Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 60: Der schönste Tag im Leben ------------------------------------- Beim Tempel wartete alles auf die Ankunft der Braut. Die dunklen Wolken am Himmel hatten sich verzogen und nun strahlte die Sonne auf den Platz. Es war sogar ein wenig warm. Irgendjemand da oben musste sich wohl wünschen, dass die Hochzeit bei strahlendstem Wetter stattfand. Vor dem Eingang zum Tempel war ein großer Rosenbogen aufgebaut, unter dem bereits Reis Großvater stand. In mehreren Reihen standen kleine Bänke davor. An der Seite der Bänke, die zum `Innengang´ führte, waren kleine Sträuße aus verschiedenfarbigen Rosen befestigt. Vom oberen Absatz der Treppe bis zum Traualtar lief ein weißer Teppich, über den die Braut schreiten würde. Die meisten Gäste waren bereits da. Auf der linken Seite, in der ersten Reihe saß Setsuna. Hinter ihr Kermesite und ihre Schwestern. Artemis tigerte unablässig umher. Auf der rechten Seite war die erste Reihe noch leer. Bunnys Eltern und Bruder würden dort Platz nehmen. In der zweiten Reihe saßen Naru und Umino, in der dritten Yaten und Taiki. Hotaru stand an der Treppe. Sie trug ein niedliches zartrosa Kleidchen und hielt einen Korb mit Blütenblättern in der Hand. Gespannt blickte sie nach unten. Seiya stand noch unter einem großen Baum an der Seite. Er beobachtete das Geschehen mit gemischten Gefühlen. Gleich würde Mamoru Bunny heiraten. Damit wäre Seiyas Niederlage besiegelt. Er blickte zum Bräutigam, der sich gerade mit Motoki unterhielt. Mit einem Ruck stieß er sich vom Baum ab und ging auf Mamoru zu. „Kann ich dich noch kurz sprechen?“, fragte er. Mamoru sah ihn an und warf dann einen nervösen Blick auf die Uhr. Noch zehn Minuten bis siebzehn Uhr. „Ja, aber wirklich nur ganz kurz.“ Mamoru sah Motoki an, der den Blick verwirrt erwiderte. Die beiden Männer stellten sich ein wenig abseits des Geschehens. „Ich wollte dich nur noch einmal an meine Worte erinnern. Pass gut auf sie auf. Sonst übernehme ich das. Weder eure Hochzeit noch die Tatsache, dass ihr bald gemeinsam über diese Welt herrschen werdet, wird mich davon abhalten.“ Mamoru nickte ernst. „Keine Sorge. Ich werde ihr niemals wehtun.“ Er streckte Seiya seine Hand hin. Seiya betrachtete sie einen Moment lang, dann hob er auch seine. Es war ein stilles Übereinkommen zweier Männer, dass Bunnys Wohl immer an erster Stelle in ihrem Leben kommen würde. -------<-----@ Alles war bereit. Mamoru hatte seinen Platz vorn am Altar eingenommen und Seiya hatte sich zu seinen Brüdern gesetzt. Motoki stand neben Mamoru und lächelte ihn aufmunternd an. Haruka, Ikuko und Shingo kamen die Treppe hoch. Schnell huschten die drei auf ihre Plätze, Haruka setzte sich neben Setsuna und Ikuko nahm Luna auf ihren Schoß. Auf ein Zeichen von Hotaru begann Michiru, die ebenfalls vorn am Altar stand, auf ihrer Violine zu spielen. (youtube.com/watch?v=UkrKOZfKDkI). Die versammelten Gäste erhoben sich. Langsam kamen Rei und Minako in Sicht, die den Brautzug anführten. Jede von ihnen hatte eine weiße Rose in der Hand. Als nächstes folgten Ami und Makoto. Als sie die Treppe hinter sich gelassen hatten, reihte auch Hotaru sich ein. Sie fing an, die Rosenblätter aus ihrem Körbchen zu streuen. Dann kamen auch Braut und Brautvater hinauf. Noch konnte Mamoru Bunny nicht sehen. Unter den Klängen der Violine schritt die kleine Prozession über den Teppich. Vorne angekommen stellte sich Rei Motoki gegenüber. Minako stellte sich ein klein wenig versetzt neben sie. Ebenso hielten es Makoto und Ami. Hotaru ging nach links weg und setzte sich zu Haruka und Setsuna. Nun, endlich, konnte Mamoru seine Braut sehen. Bei ihrem Anblick verschlug es ihm die Sprache. Sie sah wirklich umwerfend aus. Der obere Teil ihres Kleides war aus Seide, enganliegend und komplett weiß. Hier und da waren weiße Stickereien darauf zu sehen. Eine Art Träger bildeten kleine, rosafarbene Rosen, die sich einmal um die Schultern rankten. Der untere Teil des Kleides war ein weiter Rock aus ebenfalls weißer Seide, über den weißer Schleierstoff gelegt war, der bis zur Hüfte reichte. Links und rechts waren auf Hüfthöhe gleichfalls rosafarbene Rosen angebracht, die den Schleierstoff mit einem rosafarbenen Tuch begrenzten. Der Schleier, den Rei Bunny `geborgt´ hatte, war nun nach vorn geschlagen und verhüllte ihr Gesicht. Hinten ging er weiter und verdeckte somit gleichsam den Rückenteil des Kleides, an dem sich die Verschnürung befand. Knapp hinter dem Befestigungsreif des Schleiers war eine tiefrosa Rose in ihr Haar gesteckt worden. In den Händen hielt sie ihren Brautstrauß, der sowohl aus rosafarbenen als auch aus weißen Rosen bestand. Als sie Mamoru ansah, lächelte sie. Michiru beendete ihr Lied und setzte sich dann neben Haruka. Kenji legte Bunny den Schleier zurück, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und führte sie dann den restlichen Weg zu Mamoru. Anschließend ging er zu seinem Platz in der ersten Reihe. Ikuko griff nach seiner Hand, als er sich setzte. Reis Großvater räusperte sich. „Verehrte Gäste, verehrtes Brautpaar. Wir haben uns heute hier versammelt, um zwei ganz besondere Menschen in den heiligen Bund der Ehe zu führen. Heute und hier, vor uns allen werden die beiden ihre Gefühle für einander ausdrücken.“ Mit einer Handbewegung bedeutete er Mamoru zu sprechen. Der griff nach Bunnys Händen, die noch immer den Brautstrauß hielten. „Bunny Tsukino. Du bist mein Herz, meine Liebe und mein Leben. Ich fühle mich, als würde ich bereits mein ganzes Leben auf diesen Augenblick hinarbeiten. Mögen alle Blumen der Welt verdorren, meine unendliche Liebe zu dir wird ewig blühen!“ „Mamoru Chiba. Du bist mein Herz, meine Liebe und mein Leben. Unserer Liebe wurden bereits unzählige Steine in den Weg gelegt, doch gemeinsam haben wir sie stets beiseite geräumt. Mögen alle Flüsse der Welt austrocknen, meine unendliche Liebe zu dir wird niemals versiegen!“ Leises Schluchzen kam aus der einen oder anderen Reihe, als die beiden geendet hatten. Reis Großvater erhob wieder das Wort. „Da wir nun alle Zeugen der Liebe dieser beiden Menschen sind, frage ich dich, Mamoru Chiba: Möchtest du die hier anwesende Usagi Tsukino zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Krankheit und Gesundheit, bis dass der Tod euch scheidet? So antworte mit `Ja, ich will´.“ „Ja, ich will.“, sagte Mamoru klar und deutlich. „Und so frage ich auch dich, Usagi Tsukino: Möchtest du den hier anwesenden Mamoru Chiba zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Krankheit und Gesundheit, bis dass der Tod euch scheidet? So antworte mit `Ja, ich will´.“ „Ja, ich will.“, sagte Bunny glücklich. „Wenn irgendeiner der Anwesenden einen Grund weiß, warum diese Beiden nicht heiraten sollten, so möge er jetzt sprechen, oder für immer schweigen.“ Taiki, Yaten und so mancher andere warf Seiya einen nervösen Blick zu. Der saß stocksteif da, die Lippen aufeinander gepresst und die Augen starr auf Bunny gerichtet. Doch er sagte nichts. „Da niemand etwas einzuwenden hat, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau.“ Motoki reichte Mamoru ein Samtkissen, auf dem die Eheringe lagen. Bunny drehte sich um und gab Rei ihren Brautstrauß. Mamoru nahm den Ring der Braut und steckte ihn Bunny an den Finger. „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meiner Freundin und Vertrauten. Vor allem aber zu meiner über alles geliebten Ehefrau.“ Bunny nahm den zweiten Ring und steckte ihn Mamoru an. „Mit diesem Ring nehme ich dich zu meinem Freund und Vertrauten. Vor allem aber zu meinem über alles geliebten Ehemann.“ „Du darfst die Braut nun küssen.“, sagte Reis Großvater und zwinkerte Mamoru schelmisch zu. Überglücklich wendete sich der Bräutigam seiner Braut zu. Auch Bunny schloss die Augen, als die beiden mit ihrem leidenschaftlichen Kuss die soeben geschlossene Ehe bekräftigten. Ein Sonnenstrahl fiel direkt auf das Paar und hüllte es in gleißendes Licht. Auf Bunnys Stirn erschien ihr Halbmond und auf Mamorus das Zeichen der Erde. Für einige Sekunden standen nicht Bunny und Mamoru sondern Serenity und Endymion da und küssten sich. Dann war es vorbei. Die beiden lösten sich voneinander und drehten sich zu den Gästen. Naru und Umino trauten ihren Augen nicht. Hatten Bunny und Mamoru sich eben wirklich verwandelt? Naru schüttelte den Kopf. Nein, das war unmöglich. Sie musste sich geirrt haben. Als sich das Brautpaar ihnen zuwandte, setzte sie schnell ein Lächeln auf und stimmte in das Klatschen der anderen Gäste mit ein. Umino hatte ähnliche Gedanken wie seine Freundin. Doch als er sie ansah, um ihre Reaktion zu sehen, hatte sie bereits mit dem Klatschen begonnen. So zuckte Umino nur mit den Schultern und hob dann ebenfalls die Hände. Hand in Hand schritten Bunny und Mamoru den weißen Teppich entlang zurück. Den Brautstrauß hatte Bunny sich bereits zurück geholt. Am Treppenabsatz hielt Mamoru an. Bunny stoppte ebenfalls. Im Gegensatz zu ihr war der Bräutigam über die nächste Etappe informiert. Motoki übernahm nun das Kommando. „Also los, Leute! Jeder weiß, was zu tun ist!“ Es kam Bewegung in die Gästegemeinschaft. Alle Mädchen außer Haruka gingen zum Brautpaar und stellten sich auf. Bunny begriff sofort. Es war Zeit den Brautstrauß zu werfen. Vorher warf sie allerdings noch einen Blick hinter die kleine Horde vor sich. Während die Mädchen hier standen, Mamoru einen Schritt von Bunny entfernt und ihre Mutter mit dem Fotoapparat neben ihnen, machten sich die übrigen Herren und Haruka daran, die Bänke beiseite zu räumen. Verblüffung stand in ihrem Gesicht geschrieben. „Kümmere dich nicht darum!“, sagte Minako und winkte ab. An dem Blitzen in ihren Augen sah Bunny, dass sie ganz begierig darauf war, den Strauß zu fangen. Bunny schmunzelte, als sie daran dachte, was Yaten wohl davon halten mochte. „Na gut.“ Sie drehte sich um und ging leicht in die Knie. „Achtung...“ Mit einer kräftigen Bewegung warf Bunny den Strauß. Dann sah sie gleich nach, wer denn die nächste Braut sein würde. Ein fettes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. -------<-----@ Langsam ging die Sonne unter. Der Tempelvorhof hatte sich gewaltig verändert. Die Bänke und der Teppich waren einem Festpavillon gewichen, der bereits fertig aufgebaut um die Ecke gestanden hatte. Schwer war er nicht, so hatten Motoki, Taiki, Yaten, Seiya, Haruka und auch Bunnys Vater ihn gemeinsam tragen können. Tische, Stühle, Musikanlage und Buffet waren dermaßen schnell aufgebaut, dass es an Zauberei grenzte. Nun saßen alle an der Tischgruppe. Makoto hatte sich mit dem Essen selbst übertroffen. Selbst warmgehalten schmeckte alles fantastisch. Immer wieder fragte sich Bunny, wie ihre Freundinnen das nur alles geschafft hatten. Rein zeittechnisch war es quasi unmöglich. Das leise Klingeln eines Glases ließ die Gespräche verstummen. Motoki hatte sich erhoben und sich Gehör verschafft. „Liebe Gäste, liebes Brautpaar. Da der heutige Tag doch eine eher spontane Aktion war, hatte ich leider keine Zeit, einer große Rede vorzubereiten. Trotzdem sehe ich es als Trauzeuge als meine Pflicht an, einige Worte zu sagen. Ich kenne euch beide schon seit Jahren. Mamoru, du ist mein bester Freund seit ich denken kann. Und die kleine Bunny... es kommt mir vor wie gestern, als sie täglich einmal zu mir in die Spielhalle geschneit kam und mich mit ihren blauen Kinderaugen angesehen hat. Jetzt ist aus dir eine stolze junge Frau geworden, die einmal viel erreichen wird.“ Motoki hob sein Glas. „Bleibt mir nur noch eins zu sagen: Auf das Brautpaar und eine glückliche, kinderreiche Ehe!“ Alles lachte, dann hob jeder der Anwesenden ebenfalls sein Glas und trank auf das Wohl der frischgebackenen Eheleute. Minako huschte in eine Ecke des Zeltes und sorgte für Musik. Mamoru erhob sich und hielt Bunny seine Hand hin, die sie sofort ergriff. Gemeinsam gingen die beiden um den Tisch herum und tanzten ihren ersten Tanz als Ehepaar zu den Klängen von `Always´ von Bon Jovi. Minako hatte dieses Lied bewusst ausgewählt. Denn die Liebe zwischen Mamoru und Bunny würde ewig halten. Das war ihnen allen klar. Die beiden Tanzenden sahen sich tief in die Augen. I´ll be there till the stars don´t shine Till the heavens burst and The words don´t rhyme I know when I die, you´ll be on my mind And I´ll love you - Always So viele Gefahren hatten die beiden gemeinsam bestanden, so viele Hindernisse gemeinsam überwunden. Allein der Glaube an ihre unendliche Liebe hatte den Kristall des reinen Lichts erschaffen und so zur Geburt von Sailor Cosmos geführt. Seiya saß am äußeren Ende des Tisches und sah wie alle anderen dem Paar zu. When he holds you close, when he pulls you near When he says the words you´ve been needing to hear I wish I was him Mamoru sah Bunny an und lächelte. Während sie so in seinen Armen lag und mit ihm tanzte, dachte er daran, dass er der glücklichste Mensch der Welt war. Er hatte eine Familie und Freunde. Für Bunny würde er alles tun. If you told me to cry for you, I could If you told me to die for you, I would Take a look at my face There´s no price I won't pay To say these words to you Mamoru sah vor sich eine Zukunft, die ihn glücklicher als alles andere machen würde. Hauptsache Bunny war bei ihm. Always, für immer. And I will love you, baby, always And I´ll be there forever and a day, always I´ll be there ´til the stars don´t shine ´Til the heavens burst and the words don´t rhyme I know when I die, you´ll be on my mind And I´ll love you, always Als das Lied zu Ende war, beugte sich Mamoru zu seiner Braut und küsste sie leidenschaftlich und lang. Schon kam Motoki auf Bunny zu. „Würde die Braut mir diesen Tanz gewähren?“, fragte er und verbeugte sich formvollendet. „Sehr gern.“, sagte Bunny und knickste leicht. Lachend stellten die beiden sich auf, während Rei, als erste Brautjungfer, sich Mamoru schnappte. Das nächste Lied war `Everything I do´ von Bryan Adams. Die beiden Tanzpaare blieben nicht allein. Da die CD auch ohne Minako laufen würde, holte sie kurzerhand Yaten nach vorn. Auch Bunnys Eltern gesellten sich nun dazu, ebenso wie Naru und Umino. Luna und Artemis lagen auf einem Kissen auf einem der Stühle. Nach dem Lied verbeugte sich Motoki wieder leicht vor Bunny, zwinkerte ihr zu und ging dann los, um Makoto für den nächsten Tanz zu gewinnen. „Na, meine Kleine, möchtest du nicht auch mal mit deinem alten Vater tanzen?“, fragte Kenji seine Tochter. Bunny schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Die Musik setzte wieder ein. Aerosmith´ unvergleichliche Stimme sang `I don´t want to miss a thing´. Danach wurde Bunny praktisch einmal quer durch den Raum gereicht. Schließlich war Seiya an der Reihe. Bunnys Wangen waren inzwischen schon leicht gerötet von der Anstrengung. Ein wenig mechanisch begab sich Seiya in Tanzposition. Als die ersten Klänge des nächsten Songs zu hören waren, stöhnten alle Männer gleichzeitig auf, während die Mädchen amüsiert dreinschauten. Schon begann Bill Medley zu singen. Wenig später stimmte auch Jennifer Warnes mit ein und schon tönte `Time of my life´ aus den Lautsprechern. Die ganze Zeit während sie tanzten, nahm Seiya den wunderbaren Duft von Bunny wahr. Überall an ihr haftete der Geruch von Rosen. Beinahe meinte er, sich in dieser Situation zu verlieren. Erinnerungen stiegen in ihm auf. Bunny saß weinend auf dem Schuldach, nachdem sie eine rote Rose gesehen hatte, Tuxedo Masks Markenzeichen. Er ging auf sie zu und tröstete sie. Nahm sie in den Arm, trocknete ihre Tränen, deren Platz sofort von dicken Regentropfen eingenommen wurde. Sie standen einfach nur so da, eng umschlungen. Bis er sich auf einmal aus der Umarmung löste und sich zu ihr hinunter beugte. Zaghaft küsste er sie. Sie erwiderte den Kuss. Er würde sie Mamoru vergessen lassen. Für immer. „Ähm, Seiya? Das Lied ist zu Ende.“ Seiya riss die Augen auf. Vor ihm stand Bunny, in ihrem Hochzeitskleid. „Entschuldige.“, nuschelte er und ließ ab von der jungen Braut. Dann ging er zielstrebig auf den Ausgang des Zeltes zu. Er brauchte frische Luft. Verwirrt sah Bunny ihm nach, doch als das nächste Lied begann, drehte sie sich zu Mamoru um. Er war ihr Engel, da passte dieses Lied perfekt. `Send me an angel´ von den Scorpions. Schon wirbelten die beiden wieder über die Tanzfläche. Minako und Yaten tanzten die gesamte Zeit über gemeinsam. Nach dem Vater-Tochter Tanz war auch Kenji zu seiner Frau zurückgekehrt. Irgendwann hatten auch Ami und Taiki den Schritt auf die Tanzfläche gewagt. Michiru und Haruka schwebten schon die ganze Zeit elegant für sich in einer Ecke hin und her. Motoki hatte Makoto, nachdem er sie einmal erobert hatte, nicht mehr frei gegeben. Naru war immer noch dabei, zu verhindern, das Umino ihr allzu oft auf die Füße trat. Da leider akuter Männermangel herrschte, saßen Kermesite und ihre Schwestern noch immer am Tisch. Hin und wieder wurde eine von ihnen von Taiki oder einmal auch Kenji aufgefordert. Ganz hinten, beinahe schon versteckt, wagten auch Hotaru und Shingo erste Tanzversuche. -------<-----@ Endlich konnte Bunny sich einmal von der Tanzfläche schleichen. Sie setzte sich auf einen Stuhl und trank erst einmal etwas. Dann fiel ihr auf, dass Umino ebenfalls am Tisch saß. Von Naru weit und breit keine Spur zu sehen. Kurzerhand beschloss Bunny hinauszugehen und sie zu suchen. Die kühle Luft würde ihr gut tun. Als Braut war es gar nicht so einfach, das Zelt zu verlassen. Doch nachdem sie erst Minako, dann Motoki und schließlich Mamoru erklärt hatte, was sie vorhatte, trat sie aus dem Pavillon. Es war kälter, als sie gedacht hatte und so war sie froh über das Jäckchen, das Minako ihr noch aufgeschwatzt hatte. Sie sah sich um. Man konnte schon fast nichts mehr sehen. Nur der Mond schien ungewöhnlich hell. Bunny konnte nicht genau ausmachen, ob Vollmond war oder ein paar Tage vorher. Sie entschied sich, nach rechts zu gehen, zu der Stelle, an der man über ganz Tokio sehen konnte. Genau da fand sie Naru. Ihre Freundin lehnte sich auf das Geländer, das Unfälle verhindern sollte, und sah zu den Sternen. „Ach hier steckst du.“, sagte Bunny und stellte sich neben sie. Naru zuckte leicht zusammen, als sie angesprochen wurde. „Hallo Bunny. Ich hab ein wenig frische Luft gebraucht, nach dem vielen tanzen.“ „Ich auch.“ Eine Weile standen die beiden schweigend nebeneinander. „Du, Naru... Ich muss mit dir reden.“ Naru sah ihre Freundin verblüfft an. „Worüber denn?“ „Über... mich und über Mamoru.“ Naru drehte sich um. Die beiden Mädchen standen sich nun gegenüber. „Also... Es ist so... erinnerst du dich noch an Sailor Moon?“ „Wie könnte ich nicht, sie hat mir schon so oft das Leben gerettet!“ „Ja... Nunja, die Sache ist die...“ Naru sah zu, wie ihre Freundin herumdruckste. „Du bist Sailor Moon, hab ich Recht?“ Jetzt war Bunny überrascht. „Ich j-ja... Woher?!“ Naru lachte. „Ich wusste es nicht. Ich habe es vermutet... Ich weiß auch nicht wieso. Vielleicht habe ich es gespürt, als du mich immer wieder gerettet hast...“ Bunny nickte. „Das ist aber nicht alles.“ Naru blickte auf. „Der Grund, warum ich Sailor Moon bin, ist der, dass ich die Wiedergeburt der Prinzessin des Mondes bin.“ „Wiedergeburt? Prinzessin?“ Naru sah zum Mond auf. „Aber auf dem Mond lebt doch niemand!“ „Niemand mehr. Vor Jahrhunderten gab es dort ein Königreich. Und ich war seine Prinzessin.“ Naru sah ihre Freundin an, um zu prüfen, ob sie die Wahrheit sagte. „Ich werde es dir zeigen.“ Bunny schloss die Augen. Auf ihrer Stirn erschien das Zeichen des Mondes. Ihr Brautkleid wich dem Kleid der Prinzessin. Naru klappte der Mund auf. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück. Dann dämmerte ihr etwas. „Ich hab dich gesehen.“, sagte sie. „Vorhin, bei eurer Trauung, da hast du dich auch verwandelt.“ Nun war es an Bunny, verblüfft zu sein. „Das habe ich nicht gemerkt.“, sagte sie, nachdem sie sich zurückverwandelt hatte. „Es war nur ganz kurz. Ich dachte, ich hätte es mir eingebildet. Ob die anderen Gäste es dann auch gesehen haben?“, rätselte Naru. „Bestimmt. Aber für sie ist es nichts ungewöhnliches.“ „Du meinst, sie wissen es?“ „Ja. Ami, Rei, Makoto, Minako, Michiru, Haruka, Setsuna... und auch Hotaru, sind weitere Sailorkriegerinnen. Sie sind die Kriegerinnen der anderen Planeten unseres Sonnensystems.“ „Und Mamoru? Ich meine er hat sich auch verwandelt!“ „Mamoru ist der Prinz der Erde. In unserem letzten Leben waren wir ein Liebespaar, genau wie in diesem.“ Naru schien von den vielen Informationen sichtlich überfordert zu sein. „Was ist mit deinen Eltern? Motoki? Den vier Frauen, die ich nicht kenne? Diesen drei Jungs?“ Bunny sah ihre Freundin schuldbewusst an. „Meine Eltern haben es gestern erfahren, Motoki ebenfalls. Die vier Frauen gehörten einst zur Familie des schwarzen Mondes, einem unserer Gegner. Doch sie haben die Seiten gewechselt und leben nun als ganz normale Menschen auf der Erde. Was die drei Jungs angeht... Sie kommen von einem Planeten aus einem anderen Sonnensystem und sind dort ebenfalls Krieger.“ Stille. „Dann haben es also alle gewusst außer Umino und mir?“ Bunny nickte betreten. „Aber wieso?!“ „Weil ich noch keine Gelegenheit hatte es euch zu sagen! Außerdem hatte ich es eigentlich nicht einmal vor meinen Eltern zu erzählen. Doch die Dinge haben sich verändert! In zwei Tagen bereits wird die Erde, so wie wir sie kennen, nicht mehr existieren!“ „Wie meinst du das?“ „Nach unserem letzten Kampf wurde der Planet so stark verletzt, dass er sich selbst zerstören wird. Der einzige Ausweg ist Kristall Tokio.“ „Kristall Tokio?“ „Ja. Kristall Tokio ist die zukünftige Stadt. Mit der Kraft der Sailorkrieger wird es erschaffen. Seine Struktur stabilisiert die Erde.“ „Aber was passiert dann mit den Menschen?“ „Den Menschen wird nichts geschehen. Sie werden alle in der neuen Welt weiterleben.“ „Und ihr?“ „Mamoru und ich werden als Königin Serenity und König Endymion über diese Welt herrschen und alles Unheil von ihr abwenden.“ Wieder sagte Naru eine Weile nichts. Sie drehte sich wieder um und ließ ihren Blick über Tokio schweifen. „Darf ich es Umino sagen?“ Bunny nickte. „Natürlich.“ Naru lächelte sie an. „Was sagt er eigentlich dazu, dass du den Brautstrauß gefangen hast?“, fragte Bunny um das Thema zu wechseln. Jetzt lachte Naru gelöst und aufrichtig. „Er hat irgendwas gestottert von wegen das man sowas ernst nehmen müsse und er sich ganz sicher Gedanken machen würde. Sein auffordernder Blick sagte mir, dass er von mir das selbe erwartet.“ „Und was denkst du darüber?“ Naru sah zum Himmel. „Das ist doch egal, oder? Ich meine wenn die Welt verändert wird... Deshalb habt ihr auch so kurzfristig geheiratet, richtig?“ Bunny brauchte eine Weile, bis sie Naru verstanden hatte. Dann schüttelte sie vehement den Kopf. „Das stimmt nicht. Hochzeiten wird es genauso geben wie alles andere! Mamoru und ich haben heute geheiratet, weil wir nicht wollten, dass man denkt wir würden es nur aus Pflicht tun!“ Naru sah sie mit großen Augen an. Bunnys ernster Blick sagte ihr, dass ihre Freundin die Wahrheit sagte. Schon lächelte sie wieder. „Na wenn das so ist, stell dich schonmal auf eine Einladung ein.“ Sie zwinkerte. Bunny umarmte ihre Freundin. „Ich werde langsam wieder reingehen. Ich will Umino gleich alles erzählen.“, sagte Naru und ging dann in Richtung des Pavillons davon. Bunny seufzte. Sie war froh, dass sie Naru alles gebeichtet hatte. „Wie hat sie es aufgenommen?“ Bunny fuhr herum. Hinter ihr stand plötzlich Seiya. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich hab euch beobachtet. Du hast sie ganz schön geschockt.“ Er trat näher. „Ja... Aber ich glaube sie verkraftet es ganz gut. Spätestens, wenn sie Kristall Tokio sieht, weiß sie dass es sich gelohnt hat.“ Seiya nickte. „...Ich hatte ja noch gar keine Gelegenheit, dir zu gratulieren.“, sagte er und kam noch einen Schritt auf sie zu. Er konnte nicht alle Verbitterung aus seiner Stimme verbannen. „Na dann, herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit.“ „Danke, Seiya...“ Bunny sah ihm in die Augen. Seiya schmolz bei ihrem Blick dahin. Er konnte einfach nicht anders, er schloss sie in seine Arme. „Ich werde dich immer lieben!“, flüsterte er. Bunnys Herz klopfte schneller, als sie seine Worte hörte. Doch dann löste sie sich von ihm. „Das schmeichelt mir wirklich sehr, doch meine Liebe wird immer Mamoru gehören.“ Mit diesen Worten ging sie um ihn herum. Einmal blieb sie noch stehen und drehte sich zu ihm. „Denk immer daran, was ich damals zu dir gesagt habe.“ Dann ging sie zurück zum Pavillon. Seiya blieb allein zurück. Er erinnerte sich noch gut an `damals´, als er in der Illusion von Esmeraude gefangen war. „Seiya, ich bitte dich. Komm zurück! Ich könnte es nicht ertragen, dich meinetwegen leiden zu sehen. Wenn du mich liebst, dann komm zurück. Du bedeutest mir sehr viel. Ich liebe Mamoru, doch vielleicht führt das Schicksal uns trotzdem eines Tages zusammen. Vielleicht in einem anderen Leben!“ °Ja°, dachte Seiya. °Vielleicht in einem anderen Leben.° Seine Gedanken schweiften zu Sakura und er wurde rot. In seinem nächsten Leben würde er mehr Glück haben, dessen war er sich sicher. -------<-----@ Als Bunny das Zelt wieder betrat, wurde sie sofort von Mamoru in Beschlag genommen. Gemeinsam tanzten die beiden zu einigen langsamen Liedern. Er stellte ihr keine Fragen, obwohl Naru allein zurückgekommen war und Seiya und Bunny dann die einzigen Fehlenden waren. Er vertraute ihr. Mehr als einmal hatte er gesehen, dass nichts und niemand, nicht einmal Seiya, sie auseinander bringen konnte. Es mochte bereits nach elf Uhr sein, als Minako den CD-Player stoppte. Die Tanzenden hielten sofort inne und drehten sich zu ihr. Minako räusperte sich und wandte sich dann an das Brautpaar. „Tja, ihr beiden. Der Abend ist schon ziemlich weit fortgeschritten und ich dachte, dass es Zeit wird für die Hochzeitsgeschenke.“ Sie bückte sich und holte unter einem der Tische ein Päckchen hervor. Freudestrahlend drückte sie es Bunny in die Hand. „Das ist von Yaten und mir.“ Jetzt war Bunny total baff. „Bist du dir sicher, das du die Kontrolle über die Zeit verloren hast?“, fragte sie. Die Eingeweihten lachten. Naru blieb stumm und Umino sah aus, als hätte er noch nicht ganz verkraftet, was seine Freundin ihm berichtet hatte. Vorsichtig packte Bunny das Geschenk aus. Es war ein kleiner Glaskasten, in dem etwas orange-gelbliches leuchtete. Bei näherem hinsehen, stellte es sich als Herz heraus. Bunny sah Minako an. „Ich hab ein wenig rumexperimentiert. Das ist dabei herausgekommen. Ich nenne es `Liebe im Glas´.“, sagte diese und stemmte stolz die Hände in die Hüften. Als nächstes überreichte Ami ihr Geschenk. Wie nicht anders zu erwarten war, war es ein Buch. „Es soll euch helfen, euch in eurer neuen Rolle zurecht zu finden.“, sagte sie. Das Buch trug den Titel `Adel im zwanzigsten Jahrhundert – Benimm, Pflichten und Rechte´. „Danke.“, sagte Bunny. Ihr graute schon jetzt vor den Dingen, die sie lesen würde. Mamoru jedoch schien sich ernsthaft dafür zu interessieren. „Das hier ist von mir.“, sagte Makoto. Es war ein selbstgebundenes Heft, das mit gepressten Blüten und Blumen verziert war. „Das sind einfache Rezepte, die ich selbst entwickelt habe. Ich arbeite schon eine ganze Weile daran, weil ich es dir irgendwann schenken wollte. Ich hoffe du freust dich, auch wenn du wahrscheinlich bald nicht mehr zum Kochen kommst.“ Bunny blätterte kurz die liebevoll selbst gemachten Blätter durch und lächelte Makoto an. „Jetzt, wo ich das habe, muss ich ja selbst kochen.“ Rei trat einen Schritt vor. Sie überreichte Mamoru und Bunny eine eingerahmte Urkunde. Es war die Eigentumsurkunde für ein Marsgrundstück. „Ich dachte das passt ganz gut.“, sagte sie. Von den vier Schwestern bekam das Brautpaar ein Silberservice, von Motoki eine eingerahmte Fotocollage mit Bildern aus ihrer langjährigen Freundschaft. Bunnys Eltern schenkten den beiden zwei Goldketten, die die gleichen kleinen Engelsanhänger trugen. „Der Beginn der riesigen Schmucksammlung einer Königin!“, sagte Ikuko unter Tränen. Von Naru und Umino kam eine Salzlampe. „Als wir es gekauft haben, wussten wir von Kristall Tokio ja noch nichts. Hoffentlich gibt es dort Strom.“ „Und wenn nicht bekommt die Lampe trotzdem einen Ehrenplatz auf meinem Nachttisch!“, sagte Bunny und strahlte. Seiya, Yaten und Taiki traten vor. Seiya hatte eine rote Rose in der Hand. „Wir haben die ganze Stadt abgesucht. Das hier ist die schönste, die wir finden konnten. Wir haben versucht, sie mit Hilfe unserer Kräfte ewig jung bleiben zu lassen. Warten wir ab, ob es funktioniert hat.“ Bunny und Mamoru bedankten sich. Als Letztes traten Luna und Artemis vor. „Wir haben uns lange Gedanken gemacht, was wir euch schenken könnten. Zum Schluss haben wir uns dazu entschieden, euch eine eurer vergessenen Erinnerungen zurückzugeben. Zu mehr als einer reicht unsere Kraft leider nicht aus.“ Die beiden Katzen schlossen die Augen. Die Halbmonde auf ihrer Stirn begannen zu leuchten. Etwa eine Minute herrschte Ruhe im Raum. Alle sahen gebannt zu Mamoru und Bunny, die mit ebenfalls geschlossenen Augen einen wunderschönen Augenblick zu erleben schienen. Als Bunny die Augen wieder öffnete, standen Tränen darin. „Danke“, hauchte sie. -------<-----@ Das Schloss klickte und Mamoru öffnete die Tür. Grinsend drehte er sich zu Bunny um, die müde aber glücklich hinter ihm stand. Nach endlosen, fröhlichen Stunden, war die Hochzeit vorbei. Alle Gäste waren gegangen und das Brautpaar hatte endlich Zeit für sich. Mamoru ging auf seine geliebte Braut zu und hob sie hoch, ehe sie sich wehren konnte. Mit einem strahlenden Lächeln trug er sie über die Türschwelle. Bunny konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Das ist ja wie im Märchen!“, sagte sie, als er sie wieder herunterließ. Schnell zogen beide ihre Schuhe aus und begaben sich dann in Richtung Schlafzimmer. „Das ist die erste Nacht, die ich offiziell hier verbringe!“, sagte Bunny strahlend. Mamoru stieß die Tür auf. „Soll ich dich über diese Schwelle auf tragen?“, fragte er keck. Bunny sah ihn einen Moment mit schief gelegtem Kopf an. „Wieso nicht.“, sagte sie dann herausfordernd. Mamoru lachte und hob sie wieder in seine Arme. Als sie drinnen waren, stieß er mit dem Fuß die Tür zu und drückte mit dem Ellbogen auf den Lichtschalter. Verblüfft blieb er stehen. Auch Bunny sah, was er meinte. „Also ich glaube Motoki meinen Schlüssel zu geben war ein Fehler!“, sagte er mit Blick auf das Bett. Jemand hatte erneut rote Rosenblüten darauf verstreut. Außerdem hing ein riesiges, herzförmiges Schild an der Wand, auf dem in großen Lettern `Just Married´ stand. „Also ich finde es hübsch.“, sagte Bunny und hüpfte aus Mamorus Armen. Kopfschüttelnd ging er hinter ihr her zum Bett. „Ich habe übrigens auch noch etwas für dich.“, sagte er. Unter dem Bett holte er eine kleine Kiste hervor. Er öffnete sie und holte eine versilberte Rose heraus. „Sie ist natürlich nicht so schön wie die der Starlights, aber...“ Bunny legte ihm einen Finger auf den Mund. „Es ist die schönste, die ich je gesehen habe!“ Mamoru lächelte. „Kannst du mir mal helfen?“ Bunny hatte sich umgedreht und deutete auf die Verschnürung des Kleides. Mit einigen geschickten Handgriffen löste er sie. Dann ging er zum Nachttisch und schaltete eine Lampe ein, anschließend schaltete er das Zimmerlicht aus. Der Raum war nun in sanftes, leicht oranges Licht getaucht, das eine romantische Atmosphäre schuf. Als Mamoru sich Bunny wieder zuwandte, verschlug es ihm glatt die Sprache. Sie hatte sich ihres weißen Brautkleides entledigt, und stand nun nur noch in Unterwäsche vor ihm. Allerdings war es keine normale Unterwäsche, sondern ziemlich anregende Dessous. Oben trug sie eine rote Korsage, an der Halter für ihre Netzstrümpfe befestigt waren. Ihr Slip war ebenfalls rot. „Eine Korsage unter der Korsage.“, amüsierte sich Mamoru. Bunny kicherte. Als er sie so sah, erkannte er wieder das kleine Mädchen in ihr, das er so liebte. Mit einem großen Schritt war er bei ihr und nahm sie in den Arm. Verblüfft sah sich Bunny Mamorus Brust gegenüber. Sie sog seinen Duft ein. Seine Wärme und Nähe gaben ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Sie sah zu ihm auf, sah in seine ozeanblauen Augen, in denen so viel Liebe lag. Sie schloss die Augen und wartete auf den Kuss. Er schmeckte süß und zärtlich, wie immer. Für Bunny war es das schönste Gefühl der Welt. Langsam hob sie ihre Hände und legte sie um seine Hüften. Der Kuss dauerte bestimmt zwei Minuten. Danach löste sich Mamoru von Bunny und lächelte sie an. Dann nahm er seine Krawatte ab. Er begann, sich sein Hemd aufzuknöpfen. Mehr und mehr sah Bunny von seiner nackten Brust und seinem Bauch. Er war durchtrainiert und muskulös. Sein Hemd warf er achtlos zu Boden. Dann küsste er Bunny erneut. Bereitwillig ließ sie sich von ihm zum Bett führen. Sachte legte er ihren Kopf auf die Kissen. Er stemmte sich links und rechts mit den Armen ab und küsste sie wieder. Langsam nahm er die rechte Hand hoch und begann, ihren Körper an der Seite entlang zu fahren, so weit es ihm möglich war. Sie kicherte ein wenig. „Das kitzelt!“, flüsterte sie. „Warum flüsterst du?“, fragte er genauso leise zurück. Sie kicherte erneut. „Weil ich die Stimmung nicht kaputt machen will.“ „Welche Stimmung denn?“ Seine Stimme hatte etwas herausforderndes. „Na die romantische Stimmung, die jede Hochzeitsnacht hat!“ Verführerisch lächelte sie ihn an und brachte ihn damit um den Verstand. Ihr nächster Kuss wurde leidenschaftlicher, stürmischer, fordernder. Bald schon waren sie so ineinander vertieft, dass Mamoru nicht einmal bemerkte, wie Bunny seine Hose öffnete. Er machte eine jähe Bewegung und entzog seine Hose damit ihrer Reichweite. „Hey, das ist nicht fair! Ich hab viel weniger an als du!“, schmollte sie. „Wenn es nach mir ginge, hättest du gar nichts mehr an!“, sagte er keck. Sie streckte ihm die Zunge raus. Mamoru lachte leise und zog dann seine Anzughose aus. Bunny betrachtete ihn, wie er dastand, nur in Boxershorts bekleidet. Mamoru war es ein wenig unangenehm. Schnell stieg er wieder aufs Bett. „Jetzt hab ich weniger an.“, sagte er. „Das lässt sich ändern.“, sagte Bunny und setzte sich auf. Mamoru legte seine Arme um sie und löste auch den Verschluss der zweiten Korsage. Er merkte, dass er auch die Strumpfhalter abnehmen musste und machte sich gleich ans Werk. Bunny hob die Füße gekonnt und aufreizend hoch, um ihm zu signalisieren, die Stümpfe gleich mit loszuwerden. Mamoru rollte sie sanft ab und warf sie aus dem Bett. Dann konnte er sich endlich Bunnys wohlgeformtem Oberkörper widmen. Sachte fuhr er mit dem Finger eine Linie von ihrem Bauchnabel bis zu ihrem Hals entlang. Als er dabei zwischen ihren Brüsten ankam, entfuhr ihm ein leiser Seufzer. Bunny hatte die Augen geschlossen und genoss seine Berührung. Als er anhielt, sah sie ihn an. Er hatte sich neben sie gesetzt. Als er ihren Blick auf sich spürte, versuchte er zu lächeln. „Was ist los?“, fragte sie. Mamoru wurde rot. „Naja...ich...du...“ Sie stützte sich seitlich auf ihren Ellbogen. „Du bist erst siebzehn...“, vollendete er seinen Satz. „Ja und?“ Sie verstand nicht, worauf er hinaus wollte. „Ich bin viel älter als du und dein Vater würde mir sicher den Kopf abreißen wenn...“ „Wenn mein Mann mit mir schläft?“ Mamoru zuckte zusammen, als sie es so direkt auf den Punkt brachte. Sie setzte sich auf und umarmte ihn. „Du bist der süßeste Mann der Welt. Mach dir keine Sorgen. Egal wann es passiert, es wird ihm immer unrecht sein. Aber ich schätze es ist ihm lieber, wenn es mit meinem Ehemann passiert als mit irgendjemandem.“ Sie schmiegte sich an ihn. Er sah sie an. „Bist du dir auch sicher, dass du es willst? Auch wenn wir verheiratet sind, können wir warten.“ „Kann es sein, dass du nach Ausreden suchst? Wenn ich es nicht wollen würde, säße ich jetzt nicht fast nackt neben dir.“ Mamoru sah sie an. Er schien ein wenig erleichtert, aber immer noch nicht zufrieden zu sein. „Du bist der erste Mensch den ich so nahe an mich heranlasse seit meine Eltern tot sind.“ Bunny küsste seine Schulter. Dann erst wurde ihr der Sinn seiner Worte bewusst. „Du meinst, du hast noch nicht?!“ Mamoru lächelte verlegen. „Nein.“ Zu seiner Überraschung schien Bunny sich zu freuen. „Das macht es noch schöner!“, sagte sie. Dann ließ sie sich zurück auf die Kissen sinken und zog Mamoru auf sich. Mit geschickten Bewegungen zog sie auch in dieser Position ihren Slip aus. „Jetzt du.“, sagte sie. Mamoru sah sie an. Für ihn war es um einiges schwerer. Er wollte sich wieder setzen, doch sie hinderte ihn. „Du musst es so schaffen.“, sagte sie. Er sah sie an. Umständlich zog er die Shorts erst mit der linken und dann mit der rechten Hand ein Stück nach unten. Nach einer Minute hatte er es endlich geschafft. Nun lagen sie vollkommen nackt übereinander. Wieder küssten sie sich voller Leidenschaft. Bunny fuhr Mamorus Rücken entlang, dann seine Brust. Mamoru streichelte ihre Wangen, ihren Hals. Man merkte den beiden die Unerfahrenheit an, doch das war nicht wichtig. Was zählte war allein, dass sie zusammen waren. Sie wurden nicht müde einander zu berühren und zu küssen. Ganz langsam tasteten sie sich am Körper des jeweils anderen entlang, bis sie alles erforscht hatten. Doch irgendwann hielten sie es einfach nicht mehr aus. In stiller Übereinkunft senkte Mamoru seinen Unterkörper auf Bunnys. Nach wenigen weiteren Augenblicken, vereinten sie sich. Bunny fühlte einen kurzen Schmerz, dann war es ein angenehm warmes Gefühl. Mamoru begann, sich in ihr zu bewegen. Am Anfang so langsam, dass sie ihm durch ihre eigenen Bewegungen signalisierte, weiter zu gehen. Bald schon bewegten sie sich gemeinsam. Immer schneller. Unablässig küssten sie sich dabei. Beide waren zu schüchtern um ihren Empfindungen allzu laut Ausdruck zu verleihen, doch manchmal konnten sie das Stöhnen auch nicht unterdrücken. Es war ein wundervolles Gefühl, eins zu sein. Bunny umklammerte ihren Geliebten mit den Armen, während sie sich küssten. Mamoru stützte sich wieder ab, um sie nicht zu belasten. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während das Liebespaar in seiner gemeinsamen Ekstase aufging. Schließlich, nach einer Zeit die beiden wie eine wunderschöne Ewigkeit vorkam, näherten sie sich einem gemeinsamen Höhepunkt. Beide stöhnten diesmal laut auf. Auf Bunnys Stirn erschien der Halbmond wieder, wie auf Mamorus Stirn das Zeichen der Erde. Beide wussten, dass nicht nur sie sondern auch Serenity und Endymion gerade erlebten, worauf sie schon viel zu lange warteten. -------<-----@ Bunny schmiegte sich an Mamoru, der einen Arm um sie legte. Sie hatte sich ein Hemd geholt und ihren Slip wieder angezogen. Trotz Heizung merkte man deutlich die niedrigen Temperaturen. Mamoru trug nun auch wieder seine Boxershorts. Er zog die Bettdecke über sie beide. So aneinander gekuschelt lagen sie eine Weile stumm da und lauschten dem leichten Herbstregen, der an die Fenster klopfte. „Irgendwie finde ich es schade, dass es schon vorbei ist.“, sagte Bunny und durchbrach damit die Stille. Mamoru drehte seinen Kopf zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es ist nicht vorbei. Es fängt jetzt erst an.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)