Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 36: Wo ist Sailor Sun? ------------------------------ Bunny wurde am Morgen von den warmen Strahlen der Sonne geweckt. Sie musste ein paar Mal blinzeln, denn das einfallende Licht blendete sie. Einen Moment lang wusste sie nicht wo sie sich befand, doch dann kam die Erinnerung zurück. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie konnte die Trauer nicht länger verbergen. Mamoru und Sakura… Beide hatte sie verloren. Und dann war da noch Chibiusa. Sie war nicht mehr das Mädchen das Bunny einst gekannt hatte. Sie war erwachsen geworden, doch auch verbittert. Bunny wusste nicht wieso und sie wünschte sich die alte Chibiusa zurück. Sailor Moon… Bunny erschrak. Sie sah sich in dem Zimmer um, doch da war niemand. Dabei hatte sie ganz deutlich gehört, wie jemand ihren Namen geflüstert hatte. Sie stand auf und zog die Vorhänge vollends beiseite. Wie magisch zog die Sonne ihren Blick an. °Merkwürdig…°, dachte sie. °Ich spüre eine große Kraft von der Sonne ausgehen.° Es klopfte. „Ja?“ Ami betrat das Zimmer. „Ah, du bist wach. Beeil dich, sonst kommst du zu spät zum Frühstück.“ „Okay.“, sagte Bunny und lächelte. Als Ami das Zimmer wieder verlassen hatte, blickte Bunny noch einmal zur Sonne. Dann zog sie sich an und ging zu den anderen. Das ganze Frühstück über sagte Bunny kaum ein Wort. Sie aß auch nicht viel. Den anderen blieb das nicht verborgen. „Bunny? Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Mir fehlt nichts Makoto.“ Sie lächelte ihre Freundin an und stopfte sich den Rest ihres Brötchens in den Mund. Noch immer spürte sie die Blicke der anderen auf sich ruhen. Ein starker Sonnenstrahl fiel durch das Fenster und traf sie. Sailor Moon… Bunny blickte auf. „Merkur, Mars, Jupiter und Venus.“ Die anderen sahen sie verwirrt an. „Uranus, Neptun, Pluto, Saturn und all die anderen…“ „B-Bunny?!“ Bunny sah ihre Freundin eine nach der anderen an. „Jeder Planet hat eine Sailor Kriegerin. Außer der Sonne, oder?“ Die anderen glubschten sie an. „Spinnst du jetzt total?“, fragte Rei. „Naja, genaugenommen ist die Sonne kein Planet sondern ein Stern!“, meinte Ami. Alle drehten sich nun zu ihr um und sie wurde rot. „Tut mir leid…“, sagte sie. „Ach Ami!“ Minako stupste ihr in die Seite. „Du meinst also die Sonne hat keine Kriegerin weil sie kein Planet ist?“ Ami nickte. „Das ist einleuchtend.“, sagte Seiya, lehnte sich zurück und sah hoch zur Sonne. „Aber es ist falsch.“, sagte eine Stimme. Es war Chibiusa, die gesprochen hatte. Alle wandten sich nun ihr zu. „Wieso ist das falsch?“, wollte Michiru wissen. „Weil das nicht der Grund ist.“, sagte sie schlicht und setzte sich. „Was ist dann der Grund?“, bohrte Makoto weiter. Die Königin zuckte nur die Achseln und begann zu essen. Das Sailorteam warf sich verwirrte Blicke zu. Plötzlich fing Chibiusa an zu lachen. „Also wirklich, ich kann euch doch nicht immer alles vorkauen! Der Kristallpalast hat eine Bibliothek, die größer ist als alle die es jemals zuvor gab. Ich würde dort nachsehen.“ Sofort erhoben sich alle, bis auf Momoko. „Geht es dir besser?“, fragte sie, als die anderen weg waren. Sie hatte ihre Mutter schon lange nicht mehr lachen gehört. Chibiusa nickte. „Willst du nicht mit den anderen gehen?“ Momoko warf einen Blick zur Tür. „Ich will dich nicht allein lassen.“, sagte sie. Ihre Mutter streichelte über ihren Kopf. „Momo“, sagte sie. „geh und amüsier dich ruhig. Du kannst noch einiges von Bunny und den anderen lernen, das kannst du mir glauben. Außerdem kommen ParaPara und die anderen gleich und leisten mir Gesellschaft.“ „Na gut.“, sagte Momoko und stand auf. Als sie den Raum verließ, kam ihr die Leibwache ihrer Mutter entgegen. „Guten Morgen Prinzessin.“, sagten sie. „Guten Morgen!“, rief Momoko und war schon verschwunden. Die vier Frauen setzten sich an den Tisch zu ihrer Königin. „Wann willst du es ihr sagen?“, fragte SeleSele. „Noch nicht… ich finde sie hat schon genug durchgemacht. Der Verlust von Sakura ist schlimm genug.“ -------<-----@ „Ich hab es gefunden!“, triumphierend hielt Rei ein ziemlich dickes Buch in den Händen. Auf dem Einband stand in großen Lettern „LEGENDUM DEL SOL“ geschrieben. Die Geschichte der Sonne. Rei watete durch das Meer der auf dem Boden verstreuten Bücher bis zu einem Tisch, an dem Ami schon wartete. Sie schlug das Buch auf und musste erstmal husten. Der Staub von Jahrhunderten hatte sich darin angesammelt. „Es ist ein Wunder, dass es noch nicht zerfallen ist!“, sagte sie trocken. Einige Minuten blätterte sie wild darin herum. Die anderen standen gebannt daneben. Dann hatte Ami das richtige Kapitel gefunden. Der Text war lateinisch. „Woher weißt du dass das die richtige Legende ist?“, fragte Haruka. „Es gibt doch bestimmt viele!“ „Ja.“, sagte Ami. „Aber hier oben in der Ecke ist das Siegel der Königin!“ Sie deutete auf das Symbol. „Kannst du es übersetzen?“, fragte Makoto. „Ja, es geht, aber seid nachsichtig mit mir.“ „Natürlich.“ Ami begann zu lesen: „Vor langer, langer Zeit, als die Planeten noch nicht lange bewohnt waren, tobte ein Krieg im Universum. Er forderte unzählige Leben und brachte große Zerstörung mit sich. In diesen Zeiten der Dunkelheit, erstrahlte die Sonne in unserem Sonnensystem besonders hell und gebar magische Kinder, die den Krieg von uns abwenden sollten. Doch da sie Teile der Sonne selbst waren, verkürzte das deren Lebensdauer. In einer riesigen letzten Schlacht gelang es den Sonnenkindern letztlich das Böse zu besiegen und zu verbannen. Daraufhin kehrten alle magischen Kinder zu ihrer Mutter zurück und verbanden sich erneut mit ihr um ihr Leben wieder zu verlängern. Alle Sonnenkinder, bis auf eines. Das reinste Sonnenkind wurde von der Mutter beauftragt weiterzuleben und die Planeten unseres Sonnensystems mit seiner Macht zu schützen solange es ihm möglich sei. So lebte das Sonnenkind fortan als Mensch weiter und regierte unsere Galaxie im Namen der Sonne und in Zeiten des Friedens. Lange strahlte die Sonne heller als je zuvor, doch mit der Zeit verlosch ihr Glanz. Sie begann zu sterben, wie alle Sterne sterben. Als das Sonnenkind das sah, verabschiedete es sich von den Menschen und übertrug die Herrschaft auf seine Nachkommen. Dann trat es seine letzte Reise an. Die Reise zurück zu seinem Ursprung. Zurück zur Sonne um ihr Leben noch einmal zu verlängern. Und seitdem treten all ihre Nachkommen dieselbe Reise an wenn es an der Zeit ist der Sonne neues Leben einzuhauchen.“ Bunny hatte eine Gänsehaut bekommen. „Naja… So in etwa steht es hier.“, sagte Ami. Lange sagte keiner ein Wort. „Also wenn ich das richtig verstanden habe…“, begann Ami nach einer Weile. „…dann heißt das, dass die Sonne nur noch `lebt´ weil ihre Nachfahren sie immer wieder mit neuem Leben versorgen.“ Die anderen nickten langsam. „Aber soweit ich das sehe, hatte diese Legende doch nichts mit den Sailorkriegern zu tun, also wieso ist dann das Siegel der Königin auf dieser Seite?“ Keiner wusste eine Antwort auf ihre Frage. „Das ist schon sehr merkwürdig!“, sagte Makoto. „Ja!“, meinte Bunny und rieb sich über den Arm, auf dem immer noch die Härchen hochstanden. „Was machen wir jetzt? Suchen wir weiter nach einer Kriegerin der Sonne?“, fragte Minako. In Amis Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie versuchte fieberhaft eine Logik aus dem Gelesenen zu ziehen, doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie schaffte es nicht. °Es fehlen noch Informationen…°, dachte sie bei sich. Sie hörte nicht, was die anderen beratschlagten. „…meinst du Ami? ...Ami?“ Bunny machte einen Schritt auf ihre Freundin zu und wedelte ihr mit der Hand vor dem Gesicht herum. „Hä?“, fragte Ami erschrocken. Bunny kicherte. „Wir haben dich gefragt ob du einverstanden bist, wenn wir Chibiusa nach dieser Geschichte fragen!“ Ami lächelte und nickte. -------<-----@ So machte sich die Gruppe wieder auf in Richtung des Speisesaals. Doch weit kamen sie nicht, denn plötzlich erschütterte eine Art Beben den Palast. Alarmiert liefen die Mädchen und die Starlights los. Als sie im Speisesaal ankamen, war er leer. Weiter ging es. Sie rannten geradewegs zum Palasthof – und blieben abrupt stehen. Mehrere riesige Monster machten sich an der Kristallmauer zu schaffen, die den Palast umgab. Immer wieder bebte die Erde unter ihren Angriffen. Allerdings wurden sie bereits bekämpft. Das Sailorquartett und auch die jungen Kriegerinnen versuchten den Feind in die Flucht zu schlagen. Am Fuß der Marmortreppe stand Chibiusa und hielt ein Mondzepter in der Hand. Es versprühte starke Energiewellen und war gegen den scheinbaren Anführer gerichtet, einen komplett schwarzen Dämon der die Monster befehligte. Schnell zückten die Mädchen ihre Füller und verwandelten sich. „Mars! Macht des Feuers, sieg!“ Sailor Mars griff mit einem Feuerstrahl an, der sich um eines der Monster schlängelte und es gefangen hielt. Jedoch leider nicht lange, denn das Monster befreite sich daraus und man sah nun, dass es aus Stein war. „Lass es mich versuchen! Wasserstrahl, flieg und frier!“ Merkurs Angriff fror das Monster ein. Unfähig sich zu bewegen blieb es stehen. „Super Merkur, weiter so!“, jubelte Sailor Moon. „Merkur! Macht des Wassers – aaaah!“ Bevor Sailor Merkur erneut angreifen konnte, war ihr eines der Monster zu Nahe gekommen und hatte sie mit einem harten Schlag zu Boden gestreckt. „Merkur!“, rief Sailor Venus und lief zu ihr. „Na warte! Neptun, schick die tosenden Wasser!“ Sailor Neptun beschwor eine Riesenwelle herauf, die zwei Monster auf einmal gegen die Mauer spülte. „Lass es uns gemeinsam versuchen!“, rief Uranus Sailor Mars zu. Sie nickte. „Uranus, schick den tosenden Wind!“ „Mars, schick den Strahl des Feuers!“ Die beiden Attacken vereinten sich und bildeten eine Wand aus immer neu angefachtem Feuer vor den Feinden. „Ja, sehr gut!“, rief Uranus. Doch sie freute sich zu früh. Die Monster hatten sich versammelt und gingen nun alle gemeinsam durch die Feuerwand, wobei einige den Marsch nicht überlebten. Das Sailorquartett hatte inzwischen eine Reihe gebildet um mit ihrer Macht die Kristallmauer zu stärken und an zerstörten Stellen zu befestigen. Sailor Haumea und die beiden anderen evakuierten alle noch in Kampfesnähe befindlichen Personen. Die Monster kamen nun geradewegs auf Uranus und Mars zu. Sie hatten die Feuerwand endgültig überwunden. „Mondstein, flieg und sieg!“ „Sailor Star, strafe es!“ Das vorderste Monster wurde von Sailor Moons Diadem in zwei Teile gerissen und verschwand. Ein weiteres wurde Opfer von Fighters Attacke. Doch noch immer kamen die Gegner näher. Mutig stellte sich ihnen Uranus entgegen. „Schwert, des Lichtes!“ Sie zückte ihren Talisman und griff an. Sie rammte es dem nächsten Steinwesen direkt in den Rumpf und es löste sich auf. Schnell nahm Uranus ihr Schwert wieder an sich. Sie wollte sich gerade einem weiteren Monster stellen, als sie einen starken Schmerz verspürte. Eins der Wesen hatte sie erwischt und gegen einen Stein geschleudert. „Oh nein!“, rief Sailor Mars und eilte ihr zu Hilfe. „Feuerringe, fliegt und siegt!“ Doch die Feuerringe hielten die Steinwesen keinesfalls vom angreifen ab. Ein kräftiger Hieb und schon ging auch Sailor Mars zu Boden. „Ich helfe euch!“ So schnell sie konnte rannte Sailor Jupiter zu den Verletzten. „Blitz und Donnerschlag, flieg!“ Doch ihre Attacke prallte einfach ab. „Was?! Jupiter, schick den weißen Blitz!“ Wieder hinterließ die Attacke keinerlei Spuren. „Jupiter! Blitze können Gestein nichts anhaben!“, rief ihr Neptun zu, die mit zwei weiteren Monstern beschäftigt waren. „Ja aber ich…“ „Nichts aber, verschwinde schnell!“ Einen Moment lang rührte sich Jupiter nicht. Dann ballte sie die Hände zu Fäusten. Sie sah ein, dass sie nicht helfen konnte. Dann bückte sie sich und hob Sailor Mars auf ihren Rücken, die noch immer ziemlich benommen war. Schnell schleppte sie die Freundin außer Feindesreichweite und kehrte dann zurück um Uranus zu holen. Von der Feuerwand war inzwischen nichts mehr übrig als ein stark rauchender Streifen. „Komm, Uranus. Ich helfe dir.“ Jupiter hob auch sie hoch und wollte gerade mit ihr loslaufen, als es geschah. Der Dämon, der die ganze Zeit die Monster befehligt hatte, raste wie aus dem Nichts durch den Rauch auf Jupiter zu. Mit Uranus´ Gewicht belastet konnte sie nicht rechtzeitig reagieren. Schon spürte sie, wie sich etwas um ihr Bein schlängelte und ihr den Boden unter den Füßen nahm. Im nächsten Moment prallte Uranus schon auf dem Boden auf und Jupiter wurde unsanft nach hinten gezogen. Sie schrie. Die anderen Kriegerinnen wandten sich ihr nun zu. Es schien als könnte der Dämon seinen schwarzen, konsistenzlosen Arm beliebig verformen und verlängern. Er hatte Jupiter gepackt und in die Luft gewirbelt. „Jupiter!“, rief Sailor Moon. „Feuerherzenkette, flieg!“ Sailor Venus ließ ihre Kette sich um Jupiters Taille winden. „Mondstein, flieg und sieg!“ Erneut schickte Sailor Moon ihr Diadem los. Geschickt durchtrennte es den schwarzen Arm. Hätte Venus´ Kette sie nicht gehalten, wäre Jupiter aus gut fünf Metern Höhe zu Boden gestürzt. Der Dämon schien keinerlei Schmerz zu empfinden. Er gab einen Befehl an die Steinmonster weiter. Sofort wandten sie sich Venus zu. Die anderen stellten sich schützend vor sie und wehrten die Angriffe der Feinde ab. Zu spät bemerkte Venus, dass der Dämon sich Jupiter genähert hatte. Sein Arm war in Windeseile wieder nachgewachsen und nun presste er eine Hand auf Jupiters Mund, damit sie nicht mehr schreien konnte. Mit der anderen versuchte er die Feuerherzenkette zu lösen. Dass sie ihn verbrannte schien ihn dabei nicht zu kümmern. Endlich hatte er es geschafft. Er versetzte Jupiter einen kräftigen Schlag und sie verlor das Bewusstsein. „Nein, Jupiter!“, rief Venus. Sie rannte gemeinsam mit Sailor Moon an den Monstern vorbei während Neptun und die Starlights diese weiter bekämpften. „Jupiter!“, rief Venus immer wieder. Doch der Dämon lachte sie nur aus. „Kommt zurück!“, rief er seinen Monstern zu. „Wir haben was wir brauchen!“ „Makoto!“, schrien Sailor Moon und Sailor Venus gleichzeitig. Doch es war zu spät. Der Dämon verschwand gemeinsam mit seinen Monstern und Sailor Jupiter. Sailor Moon und Sailor Venus sanken in sich zusammen. Sie hatten verloren. Sie hatten tatsächlich Makoto verloren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)