Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 58: Zwei Tage --------------------- Freudig war Serenity zu Sailor Mars gelaufen und hatte ihr aufgeholfen. „Au, mein Kopf! Hey, wo ist dieses Monster hin?“, fragte die Kriegerin des Mars. Serenity grinste sie breit an und zuckte mit den Schultern. „Ihr habt es besiegt? Wirklich? Ich bin so stolz auf dich!“ Stürmisch umarmte Mars ihre Freundin, bereute es jedoch sofort wieder, als ihr Kopf anfing zu dröhnen. „Oioi.... Aber sag mal, wie habt ihr das geschafft?“ „Wir hatten Hilfe.“, sagte Serenity geheimnisvoll und blickte zum Himmel. Mars folgte ihrem Blick, konnte jedoch nichts erkennen. Sie wollte weiterfragen, doch in diesem Moment kam auch Jupiter zu sich und Serenity wirbelte davon. Der Kampf gegen die Mächte des Bösen war vorbei. Doch für Endymion gab es noch einen Kampf, den er allein hinter sich bringen musste. Während Serenity damit beschäftigt war, sich um ihre aufwachenden Freundinnen zu kümmern, ging er auf die zusammengesunkene Gestalt zu, die sich noch immer in der Mitte des Vorhofes befand. Als Endymion sich näherte, schien er langsam zu sich zu kommen. Geduldig wartete der Erdenprinz, bis sich sein Gegenüber aufgerappelt hatte. Kaum hatte der Meister Endymion erkannt, da wurde sein Blick zornig. Doch Endymion konnte auch unendlichen Schmerz darin lesen. „Ich bin noch lange nicht geschlagen!“, sagte der Meister und ballte die Hände zu Fäusten. Endymion sah ihn mitleidig an. „Nein! Nicht du auch noch... Ich will euer stinkendes Mitleid nicht! Ich werde euch vernichten! Dich und Sailor Moon!“ Serenity horchte auf, als ihr Name fiel. Sie drehte sich um und erstarrte, als sie den Meister in Kampfstellung sah. Sollte es noch immer nicht vorbei sein? Sie beschloss, Endymion einfach zu vertrauen. Wenn er sie brauchte, würde sie ihm helfen. Dann wandte sie sich wieder ihren Freundinnen zu. Ruhig trat Endymion einen Schritt näher. „Du kannst sie nicht töten. Du hast es nie gekonnt! Deshalb brauchtest du die Macht des Chaos!“ Der Meister wich zurück. „Du bist ein Teil von mir. Und egal, wie lange du schon nicht mehr bei mir bist, eines kannst du nicht leugnen: Du liebst sie!“ Der Meister erstarrte. „Nein... ich liebe sie nicht! Die einzige, die ich je geliebt habe, ist Jaria! Und die hat Sailor Moon getötet!“ „Du weißt, dass das nicht wahr ist! Es war keine Absicht! Sie wusste es nicht. Sieh sie dir an... glaubst du wirklich sie wäre zu irgendeiner bösen Tat fähig?“ Die beiden drehten die Köpfe. Serenity war gerade dabei Sailor Merkur aufzuhelfen. Ein warmes Lächeln umspielte dabei ihre Lippen. Der Meister senkte den Blick. „Kopf hoch! Wenn mich die Liebe zu Serenity eines gelehrt hat, dann dass alles möglich ist! Wenn ihr euch wirklich geliebt habt, werdet ihr euch eines Tages wieder sehen. Vielleicht wirst du dann als eigenständige Person wiedergeboren und dann steht eurer Liebe nichts mehr im Weg!“ Er lächelte. Der Meister sah ihn zögerlich an. „Glaubst du wirklich?“ Endymion nickte ernst. „Wahre Liebe überdauert alle Zeiten. Glaub mir, ich weiß wie dir zumute ist. Wie oft habe ich geglaubt ich hätte Serenity verloren...“ Jetzt war es am Meister zu lächeln. „Ich weiß. Vergiss nicht, ich bin ein Teil von dir!“ Plötzlich erhellte ein Licht den Vorhof. Aus dem schwarzen Umhang, der den Meister die ganze Zeit über begleitet hatte, wurde ein strahlend weißer. Verblüfft sah er an sich herunter. Eine einsame Träne kullerte über seine Wange. In ihr befand sich all sein Leid und Zorn. „Niemand ist durch und durch böse. Nicht einmal die dunkle Seite eines Menschen.“, sagte Endymion. Dann hob er den Kristall des reinen Lichts hoch, in dem sich seine Seele befand. „Wenn du willst, werde ich dir einen Teil meiner Seele geben. Dann kannst du als ganz normaler Mensch leben und nicht nur als Teil ohne Seele. Du würdest alle Emotionen empfinden und könntest deinen Weg frei wählen.“ Der Meister sah den Kristall an. War es nicht das, was er immer gewollt hatte. Er blickte zum Himmel. Er war wieder strahlend blau. Keine einzige dunkle Wolke verdeckte ihn. „Du hast gesagt du glaubst daran, dass ich Jaria in einem anderen Leben wiedersehe?“ Endymion nickte. Der Meister lächelte ein warmes Lächeln, das unverkennbar an Mamoru erinnerte. „Dann werde ich warten. Egal wie lange es dauert. Ich warte.“ Er ging auf Endymion zu und streckte die Hand nach dem Kristall aus. Doch statt ihn zu nehmen, schloss er die Hand des Prinzen um ihn. „Irgendwann werde ich eine eigene Seele bekommen. Aber bis es soweit ist, nehme ich meinen Platz wieder ein.“ Er legte eine Hand auf Endymions Herz. Im nächsten Augenblick löste sich sein Körper auf. Er war wieder eins mit dem Prinzen. Endymion schloss die Augen. Er spürte nun, was der Meister gespürt hatte. Von ganzem Herzen wünschte er ihm, dass er im nächsten Leben mehr Glück mit seiner Liebe hatte. Dann ging er zu Serenity. Seine Prinzessin war umringt von ihren Freunden. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie ihn. „Komplett.“, sagte er und lächelte. „Yaten!“ Überglücklich stürmte Sailor Venus auf Yaten zu, der gemeinsam mit Seiya und Taiki die Treppe zum Tempel emporstieg. Sie umarmte ihn so heftig, dass ihm die Luft wegblieb. Seiya und Taiki grinsten die beiden schief an, dann gingen sie an ihnen vorbei. Es versetzte Seiya einen Stich Serenity und Endymion so vertraut miteinander zu sehen. „Endlich ist es vorbei!“, jubelte Sailor Jupiter. „Noch nicht ganz! Denkt daran, wir müssen die Erde noch wiederbeleben! Außerdem sagte Sailor Cosmos noch irgendwas von vier Hüterinnen...“ „Sailor Cosmos?“, fragte Mars verwirrt. „Wer ist Sailor Cosmos?“ Serenity sah sie an. Richtig. Mars und die anderen hatten von der Kriegerin nichts mitbekommen! „Und wo sind eigentlich die Zwillinge?“, fügte Jupiter dazu. Serenity riss die Augen auf. Die Zwillinge! Ich wurde durch die Vereinigung der Kristalle aus den Körpern von Prinzessin Gaia und Prinzessin Serenity geboren. Mein Name ist Sailor Cosmos. Aber wenn es Sailor Cosmos und ihren Kristall nicht mehr gab, dann hieß das ja... Tränen traten der Prinzessin in die Augen. Endymion legte seine Hand auf ihre Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin mir sicher, es wird alles gut. Trauere nicht um jemanden, der noch gar nicht geboren ist.“ Er zwinkerte. Obwohl Serenity fand, dass er sehr zuversichtlich war angesichts der Situation, nickte sie. Sie musste ab jetzt dafür sorgen, dass die Welt, die sie zu erschaffen im Begriff waren, eine friedliche wurde. Dass sie alles Übel von ihr abhielten. Vielleicht würden die Zwillinge dann in der Zukunft ein anderes Schicksal erleben als das, das sie in dieser Zeit ereilt hatte. Plötzlich begann es zu regnen. Erst nur ein paar Tropfen, und dann fing es richtig an. Es war ein angenehmer Regen. Wo er auf den vereisten Boden traf, gefror er sofort. „Regen? Ich kann es nicht glauben... Nach so vielen hundert Jahren endlich wieder Regen!“ Sailor Mars wandte sich um. „Großvater?“, sagte sie ungläubig. Der alte Mann stand im Eingang zum Tempel und sah sie an. „Aber wie? Ich meine...“ „Ah, meine kleine Rei. Ich wusste, dass du und deine Freundinnen es schaffen würdet.“ „Wie kommt es, dass du nicht eingefroren bist? Und woher weißt du, dass ich eine Sailorkriegerin bin?“ Der alte Mann legte ein verschmitztes Lächeln auf. „Unterschätze mich nicht. Schließlich bin ich der Hüter des heiligen Feuers!“ Mit einem Satz war er bei den Mädchen. „Ich habe den Eingang zum Tor mit meinem Leben verteidigt!“, sagte er mit geschwollener Brust. Dann sprang er hoch und legte jeweils einen Arm um Sailor Venus´ und Sailor Merkurs Hals und zog sie so zu sich nach unten. „Na, Ladys... wie wärs mit einer Kostprobe meines Könnens?“ „GROßVATER!“, wütete Sailor Mars. Drohend hatte sie sich vor ihm aufgebaut. Der alte Mann sank zusammen wie ein Häufchen Elend. „Du bist immer so gemein zu mir, Rei!“, sagte er und theatralisch rannen Tränen über seine Wangen. Sailor Mars seufzte. Dann musste sie plötzlich lachen. Alle anderen stimmten mit ein. Irgendwie war es schön zu sehen, dass sich nichts verändert hatte. -------<-----@ Serenity stand am Rand des Plateaus und sah über Tokio. Endymion kam zu ihr und ergriff ihre Hand. „Woran denkst du?“, fragte er. Sie seufzte. „Ich denke über so vieles nach... Wie es aussieht, ist es an der Zeit, dass die Erde wiederbelebt wird. Aber sind wir schon bereit dazu? Bin ich schon bereit dazu?“ Endymion drehte sie zu sich und sah ihr tief in die Augen. „Du bist so bereit, wie man nur sein kann. Hier.“ Er hielt ihr den Kristall des reinen Lichts hin. Sie nahm ihn entgegen und seufzte. „Mein Silberkristall wäre mir lieber!“, sagte sie. Als hätte der Kristall sie gehört, begann er plötzlich zu leuchten. Im nächsten Augenblick schwebten Gold- und Silberkristall nebeneinander in der Luft, als wären sie nie vereint gewesen. Verblüfft sah Serenity Endymion an. „Mich brauchst du nicht fragen. Es war dein Wunsch!“, sagte er und hob abwehrend die Hände. Serenity blinzelte und griff dann nach dem Silberkristall. Doch statt sich von ihr festhalten zu lassen, schwebte er auf ihren Kopf zu, wo er sich als goldenes Diadem in ihr Haar setzte. In der Mitte war ein rotes Herz, in dem sich der Silberkristall befand. Auch ihr Kleid veränderte sich nun. Die weißen Ärmel verschwanden und aus dem weiten wurde ein eng anliegendes Kleid. Erstaunt sah Endymion sie an. „Glaubst du immer noch, dass du noch nicht bereit bist?“, fragte er. Langsam näherten sich ihnen die anderen Sailorkriegerinnen. „Prinzessin, Prinz!“, sagte Sailor Pluto und kniete nieder. Die anderen taten das selbe. Unwillkürlich wurden Endymion und Serenity rot. „Hört auf damit! Ich bin schließlich immer noch die gleiche! Lasst uns lieber die Erde wiederbeleben!“, sagte die Prinzessin schnell. „Du bist ja richtig erwachsen geworden.“, sagte Sailor Mars und zwinkerte. Alle lachten. Serenity streckte ihr die Zunge raus, aber dadurch wurde das Lachen nur lauter. „Wie wird die Erde denn nun wiederbelebt.“, sagte Endymion grinsend und sah Serenity beschwichtigend an. „Das kann allein die Prinzessin tun. Sie muss ihre Macht in den Erdkern lenken.“, erklärte Pluto. Serenity nickte. Sie drückte noch einmal Endymions Hand und ließ sich dann von ihrer Macht in die Luft heben. -------<-----@ Sie schwebte weit über der Erde. Von hier aus erkannte sie Tokio nicht mehr, geschweige denn ihre Freunde. Sie holte tief Luft und konzentrierte dann alle Macht, die in ihre steckte, auf den Erdkern. Bald schon spürte sie eine Art Gegenreaktion. Mit einem tiefen Ächzen kam wieder Leben in den blauen Planeten. Beeindruckt beobachtete Serenity, wie sich die dicke Eisschicht langsam, aber sicher zurückzog. Das triste grau-weiß wich Blau-, Grün- und Brauntönen. Erleichtert atmete die Prinzessin auf. Es war einfacher gewesen, als sie gedacht hatte. Endymion hatte Recht gehabt. Sie war bereit für ihre neue Aufgabe. Als die Erde vollständig `aufgetaut´ war, schwebte Serenity wieder zurück. Was sie nicht hören konnte, waren die erstaunten Ausrufe der Menschen unter ihr. Es schien als könnte sie plötzlich jeder auf der Welt sehen. Alle deuteten sie mit dem Finger zum Himmel, wo ein wunderschönes, engelgleiches Wesen herabstieg. Obwohl nachdem das Eis weg war alles aussah wie vor der Eiszeit, bemerkten die Menschen doch die Veränderung. Es war auf einmal ein anderes Gefühl, auf der Erde zu leben. Serenity sah nach unten. Verblüfft bemerkte sie, das tausende von Menschen sie anstarrten. Sie lächelte ihnen zu. Dann kehrte sie zum Vorhof des Tempels zurück, wo die anderen sie schon erwarteten. Endymion nahm ihre Hand und drückte sie. „Ich wusste, dass du es schaffst.“, sagte er. Die Sailorkriegerinnen klatschten Beifall für ihre Prinzessin. „Ich danke euch.“, sagte Serenity. „Wie geht’s nun weiter?“, fragte Jupiter. „Ja, bauen wir jetzt Kristall Tokio auf?“, meinte auch Venus. Serenity sah Endymion an und dann wieder zu ihren Freundinnen. „Warum lassen wir nicht einfach alles, wie es ist? Wozu brauchen wir Kristall Tokio, wenn doch alles genau so weiter laufen kann?!“ Alle sahen sie an. „Bunny!“ Serenity drehte sich um. So schnell sie konnten kamen zwei kleine Katzen auf sie zugerannt. „Luna!“, rief Serenity freudig und nahm sie auf den Arm. Tränen standen Luna in den Augen. „Ich war mir immer sicher, dass du irgendwann eine stolze Prinzessin sein würdest. Und nun ist es soweit!“ Serenity grinste sie an. „Ach Luna!“ Sie drückte die kleine Katze fest an sich. Artemis hatte es sich inzwischen auf Venus´ Arm gemütlich gemacht. „Wie habt ihr es nur geschafft, die Feinde zu besiegen?“, fragte er. „Das ist eine lange Geschichte.“, antwortete Venus und lachte. Die anderen stimmten mit ein. Luna und Artemis sahen sich an. Was war an der Frage so komisch gewesen? Doch bevor er nachhaken konnte, erfüllte ein gewaltiges Dröhnen die Luft. Die Erde bebte und Menschen schrien. Endymion ging in die Knie. Er schien Schmerzen zu haben. „Was hast du?“, fragte Serenity besorgt. Die Sailorkrieger sahen sich nach der Ursache des Bebens um. Was kam jetzt noch? „Seht, da drüben!“, rief Uranus. In einiger Entfernung zum Tempel lag der Park. Aus den dortigen Bäumen stiegen ganze Vogelschwärme auf. „Was kann da passiert sein?“, fragte Venus. „Ich vermute, dass die Risse in der Erde, die vor unserer Abreise entstanden sind, sich weiter ausdehnen!“, sagte Merkur nach einem Blick auf ihren Computer. „Aber wieso?“, fragte Jupiter. „Ich meine Prinz Endymion hat doch den goldenen Kristall wieder, oder?“ „Vielleicht waren die Schäden, die durch die Abwesenheit des Prinzen entstanden sind schon zu groß! Serenity hat die Erde nur wiederbelebt, nicht geheilt! Die Risse werden sich weiter vertiefen und wenn wir nichts unternehmen, wird die Erde von innen heraus zerstört!“ „Das würde auch meine Schmerzen erklären, schließlich bin ich mit der Erde verbunden, nicht wahr?“, pflichtete Endymion Merkur bei. „Und was machen wir jetzt dagegen?“, fragte Serenity und blickte traurig über die Stadt. Eigentlich kannte sie die Antwort bereits, doch sie wünschte, es wäre anders. „Wir müssen Kristall Tokio erschaffen um die Welt zu stabilisieren.“ Sailor Neptun war es, die es aussprach. Ja, sie hatte es befürchtet. Die Zukunft hatte sich verändert. Eigentlich hätte Kristall Tokio erst viel später in ihrem Leben entstehen sollen. Sie warf einen Blick über die Schulter. Seiya stand neben Taiki und schien sie zu beobachten. Als er bemerkte, dass sie es entdeckt hatte, senkte er den Blick. Serenity lächelte. Aber diese Veränderung, war es Wert gewesen. Endymion legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie sah ihn an. „Es tut mir Leid...“, sagte er. Sie schüttelte den Kopf. „Ist schon gut. Ich hätte gerne noch ein paar Jahre ein normales Leben geführt, aber es soll wohl nicht sein.“ Zögernd trat Pluto vor. „Vielleicht lässt sich da sogar etwas machen.“ Alle sahen sie an. „Ich meine, ich rede nicht von Jahren...“ Sie senkte den Blick. „Aber ich kann euch immerhin zwei Tage anbieten.“ Einen Moment herrschte Stille. „Das ist ja wunderbar!“, rief Serenity dann. Unsicher sah Pluto sie an. Serenity lächelte ihr aufmunternd zu. „Zwei Tage sind besser als nichts, oder? Aber Moment! Pluto, ist das für dich auch sicher?“ Die Prinzessin sah sie forsch an. Pluto konnte ein bei ihr so seltenes Lachen nicht unterdrücken. „Keine Sorge.“ Sie hob ihren Stab. „Wenn ich auch die Kontrolle über das Tor zu Raum und Zeit verloren habe, so bleibt mir doch noch ein Teil meiner Macht. Mit ihr kann ich den Zerfall der Erde verlangsamen. Ich nutze damit die Kraft meines Talismans, deshalb geschieht mir nichts.“ Nun lächelte Serenity wieder. „Gut.“, sagte sie. Pluto nickte ihr zu und hob dann ihren Stab. Der Talisman auf der Spitze leuchtete. „Licht der Zeit!“, rief sie. Eine leichte Druckwelle ging vom roten Edelstein in der Mitte aus. Sie überzog die ganze Erde. Vom einen auf den anderen Moment wurde es wieder still. Die Erde bebte nicht mehr. „Zwei Tage, ab jetzt.“, sagte Sailor Pluto, als sie fertig war. „Ich wünsche euch, dass es die Schönsten werden.“ Sie verbeugte sich noch einmal vor Endymion und Serenity, dann nahm sie Saturn an die Hand und verließ den Tempel-Vorhof. Neptun und Uranus folgten ihr. Noch bevor sie außer Sichtweite kamen, hatten sie sich zurückverwandelt. Der Sonnenuntergang leitete die Auflösung des Beisammenseins ein. In ihm lag die stille Übereinkunft, sich in zwei Tagen wieder hier zu treffen, um gemeinsam Kristall Tokio zu formen. -------<-----@ Bunny stand zu Hause auf ihrem Balkon. Der leichte Nachtwind wehte durch ihre Haare. Ein kleiner Seufzer entfuhr ihr, als sie an die vergangenen Stunden dachte. Nachdem die äußeren Kriegerinnen gegangen waren, hatten sich auch die anderen langsam auf den Heimweg gemacht. Sie selbst war mit Mamoru zu ihren Eltern gegangen. Die hatten natürlich nicht gewusst, dass sie etwa eintausend Jahre geschlafen hatten. Doch Bunny fand es nun an der Zeit, ihnen einiges zu erzählen. Also hatten die beiden geklingelt und gewartet, bis Bunnys Mutter Ikuko ihnen die Tür geöffnet hatte. „Nanu, Bunny! Wo warst du denn? Hast du keinen Schlüssel dabei? Und wieso hast du Mamoru mitgebracht?“ Bunny grinste, als sie die vielen Fragen ihrer Mutter hörte. Die wurde sich kurze Zeit später ihrer Worte bewusst. „Natürlich freue ich mich, dass sie uns besuchen.“, fügte sie hastig an Mamoru gewandt hinzu. Auch er konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Einige Minuten später saßen die beiden im Wohnzimmer. Bunnys Vater war nicht übermäßig erfreut darüber, dass Bunny ihren Freund mitgebracht hatte, doch das hatten die beiden vorher geahnt. Auf Bitten Bunnys hatte ihre Mutter Shingo aus seinem Zimmer dazugeholt. Gespannt saßen ihre Eltern und ihr Bruder dem Paar gegenüber. Bunny holte tief Luft. „Ich muss euch etwas sagen, was ich eigentlich schon viel früher hätte tun sollen...“ „Oh mein Gott, du bist schwanger!“ Kenji Tsukino war aufgesprungen und hielt sich das Herz. Mit weit aufgerissenen Augen sah er abwechselnd Mamoru und Bunny an. „Beruhige dich, Liebling. Lass die beiden doch erstmal erzählen.“ Ikuko zog ihren Mann am Arm zurück auf die Couch. Sie konnte nicht leugnen, dass auch sie einen Herzinfarkt bekommen würde, wenn ihr Mann Recht hatte, doch sie wollte damit lieber warten, bis ihre Tochter die Befürchtung bestätigt hatte. Bunny hingegen sah Mamoru unbehaglich an. Wenn ihre Eltern schon auf eine Schwangerschaft so empfindlich reagierten, was würden sie dann erst zu ihrer Geschichte sagen? Doch es brachte nichts, es noch weiter herauszuzögern. Schon allein deshalb, weil das Gesicht ihres Vaters einen ungesunden Rotton angenommen hatte. „Also... Ich ähm... nein, ich bin nicht schwanger.“ Erleichtertes Aufatmen. „Allerdings ist das, was ich euch zu berichten habe, eine weitaus größere Angelegenheit...“ Kenji sprang schon wieder auf, schien es sich diesmal aber selbst wieder anders überlegt zu haben und setzte sich gleich wieder. Bunny sah ihre Eltern an. „Nun, die Sache ist die: Euch ist vielleicht aufgefallen, dass es in den letzten Jahren vermehrt... komische Ereignisse gegeben hat, für die es keine Erklärung gab.“ „Du meinst die Fälle, die Sailor Moon mit ihrem Team in Angriff genommen hat?“, mischte sich Shingo ein. Er war schon lange ein heimlicher Fan von Sailor Moon. Bunny sah ihn verlegen an. „Ja, genau... Ich ähm... es ist nämlich so ich...“ Sie wusste nicht, wie sie es formulieren konnte. Schließlich beschloss sie, es zu zeigen. Sie nahm ihre Brosche. „Macht des Silbermonds, mach auf!“ Sekunden später stand plötzlich die leibhaftige Sailor Moon im Wohnzimmer der Tsukinos. Obwohl ihre Familie sie im neuen Dress noch nie gesehen hatte, erkannten sie sie sofort. Allen dreien klappte der Mund auf. Um alle zu beruhigen, verwandelte sich Bunny sofort wieder zurück. Hatte sie vorher keine Worte gefunden, so sprudelten sie jetzt nur so aus ihr heraus. Sie erzählte ihren Eltern alles. Wie Luna ihr gesagt hatte, wer sie war, wie sie herausgefunden hatten, dass sie die Mondprinzessin war. Sie berichtete auch, was sie über ihr vergangenes Leben wusste und gegen welche Gegner sie schon gekämpft hatte. Dass sie und ihre Freunde das ein oder andere Mal im Zuge solcher Kämpfe gestorben waren, verschwieg sie lieber. Nach und nach fügte auch Mamoru das ein oder andere an, was Bunnys Eltern wieder auf ihn aufmerksam machte. Sie erfuhren nun auch von Tuxedo Mask, Endymion und der tiefen Liebe zwischen Bunny und Mamoru. Alles zu berichten dauerte etwa eine Stunde. Danach herrschte Stille im Haus. Luna durchbrach sie, als sie ins Wohnzimmer tapste. Sie hatte die ganze Zeit im Flur gewartet, wie Bunnys Eltern alles aufnehmen würden. Nun sprang sie auf Bunnys Schoß und verbeugte sich leicht vor Kenji und Ikuko. „Es freut mich, dass ich endlich mit ihnen reden kann.“, sagte sie. Obwohl sie es nun schon gewusst hatten, klappte den dreien der Mund auf. Es hatte etwa zwei weitere Stunden gedauert, bis Bunnys Familie mit ihrer Befragung fertig war und sich alles soweit beruhigt hatte, dass Mamoru nach Hause gehen konnte. Er hatte sich höflich verabschiedet und Bunny zum Abschied brav einen Kuss auf die Wange gegeben. Jetzt stand sie hier oben, in ihrem Zimmer. °Alles in allem haben sie es gut aufgenommen...°, dachte sie bei sich. Es hätte schlimmer kommen können. Sie zog sich ihren rosa Schlafanzug an und kroch unter die Bettdecke. Es war kaum zu glauben, dass sie vor einem Tag noch in der Zukunft gewesen und Kämpfe bestritten hatte. Doch nun war wieder alles wie immer. Wenn auch nur für zwei Tage. Auch davon hatte Bunny ihren Eltern erzählt. Sie sollten alles wissen. Ihre Gedanken glitten vom heutigen zu den beiden folgenden Tagen. Die letzten, die sie als normales Mädchen verbringen konnte. Über den unzähligen Gedanken, was sie alles unternehmen wollte, schlief sie ein. -------<-----@ Rei war unmittelbar nachdem die anderen weg waren mit ihrem Großvater in den Tempel zurückgekehrt. Sie hatten sich viel zu erzählen. Schließlich erlebte man es nicht alle Tage in die Zukunft zu reisen oder der einzige nicht eingefrorene Mensch der Welt zu sein. Rei fragte ihren Großvater über seine Aufgabe als Hüter des heiligen Feuers aus. Bis spät in die Nacht saßen die beiden zusammen. -------<-----@ Ami kam geschafft zu Hause an. Ihre Mutter war da. Eine echte Seltenheit. Ami nutzte genau wie Bunny die Gelegenheit, um sich alles von der Seele zu reden. Bald würde es ohnehin die ganze Welt erfahren. Wie Ami nicht anders erwartet hatte, blieb ihre Mutter gefasst. Sie beide waren nie Menschen großer Gefühlsausbrüche gewesen. Außerdem war ihre Mutter eine kluge Frau. Von ihr hatte Ami ihren analytischen Verstand geerbt. Sie war stolz, dass ihre kleine, schüchterne Tochter mit eben jenem Verstand mehr als einmal die Situation gerettet hatte. -------<-----@ Makoto und Minako kuschelten sich eng aneinander. Als sich alle voneinander verabschiedet hatten, war Makoto traurig allein ihres Weges gegangen. Sie hatte niemanden mehr, seit ihre Eltern gestorben waren. Minako hatte es bemerkt und sie kurzerhand mit zu sich genommen. Unter dem Vorwand, dass sie ihren Eltern die Geschichte nicht allein erklären wollte. So kannte Familie Aino nun sowohl Sailor Venus als auch Sailor Jupiter. Minakos Eltern hatten ähnlich reagiert wie Bunnys. Doch nach endlos scheinenden Stunden waren die beiden Mädchen müde aber glücklich gemeinsam in Minakos Bett gefallen. Einige Kuscheltiere hatten zwar weichen müssen, um Platz für gleich zwei Mädchen zu machen, doch das war nicht weiter schlimm. -------<-----@ Seiya lag noch lange wach. Er war gemeinsam mit Yaten und Taiki wieder in den Tempel gezogen. Nur diesmal teilten sich die drei einen Raum. „Damit du nicht wieder was anstellst.“, hatte Yaten gesagt und Seiya damit die Röte ins Gesicht getrieben. Er sah zur Seite. Während der jüngste der drei schon selig schlief, starrte Taiki die Decke an. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte Seiya leise, um Yaten nicht zu wecken. Taiki nickte. „Ich frage mich die ganze Zeit, was ich hier soll. In dieser Zeit hält mich nichts. Ich habe hier nichts...“ Seiya sah ihn an. Im Grunde ging es ihm ähnlich. Er hatte hier zwar jemanden, doch dieser Jemand hatte seiner- oder besser ihrerseits wieder einen anderen. „Kopf hoch. Ich denke wir brauchen nur Zeit...“ „Ja...“ Taiki klang nicht überzeugt. -------<-----@ Setsuna hatte Hotaru gleich in ihr Zimmer gebracht und schlafen gelegt. Dann war sie zu Michiru und Haruka ins Wohnzimmer gegangen. „Zwei Tage also...“, sagte Haruka. Setsuna nickte. Michiru umarmte Haruka von hinten. „Mehr als genug Zeit wenn man weiß was man will.“ Haruka drehte sich um und sah ihre Freundin keck an. Michiru lächelte liebevoll. Die beiden bemerkten nicht einmal mehr, wie Setsuna leise das Zimmer verließ. ----<---@ Hallo ihr Lieben. An dieser Stelle möchte ich mich mal wieder bei euch für die vielen lieben Kommentare bedanken. Ich weiß, dass das Ende des Meisters etwas zu schnell für manche kam, aber alles andere wäre Sailor Cosmos´ großer Macht nicht gerecht geworden. Ich hoffe ihr verzeiht mir. Dafür geht es auch nach diesem großen Kampf noch weiter, auch wenn wir uns nun langsam aber sicher dem Ende nähern. Liebe Grüße, mamo-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)