Die Wut der Wüste von SFX (Digimon in Afrika...) ================================================================================ Kapitel 10: Es fliegt was durch die Luft… ----------------------------------------- Sydney war schon immer eine belebte Stadt gewesen. Nicht nur, dass sie die Hauptstadt eines australischen Bundesstaates darstellte; sie war gleichzeitig die größte Stadt überhaupt auf dem australischen Kontinent. Die Stadt blieb ein Standpunkt des Handels, des Tourismus‘, der Kultur und auch des Lebens. Scharen von neugierigen und reiselustigen Menschen zogen durch jeden Winkel der Stadt, die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten raubten ihnen den Atem. Zahlreiche Kulturangebote, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Zentrums rundeten das touristische Angebot der Stadt ab. Doch heute war alles anders. Der Royal Botanic Garden, der größte unter den 3 großen Botanischen Gärten der Stadt, wurde von der Polizei abgeriegelt. Der Grund war leicht zu erkennen: Dutzende fledermausartige Geschöpfe tummelten sich zwischen den Büschen und Bäumen herum, angeführt von einem wiederum menschenartigen Wesen, das für ein paar Beobachter so etwa wie eine übertrieben kostümierte Punklady aussah. Die Polizei versuchte indes, mit Warnschüssen und Tränengas gegen die Eindringlinge vorzugehen, scheiterte jedoch immer daran, dass diesen Viechern das Tränengas überhaupt nichts ausmachte oder sie selber die Gesetzeshüter angriffen. Als der Kommissar sah, dass immer mehr seiner Männer verletzt wurden, griff er durch: „Das bringt nichts, sie scheinen sich nicht abwimmeln zu lassen. Da hilft jetzt nur noch grobe Gewalt!“ Mit diesen Worten griff er ans Funkgerät und orderte eine Spezialeinheit herbei… Währenddessen beobachteten vier aufmerksame Augenpaare die Situation. „Was machen die denn da?“ „Keine Ahnung, aber sie scheinen in dem Garten irgendwas zu suchen.“ „Und so wie’s aussieht, konnte die Polizei sie wohl nicht daran hindern, den halben Garten zu verwüsten. Das sieht ja furchtbar aus!“ „Oje, wir müssen doch irgendwas tun gegen diese Plage!“ „Ja, aber nur was? Lady-Devimon ist auf dem Ultra-Level, und leider ist uns die Fähigkeit momentan nicht gegeben, auf das Ultra-Level zu digitieren!“ „Nun, aber zumindest könnten wir die Vilemon beseitigen! Wenn es stimmen sollte, dass die Digimon etwas im Botanischen Garten suchen sollten, dann wird sich Lady-Devimon erst mal zurückziehen müssen, um neue Gehilfen zu holen! Alleine wird sie jedenfalls wohl kaum die Suche fortsetzen wollen… was meint ihr?“ „Mhh… gute Idee, T.K.! Also dann mal los!“ Die 4 Jugendlichen drehten sich um und betrachteten die vier Digimon an, die vor ihnen standen… und die zu allem bereit waren. „Es kann losgehen! Seid ihr soweit?“ „Chef, die Eindringlinge fliegen aus! Sie verlassen den Garten!“ Der Kommissar blickte seinen Beamten ungläubig an und musste beobachten, wie Lady-Devimon und die Vilemon davonflogen. Der Park war mittlerweile ziemlich zugerichtet; die Mehrzahl der Bäume existierten nicht mehr, die Blumenbeete hatten sich alle aufgelöst und der größte Teil des Grüns verschwand… fast überall war nur noch verbrannte Erde vorzufinden. „Oh nein, wie soll ich das nur dem Bürgermeister erklären!?“, fluchte der Kommissar, doch gleichzeitig fiel ihm ein weiterer Beamte ins Wort: „Herr Kommissar! Die Viecher nehmen Kurs auf das Opernhaus zu!“ Auf einmal wurde sein Kopf heiß. Auf das Opernhaus?!? Das bedeutendste Kulturgut Sydneys! Nicht auszudenken, was diese Unwesen daraus anrichten würden… Er zögerte keinen Augenblick: „Alle Mann sofort zum Opernhaus! Waffen laden und feuerbereit halten! Die Spezialeinheit soll sich sofort dahin und dann auf Gefechtsstation begeben! Wenn sie auch nur den Anschein vermitteln, das Opernhaus anzugreifen, dann knallen wir sie ab!“ Mit diesen Worten rannte er zu seinem Auto. Polizeisirenen und quietschende Reifen ertönten, bevor die Polizei den zerstörten botanischen Garten verließ. „Da ist unser Ziel!“ Lady-Devimon stoppte in der Luft und die Vilemon umkreisten das Opernhaus. Sie waren bereit. „Auf mein Kommando… Feu… was?“ Gerade wollten die Vilemon angreifen, da schoss ohne jede Vorankündigung ein Lichtstrahl in deren Bahn; ein Dutzend Vilemon verpuffte. Der Rest der Digimon schleuderte die Attacken vor Schreck irgendwohin, nur nicht gegen das Opernhaus. Lady-Devimon drehte sich um… und erblickte Angemon in der Luft, dessen rechte Faust noch hell leuchtete. Auch erschienen Ikkakumon im Wasser, Garurumon und Digmon neben dem Gebäude der Philharmonie. Das böse Digimon grinste daraufhin fies: „Sieh an, die Weltenretterbande! Auf euch habe ich schon gewartet!“ „Schön, aber unser Dankeschön hast du leider noch nicht verdient!“, konterte Matt, der sich mit Joe, Cody und T.K. ebenfalls neben dem Gebäude aufhielt. „Los, greift an! Wir zählen auf euch!“ Der Kampf hatte begonnen… ------------------------------- Zu schön, um wieder aufzustehen – würde man sich doch sicherlich denken… gerade nachdem man ziemlich unsanft gefallen war. So erging es Tai, nachdem er jetzt auf einem Stück Erde lag. Komisch, irgendwie fühlte sich die Gegend vertraut an. Der Braunhaarige hatte seine Augen zwar nicht lange aufhalten können, aber es kam ihm wie sein Zuhause vor. Er ließ aber diesen Gedanken nach kurzer Zeit wieder gehen… momentan wollte er sich einfach nur entspannen… „Tai! Ich weiß ja, dass du müde bist, aber wir müssen jetzt sofort hier raus!“ Die Stimme seiner Schwester ertönte in seinen Ohren… wie ungefähr an jedem Morgen, wenn er mal wieder verschlief. „Mhh… was ist denn? Sind wir etwa schon da?“ „Schon seit 5 Minuten, du Schlafbeule! Wir sind in Afrika!“ Tai öffnete verschlafen die Augen und richtete sich ruckartig auf; sie waren schon in Afrika? Warum fühlte sich Afrika genauso an wie jedes andere Land, wo ein gemäßigtes Klima herrschte? Er hatte bisher nur zwei Wörter mit dem Kontinent Afrika verbunden: „Heiß“ und „Wüste“. Heiß war es hier aber nicht gerade… Es war schließlich immer noch dunkel, und heiß konnte es im Dunklen nur selten sein. In der Nähe entdeckte er seine Schwester; Izzy lag noch etwas benommen auf dem Boden; und die Digimon schliefen anscheinend noch. Der Braunhaarige blickte sich um… und erkannte, warum ihm der Ort so vertraut vorkam: Sie waren in einem Stadion auf einem noch nicht fertiggestellten Fußballfeld gelandet. Der komplette Rasen fehlte noch… stattdessen war die reinste Baustelle zu erkennen. Und auch sonst sah das Stadion so aus, als würde es gerade renoviert werden… Er überlegte nicht lange nach und hegte bereits eine durchaus zutreffende Vermutung: Sie konnten tatsächlich in Afrika gelandet sein, genauer gesagt in Südafrika… das Land, das sich gerade auf die Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitete. Alle größeren Stadien befanden sich für diese Veranstaltung allesamt im Umbau… so wie dieses hier. „Wo sind wir hier?“, hörte Tai nun auch Izzys leicht verschlafene Stimme. „Weiß ich nicht… aber anscheinend in einem in Bau befindlichen Fußballstadion“, stellte Kari fest. „Wir sind in Johannesburg…“, kam es prompt aus Tais Mund. Die beiden anderen blickten ihn fragend an. „Woher weißt du denn das nun wieder?“ „Fußballerinstinkt!“, grinste Tai, „Mehreres spricht dafür, dass wir uns im FNB-Stadion befinden, dem größten Stadion Afrikas…“ Izzy, Kari und die Digimon blickten sich um… und erkannten ebenso die gewaltige Größe, die dieses Stadion nach dem Umbau besitzen würde. Jedenfalls fehlte nicht mehr viel… Tai schätzte, dass bereits ungefähr 70% des Stadions fertig umgebaut war. „Wieso bist du dir so sicher, dass wir in diesem besagten… ähm… wie hieß das Stadion nochmal?“, fragte Kari ihren Bruder etwas ratlos. „Abgekürzt heißt es Soccer City. Sicher bin ich mir allerdings auch nicht zu 100%. Kann ich mir erst sein, wenn wir von außen aus mal die Fassade des Stadions anschauen…“ „Das sollte nicht nötig sein…“ Die beiden Geschwister drehten sich zu Izzy um. Der hatte mal wieder sein Gerät angeschaltet und tüftelte da gerade an irgendwas… Tai schaute neugierig auf dem Bildschirm. Er erkannte zunächst nur Programmcodezeilen, doch plötzlich öffnete sich ein neues Fenster auf dem Desktop… Eine Landkarte… Mit einem roten Pfeil, der auf einer Stelle der Karte zeigte. „Du hast Recht, Tai! Wir befinden uns wirklich in Johannesburg“, stellte Izzy erstaunt fest. „Sag ich doch“, erwiderte Tai mit einem Siegesgrinsen, während Kari ihn leicht lächelnd und kopfschüttelnd anschaute. Mittlerweile waren die Digimon aufgewacht und gesellten sich zu den drei Jugendlichen. Ratlos blickten sie den Bildschirm an. „Was machst du da, Izzy?“, fragte Tentomon. „Mal sehen, Südafrika liegt leider ganz im Süden… und Ruanda irgendwo in der Mitte des Kontinents. Ich lasse mal die Route berechnen…“ „Klingt ja nicht wirklich so, als ob wir in Soras Nähe gelandet wären…“, meinte Kari etwas bestürzt. „Nicht wirklich… aber das sollte das geringste Problem sein, denke ich…“, antwortete Izzy mit einer Spur Zuversichtlichkeit in seinem Gesicht. „Das hoffe ich auch… denn wir haben jetzt ganz andere Probleme…“ Izzy stockte. „Wie bitte? Was denn für Probleme, Tai?“ „Die da drüben…“ Der Braunhaarige deutete auf zwei Gestalten in der Ferne, die auf die 3 Jugendlichen und ihre Digimon zuliefen. Man konnte unter dem noch relativ dunklen Himmel kaum was erkennen, doch diese Männer trugen irgendwas an der Seitentasche… Tai vermutete nichts Gutes und blickte noch genauer hin… Schusswaffen! „Das sind Wachen!“, rief Tai. Die anderen blickten entsetzt zu den Silhouetten. „Oh nein! Und was machen wir jetzt?“, fragte Agumon. „Weglaufen ist zu riskant, sie haben Schusswaffen bei sich! Sie könnten auf uns schießen, wenn wir flüchten“, meinte der 18-Jährige nachdenkend. „Aber wir müssen doch schleunigst hier weg! Sora erwartet doch unsere Hilfe!“, entgegnete das aufgeregte Biyomon. Es konnte sichtlich kaum erwarten, ihre Partnerin nach Jahren endlich wiederzusehen. Währenddessen kamen die Gestalten immer näher. „Du hast ja Recht, Biyomon! Also bleibt uns nur noch eine letzte Möglichkeit!“ „Ähm, du meinst doch nicht etwa unsere Digimon – oder, Tai?“, fragte Izzy etwas skeptisch. „Doch, mein Lieber! Dass die Menschen die Digimon jetzt zu Gesicht bekommen, macht doch keinen Unterschied mehr! Deemon wird früher oder später dafür sorgen, dass wieder überall auf der Welt Digimon unterwegs sind! Los, lass Tentomon digitieren, damit wir hier abhauen können!“ „Keine Bewegung!“, rief einer der Beamten in Englisch, die Waffe bereithaltend. „Was habt ihr Kinder hier verloren? Auf der Stelle werdet ihr jetzt mitkommen!“ „Tut uns Leid, aber wir haben noch eine Mission zu erfüllen!“, erwiderte Tai leicht gewitzt. „Keine Mätzchen, du Wicht!“ „Tentomon?“, rief Izzy und blickte sein Digimon an, das nur nickte. Ein plötzliches Licht erfüllte das dunkle Stadion. « Tentomon digitiert zu – Kabuterimon! » Die zwei Beamten schreckten erwartungsgemäß zurück, fielen auf den Boden und ließen die Waffen fallen, als das eben noch kleine Tentomon sich in der Größe seines Champion-Levels präsentierte. „HILFE! EIN MONSTER!“ „Los, alle auf Kabuterimon! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“, rief Tai den anderen zu, die sich das nicht zweimal sagen ließen. Mit den Digirittern und den anderen Digimon auf dem Rücken flog Kabuterimon in den immer noch mattdunklen Himmel. Für’s Erste schienen sie einer Gefahr davongekommen zu sein… Kurz darauf ertönten jedoch Schussgeräusche. „Kopf einziehen!“, rief Kabuterimon und versuchte, seine Fluggeschwindigkeit zu erhöhen. Die Schüsse der Beamten hallten drohend in der Luft. Fast hatten die Digiritter jedoch eine für das Zielen unmögliche Höhe erreicht… „Autsch!“ „Was ist, Kabuterimon?“, fragte der Rothaarige. „Ich glaube, sie haben mich erwischt, Izzy! Am rechten Flügel! Ich kann nicht mehr lange durchhalten… ich muss irgendwo notlanden!“ Auch das noch… „Meinst du, du schaffst es, noch in eine etwas sicherere Gegend zu fliegen?“ „Ich hoffe es jedenfalls…“ ------------------------------- „ALPTRAUMSCHOCK!“ Die Attacken der ungefähr zwei Dutzend Vilemon rasten auf die Digimon der Digiritter zu. An Garurumon scheiterten die Attacken jedoch, weil dieser den gefährlichen Energiestrahlen mit ein paar einfachen Sprüngen auswich; Angemon neutralisierte die bösartigen Attacken mit seiner eigenen; Digmon bohrte sich unter die Erde; und Ikkakumon tauchte einfach ins Wasser ab. Angemon nutzte indes die Unaufmerksamkeit einiger Vilemon aus und feuerte hinter ihnen eine weitere Attacke ab: „KRAFT DES LICHTES!“ Ein weiteres Dutzend an Vilemon verschwand von der Gefechtsfläche. Lady-Devimon schaute indes verdutzt rüber. Sie erwartete damit, dass die Digimon der Jugendlichen auch irgendwann sie angriffen. Jedoch schienen diese indessen nur auf die Vilemon fixiert zu sein. „Die wollen mich wohl verarschen, oder?“ Die bösartige Digimonlady flog plötzlich auf Augenhöhe mit Angemon und griff es mit ihrem Krallenarm an. Dieser konnte nicht rechtzeitig ausweichen und steckte nun in dem unangenehmen Griff von Lady-Devimon. „Angemon!“, rief T.K. vom Ufer aus. „Wir müssen ihm helfen! Ikkakumon, greif Lady-Devimon an!“, rief Joe zu seinem Digimon. „HARPUNE!“ Eine einzelnes Geschoss tauchte aus dem Wasser auf und raste auf Lady-Devimon zu, die gerade zu beschäftigt war mit Angemon. Die Attacke zeigte Wirkung: Das bösartige Digimon wurde von der Harpune getroffen und ließ Angemon los. Dieser flog davon… ganz zum Wunder Lady-Devimons, die verdutzt schaute, da sie sich auf eine Gegenattacke des Engeldigimons vorbereitet hatte. Das aber knöpfte sich die restlichen Vilemon vor… zusammen mit Garurumon, Digmon und Ikkakumon. „GEWALTIGES FEUER!“ „GOLDSTURM!“ „HARPUNE!“ „KRAFT DES LICHTES!“ Alle übrigen Vilemon lösten sich unter der Wucht der Attacken in Luft auf. „Und jetzt zu dir, Lady-Devimon!“, rief Matt. „Greift alle zusammen an!“ Gerade wollten die Digimon ihre jeweiligen Attacken abfeuern… Da wurden sie jäh durch ein herbei schallendes Megaphon abgelenkt. „Feuert aus allen Rohren, Männer!!“, hörte man einen alten Mann laut schreien. Sekunden später ratterten unzählige Maschinengewehre und –pistolen. Die Polizei und die Spezialeinheit griffen von der anderen Ufernseite und von der Sydney-Harbour-Bridge an. Unzählige Geschosse flogen auf die Digimon zu. Angemon flog unter dem Kugelgewitter davon; Ikkakumon tauchte wieder ab; Garurumon und Digmon verschwanden hinter dem Opernhaus. Matt und die anderen hielten sich hinter einem Busch versteckt und beobachteten Lady-Devimon, die immer noch in der Luft schwebte. Zunächst waren die vier Jugendlichen im Glauben, dass die Kugeln sowieso an ihr abprallten… Doch nicht viel später bemerkten sie, dass das bösartige Digimon dem brutalen Dauerbeschuss ebenfalls nicht standhielt. Es schleuderte eine Dunkelheit-Attacke gegen die Brücke, doch die dunkle Welle flaute durch die noch relativ weite Entfernung zur Brücke schon sehr schnell ab… ganz zu schweigen von den Fledermäusen, die vollständig von den Geschossen erfasst wurden und leblos ins Meer fielen. Lady-Devimon fluchte noch einmal laut auf, als es unter einem lauten Zischen und einem grellen Lichtblitz verschwand. Das Feuer verstummte. Mit einem Male was es bedrückend still geworden. Die vier Digiritter hockten immer noch im Gebüsch. Mittlerweile waren auch Gabumon, Patamon und Armadillomon, die zurückdigitiert waren, im Versteck angekommen. T.K. sah Matt an: „Wo ist Lady-Devimon hin?“ Sein Bruder erwiderte mit ratloser Miene: „Weiß ich nicht… vielleicht wieder zurück in die Digiwelt?“ „Ist jetzt auch egal“, lenkte Joe ein, „Wir sollten ebenfalls schleunigst verschwinden und unsere Digimon in Sicherheit bringen! Sonst kommen die Sicherheitskräfte noch auf die Idee, uns einzusperren… IKKAKUMON!“ Das Meeresdigimon tauchte mit lautem Schäumen auf. Alle vier Digiritter und die drei Digimon sprangen auf Ikkakumons Kopf. „Los, bring uns hier weg! Am Besten in Richtung offenes Meer!“ Den Worten seines Partners folgend, schwamm Ikkakumon langsam davon. Den ersten Kampf hatten sie anscheinend gewonnen… obgleich ungewollte „Hilfe“ kam… Doch es blieben einige Fragen in der Luft hängen… ------------------------------- „Hoffentlich stürzen wir nicht ab“, befürchtete Agumon, der hilflos hin und her schaute. „Und ich kann euch leider nicht helfen, obwohl ich gerne würde…“, gab Biyomon niedergeschlagen von sich. „Leider… ich wünschte auch, Sora wäre hier“, erwiderte Tai mit genauso abgeknickter Miene. Er vermisste sie… und zusätzlich machte er sich nun genauso wie Biyomon wahnsinnige Sorgen um sie. Hoffentlich ging es ihr gut… „Gibt’s hier keinen Ort, wo man sich verstecken könnte?“, fragte Kari Izzy. „Ich erkenne hier nichts in der Dunkelheit… mhh, doch! Vielleicht dort… da ist ein kleiner Wald“, meinte der Rothaarige und zeigte auf eine Stelle unter ihnen. „Sieht sicher aus… und vor allem unbewohnt“, meinte Tai. „Ich schlage vor, wir halten uns dort eine Weile auf“, meinte Izzy, „Wir müssen sowieso mal schauen, in welche Richtung wir geflogen sind. Außerdem kann sich Kabuterimon dort erholen!“ Gesagt, getan! Kabuterimon landete am besagten Ort und die Digiritter stiegen von dem Insektendigimon herab. Kurz darauf digitierte es zu Tentomon zurück… und erst jetzt sah man, dass auf seiner rechten Panzerhälfte ein Stück fehlte. Izzy schaute sein Digimon erschrocken an: „Tut’s arg weh, Tentomon?“ „Halb so schlimm“, meinte Tentomon lässig, „Das sieht heftiger aus, als es ist! Nach ein paar Stunden sollte das wieder von selbst verheilt sein…“ „Na, wenn das so ist“, erwiderte Izzy erleichtert und setzte sich erst einmal auf den Boden hin. Tai und Kari nahmen aus ihren Rucksäcken etwas zu Essen und zu Trinken heraus und die Digimon saßen nur da und warteten darauf, dass die beiden Geschwister ihnen etwas zu Essen abgaben. Währenddessen kramte Izzy wieder seinen Laptop hervor und rief die Karte wieder auf. Der rote Pfeil war immer noch da… nur dass er sich diesmal auf einer anderen Position befand. „Sehr gut, Tentomon! Du bist in die richtige Richtung geflogen! Wir befinden uns unweit der Grenze zu Botswana!“ „Wer ist Botswana?“, fragte Tentomon neugierig. Izzy musste leicht kichern; die Digimon hatten in der Vergangenheit desöfteren solche Fragen gestellt, wenn es um etwas in der Menschenwelt ging. „Das ist der Name eines afrikanischen Landes, Tentomon!“ „Achso“, sagte das verdutzte Digimon und hörte weiter zu. „Wir sollten uns jetzt nur entscheiden, über welches Gebiet wir fliegen wollen… über Botswana oder über Simbabwe…“ „Simbabwe? Ist es nicht das Land, von dessen Präsident man desöfteren liest und hört, dass er gerne Diktator spielt?“, erwiderte Kari. „Weiß nicht… kann schon sein… wieso fragst du?“, entgegnete Izzy. „Weil ich dieses Thema schon einmal im Unterricht durchgenommen hatte. Dieser Mugabe, soviel ich über diesen Kerl gelesen habe, ist mir nicht geheuer. Ihm werden massive Gewalt- und Repressionsakten gegen die Opposition im Land vorgeworfen!“, erklärte die Braunhaarige. „Naja… wenigstens nicht unser Problem“, meinte Tai und gähnte mal wieder herzhaft. „Ist es nicht egal, durch welches Gebiet wir fliegen?“ „Nicht unbedingt… in Botswana herrscht nämlich Halbwüstenklima; in Simbabwe ein subtropisches Klima! Was ist dir lieber, Tai?“, fragte Izzy in der Manier einer rhetorischen Fragestellung. Der Braunhaarige überlegte nicht lange: „Lieber Simbabwe…“ „Was hast du denn nur gegen Wüsten, Tai?“, gab Agumon kopfschüttelnd und mit vollem Mund von sich. „Dacht ich mir schon“, grinste Izzy und tippte weiter auf der Tastatur rum. „Unglaublich! Kabuterimon hat schon fast 30 Kilometer zurückgelegt…“ Tai und Kari staunten nicht schlecht. In noch nicht mal 10 Minuten. „Du hattest ja echt ein Mordstempo drauf gehabt, Tentomon!“ „Danke“, erwiderte das Digimon gewitzt. „Ist ja super!“, meinte Tai. „Wie lange dauert’s noch bis Ruanda? Oder besser gefragt: Wie viele Kilometer bleiben noch übrig?“ „Moment, ich schau mal nach… ähm… etwa 2650 Kilometer!“ Für diese Antwort erntete der Rothaarige entsetzte Blicke von den restlichen Anwesenden, vor allem von Tentomon. Und sie alle waren nahe dran, ohnmächtig umzufallen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)