Wenn man sich in den Tod verliebt von XdramaX ================================================================================ Kapitel 2: 02.Kapitel --------------------- Seufzend saß Athanasia in der U-Bahn auf dem Weg zur Schule. Alle anderen Hexen und Magier flogen mehrere hundert Meter über ihr mit dem Besen zur und genossen die Sonne, sie aber durfte hier unten mit den Normalsterblichen durch den nassen, kalten Untergrund fahren. Natürlich wurde sie auch hier unten als eine von den Zauberern erkannt, was ihr mehr als nur einen feindlichen Blick bescherte. Was sollte man machen? Nur mit schaudern erinnerte sie sich an ihre Flugstunden in dem großen Schloss mitten im Herze der Stadt. In der dritten Klasse, bei dem allerersten Unterricht in diesem Bereich war sie aus zwanzig Metern Höhe in den Pool gefallen. In der Fünften war sie mit ihrem eigenen Lehrer, Professor Kilian, zusammengestoßen und erst letztes Jahr in der neunten mit Vollgas durch die Fenster des Lehrerzimmers gefegt, eine ungeheuer Teure Lampe zerstört und einer ihrer Lehrerinnen, Professor Mulli, das Genick gebrochen. Doch zum Glück hat sie überlebt. Schwester Helena war, und ist noch heute, eine spitzen Ärztin. „Nächster Halt: Merlin-Allee“, verkündet die Ansage aus den Boxen und seufzend erhob sie sich. Den Besen geschultert stellte sie sich an den Ausgang und stieg kurz darauf aus. Der Bahnhof war hell erleuchtet und überall wuselten die Menschen herum. „Bitte Vorsicht an Gleis7. Der Zug aus Domino fährt in Kürze ab.“ Surrend schlossen sich die Türen der U-Bahn hinter ihr und mit einem Ruck fuhr sie an. In dem Moment fiel Athanasia was ein. „Halt!“, rief sie und rannte hinter ihm her. „Meine Tasche! Ich habe meine Tasche auf meinem Platz vergessen!“ Doch das kümmerte den Fahrer und den Aufpassern auf dem Gleis herzlich wenig. Murrend musste sie mit ansehen, wie der Zug mitsamt ihrer Tasche und allen Zauberutensilien davon fuhr. Das versprach ein heiterer Tag zu werden. ** „Miss Jones, was soll das heißen, sie haben ihre Hausaufgaben für Magie des Alltags nicht bei?“, schrie eine ziemlich dicke, runzelige alte Schreckschraube quer durch das Zimmer die missglückte kleine Hexe an. „Ich habe meinen Rucksack in der U-Bahn liegen lassen.“, murmelte sie leise. Allgemeines Gelächter in der Klasse. „Sie sind eine Schande für die gesamte Zaubererschaft, wissen sie das?“ Die Klasse grölte. „Athanasia die Unnütze!“, rief einer von hinten. „Athanasia von Sinnen!“, alle kreischten vor Lachen, sogar die Lehrerin prustete los. „Miss Right, würden sie ihre unfähige Klassenkammeradin mit einen Blick in ihre Aufzeichnungen werfen lassen?“, fragte sie unter Atemnot Elisabeth, deren Gesichtsausdruck die Form annahm, als verlange man von ihr nackt in einen Topf mit Säure zu steigen. „Ich bitte sie, was kann ich dafür, dass sie nicht mal ihren Kopf auf den Schultern halten kann?“. „Sie haben recht, vermutlich würde sie nur alles in die Luft jagen oder so. Miss Jones, sie verlassen jetzt die Klasse und melden sich bei dem Direktor.“ Unter tosendem Applaus schlich sie hinaus. Als sie die Tür hinter sich zugeschoben hatte sackte sie an der Wand zusammen. Die Beschwörung hatte recht. Sie würde niemals einen abbekommen, weil sie sich noch während ihrer Schulzeit das Leben nehmen würde, so kam es ihr gerade vor. So wie das da drin, lief bereits ihr gesamter Tag. Eine einsame Träne rollte über ihre Wange und landete auf dem Kreuzbuben, den sie an eine Kette gefädelt hatte und umgehängt. Sie wollte ihren ganz persönlichen Todesengel immer bei sich halten. „Miss Jones, wieder einmal verlaufen?“, die kühle Stimme eines Mannes ließ sie aufschrecken. Mit einem dicken, alten Buch in Leder gebunden und in der üblichen schwarzen Lederkleidung der Hexenmeister der Schule stand ihr vampirischer Lehrer vor ihr. „Nein, ich, ehm…“, stammelte sie und sprang auf. Nervös klopfte sie sich den Staub von ihrem weißen Leinenkleid der auszubildenden Hexen. Das Salzwasser wegblinzelnd verneigte sie sich leicht. „…Ich wurde von Professor Mulli rausgeschmissen.“ „Und deswegen weinst du?“ Sie antwortete nicht. „Du hast mal wieder was vergessen.“ „Meine Tasche in der U-Bahn, Sir…“ Laut lachte er auf. „Du würdest sogar Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen währe!“, meinte er und marschierte weiter in Richtung Sekretariat. „Vergiss aber wenigstens nicht, dass ihr Morgen eure Abschlussfahrt antretet.“, mit diese Worten war er dann auch verschwunden. Stumm schaute sie ihm nach. Wieso waren alle gegen sie? Und dann auch noch ausgerechnet dieser Mann, Professor Kilian. Einen wunderbareren Vampir hat sie nie gesehen. Groß, muskulös, stark… Aber gut, was hatte sie schon für Chancen? Alle Schülerinnen der Schule verehrten ihn wie einen Gott und die größte Hälfte davon ist nicht nur sehr viel gut aussehender als sie, sondern strotzt auch noch vor selbstbewusst sein. Von Intelligenz mal ganz zu schweigen. „Na nu? Stehst du immer noch hier herum?“, fragte Elisabeth. Die Stunde war bereits zu Ende. „Hast du jetzt etwa auch noch den Weg zum Sekretariat vergessen?“ Athanasia schüttelte den Kopf. Ihre Freundin zuckte nur die Schultern. „Na ja, egal“, sie drückt ihr mehrere Besen in die Hand. „Unsere nächste Stunde ist Fliegen. Würdest du die hier bitte mitnehmen? Sie sind ein wenig unhandlich, wenn du verstehst.“ Brav nickte Athanasia. „Kommt Mädels.“. Ohne ein Wort des Dankes ging sie, gefolgt von einer Meute kichernder Weiber. Athanasia stand alleine da, mit all den Besen der Mädchen ihrer Klasse. ** Kilian war hinter einer Ecke stehen geblieben, als er aus dem Büro zurück kam. Athanasia stand immer noch an dem Platz, wie zu einer Salzsäule mutiert und dann waren Elisabeth und die andern Mädchen gekommen. „Wehre dich doch mal, dumme Gans!“, murmelte er. Er hatte eigentlich seine Schülerin nie wirklich wahrgenommen. Sie war da, wie alle anderen, aber nicht relevant. Er wusste, wie sie, seine kleine unfähige Nervensäge, behandelt wurde und bisher war es ihm immer egal, aber mit einem Mal flammte jeher Zorn in ihm hoch. Das würden Elisabeth und die anderen Mädchen ihm büßen. Spätestens auf der Kreuzfahrt, die er, seine Schwester und Professor Mulli mit dem zehnten Jahrgang zusammen machen wollten. Ab Morgen, sollten die Gören ihre gerechte Strafe erhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)