Narus Mutter da. Auch sie gehörten zu den wenigen, die nicht überrascht waren. An fünf Orten Tokios stiegen zur selben Zeit gleißende Lichtsäulen auf. Die des Hikawa Tempels war rot-gelb. Die des Eissalons blau. Vom Haus der Steine stieg eine leuchtend grüne mit lila Spirale drumherum auf. Eine gräulich schimmernde kam vom großen Kaufhaus und vom Schönheitssalon eine orangene mit dunkelroten Ringen. Die Lichtsäulen machten in der Luft einen Bogen auf ihr gemeinsames Zentrum zu. Dort, wo sich Silber- und Goldkristall befanden, stießen sie alle zusammen. Es gab ein grelles Licht. Dann fing der Stern der Wiedergeburt an zu pulsieren. Einige Minuten verharrte alles so. Die Energieströme flossen weiter. Es schien, als wolle sich die Waffe aufladen. Noch immer war der Ton der Welt wie abgeschaltet. Langsam senkte sich der Stab zwischen Endymion und Serenity nach unten. Als er den Boden berührte, bildete sich dort ein weißer Kristall. Wellenförmig begannen kleine Energiewallungen auszuströmen. Der Kristall am Boden wurde langsam größer. Er breitete sich in alle Richtungen aus, als würde er den Wellen folgen. -------<-----@ Etwa eine Stunde später hatte sich das Bild gewandelt. Serenity und Endymion standen nun auf einem Kristallplateau, dass mit ihnen stetig in die Höhe wuchs. Das Kristall am Boden hatte bereits einige Häuser erreicht und überzog diese nun mit einer Kristallschicht. Je länger es dauerte, desto schneller ging es voran. Gebäude, die von der Schicht ganz eingenommen waren, veränderten sich zu den Kristallgebäuden, die man aus der Zukunft kannte. Manche schrumpften, andere wuchsen. Den Menschen, die im Weg standen, geschah nichts. Die Kristallmasse floss unter ihnen hindurch. Immer schneller. Nach einer weiteren Stunde hatte die Masse die fünf Punkte der Sailorkrieger erreicht. Jetzt gab es ein leichtes Beben, das auch in der Stille zu hören war. Ganz Tokio, dass sich innerhalb des Radius der Sailorkrieger befand, hob sich um etwa einen Meter an und bildete so ein Plateau. Die Kristallmasse hielt dann jedoch nicht inne. Wie flüssiges Silber rann sie die Seitenwände hinunter, die auch gleich kristallin wurden. Unten angekommen veränderte es sich. Innerhalb des Radius hatte es einen leichten Blaustich gehabt. Nun, außerhalb, glitzerte es leicht orange. Es breitete sich immer weiter aus. Als es die Risse in der Erde erreichte, die durch die Beben verursacht wurden, füllte es sie einfach auf. Je weiter sich die Schicht von ihrem Zentrum entfernte, desto dünner wurde sie. Irgendwann, bereits außerhalb von Tokio, ging sie wieder in normale Erde über. Trotzdem krochen einzelne, große Tropfen der Kristallmasse weiter, um alle auf der Welt befindlichen Erdbebenrisse zu füllen. In Tokio war die Verwandlung damit aber noch lange nicht vorbei. Durch die Lichtsäulen, die noch immer Serenity und Endymion zugewandt waren, wuchs das kleine Plateau auf dem sie standen. Die Gebäude, die sich vorher in unmittelbarer Nähe zu ihnen befanden hatten, wichen glatten Kristallflächen. Schon bald war klar, dass sich das Königspaar auf dem Grundstein zum zukünftigen Kristallpalast befand. Es wurde immer größer und schon bald war es ein festes Fundament geworden. Unterdessen festigten sich auch die fünf Punkte, an denen der Rest des Sailorteams stand. Die Gebäude im Hintergrund wurden erfüllt durch ihre Energie und verströmten diese in alle Richtungen. Es erforderte die ganze Konzentration der Sailorkrieger ihre Macht beständig und gleichmäßig weiterzugeben. Das Mondlicht, das hell über ihnen leuchtete, half ihnen dabei. Und sie waren sich sicher, dass auf der anderen Seite der Erde die Sonne dasselbe tat. -------<-----@ In der Ferne sah man bereits die ersten Strahlen der Morgendämmerung, als es endlich vollbracht war. Der Kristallpalast ragte in seiner vollen Größe mitten in Tokio empor. Er glitzerte im matten Licht des anbrechenden Tages. Völlig erschöpft ließen sich die Sailorkrieger zu Boden sinken. Die Energieströme versiegten, doch sie wurden auch nicht mehr gebraucht. Kristall Tokio war erwacht. Müde aber glücklich machten sich alle auf den Weg zum Palast, wo sie schon von Serenity und Endymion erwartet wurden. Die Prinzessin strahlte sie an. „Wir haben es geschafft!“, jubelte sie. Endymion lächelte. Er hatte keine Schmerzen mehr, gab es ein deutlicheres Zeichen für ihren Erfolg? Die Kriegerinnen verneigten sich tief vor ihrem Königspaar. Langsam näherten sich auch die normalen Menschen. Sie kamen von überall, aus allen Richtungen. Scheu näherten sie sich. Zuerst schienen sie nicht zu wissen, was sie tun sollten, doch dann beschlossen sie es den Kriegerinnen gleichzutun und verneigten sich ebenfalls vor Serenity und Endymion. Dabei löste sich ein kleines Kind aus der Menge und lief die zwei Stufen zum Königspaar hinauf. Es strahlte Endymion an und breitete die Arme aus, zum Zeichen, dass es hochgenommen werden wollte. Die Bewohner der Erde hielten die Luft an. Endymion lachte, als er das Kind erkannte. Es war der kleine Junge, den er vor den herunterfallenden Trümmern gerettet hatte. Er nahm den kleinen auf den Arm. Die Menschen atmeten auf. Schüchtern trat die Mutter des Jungen vor, um ihr Kind abzuholen. „Hab keine Angst. Die Zeit des Friedens ist gekommen. Wir werden euch alle beschützen.“ Ein dankbares Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der jungen Frau ab. Die Sailorkrieger nahmen nun ihre Plätze links und rechts des Paares ein. Die Menschen erhoben sich langsam wieder, als Serenity das Wort ergriff. „Ihr dürft uns nicht falsch verstehen. Die Erde ist gerettet und Kristall Tokio“ Sie wies mit einer ausladenden Geste um sich. „ist entstanden. Nun liegt es an euch, ob ihr uns als eure Herrscher und Beschützer annehmen oder weiterleben wollt wie bisher.“ Es herrschte einige Augenblicke Ruhe. „Seid ihr nicht der Engel, den ich vor zwei Tagen gesehen habe?“, rief plötzlich ein Mann. „Ich bin kein Engel. Doch es kann sein, dass ihr mich gesehen habt.“, erklärte die Prinzessin. „Wieso seid ihr vom Himmel gekommen, wenn ihr kein Engel seid?“, fragte ein anderer misstrauisch nach. „Das ist eine lange Geschichte. Lasst mich nur so viel sagen: Durch einige, unglückliche Umstände mussten wir die Erde einfrieren. Das war vor eintausend Jahren. Vor zwei Tagen ist es uns gelungen, den Grund für diese Maßnahme zu beseitigen und die Erde so wieder zum Leben zu erwecken.“ Ein Raunen ging durch die Masse. „Ich weiß es klingt unglaublich, doch es ist wahr. Wir befinden uns nicht mehr im zwanzigsten Jahrhundert, sondern im dreißigsten.“ Wildes Getuschel erhob sich. Das alles klang so unglaublich... Doch andererseits hatten diese Leute eben aus Tokio eine Kristallstadt gemacht! „Durch die Herrschaft von Prinzessin Serenity und Prinz Endymion wird die Erde gestärkt. Es wäre nur von Vorteil, sie anzuerkennen.“ Pluto übernahm nun das Wort. „Die Krönung muss zur Mittagszeit, wenn die Sonne am Höchsten steht, abgehalten werden. Wird das versäumt, wird Kristall Tokio wieder zusammenbrechen und niemand weiß, ob die Erde das Überleben wird.“ „Dann bleibt uns ja keine andere Wahl!“, rief eine erzürnte Frau aus der Menge. Wieder ging ein Raunen durch die Reihen. „Also ich bin für die neue Welt!“ Aus der Masse bahnte sich Motoki seinen Weg nach vorn. Makoto lächelte ihn an. „Wir auch!“ Bunnys Familie stellte sich zu ihm. Ihnen folgten die vier Schwestern, Naru und Umino. Auch die Frau, deren Kind Endymion gerettet hatte, stellte sich dazu. Nach und nach kam nun Bewegung in die Menschen. Immer mehr von ihnen stimmten der neuen Welt zu. Pluto wandte sich an Serenity und Endymion. „Nutzt eure Kräfte um auch alle anderen Menschen zu befragen. Ihr könnt zu ihren Herzen sprechen!“ Die beiden nickten und konzentrierten sich. Überall auf der Welt hielten die Menschen inne, als zwei warme Stimmen zu ihnen sprachen und versuchten das Geschehene zu erklären. Bald schon gab es niemanden mehr, der sich dagegen aussprach. Manche von ihnen wollten ein neues Leben. Manche von ihnen glaubten oder verstanden die Worte des Prinzen und der Prinzessin. Doch die Meisten von ihnen spürten einfach tief in ihrem Herzen, dass es für alle das Beste wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)