Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 61: Auf ewig unvergessen -------------------------------- Als Bunny am nächsten Morgen aufwachte, lag Mamoru nicht mehr neben ihr. Einen Moment lang glaubte sie, die Hochzeit und die darauf folgende Nacht nur geträumt zu haben, doch sie befand sich schließlich immer noch in Mamorus Wohnung. Leise jauchzend betrachtete sie den Ehering an ihrem Finger. Ihr Traum war wahr geworden. Sie kroch aus dem Bett. Noch immer trug sie Mamorus Hemd. Sie sah sich im Zimmer um. Sie hatte ganz vergessen, dass sie ja auch noch ein paar Kleider hier brauchte! Langsam ging sie auf die Tür zu und öffnete sie. Sie hörte Mamorus Stimme vom Flur her. Er schien zu telefonieren. Bunny konnte nicht verstehen, was er sagte. Sie beschloss, im Wohnzimmer auf ihn zu warten. Zu gern wäre sie auf den Balkon gegangen, doch dafür hatte sie zu wenig an. Also setzte sie sich auf den Sessel und zog die Beine an. Nach etwa zwei Minuten hörte sie, wie Mamoru auflegte. Als er das Wohnzimmer betrat, erschrak er. Er hatte nicht mit Bunny gerechnet. „Guten Morgen!“, sagte sie fröhlich und lief auf ihn zu. „Morgen...“, sagte Mamoru und hielt sich sein Herz. Dann gab er ihr einen Kuss. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er. „Ja, sehr gut sogar.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits kurz vor elf! „Was?! Schon so spät?!“ Mamoru folgte ihrem Blick. „Ja, ich konnte es auch kaum fassen. Ich bin auch eben erst aufgestanden, als das Telefon geklingelt hat. Jetzt war Bunny baff. Ihr Mamoru, der Mann der es eigentlich gewohnt war nicht länger als sechs Stunden zu schlafen blieb genauso lang im Bett wie sie? „Du hast einen schlechten Einfluss auf mich!“, sagte Mamoru mit gespielt ernstem Gesicht. Bunny wollte etwas erwidern, doch ihr Magen unterbrach sie mit einem Knurren. Mamoru lachte. „Komm, wir frühstücken erst mal.“ Gemeinsam gingen sie in die Küche. Mamoru setzte Tee auf, er wusste, dass Bunny Kaffee nicht übermäßig mochte. „Wer hat eigentlich angerufen?“, fragte Bunny, während sie den Kühlschrank untersuchte. „Makoto. Sie hat gefragt, ob wir nachher mit den anderen picknicken wollen.“ „Bei dem Wetter?“ Bunny schaute aus dem Fenster. Es regnete in nicht geringem Maße. Mamoru zuckte mit den Schultern. „Sie hat gemeint im Park gäbe es einen Steinpavillon, der sich hervorragend für ein Picknick im Regen eignet.“ „Achso. Und, hast du zugesagt?“ „Ich habe gesagt ich rede mit dir, aber dass du bestimmt dafür bist, schließlich geht es um Essen.“ „Und noch besser: Um Makotos Essen!“ Bunny leckte sich über die Lippen. Zehn Minuten später saßen die beiden im Wohnzimmer und aßen. Mamoru hielt sich ob des späteren Picknicks zurück, doch Bunny haute rein, als würde sie danach eine Woche lang nichts mehr bekommen. Er schmunzelte bei dem Anblick, den sie bot. „Wasch ischt?“, fragte sie mit vollem Mund, als sie seinen Blick sah. „Nichts, ich dachte nur gerade, dass ich der glücklichste Mensch der Welt bin.“ Sie strahlte und fiel ihm um den Hals, wobei sie eine kleine Marmeladenspur auf seiner Wange hinterließ. Schuldbewusst wischte sie sie wieder ab. Mamoru lachte. „Wann treffen wir uns eigentlich mit den anderen?“, fragte Bunny, während sie das Geschirr zusammenräumte. „In zwei Stunden.“, sagte Mamoru. „Dann können wir ja meine Eltern nochmal besuchen.“, sagte Bunny. Mamoru nickte. Sie stellten das Geschirr einfach ab, zum Abwaschen hatten sie keine Lust. „Sag mal, hast du vielleicht was zum Anziehen für mich?“, fragte Bunny dann. Mamoru sah sie an. Er nickte, wenn auch ziemlich traurig. Er ging voraus ins Schlafzimmer. Bunny rätselte noch immer über seine Miene, als er eine Jeans und einen lila Pulli aus dem Schrank holte. „Ich hab den Zwillingen etwas Geld für Kleidung gegeben, als sie bei mir gewohnt haben.“ „Oh...“, sagte Bunny und senkte den Blick. „Hier. Ich bin mir sicher sie hätten nichts dagegen, wenn ihre Oma ihre Sachen anzieht.“ Bunny lächelte leicht. Dann nahm sie aber doch die Hose und den Pulli. Gemeinsam gingen die beiden ins Bad, wo Mamoru ihr noch ein Handtuch rausholte. Während sie duschte, wartete Mamoru auf der Couch und las Zeitung. Es standen einige Unfälle darin und auch ein Mord. Mamoru seufzte. °Hoffentlich wird es sowas in Zukunft nicht mehr geben...°, dachte er bei sich. Als das Geräusch der Dusche verstummte, holte er sich ebenfalls neue Kleidung. Bunny kam aus dem Badezimmer, kaum dass er davorstand. „Passen die Sachen?“, fragte er. Sie nickte. „Grade so. Also entweder ich bin seit ich dreizehn war nicht mehr viel gewachsen oder die beiden waren groß für ihr Alter. Mamoru tippte auf letzteres, dann ging er ins Bad. Ihre Haare hatte Bunny noch unter einem Handtuchturban versteckt, da sie Mamoru duschen lassen wollte, während sie im Wohnzimmer föhnte. Erst einmal ging sie aber zur Couch. Die Zeitung lag noch aufgeschlagen da. Auch Bunny fragte sich, wie denn das Leben in Kristall Tokio konkret aussehen würde. Dann nahm sie den mitgenommenen Föhn und ging zur Steckdose. Selbst als Mamoru komplett geduscht und angezogen war und die Zeitung gelesen hatte, föhnte Bunny noch. „Vielleicht sollte ich mir eine Kurzhaarfrisur zulegen.“, sagte sie, als sie endlich fertig war. Mamoru kam zu ihr und fuhr mit der Hand durch ihr offenes Haar. „Bloß nicht. Es ist wunderschön, so wie es ist. Genau so gefällst du mir.“ Er küsste sie zur Bestätigung. Strahlend umarmte sie ihn. Dann ging sie ins Bad um den Föhn zurückzubringen und vor dem Spiegel ihre Haare wieder in Knubbelform zu bringen. „Bist du fertig?“, fragte Mamoru, als sie wieder herauskam. Sie nickte. Dann gingen die beiden zum Flur und zogen ihre Schuhe an. „Warte, was mache ich mit dem Kleid?“ „Ich hab es aufgehängt, warte, ich hole es.“ Er ging noch einmal ins Schlafzimmer und kam mit dem Brautkleid zurück. Dankbar lächelte sie ihn an, dann schlüpfte sie noch in eine von Mamorus Jacken. -------<-----@ Im Auto hing Bunny ihren eigenen Gedanken nach und sah aus dem Fenster. In Gedanken ließ sie den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren. So merkte sie nicht, dass Mamoru nicht zu ihr nach Hause fuhr. Erst als der Wagen auf einem Parkplatz anhielt, den sie nicht kannte, merkte sie auf. „Wo sind wir?“, fragte sie. Doch Mamoru war schon ausgestiegen. „Warte kurz, ich bin gleich wieder da.“, sagte er und schon war er verschwunden. Verwirrt legte Bunny den gerade geöffneten Sicherheitsgurt wieder an. Sie musste kaum zehn Minuten warten, als Mamoru zurückkam. Er hatte einen großen, verpackten Blumenstrauß dabei, den er auf den Rücksitz legte. Dann stieg er wieder ein und startete wortlos den Motor. Bunny sah ihn an. Sein Blick hatte etwas seltsames an sich, dass sie noch nie gesehen hatte. Sie beschloss, einfach abzuwarten. Tatsächlich fuhren sie noch immer nicht zu ihrem Elternhaus. Erst kurz bevor sie ankamen, erkannte Bunny, wo Mamoru hin wollte. Sie parkten den Wagen und stiegen aus. Mamoru nahm den Strauß vom Rücksitz und ergriff Bunnys Hand. Gemeinsam betraten sie den riesigen Friedhof. Mamoru ging zielstrebig die Reihen entlang, bis er an einer großen, steinernen Engelsstatue ankam. An dem Grabstein, der sich rechts daneben befand, hielt er an. Bunny besah sich den Marmor näher. Hier ruhen Chiba, Aki & Chiba, Natsumi Geliebte Eltern, Auf ewig unvergessen Bunny riss die Augen auf. Vorsichtig blickte sie in Mamorus traurige Augen. Er beugte sich leicht nach vorn und strich mit der Hand über den Grabstein. Dann packte er den Blumenstrauß aus. Er bestand aus vielen roten Rosen. Mamoru legte den Strauß ab und nahm dann wieder Bunnys Hand. Sie sah ihn immer noch an. Mamoru sprach selten über seine Vergangenheit. Sie hatte zwar gewusst, dass seine Eltern tot waren, doch nicht, dass sie gleichzeitig so nah waren. Er war noch nie mit ihr hier gewesen. Still verstrichen die Minuten. Bunny betrachtete mal den Grabstein, mal Mamoru. Ihr fiel auf, dass der Stein aussah, als würde er regelmäßig geputzt werden. „Sie liebte Rosen über alles. Vor allem rote.“ Bunny sah auf. Mamoru betrachtete noch immer das Grab. Zweifelsfrei hatte er von seiner Mutter gesprochen. Mamoru war sechs Jahre alt gewesen, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. „Unser ganzes Haus war voller Rosen. Sie hat immer dafür gesorgt, dass sie frisch aussahen.“ Bunny sagte nichts dazu. Wieder hob Mamoru die Hand und fuhr die Oberkante des Steins entlang. Er lächelte. „Ich habe euch meine Frau mitgebracht.“, sagte er. Unaufgefordert trat Bunny einen Schritt vor. Obwohl es ein absurder Gedanke war, fühlte sie sich, als würde sie tatsächlich seinen Eltern vorgestellt. Sie war glücklich, dass er sie als seine Frau vorstellte. Etwa fünfzehn Minuten redete Mamoru leise zum Grab seiner Eltern. Dann gingen die beiden nebeneinander zurück zum Parkplatz. -------<-----@ „Ich erinnere mich kaum noch an sie.“ Mamoru und Bunny saßen wieder im Wagen, diesmal auf dem Weg zu Bunnys Eltern. Sie sah ihn von der Seite an, während er erzählte. „Nach dem Unfall hab ich mich allein gefühlt. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und nachdem Fiore weg war, wurde ich in ein Waisenhaus gesteckt. Ich war ja erst sechs. Ich durfte noch einmal in das Haus, in dem ich mit meinen Eltern gewohnt hatte. Dort standen noch überall die letzten Rosen, die meine Mutter vor dem Unfall kaufte. Ich habe mitgenommen, was ich konnte. Der Rest wurde verkauft und das Geld auf mein Konto eingezahlt, an das ich ja noch nicht herankam. Ein paar Bilder habe ich retten können. Eins davon trage ich immer bei mir.“ Als sie an einer roten Ampel hielten, nahm er ein Foto aus seinem Geldbeutel. Bunny nahm es entgegen. Es zeigte eine schöne, junge Frau mit braunen Haaren und ozeanblauen Augen. Hinter ihr stand ein großgewachsener Mann. Seine Haare waren schwarz, seine Augen braun. Die Frau hatte ein kleines Kind auf dem Schoß, das Mamoru sein musste. Er war wirklich niedlich. Die drei schienen glücklich zu sein. Sie lächelten. „Das wurde kurz vor dem Unfall aufgenommen. Es ist mein Lieblingsbild.“ „Deine Mutter ist sehr hübsch.“, sagte Bunny. Es widerstrebte ihr, in der Vergangenheitsform von Mamorus Eltern zu sprechen. Sie sah, dass er lächelte. „Danke.“ Sie hielten vor Bunnys Elternhaus. Mamoru stellte den Motor ab, aber stieg noch nicht aus. „Ich hoffe ich habe dich nicht mit dem Besuch überfallen. Ich habe noch nie mit jemandem über meine Vergangenheit geredet, außer mit dir.“ Bunny lehnte sich an ihn und küsste ihn auf die Wange. „Ich bin dir dankbar dafür.“ Dann öffnete sie die Autotür. -------<-----@ Die beiden hatten kaum geklingelt, da wurde schon die Tür geöffnet. Ikuko strahlte die beiden an. „Na, wie geht es dem frischgebackenen Ehepaar?“, fragte sie. „Hallo Mama. Uns geht es gut.“, sagte Bunny. Mamoru folgte den Frauen ins Haus. „Was soll ich mit dem Kleid machen?“, fragte er. „Oh, gib es mir. Ich bringe es schnell nach oben.“ Ikuko ging mit dem Brautkleid die Treppe hinauf und kam gleich darauf wieder runter. „Ich habe gehofft, dass ihr uns noch einmal besuchen kommt und habe einen Zitronenkuchen gebacken.“ Bunny jubelte. Sie zog Mamoru hinter sich her ins Wohnzimmer. Ikuko kam mit dem Kuchen und Tellern aus der Küche und stellte sie ab. „Bunny verteil doch bitte den Kuchen. Ich bin gleich mit dem Tee da.“ Gepolter vom Flur her kündigte davon, dass Shingo den Kuchen gerochen hatte. „Hey Bunny!“, rief er schon von draußen, als er ihre Schuhe sah. „Na, Bruderherz? Wie war die Schule?“ Sie grinste. Shingo streckte ihr die Zunge raus. Dann ließ er sich Bunny und Mamoru gegenüber in einen der Sessel fallen und sah die beiden forschend an. „Und, was habt ihr heute noch vor?“ Ikuko kam mit dem Tee aus der Küche. „Wir treffen uns nachher mit Rei und den anderen im Park.“, sagte Bunny und schob sich ein großes Stück Kuchen in den Mund. „Mhm, der ist super, Mama!“ „Danke mein Schatz.“ Die Tür fiel ins Schloss. „Ich bin wieder da.“, rief Kenji Tsukino aus dem Flur. Ikuko erhob sich, um ihrem Mann die Aktentasche abzunehmen. „Hallo Schatz. Du bist aber früh dran, heute.“ „Ja, ich hab mir den halben Tag freigenommen, falls Bunny uns besuchen kommt.“ „Ich bin schon da, Papa.“ Bunny sprang auf und eilte ihrem Vater entgegen. „Oh, hallo meine Kleine.“ Ihr Vater umarmte sie glücklich. Mit seiner Tochter am Arm kam er ins Wohnzimmer zurück. „Herr Tsukino.“ Mamoru war aufgestanden und hielt Bunnys Vater die Hand hin, die dieser ergriff. „Mamoru.“ Kenji lächelte leicht. „Shingo, mach deinem Vater Platz.“, sagte Ikuko, während sie ihrem Mann Tee einschenkte. Bunnys Bruder stand auf und setzte sich zu Mamoru auf die Couch. Auch Bunny nahm wieder Platz. Kenji ließ sich in den Sessel fallen. „Oh, Zitronenkuchen.“ Er nahm seinen Teller und probierte. „Lecker.“, sagte er. Eine Zeit lang waren nur die Geräusche des Geschirrs zu hören. Alle Anwesenden widmeten sich Tee und Kuchen. Als Bunny den Kampf um das letzte Stück gewonnen hatte, stellte ihre Mutter die Teetasse hin. „Wie genau wird das heute Abend eigentlich ablaufen?“ Bunny und Mamoru sahen sich an. „Keine Ahnung.“, sagte Bunny. „Pluto, ich meine Setsuna ist diejenige, die sich mit solchen Sachen auskennt.“ „Also handelt ihr einfach spontan?“, fragte Shingo. Bunny und Mamoru nickten unangenehm berührt. Bei Shingo hörte sich das so negativ an. „Solltet ihr nicht besser einen genauen Plan haben, bevor ihr versucht die Welt so drastisch zu verändern?“, meinte Kenji skeptisch. Ikuko legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. „Lass doch, Liebling. Sie werden schon wissen, was sie tun. Immerhin haben sie es bisher immer geschafft, das alles gut wird.“ Bunnys Vater nickte widerwillig. Es war bereits kurz vor ein Uhr, als Bunny und Mamoru sich verabschiedeten. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, da wandte Kenji sich zu seiner Frau um. „Glaubst du sie haben...?!“ Ikuko zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber es ist ihre Sache. Sie ist nicht mehr unser kleines Mädchen. Ab Morgen wird sie eine ganze Welt regieren!“ Kenji seufzte tief, sagte jedoch nichts dazu. -------<-----@ „Hey, hallo Bunny, hallo Mamoru. Das Eheleben tut dir gut, wie man sieht, du bist mal pünktlich!“ Rei hatte das Paar als Erste entdeckt und konnte es einfach nicht lassen Bunny zu necken. Die streckte ihr kurz die Zunge raus und setzte sich dann zu den anderen auf die Decke, die im Pavillon ausgebreitet war. Mamoru stellte den benutzten Schirm ab und setzte sich dann neben seine Frau. Seiya vermied es, die beiden anzusehen. „Na, wie fühlt es sich an, verheiratet zu sein?“, fragte Minako. „Super.“, antwortete Bunny. Obwohl sie noch nicht lange verheiratet waren, meinte Bunny es ernst. Es machte sie unheimlich glücklich, dass Mamoru sie zu seinen Eltern mitgenommen hatte. Verschwörerisch beugte sich Minako nun ganz nah zu ihr. „Du bist ja so nachdenklich... Kann es sein, dass du an letzte Nacht denkst?!“ „Minako!“, empörte sich Makoto, obwohl sie nicht leugnen konnte, dass auch sie neugierig war. Rei, Makoto und Minako kicherten. Ami lief rot an. „Aber nun sag mal, Bunny: Wie hat dir der gestrige Tag gefallen?“ Minako war wieder ernst. Hier ging es schließlich um ihre Ehre. Bunny lächelte. „Es war einfach wunderbar. Ich danke euch allen für den schönsten Tag meines Lebens!“ „Ehrensache.“, sagte Motoki, der an Makotos Seite saß. „Wie habt ihr das eigentlich alles geschafft? Ich meine in den paar Stunden habt ihr erschaffen, wozu andere ein halbes Jahr brauchen!“ „Tja...“ Minako sah Bunny mit wissendem Blick an. Makoto übernahm das Antworten. „Es ist ja nicht so, als hätte sich von uns noch keine ihre Hochzeit vorgestellt. Wir haben einfach alles, was uns gefallen hätte zusammengeworfen und gemacht was in der kurzen Zeit ging.“ „Hmm...“, machte Bunny. „Und das Essen? Ich meine das waren schließlich riesige Mengen! Und super geschmeckt hat es auch!“ Makoto wurde ein wenig rot. „Ami und ich sind eben ein super Küchenteam.“, sagte sie. Ami lächelte. „Glaub das nicht, sie hat praktisch alles alleine gemacht. Ich hab nur Ofen und Herdplatten überwacht, dass nichts anbrennt.“ „Ach, das war halb so wild. Schließlich ist kochen mein Hobby.“ Makoto tat den Rummel um ihre Person mit einer Handbewegung ab. „Sei nicht so bescheiden, Makoto. Es war wirklich eine Glanzleistung, was du alles geschafft hast.“, sagte Motoki. „Ja, und dass der Pavillon um die Ecke stand war echt ulkig. Und die Blumen waren wunderschön! Überhaupt die ganze Deko! Die Lieder waren fantastisch ausgewählt und die Zeitpunkte alle perfekt abgepasst! Und eure Kleider waren einfach traumhaft!“ Nach und nach fasste Bunny all ihre Freunde in ihre Schwärmereien mit ein. „Na, ihr?“ Lässig kam Haruka die beiden Stufen zum Pavillon hinauf. Ihre Jacke über die Schulter geworfen und die Haare nass vom Regen. Michiru lief neben ihr mit einem Schirm in der Hand. Anscheinend hatte Haruka sich geweigert, Michiru den Platz darunter zu nehmen. „Entschuldigt die Verspätung. Wir haben Hotaru zu Doktor Tomoe gebracht.“, erklärte Michiru. Seit der Dämon Germatoid verschwunden und Doktor Tomoe wieder genesen war, lebte er in einem abgeschiedenen kleinen Anwesen außerhalb der Stadt. Da er nun um Hotarus Bestimmung wusste, blieb sie die meiste Zeit bei Haruka und Michiru, doch die drei besuchten ihn oft. Heute war die letzte Gelegenheit für Hotaru ihren Vater als normales Mädchen zu besuchen. Ab Morgen würde sie ganztägig zur Leibwache der königlichen Familie gehören. „Wo ist eigentlich Setsuna?“, fragte Bunny nachdem Haruka und Michiru sich gesetzt hatten. „Sie wollte einen Spaziergang machen.“ „Achso.“ Dann wurde Bunnys ganze Aufmerksamkeit von Makotos mitgebrachtem Essen eingenommen. Ihre Freundin hatte den ganzen Morgen damit verbracht, die Lieblingsessen der Mädchen zuzubereiten. So war es kein Wunder, das alle kräftig zulangten. Allen voran Bunny und Minako. „Ich bin gleich wieder da.“, sagte Mamoru, als Motoki aufstand und sich ein wenig die Füße vertrat. Es hatte gerade mal wieder aufgehört zu regnen, also folgte er seinem Freund. An einem Baum, der vielleicht fünfzig Meter vom Pavillon entfernt war, blieben die beiden stehen. Motoki lächelte Mamoru an. „Was ist das zwischen dir und Makoto?“, fragte Mamoru. Motoki blickte ihn traurig an. „Reika wird nicht mehr zurückkommen. Ich weiß es schon eine ganze Weile. Sie will erstmal in Afrika bleiben und dann wahrscheinlich nach Amerika gehen. Sie hat mich gebeten zu ihr zu kommen, aber das kann ich nicht. Ich könnte hier nicht weg...“ Mamoru nickte und sah ihn mitleidig an. Motoki seufzte. „Ich hätte es nie gedacht, aber so wie es aussieht, empfinde ich etwas für Makoto.“ Mamoru wurde ernst. „Du weißt, du bist mein bester Freund. Aber diese Mädchen bedeuten mir viel. Also muss ich dich wohl warnen: Behandle sie gut!“ Motoki lachte. Er erinnerte sich, dass er zu Mamoru das selbe gesagt hatte, als seine Beziehung mit Bunny begann. „Lass uns zurückgehen. Ich hab schließlich nicht mehr viel Zeit, bis sie nur noch Augen für ihren König hat.“ Motoki zwinkerte doch Mamoru sah die Traurigkeit in seinen Augen. Daran hatte er nicht gedacht. Er beobachtete Bunny und ihre Freunde, während sie zurückgingen. Bunnys und seine Zukunft verhieß rosig zu werden. Doch was war mit den anderen? Der Nachmittag war sehr schön. Ab und zu ließ sich sogar die Sonne blicken. Hin und wieder standen einige von ihnen auf, um sich ein bisschen zu bewegen. Die Mädchen redeten darüber, wie sie sich ihre Hochzeit vorstellten. Einmal bat Motoki Makoto leise ihm zu folgen. Mamoru beobachtete die beiden aus den Augenwinkeln. Makoto schien sich über irgendetwas zu freuen. Er gönnte den beiden diesen Augenblick und nahm sich vor, mit Bunny über seine Gedankengänge zu reden. Als das erste Dämmerlicht hereinbrach, verstummten die Gespräche nach und nach. Alle wussten, dass sie nun aufbrechen mussten. Haruka und Michiru gingen als erste. Sie mussten Hotaru holen. „Noch eine Stunde, dann sind die beiden Tage um.“, sagte Ami mit einem Blick auf die Uhr. Sie packten zusammen. Essensreste gab es kaum, dafür hatten Bunny und Minako gesorgt. Gemeinsam machten sie sich unter ihren Schirmen auf den Weg zu den Autos. Taiki hatte sich einen Wagen geliehen. Minako und Ami fuhren bei den Starlights mit, der Rest nahm in Mamorus Auto Platz. -------<-----@ Als die Gruppe am Hikawa Tempel ankam, war Setsuna schon da. Sie unterhielt sich mit Reis Großvater. Kurz nach ihnen trafen Michiru, Haruka und Hotaru ein. Sie versammelten sich alle um Setsuna. „Wir sollten uns zunächst verwandeln.“, sagte sie und wurde zu Sailor Pluto. Die anderen taten es ihr nach. Reis Großvater verzog keine Miene, aber Motoki, der das noch nie gesehen hatte, zog scharf die Luft ein. Die Sonne ging unter. Als die letzten Strahlen die Erde berührten, gab es einen bläulichen Schimmer am Horizont. „Es ist so weit.“, sagte Pluto. „Meine Barriere ist gefallen. Kristall Tokio muss erwachen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)