Heart of Mind von Jason95 ================================================================================ Kapitel 2: Ein unerwarteter Verbündeter --------------------------------------- Ein unerwarteter Verbündeter Gerade als der letzte Sonnenstrahl das Gebäude berührte, kam ein Junge in einem weissen Anzug und einem weissen Umhang auf das Dach. „KID!“ Rief Shinichi, „Oh, da bist du ja! Ich wusste, dass du auch hier sein musst, sonst wäre die Polizei nicht hier.“ „Dieses Mal, kommst du mir nicht davon KID!“ „Wir werden sehen.“ Grinste KID, „Und wenn wir gerade beim Sehen sind, ich sehe, dass du wieder gross bist.“ Sagte KID nun. „Ja, aber es spielt keine Rolle mehr.“ Antwortete Shinichi mit Trauer in der Stimme. „Was ist denn mit dir los? Du konntest es doch kaum erwarten, wieder gross zu sein.“ „Ja, aber wenn ich dich so nicht besser fangen könnte, würde ich sofort wieder klein sein wollen.“ Flüsterte Shinichi, doch KID hatte ihn gehört. „Was? Warum denn?“ „Ach nichts.“ Shinichi schaute nach unten und sagte: „Ich lasse dich heute gehen.“ Er drehte sich um und wollte gehen, doch: „Warte!“ Er blieb stehen und KID kam auf ihn zu. Shinichi spürte eine warme Hand auf seiner Schulter. „Was ist denn los?“ „Ich kann’s dir nicht erzählen, es würde zu lange dauern, die Polizei würde dann sehen wie ich mit dir spreche.“ Wenn nur das ein Problem ist…“ sagte KID und schnipste mit dem Finger. Shinichi hörte ein Klicken und drehte sich in die Richtung, aus der er das Geräusch vernahm: Die Türe war verriegelt. „Also, erzählst du’s mir jetzt?“ „Aber du bist doch mein Gegner.“ „Na und? Ich will dir helfen. Wenn du mich einfach so gehen lassen willst, muss etwas Schlimmes passiert sein.“ „Na gut, ich erzähl’s dir.“ Shinichi begann zu erzählen, musste sich dabei aber immer mehr zusammenreissen um nicht einfach loszuheulen. KID sah in seine erkalteten, glanzlosen und traurigen Augen. Und als ob er seine Gedanken lesen könnte, sagte er: „Warum versuchst du die Tränen zurück zu halten? Glaubst du ich bemerke es nicht? Ich verspreche dir, ich werde nicht lachen und niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen sagen.“ Dabei sah in KID so ehrlich an, dass er sich sicher war, dass er nicht log. Er erzählte also weiter, dieses Mal jedoch bemühte er sich nicht mehr die Tränen zurückzuhalten. Nach einer Weile, weinte er so sehr, dass er zu zittern begann. KID nahm ihn in die Arme und versuchte ihn zu trösten. „Es wird alles wieder gut. Du wirst sehen.“ „MACH DIE TÜRE AUF, SHINICHI!“ Schrie der Inspektor. „Schnell KID geh!“ „Was?“ „Geh! Ich hab dir gesagt ich lass dich heute laufen und ausserdem, hast du mir mehr geholfen als du dir vorstellen kannst.“ „Bis zum nächsten Mal.“ KID sprang vom Dach, öffnete seinen Gleiter und flog davon. „Danke.“ Rief ihm Shinichi noch nach, da flog auch schon die Türe auf und einige Polizisten kamen aufs Dach hinaus. KID sahen sie nirgends, dafür aber Shinichi, der mit angezogenen Beinen, die er fest umklammerte an eine Wand gelehnt sass. >Ich hätte nie gedacht, dass irgendetwas Shinichi so mitnehmen kann. Er war ja total aufgelöst. Hoffentlich geht es ihm jetzt besser. Mir gefällt es, dass er wieder gross ist. Ich hab ihn mir schon vorgestellt, aber er sieht echt gut aus, viel besser aus als ich gedacht habe. Und er sieht mir ähnlich. Wenn er doch bloss nicht so niedergeschlagen wäre… Moment mal! Wieso mache ich mir eigentlich solche Sorgen um ihn? Wir sind doch Gegner. Aber er ist sympathisch und er ist auch nur ein Mensch, was ich heute sehr genau sah. Ich kann einfach nicht aufhören an ihn zu denken. < „Shinichi, was ist denn passiert?“ „Inspektor, hier liegt der Saphir, den KID gestohlen hat.“ Rief einer der Polizisten und hob ihn auf, „Was? Tatsächlich das ist er. Hast du ihn aufgehalten Shinichi?“ Keine Antwort. „Shinichi?“ Der Junge sass nicht mehr an der Wand, sondern ging in Richtung Treppe. „Shinichi? Wieso ist der Stein da und KID weg?“ „Ich konnte ihn nicht aufhalten. Der Stein ist ihm wohl runter gefallen als ich versuchte ihn festzuhalten.“ Shinichi sprach so leise, dass der Inspektor ihn kaum verstand. „Irgendetwas stimmt nicht mit dir, du bist schon die ganze Zeit so seltsam.“ „Ich möchte mit ihnen nicht darüber reden.“ Sagte Shinichi, diesmal etwas lauter und begann die Treppe hinunter zu steigen. Weil er aber die ganze Zeit über das Geschehene nachdachte, trat er neben eine Stufe und fiel die Treppe hinunter. >Was Shinichi wohl gerade macht? Vielleicht sollte ich ihn anrufen, und mich bei ihm entschuldigen, weil ich ihm falsche Hoffnungen gemacht habe< Ran griff zum Telefon, hielt jedoch inne, >Vielleicht sollte ich ihn auch einfach in Ruhe lassen. Er legt jetzt bestimmt nicht viel Wert darauf mit mir zu reden. Ich sehe ihn ja morgen in der Schule und kann mich dann bei ihm entschuldigen. Er ist bestimmt noch verwirrt darüber, dass ich meine Meinung so schnell geändert habe. < „Oh mein Gott SHINICHI!“ Der Inspektor rannte zur Treppe. Er sah gerade noch, wie Shinichi plötzlich aus seinem Blickfeld verschwand und dann hörte er ein Poltern. Schnell ging er die Treppe hinunter. Am Ende lag Shinichi zusammen gekrümmt am Boden. Er bewegte sich zum Glück noch. „Los ruft einen Krankenwagen!“ Schrie der Inspektor seinen Männern zu. Einer wollte es gerade tun, als eine Stimme sagte: „Nein. Das brauchen sie nicht.“ Der Inspektor schaute zu Shinichi, der sich aufgesetzt hatte und sich den Kopf rieb. „Aber du bist die Treppe runter gefallen!“ „Glauben sie das hätte ich nicht gemerkt?“ Gab Shinichi in leicht gereiztem Tonfall zurück „Tut mir leid.“ Murmelte er gleich danach. „Schon Okay. Bist du sicher, dass wir nicht doch einen Krankenwagen rufen sollen?“ „Ja. Es geht mir gut, ich hab nur ein wenig Kopfschmerzen, weil ich mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen bin.“ „Dann werde ich dich wohl besser nach Hause bringen.“ Sagte der Inspektor und ging zu ihm, um ihm aufzuhelfen. „Nicht nötig, ich kann gut laufen.“ „Es ist keine gute Idee in deinem Zustand alleine rumzulaufen.“ „Ich schaff das schon, sie kennen mich doch.“ „Ich gebe es auf.“ Seufzte der Inspektor, „Mit dir kann man nicht verhandeln.“ „Ich weiss.“ Sagte Shinichi und grinste. „Dann bis zum nächsten Fall “Sherlock Holmes“ und komm gut nach hause“ lachte der Inspektor und begab sich mit den anderen Polizisten nach draussen. Shinichi ging langsam den Weg zu seinem Haus. Gerade als er aus der Strasse in der das Museum liegt abbog, spürte er einen stechenden Schmerz. >Dieser Junge macht mich noch verrückt! < Kaito KID lag in seinem Bett und konnte nicht schlafen. >Was ist bloss los mit mir? Immer wenn ich die Augen schliesse, sehe ich Shinichis leeren Blick, aus seinen traurigen Augen vor mir. Zwei Stunden lieg ich jetzt schon hier und denke über diesen verdammten Detektiven nach. Ich will jetzt endlich schlafen. < Je länger Kaito in seinem Bett lag, desto unruhiger wurde er. Schliesslich stieg er aus dem Bett und zog sein KID Kostüm an. Als er zum Fenster ging zögerte er etwas, entschied sich jedoch dann es doch zu tun. Erst jetzt bemerkte Shinichi, dass er nicht nur eine kleine Beule am Kopf, sondern auch noch eine grössere Verletzung hatte. Die linke Seite seines Hemdes, war voller Blut und als er es ein wenig anhob, sah er, dass er eine ziemlich grosse Schürfwunde an der Seite hatte. Er beeilte sich nun nachhause zu kommen. Als er bei seinem Haus war, schloss er auf, ging hinein und schloss die Türe gleich wieder ab. Er ging ins Badezimmer und suchte Verbandszeug zusammen. Als er alles gefunden hatte was er brauchte, ging er sein Zimmer und zog sein Hemd aus. Vorsichtig wusch er das Blut mit einem Waschlappen ab, desinfizierte dann die Wunde und band sich einen Verband darum. Das Desinfiziermittel brannte und bei jeder Bewegung tat es ihm weh. Als er aufstand, um die Sachen wieder ins Bad zu bringen und sein Hemd zu waschen durchzuckte in wieder so ein starker Schmerzstoss und er setzte sich zurück aufs Bett. >Na toll. < Dachte er, >Jetzt muss das auch noch so scheiss wehtun! < Er biss die Zähne zusammen, stand wieder auf und brachte den Verbandskasten wieder ins Bad. Als er es dann endlich auch noch geschafft hatte sein Hemd wenigstens ein bisschen sauber zu kriegen, hängte er es auf und ging in sein Zimmer zurück. Vorsichtig, zog er sich aus und legte sich dann ins Bett. Gerade als er am Einschlafen war, landete ein Schatten auf seinem Balkon. Shinichi sah das es Kaito KID war, der auf seinem Balkon stand. Rasch tat er so als würde er schlafen. KID kam näher an die Balkontür und sah, dass Shinichi schlief. Vorsichtig, öffnete er die Tür und trat näher an die Schwelle, kam jedoch nicht herein. Die Türe, war zwar von innen verschlossen gewesen, aber für ihn war es trotzdem kein Problem sie zu öffnen. Er schaute eine Weile auf Shinichi, als dieser plötzlich sagte: „Komm ruhig rein, ich schlafe noch nicht.“ „Äh…“ KID war sichtlich erschrocken, als Shinichi ihm sagte, dass er noch nicht schlief. Zögernd kam er herein, während Shinichi die Augen öffnete und sich aufsetzte. „Was willst du denn hier?“ Wollte er vom Dieb wissen. „Ich wollte nur mal schauen, wie’s dir geht.“ Sagte dieser verlegen, „Besser.“ Sagte Shinichi und fügte leise murmelnd hinzu, „Dank dir.“ „Was hast du gesagt?“ „Nichts.“ „Naja, es freut mich jedenfalls, dass es dir besser geht. Aber was ist denn passiert als ich gegangen war? Du hast einen Verband um die Seite.“ „Ich bin die Treppe runter gefallen.“ „Was? Hat es sehr weh getan?“ „Nein. Aber warum fragst du?“ „Keine Ahnung.“ Das stimmte sogar. Wenn Kaito nur wüsste warum er sich so um Shinichi sorgte, oder wusste er es vielleicht? Shinichi schaute ihn bei dieser Aussage verwundert an. Nach einer Weile sagte er: „Setz dich doch.“ „Danke.“ KID setzte sich auf Shinichis Schreibtischstuhl und schaute wieder zu ihm. „Sag mal, soll ich dich heute Nacht KID nennen, oder hast du noch einen richtigen Namen?“ „Nenn mich Kaito, das ist mein Vorname.“ „Und warum sagst du mir den?“ „Du hast mich gefragt und ausserdem gibt es in Japan viele Leute, die Kaito zum Vornamen heissen. Du wirst mich deswegen also nicht gleich enttarnen.“ „Warum bist du eigentlich zu einem Dieb geworden?“ Kaito zögerte einen Moment, ob er es wirklich erzählen sollte, doch er dachte daran, dass ihm Shinichi sein Herz ausgeschüttet hatte und er wusste, dass er ihm vertrauen konnte. „Mein Vater war der Meisterdieb 1412. Er wurde von irgendwelchen Männern umgebracht und ich versuche jetzt sie zu finden. Ich hab mir gedacht, wenn ich in die Rolle meines Vaters schlüpfe, kann ich sie vielleicht anlocken.“ Shinichi sah ihn mit offenem Mund an. „Was?“ sagte er, „Dein Vater wurde ermordet?“ „Ja.“ Shinichi überlegte eine Weile, dann sagte er: „Ich möchte dir helfen, die Mörder deines Vaters zu finden.“ „Warum?“ fragte Kaito erstaunt. „Du weißt doch, ich will die Wahrheit herausfinden und jeden Verbrecher stellen.“ Als Shinichi das sagte, schaute er Kaito nicht an, denn es war nur die halbe Wahrheit. Aus diesem Grund sah er auch nicht, dass Kaito kurz traurig dreinschaute, gleich darauf jedoch wieder sein KID Grinsen aufsetzte. Die beiden Jungen sahen sich nun eine Zeit lang an. In beiden machte sich dabei ein komisches Gefühl breit, welches zugleich auch schön war. Shinichi wurde so warm, dass er aufstand um kurz auf den Balkon zu gehen. Als er jedoch zwei Schritte gegangen war, durchzuckte ihn wieder ein Schmerz an der Seite und er fiel auf die Knie. „Shinichi!“ Kaito sprang auf und ging zu ihm rüber. „Was hast du?“ „Es geht schon. Es ist nur von meiner Verletzung.“ Er versuchte aufzustehen, doch dabei musste er sich so sehr anstrengen, dass es wieder schmerzte. Kaito half ihm aufzustehen und brachte ihn zum Bett. „Warum?“ „Was?“ „Warum tust du das alles für mich? Zuerst tröstest du mich, dann willst du wissen wies mir geht und jetzt hilfst du mir schon wieder. Sag mir Kaito, warum tust du das?“ „Ich weiss es nicht Shinichi. Ich weiss es wirklich nicht. Du… du solltest jetzt besser schlafen.“ Shinichi nickte und legte sich vorsichtig wieder hin, denn er war sehr müde. Kaum hatte er sich in eine einigermassen bequeme Position gebracht, schlief er auch schon ein. Kaito lächelte und deckte ihn zu, dann schloss er die Balkontüre und öffnete stattdessen das Fenster ein wenig. Er sah wieder zum schlafenden Shinichi und setzte sich, ohne ihn aus den Augen zu lassen auf den Stuhl zurück. „Kaito, wach auf!“ „Hm?“ Kaito schlug die Augen auf und schaute direkt in Shinichis Gesicht. Er erschrak ein Wenig. „Was…?“ „Du solltest besser gehen, es wird bald hell.“ „Was?“ Kaito war verwirrt, „Was war denn los?“ „Du bist zu mir gekommen, hast du das etwa vergessen?“ „Nein, jetzt fällt es mir wieder ein. Sag mal, wie spät ist es eigentlich?“ „Halb fünf Uhr morgens.“ „WAS? Schon so spät?“ „Spät?“ Shinichi hob eine Augenbraue. „Ich wollte doch nur kurz schauen wies dir geht und jetzt bin ich eingeschlafen. Tut mir leid.“ „Wieso entschuldigst du dich? Ich bin froh, dass du hier warst. Ich hatte wieder einen starken Schmerz an der Seite und bin umgefallen. Du hast mir schon wieder geholfen, danke!“ „Du musst mir nicht danken. Auch wenn ich ein Dieb bin, will ich nicht, dass es jemandem schlecht geht. Aber du hast recht, ich sollte besser gehen.“ „Dann bis zum nächsten Mal, Kaito.“ Ja, bis zum nächsten Mal.“ Kaito lächelte Shinichi noch kurz an und flog dann davon. Shinichi legte sich wieder ins Bett und schlief weiter. Shinichi träumte von Kaito, doch als er zwei Stunden später aufstehen musste, wusste er nicht mehr um was es in dem Traum ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)