Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 41: Bunnys Entscheidung ------------------------------- Nach einer Ewigkeit, so kam es ihnen vor, hatten die Sailorkriegerinnen alle Menschen in Sicherheit gebracht. Erschöpft gingen sie ins Schloss zurück. In ihrem Zimmer fand Bunny noch immer Yuri vor. Sie blickte auf, als Bunny ins Zimmer kam. Kurz erklärte Bunny, was geschehen war und erkundigte sich dann nach Momoko. „Keine Regung. Ich mache mir ernsthafte Sorgen! Was ist wenn sie nicht wieder aufwacht?!“ Bunny legte Yuri die Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Dann ging sie ins Badezimmer, um sich so gut es ging die Kampfspuren abzuwaschen. Als sie zurück im Zimmer war, hatte Yuri ihr etwas zu essen bringen lassen. Dankbar und bärenhungrig stürzte sich Bunny auf die Köstlichkeiten. In Windeseile hatte sie alles verputzt. Yuri lachte. Sie war es gewöhnt, die Zwillinge aßen genauso viel. Beim Gedanken an ihre Freundinnen gefror ihr Lächeln und sie sah zu Momoko. „Gib die Hoffnung nicht auf. Wir werden sie retten. Beide.“ Yuri sah Bunny an. „Aber wie?“, fragte sie verzweifelt. „Es gibt immer einen Weg. Das ist nicht die erste Katastrophe, die mir und meinen Freundinnen begegnet.“, sagte sie. „Ich habe Geschichten von euch gehört... Stimmt es, das ihr das Chaos besiegt habt?“ Bunny nickte. Yuri schöpfte nun tatsächlich neue Hoffnung. Bunny nahm die Schüssel vom Nachttisch und holte neues Wasser für das nasse Tuch. Das Fieber war noch immer nicht gesunken. Lächelnd sah Bunny zu, wie Yuri Momoko umsorgte. Hier wurde sie nicht gebraucht. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. Es wurde Zeit, dass sie sich um ein anderes kleines Mädchen kümmerte. ------<------@ Haruka und Michiru standen nebeneinander auf dem Balkon. „Selbst aus dieser Entfernung kann ich das Meer tosen hören...“, sagte Michiru. „Ich weiß, was du meinst.“, erwiderte Haruka, während der Wind sie sanft umspielte. „Das Ende rückt näher.“ „Ja, aber das ist es nicht nur...“ Nachdenklich fuhr Michiru mit der Hand über das Balkongeländer. „Wie meinst du das?“, fragte ihre Freundin nun leicht verwirrt. „Ich spüre noch etwas anderes, aber ich kann nicht sagen was es ist. Doch ich habe das Gefühl, dass es sich uns schon sehr bald offenbaren wird...“ ------<------@ „Herein?!“ Als Bunny das Zimmer betrat, stand die Königin gerade am Fenster. Draußen schien die Sonne. „Ich muss mit dir Reden.“, sagte Bunny ohne Umschweife. Chibiusa drehte sich zu ihr um. Ihre einst so fröhlichen Kinderaugen waren ausdruckslos geworden. Die Geschehnisse zehrten an ihrem Körper genauso wie an ihrem Geist. „Worüber?“, fragte die Königin, obwohl sie die Antwort bereits kannte. „Über das, was du vorhin getan, oder besser nicht getan hast.“ Chibiusa wandte den Blick ab. „Was hätte ich sonst tun sollen? Selbst du und die anderen hattet Probleme, mit ihr fertig zu werden. Anstatt meine Freunde in einen aussichtslosen Kampf zu führen, habe ich versucht wenigstens die zu retten, die sich innerhalb der Mauer befanden!“ „SeleSele und die anderen würden dir überallhin folgen, das weißt du so gut wie ich! Weißt du noch, wie oft wir uns damals in ausweglose Situationen begeben haben? Erinnere dich an die Death Busters, oder Nehelenia! Solange wir zusammenstehen, gibt es immer eine Chance!“ „Sei ruhig! Du hast doch keine Ahnung!“ Wütend hatte Chibiusa sich zu ihr umgedreht. „Die Entscheidungen liegen doch schon lange nicht mehr in meiner Hand! Seit du hier aufgetaucht bist, habe ich doch nichts mehr zu sagen!“ Bunny erschrak. „Das ist nicht wahr!“ „Oh doch! Glaubst du ich höre das Getuschel nicht? `Endlich ist die wahre Königin wieder da, sie wird uns den Sieg bringen´. Seit ich Königin bin werde ich nur mit dir verglichen! Mit Neo-Königin Serenity, der starken, stolzen Herrscherin, der das Volk zu Füßen lag! Die, die alles zum Guten wendet und die größten Gefahren abwendet... Ich bin dir nicht ebenbürtig...“ Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Jetzt verstand Bunny, was in ihrer zukünftigen Tochter vorging. Sie fühlte sich alldem nicht gewachsen, sie hatte Angst. Sie war immernoch das kleine Mädchen von damals, doch das durfte sie eigentlich nicht mehr sein. Bunny ging langsam zum Bett, auf dass sie sich gesetzt hatte, und umarmte Chibiusa. Sie ließ es geschehen. Nach kurzer Zeit lehnte sie sich an Bunny und begann zu weinen. Zu viel hatte sie schon ertragen müssen. ------<------@ „Langsam.“, sagte Minako, als sie Makoto half aufzustehen. „Danke, aber es geht schon. Ich fühle mich wieder topfit!“ Ami und Rei beäugten sie misstrauisch. „Du warst wirklich schwer angeschlagen.“, meinte Ami. „Ich weiß, aber trotzdem bin ich wieder kerngesund! Ehrlich, ich habe keine Kopfschmerzen mehr und kann mich ganz normal bewegen.“ Makoto hob einen Arm und ließ ihn kreisen. Dann versuchte sie ein paar Kicks, alles funktionierte Einwandfrei. „Irgendwie merkwürdig...“, meinte Rei. „Hey, freu dich doch für mich!“, sagte Makoto gespielt entrüstet. „Natürlich freuen wir uns, aber ich finde es auch merkwürdig, dass es dir von der einen auf die andere Sekunde wieder gut geht!“, entgegnete Minako vorsichtig. „Ach, ihr macht euch zu viele Sorgen. Lasst uns lieber einen Spaziergang durch den Palast machen, um auf andere Gedanken zu kommen.“ Bevor die anderen ihr widersprechen konnten, war Makoto schon zur Tür gelaufen. Ami, Rei und Minako warfen sich Blicke zu, zuckten aber dann mit den Achseln und folgten ihrer Freundin. ------<------@ Konzentriert saß er in seinem Sessel. Alles verlief nach Plan. Er schwenkte sein Weinglas. Durch Makotos Augen sah er auf einem der Bildschirme ganz deutlich den Palast vor sich. Sie hatte keine Ahnung, dass er sie manipulierte. Er wusste eben genau, wie er sie besiegen konnte. Sie waren so berechenbar. Und wenn er sich beeilte, würde auch Sailor Neptun nicht auf die Idee kommen in ihren Spiegel zu sehen. Zumindest nicht solange er es nicht wollte. Im Prinzip war es sowieso egal, keine der Sailorkriegerinnen hatte die nötige Kraft sie von seinem Bann zu befreien. Dazu waren sie schon zu angeschlagen. Sowohl körperlich als auch geistig. Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht. Das Geräusch der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Ihr habt gerufen, Meister?“, fragte Arajan und kniete nieder. Der Meister nickte. „Ja. Es wird Zeit, die nächste Phase einzuleiten. Ich habe inzwischen herausgefunden, wo sich die Bibliothek befindet. Deine und Narayas Aufgabe wird es sein, sie zu vernichten. Kein einziges Buch darf übrig bleiben. Wir können es nicht riskieren, dass sie Antworten finden. Dir werde ich die Verantwortung übertragen.“ „Aber... ich dachte wir sollen erst noch mehr Seelenkristalle finden?!“ Der Meister erhob sich so schnell, dass ihm das Weinglas aus der Hand rutschte und auf dem Boden zerbarst. „Du wagst es mir zu widersprechen?“, zischte er zornig. „Vergebt mir!“, sagte Arajan schnell und senkte den Kopf. „Es ist nur...“ „Mir ist schon klar, dass meine Entscheidungen deinen Verstand bei weitem übertreffen... Also gut, ich will mal nicht so sein. Ihr solltet weitere Kristalle sammeln, weil ich auf Nummer sicher gehen wollte, falls wir mehr Energie brauchen. Doch wie es aussieht, hat Noruas es mit der Hilfe der Vier und des Seelenkristalls, den ihr schon beschafft habt erledigen können. Und nun können wir gleich zum nächsten Schritt übergehen. Verstanden?“ Arajan nickte, auch wenn er sich nicht wirklich sicher war, alles verstanden zu haben. Es war sicher besser, den Meister nicht noch mehr zu verärgern.„Gut, dann geh jetzt.“ Verwirrt verneigte sich Arajan und verließ dann den Raum. Der Meister ging zurück zu seinem Sessel und setzte sich. Aus dem Nichts ließ er ein neues Weinglas erscheinen und blickte durch das dunkle Rot auf den Bildschirm, der noch immer das Innere der Bibliothek zeigte, in der sich Makoto gerade mit den anderen aufhielt. Ja, alles verlief nach Plan. ------<------@ „Wir haben neue Order bekommen.“ Naraya horchte auf. „Wieso? Was?“, fragte sie. Arajan zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung wieso. Jedenfalls sollen wir sofort die Bibliothek zerstören.“ Verblüfft sah Naraya ihn an. „Die Bibliothek? Anstatt Sellenkristalle zu suchen sollen wir jetzt Bücher vernichten?!“ Arajan nickte und seufzte. Was hatte das nur zu bedeuten? Er sah Naraya an. Er wusste ganz genau, warum der Meister so ausdrücklich ihm das Kommando übergeben hatte. Er war ihm schon immer ein Klotz am Bein gewesen. Arajan trat auf Naraya zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wir halten uns an die Befehle. Solange wir zusammenhalten, kann uns nichts geschehen.“ Sie nickte und küsste ihn. Dann verschwanden die beiden, um sich eine Armee zusammenzustellen. Es würde mit Sicherheit nicht einfach werden, den Palast anzugreifen. ------<------@ Chibiusa lehnte noch immer schluchzend an Bunnys Schulter. Bunny hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Immer wieder streichelte sie den Kopf ihrer zukünftigen Tochter. Irgendwie kam es ihr merkwürdig vor, die eigentlich ältere so verzweifelt zu sehen, aber sie spürte auch, dass es richtig war. Sie war ihre Mutter, egal ob jetzt oder später. Während der gesamten Zeit hatte Bunny über alles nachgedacht. So viele Menschen hatten bereits leiden müssen, Makoto war eine Gefangene gewesen und Helios, Sakura und Mamoru waren den Feinden zum Opfer gefallen. Als sie mit den anderen das Tor zu Raum und Zeit durchschritten hatte, hatte sie gelobt für die, die sie liebte zu kämpfen. Es wurde Zeit, das auch zu tun. Sie legte ihre Hände auf Chibiusas Schultern und schob sie sanft von sich weg. Ihre Tochter sah sie aus großen, verweinten Augen an. Bunny ließ sie los. Dann lächelte sie und gab Chibiusa einen Kuss auf die Stirn und erhob sich. „Alles wird gut.“, flüsterte sie und verließ das Zimmer. ------<------@ Yuri blickte auf, als Bunny in ihr Zimmer kam. Ohne ein Wort zu sagen, ging sie zu der noch immer bewusstlosen Momoko und gab auch ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie lächelte Yuri zu und strich ihr kurz übers Haar. Dann verließ sie das Zimmer wieder und ließ ein verwirrtes junges Mädchen zurück. ------<------@ Ohne anzuklopfen betrat Bunny Makotos Zimmer. Sofort waren alle Augen auf sie gerichtet. Makoto und Minako saßen auf dem Bett, Rei auf dem Stuhl davor und Ami hatte es sich mit einem Buch in einem Sessel bequem gemacht. Der Ausdruck auf Bunnys Gesicht schlug die anderen in seinen Bann. „Wir können nicht immer nur warten.“, sagte sie. „Die Zeit ist gekommen, zurückzuschlagen und das Böse zu besiegen. Ein für alle Mal!“ Stumm blickten sich die Mädchen an, dann erhoben sie sich gleichzeitig. Minako lächelte. „Wir folgen dir überallhin, Prinzessin!“ Bunny erwiderte das Lächeln, dann drehte sie sich um. Gefolgt von den anderen schritt sie aus dem Zimmer. Im leisen Wind des offenen Fensters wehten die Seiten des Buches, das Ami auf den Nachttisch gelegt hatte, leicht umher. Es trug den Titel „Verborgene Kraft der Seelen“ und sie hatte es auf Hinweise und Informationen untersucht. Hätte sie nur eine Seite weitergelesen, hätte sie den Grund erfahren, aus dem der Meister die Bibliothek vernichten wollte. -----<-------@ Erhobenen Hauptes schritt Sailor Moon den anderen vorraus die Palastflure entlang. Sie waren noch nicht weit gekommen, als an einer Biegung Sailor Uranus und Sailor Neptun mit Sailor Saturn knieten. Eine Eingebung hatte sie hierher geführt. „Prinzessin.“, sagten sie, dann schlossen sie sich den anderen an. Die Bediensteten an denen sie vorbeikamen, tuschelten aufgeregt miteinander. Erst recht, als als nächstes noch die Starlights zur Gruppe stießen. Immer weiter zog sich der Zug durch den Palast. Nach einiger Zeit kamen Sailor Makemake, Sailor Eris und Sailor Haumea von hinten angerannt und folgten den anderen. Yuri hatte den anderen von Bunnys Verhalten bei Momoko erzählt. Endlich hatten sie die Eingangshalle erreicht. Neben dem Tor wartete schon jemand auf sie. Mit stolzem Blick und dem Mondzepter in der Hand stand Königin Serenity III da. Flankiert von Sailor Ceres, Sailor Pallas, Sailor Juno und Sailor Vesta. Sailor Moon lächelte die Königin an, dann stießen die beiden gemeinsam das Tor auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)