Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 18: Die Kraft der Eifersucht ------------------------------------ Um Bunny herum war alles schwarz und ruhig. °Was ist passiert? Bin ich… tot?°, fragte sie sich selbst. Doch der Schmerz an ihren Armen und Beinen ließen sie den Gedanken schnell verwerfen. Zudem begann es jetzt auch wieder zu regnen und die Tropfen trafen Bunny im Gesicht. Langsam öffnte sie die Augen. Sie lag am Boden, doch weitestgehend schien sie unverletzt. Nur ihre Kleidung war schmutzig und an den Knien aufgerissen. Benommen setzte sie sich auf. Ihr Blick streifte umher. Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Schreck. „Seiya!“, rief und lief zu ihm. Leblos lag er am Boden. An seiner Stirn herunter und aus seinen Mundwinkeln lief Blut. Bunny kniete sich neben ihn. Sie war unschlüssig was sie tun sollte. Schließlich entschloss sie sich, erstmal seinen Puls zu überprüfen. Sanft legte sie einen Finger auf seinen Hals. Sie konnte den Puls fühlen, doch er war sehr schwach. Sie blickte sich erneut um. War denn niemand hier? „Hilfe!“, rief sie. „Hilfe! Bitte, ich brauche Hilfe!“ Der Regen prasselte unermüdlich weiter. Durch ihren Finger, den sie einfach nicht von seinem Hals nehmen konnte, spürte sie, wie sein Puls schwächer und schwächer wurde. Tränen traten ihr in die Augen. „Nein Seiya, du darfst nicht sterben, bitte!“, flüsterte sie. Sie weinte und weinte, doch nichts geschah. Dann fasste sie einen Entschluss. Sie stand auf und schloss die Augen. Einen Moment später stand Prinzessin Serenity vor Seiyas leblosem Körper. Sie hob die Hände und liess den Silberkristall erscheinen. „Nicht! Das darfst du nicht tun! Es wird dich umbringen!“ Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich Sakura und Momoko neben Bunny auf. Bunny erschrak, fing sich aber schnell wieder. „Es geht nicht anders.“, sagte sie. „Du zerstörst die Zukunft wenn du das tust.“, sagte Momoko berechnend. „Aber wenn ich es nicht tue wird Seiya… dann wird er…“ „Sterben, ja. So wie es ihm vorherbestimmt ist.“ Bunny sah sie entgeistert an. „Ist das dein Ernst?“ Momoko nickte. Kurz zögerte Bunny. Dann seufzte sie tief. „Ich kann aber nicht anders. Es ist meine Schuld. Er wollte mich beschützen.“ Momoko horchte auf, doch bevor sie etwas weiteres sagen konnte, trat Sakura nach vorn. „Ich werde dir helfen.“, sagte sie. Die Brosche auf ihrer Brust begann zu leuchten. Auch sie verwandelte sich. Sie trug dasselbe Kleid, wie Serenity, aber die Ringe am oberen Ende waren silbern und die kurzen Ärmel golden. Sie machte dieselbe Geste wie zuvor Serenity und ließ ebenfalls einen Kristall erscheinen - einen goldenen. „Pff, das ist doch Wahnsinn!“, rief Momoko. „Wollt ihr etwa beide sterben?“ „Nein, aber vielleicht geht es, wenn es mehr als ein Kristall ist!“, antwortete ihr ihre Schwester. Die beiden hoben die Hände mit den Kristallen zu Seiya hin. Sie schlossen die Augen. „Wartet!“, rief Momoko. Sie seufzte tief, als ob ihr das, was sie gleich tun würde sehr missfiel. Ihre Brosche leuchtete und in der nächsten Sekunde hatte auch sie sich verwandelt. Ihr Kleid hatte goldene Ringe und silberne Ärmel. Sie ließ einen zweiten Silberkristall erscheinen. Ihr Schwester lächelte sie an. Zu dritt versammelten sie sich um Seiya. Es sah nicht gut aus, er war kurz davor zu sterben und die Toten konnte selbst der Silberkristall nicht zurückholen. Sie wollten gerade anfangen, als Ami plötzlih um eine Ecke stürmte. Sie war noch in ihrer Nachmittagsschule gewesen und deshalb so spät dran. Als sie die drei erblickte, erschrak sie. Sie wollte fragen, was passiert sei, doch Serenity gebot ihr mit einem Kopfschütteln noch zu warten. Die drei hoben ihre Kristalle und diese fingen an zu leuchten. Die gesamte Straße wurde in ein warmes Licht getaucht. Serenity konnte die Herzen der beiden Mädchen und das von Seiya hören. Sie schienen ganz nahe. Seiyas Herz schlug erst kaum noch, doch es wurde immer kräftiger. Serenity spürte eine tiefe Verbundenheit mit den beiden Mädchen. Sie erinnerte sich an das Gefühl, dass sie in ihrem Traum gehabt hatte und an die Familie, die sie dort gesehen hatte. Und mit einem Mal, wusste sie, wer die beiden waren. Das Licht erlosch erst, als sich Seiyas Herzschlag normalisiert hatte. Die drei Mädchen brachen erschöpft zusammen und verwandelten sich zurück. Ami lief schnell zu einer Telefonzelle in der Nähe und rief einen Krankenwagen, dann kümmerte sie sich um ihre Freunde. Der Krankenwagen traf bald ein und brachte Seiya ins Krankenhaus. Bunny fuhr mit ihm mit und Ami und die Zwillinge nahmen sich ein Taxi. Unterwegs erzählten sie Ami, was vorgefallen war. Über ihren Communicator alarmierte Ami die anderen. -------<-----@ Seiya wurde nach einigen Untersuchungen in ein Krankenzimmer im Erdgeschoss gebracht. Bunny blieb bei ihm, während Ami und die Zwillinge auf die anderen warteten. Sie kamen schneller als Ami gedacht hatte. Und sie waren nicht allein. Sie brachten Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru mit. „Hallo. Was für ein Glück, dass wir uns getroffen haben, so konnten wir mit Mamorus und Harukas Autos schnell herfahren.“, meinte Minako. Ami nickte und erzählte anschliessend, was die Zwillinge ihr erzählt hatten. Die beiden sahen unterdessen durch das Fenster in Seiyas Zimmer. Sie sahen, wie sich Bunny mit dem noch immer schwachen Seiya zu unterhalten schien. Sie sahen sich bedeutungsvoll an. Dann nickten sie sich zu. Sie hatten beschlossen, was jetzt zu tun war. -------<-----@ Bunny saß auf einem Stuhl neben Seiyas Bett. Sie betrachtete ihn eine lange Zeit, bis er erwachte. Langsam öffnete er die Augen. Zunächst nahm er alles nur verschwommen wahr, doch sein Blick klärte sich schnell. Als er Bunny erblickte, kehrte langsam die Erinnerung an das Geschehene zurück. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.“, flüsterte Bunny, als sie bemerkte, dass er wach war. Seiya versuchte ein schwaches Lächeln. „Gern geschehen. Kann ich dich dafür um einen Gefallen bitten?“ Bunny wurde hellhörig. „Alles was du willst!“, sagte sie. Seiya lächelte noch mehr. „Ich wollte heute abend ein neues Lied singen.“ Bunny wurde traurig. Ihretwegen würde das Konzert nicht stattfinden. „Kuck nicht so. Es tut mir kein bisschen leid, was passiert ist.“ Bunny wurde rot. „A-also worum wolltest du mich nun bitten?“, versuchte sie abzulenken. „Achja. Ich wollte heute abend ein neues Lied singen. Da das Konzert nun ja wohl aber ohne mich stattfinden wird, wollte ich dich darum bitten, dass ich es dir allein vorsingen darf.“ Bunny nickte. „Gern, aber nicht jetzt. Du solltest dich erstmal ausruhen. Ich lasse dich am besten allein.“ Sie wollte aufstehen, doch eine Handbewegung seitens Seiya hinderte sie daran. „Nein. Bitte, lass es mich jetzt singen… bevor mich der Mut verlässt.“ Bunny nickte zögernd. Sie konnte ihm diese Bitte doch unmöglich abschlagen. Er begann mit schwacher Stimme zu singen und Bunny musste ihm ganz nahe kommen, um ihn überhaupt zu hören. „Du bist mein Herz und meine Seele, du bist der Stern der mich zum leuchten bringt. Ich kann mich vor dir nicht verschliessen, denn du bist der allerschönste Engel. Dein Lächeln erweckt in mir die Liebe, die ich so lang vermisste. Dein Lächeln weckt in mir die Hoffnung, dass wir irgendwann zusammen sind. Du bist Erlösung für mein Leben, du bist mein Licht der Liebe… B-bunny… ich… liebe…“ Doch bevor er den letzten Satz zu Ende bringen konnte, versagte seine Stimme. Enttäuscht und schwer erschöpft ließ er sich in die Kissen zurück gleiten. Er hatte es nicht geschafft… Ein Schatten bewegte sich draussen am Fenster und Bunny sah hin. Was sie da erblickte, ließ fast ihr Herz stehen bleiben. -------<-----@ „Was, sie haben sich verwandelt?“, flüsterte Rei Ami zu. Sie hatte die Geschichte zu Ende erzählt und nun rätselten sie im Flüsterton, damit die Zwillinge es nicht hören konnten, was deren Verwandlung zu bedeuten hat. „Also dann müssen sie ja doch Kinder von Bunny und Mamoru sein, oder?“ „Eigentlich schon, aber wieso haben sie es dann abgestritten? Ich meine klar, sie wollten es uns noch nicht sagen, aber dann hätten sie ja auch gar nicht zu antworten brauchen. Warum hätten sie lügen sollen?“ Lange dachten alle über Makotos Worte nach, fanden aber keine Antworten darauf. Die Zwillinge hatten sich inzwischen telepathisch auf einen Plan geeinigt. Sie standen noch immer vor dem Fenster und sahen zu Bunny und Seiya hinein. Er schien gerade aufgewacht zu sein. °Dann los.°, meinte Momoko. Sie wussten, dass Mamoru dicht hinter ihnen stand. Zwar in der Nähe der anderen, doch beteiligte er sich nicht an ihrem Gespräch. Er war mal wieder in Gedanken versunken. Bunny, seine Bunny war wieder in Gefahr gewesen und er war nicht bei ihr. Stattdessen war es Seiya, der sie gerettet hatte. Er war ihm dankbar - natürlich - aber seine Eifersucht wurde dadurch noch um ein Vielfaches größer. Er warf den Zwillingen einen kurzen Blick zu. War der Unfall heut etwa der Auslöser dafür, dass Bunny ihn verlassen und mit Seiya zusammen sein würde? Er könnte es nicht ertragen. Das würde er Seiya niemals verzeihen! Er würde eher sterben, als Bunny kampflos aufzugeben. Während er so seinen Gedanken nachhing, zog plötzlich etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. Momoko und Sakura hatten gleichzeitig eine schnelle Bewegung nach vorn gemacht und waren nun ganz nahe an der Fensterscheibe. Was konnte nur so interessant da drin sein? Neugierig und zugleich mit einer bösen Vorahnung, näherte er sich ebenfalls dem Fenster. Das Blut gefror in seinen Adern. Dort drin, im Bett lag Seiya, mühsam auf die Hände gestützt um sich ein wenig aus dem Bett heben zu können. Und direkt vor ihm saß Bunny nicht mehr auf dem Stuhl, sondern auf dem Bett, den Kopf ganz nahe an Seiyas. Wut schoss in Mamoru hoch. Er hatte also Recht gehabt, die ganze Zeit! Diese beiden Mädchen waren nicht seine Kinder, das da drin war der Beweis! Seine Bunny, bereit Seiya zu küssen. Er fühlte sich belogen und betrogen. Das Blut schoss ihm in den Kopf und Tränen stiegen in seine Augen. Tränen voller Wut, Verzweiflung und Hass. Hass auf Seiya, der so offensichtlich versucht hatte, ihm Bunny wegzunehmen und es allem Anschein nach auch geschafft hatte! Ami drehte sich um, es verschlug ihr die Sprache. Da stand Mamoru, der liebevolle Mamoru, in seiner vollen Größe, die Hände zu Fäusten geballt und mit einer unheimlichen schwarzen Aura um sich. Sie wollte gerade den anderen Bescheid geben, als das überflüssig wurde. Mamoru stieß einen Zornesschrei aus, der alle anderen auf ihn aufmerksam machte. Vor ihren Augen verwandelte er sich in Endymion. Doch nicht in den normalen Endymion, sondern in eine schreckliche Fassung seiner selbst. Seine ganze Rüstung glänzte nun tiefschwarz und sein Umhang war nicht wie sonst federleicht sondern hing schlaff und schwer über seine Schultern. Seine Augen hatten ein blutrotes Funkeln. Die anderen schienen wie gelähmt ob seiner Erscheinung. Plötzlich sprang Bunny aus Seiyas Fenster. Sie hatte sich in Sailor Moon verwandelt und ging nun auf Endymion zu. „Mamoru, was ist denn los mit dir, was hast du?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Er hört dich nicht.“ Es war Momoko, die sprach. Alle Augen wandten sich ihr zu. „Das ist Black Knight.“, meinte Sakura. „Es war unsere Aufgabe, ihn zu erwecken.“ „Ihn erwecken? Aber wie habt ihr das gemacht?“, fragte Haruka die beiden. Sie sahen sich an. Dann meinte Momoko: „Wir haben ihm gezeigt, wie nahe Bunny Seiya gekommen ist, das hat in seiner Situation ausgereicht.“ Bevor noch jemand ein weiteres Wort sagen konnte, schrie Endymion, beziehungsweise Black Knight noch einmal auf. Er ging auf Sailor Moon zu, bereit zum Angriff. Er zog sein Schwert. Erschrocken wich Sailor Moon zurück. „Mamoru, nein!“ Die anderen reagierten blitzschnell. Nacheinander verwandelten sie sich. Doch als Endymion Sailor Moon zu nahe kam, war es ihre Brosche, die sie rettete. Sie strömte ein warmes, rosa Licht aus, das Endymion zu verletzen schien. Getroffen und wimmernd wich er zurück. „Feuerball, flieg!“ Mars griff ihn als erste an. Doch es schien ihm nichts auszumachen. Im Gegenteil, er schwang sein Schwert und Mars´ Feuerball wurde zurückgeworfen. Nacheinander versuchten nun alle ihr Glück, aber ohne Erfolg. Einzig Merkur und Saturn griffen nicht an. Merkur suchte auf ihrem Computer nach Antworten und Saturn schützte sie. Uranus ging zu Boden. „Wieso habt ihr ihn denn eigentlich erweckt? Ich dachte ihr seid auf unserer Seite!“ „Das das sind wir doch auch!“ „Na dann sagt uns doch mal, was wir jetzt machen sollen?!“ Betreten sahen die Zwillinge zu Boden. Sie wussten es nicht. Ihre Anweisung lautete nur ihn zu erwecken, für weitere Erklärungen war keine Zeit gewesen. „Na toll.“, rief Uranus zornig. „Ihr wisst es also nicht?“ Betreten schüttelten die beiden die Köpfe. Sie hatten nicht gewusst, wer oder was Black Knight eigentlich war, sie hatten nur die Anweisungen befolgt, die sie erhalten hatten. Merkur hackte noch immer wie wild auf ihren Computer ein. Inzwischen ging Endymion zum Angriff über. Eine nach der anderen streckte er die Sailorkrieger zu Boden. Selbst Sakura und Momoko griff er an, obwohl diese gar nicht verwandelt waren. Sie wurden hart gegen die Wand geschleudert. Nun waren nur noch Saturn, Merkur und Sailor Moon übrig. Er machte einen Schritt auf Sailor Moon zu, die erschrocken zurückwich. Er blieb stehen und stieß erneut einen Kampfschrei aus. Es war, als sammelte er Energie. Plötzlich brach ein schwarzer Lichtstrahl aus ihm hervor und stieg als dunkle Säule in den Himmel. In diesem Moment hörte Ami auf zu tippen. „Ich hab´s!“, rief sie ihren verwundeten Freunden zu. „Steht alle auf, wir müssen ihn angreifen!“ „Das haben wir doch schon die ganze Zeit versucht!“, sagte Mars. Doch trotzdem stand sie auf. Die anderen taten es ihr nach. „Ich weiß, aber diesmal müssen wir es gemeinsam machen. Bildet einen Kreis um ihn!“ Sie taten, wie ihnen geheißen. Endymion schien verwirrt zu sein, versuchte aber trotzdem, noch einmal anzugreifen. Es traf Jupiter, doch sie rappelte sich schnell wieder auf. „Nein, Sailor Moon, du nicht. Das müssen wir alleine machen.“ Betreten trat Sailor Moon aus dem Kreis. Ab jetzt konnte sie nur noch zuschauen. „Also gut, dann wollen wir mal. Greift alle an - und zwar mit eurer stärksten Attacke!“, rief Merkur. Mars machte den Anfang: „Mars, Macht des Feuers, sieg!“ „Merkur, Macht des Wassers, sieg!“ „Jupiter, Macht des Donners, sieg!“ „Venus, Macht der Herzen, sieg!“ „Schwert des Lichtes, sieg!“ „Licht des Spiegels, sieg!“ „Pluto, schick das Feuer der Tiefe!“ Nur Saturn zögerte. „Na los! Hab keine Angst, ihm geschieht nichts!“, rief Merkur. Gerade noch rechtzeitig griff Saturn an. „Macht des Saturn, flieg!“ Fast gleichzeitig trafen die Attacken Endymion. Mit jedem Treffer veränderte sich seine schwarze Aura mehr und mehr, bis sie schließlich gleißend weiß war. Endymion schrie auf. Einige Sekunden passierte nichts mehr, dann teilte sich die Lichtsäule in acht einzelne, verschiedenfarbige Strahlen. Alle starrten gebannt auf das Geschehen. Plötzlich führte die Lichtsäule nicht mehr in den Himmel, sondern machte einige Meter über Mamoru einen Knick. Jede Lichtsäule fuhr nun in eine der Kriegerinnen. Mars wurde in ein rotes Licht getaucht, Merkur in ein blaues, Jupiter in ein grünes. Venus wurde von einem gelben Lichtstrahl getroffen, Uranus von einem orangenen, Neptun von einem türkisen, Pluto von einem sehr dunkelroten und schließlich Saturn von einem lilanen. Die Sailorkriegerinnen begannen zu leuchten. Sie bekamen alle Schulterpolster, (ähnlich denen von Sailor V) ein goldenes Halsband, mit ihrem Zeichen darauf, und eine noch längere Schleife hinten am Rock. Außerdem wurde das Herz auf ihrer Brust zu einem Kristall, in dessen Mitte ebenfalls das jeweilige Zeichen der Kriegerin zu sehen war. Als die Verwandlung vollzogen war, riss die Lichtsäule ab. Endymion hatte nun keine schwarze Aura mehr. Völlig erschöpft brach er zusammen und blieb als Mamoru am Boden liegen. „Mamoru!“ Schnell eilte Sailor Moon zu ihm. „Bunny…“,murmelte er. „Es tut mir so leid. Bitte, verzeih mir.“ Bunny schüttelte den Kopf. „Es gibt nichts zu verzeihen. Hauptsache dir geht es gut.“ Sie küsste ihn auf die Stirn. Er lächelte. Auch die anderen konnten jetzt wieder lächeln. Alle, bis auf eine. Drohend baute sich Uranus vor Sakura und Momoko, die wieder auf den Beinen waren, auf. „Was wolltet ihr damit eigentlich bezwecken? Wolltet ihr uns umbringen?“ „Nein! Ihr habt doch neue Kräfte bekommen, oder?“ „Ja, aber zu was für einem Preis?“, meinte auch Neptun. Jupiter legte ihr von hinten besänftigend die Hand auf die Schulter. Dann sah sie ebenfalls die Zwillinge an. „Ich glaube, ihr habt uns einiges zu erklären.“, sagte sie ruhig aber bestimmt. Die Zwillinge nickten betreten. Ja, nun war die Zeit der Antworten gekommen. „Ich schlage vor, wir gehen dazu zu Reis Tempel.“, sagte Minako. Inzwischen hatten sich alle zurückverwandelt. „Geht schonmal vor“, meinte Bunny. „Ich werde Seiya noch auf Wiedersehen sagen. Mamoru nickte und küsste sie. „Aber nicht zu lange, ja?“ „Ja.“, sagte Bunny und lächelte. Sie hegte keinerlei Groll auf Mamoru wegen seiner Verwandlung. Er konnte ja nichts dafür. Ihre Liebe zu ihm wurde durch das Geschehene eher stärker denn schwächer. Die anderen machten sich auf den Weg und Bunny betrat noch einmal Seiyas Zimmer. Seiya hatte alles, was draussen vor sich ging genau beobachtet. Auch, wie Bunny und Mamoru sich verabschiedet hatten. Jetzt lag er ganz ruhig im Bett und hatte die Augen geschlossen. °Er schläft°, dachte Bunny. Sie zog seine Bettdecke höher, wischte ihm eine Strähne aus der Stirn und verließ leise wieder das Zimmer. Auf dem Flur traf sie Yaten und Taiki, die ganz aufgelöst waren. „Wir haben es eben erfahren, wo ist er?“, sagte Yaten ausser Atem. Bunny zeigte auf sein Zimmer. „Aber leise, er schläft.“ Damit verabschiedete sie sich. Als die beiden Jungen ins Zimmer traten, setzte sich Seiya auf. „Ich dachte du schläfst?!“, sagte Yaten. Seiya sah Taiki traurig an. „Ich habe verloren.“, sagte er schlicht. Und Taiki verstand ihn. -------<-----@ Einer der beiden Schatten hatte es sich wieder auf der Wurzel bequem gemacht und hatte die Augen geschlossen. Er hing seinen Gedanken nach und entspannte sich. Plötzlich tauchte der andere im Zimmer auf. Er war wütend. Er ballte seine rechte Hand zur Faust und hieb auf die Wand ein. Der erste öffnete die Augen. „Du hast also schon wieder versagt…“ Der zweite sah in die andere Richtung und biss sich auf die Lippe. „Es war nicht meine Schuld!“ „Was soll das denn jetzt heißen? Jetzt sag bloss noch die Sonne hat dich geblendet!“ Er fing kalt an zu lachen. Der andere wurde noch wütender. „Hör auf zu lachen! Was kann ich denn dafür, wenn dieser Vollidiot versucht sie zu retten?“ Der erste wurde hellhörig. „Was?“ „Ja… Dieser Typ da, von der komischen Band die heute abend ein Konzert hätte haben sollen hat sie zur Seite gestoßen und wurde selber erwischt.“ „Und du bist nicht auf die Idee gekommen umzudrehen und es nochmal zu versuchen?“ „Ich hab drei weitere Kriegerinnen ganz in der Nähe gespürt!“ „Und da hast du Muffensausen bekommen.“ Er verdrehte die Augen. „Hab ich nicht! Ich wollte nur…“ „Jaja, schon klar. Das kannst du dir sparen. Aber sag mal… Der Typ, was wurde aus ihm? Ist er tot?“ „Nein… Ich hätte es zwar gedacht, doch als ich ein wenig später nochmal hin bin, haben sie ihn grade mit dem Krankenwagen abgeholt. Jetzt liegt er wohl im Krankenhaus. Wieso?“ „Ach… Nur so.“ Der erste Schatten grinste Unheilvoll. Es wurde Zeit, dass auch er sein Glück versuchte. -------<-----@ Bunny kam verhältnismäßig wenig später als die anderen bei Rei an, obwohl die gefahren waren. Das Krankenhaus lag ganz in der Nähe des Tempels. Als sie Reis Zimmer betrat, herrschte Stille. Die Zwillinge saßen auf dem Bett, so konnten sie alle gut sehen. Der Rest des Sailorteams sowie Mamoru saßen am Tisch. Als er Bunny sah, klopfte er auf einen freien Platz neben sich. Sie lächelte und setzte sich. Rei war nicht da. Keiner sagte ein Wort, bis die Türe erneut aufging. Yuichiro und Rei traten ein. Beide mit einem Tablett voller Tassen und einer Teekanne. Yuichiro stellte sein Tablett ab, warf Rei einen sehnsüchtigen Blick zu und verliess das Zimmer. Bunny schmunzelte. Als alle eine volle Tasse vor sich stehen hatten, blickten sie erwartungsvoll zu Sakura und Momoko. Die beiden sahen sich an. „Ähm… ja, also… Wo sollen wir anfangen…“, begann Sakura. „Ihr könntet uns…“ Alle sahen Haruka an. „…jetzt endlich mal sagen, wer ihr eigentlich seid.“ Wieder sahen sich die Zwillinge an. Wie sollten sie es formulieren? „Die Kinder von Chibiusa.“ Erschrocken wandten sich alle im Raum um. Es war weder Momoko noch Sakura gewesen, die gesprochen hatte, es war Bunny. „Stimmt das?“, fragte Ami. Auch den Zwillingen war der Unterkiefer heruntergeklappt. Sie nickten. „Aber woher weißt du das denn Bunny?“, fragte Makoto. „Ich hab es gespürt.“ „Gespürt?“ „Ja. Als sie verwandelt waren. Es war dasselbe Gefühl, dass ich schon damals in meinem Traum hatte. Erst dachte ich an Mamoru, doch es war nicht seine Aura, sondern Chibiusas die die beiden umgab. Sie war auch die Frau, die bei den kleinen Mädchen war.“ „Ja, das stimmt.“ Sakura wandte sich an Mamoru, der es gar nicht fassen konnte. „Ich weiß, was du denkst. Du hast vermutet, wir seien die Kinder von Bunny und Seiya, richtig?“ Er wurde rot. Musste sie das so sagen? Die anderen schwiegen betreten. Sie konnten Mamoru verstehen. Nur Bunny kam mal wieder nicht mit. „Wieso die Kinder von Seiya und mir? Das geht doch gar nicht!“ „Hoffnungslos.“, meinte Rei und fasste sich an den Kopf. Bevor die beiden zu streiten anfangen konnten, meldete sich Minako zu Wort. „Aber wenn ihr wusstet, was Mamoru denkt, warum habt ihr euch dann nicht früher zu erkennen gegeben?“ Diese Frage beschäftigte sie alle, seid sie vorhin Mamorus Verwandlung erlebt hatten. „Mama hat gesagt wir dürfen nichts sagen, bis Black Knight erweckt wurde und ihr eure neuen Kräfte erhalten habt.“ „Wer hat sich denn den blöden Namen ausgedacht?“, flüsterte Minako Momoko zu. Sie war sicher, dass die anderen jetzt besseres zu tun hatten, als über den komischen Namen nachzudenken. „Das war Mama. Seine Gestalt hat sie an einen Film erinnert, den sie hier gesehen hatte.“, flüsterte diese ebenso leise zurück. „…dann war euch von Anfang an klar, dass wir unsere Kräfte so erhalten würden?“, fragte Rei. „Nein.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Wir wussten zwar, wie wir Bunny ihre neuen Kräfte geben konnten, aber bei euch war es uns nicht klar, sonst hätten wir es euch doch gleich gesagt.“ „Ja. Unsere Mutter hat gesagt wir sollen dafür sorgen, dass Mamoru sich verwandelt, doch sie kam nicht dazu uns zu sagen, was dann geschieht.“ „Und sie hat euch gesagt wie ihr ihn erwecken könnt?“ „Nicht direkt… Sie sagte er müsse starke Gefühle hegen, wie Hass oder Eifersucht!“ Mamoru wurde rot. „Und ihr habt euch für Eifersucht entschieden.“ Die Mädchen nickten. „Ja. Und wir haben dafür sogar die Zukunft verändert.“ „Die Zukunft verändert?“ Die anderen waren verwirrt. „Nunja… Wir wussten keinen Weg, Mamoru so sehr in Rage zu bringen, als wir hier ankamen. Doch wir haben ihn und Seiya beobachtet und sind zu dem Schluss gekommen, dass er der einzige Weg ist, seine Energie freizusetzen.“ „Und inwiefern habt ihr dafür jetzt die Zukunft beeinflusst?“ „Ähm…Nunja, wie soll ich sagen…“ Sie druckste ein wenig herum, doch als sie die fordernden Blicke der anderen sah, rutschte es aus ihr heraus: „Wir haben Seiya vorher nicht gekannt, denn in der Zeit, aus der wir kommen, lebt er nicht mehr.“ Alle erschraken, sogar Mamoru. „Was?“, fragte Bunny entsetzt. „Ja. Er hätte eigentlich heute an den Verletzungen des Unfalls sterben sollen.“ „Aber das ist unmöglich! Normalerweise wäre er doch gar nicht auf der Erde gewesen!“ Die Zwillinge sahen sich an. „Doch“, sagte Momoko schließlich. „Er war auf der Erde, weil… weil… Naja, er hatte etwas zu erledigen.“ Sie konnte unmöglich sagen, dass Seiya versucht hatte Mamoru seine Bunny wegzunehmen. „Aber warum konnte ich ihn dann in eurer Zeit nicht retten?“, fragte Bunny. „Ich weiß es nicht.“, meinte Sakura kleinlaut. Ami seufzte. „Naja, das ist ja jetzt auch unwichtig, Seiya lebt. Und wir wissen endlich wer ihr seid. Aber eine andere Frage beschäftigt mich noch: Ihr heißt beide nicht Usagi, wie Bunny hier und Chibiusa. Habt ihr dann auch als Prinzessinnen andere Namen?“ „Jein.“, meinte Momoko. „Mama hat gesagt, dass man wenigstens an diesen Namen erkennen muss, wer wir sind und von wem wir abstammen. Ich bin Prinzessin Serenity IV. Und Sakura ist Prinzessin Gaia II.“ „Prinzessin Gaia?“ „Ja. Benannt nach unserer Urgroßmutter, der Mutter von Prinz Endymion.“ Mamoru horchte auf. Er schämte sich jetzt dafür, dass er gedacht hatte, die beiden wären Seiyas Kinder. Er wusste, dass er eigentlich nichts dafür konnte, die beiden hatten schließlich gewollt, dass er so dachte. Aber im Nachhinein hätte ihm die Ähnlichkeit mit Chibiusa genauso auffallen müssen wie Bunny. „Jetzt hab ich aber auch noch eine Frage!“, meinte Makoto mit einem Mal. „Wie kommt es, dass Sakura nach der Königin der Erde benannt wurde, obwohl sie sich in Sailor Fullmoon verwandelt und Momoko du die nächste Serenity, gleichzeitig aber Sailor Earth bist?!“ Verdutzt sahen alle zunächst Makoto und dann die Zwillinge an. Eine wirklich interessante Frage. Die Zwillinge legten den Kopf schief. „Das wissen wir auch nicht so genau.“, begann Momoko. „Ja, aber als es an der Zeit war, unser Erbe als Sailorkriegerinnen anzutreten, wählte der goldene Kristall mich als Wächter und der Silberkristall Momoko. Wir wissen also nicht, wie genau das entschieden wurde.“, erklärte Sakura. „Es war an der Zeit euer Erbe anzutreten? Aber, heißt das, dass Mamoru und Bunny…“ Doch Ami kam nicht dazu weiter zu fragen. Mehrere Schreie, die von draussen zu kommen schienen, unterbrachen sie. Alarmiert standen die Sailorkrieger auf und liefen hinaus. Hoch über der Stadt schwebte etwas wie eine riesige Plattform. An den Seiten waren Bildschirme angebracht, damit man sehen konnte, was dort vor sich ging. Eine schwarz vemummte Gestalt war mitten im Bild. Klar und deutlich hallte ihre Stimme in alle Ecken Tokios. „Sailor Moon! Hör mir gut zu! Wenn du dich nicht innerhalb der nächsten Stunde freiwillig auslieferst, werden diese drei Jungen dafür büßen müssen!“ Die Sailorkriegerinnen stießen einen erstickten Schrei aus und blickten entsetzt nach oben. Dort auf der Plattform, auf den Bildschirmen gut zu sehen, waren Taiki, Yaten und Seiya - alle drei gefesselt und offenbar ohnmächtig. „Was sollen wir denn jetzt nur machen?“, meinte Makoto hoffnungslos, den Blick immernoch starr auf die Starlights geheftet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)