Von Sternschnuppen und roten Rosen von mamo_chan ================================================================================ Kapitel 2: Gedanken ------------------- Gedankenversunken sah Mamoru gen Himmel. Er hatta Seiyas letzte Worte nicht vergessen. „Mamoru,  ich gebe dir den Rat: Pass sehr gut auf Bunny auf, denn sonst komm ich wieder… und dann übernehme ich den Job. Hast du verstanden?“ °Keine Sorge°, dachte er, °Ich werde gut auf sie aufpassen. Ich will sie nicht noch einmal verlieren!° Sein Blick wurde weicher, als seine Gedanken von Seiya zu Bunny glitten. Er würde die schönste Frau der Galaxie nie mehr alleine lassen, würde nie wieder zulassen, dass ihr irgendetwas passiert. Sein Herz schmerzte noch immer. Es tat weh, sich zu erinnern. Doch es waren nicht die körperlichen Schmerzen durch Galaxia, an die er so zurückdachte, es waren die seelischen Qualen die er noch immer verspürte, weil er seine Bunny so lange allein gelassen hatte. Ja, es stimmte, er wollte eigentlich für eine noch längere Zeit fortgehen, aber ganz gewiss nicht so weit. Amerika… jeder andere hätte Zweifel gehabt, ob er sich falsch entschieden hatte jetzt doch nicht dort zu studieren, aber nicht Mamoru. Er wusste jetzt wo er hingehörte, wusste jetzt, dass er es nicht so lange ohne Bunny ausgehalten hätte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er war so dumm gewesen. Er schwor sich, diesen fatalen Fehler nie wieder zu begehen. Sie gehörten schließlich zusammen, für immer. Als Mamoru um die Straßenecke bog, knallte er mit etwas hartem zusammen. Er hielt die Augen geschlossen und rieb sich die Brust, die Stelle des Zusammenstoßes. Das etwas war offensichtlich eine Person gewesen, denn es fing plötzlich an zu heulen. ---------<------@ Bunny lief immer noch so schnell sie konnte. Das Seitenstechen ignorierte sie einfach. Der Wind, der bei diesem Tempo um sie herwehte war einfach zu angenehm. Er ließ ihren Traum verblassen. Sie wollte nicht mehr an ihn denken. Sie war jetzt nur noch zwei Straßen vom Treffpunkt mit den Anderen entfernt. Sie wusste, wo sie lang musste, obwohl sie ihren Blick gesenkt hielt. Es war eigentlich ein Wunder, dass sie noch mit keinem Passanten zusammengestoßen war. RUMMS. Da war es auch schon passiert. Bunny fiel rücklings auf den Boden. Die Augen geschlossen, hielt sie sich erst die schmerzende Stirn, bevor sie anfing herzzereißend zu heulen. --------<------@ °Sie hat sich eben gar nicht verändert°, dachte Mamoru und grinste. Als er seine Augen geöffnet hatte, sah er den Menschen, der sein einstmal hartes Herz erweicht hatte. Er kniete sich hin und flüsterte leise „Bunny“. Sofort beim Klang seiner Stimme hörte das Mädchen auf zu weinen. Sie sah ihn mit ihren großen beeindruckend blauen Augen an. Ihre Miene hellte sich auf und sie warf sich ihm in die Arme. „Mamoru!“, sagte sie glücklich. „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich hier treffe!“ „Ich auch nicht“, entgegnete er mit einem Lächeln. „Und schon gar nicht so.“ Gemeinsam standen sie auf und küssten sich nun erst einmal. Es war ein Kuss, bei dem jedes Herz höher schlug, dass ihn sah. Es war ein Kuss voll inniger Liebe. „Wohin gehst du?“, fragten die beiden im Chor, nachdem der Kuss geendet hatte. Sie mussten anfangen zu lachen. „Ich bin auf dem Weg in die Bibliothek, um mir ein Buch für mein Studium auszuleihen.“, antwortete Mamoru nach einer Weile liebevoll. „Ich bin mit den Anderen zum Essen verabredet.“, sagte Bunny. Einen kurzen Augenblick herrschte Stille. Dann: „Oh nein! Ich steh hier rum und trödle, wo ich eh schon zu spät dran bin! Wie viel Uhr ist es?“ Bunny wurde hektisch. Schneller als beiden lieb war, verabschiedete sie sich von Mamoru. Ein letzter Kuss und sie drehte sich um. Sie winkte ihm zum Abschied und warf ihm noch ein umwerfendes Lächeln zu. Doch was war das? Erschrocken blickte Mamoru ihr nach. Was er eben in ihren Augen gesehen hatte, war das… Schmerz? Eben jener Schmerz, vor dem er sie beschützen wollte? Augen sind der Spiegel zur Seele heißt es und Mamoru war nicht umsonst Bunnys Seelenverwandter. Bevor er sich aus seiner Starre wieder lösen konnte, war sie um die nächste Ecke gebogen. Sie hatte seinen erschrockenen Gesichtsausdruck nicht mehr bemerkt. Schnell rannte er ihr hinterher, doch zu spät. Er fand sie auch in der nächsten Straße nicht mehr und er wusste nicht, wohin sie unterwegs war. °Mist!°, dachte er und schlug mit der Faust gegen eine Häuserwand. Er hatte sich so sehr vorgenommen keine Anzeichen für eine drohende Gefahr mehr zu übersehen. Zu oft hatte er sich von Bunnys Charme täuschen lassen und hatte ihr nicht rechtzeitig geholfen. Natürlich war es im Endeffekt immer gut ausgegangen, doch zu selten hatte er sie so beschützt wie sie es verdiente. Seufzend machte er sich wieder auf den Weg Richtung Bibliothek. Zwar wusste er, dass er sich nicht mehr auf sein Buch konzentrieren würde können, doch er brauchte jetzt etwas zu tun, das ihn von Bunnys Blick ablenkte. Er würde sie später einfach anrufen und fragen. Sicherlich würde sie ihm sagen, dass er sich getäuscht hatte, dass alles in Ordnung war. Ja, wie gerne hätte er das geglaubt… Noch bevor er die nächste Straße erreicht hatte, fielen ihm Seiyas Worte erneut ein. --------<------@ Fröhliches Geschnatter empfing Bunny, als sie endlich am Treffpunkt ankam. Zu ihrer eigenen Überraschung war sie nur eine halbe Stunde zu spät. Wo war nur die Zeit geblieben? Von Rei musste sie sich natürlich nichtsdestotrotz eine Standpauke anhören. Für die Anderen war eine halbe Stunde Verspätung natürlich alles andere als wenig. Sie hatten schließlich nicht erlebt, was sie erlebt hatte. So verrückt es klingen mag, aber irgendwie genoß Bunny es, wieder von Rei angeschrien zu werden. Es war alles wieder wie früher. Rei sah aus wie eine Furie, Makoto und Minako hielten sie mühevoll zurück und Ami saß nur da und lächelte wissend ( anm.: etwa so: ^^; falls ihr das noch kennt). Bunny hielt es nicht mehr aus, sie musste einfach loslachen. Es war kein gemeines Lachen, es war ein aufrichtiges, liebevolles Lachen. Die Anderen hielten in ihrem Tun inne - dann stimmten sie auf einmal alle mit ein. Als sie sich endlich wieder beruhigt hatten, setzte sich Bunny zu ihnen. „Es hat sich eben überhaupt nichts verändert!“, sagte Rei immernoch lächelnd. „Ja“, stimmten die Anderen ihr zu. Auch Bunny, doch dann blickte sie gedankenversunken auf das Glas Saft, das ihre Freundinnen für sie geordert hatten. Luna bemerkte es als Erste, doch nicht sie sprach Bunny an, sondern Makoto. „Was ist denn los Bunny? Du schaust so komisch!“ „Tut mir leid, ich hab nur schlecht geschlafen“, erwiderte Bunny mit einem gequälten Lächeln. Ihre Freundinnen glaubten ihr nicht so richtig, doch sie beschlossen zu warten, bis Bunny von sich aus erzählen wollte, was sie bedrückte. Keine von ihnen ahnte, an was Bunny wirklich dachte. ---------<------@ Gegen Abend, als sie wieder zu Hause war, nahm Bunny erst einmal ein entspannendes Bad. Sie dachte über alles nach, was sie je als Sailor Moon erlebt hatte und wurde sich bewusst, dass sie schon lange nicht mehr so alleine daheim gewesen war. Ihre Eltern waren mit Shingo übers Wochenende weggefahren, aber Bunny hatte nicht mitgewollt. An und für sich war das nichts ungewöhnliches, die letzten Male, als ihre Eltern ohne sie weggewesen waren, hatte sie trotzdem Gesellschaft gehabt. Sie dachte an Chibiusa, die so lange bei ihr gewohnt hatte, an ChibiChibi, die nun auch nicht mehr da war… und an Seiya. Sie dachte daran, dass er bei ihr war, in der Nacht, in der sie sonst mit ChibiChibi allein zu Hause gewesen wäre. „Seiya!“ Ihr entfuhr ein kurzer Seufzer. Er hatte sie getröstet, als Mamoru nicht da gewesen war. Er hatte ihr so geholfen und jetzt hatte sie diese Träume von ihm und konnte nichts für ihn tun. Sie wusste ja noch nicht einmal, ob das Gesehene echt war oder nicht. Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinab und verschmolz mit dem warmen Badewasser. Sie war so sehr in Gedanken, dass sie nicht einmal das Telefon hörte, dass seit einiger Zeit ungeduldig klingelte. ---------<------@ Am anderen Ende der Leitung gab Mamoru es auf Bunny erreichen zu wollen. Vermutlich war sie schon schlafen gegangen und er wollte sie nicht wecken. Mit einem flauen Gefühl im Magen legte er sich auf sein Bett und blickte zur Decke. Seiya ließ ihn einfach nicht mehr los. Die Gedanken  an ihn verfolgten Mamoru schon seit Tagen. Er erschrak, als ihm klar wurde was er empfand. Er hatte Angst. Natürlich hatte er schon immer Angst gehabt, Bunny zu verlieren, aber doch nicht so. Nicht an einen anderen Mann und schon gar nicht an ihn! Er vertraute Bunny, das stand außer Frage, aber schließlich wusste er ja nicht was während seiner Abwesenheit alles passiert war. Klar, Bunny hatte ihm davon erzählt, doch sie war tapfer geblieben und hatte ihm nicht gesagt, wie sehr sie wirklich unter seinem Fehlen gelitten hatte. Sie wollte ihn nicht unglücklich machen, wollte nicht, dass er sich für ihre Schmerzen verantwortlich fühlte. °Kleine Bunny°, dachte er. °Ich gebe mir für alles Schlimme die Schuld, was dir passiert, denn es ist meine Aufgabe so etwas zu verhindern.° Was, wenn Bunny unter der ganzen Last zusammengerbochen war? Wenn sie dringend Liebe und Fürsorge gebraucht hatte? Wenn Seiya da war, bereit ihr das zu geben? Er versuchte den Gedanken beiseite zu schieben. Es gelang ihm nicht. Ja, er vertraute Bunny. Aber nicht Seiya! Mamoru fiel in einen unruhigen Schlaf. Eine Träne rann über sein Gesicht. Das flaue Gefühl im Magen blieb ihm erhalten - nicht ohne Grund. ---------<------@ Ein Schatten blickte durchs Fenster auf den schlafenden Mamoru. Seine Augen verengten sich und er grinste boshaft. °Endymion°, dachte er °du entkommst mir nicht!° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)