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A interesting young Man

Ein Yaoi aus der Welt von "Darker than Black"
von

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Mission Spionage

Mission: Spionage
 

Hartnäckig wehrte sich das Harz gegen das Wasser und den Lappen. Darum kratzte er als niemand hinsah einfach den Fleck mit den Fingernägeln vom Lack - das er dabei die obere Schicht zerkratzte, störte ihn nicht, da das Auto eh weiß war. Nun konnte er endlich mit der Politur beginnen.
 

Währenddessen ging Hei noch mal den Plan im Kopf durch: Er hatte sich den Job in der renommiertesten Autowasch-Anlage beschafft und kam so an die Wagen des Yakuza-Klans Kurosakura heran, die hier Stammkunde waren. Diese konnte er nachdem er sie gründlich gereinigt hatte auch gründlich verkabeln, verwanzen und mit Minibomben bestücken. Die Informationen über die Kennzeichen der Autos des Klans hatte er von Huang erhalten. Und bis jetzt waren diese Infos auch alle korrekt gewesen, doch nun lernte er den waren Besitzer des weißen Lexus IS-F kennen.
 

Kaum hatte er die Politur beendet, kam auch schon sein Chef mit seinem Kunden, der ihm sehr bekannt war. Beinah wäre seine schüchtern lächelnde Maske vom Gesicht gerutscht als er das Grinsen des Herannahenden gesehen hatte. „Li! Wusste gar nicht das du hier arbeitest." Und schon lag der Assasin in den Armen des MI6-Agenten. „Oh. Herr Simon... war das ihr Wagen?" „Nicht so förmlich. Wir sind doch alte Bekannte. Also nenn mich Jack", nun hatte er sich auch wieder von ihm gelöst und schaute anerkennend pfeifend zu seinem Auto., „Erstaunlich - so sauber war er lange nicht mehr." Höflich bedankend für das Lob verneigte sich Hei kurz, schwieg aber, da sein Chef verwirrt zwischen beiden Contraktors hin und her schaute: „Ich will doch hoffen, dass du jeden Kunden so behandelst und nicht nur deine Freunde", kam es von dessen Seite. „Natürlich wird jedes Auto von mir gründlich geputzt ... ich mache keine Unterschiede", sagte Hei schnell beschwichtigend, denn es käme etwas ungelegen, jetzt schon gefeuert zu werden, da er noch nicht alle auf seiner Liste stehenden Leute verkabelt hatte. Darum verneigte er sich abermals tief, nuschelte ein "Auf Wiedersehen" und ging schnell zum nächsten Kunden, um ihn zu bedienen. Er bemerkte die ihm folgenden Blicke nicht.
 

Es wurde schon dunkel als Hei endlich Feierabend hatte und nun in den kleinen Park ging, wo er sich immer mit den anderen traf. Sein restliches Team wartete schon auf ihn. Er legte sich auf die Bank, die um einen Baum gebaut wurden war und berichtete mit stoische Gelassenheit über seine Mission: „Innerhalb der letzten Woche waren fast alle großen Tiere und sogar das Oberhaupt des Kurosakura-Klans bei mir. Alle deren Autos sind nun Abhörbereit". Nach einer kurzen Pause führ er fort mit, „Nur ein Auto gehörte nicht zum Klan"

„Huch? Huang, hast du etwa ein Fehler mit den Kennzeichen gemacht", lachte Mao gleich auf. „Ruhe, du elende Fellkugel oder ich hetze dir einen streunenden Köter an den Hals", knurrte der alte chinesische Mann, dann wandte er sich wieder den Assasin zu, „Wen haben wir denn nun auf einer Leitung, Hei?" „MI6-Agent November 11." „Ha, was für ein Glücksfall. Nun können wir auch noch unsere Gegner belauschen", freute sich Mao und sprang von dem Geländer auf Hei's Schoß, um sich kraulen zu lassen. Selbst Huang lächelte finster als er das hörte: „Hauptsache er findet Nichts", und schaute den Contraktor dabei wie ein niederes Insekt an. Dieser kraulte anteilnahmslos den Kater hinter seinen Ohren und sagte, dass dies nicht passieren wird. Zum einen war die Abhörtechnologie in nano Größe und zum anderen ist das Material aus Metallorganischen Substanzen, die von Metalldetektoren nicht erkannt werden konnten. Zudem sind sie in einem Auto angebracht, also sowieso von Metallen umgeben. Sie brauchten wirklich nicht zu befürchten entdeckt zu werden.
 

Huang lehnte sich immer noch mit Misstrauen im Blick zurück. Er vertraute den Contraktor nicht und das aus gutem Grund: Sie waren nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und gingen über Leichen um an ihr Ziel zu gelangen. Und all das lösten sie mit Rationalität. Angewidert drehte der damalige Polizist den Kopf zu Seite weg.
 

Als es nichts mehr zu besprechen gab trennten sich wieder ihre Wege, wobei Mao gemeinsam mit Hei ging. Dieser „freute" sich schon auf die Mahlzeit, die er bald wieder in rauen Mengen zubreiten und essen wird. Ganz in Gedanken bemerkte weder er noch Mao, der sich ebenfalls schon auf Hei's Kochkünste freute, dass sie von einem frischgewaschenen weißen Lexus IS-F verfolgt wurden.
 

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Welch glücklicher Zufall, dass er heute den Jüngeren getroffen hatte. Nicht das er den Kleineren verfolgte, oder so was, aber er fand ihn interessant. Und da er im Moment keine weiteren Aufträge von seinem Land bekam, musste er sich halt eine Beschäftigung suchen. Da kam ihm dieser immer freundliche Geselle genau richtig. Vor kurzem war er dem Austauschstudenten zum ersten Mal begegnet:
 

Misaki und er kamen gerade von einem Tatort. Wiedereinmal hatte „Herr BK201“ zwei Contraktors das Leben ausgehaucht. Die Leichen sahen recht mitgenommen aus, als hätte er sie noch recht lange mit seinen Messern malträtiert, um vielleicht an Infos zu kommen, oder weil er sie einfach leiden sehen wollte.

Ihm war das egal gewesen, weil die Opfer dem MI6 gar nicht erst bekannt waren und somit schwache Fähigkeiten hatten und auch keiner feindlichen Organisation angehörten. Nur aus Langeweile hatte er die Polizisten begleitet. Nach der „Arbeit“ wollte er noch mit Misaki Essen gehen, als krönenden Abschluss des Tages. Aber auch das sollte ihm verwehrt bleiben. Stattdessen ging die ganze Truppe in die Kneipe. Er wollte sich schon abmelden und wieder zu seinen Teamkameraden gehen, dort konnte er auch sinnlos saufen mit April, doch dann kam ihnen ein ihn gegenüber kleinerer junger Mann entgegen. Misaki war sofort aus dem Häuschen, sogar ihre Untergebenden freuten sich ihn zu sehen. Er schien schnell nach Hause zu wollen, da er erst einmal ihre Einladung ablehnen wollte, aber sie blieben stur und nötigten den armen Kerl zum Schluss förmlich dazu, mit ihnen zu gehen.
 

Hier wurde mein Interesse das erste Mal geweckt. – warum ist ein chinesischer Austauschstudent so besonders, dass die halbe Polizistenmeute ihn zum Essen einladen wollten. Später fand ich es heraus: Er war ein immer höflicher, leicht naiver Nimmersatt und das mit einer recht gut aussehenden Figur. Kein Wunder das Misaki auf ihn fuhr. Zumindest waren ihre Bemühungen, das irgendwie zu vertuschen, recht mies.
 

Nun verstand er auch, warum die halbe Truppe sein Essen spendieren wollte, denn ein Einzelner hätte das alles gar nicht bezahlen können. Mit einem Schmunzeln beobachtete der Spezialagent, wie die riesige Mahlzeit aufgetischt wurde. Li Shengshun, so hieß der Vielfrass, wie er hörte, fing ganz beflissen an alles in seiner nächst nähren Umgebung zu essen und arbeitete sich nach außen vor. Es war schon irgendwie erstaunlich das ein einzelner Mensch so viel zu sich nehmen kann. Okay ihm war schon bekannt, dass einige Contraktors als Contract-Payment viel Essen müssen, aber dieser Mensch tat sich freiwillig so viel an – halt erstaunlich. Die Polizisten machten ihre Späße mit ihm und selbst die sonst so ernste Misaki lachte und war fröhlich. Der junge Mann hatte etwas an sich, dass auch ihn ein Grinsen in das Gesicht zauberte.
 

Der Abend verlief in der lustigen Runde viel zu schnell und bald war es 3.30 Uhr morgens. Der Nimmersatt schlief, mit dem Kopf auf seine verschränkten Arme gebettet, schon seit gut einer Stunde. Nach und nach gingen Einige der Truppe nach Hause, sodass um jene Zeit nur noch Misaki, Saitou, Kouno, Li und er da waren. Die meisten Mensch waren Sturz betrunken und auch selbst, fühlte November 11 langsam den Alkohol, der in rauen Mengen geflossen war, wirken. „Herr SsssSSi~mon... das Lo-lokal ssssschlie~ßt nu. Wecken ssssSSssie ma den Li~?“, hickste Saitou und half dann mit Misaki den armen Kouno auf, der nun überhaupt nicht mehr gerade gehen konnte. Der Contraktor war aus seinen Gedanken gerissen wurden, schaute sich überrascht um und merkte erst jetzt das er den Schlafenden die ganze Zeit beobachtet hatte. Etwas müde beugte er sich über den nun schon abgeräumten Tisch und stupste den Anderen an der Schulter an.
 

Dieser zuckte schmerzhaft zusammen, war aber genauso schnell wieder bei der Sache und schaute sich kurz überrascht um. Dann lächelte er etwas nervös, entspannte sich endlich, da er seine Hand krampfhaft an seine Hüfte gepresst hatte, als würde er dort eine Waffe tragen, und bedankte sich dann für seine Weckung. All das passierte in Sekundenbruchteilen, aber November 11 war nicht entgangen, das seine Bewegungen trotz des Alkohols so flink und präzise wie eine Katze war. Stimmt, so konnte man die kurze Szene beschreiben – Li hatte wie eine verletzte Katze reagiert.
 

Erst Misaki riss ihn aus seinen Gedanken, weil sie nach ihnen rief: „Hey ihr bei-beiden... die wolln schlie~ßen. ... Kommt in die Gä-gänge!“ Kurze Zeit später standen alle fünf vor dem Lokal und verabschiedeten sich. Li bedankte sich nun schon zum mindestens dreihundertsten Mal für die Einladung, obwohl er doch am Anfang gar nicht mit wollte. Der Junge verwunderte irgendwie den MI6-Agenten und machte ihn deshalb interessant für ihn. Er wollte schon anbieten ihn nach Hause zu bringen, da rannte der Austauschstudent schon los – recht gerade dazu noch.

November 11 schaute ihm hinterher, wandte sich aber dann wieder den Anderen zu und half ihnen unbeschadet an die Kreuzung zu kommen, um von dort dann mit Taxen nach Hause zu fahren.
 

So war „Jack Simon“ zum ersten Mal auf „Li Shengshun“ getroffen. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
 

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Okay das war es auch schon wieder. Hoffe es hat euch gefallen und wenn ja, dann lasst mir doch bitte einige Kommis da, ja?
 

Eure Lupa ^.~

Neue Mission

Neue Mission
 

Hinter zugezogenen Gardinen hockte Hei seitlich neben den Fenster und beobachtete die am Mietshaus vorbeilaufenden Leute. Als ihm niemand bekannt vorkam, sackte er erleichtert an der Wand zusammen. Doch plötzlich hörte der Assasin in seiner Küche ein schepperndes Geräusch. Er zuckte verschreckt zusammen, fasste sich aber schnell wieder. Mit einem seiner Messer bewaffnet schlich er sich zur Küchentür, um dann mit einem Hechtsprung mit anschließender Rolle vorwärts in das Zimmer zu springen. Nur knapp verfehlte er den kleinen beweglichen Schatten mit seinem im Sprung geworfenen Messer. Ein überraschtes Aufkeuchen und das anschließende Geschrei verriet ihm wer der Schatten war: „Hei!! Verdammt noch mal, was sollte das werden, hä??!!!“ Wortlos stand der Angesprochene auf, ging zu seinem Messer und zog diese aus der Wand. Immer noch schweigend ließ er die schwarze Katze allein und ging zu seinem Wachposten am Wohnzimmerfenster zurück. Der in tierkörpergefangene Contraktor gesellte sich nach kurzer Zeit zu ihm und schaute ihn von unten her an.
 

Als er nun den anderen Contraktor beobachtete, bemerkte er, dass der Assasin blasser als sonst aussah. Zudem schwitzte er leicht, zwinkerte nervös und zitterte etwas vor Anspannung. Was war denn los mit ihm? Vorsichtig stupste er ihn am Knie an. Hei zuckte zusammen und beschaute dann den Kater mordlüstern.: „WAS?!“ Dieser erschreckte sich, fragte aber dann ruhig: „Hei, was ist denn mit dir los? Seit geraumer Zeit bist du ein nervliches Wrack. Wieso denn?“ Ohne auf seine Frage zu antworten, setzte er sich nun wieder entspannter auf den Boden an die Wand angelehnt hin. „Bist du nur deshalb hier, Mao, oder hat Huang nach 3 Monaten endlich wieder eine Mission für mich?“ Der Kater seufzte und sagte daraufhin: „Er hat tatsächlich einen Auftrag für dich, aber nur wenn du auch mit den Nerven dabei bist... ich soll das testen und im Moment bist du eher eine Gefahr als eine Lösung für unsere Problem.“
 

Bei diesen Worten sprang das schwarze Fellknäuel einige Schritte von seinem Teamkameraden weg, da man in dessen Augen sah, dass er innerlich förmlich kochte vor Wut. Doch mit immer noch ruhiger Stimme forderte er den anderen auf, ihn die Mission zu verraten, wenn er weiterhin bei ihm Essen erschnurren wollte. „Üble Erpressung!!“, knurrte der mit Hei’s Kochkünsten verwöhnte Kater. „Sag mir, Mao. Wann habe ich das letzte Mal einen Fehler in einer meiner Aufträge gemacht? Egal welchen Gemütszustand ich hatte, die Mission hatte nie darunter gelitten und alles wurde nach dem Wunsch des Syndikats erfüllt.... Also sag mir, was ich tun soll“, sagte er mit immer kühler werdenden Stimme.
 

Man hörte nur einen Seufzer vom tierischen Contraktor als er es aufgab und ihm dann doch die Mission erklärte:
 

Trotz des Lauschangriffes auf den Kurosakura-Klan wussten sie nicht was sie vorhatten, da all ihre Besprechungen immer in Rätseln gesprochen wurden. Durch eine verlässliche Quelle hatte das Syndikat erfahren, dass diese Yakuza etwas großes planten. Das Problem war nur, dass jene Quelle entdeckt und eliminiert wurde, bevor dieser( tiefer im Dreck wühlen konnte, weshalb sie dazu gezwungen waren, den Klan abzuhören. Da dies nichts so klappte, wie das Syndikat es sich dachte, versuchten sie den Klan aus der Reserve zu locken.
 

Und nun kamen Hei und sein Team ins Spiel. Der Assasin sollte in den Hauptsitz eindringen und für Unruhe sorgen. Sobald die Wachen abgelenkt wären, sollte er nach wichtigen Dokumenten suchen, sie fotografieren und dann vernichten. Außerdem sollte Huang einige Autos des Klans mit den dafür deponierten Sprengstoffladungen in die Luft jagen. In all diesen Chaos sollten die Mitglieder von Kurosakura die Nerven verlieren und nun direkt über ihre Pläne reden.
 

„Ein riskanter Plan“, war der einzige Kommentar von Seiten des als BK201 bekannten Contraktors, während er sich schon darauf vorbereitete und alle seine Sachen zusammensuchte. Mao beobachtete ihn aus den Augenwinkel: „Wenn du dich in der Verfassung fühlst, die Mission anzunehmen, werde ich Huang nichts von deinen Ausrutscher mit der Messerattacke auf mich erwähnen.“, und damit verschwand Mao wieder durch das Küchenfenster. Er wunderte sich zwar über Hei’s Verhalten, wusste aber auch, dass er das Beste war, was das Syndikat aufbringen konnte.
 

Kaum hatte Hei alles zusammen, was er brauchte, stellte er sich wieder seitlich vom Fenster und schaute hinab zu Straße. Seine Augen wurden groß, als er einen einzelne, ihn bekannte Person die Straße überqueren sah. „Shit!!“, kam es von ihm als er hastig versuchte alles wieder zu verstecken, was er kurz vorher zusammengesucht hatte. Sobald er fertig war, klopfte es schon an dessen Tür. Er zwang sich dazu ruhig zu bleiben, das Zittern zu unterdrücken und wieder zu lächeln. Erst dann öffnete Hei die Tür und spielte den Überraschten als er den MI6-Agenten gegenüberstand. „Herr Simon, welch Überraschung. Leider muss ich sagen, dass ich gerade auf den Sprung bin etwas einkaufen zu gehen.“, versuchte er ihn sofort wieder höflich loszuwerden. „Oh. Dann begleite ich dich, immerhin hast du die letzten Male immer so köstlich für mich gekocht. Da will ich dir wenigstens tragen helfen. Außerdem sollst du mich Jack nennen, Li-san.“, freute sich der blonde Contraktor.
 

Mit grausamer Genauigkeit erinnerte sich Hei an all seine vorherigen Besuche. Es fing ein Tag nach dem Treffen bei seinem „Nebenjob“ bei der Autowäsche an.

Am Morgen wollte er zur Arbeit gehen, um auch die letzten Autos zu präparieren, doch vor seinem Wohnung stand schon „Jack“, der gerade klopfen wollte, um ihn abzuholen. Er sagte, er würde jeden Tag hier vorbeikommen, wenn er zu seiner eigenen Arbeit müsste und fragte ob sie nicht eine Fahrgemeinschaft gründen wollten.
 

Hei war damals das Gesicht eingeschlafen: ER sollte mit dem MÖRDER von Havoc eine Fahrgemeinschaft gründen? Er hasste ihn dafür, was er seine damaligen Teamkameradin angetan hatte. Nachdem sie ihre Fähigkeit verloren hatte, war sie fast sympathisch geworden. Ihr Contract-Payment hatte ihn immer abgestoßen. Sie konnte zwar nichts dafür als Bezahlung für ihren Fähigkeit das Blut von Kindern zu trinken, aber das war selbst eine Schwelle, die der Assasin noch nie überschritten hatte – Kindsmord.

Trotzdem war das kein Grund Havoc zu töten. Das wird er auch November 11 nie verzeihen können, denn trotz allem war sie eine Teamkameradin.
 

Damals hatte er sich schnell wieder gefangen und hatte nur unschuldig lächelnd zugestimmt. Er konnte nicht riskieren seine Deckung fallen zu lassen und erst recht nicht vor einem MI6-Agenten. Seitdem traf er ihn fast jeden Tag, selbst am Wochenende kam er vorbei. Als „Li“ konnte er aber auch nicht nachhacken, warum er denn jede freie Minute bei ihm verbrachte. Das wäre für den naiven, schüchternen Austauschstudenten viel zu verdächtig gewesen. Stattdessen tut er doof und spielt den blonden Contraktor vor, das er sein bester Freund sei.
 

Selbst als er seinen Job schmiss und endlich erhofft hatte, nicht täglich von ihm malträtiert zu werden mit Besuchen, traf er ihn überall. Nicht einmal zu seinen Besprechungen konnte Hei gehen, weil sonst sein „Freund“ Yin gesehen hätte und stutzig geworden wäre, warum er denn eine Doll kannte. Dann wäre es nicht mehr weit gewesen, dass er verdächtigt worden wäre, einige Contraktors zu kennen oder gar einer sein.
 

Darum hatte er sich angewöhnt den anderen immer sofort in seine Wohnung zu zerren. Hier konnte er ihn verstecken. Es wäre riskant, wenn sie zu zweit in der Öffentlichkeit von den falschen Personen beobachtet werden würden.

Und was konnte man schon in einer fast leeren Wohnung machen, außer Reden. Nur einen Ausweg gab es da und diese ergriff auch Hei jedes mal: Er versteckte sich in der Küche, kochte etwas und wenn er es servierte und dieses dann mit November 11 aß, konnten sie wieder nicht reden, weil das unhöflich wäre. Diese schweigsamen Treffen schienen aber den Gast nicht abzuschrecken, vielmehr blieb er meist länger und beobachtete dann Hei wie er das Geschirr abwusch.
 

Es machte ihn wahnsinnig den Agenten immer in seiner Nähe zu haben. Selbst wenn er nicht da war, glaubte der Assasin ihn überall zu sehen. Kurzum, er wurde paranoid. Doch heute sollte sich etwas ändern und nicht gerade zu seinem Vorteil, wie er dachte.
 

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November 11 beobachtet den Jüngeren ganz genau, wie er die verschiedensten auch exotische Zutaten zusammensuchte und diese akribisch untersuchte. Er würde einen wunderbaren Chefkoch abgeben, doch stattdessen kämpfte sich der Kleine mit Nebenjobs rum, die er, wenn es hoch kam, einen Monat lang behielt. Es war ihm ein Rätsel, warum er sich das antat. Noch mehr verwirrte ihn, das der sogenannte „Austauschstudent“ nie an die Universität ging. Als er dort nachfragte, wurde ihm gesagt, dass es keinen Li Shengshun gäbe, der sich da eingetragen hätte - alles sehr ominös.
 

Auch zeigte sich, dass Li verschiedene Persönlichkeiten zu haben schien. Gut, meistens sah man den netten und höflichen Jugendlichen, aber für Sekundenbruchteilen konnte man auch noch etwas anderes sehen. Häufig dann, wenn er ihn wirklich einmal überraschte, zum Beispiel in einem Laden oder auf der Straße, denn sonst ist es, so traurig wie es ist, nur gespielt. Er hatte Li immer hinter der Gardine warten sehen. Nun war es die Frage, ob es in freudiger oder in niederschmetternder Erwartung war.
 

Sie gingen gerade zur Kasse, als sein jüngerer Freund plötzlich hinter eine Säule sprang und dann so tat als würde er in den Regalen rumstöbern. Jack hätte das möglicherweise gar nicht so wahrgenommen, doch in dem Regal, wovor Li stand, waren nur Fertigprodukte, also etwas, dass ihn unmöglich interessieren konnte, da er nun wirklich alles selber kochte. Darum schaute er sich um, vor wen er sich versteckte, konnte aber Niemanden verdächtiges erkennen, vielleicht kannte diesen jemand nur Li...

Ein Seufzer entrann der Kehle des blonden Contraktor. Hier zeigte sich wieder, dass er eigentlich überhaupt nichts von Li wusste und irgendwie störte ihn das. Er mochte ihn, darum sollte er ab sofort aggressiver an die Sache rangehen – später wird er mit ihm reden müssen. Oh ja, auf die Antworten von Li freute sich November 11 schon.
 

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Erleichtert lehnte sich Hei an der Wand seines Wohnzimmers – er hatte es tatsächlich geschafft, mit „Jack“ einkaufen zu gehen, ohne entdeckt zu werden, obwohl er zuerst Huang und später auch noch einem anderen Agenten des Syndikats gesehen hatte. Erst jetzt bemerkte er den fast schon besorgt dreinschauenden November 11. Schnell stieß er sich von der Wand ab, räumte die Lebensmittel weg und fing auch gleich an etwas zu zubereiten.
 

Auch heute schwiegen sie sich an, doch der Assasin merkte die Spannung in der Luft. Es war anders als sonst immer, wo er immer nur beobachtet wurde. Doch er ließ sich nicht stören. Am besten war sich an den Plan zu halten, wie immer – schweigend kochen, schweigend essen und dann den Gast höflich auffordern zu verschwinden.
 

Aber heute wollte das nicht funktionieren. Nach der Mahlzeit, wollte Hei schon abräumen als plötzlich seine Hand sanft wieder auf den Tisch gedrückt wurde. „Li, ich würde gern noch etwas mit dir besprechen wollen.“ „Ehm ja, wenn sie wollen“, widerwillig setzt er sich wieder und schaute nun leicht nervös zu seinem Gegenüber.
 

„Schön“, freute sich der blonde Contraktor und fuhr auch gleich fort, „Kommen wir gleich zum Punkt. Wieso bist du in Japan, denn als Austauschstudent bist du nicht hier.“ Hei war überrascht, denn er hatte nicht erwartet, dass irgendwer jemals an der Universität nach ihm fragen würde. Als er dazu schwieg und sich schnell eine gute Story einfallen lassen musste, fragte der Andere freudig weiter,“ Und warum wechselst du stetig deine Jobs, Li? Als würdest du deine Spuren verwischen wollen. Bist du vielleicht auf der Flucht? Weshalb wirst du verfolgt? Was hast du getan?“
 

Nun stellte sich der schwarzhaarige Contraktor aber stur. Warum sollte er darauf antworten oder es gar richtig stellen. Wäre er nicht BK201 und hätte schon gegen November 11 gekämpft, wüsste er auch nichts über den anderen. Trotzig verschränkte er die Arme und schaute ihn empört an: „Und sie, Herr Simon?? Warum ist ein Britte, wie sie, hier in Japan? Ein Auftrag oder vielleicht auch auf der Flucht? – Ich brauch hier gar nichts erzählen, wenn ich nicht das selbe von ihnen erwarten kann.“, knurrte er. Am liebsten würde er ihn einfach ein Elektroschock verpassen, aber er musste ja seine verdammte Deckung wahren – wie er es doch hasste. Jedoch gab es auch Lichtblicke, wie man gerade sah. Der Blonde schaute nämlich aus, wie eine Kuh, wenn es donnert.
 

Wenn das Thema nicht so ernst wäre, hätte er beinah darüber gelacht. Stattdessen stellte er sich weiter stur, stand auf und öffnete die Tür: „Es ist eine Ungeheuerlichkeit, mir so etwas vorzuwerfen. Verlassen sie sofort meine Wohnung!“ Das nächste, was er hörte war jedoch nicht das Rascheln der Kleidung, wenn man aufstand und ging. Stattdessen hörte er ein schallendes Gelächter. Fassungslos schaute er zu ihm: „Warum lachen sie? Das ist nicht witzig!“ „Oh doch, ich habe es geschafft“, freute sich „Jack“, „ich habe den großen, sonst immer gefasste Li Shengshun aus seiner ewigen Ruhe gebracht.“ Darauf konnte der verwirrte Assasin nur ein verduztes „Hä?“ hervorbringen.
 

November 11 war nun doch aufgestanden, hatte sich zu den Kleineren gesellt und grinste diesen an: „Weißt du Li, ich hab versucht etwas über dich rauszubekommen, da Misaki in so hohen Tönen von dir geschwärmt hatte. Sie beschrieb dich als lieb, hilfsbereit, höflich, gelassen und in ewiger Ruhe. Gerade das letzte musste ich austesten und ich muss sagen, du hast sehr viel länger ausgehalten als so manch anderer, die ich früher einmal „getestet“ hatte.“
 

Man hörte nur ein lautes „patsch“-Geräusch, als plötzlich Hei’s Hand ausrutschte und den Anderen hart auf der Wange traf. Nun war es November 11 dessen Gesicht einschlief. Er fiel vor die Tür, die kurz danach zugeschlagen wurde. Man hatte nur ein angewidertes „Hau ab!“ von Hei gehört.
 

Dieser ließ sich gegen die Tür fallen und massierte seine Hand, die doch etwas schmerzte. Ihm war das jedoch egal. Auch das Klopfen von der anderen Seite der Tür. Grinsend stand er wieder auf und räumte erst einmal auf.

Das hatte gut getan. Er wollte schon die ganze Zeit den Anderen vergraulen und dann gab dieser auch noch den Anlass. Nun konnte er den Verletzten spielen und den anderen die Kalte Schulter zeigen. Zudem konnte er endlich die angestaute Frustration, Verzweiflung und Wut einmal freien Lauf lassen. Es war als wäre eine schwere Last von ihm gefallen, doch da schlich sich noch etwas weiteres hinzu... etwas tatsächlich verletzendes – „es war nur ein Test“.
 

November 11 wird ihn hoffentlich nun auch in Ruhe lassen. Endlich konnte er das abschließen und wieder seine Aufträge erfüllen.

Zumindest hoffte er das.
 

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So, das war es mal wieder, diesmal auch ein kleinwenig länger *HAPPY*

Hoffe es gefällt euch und wenn ja hinterlasst mir doch ein Kommi ^^
 

Eure Lupa ^.~

Mission Sabotage

Mission: Sabotage
 

Als der Jüngeren die Tür nicht wieder öffnete, ging November 11 sich die Wange reibend in sein Hotelzimmer zurück. Bis dahin kreisten seine Gedanken immer nur um eine Person - Li Shengshun.
 

Er hatte es tatsächlich geschafft, dass dieser aus seiner Haut fuhr und das freute ihn, da es nicht normal war, wenn jemand alles mit sich machen ließ und dabei immer schüchtern lächelte. Jedoch hatte er nicht erwartet, auch Bekanntschaft mit seiner geballten Faust zu machen. Trotzdem musste er die ganze Zeit grinsen, nicht nur weil Li endlich auf seine stetigen Sticheleien reagierte, sondern weil dieser verletzt geklungen hatte als er von dem Test erzählt hatte. Der Jüngerer schien ihn doch auch irgendwie zu mögen.
 

Über all dieser Schlussfolgerungen bemerkte November 11 gar nicht, dass er angekommen war. Erst das schallende Gelächter von April riss ihn aus seinen Gedanken. „Was ist den jetzt schon wieder?“ „Ha ha ha... von wem hast du das Veilchen bekommen? Hi hi hi... Sag bloß, du hast den armen Jungen dazu getrieben. Ha ha ha...“ „Krieg, dich wieder ein, April. Und ja er war es”, nuschelte er immer leiser werdend. Das Gelächter wurde dagegen immer lauter. „Es reicht, April, oder ich friere dich ein.“, drohte er erbost. „Darfst du nicht.“, kam die kichernde Antwort. „Aber das darf ich!“, dabei schubste er seine Teamkameradin in die Toilette, verschloss die Tür, kippte das Wasser einer nahestehenden Blumenvase drüber und ließ es gefrieren. „Hey, hey, November 11, lass mich raus. Verstehst du keinen Spaß? – Ach komm schon!“, kam es empört von der anderen Seite der Tür.
 

Dieser hörte nicht auf sie und ging stattdessen in die Küche Eis holen, um seine Schwellung zu kühlen. Als er in das Wohnzimmer kam und sich auf die Couch setzte, um sich dort eine Zigarette als sein Contract-Payment anzuzünden, schaute er zu July, der emotionslos auf seinem Sessel saß. Vorsichtshalber sagte er: „Wir lassen sie noch etwas da drin, dann kannst du sie ja, von mir aus, rausholen, okay July?“, worauf der Junge ohne aufzusehen kurz nickte.

Dolls sind schon etwas seltsames – sie haben nicht nur jegliche Emotion verloren, sondern handelten auch vollkommen apathisch und schienen auf ihre Umwelt kaum zu reagieren.
 

November 11 wollte gerade sich hinlegen und ein kleines Nickerchen machen, als sein Handy klingelte. Verstört schaute er auf das Display, um zu sehen, wer seine Ruhe störte – sein Chef. Schnell hob er ab und erfuhr, dass in der ganzen Stadt Autos in die Luft flogen. Die örtliche Polizei war in heller Aufregung und sie glaubten, dass das auch mit dem Leuchten des Sternes von BK201 zu tun hatte. Sein Auftrag war die Polizei zu unterstützen und wenn möglich endlich BK201 zu schnappen

Das ließ sich der Agent nicht zweimal sagen. Er legte auf, befreite April und klärte sie auf, während sie zusammen mit July hastig das Hotel verließen.
 

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Nachdem Hei kurz mit Huang gesprochen hatte, dass es nun losgehen könnte, war er zu der Adresse gegangen, die ihm der Andere gegeben hatte. Schon auf dem Weg dahin, hörte er aus den verschiedensten Richtungen die Explosionen seiner präparierten Autos. Ohne weiter darauf zu achten, rannte er in den Schatten der Dämmerung durch die Gassen und kontrollierte dabei sein Outfit: kugelsicherer schwarzer Mantel, Waffengurt mit zwei seiner Messern, sein Gürtel mit Drahtwinde, eine kleine Kamera in Hosentaschen-Größe und zum krönenden Abschluss seine weiße Keramikmaske. Nun konnte es wirklich losgehen.
 

Bei dem riesigen Herrenhaus angekommen, kletterte er blitzschnell einen Baum hinauf und sprang von einem der Äste auf das Dach der Villa. Dort eliminierte er die postierten Wachen Mithilfe eines Elektroschocks. Dazu wich er erst den Kugelhagel aus, um dann mit einem gekonnten aus der Seite drehenden Tritt beide auf die Matte zu schicken. Nun war es ein leichtes, sie am Gesicht zu packen und sie ins Jenseits zu befördern.

Daraufhin verschaffte der Assasin sich Zutritt in das Haus und tötete auch hier jeden, der ihn in die Quere kam. Er suchte eine Weile das Arbeitszimmer des Oberhauptes.
 

Als Hei an zwei großen Flügeltüren vorbeikam, dachte er schon, er hätte es endlich gefunden. Er stieß sie auf und fand sich in einem, mit Kuscheltieren über und über zugestopftes, Zimmer wieder. Inmitten dieser Berge von Plüschartikeln stand ein Bett indem ein, nun vollkommen verängstigtes Mädchen ihn anschaute. „Oh Shit“, war das einzige, was er herausbekam, bevor das Kind anfing, wie am Spieß zu schreien. Blitzschnell verschloss er die Türen wieder und kam nun auf die Kleine zu.
 

Er konnte doch das Mädchen nicht einfach umbringen, wenn aber nicht, würde sie den restlichen Wachpersonal verraten, wo er war. Er hatte keine Wahl - entschlossen legte er auch der zu Eis erstarrten Kleinen seine Hand auf den Kopf. Anders aber als bei den Wachen war der jetzige Stromschlag um einiges geringer. Dies hatte zur Folge, dass sie ohnmächtig nach hinten fiel und auch ihr Kurzzeitgedächtnis gelöscht werden würde. Hei hasste es Kinder da mit reinzuziehen, aber man konnte sich seine Opfer meist nicht aussuchen.
 

Nun schlug er eine andere Strategie ein – der Assasin öffnete das Fenster, kletterte am Sims entlang bis er wieder zu zwei riesigen Fenster kam und als er hindurchschaute, erkannte er auch das Arbeitszimmer, welches er gesucht hatte. Schnell verschaffte er sich Zutritt und durchstöberte die Dokumente, die er fand. Als er alles wichtige abfotografiert hatte, schmiss er allesamt in einen Papierkorb und fackelte es mit einem gezieltem kleinen Blitz ab. Nun hieß es nur noch verschwinden, was sich jedoch als schwierig erweisen sollte.
 

Kaum war er wieder draußen, kam ein Wolkenbruch herunter. Regen in einer absolut klaren Nacht hatte nur eines zu bedeuten – ein Contraktor und dieser war ihm sogar recht bekannt. Sie hatte eine eher passive Fähigkeit, womit sie aus dem Nichts Regenwolken „beschwören“ konnte und dessen Niederschlag wirklich in Sturzfluten herab kamen.

Wo April war, konnte November 11 nicht weit sein und als hätte er dies gehört, kam der Agent auch gerade durch das Gartentor: „Herr BK201, freut mich, dass sie nach so langer Zeit endlich wieder einmal in Erscheinung treten.“
 

Hei hätte möglicherweise etwas giftiges erwidert, jedoch konnte er nicht anders als höhnisch aufzulachen: „Von wem hast du das Veilchen? – von deinem Lover?“ Er schien ihn besser getroffen zu haben als erwartet, da das linke Auge fast vollkommen zugeschwollen war und somit den sonst so feinen Britten, wie einen Prügelknaben aussehen ließ. Der Anblick war göttlich und machte ihn auch etwas stolz, doch hatte Hei nicht genügend Zeit es zu genießen, weil der Verletzte schon seine Hand in das nasse Gras drückte und diesen gefrieren ließ. Der Assasin konnte sich mit knapper Not und unter Verwendung des Drahtseils, welches er um einen Ast schmiss, gerade noch rechtzeitig aus der Gefahr ziehen. Kaum kam er gehockt auf einen der Äste zum stehen, musste er sich auch schon wieder zur Seite wegducken, da sein Gegner ihn mit Eisspeeren beschoss: „Komm da runter und lass uns wie echte Männer kämpfen, also ohne unsere Fähigkeiten. Und schau mal, keiner hat einen Vorteil wegen des Wassers – ich könnet dich erfrieren lassen, aber zugleich könntest du mir auch einen Elektroschock verpassen. Also stell dich mir, wenn du keine Angst hast gegen mich zu verlieren“ Hei hätte ihm nur zu gerne auch noch sein anderes Auge „verschönert“, doch durchschaute er die Hinhaltetaktik, da er in der Ferne die Sirenen der Polizei näher kommen hörte. Er wollte schon verschwinden als ein weiterer Eisspeer den Ast, auf dem er saß, gefährlich Nahe bei ihm durchbohrte und somit das Holz zersplittern ließ. Mit einem gewagtem Sprung landete er nach einer Rolle kniend auf den Rasen. „Sie wollten ja keinen Kampf Mann gegen Mann. Darum...“, schon wieder hatte der MI6 – Agent seine Hand ins Gras getaucht.
 

Hei schaffte es zwar noch rechtzeitig aufzustehen, sodass seine Hände nicht gefroren wurden, jedoch reichte die Zeit nicht, wieder die Füße vom Boden wegzubekommen. Nun konnte er nicht mehr fliehen und die Frist wurde auch langsam knapp. Zu seinem Glück kostete November 11 seinen Erfolg über ihn aus und kam deshalb nur langsam auf ihn zu: „Nun, Herr Bk201, können Sie keine Flucht mehr ergreifen. Noch einen Wunsch bevor ich das Wasser um sie herum auch zu Eis erstarren lasse?“ „Nach dem Hochmut kommt der Fall, werter November 11. Heute habe ich keine Zeit für eure Spielereien.“, lachte der Assasin auf, der die Zeit genutzt hatte, ein stromdurchflossenen Messer, welches an seinem Drahtseil hing, über seine Füße gleiten zu lassen, sodass die Wärme, die davon ausging, das Eis schmolz.
 

Hinter der Maske schadenfroh lächelnd rannte Hei zu November 11. Endlich konnte er den Anderen mit einem „Schlag“ aus der Welt schaffen. Doch dem Britten sah man eindeutig seine Gelenkigkeit nicht an, denn dieser ließ sich blitzschnell nach hinten fallen, sodass er in der Pose der Brücke dastand. Deshalb schlitterte der Assasin nur Knapp über das Gesicht seines Gegners drüber. Er wollte zwar gleich noch einmal zuschlagen, doch die Sirenen waren verdächtig Nahe gekommen, darum ergriff er nun doch besser die Flucht, immerhin hatte er seinen Auftrag schon erledigt und musste den Agenten nicht töten, was ihn aber schon etwas wurmte.
 

Stattdessen schmiss BK201 sein Drahtseil um eine Antenne von einem nebenstehenden Gebäude, zog sich schnell die Wand hinauf aufs Dach und verschwand von dort aus in dem Gewirr des Gassenlabyrinthes von Tokio.
 

Als Hei nach einer halben Stunde nach Hause kam, natürlich seine Verkleidung sicher versteckt hatte, nahm er Kontakt zu Huang auf, sagte „Mission erfüllt“ und wartete dann auf Mao, der die Infos abholen sollte.

Im Ganzen war der Tag doch recht gut verlaufen: Er hatte November 11 gleich zweimal besiegt. Zuerst hatte er ihn als Li vergrault, ihm sogar noch ein Veilchen verpasst und als BK201 war er ihm wiedereinmal durch die Lappen gegangen – und das alles vor 21.00 Uhr abends, also noch genügend Zeit seine Erfolge zu feiern mit einem ordentlichen Festmahl.
 

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November 11 kochte vor Wut, nicht nur das BK201 wieder entkommen war, nein er musste sich vorher auch noch über ihn lustig machen. Zu allem Übel wusste niemand, was er bei der Villa genau wollte, denn als man das Haus untersuchte, war es menschenleer und im obersten Stockwerk brannte ein sich ausbreitendes Feuer.
 

Zudem störte ihn nun auch das mit Li ungemein. Je mehr er darüber nachdachte, umso mehr merkte er, dass er den Jüngeren doch ins Herz geschlossen hatte und das er furchtbar wäre, ihn nicht wiederzusehen. Zudem hatte seine verletzte Stimme und seine Reaktion auf ihn nur noch interessanter gemacht. Aber nun grollte der kleine Chinese ihn – keine gute Grundlage für eine wachsende Freundschaft. Wie konnte er ihn nur überzeugen, ihm noch eine Chance zu geben, ohne dass herauskam wer und was der Britte war.
 

Geistesabwesend lief November 11 durch die Straßen und stieß plötzlich mit jemanden zusammen, wobei beide unsanft auf der Straße landeten: „Hey Alter, pass doch auf!“, motzte ihn der Teenager an, der aufstand und dann grinsend weiterging. Der Contraktor war nicht in der Stimmung, den Grund dafür herauszufinden, erwiderte deshalb nichts und führte seinen eigenen Weg zu seinem Hotelzimmer fort. Erst als er vor der Tür stand, bemerkte er, dass seine Brieftasche mitsamt Zimmerkarte verschwunden war. „Dieser miese kleine Gauner“, fluchte er und klopfte wild an der Tür. „Bitte April, sei da“, doch wie erwartet, war seine Partnerin nicht da. Garantiert war sie, nachdem sie ihre Fähigkeit genutzt hatte, in die nächste Kneipe gegangen und zahlte dort ihren Contract-Payment mit ein paar kleinen und größeren Bierchen ab.
 

Aufgebracht wühlte der Britte nun in seinem Jackettaschen nach seinem Handy, welches er leider auch nicht fand. „Ist nicht wahr“, verzweifelte er langsam, „und wo soll ich nun hin, ohne Geld, ohne Handy und ohne Pass? – Ich kenne ja hier niemanden außer Misaki und die ist sauer auf mich...“
 

Der Grund ihrer Wut war, dass er sie allein bei einem ausgebrannten Autowrack hat stehen lassen und nur mit seinen Teamkameraden auf die Jagt von Herr BK201 gegangen war. July hatte ihn mit seinen Observer-Spirit entdeckt, weshalb sich die Contraktoren still und heimlich verzogen hatten. Als der Assasin entwischt war, konnte er sich gleich zwei Standpauken von ihr anhören.
 

Nein – Misaki war im Moment nicht die beste Lösung. Eine andere Möglichkeit sein Problem zu lösen, wäre Li, aber auch diese hatte ihn ja rausgeschmissen. Jedoch war er eher eines Versuches wert als die zornige Polizistin, da sich November 11 nicht vorstellen konnte, dass der Jüngere so nachtragend war. Darum wollte er sich so niedergeschlagen wie er war, auf den Weg machen und erhoffte sich wenigstens eines seine zahlreichen Probleme lösen zu können.
 

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Yuche yuche, ein neues Kapi ist da ^^

Hoffe ihr bleibt mir auch alle treu und hinterlasst mir alle feine feine (könne natürlich auch Kritik sein) Kommentare.

Hoffe, es hat euch heute auch wieder gefallen und wir hören uns dann wieder demnächst.
 

Eure Lupa ^.~

Mission Informationsaustausch

Mission Informationsaustausch
 

Mit dem wohligen Gefühl der Sättigung machte sich Hei gerade auf den Weg zurück zu seiner Wohnung. Er hatte den gutverlaufenen Tag in einem Lokal gefeiert. Zwar musste er alles allein bezahlen, doch das war es ihm wert gewesen.
 

So hatte er dort vor einem reichgedecktem Tisch gesessen und sein Mahl beflissen gegessen. Zu seiner Unterhaltung hatte er sich an ein Fenster gesetzt, um das Polizeipräsidium zu beobachten, in dem nur niedergeschlagene Beamte ein und aus gingen. Als er dann auch Misaki und ihre Truppe sah, die nicht nur, wie am Boden zerschmettert aussahen, sondern auch noch wütend waren, musste er sich ein fieses Lächeln verkneifen. Ja, er hatte Schadenfreude, doch zeigen tat er es nicht. Er musste immerhin seine Deckung waren und wenn es auch nur in einem anonymen Lokal war.
 

Gut gelaunt ging er seines Weges und blieb dann abrupt an dem oberen Treppenabsatz, die zu seiner Wohnung führte, stehen. Vor seiner Tür saß November 11, der sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Erst als der Assasin näher kam, schaute er auf. Selbst jetzt musste Hei sich stark zusammenreisen nicht laut loszulachen, doch stattdessen schaffte er es sogar, einen etwas bitteren Gesichtsausdruck anzunehmen und auch seine Stimme wurde unterkühlt als er fragte: „Was wollen Sie hier?“
 

„Li... Ich weis nicht wohin ich gehen soll. Mir wurde Geld, Ausweis, Zimmerkarte und Handy gestohlen. Ich brauche eine Bleibe... Nur eine Nacht, dann ist auch meine Zimmergenossin da.“, bettelte der halb entstellte Mann fast schon. „Warum sollte ich das tun? Gehen sie doch zu Miss Kirihara – Lassen Sie mich einfach in Ruhe!“ „Bitte Li, nur eine einzige Nacht. Lass mich nicht irgendwo draußen schlafen. Ich weis wirk... “ „Was bekomme ich für meine Gutmütigkeit?“, unterbrach Hei ihn, bevor er noch anfing zu heulen, was ein Contraktor zwar nie tun würde, er aber gerade wirklich danach klang. Er schien auch ein wirklich guter Schauspieler zu sein und hielt seine Deckung aufrecht und wenn er dafür weinen musste, so tat er es auch.

„Alles was du willst, Li.“, kam es schnell von dem Briten. Seufzend nickte der Dunkelhaarige, öffnete die Tür und ließ den Anderen rein. Am liebsten hätte er ihn draußen stehen lassen, doch wiedereinmal zwang ihn seine verdammte, gutmütige Tarnung dazu, freundlich zu sein, oder war da noch etwas anderes, was ihn davon abhielt den Blonden sitzen zu lassen?
 

Schweigend legte er einen weiteren Futon neben seinen, gab den anderen ein Handtuch und schickte ihn ins Bad. Dann bereitete er das Eis für „Jack’ s“ Auge vor. Als er auch noch ein Sandwich für den Anderen machte, hörte er schon, dass dieser fertig war. Mitsamt dem Kühlbeutel ging er in das Wohnzimmer: „Eine einzige Regel für heute Nacht gibt es: Halten Sie ihren Mund. Ich will nichts von Ihnen hören, außer es ist unheimlich wichtig, verstan... den… WARUM SITZEN SIE IN SHORTS DA?“, überrascht schaute er den halb nackten Briten an. „Damit mein Jackett nicht knittert“, kam es simpel von ihm. Tief durchatmend gab Hei ihm das Essen und das Eis.
 

Der Assassin hatte schon sehr viel in seinem kurzem Leben gesehen, ob nun verstümmelte Leichen, harte Contractor-Payments oder grausame Folterungen von unwissenden Gefangenen. Viele solcher Opfer waren auch nackt gewesen.

Immer hatte er sich unter Kontrolle gehalten, jeglichen Brechreiz oder andere Reaktionen unterdrückt, egal was es war, doch der Anblick von dem halb nacktem November 11 verstörte ihn mehr als alles vorherige. Sein Feind so zu sehen, ließ unwillkürlich eine Röte in seine Wangen steigen. Schnell wendete er sich ab, um es zu vertuschen und ergriff schon fast die Flucht als er ins Bad ging.
 

Erst als sich Hei kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, verschwand langsam die ihm unangenehme Röte. Böse schaute er sein Spiegelbild an: „Was ist denn los, du Idiot? – Das ist doch nur November 11, der verdammte MI6-Agent, der dich an seine Regierung ausliefern will. Also beruhig dich!“, knurrte er den Spiegel an. Wütend über den Agenten und auch über sich selbst machte er sich bettfertig.
 

Als der Dunkelhaarige aus dem Badezimmer kam, sah er, dass der Blonde sich schon unter die Decke gekuschelt hatte – ein Glück, so musste er ihn nicht noch einmal so sehen. Hei zog sein Futon so weit wie möglich von ihm weg, legte sich dann auch hin und drehte dem Anderen den Rücken zu – ob er überhaupt schlafen werden würde, wenn sein ärgster Feind neben ihm lag, war fraglich. Er lauschte auf die Geräusche der nächtlichen Stadt, das Zirpen verschiedenster Insekten und auf das Rascheln des Stoffes, wenn November 11 wieder einmal seine Position veränderte und dies innerhalb der letzten drei Minuten zehn Mal. Es störte ihn nicht mehr als alle anderen Laute, die er gerade hörte. Trotz all dem dämmerte er langsam weg und zuckte umso mehr zusammen, als er plötzlich an der Schulter angestupst wurde: „Li?“ „Was wollen Sie?“, kam es mürrisch vom Gefragten, „Ist es wirklich so wichtig, dass Sie es jetzt loswerden müssen und es nicht bis morgen warten kann?“ „Ja... könntest du dich bitte umdrehen? – Nur mal ganz kurz.“ Widerwillig veränderte er seine Position so, dass er seinen Feind anschauen konnte: „Was wollen Sie denn?“
 

„Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid, dir nichts über meine anfänglichen Beweggründe erzählt zu haben, doch haben sich diese über die Zeit verändert. Ich mag dich Li, da du anders bist, als jene, die ich vor dir traf. Ich würde gerne dein Freund sein Li und... “ „Sie kennen mich doch gar nicht! Sie haben mich zwar drei ganze Monate verfolgt, regelrecht gestalkt, aber Sie wissen gar nichts. Ich habe Sie überall gesehen, auch wenn Sie nicht zu mir hochkamen, so sah ich Sie doch immer im Augenwinkel. Also entweder haben Sie keine Freunde oder zu viel Zeit oder gar beides um dieser Methode, wie Sie Freunde suchen, umzusetzen. Sie vergraulen alles und jeden damit und eine Entschuldigung reicht da auch nicht mehr aus, um etwas bei uns zu verändern. Geben Sie es auf, Herr Simon.“

„Nein, das werde ich nicht tun. Ich will dein Freund sein, denn wenn ich etwas gesehen habe als ich dich verfolgte, dann, dass du zwar zu Jedermann nett bist, aber wirkliche Freunde hast du nicht.“
 

„Ich brauche keine Freunde!“, knurrte Hei. Überrascht schaut ihn nun der andere Contraktor an: „Aber warum denn nicht? ... Jeder braucht Freunde.“ „Nicht das es Sie etwas angehen würde, aber ich bin nun mal immer unterwegs. Es ist ein Wunder, dass ich schon so lange in dieser Stadt bin, aber hier gibt es halt Vieles, Verschiedenes, Neues zu sehen und zu erleben. Darum wechsele ich auch stetig meine Jobs. Aber wie gesagt, das kann ihnen ja egal sein.“ „Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären: Warum bleibst du nicht länger als einem Monat an einem Ort? Es kommt mir vor, als wärst du auf der Flucht vor etwas. Rede doch mit mir Li, ich kann dir vielleicht helfen?“ „Sie? MIR? Helfen? Träumen Sie weiter. Außerdem bin ich nicht auf der Flucht, sondern auf der Suche nach jemanden... ach vergessen Sie es.“, damit wollte er sich wieder wegdrehen und zeigen, dass diese Unterhaltung beendet war, doch November 11 hielt ihn fest, „Li, ich will dir wirklich gerne helfen, doch weis ich echt zuwenig über dich, als das ich dir im Moment eine Hilfe sein könnte. Also rede mit mir, bitte.“
 

Langsam die Nerven verlierend wurde Hei immer aggressiver: „Okay, Sie wollen reden? – Dann reden wir doch mal über Sie... Jack Simon ist Brite, lebt im Moment hier in Japan und hat irgendetwas mit der örtlichen Polizei zu tun. HM... und nun hört es schon auf. Warum sind Sie denn hier? Als was arbeiten Sie genau? Oder andere Themenbereiche – Was ist ihr Lieblingsessen, -farbe, -tier? Ich weis überhaupt nichts über Sie und dann soll ich Sie als Freund haben wollen? Hier fehlen eindeutig Informationen, denn ich schließe nun einmal nicht mit jeden dahergelaufenen Stalker Freundschaft. Seien Sie froh, dass sie hier schlafen dürfen, weil, wie sie festgestellt haben, ich ja eine nette Person bin, aber auch ich habe meine Grenzen und Sie sind Nahe dran, sie zu überschreiten. Also entweder halten sie den Mund oder sie fliegen doch noch raus.“ Perplex schaute ihn November 11 an. So etwas schien er nicht erwartet zu haben und auch Hei war etwas über sich überrascht, dass er so aus der Haut gefahren war. Normalerweise war er ja die „Ruhe in Person“. Egal welche äußeren Umstände es waren, er hatte immer einen kühlen Kopf bewahrt. Warum reagierte er hier anders? – Er fühlte sich betrogen, immerhin verschwieg im der Andere so vieles, was er als sein Gegner schon von ihm wusste – er war ein eisiger Contraktor, im Auftrag der MI6 unterwegs, um BK201, also ihn, gefangen zu nehmen. Andererseits wollte er auch nicht mehr von diesem November 11 wissen.
 

Erst als sich dieser räusperte, richtete Hei seine Aufmerksamkeit wieder ihm zu: „Was?!“ „Deal – du erzählst mir von dir und ich von mir. Erst dann solltest du dich entscheiden, ob du wirklich nicht mein Freund sein willst.“ „Warum sollte ich diesen Deal eingehen? Wie gesagt, ich brauche keine Freunde.“ „Lüg mich doch nicht an, Li. Ich habe dich beobachtet und vielleicht ist es dir selbst nicht bewusst, aber du sehnst dich nach jemanden, der dich auch mal in den Arm nimmt. Du übertünchst mit deiner Nettigkeit nämlich nur eine extreme Traurigkeit. Man sieht sie in Kleinigkeiten, zum Beispiel wenn du manchmal Tag-träumst – dein Blick wandert in die Ferne und deine Augen werden dann unendlich traurig. Du sagtest, du suchst jemanden. Ich würde dir nur zu gerne dabei helfen, um dich einmal wirklich aus tiefsten Herzen lachen zu hören und nicht nur dieses aufgesetzte Lächeln zu sehen.“
 

Das durfte doch nicht wahr sein. Wollte November 11 wirklich so extremst gerne sein Freund sein, sodass er ihm unbedingt seine innere Verfassung darlegen musste. Er wusste selber, das er innerlich verstört, ja, gar traurig war, immerhin hatte er seine Schwester verloren und wusste bis heute nicht wo sie war oder ob sie noch lebte. Es war schon manchmal schwer, allein alles zu regeln und sein Team war ihm da auch keine große Hilfe: Huang hasste ihn, weil er ein Contraktor war, Mao war ein absoluter Syndikat-Agent und Yin war eine emotionslose Doll.

Doch sollte ausgerechnet sein ärgster Feind ihm ein Freund sein? – Niemals.
 

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November 11 sah dem Jüngeren an, dass er mit seinem Aussagen ins Schwarze getroffen hatte. Wenn er jetzt richtig reagierte, konnte er Li dazu bringen wirklich sein Freund zu werden. Vielleicht sollte er „den ersten Stein schmeißen“ und ihm die Wahrheit über sich erzählen, nein, besser die halbe Wahrheit, denn alles konnte ein normaler Mensch nicht verkraften – zu schrecklich war das Wissen über Contraktoren und alles was damit zusammenhing.
 

So fing er an zu erzählen: „Du willst wissen wer ich bin und was ich hier mache? – Dann höre mir jetzt Mal genau zu.

Ich bin Jack Simon und arbeite für den MI6. Mein Team und ich sind hier wegen des Hells Gate, du weist schon, das Gebiet, welches von der großen Mauer umgeben ist. Naja gut, weiter. Wir helfen der japanischen Regierung gegen bestimmte Menschen, die genauso besondere Fähigkeiten haben.

Nun fragst du dich sicher, was das für Fähigkeiten sind, wenn sogar ein fremdes Land hier zur Hilfe kommen muss… Du weist, dass der Sternenhimmel falsch ist, oder? – Jeder dieser Sterne zeigt einen Contraktor, so heißen die Menschen mit ihren Fähigkeiten. Diese haben im Austausch dafür, also zum Beispiel aus dem Nichts Feuer zu beschwören oder ihre Körper zu tauschen, all ihre Emotionen und Moralvorstellungen verloren. Daher werden sie auch als menschliche Waffen von vielen feindlichen Organisationen ausgenutzt. Wir vom MI6 helfen hier, solche Menschen von Attentaten oder anderen tödlichen Missionen abzuhalten – darum bin ich hier.“
 

Überraschung stand im Gesicht des Jüngeren geschrieben. November 11 konnte es schon verstehen, immerhin wusste Li nichts über das Hells Gate oder Contraktoren. Hauptsache er hatte ihn damit nicht zu sehr verstört, weil dieser nun abwesend zu Boden schaute. „Li, ich… eigentlich darf dies die Bevölkerung nicht erfahren, darum bitte ich dich um Stillschweigen, okay Li?“ Noch immer blickte dieser abwesend zu Boden, doch er nickte: „Das wusste ich schon…
 

Früher lebte ich glücklich mit meiner Familie in der Provinz von China, doch dann verschwand der echte Sternenhimmel und die Contraktoren, wie du sie nanntest, erschienen. Chaos und Zerstörung zog durch unsere Lande. Bald lebten nur noch ich und meine kleine Schwester. Wir flohen und mussten uns täglich eine neue Bleibe suchen. Zumeist schliefen wir draußen. Uns machte das jedoch nichts aus, immerhin hatten wir uns. Ich beschützte sie vor allem – Banditen, hungrigen Tieren und wenn es sein musste auch vor Contraktoren. Einmal war dieser jedoch zu stark… er konnte Druckwellen aussenden. Ich wurde mehrere Male gegen Bäume und Hauswände geschleudert bis ich mein Bewusstsein verlor. Als ich erwachte, stand meine Schwester bitterlich weinend über der Leiche dieses Mannes gebeugt.

Ich rannte so schnell, wie mir möglich war, zu ihr und fing sie gerade noch so auf, denn sie war einfach nach hinten in Schlaf gefallen – so wurde sie ein Contraktor…

Trotz was uns schon alles passiert war, konnte ich sie nicht töten. Es wäre nichts Verwerfliches gewesen, da sie nun auch zu einen dieser Monstern geworden war. Wir wollten, wann immer uns eines begegnete, dessen Tod, aber ich konnte doch nicht meine Schwester…

Stattdessen suchten wir ein Heilmittel und gingen deshalb nach Südamerika zum Heavens Gate, doch dann verschwand es einfach… und mit ihm, meine kleine Schwester. Obwohl sie nun ein Contraktor war, so war ich immer noch ihr älterer Bruder, der sie vor allem beschützte, besonders wenn sie nun ihr Contract-Payment zahlte, bei dem sie extrem verletzlich wurde.

Ich muss sie finden und suche sie deshalb überall. Es ging das Gerücht um, dass einige Contraktoren in ihrem Heimatland wieder erwacht waren, darum ging ich zurück nach China. Überall, wo etwas seltsames passierte, kam ich hin, in der Hoffnung sie zu finden. Doch ich fand sie nicht… Dann erschien das Hells Gate. Es hieß „man finde hinter dem Gate, was man verloren habe“. Deshalb kam ich hier her nach Tokio – den letzten Strohhalm, den ich hatte.

Ich wechsel ständig meine Jobs, um verschiedenste Menschen zu treffen, die möglicherweise Mal etwas Seltsames passiert ist. Dahinter stecken dann meist diese Monster.

Ich gehe dem nach, um sie vielleicht doch noch… Ich will doch nur meine kleine Schwester finden…“
 

Erst jetzt schaute Li flehentlich zu November 11 auf: „Können sie nicht irgendwie eure Datenbank oder so nach einem chinesischen Contraktor absuchen? – Sie ist nun 19 Jahre alt, hat langes schwarzes Haar, grün-blaue Augen und ist 1,60m groß. Bitte… Jack…“

Innerlich machte der MI6-Agent Luftsprünge, weil sich der Jüngere ihm gegenüber endlich geöffnet hatte. Es schien ihm sehr schwer gefallen zu sein, über seine Vergangenheit zu sprechen, was man an kleineren Pausen und dem Schluchzen gehört hatte.

Äußerlich zeigte er sich zutiefst betroffen: „Und ihre Fähigkeit? Was konnte sie bewirken?“ „Ich weis es nicht… sie hatte ihre Kräfte nie in meiner Gegenwart angewandt, weil… unsere Eltern starben wegen eines dieser Monster. Sie so zu sehen mit den rotglühenden Augen… Wie muss sie sich erst gefühlt haben? ...“
 

Wieder schaute er zu Boden und schien gegen seine Tränen anzukämpfen. Dieser Anblick löste etwas in November 11 aus, was er nicht mehr steuern konnte.
 

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Hei lobte sich gerade selbst für sein perfekt inszeniertes Schauspiel. Er hatte den Agenten mit seiner Geschichte um den Finger gewickelt und das alles ohne ihm die vollkommene Wahrheit zu erzählen, was November 11 übrigens auch nicht getan hatte.

Es stimmte zwar, was mit seiner Schwester geschehen war, doch hatte er gekonnt verschwiegen, wegen ihr dem vom MI6 verfolgenden Syndikat beigetreten zu sein und aktiv am Heavens Gate mitgekämpft zu haben. Noch heute diente er Ihnen und schaltete die Konkurrenz aus, die natürlich auch wieder am Hells Gate Interesse hatten.

Auch verschwieg der Assassin, dass seine Schwester dieselbe Fähigkeit wie er jetzt hatte – zu verdächtig für ihn und zu einfach für November 11, der dann noch dachte, sie sei BK201.
 

Trotz seines genialen Geniestreiches, den MI6-Agenten Arbeit zu geben und ihn so erstmal los zu werden, ging es ihm nun wirklich nicht gut. Es tat ihm immer wieder weh, an Pai zu denken und als er gerade über seine Vergangenheit erzählte, durchstach ein Dolch sein Herz deswegen. All die schönen, aber auch grausamen, Bilder waren wieder in ihm aufgestiegen. Darum musste er auch im Moment seinen verstörten Zustand nicht spielen, sondern fühlte sich wirklich mies. Wie abwesend saß er da und starrte zu Boden.
 

Deshalb zuckte Hei umso mehr zusammen, als er plötzlich in den Arm genommen wurde. Verdutzt schaute er zu November 11 auf und verlor sich in den hellblauen Ozeanen von „Jack’s“ Augen.

Irgendwie tat das ja auch gut, gehalten zu werden. So brauchte er seine Schwäche nicht zu verstecken und konnte sie nach so vielen Jahren auch einmal wieder ausleben. Bis jetzt hatte nur Pai es geschafft, ihn damit zu beruhigen. Zudem hatte er noch nie über seine Schwester, seine schmerzhafteste Erinnerung, so offen geredet, denn sein Team hätte das nicht verstanden. Dem Assassin fiel mit dem Reden wie eine Last vom Herzen und die Umarmung war wie Balsam für seine geschundene Seele.
 

Mit dem wohligem Gefühl der Wärme, Geborgenheit und Sicherheit legte Hei seinen Kopf auf seines Feindes Schulter. Erst jetzt fiel ihm auf, dass November 11 immer noch, bis auf die Shorts, nackt war – weg waren alle schönen Gefühle.

Verstört über diesen Umstand, schob er den anderen Contraktor von sich und sah ihn flehentlich an, bekam jedoch keinen Ton heraus, dass er sich doch anziehen sollte. Dieser schien seinen Blick missverstanden zu haben, denn plötzlich spürte Hei dessen Lippen auf seinen. Nun vollkommen perplex versteifte er sich erst und fing sogar leicht zu zittern an, Seine erschütterte Reaktion unterbrach den Kuss. Auch der Andere schaute ihn nun etwas verwirrt an.

Wie von der Tarantel gestochen und ohne ein weiteres Wort stand sein Gegenüber auf, zog sich schnell an und ging zur Tür: „Ich… ehm… ich melde mich, wenn ich etwas von deiner Schwester erfahren habe… Schlaf gut, Li…“ Und damit ließ er den, nun geröteten, Assassin allein zurück.
 

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Halleluja, Kapitel 4 ist da. *reimt sich ja sogar <.<° *
 

Nein Spaß beiseite, ich muss Euch, meinen treuen Lesern, leider mitteilen, dass ich nun einen neuen PC habe ~> Dieser muss erst einmal eingerichtet werden, was dazu führt, dass Ihr nun leider etwas auf die nächsten Kapis warten müsst. Zudem stehe ich kurz vor dem Abitur und muss meine Kraft eher darauf verwenden, als auf das Schreiben…

Hauptsache Ihr nehmt mir nicht Übel, dass ich hier erstmal Schluss mache.
 

Natürlich freue ich mich trotzdem auf Eure Kommis, also lasst sie wieder zahlreich da ^^
 

Eure Lupa ^.~

Mission Bürste

Mission Bürste
 

Was war gerade passiert?

Immer noch vollkommen verwirrt, schaute er zur Tür, wodurch einige Momente zuvor November 11, wie ein Wirbelwind, verschwunden war – Warum hatte er das getan? Der MI6-Agent hatte ihn, den verschlossenen Contraktor Hei, dazu gebracht, über die schlimmste Zeit seines Lebens zu reden. Und dann diese „Zärtlichkeiten“ – die Umarmung war zwar angenehm gewesen, der Kuss war jedoch zu viel des Guten. Er hatte seine Deckung eindeutig viel zu stark fallen gelassen. Was dachte nun der Andere von ihm? – Andererseits, wollte er es wirklich wissen?
 

Tief seufzend bemerkte er erst jetzt, dass er die ganze Zeit seine Lippen mit seinen Fingern gestreichelt hatte, als wollte er das Gefühl der Berührungen wahren. Er war zu tiefst erschüttert über sein eigenes Verhalten. Was war denn bloß los mit ihm?
 

„Mit dir wird es nie langweilig, Hei“, schnurrte es plötzlich aus einer dunklen Ecke. „Mao?? Was... was machst du denn hier?“, fragte der sonst immer aufmerksame Assassin überrascht. Er war eindeutig neben der Spur. Schnell fasste er sich wieder und schaute nun wieder mit seiner emotionslosen Maske zu dem schwarzen Kater. Dieser seufzte als er den altbekannten Hei vor sich sah. „Huang hat mich geschickt, weil er nun den endgültigen Plan bekommen hat. Natürlich kannst du auch erst einmal ablehnen, da du scheinbar erstmal dein Privatleben unter Kontrolle bringen musst.“, kicherte die Katze, die kurz darauf vor einem heran fliegenden Messer davon springen musste, „Hey, hey... ich sag doch nur die Wahrheit!“ „Deine Wahrheit will KEINER hören, verstanden, MAO?!!“; drohte Hei kalt.
 

Das Letzte was er gebrauchen konnte, war ein aufgebrachter Huang, der das auch noch dem Syndikat erzählen würde. Oh ja, der „Black Reaper“ der vom Feind infiltriert wurde. Sein Ende wäre Näher als je zuvor. Zudem sollte Niemand wissen, warum er in Wirklichkeit für das Syndikat arbeitete – wegen seiner Schwester. Nun hing sein weiteres Leben von dem Schweigen eines im Katzenkörper gefangenen Contraktors ab.
 

„Hey, für wen hältst du mich? Von mir erfährt niemand etwas, dazu ist es viel zu interessant dich zu beobachten“, schnurrte das schwarze Fellknäuel, „Aber ich will es nun wissen – Fühlst du dich wirklich bereit für die Mission?“ „Rede Mao – was soll ich tun...“
 

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Was war gerade passiert?

Er hatte gerade Li Shengshun ge... küsst...? Warum hatte er das getan? Der eiskalte Contraktor und Stolz des MI6 hatte Gefühle für einen Menschen? – War er nun verrückt? Wie konnte ein emotionsloser Contraktor Gefühle für jemanden haben? Fragen über Fragen, doch die Antworten blieben ihm verwehrt.
 

November 11 lief aufgewühlt durch die Straßen Tokios. Er war eindeutig verwirrt. Hatte er etwas falsch verstanden? Der Jüngere hatte von seiner Schwester und seiner echt beschissenen Kindheit erzählt, dann schien er in traurigen Erinnerungen zu ertrinken, so wie er geschaut hatte. Schon da war etwas falsch verlaufen – er hatte ihn umarmt, aber nicht so platonisch wie bei anderen Menschen, nein, er wollte wirklich von ganzen Herzen den Jüngeren aus seinem Leid helfen, ihm zeigen, dass er nicht allein war und seine Gefühle ruhig zeigen durfte. Er hatte gespürt, wie sich der Andere tatsächlich etwas entspannte in seinen Armen und das hatte ihn aus unerfindlichem Grund auch sehr glücklich gemacht. Als sich Li jedoch wieder von ihm löste und ihn dann diesen herzzerreißenden Blick gab, hatte sein Körper gehandelt, bevor sein Verstand Einhalt gebieten konnte. Das da was falsch gelaufen war, zeigte auch der entsetzte Gesichtsausdruck des Kleineren nach dem K... Kuss.

Da er es nicht erklären konnte, warum er so reagiert hatte, war er geflüchtet.

Und so sah gerade seine Situation aus: Er hatte keine Bleibe, da er aber nun aufgewühlt war, würde er sowieso nicht schlafen können; er hatte abermals Li eher vergrault, als das er ihn geholfen hatte und zum Schluss gingen ihn langsam die Sirenen der Polizei-Wagen auf die Nerven.

Moment mal, was war hier los?
 

Nun rannte er zum Polizei-Präsidium und fing noch Misaki ab, die gerade zusammen mit ihrer Truppe in ihr Einsatz-Wagen stiegen: „Was ist los, Misaki?“ Diese schaute überrascht auf, als sie die, ihr bekannte, Stimme des MI6-Agenten vernahm. „Es ist BK201. Er ist wieder aktiv geworden, vielleicht bekommen wir ihn ja jetzt zu fassen.“, nach ein kurzen Pause redete sie strenger weiter, „Wenn sie sich benehmen und nicht wieder eigenständig handeln, können sie mitkommen.“, daraufhin stieg sie in den Wagen. Das ließ sich der Contraktor nicht zweimal sagen, der nun unschuldig grinsend auch mit einstieg. Schnell war die Misere mit Li erst einmal verdrängt.

Die Fahrt verlief ohne Probleme. Als sie ankamen schaute sie sich verwirrt um. Alle schienen dasselbe zu denken: Was will der „Black Reaper“ in einer zerfallen Ruine einer alten Fabrik? Ohne ein weiteres Wort, gingen alle auf ihre Posten – November 11 zusammen mit Misaki und einigen ihrer Leute als Vorhut voran.
 

Das alte Gemäuer schien verlassen bis sie zu dem Eingang in der tieferen Ebene kamen. Hier lagen zwei Tode mit schmerzzerrissenen Gesichtern – eindeutig die Handschrift von Herr BK201.

Der Fahrstuhl funktionierte nicht, was garantiert auch die Schuld des gesuchten Contraktors war. Darum suchten sie nach einer Treppe. Dafür teilten sie sich immer in zweier Paaren auf. Der MI6-Agent und ein, ihm fremder Polizist durchsuchten ein kleines Gebäude, das in der Mitte auf einen der Höfe stand. Unter einigen Sperrholz-Platten fanden sie dann tatsächlich, wonach sie gesucht hatte – eine Luke. Ohne zu zögern, schlug der Contraktor den Menschen nieder, nahm dessen Waffe und stieg nun allein hinab in die dunkle Tiefe.

Er konnte die Menschen nicht gebrauchen, allein war er besser dran.
 

Unten angekommen, verlief ein enger, aber gut beleuchteter Gang, den er folgte. Nach kurzer Zeit vernahm er die Geräusche eines Kampfes. Er folgte den Gang bis zu einer schweren Eisentür. Gerade als der MI6-Agent diese aufstoßen wollte, wurde sie aufgerissen und eine ihm sehr bekannte, maskierte Gestalt stand vor ihm. BK201 sprang zurück und schaute wieder zu seinen scheinbaren Verfolgern. Alle hatten eine Art Taucheranzug an – von oben bis unter in Gummi gekleidet. Somit hatte der „Black Reaper“ keine Chance sie einfach zu Schocken. Der Contraktor sah sowieso etwas mitgenommen aus. Er blutete aus zahlreichen Schnittwunden. Woher diese kamen, war jedoch ein Rätsel, da keiner seiner Verfolger solcherlei Waffen trugen.
 

„Du kannst nicht fliehen. Gib uns das Artefakt und wir geben dir einen schnellen schmerzlosen Tod.“, kam es von einem der Verfolgern.

Scheinbar hatte ihn noch niemand gesehen, da alle nur auf BK201 fixiert waren. Das sollte er schnell ändern, weil es nicht sinnvoll wäre, wenn der schwarzhaarige Contraktor nun hier sterben sollte.
 

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Es ging alles zu schnell. Vielleicht hätte er doch nicht sofort wieder eine Mission annehmen sollen, aber nun war es sowieso egal. Er hatte sie angenommen und musste jetzt hier durch.
 

Sein Auftrag bestand darin, ein Artefakt, eine Bürste um genau zu sein, vom Kurosakura-Klan zu stehlen. Dieses Ding war aus dem Hells Gate und bewirkte, dass diejenigen, die damit mehr als eine halbe Stunde gebürstet werden, anfälliger wurden Contraktoren, Moratorien oder Dolls zu werden.

Die Yakuzo hatten vor, eine Armee von ihnen aufzubauen und damit Tokio und ganz Japan einfach zu überrennen und einzunehmen. Durch die Dokumente, die er kurz vorher aus dem riesigem Herrenhaus beschaffen hatte, wusste das Syndikat, wohin sie ihn zu schicken hatten.
 

Und hier war er nun – 95m unter der Erdoberfläche, in der geheimen Basis des Kurosakura-Klans. Hei hatte zwar die Bürste stehlen können, hatte aber dabei den Alarm ausgelöst. Wie die Ameisen waren von überall her diese von oben bis unten mit Gummi bekleideten Kerle aufgetaucht – sie hatten also auf ihn gewartet. Wegen des Gummis konnte der Contraktor sie nicht einfach mit seiner Fähigkeit töten, sodass er es auf die altmodische „Art der Assassin“ einen nach dem anderen vernichten musste. Das jedoch ermüdetet ihn langsam. Durch Yin wusste er wohin er zu gehen hatte, um zu fliehen. Und dann fing sein Unglück erst richtig an.
 

Aus dem Nichts trafen ihn die verschiedensten Klingen am ganzen Körper. Erst war Hei verwirrt, doch dann fiel ihm die Lösung ein – ein Contraktor mit der Fähigkeit der Unsichtbarkeit. Seine Situation schien zudem immer aussichtsloser zu werden, denn nun hatte er es bis zur rettenden Eisentür geschafft und traf dort ausgerechnet November 11. Heute schien doch nicht sein Tag zu sein.
 

Von seinen Gegnern umringt, konnte er nur auf deren ersten Schritt warten. Sie jetzt anzugreifen wäre Selbstmord, doch ihre Angriffe zu kontern beherbergte dann doch eine kleine Chance, dass hier lebendig zu überstehen. Also stellte sich der Assassin kampfbereit in die Mitte seiner Feinde. Plötzlich traf ihn jedoch abermals eine unsichtbare Klinge quer am Rücken und schlitzte ihm eine weitere tiefe Wunde. Ein schmerzverzerrter Schrei löste sich aus seinem Hals und er ging in die Knie.
 

Sollte er hier wirklich sterben?
 

Doch dann kam ihm plötzlich unverhoffte Hilfe. Einige Männer fielen einfach Tod um.

Als Hei sich umdrehte, sah er November 11 mit einer Schusswaffe in der Hand. Er erschoss alle, die ihn umringt hatten und kam dann auf ihn zu. Der Assassin erhob sich mit Schmerzen und beobachtete jeden seiner Schritte genau. „Im Moment sind wir keine Feinde, Herr BK201.“, grummelte es von Seiten des MI6-Agenten. Er schien nicht wirklich angetan zu sein, ihm zu helfen. Aber er tat es. Sein gegenüber schmiss die leere Waffe beiseite und stützte ihn. Der Blonde half ihm bis zur Eisentür, stieß diese auf und nahm ihn dann sogar Huckepack, weil der Gang zu eng war, um nebeneinander herzulaufen.

Trotzdem blieb die Frage – Sie waren Feinde, also warum half ihm der MI6-Agenten? Wusste er vielleicht wer er wirklich war? - Nein, wie sollte er es erfahren haben.
 

Obwohl Hei verwirrt war über das Verhalten seines Feindes, so musste er aber gleichzeitig zugeben, dass es ihn nicht wirklich widerstrebte. November 11 war angenehm warm und seine Berührungen so fürsorglich und zart, genau wie bei seiner Umarmung und dem Kuss... WORAN dachte er denn da wieder?! Gott sei Dank hatte er noch immer seine Maske auf, die sein nun gerötetes Wangen verdeckte.
 

Als sie zur Leiter kamen, sollte der verletzte Assassin zuerst hinaufsteigen, was er dann auch tat. Er war kaum 5m hoch gestiegen, als Hei ein erstickten Laut unterhalb von sich vernahm. Sein Blick wanderte nach unten und er sah, dass sein „Retter“ gerade mit dem unsichtbaren Contraktor zu ringen schien.
 

Der Assassin in ihm sagte, dass sich jeder selbst der Nächste war und dass er seine eigene Haut retten sollte.

Der Mensch jedoch wollte helfen, immerhin hatte ihm auch November 11 sein Leben gerettet und war auch sonst sehr fürsorglich für ihn da gewesen.

Nun widersprach ihm aber der rationale Contraktor, der es kommen sah, dass ihm der MI6-Agent nur geholfen hatte, weil er an Infos über das Syndikat von ihn herankommen wollte. Zudem wusste er nicht das „Herr BK201“ und „Li Shengshun“ die selbe Person waren. Er würde garantiert nicht mehr so fürsorglich sein, wenn er seine wahre Identität heraus bekam.
 

Trotz der eindeutigen mehrstimmigen Auffassung einfach weiter zu klettern und den Anderen seinem Schicksal zu überlassen, gewann die leise menschliche Stimme in ihm. Hei ließ sich einfach fallen. Er landetet genau auf dem Unsichtbaren. Man hörte einiges Knacken, doch nur bei seinem Gegner, der, nun wieder sichtbar, leblos am Boden liegen blieb.

Damit November 11, der gerade doch etwas verwirrt zu ihm schaute, nicht auf falsche Gedanken kam, zischte der Verletzte: „Shit! Beschissene Sprossen...“ Ohne ein weiteres Wort, ging er an dem verblüfften MI6-Agenten vorbei und stieg nun abermals zielstrebig bis ganz nach oben.
 

Hei fand sich in einem kleinem stockdunklen Gebäude wieder. So schnell wie es ihn möglich war, musste er hier weg. Als er die Tür ein Spalt breit öffnete, sah er gerade eine Patrouilliere von Polizisten vorbei rennen. Er musste jetzt genau Acht geben, nicht gesehen zu werden.

Plötzlich hörte er das keuchend hustende Geräusch eines röchelnden November 11 hinter sich. Sein Contract-Payment schien nicht wirklich gesund für seinen Körper zu sein.

Seine Freikarte raus aus der Fabrik blieb kurz erschöpft am Boden liegen. Schnell elektrisierte er den Agenten, sodass er ohnmächtig in seinen Armen lag, denn Tod hätte er ihn nicht mehr gebrauchen können. Der immer noch hustende Contraktor wusste gar nicht wie ihm geschah. Dieser wurde nun als Schild verwendet.
 

Wie zu erwarten war, senkten alle ihre Waffen, immerhin wollte keiner, dass er den MI6-Agenten traf oder dass er doch noch den Gnadenstoß von BK201 bekam. Außerhalb des Fabrikgebäudes ließ er den anderen Contraktor einfach in einer Gasse liegen, zu erschöpft war er, als dass er hätte seine Fähigkeit jetzt helfen können und zog sich in den Schatten zurück – Mission erfüllt.
 

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November 11 wachte mit einem tierischen Kater am nächsten Morgen in seinem Bett auf. Sofort wurde ihm von April eine schon angezündete Zigarette in den Mund geschoben. Hustend schmiss er diese nach seiner Teamkameradin: „Brauch ich nicht!“ Sie trat den Glimmstängel aus und wand sich nun wieder kichernd an den Liegenden: „Na? Wolltest wohl Mal wieder den großen Helden spielen? - Zwei Misserfolge hintereinander und sich dann auch noch als Geisel nehmen lassen. Da hast du echt den Vogel abgeschossen mit dieser Aktion. BK201 wäre noch nie so einfach gefangen zunehmen gewesen – Misaki will uns erst einmal nicht wiedersehen, unser Chef ist rasend vor Wut und und unser kleiner Contraktor BK201 ist immer noch auf freien Fuß. Vielleicht sollten wir eine Pause einlegen, findest du nicht?“
 

Eine Pause? - Vielleicht brauchte er die wirklich. Er musste sich erst einmal erholen von den Strapazen der letzten Tage und sich einen Plan ausdenken wie es nun weitergehen sollte. Wie November 11 es sah, hatte er drei Probleme. Numero Eins: Sein Chef verlierte zunehmend sein Vertrauen in seinen „Besten Mann“, weil er in dem Problem Numero Zwei versagte. Dieses beinhaltete, das Ding fest machen von BK201, der ihn jedes Mal knapp durch die Finger rutschte. Er verstand seine Motivation und Ziele nicht, wie z.B. warum er in der Fabrik war. Das Syndikat schien viel besser organisiert zu sein, als erwartet, und dessen Informationsnetz dichter als das vom MI6. So hatte BK201 ein ominöses Artefakt aus dem Hells Gate stehlen können, von dem November 11's Organisation noch nicht mal wusste, dass es da war. Hier half nur Recherche an allen Fronten.
 

Sein drittes Problem war Li Shengshun. Er wusste einfach nicht, wo er in ihrer Beziehung stand. Gab es überhaupt eine Beziehung? Der Jüngere hatte ihn zwar einen kurzen Einblick in dessen Leben gegeben, aber November 11 spürte, dass da noch vieles im Schatten lag. Andersherum war er auch nicht sehr viel ehrlicher zu Li gewesen, doch wie sollte er erklären, dass er ein rücksichtsloser Contraktor war, der andererseits wieder aus unerfindlichen Gründen Gefühle für einen Menschen hegte? Dieser Widerspruch konnte er sich selbst nicht erklären, also wie sollte er dann dem Jüngeren erläutern können?

Am Besten wäre es, den Chinesen erst einmal in Frieden zu lassen, denn so traurig ihn das auch stimmte, seine anderen Probleme hatten vor rang – erst die Arbeit dann das Vergnügen.
 

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Nun hörte er sich schon eine geschlagene Stunde die Strafpredigt von Huang an. Trotz des Umstandes, dass er seine Mission erfüllt hatte, war das Syndikat unzufrieden. Zum einen hatte Hei sich ganz schön zurichten lassen, sodass er demnächst keine Aufträge erfüllen konnte und zum anderen hatte er seinen Feinden gegenüber Schwäche gezeigt. Die Geiselnahme hatte viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So etwas zeigte, wie schwer verletzt der Assassin gewesen sein musste und wie verzweifelt noch hinzu. Solch eine Aktion wollte das Syndikat nie wieder sehen und das verdeutlichte ihn Huang in seiner hitzigen, aber langweiligen Rede über deutlich. Dank des Assasssins wurden sie nun gehindert, weiter zu machen, so als ob Hei das einzige aktive Mitglied im Syndikat wäre.
 

Seufzend lässt er alles über sich ergehen und beobachtete gelangweilt einige Tauben. Doch plötzlich änderte sich die Stimmung: es wurde still und der Contraktor schaute nun zu seinen Kameraden. Verwirrt stellte er fest, dass ihn alle besorgt ansahen. „Du solltest dir wirklich eine Pause gönnen, Hei. Jetzt da eh keine Aufträge mehr für dich kommen, solltest du die Zeit nutzen zu Genesen und auch deine Nerven etwas Ruhe von der Aufregung der letzten Tage zu geben.“, mauzte Mao, der damit auch indirekt seine Problem mit November 11 ansprach. Huang räusperte sich, stimmte aber dem Kater nur zu. Selbst Yin berührte ihn kurz am Arm und verdeutlichte dadurch auf die unbeholfene Art der Dolls, dass sie sich auch Sorgen um ihn machte. „Okay, kein Problem, nehme ich halt eine kleine Pause, wenn ihr schon mal alle einer Meinung seid.“, damit stand der Assassin auf und ging. Über seine Schulter hinweg sagte er nur noch, dass sobald etwas wäre, sie Mao oder den Observer Spirit von Yin schicken sollten.
 

Vielleicht war eine Pause genau das was er jetzt brauchte. Seine Wunden mussten sowieso erst einmal heilen, bevor er wieder „arbeiten“ konnte. Und vielleicht konnte er nun auch alles mit dem anderen Contraktor regeln. Es konnte nicht so weitergehen. Und es würde auch nicht so weitergehen.
 

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Und da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapi ^^

Bin nun wieder voller Eifer und werde hier endlich weiter schreiben.

Hoffe euch hat auch diesmal die Vorsetzung gefallen und ich bekomme wieder viele Kommis. ^^

Eure Lupa ^.~
 

Ps.: Für alle, die hier Ungereimtheiten finden oder auch übersehen haben, gibt es hier eine Kleinigkeit, die ich gerne auflösen würde. (Im Text selbst hat es nicht gepasst, weil ich es nicht so genau beschrieben habe. ^^°)
 

Vielleicht ist ja Einigen von euch aufgefallen, dass unser armer Hei ziemlich üble Verletzungen davongetragen hatte und das obwohl er doch eigentlich immer diesen Kugelsicheren Mantel trug. Und zum zweiten: Wo waren seine Messer, mit denen er die Gummimänner hätte verletzen und dann auch elektrisieren hätte können.

Hier die Antwort: Das Artefakt war in einem gesonderten Raum. Als er die Bürste stahl, hatte er den Alarm ausgelöst und alle Türen zu diesem Raum schlossen sich. Er sprang also durch einer dieser Türen, stieß aber leicht dagegen, weil sie doch recht schnell herunterkamen (sind eine Art Schleuse), und verlor dabei die Bürste. Um sie zurück zu holen, benutzte er seinen Mantel als Schlinge. Die Bürste bekam er zwar zu fassen, doch sein Mantel klemmte unter der Tür fest. Bei dem Sprung hatte sich auch eines seiner Messer gelöst und war auch verloren gegangen. Das zweite verlor er im Kampf mit dem unsichtbaren Contraktor, der ihn entwaffnet hatte - somit waren seine beiden Waffen und sein schützender Mantel flöten.
 

Seht ihr, dass das nicht wirklich in den Story-Verlauf gepasst hätte. Andererseits wollte ich euch nicht vorenthalten, warum unser armer Hei so „schutzlos“ war. ^^°

Keine Mission

Keine Mission
 

Tief hängende Wolken bedeckten den düsteren Himmel, sodass kein einziger Stern zu sehen war. Die Menschen liefen schnell und für ihre Umwelt desinteressiert durch die Straßen Tokios. Das Einzige, was sie wollten, war trocken und unbeschadet nach Hause zu kommen.
 

In der Menge von Schirmen und Regenmänteln lief jedoch ein Mann, der es nicht eilig hatte. Warum sollte er auch nach Hause wollen? - Er lebte allein, seine Wohnung war so gut wie leer und diente eigentlich auch nur als Küche und Schlafplatz. Er hatte nie Zeit oder Geld gehabt, sich einzurichten. Wofür auch? Meist blieb er sowieso nicht lange an einem Ort und das alles wegen seines Jobs.

Wenn er so darüber nachdachte, so stellte er fest, dass er eigentlich kein wirkliches Leben hatte. Und für was opferte er das alles?
 

Wieder zerriss ein Blitz den dunklen Himmel. Der Donner grollte kaum zwei Augenblicke später zornige auf. Erst jetzt schaute die klitschnasse Gestalt auf und bemerkte, dass die Straßen wie leer gefegt waren und er fast vollkommen allein war. Nur einige Wenige liefen noch durch den Sturm. Seufzend setzte er seinen Weg in ungewisser Richtung fort.
 

Durch seine Verletzung, hatte er nun Zeit bekommen, mit der er nichts anfangen konnte. Seine Arbeit war das einzige was ihn erfüllte und ihn definierte – keine Hobbys, keine Freunde und anderen Freuden des Lebens außer vielleicht dem Essen. Es war schon traurig, was aus ihm geworden war – ein Schoßhund des Syndikats. Und das nur wegen... wegen Pai.

Trauer aber auch Zorn, kam in Hei hoch. Warum sollte er so ein Leben weiterführen wollen? Nur, weil seine Schwester ihn allein gelassen hatte? Ja, alle hatten ihn im Stich gelassen – seine Eltern, seine Schwester, Havoc und Amber, also alle, die ihm etwas bedeutet hatten. Es war nicht Fair. Und das war wohl das Schlimmste für ihn, diese Einsamkeit. Da war ja selbst die Zeit mit dem nervigen November 11 schöner als das.
 

Mit einem Grummeln beschleunigte er nun doch seinen Schritt. Er hatte eindeutig zu viel Zeit, wenn seine Gedanken nun schon solche Ausmaße annahmen, dass er die Gesellschaft seines Feindes als angenehm empfand. Er sollte froh sein, dass das Syndikat Aufträge erteilte und ihm somit halfen die Wahrheit über die Gates, ihre Auswirkungen und über seine Schwester zu erfahren.
 

Nun wurde es aber langsam wirklich unangenehm, denn seine grüne Jacke war nun vollkommen durchgeweicht und er fror durch den eisigen Wind, der aufgekommen war. Als er sich nun genau umsah, erkannte Hei, dass er im Rotlichtviertel Tokios angekommen war. Das war wirklich nicht sein Tag. Er sollte schleunigst verschwinden von hier, denn in seinem angeschlagenen Zustand war er eine einfache Beute für die Straßengangs in dieser Gegend. Und als hätte man von Teufel gesprochen, kamen auch in diesem Moment einige sehr verdächtig aussehende Gestalten aus einer der zahlreichen dunklen Gassen, wo sie auf der Lauer lagen, um unbescholtene Bürger zu überfallen – Unbescholtener Bürger? - Er? - der Witz des Jahrhunderts, aber trotzdem war der Assassin immer noch verletzt, also war es im Moment vielleicht doch nicht so abwegig..
 

Hei machte auf dem Absatz kehrt und suchte nach irgendeinem Lokal, indem er verschwinden konnte. Seine Verfolger wurden zunehmend schneller und rannten dann schlussendlich ihrer flüchtenden Beute hinterher. Doch zu ihrem Unglück eilte diese gerade in eine Bar. Murrend verzogen sie sich wieder in ihre dunklen Verstecke.
 

Hei hingegen war nun in einer neuen Hölle angelangt – einer Striptease-Bar. Überall halb nackte, teilweise gefesselte, tanzende Frauen, die wie wilde Tiere um die zahlende Kundschaft tigerten, um ihnen auch das letzte Geld abzuluchsen.
 

Zwei dieser Miezen kamen nun auf ihn zu. Die Zwillinge waren als zwei Panther verkleidet – schwarze Neko-Ohren; schwarz plüschige Bikinis, an dessen Hotpans ein genauso schwarz plüschiger Schwanz befestigt war; lang gefeilte Krallen und gelbe geschlitzte Kontaktlinsen. Mit der schnurrenden Aufforderung sich doch zu setzen, zerrten sie ihn in die Menge dicht neben dem Dance-Table.

Hei war viel zu irritiert, als dass er sofort dagegen gehandelt hätte. So etwas war zwar unter seiner Würde, doch blieb er erst einmal sitzen, weil er nicht glaubte, dass die Schläger-Typen von draußen schon aufgegeben hatten.

Trotz seiner jetzigen Situation, musste er das beste daraus machen, was ging. Und hier war das Beste nun einmal die Bar – etwas trinken und den Stress vergessen..
 

Kaum saß er auf einen der Hocker vor der Bar, so wurde er gleich wieder von den zwei Miezen vom Anfang umgarnt: „Na Süßer, scheinst nicht von hier zu sein. Bist genauso exotisch wie wir“, sagte die eine schnurrend mit russischen Akzent, während ihre Schwester ihm einfach die Jacke auszog und auf den Hocker neben ihm legte, „Na komm schon. Sag etwas. Sei doch nicht schüchtern und spiele etwas mit uns. Wir sind noch Kitten und sind noch besonders verspielt“, schnurrte beide zusammen, als müssten sie jede Nacht das Selbe sagen. Sie konnten einen schon fast Leid tun.
 

Mit seiner üblichen nett lächelnden Miene, entschuldigte er sich bei ihnen, dass die „Spielstunde“ noch etwas warten musste, weil er gerade noch auf Jemanden wartete. Erst zogen sie eine Schnute, doch dann erhellten sich ihr Gesichter mit einem Lächeln: „Dann kommen wir später wieder. Mit zwei süßen Männern von deiner Sorte, macht es eh mehr Spaß, zu spielen.“ Damit ließen sie ihn endlich allein.

Tief seufzend bestellte sich Hei einen Drink und wartete. Bevor die Zwei wieder da wären, war er über alle Berge.
 

Während er an seinem Getränk nippte, wurde er plötzlich nach hinten gezogen. „Shun Lisheng?... nein... Li Shengshun genau“, hickste es in sein Ohr. Überrascht drehte sich Hei in der Umarmung um und saß nun seinen Angreifer Nase zu Nase gegenüber - ein quitsch-vergnügter November 11 grinste ihn an. „Hätte ich dir gar nicht zugetraut, dass du dich an solchen Orten herumtreibst, Li-kun.“

In seiner Freiheit bedrängt, befreite sich der Jüngere von seinem Feind und seufzte tief. Langsam zweifelte Hei wirklich an seinem Menschenverstand. Egal wohin er ging, überall traf er den MI6-Agenten – sogar in einem zufällig ausgewähltem Lokal. Hatte das etwas zu bedeuten? - ein Wink des Schicksals?
 

Trotz allem verlor er nicht seine Maske. Noch einmal würde er nicht seine Deckung so fallen lassen, wie einige Tage zuvor: „Ehm, Guten Abend, Herr Simon. Was tun sie denn hier?“ „Mich natürlich amüsieren, aber Li-kun bitte, sei doch nicht so förmlich, wir kennen uns doch schon so lange“, grinste der andere etwas schief, „Nein, ich habe Mist gebaut auf Arbeit und sie haben mich nun zu einer Pause verdonnert.“

Noch jemand dem eine Pause aufgezwungen wurde – willkommen im Club, dachte sich Hei ironisch.
 

Nach einer kurzen Pause plapperte November 11, der wie es schien, schon einige Drinks mehr hatte als Hei, heiter weiter: „Guten Geschmack haste schon, wenn du hier bist. Hier kannst du deine Lieblings-Miezen später auch gleich mit auf dein Zimmer nehmen“ Bei dieser Aussage schaute der Assassin nun doch etwas überrascht.

Dies schien also nicht nur eine Striptease-Bar, sondern auch ein Bordell zu sein. Nun hatte die „Spielstunde“ der Zwillinge einen ganz andere Bedeutung bekommen. Es schauderte ihn. Seine Lust, hier zu bleiben, schmälerte sich stetig, je länger er blieb.

Darum bezahlte er seinen Drink und wollte sich auch gleich von dem MI6-Agenten verabschieden. Dieser jedoch stellte sich stur und drückte ihn wieder auf seinen Hocker. Ein stechender Schmerz durchzuckte Hei, weshalb er kurz qualvoll aufstöhnte.
 

November 11 war das nicht entgangen und fragte nun, was denn los sei. Seine Aussrede, dass er sich verlegen hatte und deshalb ein schmerzendes Kreuz hatte, wurde nur widerwillig von dem Blonden akzeptiert. Trotzdem verlangte er von dem Jüngeren, dass dieser ihn noch etwas Gesellschaft leisten sollte. Dieser stimmte nach kurzem Überlegen und seiner üblich nett-lächelnden Miene im Gesicht dann auch zu. Er verfluchte seine Deckung tausendfach.
 

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Und wieder hatte ihn Li-kun angelogen. Doch sollte er ihn wirklich sauer sein, nachdem, was er sich das letzte Mal geleistet hatte? Immerhin blieb er sitzen, obwohl er gehen wollte – hatte das nicht etwas zu bedeuten?
 

Nun schaute sich der Jüngere, zwar immer noch lächelnd, nervös um. Auf wen oder was wartete er denn? - Zur Antwort kamen zwei als Panther verkleidete Tänzerinnen direkt auf sie zu. Sie lächelten maliziös, umgarnten erst Li-kun und kamen dann auch zu ihm: „Das ist dann wohl deine Verabredung – hübsch und genauso exotisch wie du, mein Süßer. Wir haben eine Schwäche dafür.“, schnurrten die eine Mieze bei dem Jüngeren und die andere zog ihn nun plötzlich an der Hand, „Lasst uns doch gleich in unsere Lusthöhle gehen und etwas Spaß haben. Mein Name ist übrigens Selin und meine Schwester heißt Scarlett.“
 

Er hatte gar nichts dagegen einzuwenden, immerhin war er deshalb hergekommen. Er brauchte eine Pause von der Pause.

Die letzten Tage hatte er nur recherchiert über die Villa, die Fabrik, die explodierten Autos und dem Yakuzo-Klan, dem alles gehörte.

April war mit July auf einer ihrer Sauftouren und allein wollte er nicht im Hotelzimmer bleiben.

Deshalb suchte er nun nach einer passenden Erholung für einen Mann, der die letzten Tage nur steif vor dem PC gesessen hatte, eben etwas aktives. Und da kam ihn diese Bar in den Sinn. Einige von Misakis Leuten hatten hiervon geschwärmt – teuer, aber sehr „erholsam“.
 

Überrascht war er gewesen, dass er hier auf Li Shengshun traf. Der Kleine schien facettenreicher als erwartet. Er hatte sogar schon etwas mit Zwillingen klar gemacht – manchmal konnte er die Jugend von heute nur bewundern für ihren Eifer. Trotzdem schien sein chinesischer Freund nicht wirklich angetan zu sein, dass er nun, mitsamt November 11, durch einen Vorhang in den hinteren Teil des Gebäudes gezogen wurde. Vielleicht war er einfach nur schüchtern.

Garantiert machte er so etwas zum ersten Mal. Viel älter als 21 konnte er nicht sein, wenn er nicht sogar genau so alt war, das bedeutete, dass er erst seit diesem Jahr Alkohol trinken und in solche Art von Lokalen hereinkommen durfte. Es war ganz bestimmt sein erstes Mal, aber wozu war denn November 11 da? - so ein erfahrener Mann konnte nur hilfreich sein, kicherte er halb im Suff.
 

Li-kun schaute ihn deshalb etwas skeptisch von der Seite her an, aber ihm blieb keine Zeit zu fragen, denn beiden wurde nun die Tür zu einem, von oben bis unten mit flauschigen rot-schwarzen Stoffen, Kissen, Decken und Tüchern geschmücktem, Zimmer geöffnet. Oh ja, so wollte der Brite seine Spielhöhle. Lächelnd setzte er sich neben den irgendwie verkrampft lächelten Li. Wer ihn nicht kannte, hätte diesen Gesichtsausdruck möglicherweise als lüstern und voller Vorfreude beschrieben, doch er erkannte in dessen Augen die Furcht vor dem, was bald passieren würde.

November 11 legte eine Hand auf die Schulter des Jüngeren, um ihn zu beruhigen und um ihn zu zeigen, dass er sich zurück lehnen konnte und erstmal die Show genießen sollte.
 

Die Zwillinge tanzten wirklich erst einmal um die zwei, auch hier befestigten, Stangen und fingen auch an miteinander zu tanzen und sich zu liebkosen. Etwas später tigerten beide zu ihrer jeweiligen „Beute“. Der Brite genoss die Vorstellung und musste zugeben, dass sein Li-kun echt guten Geschmack hatte, was Frauen anging.
 

November 11 wurde nun erst einmal aus seinen Klamotten befreit – erst sein Slips, dann seine Jackett-Jacke, gefolgt von seinem Hemd, mit vielen Liebkosen und Küsschen über jeden Flecken befreite Haut. Als jedoch seine Hose geöffnet werden sollte, hörte er ein erschrockenes aufjapsen neben sich.

Auch Scarlett hatte versucht Li-kun zu entkleiden, aber er hatte sie etwas härter zurückgestoßen, sodass sie erschrocken vom Bett in einige Kissen gefallen war. Er wollte den Jüngeren gerade tadeln, dass man einer Frau nie schaden sollte, da fiel sein Blick auf dessen entblößte Brust. Überall war er bandagiert und die Wunden schienen auch noch frisch zu sein. Zudem bemerkte er, dass sich an einigen Stellen die weißen Verbände rot färbten.
 

Li-kun schaute geschockt zu November 11 und rannte dann plötzlich aus dem Zimmer. Ohne lange zu überlegen, schmiss sich der Brite wieder in seine Sachen und folgte ihm. Die Zwillinge waren schon vergessen. Wichtig war jetzt, woher der Chinese solcherlei Verletzungen her hatte. Er machte sich echte Sorgen um ihn – wie konnte er in so ein Lokal gehen, obwohl er so zugerichtet war? Und nun schienen auch noch seine Wunden von neuem aufgerissen zu sein, er musste unbedingt den Jüngeren helfen.
 

Er sah diesen gerade um die Ecke rennen und folgte ihm schnell. So eine Aktivität und solche Wunden waren keine gute Kombination. Er sollte ihn schnellst möglichst einholen. Kaum erreichte er die Ecke und rannte darum, wäre der Brite beinahe über seinen Freund drüber gefallen. Dieser kauerte keuchend am Boden und versuchte krampfhaft zu Atem zu kommen. Es schien schlimmer um ihn zu stehen, als erwartet, weil sich seine Klamotten an immer mehr Stellen rot verfärbte. „Oh Li-kun, was hast du nur gemacht?“, nuschelte er, als er sich hinab beugte zu ihm, um ihn hoch zu helfen und zu stützen. Dieser schob den MI6-Agenten von sich, sobald sie standen und lehnte immer noch keuchend an die Wand. Irgendwie hatte er ein Déjà-vu. Und plötzlich ergab alles einen Sinn.
 

„Du bist BK201...“
 

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Schockiert schaute Hei zu seinem Gegenüber. Wie konnte er es so einfach herausfinden? - die Verletzung hatten auch woanders herstammen können, also können sie nicht der Ausgangspunkt für seine Theorie sein.
 

Er sollte sich aber nun eher um etwas anders kümmern. Die meisten seiner Wunden waren wieder aufgerissen und bluteten wieder stark. Das seine Klamotten wieder feucht wegen des Regens wurden, half nicht dabei, diese zu stoppen. Zunehmend verließen ihn die Kräfte. Er brauchte schleunigst Hilfe, doch sein Feind würde diese ihm wohl kaum geben, nachdem er nun entlarvt war. Es brauchte schon ein Wunder, um nicht gefangen genommen zu werden Doch genau dieses Wunder kam.
 

Die Gang, die ihn kurz vorher verfolgt hatte, kam nun wieder aus dem Schatten und forderten ihre „Beute“ auf, alle Habseligkeiten ihnen zu übergeben. November 11 kümmerte sich um den Abschaum, ließ das Regenwasser um sie herum gefrieren und hinderte sie daran, weiteres Unheil zu verbreiten.
 

Diese Zeit nutzte Hei und flüchtete in einer der Gassen. Er musste schleunigst verschwinden – nach Hause konnte er jedoch nicht, weil der MI6-Agent wusste, wo sich diese befand und in seinem verletzten Zustand konnte er auch nicht eines der vielen Syndikats-Verstecke ansteuern, zu groß war die Gefahr gefasst zu werden. Also musste er irgendeine andere Möglichkeit finden. Doch welche?
 

Hei taumelte mehr als dass er rannte durch die Gassen und wurde immer langsamer. Nach kurzer Zeit sackte der Assassin zwischen Müllbeutel und Glasscherben auf den Boden zusammen. Das letzte woran er dachte, bevor ihn die süße Schwärze umfing, war, dass er hätte Zuhause bleiben sollen.
 

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Und wieder findet ein Kapi sein Ende ^.^°
 

Hoffe, euch hat es gefallen, obwohl es kürzer als die letzteren Kapis war. Ich habe entschlossen, ein etwas schnelleres Ende herbeizuführen, weil meine Gedanken immer häufiger zu anderen Storys abschweifen, ich aber diese hier nicht einfach in den Sand setzten will. Also wundert euch nicht wenn sie in den nächsten ein/zwei Kapis sterben/ihre Liebe finden/Freunde werden/was weiß ich, alles erleben/... ^^°
 

Hoffe wieder viele Kommis zu bekommen.
 

Eure Lupa ^.~

Mission Infiltration?

Mission Infiltration?
 

Schmerzerfüllte Schreie zerrissen die Luft, am Boden stapelten sich die Leichen und stetig fielen Sterne vom Himmel. Er stand ganz allein in dem düsteren Waldabschnitt und lauerte. Kaum vernahm er das leiseste Knacken oder Rascheln, machte sich der Assassin bereit, seinen neuen Feind zu eliminieren. Seine Spezialität war das Meucheln aus dem Hinterhalt – grausam, schnell und effektiv. Schnell musste er auch sein, denn anders als seine Gegner, die mit unheimlich starken Fähigkeiten „beglückt“ waren, war er nur ein gewöhnlicher Mensch – ein einzelner Mensch unter einer Horde von Monstern.

Wieder vernahm das Syndikats-Mitglied Wortfetzen eines Gespräch zweier Männer. Es war immer kompliziert, mehr als einen Gegner zu meucheln. Einen zu töten, ohne dass der andere dadurch alarmiert wurde, war eine Kunst für sich.
 

Den Ersten eliminierte er mit einem gezielten Wurf seines Messers, der seinem Feind den Kopf spaltete. Doch plötzlich war der Zweite wie vom Erdboden verschluckt – hätte er ahnen sollen, dass das seine Fähigkeit war? Denn plötzlich erschien er genauso rasant aus der Erde springend, wie er vorher verschwunden war. Dessen gezücktes Armeemesser erwischte den überraschten Assassin tief am Oberkörper. Seine stark blutende Wunde haltend, versuchte er sich im Gebüsch zu verstecken, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als sein Gegner plötzlich vor ihm stand. Vor Schock sich nicht bewegen könnend, konnte er nur beobachten wie das Armeemesser zu dem finalen und vor allem tödlichen Schlag ausholte und zu stach.

Nur ein Wort löste sich aus seinen Lippen, als alles um ihm dunkel wurde: „Pai!“
 


 

Schweißgebadet wachte Hei aus diesem Alptraum auf. Vor Schreck hatte er sich zu schnell aufgesetzt, wodurch jede Faser seines geschundenen Körpers vor Schmerzen aufschrie. Keuchend von den plötzlichen Qualen, verkrümmte der Assassin sich wieder in die Fetal-Stellung.

Nun erst bemerkte er, dass er gar nicht in irgendeinem Waldstück lag und verblutete, sondern in einem weichen Bett in einem warmen Zimmer war. Verspannt wegen der Schmerzen und seiner Ungewissheit, was Real war und was nicht, kreisten seine Gedanken unnütz in seinem Kopf – Wo war er, warum war er hier?

Erst als ihm jemand sanft über den Rücken kraulte, entspannte er sich und auch seine Erinnerungen kehrten zurück – die letzten Aufträge, seine unfreiwillige Pause, die Bar und... November 11, der ihn als BK201 enttarnt hatte.
 

Abermals durchzuckte ihn Schrecken, als er dessen Stimme hinter sich vernahm: „Auch endlich wach?... Bewege dich nicht zu stark, sonst reisen deine Wunden nur abermals auf... Li-kun...“ Dieser mürrische Ton überraschte Hei, sodass er sich sogar zu ihm umschaute. Sein Feind klang so, als ob er besorgt um ihn wäre. Hatte er sich damals verhört, als er ihn BK201 nannte? Nein, er würde seine Hand ins Feuer legen dafür, was der MI6-Agenten gesagt hatte. Doch die Frage blieb, warum sein Gegner sich Sorgen um ihn machte. Selbst sein Blick war etwas seltsam – ernst, teils sogar wütend, aber auch voller Besorgnis.

Nun bemerkte der Dunkelhaarige auch, dass all seine Verbände gewechselt wurden waren. Warum half ihm November 11? - er muss irgendwelche Hintergedanken haben, sonst hätte er ihn doch auch in der Gasse verrecken lassen.
 

Zu verwirrt, als dass er hätte was sagen können, schaffte Hei es nur, seinen Gegenüber fragend anzusehen.
 

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BK201 schaute ihn nun fragend an. Ja, er wusste selbst nicht, wie er sein Verhalten in den letzten paar Stunden erklären sollte.
 

Nachdem er die Straßenratten eingefroren hatte, bemerkte er, dass Li-kun verschwunden war. Jedoch war es, trotz des Regens, ein einfaches dessen Blutspur zu folgen. Nach kürzester Zeit hatte er den Jüngeren, der zwischen Müll und zerbrochenen Glas zusammengesunken lag, auch schon gefunden.

In seiner Wut, dass ihn sein „Freund“ so schamlos angelogen hatte über sich, hatte er ihn mit einem gezielten Fußtritt auf den Rücken gedreht. Am liebsten wäre er über ihn hergefallen und hätte ihn wirklich zu Tode geprügelt, denn in im herrschte nicht nur purer Hass seinem Feind gegenüber, sondern auch das Gefühl absoluter Verletzung.

Wie konnte Li-kun es wagen, ihn so zu verraten?
 

Gerade als er sich über die, am Boden liegende, Person gebeugt hatte, um ihn zu erwürgen, stockte er plötzlich. Sein gegenüber sah, trotz des Blutes, welches nun auch in seinem Gesicht klebte, weil er in seiner Blutlage gelegen hatte, wie ein schlafender Engel aus. Wie geistesabwesend strich er ihm eine seiner Strähnen aus dem Gesicht. Obwohl in ihm immer noch Hass und Rache wüteten, konnte sich November 11 nicht dazu durchringen, seinen „Freund“ etwas anzutun.

Stattdessen hob er ihn auf und brachte ihn zu einem der Absteigen in dieser Gegend – Keiner wird Fragen stellen, warum er einen blutenden jungen Mann auf den Arm trug, solange der Preis stimmte.
 

Und so saß er nun seinem Feind gegenüber und grübelte über sein weiteres Vorgehen.

Zum einen war er stocksauer auf ihn. Der Assassin hatte ihn die ganzen Zeit hinter das Licht geführt. Nun wäre es ein einfaches, ihn den MI6 zu übergeben. Doch andererseits konnte er das aus unempfindlichen Gründen nicht. So hatte der Assassin nie versucht etwas über seine Organisation heraus zu bekommen, obwohl er alle möglichen Geheimnisse hätte erfragen können, weil November 11 dem Jüngeren irgendwie nichts abschlagen konnte. Stattdessen hatte Li-kun schweigend für ihn gekocht und hatte versucht seine Deckung als liebenswerter „Auslandsstudent“ aufrecht zu erhalten.
 

November 11 wusste von Anfang an, dass bei dem netten Li Shengshun, wenn das überhaupt sein richtiger Name war, etwas nicht stimmte. Vielleicht wurde deshalb sein Interesse in den Jüngeren geweckt. Er hatte schon immer ein besonders Feeling für besondere Menschen. Im Auffinden von Maulwürfen, Agenten fremder Organisationen oder den richtigen Kontaktpersonen konnte man ihm nichts vormachen. Er hatte einfach eine gute Menschenkenntnis und bei Li-kun war nun einmal etwas faul gewesen.
 

„Warum... machst du das?“, riss ihn plötzlich die etwas heisere Stimme des Liegenden aus seinen Gedanken. Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte, also log er: „Tod bringst du uns vom MI6 nichts, Herr BK201.“ Der Versuch, eiskalt zu klingen, versagte kläglich. Selbst der Andere glaubte ihm nicht, denn er setzte sich erst mit Schmerzen auf, sein Blick stur auf ihn gerichtet und knurrte dann: „Okay, wie du denkst... Dann sag mir einen guten Grund, warum ich dich nicht einfach töten sollte, wenn du schon nicht bei mir Hand anlegst. Du irrst dich, wenn du denkst, dass ich dir wegen Dankbarkeit nichts antun werde – absolute Fehleinschätzung. Also nenne mir einen rationalen Grund.“
 

„Weil ich dir helfen kann...“, kam die viel zu schnelle Antwort von dem Briten. Er wusste selbst nicht, was er sagte, als es schon aus seinem Mund sprudelte. Verwirrt schaute ihn der Jüngere an, doch dann wurde sein Blick hart und unbarmherzig: „Sie? Mir HELFEN? Sag mal, wie idiotisch sind Sie denn. Ich brauche keine Hilfe, weder von meinen „Freunden“, noch vom Syndikat und erst recht nicht von jemanden wie Ihnen!!! Bevor ich mich versehe, steckt ein Dolch in meinem Rücken. Ich komme besser allein zurecht... Glauben Sie ernsthaft, ich vertraue Ihnen?...“

„... vertraust du mir denn nicht? Als Li-kun konntest du es, sogar so sehr, dass du mir von deiner Schwester erzählt hattest. Das waren keine Lügen, Halbwahrheiten, aber keine Lügen. Es ging dir echt Nahe, also sag nicht, dass du mir nicht vertr...“ „... ein Spiel, ein GOTT VERDAMMTES SPIEL WAR DAS. ALS WÜRDE ICH Meine Deckung so einfach fallen lassen und mit di... “, Li-kun war immer leiser geworden, bis er zum Schluss nur noch flüsterte. Sein Blick war nun starr auf seine, in seinem Schoß zusammengefalteten, Hände gerichtet und seine Lippen zitterten leicht, so dass es aussah, als ob er noch immer reden würde.
 

Diese Abwesenheit verstörte November 11 irgendwie, sodass er sofort weiter sprach, „Du hast immer etwas gespielt. Immer, doch nicht dort. Deine Emotionen waren real – du musstest wirklich eine miese Zeit überstehen. Diese Last musst du doch nicht allein tragen. Lass mich... lass mich deine Stütze sein.

Das ist es nämlich, wonach du dich sehnst – jemand der dich nicht wieder allein lässt, wie deine Eltern, Freunde und deine Schwester. Darum suchst du auch so verzweifelt nach ihr, die einzige Lebenshilfe, die du hattest, nachdem alles in deinem Leben durch die Gates, den Contraktoren und dem Syndikat kaputt ging. Seit dem Verschwinden von ihr, hast du all deine innersten Emotionen und Gefühle hinter hohen Mauern versteckt, um nicht noch einmal so verletzt zu werden. Doch mit all diesen Wällen schottest du dich immer mehr von der Außenwelt ab. Diese Einsamkeit zerfrisst dich von innen heraus und was übrig bleibt, ist die Marionette des Syndikats. Willst du dein Leben nicht selbst bestimmen, Li-kun?“
 

Während seiner Rede war der Assassin immer weiter in sich zusammengesunken und hatte seinen Kopf in seinen Armen vergraben, die auf seinen angezogenen Beinen lagen. Doch am Ende hatte er zornig und erbost aufgeschaut und zischte ihn an: „Selbstbestimmung ist ein Gut, dass ich mir nicht leisten kann. Ich habe keine Lust, Ihrem Gesülze weiter zu zuhören. Sie glauben wohl nun, weil Sie wie ein Therapeut dahin reden, dass sich alles zum besseren entwickelt. FALSCH. Denn ich habe eine Info für Sie, November 11, das Leben war, ist und wird nie fair sein. Mein Leben liegt seitdem das Heavens Gate erschien in Trümmern und es hat sich auch nichts daran geändert. Anders noch, es ist immer chaotischer geworden. Alle und damit meine ich wirklich ALLE, die mir was bedeuteten sind entweder Tod oder betrügen mich. Warum sollte es hier anders sein?

Es ist schon gut so, dass ich zum Contraktor wurde – so kann man den ganzen Mist wenigstens ertragen und ist nicht daran zerbrochen.

Also halten sie die Klappe. Entweder töten Sie mich oder Sie lassen mich gehen, denn ich habe echt keine Lust Ihnen weiter zu zuhören!!“
 

Wütend über die Ignoranz des Chinesen, aber auch wegen seiner eigenen unbedingten Hilfestellung ihm gegenüber, packte er BK201 hart an den Schultern, was dem Chinesen einen schmerzhaftes Aufkeuchen entlockte, und drückte ihn wieder in das Bett, aus dem er gerade aufstehen und fliehen wollte. „Nun hör mir mal zu, Li-kun! Ich hätte dich längst dem MI6 übergeben können, doch stattdessen versuche ich dir aus deiner Misere zu helfen. Sei nicht so ignorant und lass dir verdammt nochmal helfen, oder bist du so masochistisch veranlagt, dass du dich weiter in deinem Leid rumwälzen willst?!“, platzte nun November 11 der Kragen.
 

Der Jüngere wollte sich von den Griff befreien, war jedoch nicht in der Kondition dafür. Stattdessen knurrte er ihn weiter an: „Und warum das alles? Warum sind Sie so versessen darauf MIR, den meist gefürchtesten „Black Reaper“ und den wohl gejagtesten Mitglied des Syndikats, zu helfen? - Doch nur um mein Vertrauen zu erlangen, damit ich über meine Arbeitgeber plaudere. Aber ich muss dich wiedereinmal enttäuschen – ich bin der Falsche. Meine Befehle bekomme ich von einem Mittelsmann. Ich weiß gar nichts über ihre Pläne und Ziele. Also nimm endlich deine Griffel weg, du Bastard.“
 

Perplex lockerte November 11 tatsächlich etwas seinen Griff um dessen Schultern, jedoch nicht stark genug, sodass sich der Jüngere noch immer nicht befreien konnte. In seiner Stimme hörte man über deutlich die wachsende Verzweiflung heraus: „Das ist doch gar nicht der Grund, Li-kun. Ich will doch nur...“

Als er nicht weiter sprach, hakte der Assassin giftig nach: „Nun reden sie schon – Warum in Herrgotts Namen, lässt sich der große November 11 dazu hinab, mir, seinen größten Feind, zu helfen? Na?!“

Der Brite schaute nun etwas betrübt zu seinem Gegenüber, den er nun endlich losgelassen hatte. Er wusste die Antwort nicht. So krampfhaft hatte er danach gesucht, warum er Li-kun so verfolgte und ihm seine Hilfe förmlich aufdrängte. Und noch immer fiel ihm keine ein.
 

Schweigen legte sich über die Szene.
 

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Hei war überrascht über die Hartnäckigkeit, wie der andere Contraktor versuchte, ihm zu „helfen“, was auch immer er darunter verstand. Auch schien es November 11 echt Nahe zu gehen, weil er immer wieder seine Stimme erhoben hatte und man ihm jede Emotion vom Gesicht ablesen konnte. Aber noch verblüffender waren seine eigenen Gefühlsregungen. Noch nie, seit er ein Contraktor wurde, hatte er so viele Emotionen auf einmal gespürt – Angst vor weiteren Verletzungen und Verrat; Hass wegen seiner Schwäche, die er gerade verspürte; Verwirrung, wegen der unbedingten Hilfe des Anderen; Einsamkeit, durch all seine Verluste, die er nie vergessen würde; aber auch irgendwie Ruhe; Glück, dass sich jemand für ihn interessierte und Hoffnung, auf ein besseres Leben.

Er war überwältigt davon.
 

War es überhaupt gesund für einen Contraktor so zu fühlen? Doch dann erinnerte er sich an die Mission, bei der Huang's Liebe, Shihoko, gestorben war.

Damals hatte die geistige Anführerin einer Sekte für Contraktoren genau darüber gesprochen. Ihrer Meinung nach hatten die Contraktoren ihre Emotionen nicht verloren, sondern verschlossen diese, wegen ihres rationalen Verstandes, in ihren Innersten, wodurch sie nach außen hin kalt erscheinen. Alma glaubte, dass der größte unterschied zwischen Contraktor und Mensch nicht die Fähigkeiten waren, sondern die Rationalität.

Darum sollten sie auch nicht als irgendwelche gewöhnlichen Waffen eingesetzt werden, sondern als eine Weiterentwicklung des Menschen, der als absolut Gefühls gesteuert angesehen wurde, anerkannt werden.

Also waren sie auch zu Gefühlen fähig? - nach Alma's Erklärungen schon.
 

Seitdem Hei seinen Feind angefaucht hatte, saßen beide still da. Auch November 11 schien solcherlei Gedankengängen nach zuhängen, wie er. Zu lange glaubte man, dass Contraktoren all ihre Emotionen und Moralvorstellungen verloren für ihre Fähigkeiten. Doch was nun?
 

Für seinen Teil hasste sich Hei dafür, dass der Andere sein Innerstes so einfach analysieren konnte, wie ein offenes Buch. Es stimmte – er suchte nach jemanden, der ihn unterstützte und an dessen Schultern man sich nach einem langen Tag auch mal anlehnen konnte, doch sollte das wirklich November 11 sein? Sie waren Feinde... Wie sollten sie so etwas wie ihre „Freundschaft“ vor ihren Arbeitgebern verheimlichen, oder wenn es zu einen Kampf kam, was dann? - Moment, überlegte er sich gerade wie er zusammen mit ihm leben konnte? - Ein Schauer lief ihm den Rücken runter.
 

Hatte er sich nicht schon längst entschieden? Hier stand doch nur wieder sein rationaler Verstand im Wege, denn sein Innerstes hatte den anderen schon längst akzeptiert und genoss seine Anwesenheit.

Er hätte ihn jetzt schon die ganze Zeit mit einem Elektroschock ins Jenseits befördern können. Oder damals als er von der Leiter sprang, um den Briten mit den unsichtbaren Gegner zu helfen. Zudem gab es immer wieder Momente, in den es ein Einfaches gewesen wäre, ihn zu töten und niemand hätte gewusst, wie das geschehen konnte. Doch er hatte alles verstreichen lassen und hatte sich zunehmend an seine Anwesenheit gewöhnt.
 

Seufzend lehnte er sich zurück und schaute nun etwas entspannter zu seinem „Freund“. Warum musste es November 11 sein, der ihn verstand? - Na ja, wenn man sich drei Monate lang jeden Tag sah, konnte man sich schon aneinander gewöhnen und ließ vielleicht deshalb des häufigeren seine Deckung fallen. So verstand er ihn besser als alle anderen, denen Hei immer nur seine kalte Schulter oder die immer-lächelnde-Maske zeigte. Er hatte dem Blonden auch mehr von sich erzählt als jeden anderen, seitdem er ein Contraktor wurde. Vielleicht sollte er sich wirklich von ihm „helfen“ lassen. Doch wie sah denn dessen „Hilfe“ aus?
 

Hei räusperte sich, um den anderen aus seinen Gedanken zu reisen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: „Ehm... von mir aus... dann hilf mir halt, aber beantworte mir vorher drei Fragen:

Die erste ist, woher du wusstest das ich BK201 bin. Ist meine Tarnung so miserablen?“

„Oh nein, nein. Ich glaube, dass niemals je ein anderer dahinter kommen wird. Ich habe einfach ein Feeling für so etwas.“ „Trotzdem... irgendetwas muss mich doch verraten haben“, hackte er weiter. Nach einer kurzen Pause des Überlegens antwortete der Brite:
 

„Es waren viele Kleinigkeiten. Zum einen warst du zu nett zu Jedermann, andererseits hattest du jeden misstraut und wirktest leicht paranoid, z.B als wir zusammen einkaufen gingen, hattest du dich mehrere Male hinter Säulen und Regalen versteckt, ohne ersichtlichen Grund.

Das Zweite waren deine Beschäftigungen. Diese stetigen Wechsel von Jobs. Einer davon war in dieser Autowaschanlage, weißt du noch? Als ich die letzten Tage recherchierte, habe ich einen interessanten Zusammenhang zwischen deinen Missionen gefunden: der Yakuzo-Klan Kurosakura. Die meisten derer Autos waren in die Luft geflogen, als du in die Villa eingebrochen warst. Diese hatten man irgendwann präparieren müssen dafür. Es waren so viele, dass ihr, vom Syndikat, es nicht in einer „Nacht und Nebel“-Aktion hättet vollbringen können. Darum fiel mir die Autowaschanlage ein, dort wo du gearbeitet hattest. Zufall? - Vielleicht.

Das dritte Indiz war bei unseren ersten Treffen: Bevor dies passierte, waren zwei Contraktoren getötet wurden von dir. Als wir dir dann später begegneten, sahst du fertig aus. Der Kampf war, wie es schien, doch um einiges härter, nicht? Du wurdest verletzt. Als ich dich nämlich weckte, warst du schmerzhaft zusammengezuckt und hattest nach deinen versteckten Messer gegriffen, um dich gegebenenfalls zu verteidigen, nicht?.

Das letzte Puzzle-Teil hattest du mir jedoch in der Striptease-Bar geliefert: Die Wunden waren identisch mit jenen, die sich BK201 eingefangen hatte. Aber selbst da war mir noch nicht klar, dass du es warst, den ich schon so lange jagte. Nein, mir fiel erst die Schuppen von den Augen als ich dich stützte in der Gasse. Li Shengshun hatte nicht nur die selbe Statur und Haare wie BK201, nein, durch deine blutenden Wunden rochst du auch wie er.“
 

Bei der letzten Aussage schaute Hei den Anderen verblüfft an. „Mein Geruch hat mich verraten?...“, fragte er ungläubig. „Er hat den entscheidenden Anstoß gegeben und dann fielen mir all die anderen Dinge wieder ein und im Endeffekt habe ich, ja, recht behalten, nicht? Sag mal, ist Li Shengshun wirklich dein Name?“ Noch immer erstaunt über dessen Erklärungen, sagte er abwesend: „Mein wahren Namen habe ich schon lange vergessen. Kannst mich also nennen wie du willst: BK201, Li Shengshun, Black Reaper oder, wie mein Deckname ist, Hei.“
 

Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Meine zweite Frage ist, wie wir so etwas, wie unsere „Freundschaft“, vor unseren Arbeitgebern und Teamkameraden geheim halten sollen?“ „Kein Problem. Mein Chef hält mich, eh, langsam für einen Versager und April mag dich, selbst, wenn sie erfährt, dass du BK201 bist. Sie würde dich nicht dem MI6 ausliefern denn immerhin hattest du mir vor einigen Tagen so ein wunderschönes Veilchen geschlagen. Gott sei dank ist das schnell verheilt. Und bei dir... du hattest schon immer Geheimnisse vor ihnen – eines mehr oder weniger macht dann auch nichts mehr. Und wenn wir als Gegner gegenüberstehen liefern wir uns halt einen guten Schaukampf, denn wir beide halten einiges aus, nicht wahr?“, kam die Antwort von einem immer glücklicher werdenden November 11. Ihn schien wirklich ein Stein vom Herzen gefallen zu sein, dass Hei sich nun doch für ihre „Freundschaft“ zu entscheiden schien. Darum drängte er ihn auch gleich dazu, ihm die dritte Frage zu stellen und wurde sogleich wieder in in tiefes bodenloses Loch gestoßen.
 

„Warum nimmst du das alles auf dich? Rein rational gesehen, könntest du mich in meinen jetzigen Zustand einfach überwältigen und den MI6 ausliefern. Also warum willst du mein Freund sein? - Mitleid, Interesse oder vielleicht ein Zeitvertreib?“

Nun schlief das Gesicht des anderen ein. Er war erst verwirrt und dann verärgert: „Wie kommst du darauf, dass das ein Zeitvertreib sein soll oder Mitleid?! Das wären unheimlich erbärmliche Gründe dich als Freund haben zu wollen...“ „Und welchen Grund sollte es sonst geben?“ Die Antwort kam so genuschelt, dass selbst der Assassin mit seinem guten Gehör nichts verstand: „Wie bitte?“
 

„... Zuneigung, Verbundenheit odER LIEBE! WIE AUCH IMMER DU ES NENNEN WILLST!!“, schrie der Blonde nun mit einem deutlichen roten Schimmer auf den Wangen. Überrascht hielt Hei kurz die Luft an, bevor er schockiert nachfragte: „Du.. du liebst mich?“ Fassungslos schaute er zu den neben ihm sitzenden.
 

Es fiel ihm wirklich schwer sich für eine Freundschaft zu öffnen, doch hatte er von Anfang an geglaubt, dass dies nur ein Spiel des Briten war und dass diese Art von Beziehung nicht lange halten würde, denn es würde garantiert wieder irgendwas dazwischen kommen. Zu häufig wurde er auf diese Weise schon verletzt, weshalb er das mit November 11 auch als eine eher lockere Bindung ansah – nichts festes.

Und nun sagte man ihm, das er von seinem Feind geliebt wurde. War das eines seiner typischen Witze? - doch plötzlich beantwortete er seine Frage mit einem stummen Nicken.

Das war zu viel für ihn.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

November 11 hatte alles erwartet – Freudentränen, irres Lachen, wütendes auf ihn einschlagen – aber nicht, dass er einfach ohnmächtig um fiel. Er fing den nach vorn kippenden auf.

War es wirklich so überwältigend, dass ihn jemand liebte? - aber vielleicht sollte er wirklich erst einmal einen Gang zurückschalten, sonst verschreckte er Hei zum Schluss noch.
 

Er war selbst von sich überrascht, dass er so fühlte. Er konnte die ganze Zeit seine Gefühle nicht zuordnen, doch plötzlich war es ihm eingefallen, als wären die Schuppen von den Augen gefallen – es war Liebe gewesen, was er verspürte. Er wollte ihm helfen mit seiner Vergangenheit klar zu kommen und ihn vor den Grausamkeiten beschützen, die noch auf ihren, nun gemeinsamen, Weg bevorstanden.
 

Der Jüngere hatte viel in seinem bisherigen Leben durchgemacht und hatte möglicherweise die Lehre daraus gezogen, niemanden zu vertrauen, weil dieser sowieso bald wieder aus seinem Leben verschwanden und nur tiefe Narben zurück ließen. Er sollte ihn daran erinnern, dass es sich auch lohnte so ein Risiko einzugehen, um auch einmal die Wonne des Lebens zu spüren. Doch sollte er das langsam anstellen.
 

Doch nun zählte nur eines: Ihre gerade neu entstandene Freundschaft zu schützen und das ging am besten, indem er den schlafenden Assassin in seinen Armen nahm, beruhigend durch seine Haare streichelte und wartete das er wieder erwachte.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Salut an meine Leserschaft ^.^
 

Wieder hat ein Kapi sein Ende gefunden und diesmal war es eine wirklich harte Geburt. Es gab immer wieder neue Versionen davon, z.B. eine bei der Hei zum Schluss bei Misaki im Bett gelandet wäre, statt bei November 11. Dann wäre es aber wieder schwieriger geworden meine zwei Bishies zusammen zu bekommen... somit kam es so wie es kommen musste – unser blonde Brite fand unseren dunkelhaarigen Assassin. ~.~

Es war ein Krampf das zu schreiben, zum einen wollte ich alles erklären, zum anderen sollte es natürlich rüber kommen (das mit der Natürlichkeit ist ziemlich schief gegangen v.v) – zudem machen sich die Charas zunehmend selbständiger und werden immer mehr zu OOCs *Tobsuchtsanfall bekomm und heult wie am Spieß*
 

Aber ein Vorteil hat es, nun da alles erklärt ist, können wir zum spaßigen Teil kommen *Trommelwirbel* → das nächste Kapi wird lemonisch (gibt es das Wort überhaupt <.<° - egal) ^.^

Also freut euch schon mal auf die Fortsetzung.
 

Freue mich auch diesmal über Kommis, können auch kritisch sein ^.^°
 

Eure Lupa ^.~

Mission Schattensprung

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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Von:  Coppelius
2011-07-18T01:12:33+00:00 18.07.2011 03:12
also ich find das kappi gut gelungen^^
schön lang geworden^^
ich find das nicht schlimm =)
November 11 gefällt mir sehr gut =)
hei hätte noch etwas kälter sein können, aber auch ihn finde ich gut^^
naja, außer natürlich das mit dem gefühlskrüppel, da muss ich dir recht geben, aber ansonsten top =)
5 von 5 sternen =)
LG Coppelius^^
Von: abgemeldet
2011-07-15T19:57:54+00:00 15.07.2011 21:57
Oh, du bist wieder da xD Ganz ehrlich, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass ein neues Kapitel kommt ^^' Hab nämlich erst letztes nochmal auf das letzte Update geguckt...

So fangen wir mal mein Kommentar, in der Reihenfolge deines Nachwortes an xD:
Uff, ja ein echt langes Kapitel, entschädigt aber für die Wartezeit ;D
Hm es stimmt auch, dass beide Charas nicht soooo sehr dem Original entsprechen.. Bei November ist es okay, ein bisschen kann ich mir es auch vorstellen, dass seine Phantasie mit ihm durchgehen kann, aber bei Hei...da hast schon Recht mit selbsthassendem Gefühlskrüppel xDD Ein bisschen mehr Killergefühl, kA wie ich des jetzt anders nennen soll, wäre besser.
Ah das mit deinem Wortschatz ist mir sogar beim Lesen direkt aufgefallen, aber auch nur, weil ich selber im Gespräch mit Menschen gerne vielfältigen Wortschatz verwende ^^ Beim ff Schreiben eher weniger, von daher cool, dass du das bei ner ff machst :D
Als die beiden da beim Sex mit ihren Fähigkeiten abgingen dachte ich so: Ui cool, sieht bestimmt geil aus mit den Eisblumen und dem Strom xD Auf die Idee muss man(n) erstmal kommen ;D
In diesem Sinne ist das hier wohl eine etwas längere Jubelode von mir xD

lg streuner
Von:  shadowwolf-90
2011-03-13T11:53:35+00:00 13.03.2011 12:53
Hi,
habe diesen Anime erst vor kurzem mir angesehen und ich finde deine Umsetzung einfach spitze. bitte schreib weiter, da ich gern wissen würde wie es weiter geht, zumal wie du schon meintest, es nicht viele fanfiktions hierfür gibt.
lg
Von:  WolfswaechterinTala
2010-08-27T00:35:13+00:00 27.08.2010 02:35
Tolle Story tolle ff.
Würd mich freuen wenns bald wieder weitergeht. Und bekomm ich dann ne ENS? *lieb guck*
Würd mich darüber freuen ^^

Bye Kyoko
Von:  Elegy
2010-04-20T16:56:59+00:00 20.04.2010 18:56
omg
deine FF ist toll geschrieben*o*
Ich mag Heis Charakter :D
Ich finde, dass du die Emotionen - die ein Contraktor eigentlich gar nicht besitzen haben dürfte nach dem "allgemeinen Wissen"- gut geschrieben und rübergebracht hast
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt!

Ich bitte um eine ENS, wenns dir nicht zu viel ausmacht ;D
Von:  Maimai-chan1
2010-01-22T17:16:12+00:00 22.01.2010 18:16
Wie gehts weiteeeeer ;__; *auf und ab hüpf vor Aufregung*
ich bin schon so gespannt owo
Ist gut geworden ^^d *daumen hoch*

Von:  Silly-Sama
2009-11-11T08:39:13+00:00 11.11.2009 09:39
Also in diesem Kapitel ging's mir schon fast zu schnell mit der Entwicklung. Das wirkt schon irgendwie gehetzt, aber nach so einer Szene im Regen hatte ich vermutlich andere Phantasien, was jetzt abgehen könnte...*hust*

Das Kapi gefällt mir trotzdem und ich würde mich freuen, wenn du mir auch per ens Bescheid geben würdest, wenn es weitergeht...
Von:  Sin_Angel
2009-09-26T14:48:19+00:00 26.09.2009 16:48
heyaho
geilooooo^^
es gibt echt viiiel zu wenige heixnovi ff´s *g*
dabei is das pairing soch einfach nur genial...
ich kenn außer deiner nur noch shades of blue
http://www.fanfiction.net/s/4244318/1/ (kleine werbung für ne freundin^^)
is zwar in englisch aber deshalb nich schlecht^^
hoffe du schreibst seeehr schnell weiter^^
könntest du mir dann pls ne ENS schicken? nich das ich das noch verpasse *g*
Von:  Flippi
2009-07-06T20:47:15+00:00 06.07.2009 22:47
~ And Action ~

So, und nun noch ein kleines Komi von mir!^.^
Also die länge des kapis war wiedes mal ein bisschen länger.
Eigentlich bin ich ja nicht so der Leser der gerne was über 3 000 Wörter liest.
Aber das Kapi war genial!
Irgendwie kann ich es verstehen das dieses eine Kapi eine halbe geburt war... x.x
Aber es ist dir da wirklich gelungen!
Ich mag es!^.^

So und vom Schreibstil her war es auch wieder ein ganz schönes!
Da hast du wieder mal die Dramatik am Anfang sehr gut rausheben können.
das mochte ich da wirklich.
Aber auch der rest war einfach interessant!
Gut und es war auch sehr einfach zum lesen,
genau wie der Rest deiner vorhärigen kapis auch.
Deine Einteilung mit den Abgrenzungen ist einfach gut,
und hilft einem sehr das man es gut lesen kann und nicht immer aus versehen verruscht.

Zur Story:

Es war dieses mal auch einfach wieder interessant!
Wie sich da alles so entwickelt hat!
Also mir hat es gefallen!
Gut und der Schluss war einfach wieder Klasse!
Da freut man sich wirklich sooo sehr schon auf mehr!

Auch wen ich sehr hoffe das dir das nächste Kapi wieder einfacher geht...
So harte Kapis, sind einfach ab und zu nervenzerreisend...
Aber am Ende wird es ja meist alles wieder gut!^.^
Also wünsche ich dir da schon mal viel Glück!
Und das beim nächsten kapi auch alles schön so wird wie du es willst!
Lg

Flippi

~ Reaction ~

Von:  Coppelius
2009-07-05T13:40:11+00:00 05.07.2009 15:40
sehr schön^^
ist das geil^^
November 11 liebt hei...geil^^
echt,dass kappi hast du wirklich klasse geschrieben^^
hat mir sehr gut gefallen^^
weiter so^^


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