Bakura Lovestory von apricotic_narcotic (~Vexshipping~) ================================================================================ Kapitel 12: Seitenwechsel ------------------------- Kapitel 12 Tea frottierte sich noch kurz die Haare, bevor sie fluchend nach unten rannte. Heute hatte sie anscheinend vor niemandem Ruhe. Während sie geduscht hatte, hatte das Telefon ständig geklingelt, alle Anrufe stammten von Yami. Immer wieder musste sie sich mit Zwang davon abhalten, abzunehmen und diesen lächerlichen Streit zu beenden. Sie war bei einer Meinungsverschiedenheit schon immer diejenige gewesen, die den ersten Schritt zur Versöhnung machte, ganz unabhängig davon, ob sie im Recht oder im Unrecht war. Aber diesmal handelte sie gegen ihre Vernunft, auch wenn die ständige Zerrissenheit ihr stark zu schaffen machte. Immerhin war da noch Bakura. Und dieses seltsame Gefühl, das sie ständig verdrängte. Natürlich ahnte sie, was es bedeutete, aber sie wollte es nicht wahr haben. Also verschob sie weitere Ergründungen ihrer Emotionen und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt, auch wenn die Türklingel ihr beinahe den Verstand raubte. Schließlich öffnete sie die Tür, deren Klingel inzwischen durchgehend schrillte, mit Schwung, und sah sich zwei Jungs gegenüber, die so aussahen, als wollten sie sich zu Tode grinsen. „Joey? Tristan?“ „Hi Tea!“ Irritiert ließ sie die beiden herein. Ihre Fröhlichkeit hatte etwas gespieltes, bedrücktes. Und sie traute diesen seltsamen Umständen nicht. Waren die beiden etwa von Yami geschickt worden? „Was macht ihr hier?“ „Nun, wir wollten uns nur erkundigen, warum du heute in der Schule gefehlt hast.“ Tristan ergriff das Wort. Mit seiner Hand am Kragen, seinem sachlichem Tonfall und seiner steifen Haltung erinnerte er Tea an eine besonders verunglückte Parodie Sherlock Holmes‘, es fehlten nur noch die Pfeife und der karierte Trenchcoat. Neben dieser Tatsache brachte sie auch seine wirklich schreckliche Begabung zu Lügen zu einem Schmunzeln. „Bitte Tristan, hör auf mit deinem schrecklichen Schmierenteather! Das nimmt dir nicht mal ein Kleinkind ab!“ Mit einem Seufzen schob Joey ihn zur Seite. „Das hält ja keiner aus! Tut mir Leid, Tea, er-„ „Warum seid ihr wirklich hier?“ Mit ihrem harschen Tonfall hatte sie die beiden aus dem Konzept gebracht. Ihr anfangs irritierter Blick wich einer plötzlichen Entschlossenheit. „Plan B?“ Joey nickte ernst. „Wir haben keine andere Wahl.“ Irgendetwas sagte Tea, dass sie gerade etwas ausgesprochen Dummes getan hatte. Und ehe sie sich auch schon versah, hingen ihre Freunde ihr wortwörtlich heulend an den Beinen. „Bitte Tea, komm zurück zu uns, du fehlst uns so furchtbar! Du bist doch die Vernunft in unserer Gruppe, wer soll uns denn sonst von unseren Streitereien abhalten?“ „Ja! Siehst du diese Schramme?“ „Und diesen blauen Fleck?“ „Und diesen Bluterguss? „Und-„ „Schon gut, ich hab es verstanden!“ Ein wenig gereizt unterbrach Tea ihre Wehbekundungen und schob sie Richtung Couch. Sie hatte das Gefühl, dass noch einiges auf sie zu kommen würde. Mit einem herzerweichenden Strahlen machte Joey ihr diese Vermutung zu Gewissheit. „Bedeutet das, du kommst zurück?“ „Das würde ich ja gerne, nur gibt es da leider ein Problem.“ „Moment! Von diesem Problem hab ich jetzt schon öfter gehört und bis jetzt hat mich noch niemand aufgeklärt, worum es eigentlich geht! Ich und Tristan haben überhaupt keine Ahnung!“ „Irrtum Joey, nur du hast keine Ahnung. Sie haben sich wegen dem Ringgeist gestritten.“ „Sein Name ist Bakura…“ Die beiden ignorierten Teas Äußerung komplett, auch wenn Tristan sie bedeutungsvoll anblickte. „Was hat das Ganze mit ihm zu tun?“ „Unsere geliebte Tea hatte ein wenig Mitleid mit unserem ehemaligen Erzfeind und hat sich in den Kopf gesetzt ihm zu helfen. Allerdings ist Yami der strikten Meinung, dass Bakura sich nicht geändert hat und irgendeinen teuflischen Plan ausheckt. Und dafür soll er sie benutzen. So ist es doch, Tea, oder?“ Etwas betreten nickte sie. Nach Tristans Beschreibung hörte sich ihr Handeln furchtbar dumm an, der naive Wunsch irgendetwas in dieser verdorbenen Welt verändern zu wollen. Trotzdem hoffte sie das Richtige getan zu haben und bis jetzt erschien es ihr auch so. Immerhin hatte Bakura nicht den kleinsten Hinweis gezeigt, irgendetwas im Schilde zu führen, nicht einmal den kleinsten Versuch, ihr auf irgendeine Art Schaden zuzufügen. Er hatte sie sogar gerettet, war das nicht Beweis genug? „Oh…“ Plötzlich herrschte unangenehme Stille. Nun war das unaussprechliche, was doch so offensichtlich gewesen war ausgesprochen worden, erschien wie ein Tabu, das gebrochen worden war. Und nun konnten die furchtbaren Konsequenzen ihren schrecklichen Lauf nehmen. „Tja dann müssen wir den guten alten Yami eben umstimmen!“ Völlig perplex sah Tea Joey an, der plötzlich von der Couch aufgesprungen war und seine geballte Faust mit einem glänzenden Lächeln, das keinen Widerspruch duldete und einen großartigen Plan bedeutete, schwang. „Du…du stehst auf meiner Seite?“ „Naja, du siehst nicht so aus, als hättest du eine Gehirnwäsche von ihm bekommen oder dergleichen“, wobei Joey ihr gegen den Kopf tippte, „also schätze ich mal er ist ganz in Ordnung. Immerhin gibst du dich mit ihm ab. Und wie schon gesagt, du bist die Vernünftige in unserer Gruppe!“ „Ja, genau! Außerdem hält Yugi auch zu dir und Yami beginnt auch schon an seinem Benehmen zu zweifeln. Wir werden das schon irgendwie schaukeln, stimmts Joey?“ „Auf uns kannst du zählen, Tea!“ Warum in Gottes Namen hatte sie sich nur eingebildet, das alleine wieder ins Lot bringen zu müssen? Wie hatte sie auch nur eine Sekunde lang an der Loyalität ihrer Freunde zweifeln können? Nach all dem, was sie zusammen durchgestanden hatten, die ganzen Strapazen und Prüfungen, da würden sie doch nicht so schnell auseinanderzubringen sein! Jeder konnte sich ändern und das wussten sie, auch Yami. Er war einfach nur zu stur und besorgt, um sich darauf einzulassen. Aber mit der Unterstützung von Joey, Yugi, Tristan und natürlich auch Ryou würden sie dieses riesige Missverständnis-denn anders konnte man das wirklich nicht nennen- aus der Welt räumen. Vielleicht könnte sie auch auf die Hilfe von Marik und Malik zählen, ersterer gehörte dazu und zweiterer würde nur zu interessiert sein. Immerhin hatte er vorher keinen Hehl daraus gemacht. „Joey, du bist der Beste!“ Mit einem Jauchzen umarmte sie ihren Freund, der sich ein wenig verlegen am Kopf kratzte. „Ach, ist doch nicht der Rede wert.“ „Und was ist mit mir?“ „Du natürlich auch Tristan!“ Zufrieden grinste dieser, als auch er eine freudige Umarmung erhielt. „Was würde ich nur ohne euch machen!“ Mit neuem Mut ließ sie ihn wieder los und strahlte Joey an. „Also Joey, was ist dein genialer Plan?“ „Ach ja der Plan…“ Tristan hob skeptisch eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast keinen Plan, oder?“ „Ähehehe…nö.“ „Wieso hab ich nur so etwas in der Art erwartet?“ murmelte Tristan leise. Joey dagegen ließ sich nicht im Geringsten beeinträchtigen. Stattdessen ließ er sich wieder auf die Couch fallen und runzelte nachdenklich die Stirn. „Auf jeden Fall müssen die beiden sich aussprechen.“ „Und wie willst du das anstellen Joey? Wenn die beiden sich in die Quere kommen gibt es hundertprozentig Tote.“ Joey stütze seinen Kopf auf seine Hände. Ein paar Minuten saß er schweigend da, danach zuckte er mit den Schulter und grinste verschwörerisch. „Hmm…früher oder später treffen sie sowieso aufeinander, warum also noch lange warten?“ „Die beiden werden nicht kommen, wenn sie voneinander wissen.“ „Sie werden es auch nicht wissen, es muss nur wie ein zufälliges Treffen aussehen. Tea, du kümmerst dich um Bakura, immerhin hast du den besten Draht zu ihm,“ täuschte sich Tea, oder war da so ein gewisser Unterton in Joeys Stimme? ,“und ich, Tristan und Yugi werden mit Yami aufkreuzen! Ich würde sagen wir treffen uns in der Spielehalle, da sieht es am zufälligsten aus…“ „Also versuchen wir eine friedliche Versöhnung zu bewirken?“ Tea versuchte sich ihre Skepsis nicht anmerken zu lassen. Der Plan war eher eine notdürftige Option, trotzdem blieb nichts anderes übrig. Es gab keinen anderen Weg, zumindest keinen naheliegenden. Mit einem tiefen Atemzug und einem mehr oder weniger entschlossenem Nicken stimmte sie also zu. „Das dürfte zu machen sein.“ Nur Tristan hatte gewisse Zweifel. „Na wenn das mal nicht schief geht…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)