Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 30: Das Duell --------------------- Als Endymion Seiya gegenübertrat, war er auf einmal ganz ruhig. Jede Faser seines Körpers wartete auf den bevorstehenden Kampf. „Du bist da. Wie schön!“ Seiyas Stimme war verändert. Sie hatte alle Wärme verloren. Seine Augen blickten hasserfüllt auf Endymion. Er verwandelte sich in Fighter. „Dann lass uns anfangen!“, meinte sie, als sie fertig war und ging in Kampfstellung. Einige Vögel flatterten aufgeregt aus einem Baum in der Nähe. Auf dem niedrigsten Ast hatte sich Ambris niedergelassen, um alles ganz genau beobachten zu können. Sie lächelte. Uranus bemerkte sie und ballte die Hände zu Fäusten. Sie blieb mit Neptun dicht bei Endymion, entschlossen im Notfall einzugreifen. KRACH! Fighters erster Angriff verfehlte den Prinzen um Zentimeter und brachte einen Baum zum fallen. Endymion blickte sie an. Ihre Attacke bestand aus einem schwarzen Lichtstrahl, nicht wie üblich. Er hielt sein Schwert fester und stürmte los. Der erste Hieb ging klar vorbei. Fighter war geschickt ausgewichen und versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellbogen, dass ihm die Luft wegblieb. Endymion hatte keine Zeit sich zu erholen, denn Fighter griff schon wieder an. Gerade so entkam er ihrem ersten Kick bevor der zweite traf. °Sie ist unglaublich schnell!°, dachte er erschrocken. Dann drehte er sich um und hielt sein Schwert schützend vor sich. Siegessicher grinste die Kriegerin ihn an und wich ein paar Schritte zurück. „Ich schätze die erste Runde ging an mich.“, sagte sie und drehte sich um. Endymion wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Sie drehte ihm den Rücken zu und bot so ein erstklassiges Ziel. Doch es widerstrebte ihm sie so anzugreifen. Also nahm er langsam sein Schwert herunter und beruhigte seinen Atem. Die Pause tat ihm gut. Obwohl der Kampf noch nicht lange im Gang war, war er schon ziemlich außer Puste. -------<-----@ Momoko und Sakura rannten so schnell sie konnten. Sie hatten Mamoru bis zum Park verfolgt und was sie da gesehen hatten, hatte ihnen die Sprache verschlagen. Mamoru hatte angefangen, sich zu duellieren. Offensichtlich war sein Gegner Sailor Star Fighter gewesen, auch wenn sie ziemlich verändert aussah. Ganz schwarz. Und sie hatte eine spürbare Kälte um sich herum. Und dann war da noch das Publikum gewesen. Auf einem Ast saß eine schwarzgekleidete Gestalt und unten standen Uranus und Neptun und sahen dem Geschehen einfach so zu ohne einzuschreiten. Erst hatten die Zwillinge sich bemerkbar machen wollen, doch die Mienen der beiden Kriegerinnen hatten sie aufgehalten. Sie schienen nicht überrascht zu sein, welchem Schauspiel sie da beiwohnten. „Wir müssen Hilfe holen!“, hatte Momoko ihrer Schwester zugeraunt. Als diese keinen Mucks von sich gab, zog Momoko sie mit sich. Nun waren sie auf dem Weg zu Bunny nach Hause. Sie war die erste, die den beiden eingefallen war und wahrscheinlich auch die Einzige, die den Kampf stoppen konnte. -------<-----@ Ambris war entzückt über den Verlauf des Kampfes. Fighter schien klar im Vorteil zu sein, Endymion hatte noch keinen guten Treffer gelandet. So hatte sich die Arbeit also doch gelohnt. Sie hatte schon daran gezweifelt. Das Training hatte sich als wesentlich schwerer herausgestellt, als sie geglaubt hatte. Fighters weiße Aura war stärker gewesen als angenommen. Es hatte ewig gedauert sie zu verdunkeln. Doch letztendlich war sie doch noch schwarz geworden. Ihre Lieblingsfarbe. Wenn alles so weiterging, würde man sie zur Nummer Eins befördern. Und die beiden anderen brauchten gar nicht erst aufzutauchen. Sie lächelte ihr eiskaltes Lächeln. °Vielleicht werde ich sogar ein Fan von dir Seiya.° -------<-----@ „Geht’s wieder?“, fragte Fighter. Der spöttische Unterton entging Endymion nicht. Er richtete sich wieder zu voller Größe auf und hielt sein Schwert vor sich. Fighter lächelte. Dann griff sie erneut an. Diesmal traf sie jedoch weder beim ersten noch beim zweiten Mal. Endymion war darauf vorbereitet und rechtzeitig in Deckung gegangen. Jetzt rammte er ihr den Ellbogen von oben in den Rücken. Sie stieß einen erstickten Schrei aus und ging dann zu Boden. Statt erneut zuzuschlagen, trat Endymion einen Schritt zurück. Ein großer Fehler, wie sich sofort herausstellte. Fighter drehte sich um und schickte vom Boden aus einen weiteren Strahl schwarzer Energie auf den Prinzen los. Er zerriss den linken Ärmel seines Hemdes und hinterließ eine blutende Wunde. Fighter stand im Bruchteil einer Sekunde wieder auf den Beinen und schickte einen weiteren Angriff los. Diesmal wurde Endymion rücklings gegen einen Baum geworfen. Benommen rutschte er daran herunter. Als er aufsah, stand Fighter direkt vor ihm. „Du enttäuscht mich!“, sagte sie kühl. Dann richtete sie ihren Stern auf Endymion und feuerte los. Im letzten Moment hatte Endymion es geschafft, sein Schwert vor seinen Körper zu halten und den Angriff so abzuwehren. Er rollte sich zur Seite und stand schnell auf. Jedoch nicht schnell genug, um Fighters nächstem Angriff auszuweichen. Geschickt trat sie ihm in den Rücken. Der Prinz konnte weder fallen noch aufstehen, so schnell folgten ihre nächsten Tritte und Hiebe. Als sie schließlich von ihm abließ, fiel er auf die Knie. Sie kam einen Schritt auf ihn zu und wollte zum nächsten Tritt ansetzen, als Endymion gerade noch rechtzeitig eine seiner Rosen warf. Sie streifte Fighters Oberschenkel. Es war weniger der Schmerz als vielmehr der Schreck, der sie innehalten ließ. Endymion nutzte die Gelegenheit um wieder ein wenig Distanz zwischen sich und sie zu bringen. Schwer atmend und mit einer weiteren Rose in der Hand stand er da. Fighter kam wieder auf ihn zu. Plötzlich stürmte sie nach vorn und versuchte Endymion mit der Faust zu erwischen. Doch er war schneller und wich ihr aus. Gleich darauf versetzte er ihr mit dem Griff seines Schwertes einen kräftigen Hieb. Doch statt zu Boden zu gehen, stützte sie sich mit den Armen auf und schlug Endymion mit ihren Beinen seine zur Seite. Er fiel und lag nun auf dem Rücken. Ihren nächsten Fausthieb wehrte er mit dem Arm ab. Sie schlug immer wieder zu. Weiter und weiter. Endymion meinte bald würden seine Arme brechen. Den wohl zwanzigsten Schlag parierte er mit dem linken Arm und schnappte dann mit der rechten ihr Handgelenk. Er zog sich daran hoch und sie gleichzeitig herunter. Nun lag sie wieder auf dem Boden und er stand über ihr. Doch abermals trat er einen Schritt zurück anstatt anzugreifen. „Verdammt, nun mach schon! So eine Chance kriegst du vielleicht nicht wieder!“ Uranus ballte die Hände zu Fäusten und schrie Endymion an. Sie hatte vorgehabt still zuzusehen, doch jetzt hielt sie es einfach nicht mehr aus. Es sah gar nicht gut aus für den Prinzen und nun spielte er auch noch den Gentleman. „Nein!“, Endymions Stimme war zwar nicht ruhig aber bestimmt. „Ich werde niemanden angreifen der am Boden liegt.“ Uranus riss die Augen auf. Sie blickte den Prinzen an, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen. Sie war beeindruckt. Trotz allem was Fighter ihm angetan hatte, war er nicht bereit, sich auf ihr Niveau herunterzulassen. „Das war ein großer Fehler!“, schrie Fighter. Sie rappelte sich wiederum in atemberaubender Geschwindigkeit auf und griff an. Erst ein Hieb, dann ein Tritt und zum Schluss noch ein Energiestrahl. Endymion fiel es immer schwerer dagegen zu halten. Fighter schien das zu bemerken, denn sie griff wieder und wieder an. Sie drängte den Prinzen immer weiter zurück, bis er schließlich ins Straucheln kam, weil er in ein kleines Erdloch trat. Fighters letzter Tritt ließ ihn dann endgültig nach hinten fallen. Sein Schwert fiel dabei knapp außer Reichweite seines Armes. Er streckte den Arm danach aus, doch Fighter trat dagegen. Sie stellte sich drohend vor ihn, den einen Arm in die Hüfte gestemmt, im anderen ihren schwarzen Stern. Mit einem Bein stand sie nun auf seinem Schwert. Uranus wollte vorstürmen, doch Neptun hielt sie zurück. „Nicht! Wir dürfen nicht eingreifen! Denk an die Regeln und an die Folgen!“ „Aber…“ Uranus biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste, dass Neptun Recht hatte, doch es sah leider ganz danach aus, als wäre der Kampf gleich entschieden… -------<-----@ Bunny bekam fast einen Herzinfarkt, als sie die Zwillinge sah. Ein Geräusch am Fenster hatte sie geweckt und sie hatte die Vorhänge beiseite gezogen um nachzusehen. Wild gestikulierend bedeuteten ihr die Mädchen das Fenster zu öffnen. Gesagt, getan. Kaum hatte Bunny den Türgriff gedreht, als Sakura und Momoko schon ins Zimmer gestürmt kamen. „Bunny, es ist schrecklich!“ „Du musst sofort mitkommen!“ „…Mamoru“ „…Park…“ „…gesehen!“ Bunny hatte Mühe überhaupt zu verstehen, was die Zwillinge ihr mitteilen wollten. Von dem Lärm geweckt, gesellte sich nun auch Luna zu den drei Mädchen. „Was ist denn hier los?“, fragte sie verschlafen. „Es ist so: Mamoru hat sich die ganze Woche über so komisch benommen, dass wir beschlossen haben, ihn im Auge zu behalten. Also sind wir ihm gefolgt, als er vorhin die Wohnung verlassen hat. Er hat sich am Park mit Sailor Uranus und Sailor Neptun getroffen. Dann hat er sich in Prinz Endymion verwandelt und ist mit den beiden hineingegangen.“ „Drinnen hat Seiya schon auf ihn gewartet. Er hat sich in Fighter verwandelt, die beiden haben kurz etwas gesagt und… und haben dann angefangen… sich zu… zu duellieren!“ Bunny und Luna hatten gebannt zugehört. Doch als die Zwillinge geendet hatten, rissen beide erschrocken die Augen auf. Bunny konnte es nicht glauben. Mamoru und Seiya sollten sich duellieren? „Bunny! du musst sofort den anderen Bescheid geben!“ Lunas Stimme riss sie aus ihrer Trance. Sie nickte und griff nach dem Communicator, der auf ihrem Nachttisch lag. „An alle! Ich hoffe ihr hört mich! Das ist ein Notfall! Ich brauche eure Hilfe! Ihr müsst sofort zum Park kommen, Seiya und Mamoru sind dabei sich zu duellieren!“ Wenige Minuten später hatten sie alle Kriegerinnen gemeldet und sie waren auf dem Weg zum Park. Nach und nach stießen sie zueinander. Bunny führte die Kolonne an. Sie rannte so schnell sie konnte. Ihr Herz schlug immer schneller. Sie betete und fürchtete gleichzeitig, was sie gleich sehen könnte. -------<-----@ Auch Endymions Herzschlag beschleunigte sich. Fighter stand über ihm, bereit ihm den Gnadenstoß zu versetzen. Er konnte sehen, wie sich in ihrem Stern die Energie sammelte. Genug um ihn zu töten, dessen war er sich sicher. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste nicht, ob es die Angst war, die ihn lähmte, oder etwas anderes. Zu allem Überfluss beschleunigte sich sein Puls noch immer. Es war, als würde sein Herz alle Schläge, die es in seinem ganzen Leben noch getan hätte in diese wenigen Sekunden packen. Immer weiter, immer schneller. Er bekam kaum noch Luft. Und dann, plötzlich, war es als bliebe sein Herz stehen. In Zeitlupe sah er, wie Fighter ihren Angriff startete und die Energie auf ihn zuraste. Er hörte nichts mehr außer seinem eigenen Atem. Dann begann sein Körper zu leuchten und auf seiner Stirn zeichnete sich plötzlich ein Zeichen ab – das Zeichen der Erde (♁). In seinem ganzen Körper breitete sich plötzlich eine angenehme Wärme aus. Er begann, sich zu verändern. Er trug nun schwarze Handschuhe und seine Rüstungsstiefel glänzten silbern. Von seinem Herzen ausgehend begannen sich goldene Fäden über seine Rüstung und Kleidung zu verteilen, bis in die letzten Spitzen der Handschuhe. Statt etwas gegen Fighters Angriff zu tun, wartete Endymion einfach ab. Kurz bevor der Energiestrahl ihn traf, prallte er gegen eine goldene Aura, die Endymion nun umgab. Der Strahl löste sich in einem hellen Licht in Luft auf. Geblendet hielt Fighter sich den Arm vor das Gesicht. Endymion hob die rechte Hand in Richtung seines am Boden liegenden Schwertes. Unter Fighters Füßen zerfiel es auf einmal in unzählige rote Rosen. Sie hoben ab und schwebten auf Endymion zu. In seiner Hand verwandelten sie sich wieder in sein Schwert zurück. Es hatte jetzt einen goldenen Griff, der mit mehreren Juwelen besetzt war und auf dem nun, ebenfalls golden, das Zeichen der Erde prangte. Fighters Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „So ein Mist!“, knurrte sie und wich einige Schritte zurück. Endymion erhob sich wieder. „Na schön, wenn du es so haben willst…“ Fighter streckte die rechte Hand aus. Mit einem kleinen dunklen Blitz materialisierte sich ein tiefschwarzes Schwert. Sie griff zu und hielt es in Angriffsposition vor sich. „Haah!“ Mit einem lauten Schrei stürzte sie auf Endymion los. Gekonnt parierte er ihren ersten Schlag und sie wurde von der Wucht ihres eigenen Angriffs zurückgeworfen. Sofort griff sie wieder an. Doch das Blatt hatte sich gewendet. Endymion gewann mehr und mehr die Oberhand über den Kampf. Immer weiter drängte er Fighter nun zurück. Ihr Zorn wurde immer stärker und ihre Hiebe heftiger. Doch auch Endymions Kraft wuchs und wuchs. In seinen Augen war ein Glanz entflammt, der keine Zweifel mehr an seinem Ziel, diesen Kampf zu gewinnen, ließ. Sailor Uranus und Sailor Neptun sahen gebannt zu. Sie konnten dem Geschehen kaum noch folgen, so schnell kämpften die beiden. Während des Trainings die Woche über hatte Endymion nie solche Kräfte gezeigt. Einmal hatte Uranus gemeint ein Zeichen auf seiner Stirn zu sehen, doch es war gleich wieder verschwunden und so glaubte sie am Ende es sich doch nur eingebildet zu haben. Nun allerdings sah sie den Beweis, dass es geschehen war. Sie hatte zwar vermutet, dass Mamoru noch irgendeine Art von Kraft besaß, doch was sie sah war mehr als sie gehofft hatte. Auch Neptun war fasziniert vom Prinzen. Sie musste lächeln. Sie war stolz, einem so talentierten späteren König dienen zu dürfen. Fighter machte mehr Schritte rückwärts als vorwärts, was ihr ganz und gar nicht gefiel. Allerdings konnte sie sich einfach nicht dagegen wehren. So stark sie auch angriff, Endymion schlug noch stärker zurück. Sie erschrak, als sie plötzlich hinter sich ein Hindernis spürte. Endymion hatte sie mit dem Rücken an einen Baum gedrängt. Sie warf einen kurzen Blick zum Himmel. Der Mond war schon weit gewandert, sie mussten schon lange kämpfen. Es war Zeit, für das Ende. Endymion schritt auf sie zu. Sie stürzte ihm entgegen und ließ ihr Schwert gegen seines prallen. Diesmal hielt sie so stark dagegen, dass er sie nicht gleich zurückwerfen konnte. Beide brachten ihre ganze Kraft auf, um dem anderen standzuhalten. Dabei sahen sie sich in die Augen und warfen sich vernichtende Blicke zu. Auch Endymion wusste jetzt, dass es an der Zeit war, den Kampf zu beenden. Er tötete nicht gern, nicht einmal seinen größten Rivalen, doch Bunny war ihm das Wichtigste auf der Welt und so hatte er gar keine andere Wahl. Er erhöhte noch einmal den Druck auf sein Schwert. Er konnte sehen, wie Fighters Füße einen Zentimeter nach hinten rutschten. „MAMORU!“ Die anderen Sailor Kriegerinnen waren im Park angekommen. So schnell sie konnte rannte Sailor Moon auf die Kämpfenden zu. Doch bevor sie sie erreichen konnte, wurde sie von Uranus zurückgehalten. Als er seinen Namen hörte, konnte Endymion nicht anders, als darauf zu reagieren. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er zu Sailor Moon und war unaufmerksam. Doch diese eine Sekunde reichte aus. Fighter witterte ihre Chance. Sie hieb noch einmal kräftig auf Endymions Schwert, sodass es zur Seite rutschte und Endymion rücklings zu Boden fiel. Mit einem siegessicheren Ausdruck im Gesicht stieß Fighter ein letztes Mal zu. Unfähig auch nur einen Ton zu sagen, rissen alle Umstehenden entsetzt die Augen auf, als das Schwert sich in den Körper bohrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)