Bakura Lovestory von apricotic_narcotic (~Vexshipping~) ================================================================================ Kapitel 14: Konsequenzen ------------------------ Halöchen! Okey, nachdem ich jetzt seit Ewigkeiten an diesem Kapitel rumgeschreibselt habe, kann ich jetzt einfach nicht mehr. Und damit habt ihr wiedermal ein neues Kapitel^^ Und ein Danke an EngelchenYugi für ihre Anregung ;) Anyway, viel Spaß! Kapitel 14 Schweigend blickten wir uns an. Der Pharao und ich. Allein. Allein, weil die anderen sich seltsamerweise aus dem Staub gemacht hatten, natürlich ganz unauffällig. Zuerst hatte Tristan anscheinend einen Bekannten gesehen und verschwand um dieses Phantom zu begrüßen. Danach stand Tea auf, um etwas zu trinken zu bestellen -wobei Ryou anbot ihr beim tragen zu helfen-, und schließlich waren Joey und Yugi auf der Toilette verschwunden. Natürlich rein zufällig alle zur selben Zeit. „Was ist gestern passiert?“ Mit scheinbarer Desinteressiertheit beschäftigte ich mich mit einem Zahnstocher, der in einem kleinen Behälter auf dem Tisch stand. Ich wusste nicht direkt, worauf er hinauswollte und sein bohrender Blick war schon nach wenigen Minuten lästig geworden. „Hat Ryou es euch nicht erzählt?“ „Doch, hat er. Aber ich will die Geschichte von dir hören.“ Ich hob bewusst lässig den Kopf und begegnete seinen Augen, die –was eigentlich recht ungewöhnlich war- reine Kälte ausstrahlten. „Wieso fragst du nicht Tea, wenn du mir sowieso nicht traust?“ Ich wusste nicht, ob er wegen Tea oder meiner Spitze zögerte. Jedenfalls spürte ich Genugtuung, als ich seine Unsicherheit bemerkte. Leider dauerte das nicht lange an. Seine Mine versteinerte wieder. „Ich bin mir nicht sicher, ob du sie in irgendeiner Weise manipuliert hast.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ich hatte auch nicht erwartet, dass er etwas anderes in Betracht gezogen hätte. Ja, unser lieber Pharao hatte anscheinend doch etwas dazugelernt. „Manipulieren? An was genau denkst du da? Eine Gehirnwäsche?“ Der Pharao schwieg und ich war mir durchaus bewusst, dass mit manipulieren keineswegs die plumpe Methode einer Gedankenkontrolle gemeint war. Verführung war ebenso eine Art von Manipulation. Und diese Idee war auch keineswegs abwegig, ich kannte mich mit Täuschung aus und die Kunst des Verführens war nur ein kleiner, wenn auch sehr kunstvoller Bereich. Immerhin musste man sich mit der Denkweise, dem Verhalten und natürlich den Vorlieben der zu verführenden Person beschäftigen, wobei gutes Aussehen, Taktgefühl und eine ordentliche Portion Charme ebenfalls sehr vorteilhaft waren, was auf mich definitiv zutraf. Nur die Sache mit dem Beschäftigen war eigentlich – wenn der Pharao einmal scharf nachgedacht hätte- aus der Luft gegriffen. Allerdings wurde die Sache auch schon schwieriger, wenn die eigenen Gefühle mitmischten. Wahrscheinlich würde er nicht so denken, wenn er wüsste dass das der Fall wäre. Aber ich hatte in keinster Weise das Bedürfnis ihn darüber aufzuklären, also ließ ich ihn in seiner Überzeugung – wobei er mir sowieso nie ein Wort glauben würde. „Tea wird sich nie auf dich einlassen.“ Seine Mine hatte sich in keinster Weise verändert. Mit einem amüsierten Grinsen beschloss ich, auf sein kleines Spiel einzugehen. „Du solltest dich langsam mit dem Gedanken anfreunden. Oder stellst du dich immer noch blind und taub? Versuchst du immer noch das Offensichtliche zu leugnen?“ In Gedanken schalt ich mich selber. Zurzeit hatte ich mein Mundwerk einfach nicht in Griff. Eine reine Lüge, ich spielte ihm Dinge vor, die ich selber nicht recht wahrhaben wollte. Außerdem hatte ich ja eigentlich versprochen, den Pharao eben nicht zu provozieren oder mich mit ihm anzulegen. Allerdings, seit wann scherte ich mich um Versprechen? „Sie hat jemanden besseren als dich verdient!“ Er war mit einem Schrei aufgesprungen und stützte sich mit funkelnden Augen auf dem Tisch ab. Die irritierten Blicke der Menschen um uns herum ignorierte er völlig, genauso wie ich, denn plötzlich war mir so einiges klar. Sein energisches und trotziges Verhalten gegenüber Tea war so einfach zu erklären. Natürlich war er in erster Linie besorgt und fürchtete höchstwahrscheinlich, dass ich immer noch meine alten Ziele verfolgte. Das war auch das, was er Tea erklärt hatte. Aber da war noch ein anderer Grund, und ich wunderte mich, warum noch niemand auf diese Idee gekommen war. „Du bist eifersüchtig!“ Mit einer ungläubigen Mine stand ich ebenfalls auf, damit wir auf gleicher Ebene waren. Na gut, ich war immer noch ein Stück größer, aber im Moment war mir das herzlich egal. Falls diese Situation ausarten würde –was aufgrund meiner Unfähigkeit den Mund zu halten und dem Vergnügen wieder in meine alten Verhaltensweisen zurückzufallen auch wahrscheinlich der Fall sein würde- wäre ich stehend besser dran. „Eifersüchtig? Unsinn…“ Er legte ein spöttisches Grinsen auf und verschränkte die Arme vor der Brust, bemüht wieder seine Selbstbeherrschung von vorhin zu zeigen, aber in seinen Augen las ich die Gewissheit, dass ich Recht hatte. „Natürlich! Du glaubst längst nicht mehr daran, dass ich irgendeinen Hinterhalt planen würde, nein, du hattest einfach nur Angst, dass sie mich mögen würde, was zwar ein wenig unplausibel klang, aber die Chance bestand dennoch. Und als es dann wirklich Anzeichen gab, die in diese Richtung deuteten, konntest du das natürlich nicht verhindern, denn die liebe Tea ist inzwischen selbstständig geworden. Wenn ich an deiner Stelle stünde, hätte ich mich wahrscheinlich schon längst aus dem Weg geräumt, aber nein, das konntest du nicht, du nicht. Denn du hattest keine Beweise, du konntest nicht versichern, dass ich immer noch der Schurke von früher bin und würdest du mich ohne diese einfach verbannen, ständest du natürlich als der Böse da und dann wäre deine eigene Chance bei Tea vereitelt.“ Mit leichter Besorgnis schloss ich endlich meinen Mund und beobachtete, wie die Züge des Pharaos sich vor Wut verzerrten und diese die Energie des Milleniumspuzzles aktivierte, das nun hell leuchtete. Super, Bakura, das hast du ja wieder toll hinbekommen. Nun ja, zumindest wusste ich nun die Wahrheit. „Halt. Die. Klappe!“ Mit unglaublicher Wucht fuhr mir die feindliche Milleniumsenergie in die Adern und hätte mich wahrscheinlich ein paar Meter zurückgeschleudert, wenn mein Ring nicht zeitgleich reagiert hätte. Dank der Verteidigung taumelte ich nur ein wenig. Die Mine des Pharaos zeigte kurz Überraschung über seinen Angriff, da er noch nie Gebrauch von der aggressiven Macht gemacht hatte, doch sogleich wandelte sie sich in wilde Entschlossenheit. Natürlich wusste ich, dass es ungeheuer dumm war, mich auf einen Kampf mit ihm einzulassen, nicht zuletzt, weil diese ganze Situation sowieso nur ein schlechtes Ende haben konnte. Allerding konnte ich mich jetzt schlecht hinstellen und mein Ende abwarten. Außerdem hatte dieser Angirff definitiv meinen Stolz verletzt, und, was soll ich sagen, ich bin in Sachen Ehre ziemlich altmodisch. Mit grimmiger Mine ließ ich also ebenfalls meine Macht frei und tat mein bestes ihn psychisch zu quälen –was meiner Gewohnheit entsprach. Er konnte von Glück sprechen, dass ich ihn nicht umbrachte. Nur- und das versetzte mich in wirkliches Staunen- der Gedanke an Tea hielt mich davon ab. Ich war im Umgang mit der Magie geschickter, wir beide wussten, dass ich einfach überlegen war, wobei seine Wut mich letztendlich doch ein paar Treffer kosten würde. Mit einem Knurren verbannte ich jeglichen Gedanken an Tea und mein Versprechen und an die ganzen Dinge, die mich verändert hatten und fiel in meine alten Verhaltensmuster zurück. Bald hatte eine Schar Zuschauer uns eingekesselt. Nicht, dass der Kampf auf irgendeine Weise zu sehen war, bis auf unsere Minenspiel, aber die Außenstehenden nahmen die Spannung gewissermaßen in Form von Druckveränderungen auf ihre Körper wahr. So hatte es mir Odeon zumindest einmal erklärt. Aber das Fehlen des visuellen Aspekts hinderte die Menschen keineswegs daran, mit angespannter Haltung und sensationslüsternen Minen den Kampf zu verfolgen. Sie kannten uns nicht, sie wussten nichts über die Vergangenheit und die Umstände und die Art dieser Auseinandersetzung, aber sie gierten nach einem Spektakel. Wenn mir auch der Großteil des Geschehens verborgen blieb –die Aufrechterhaltung meiner Abwehr und der Angriff kostete doch einige Konzentration, zumal ich ein Duell über die Milleniumsgegenstände schon deslängeren nicht mehr bestritten hatte- konnte ich doch aus den Augenwinkeln Malik ausmachen, der in meiner Nähe stand. Und auch die Anderen standen vermutlich in der Nähe des Pharaos. Allerdings waren sie nicht ganz vollständig. Bevor ich mich noch länger damit beschäftigen konnte, verzog ich schmerzlich das Gesicht. Aus reinem Reflex parierte ich seinen Angriff, was ihn einen Moment aus der Fassung brachte und ihm eine Blöße gab. Ich holte also zum letzen Schlag aus. „Hört sofort auf!“ Der Schrei kehrte die Milleniumsmagie gegen mich und ließ die Macht versiegen. Blinzelnd versuchte ich mich zurechtzufinden und sah zuerst zum Pharao, der ebenso wie ich verwirrt seinen Kopf schüttelte und bemerkte erst dann die Quelle der Unterbrechung. Ich hatte ja geahnt, dass die Situation nicht gut enden würde, aber diese Möglichkeit war wohl die schlimmste. Direkt neben uns stand Tea mit vor Wut –und auch Tränen- glitzernden Blick. Mit zitternder Stimme begann sie wieder zu sprechen. „Ich verlange nicht mehr, als dass ihr euch nicht bei jedem Treffen an die Gurgel geht und jetzt lasse ich euch bewusst einen Moment allein und schon müsst ihr euch wieder bekriegen! Ist euch nicht klar, wie weh ihr mir damit tut?“ Und mit einem frustrierten Schnauben drehte sie sich ruckartig um und bahnte sich mit energischen Schritten einen Weg durch die gaffende Menge, die ihr jedoch bereitwillig Platz machte. Der Pharao setze an, ihr nachzueilen, jedoch hielt sein kleineres Ebenbild ihn mit einem Kopfschütteln zurück. War es seiner Meinung nach besser, sie allein zu lassen? Also meiner Meinung nach nicht. Folglich ließ ich den Pharao und seine Eskorte mit einem Kopfschütteln hinter mir und bahnte mir ebenfalls mit energischem Schritt einen Weg durch die wieder eng zusammengerückte Schar, die mir jedoch nicht so bereitwillig platzmachte, weswegen ich gelegentlich auch meine Ellbogen zum Einsatz brachte. Vor mir sah ich schon den Ausgang und ich konnte Teas Silhouette in der Dunkelheit erahnen, doch ein wohlbekannter Ägypter stellte sich mir in den Weg. Wenn Malik nicht so entschlossen ausgesehen hätte, hätte ich ihn sofort überrannt. So jedoch hielt ich einen Moment inne, um ihm wenigstens noch einen drohenden Blick zuzuwerfen. „Geh mir aus dem Weg!“ Sein Gewicht verlagerte sich leicht nach rechts. Er könnte mich also jetzt nicht mehr mit Gewalt aufhalten. Allerdings wollte er das auch gar nicht. „Bakura, wenn du ihr jetzt nachgehst, machst du es nur noch schlimmer!“ „Nicht alle deine Theorien treffen zu hundert Prozent zu, Malik.“ Ohne ein weiteres Wort eilte ich an ihm vorbei, hinaus in die kühle Nacht. Die Luft roch frisch und der Asphalt glänzte vor Nässe, Pfützen schwammen in den Schlaglöchern. Am Rande meines Bewusstseins regte sich dir Frage, wann es denn geregnet hatte. In geringer Entfernung zeichnete sich Teas Körper vor der Schwärze der Nacht ab, in ihren Schritten federte Wut. „Tea! Tea, bitte bleib stehen!“ „Wieso sollte ich? „Es gibt eine ganz einfache Erklärung dafür…“ Im Bruchteil einer Sekunde war sie herumgewirbelt und schritt in ihrer energischen Art auf mich zu. „Erklärung? Welchen anderen Grund für diesen Kampf da drinnen sollte es geben, wenn ihr nicht all meine Bitten in den Wind geschlagen hättet und auf euren verdammten Stolz beharrt hättet?“ Sie war mit bebenden Lippen vor mir stehen geblieben und es lag solch ein Zorn in ihrer Stimme, dass automatisch ein gewisser Trotz in mir entstand und mir befahl, mich zu verteidigen und nicht die ganze Schuld auf mich abwälzen zu lassen. Allerdings ahnte Tea anscheinend, was ich als nächstes sagen würde. „Und wage es bloß nicht, zu behaupten, er hätte angefangen, es ist mir verflucht nochmal egal!“ Sie holte zitternd Luft und sprach dann so ruhig wie möglich weiter, wobei sie ein wenig von mir abrückte und ihre Arme um ihren Körper schlang. „Bakura, die letzte Zeit mit dir hat mir wirklich Spaß gemacht und ich bin immer noch der Meinung, dass du im Grunde gar nicht der Schurke bist, für den du dich immer ausgibst. Allerdings kann ich es nicht einfach so lassen. Vielleicht reagiere ich auch einfach über, vielleicht ist das die Enttäuschung, die da aus mir spricht, aber ich hab genug davon. Das letzte Jahr hatte ich ständig mit irgendwelchen Typen zu tun, die die Welt beherrschen wollten und mein Leben stand mindestens zehnmal auf dem Spiel. Ich weiß ja nicht, wie es den anderen geht, denn wenn ich so darüber nachdenke, fehlt mir der Nervenkitzel ein wenig, aber ich bin überaus glücklich, sicher zu sein und nicht ständig um das Schicksal meiner Freunde bangen zu müssen. Und, naja, vielleicht hatte ich einfach die naive Hoffnung, dass diese ganzen Streitereien und Rivalitäten –nachdem ich herausgefunden habe, dass du wirklich liebenswürdig sein kannst- endlich aufhören würden. Ich hänge nämlich an der Einheit meiner Freunde und ich kann mich einfach nicht zweiteilen. Es tut mir wirklich Leid, aber ich weiß einfach nicht was ich tun soll.“ In meinem Kopf bildeten sich Sätze, die versuchten meinen Gedanken auch nur ansatzweise gerecht zu werden, jedoch brachte ich es einfach nicht über mich meinen Mund zu öffnen und sie herauszulassen. Erwartungsvoll blickte Tea mir in die Augen, wartete auf eine Antwort meinerseits. Eine Aufheiterung, nur ein einziges Wort. Vergeblich. Und damit machte sie auf dem Absatz kehrt und beschritt ihren Weg durch die Dunkelheit, ihre Schultern von Tränen geschüttelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)