Yukibera (Schneeflocke) von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Prolog: Kori ------------ „Mensch Teme, jetzt beeil dich doch mal. Ich habe Hunger.“ „Sollte mich das etwa überraschen?“ kam es spöttisch von dem Uchiha, während er seine Laufgeschwindigkeit kein Stück erhöhte. Der blonde Chaot kannte die Eigenarten Sasukes zu genüge und machte sich nichts aus dessen wenig freundlicher Antwort. Nachdem sie nun endlich ihre einmonatige Mission abgeschlossen hatten, war Konoha nicht mehr weit und Naruto verlangte es lautstark nach Ramen. Seit der Schwarzhaarige ins Dorf zurückgekehrt war, bildeten sie nun schon seit fast einem Jahr ein festes Team, wobei die Anführerfrage nie wirklich geklärt worden war. Nichts konnte die Freude über Sasukes Rückkehr trüben, obwohl der Uzumaki schon etwas bedauerte, dass Sakura sich dazu entschlossen hatte nur noch als Medic-nin im Krankenhaus zu arbeiten und nicht mehr auf Missionen ging. Diese Entscheidung hatte sie ihm schon vor der Rückkehr Sasukes mitgeteilt und war danach auch nicht mit zu den Jonin-Prüfungen gegangen, die sie – daran glaubte Naruto fest – bestimmt ebenso wie er und Sasuke bestanden hätte. Der Uzumaki verstand den Entschluss der Rosahaarigen nur noch im Krankenhaus zu arbeiten absolut nicht. Sie hatte in der fünfjährigen Abwesenheit Sasukes so große Fortschritte gemacht und war unglaublich stark geworden und nun schmiss sie einfach so alles hin. Nicht einmal mehr trainieren wollte sie mit ihm oder Sasuke. Wobei der Blonde ja eher davon ausging, dass sie dem Uchiha aus dem Weg gehen wollte, was sie ohnehin immer tat. Und das verstand Naruto noch viel weniger. Es war genau das, was sie sich immer gewünscht hatten, ihr alter Teamkamerad und Freund war wieder da und doch zog die Haruno es vor, sich von den beiden abzukapseln. Nach schier endloser Lauferei, so kam es zumindest dem blonden Shinobi vor, waren sie endlich am Tor Konohas angekommen und machten sich auch sogleich auf den Weg zum Hokageturm. Tsunade nahm die positive Erledigung ihres Auftrags relativ gelangweilt hin, hatten sie doch bisher noch jede Mission erfolgreich abgeschlossen. Lediglich ihr äußeres Erscheinungsbild wurde von der Hokage kritisch beäugt und endete kurzerhand mit dem Befehl eine Behandlung im Krankenhaus vornehmen zu lassen. Eine völlig unnötige Aktion wie Sasuke fand, seine Wunden heilten auch von alleine sehr schnell, doch was sollte er machen. Tsunade zu widersprechen, wäre unnötige Luftverschwendung. Naruto nahm das Ganze relativ gelassen hin, hoffte er doch, dass sie so auch vielleicht Sakura über den Weg liefen. Sein Wunsch schien auch erfüllt zu werden, als er sogleich im Eingangsbereich einen rosa Haarschopf ausmachen konnte. Tief versunken in eine Krankenakte und gleichzeitig mit einer der Schwestern diskutierend, schien sie die Anwesenheit ihrer beiden Teamkollegen noch nicht bemerkt zu haben. Ein gebrülltes „Sakura-chan“, das sämtliche Leute in der Halle aufblicken ließ, veranlasste die Haruno schließlich in die Richtung des ungleichen Paars zu schauen. Anstatt jedoch den blonden Chaoten zu begrüßen oder gar wegen des Gebrülls zusammenzustauchen, sprang sie mit einem gewaltigen Satz und einer rasanten Geschwindigkeit über ein paar Leute hinweg. Die beiden Shinobi sahen Sakura überrascht dabei zu, wie sie mit einem eleganten Salto, gerade noch so, einen der Handwerker auffing, der bei Naurtos lautstarker Begrüßung vor Schreck von der Leiter gefallen war. Langsam und als ob der wesentlich größere Mann gar nichts wiegen würde, ließ sie ihn zu Boden gleiten und lächelte ihm aufmunternd zu. Dieser stammelte auch sogleich ein Dankeschön hervor, während die Medic-nin mit grimmigem Ausdruck auf den Chaosninja zuging. „Du Baka! Hast du sie noch alle, hier so einen Radau zu veranstalten. Das ist ein Krankenhaus verdammt noch mal, also benimm dich gefälligst!“ Schon fest mit einer deftigen Backenpfeife rechnend hob Naruto abwehrend die Hände vor sein Gesicht und versuchte sich gleichzeitig zu entschuldigen. Sakura, die die Ankunft der beiden schon, vor deren Eintreten in das Gebäude anhand ihres Chakras erspürt hatte, gab ein genervtes Schnauben von sich und besah die beiden Männer mit einem kritischen Blick. Sasuke reagierte hierauf, wie auch nicht anders zu erwarten war, wie immer gleichgültig, während der Uzumaki langsam die Hände wieder runter nahm. „Das gerade war nicht ohne Saku-chan. Dafür dass du nicht mehr trainierst bist du ganz schön flott unterwegs.“ versuchte der Blonde sich weiter aus der Affäre zu ziehen. Die Rosahaarige winkte hierauf bloß ab und dirigierte die beiden ins nächste Behandlungszimmer. So wie die beiden aussahen, war ja unschwer zu erkennen warum sie ins Krankenhaus kamen. Lächelnd hörte sie Naruto zu, wie er von der letzten Mission erzählte und versuchte gleichzeitig den zappelnden Shinobi zu heilen. Aufgrund von Kyuubis Selbstheilungskräften musste sie sich nicht wirklich anstrengen und sorgte lediglich für eine Beschleunigung. Auch als sie sich dem schweigenden Uchiha zuwandte, mimte der Blonde so ziemlich den Alleinunterhalter. Sich ganz auf die Behandlung konzentrierend, versuchte sie den kalten Blick des Schwarzhaarigen zu ignorieren. In der festen Annahme, dass Sasuke von dem ganzen Prozedere einfach nur schon wieder genervt war, entging ihr der leicht nachdenkliche Ausdruck völlig. Der Schwarzhaarige musste dem Uzumaki nämlich zustimmen, dass diese Aktion gerade eben, die Haruno alles andere als untrainiert erscheinen ließ, im Gegenteil sogar. Letztendlich kam er einfach zu dem Schluss, dass Sakura wohl durchaus noch trainierte – trotz ihrem Dasein als Medic-nin - nur eben nicht mit ihnen. Seit Sasukes Heimkehr hatten er und die Haruno nicht viel mehr als fünf Sätze miteinander gesprochen und ihre Begegnungen waren allessamt ziemlich kurz ausgefallen, wobei die meisten im Krankenhaus stattfanden. Auf einige Außenstehende machte es den Eindruck, dass Sakura sich über die Rückkehr Sasukes nicht freute, doch das stimmte nicht. Sie war mit Sicherheit ebenso glücklich darüber wie Naruto. Doch sie machte sich keine Illusionen mehr darüber, was die Erwiderung ihrer Gefühle betraf und so zog sie es vor dem Uchiha aus dem Weg zu gehen. Leider sah sie dadurch auch den blonden Chaoten nicht mehr so oft, da dieser ständig mit Sasuke unterwegs war und Sakura gestand sich ein, dass sie ihren chaotischen Freund vermisste. Die Zeit der Abwesenheit und Suche nach dem Uchiha, hatte die beiden fest zusammengeschweißt und die Haruno schmerzte der Abstand der jetzt zwischen ihnen entstanden war. Doch sie konnte einfach nicht anders, denn ein Blick in Sasukes Augen genügte um sie weiche Knie bekommen zu lassen und sie daran zu erinnern, dass sie den Eisklotz noch immer liebte. Nach getaner Arbeit versuchte Naruto noch Sakura zum Ramenessen zu überreden, doch die Rosahaarige winkte mit einem Lächeln ab und sagte dass sie noch zu arbeiten hätte. Was ja teilweise sogar stimmte, doch nicht unbedingt im Krankenhaus. Sie würde heute Abend wieder auf Mission gehen und musste sich noch entsprechend vorbereiten. Eigentlich war sie auch nur ins Krankenhaus gekommen, um ihre Patienten an Shizune abzugeben und ein paar Krankenakten zu bearbeiten, doch sie konnte ihrem Freund ja kaum sagen, dass sie keine Zeit für ihn hatte. Es kam nicht oft vor, dass Sakura von Tsunade Einzelmissionen zugeteilt bekam und irgendwie freute sie sich sogar darauf. Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie immer noch am liebsten mit ihrem alten Sensei Kakashi unterwegs war, der nach langer Zeit wieder zur ANBU zurückgekehrt war. Warum wusste sie nicht genau, doch mit der Zeit hatten sie sich gut als gleichberechtigte Teampartner eingearbeitet und sie genoss die gemeinsamen Aufträge mit ihm. Da die Mitgliederzahl der Yukibera-Einheit ziemlich begrenzt war, musste sie gelegentlich auch mit den normalen ANBU-Einheiten zusammenarbeiten, doch außer Kakashi, Shizune und Tsunade kannte niemand ihre wahre Identität. Der Haruno kam das nur gelegen, denn die meisten Shinobi kannten sie noch von früher, als kleines zerbrechliches Mädchen und hegten des Öfteren einen Beschützerinstinkt ihr gegenüber, was sie so überhaupt nicht gebrauchen konnte. Als Kori war sie eine völlig andere Person und hatte sich schnell den Respekt der anderen verschafft. Kakashi wusste welche Stärke sie sich unter Tsunade angeeignet hatte und behandelte sie schon lange als Gleichgestellte. Insgeheim musste sie sich auch eingestehen, dass ihre zweite Identität bisweilen völlig andere Charakterzüge zeigte als die liebe Sakura, wobei das eher daran lag, dass sie als Kori ihrer inneren Stimme nicht den Mund verbot. Zu Hause angekommen legte sie zunächst ihre Ausrüstung bereit und kleidete sich anschließend in eine weiße Hose und ein schwarzes, ärmelfreien Rollkragenshirt. Die schwarzen langen Armstulpen überdeckten darüber hinaus noch die ANBU-Tätowierung. Für gängige ANBU-Missionen verfügte sie auch über eine normale ANBU-Uniform, doch da die Yukibera sich bei ihren Aufträgen meist nicht als ANBU zu erkennen geben durften, war die Kleiderwahl einem selbst überlassen. Eine Tarnung des Gesichts war dabei dennoch erforderlich, wobei die meisten es wie Kakashi vorzogen eine halbe Gesichtsmaske zu tragen. Sakura hingegen hatte durch ihre Medic-nin-Ausbildung einen entscheidenden Vorteil. Durch die Abänderung von Tsunades Medic-Jutsu, das sie benutzte um ihr jugendliches Aussehen zu erhalten, war die Haruno in der Lage ihre Haar und Augenfarbe zu verändern, ohne hierbei viel Chakra verwenden zu müssen. Im Gegensatz zu dem Nin-Jutsu der Verwandlung musste sie das Chakra auch nicht die ganze Zeit fließen lassen oder sich auf die Aufrechterhaltung konzentrieren. Eine kleine Änderung der gespeicherten Gen-Informationen reichte aus, um körperliche Merkmale längerfristig zu verändern. Es war immer wieder gewöhnungsbedürftig für die 17-jährige wenn ihr Spiegelbild ihr mit eisblauen Augen und schneeweißen Haaren entgegenblickte. Sakura hatte sich am Anfang ihrer ANBU-Zeit überlegt, die Haare schwarz zu färben. Doch irgendwie fand sie weiß in Zusammenhang mit der Namensbedeutung der Yukibera ganz passend. Bedeutete der Name doch nichts anderes als Schneeflocke. Die eisblauen Augen waren es letztlich auch gewesen, die Tsunade zu ihrem Decknamen „Kori“* verleitet hatten. Ein Deckname der wohl eher zu dem Uchiha passen würde, sollte er irgendwann auch zur ANBU kommen, doch die Haruno mochte ihn und auf Missionen konnte sie genauso gefühlskalt sein wie ein gewisser jemand. Sich noch den Gürtel mit den Sai-Gabeln umschnallend ging sie in die Küche um ihren Proviant einzupacken. Nachdem ihr kleiner Rucksack fertig gepackt war, verstaute sie noch die Kunaitasche an ihrem Oberschenkel und schlüpfte in die schwarzen Stiefel. Mit einem letzten Blick in die verlassene Wohnung formte sie einige Fingerzeichen und verschwand in einer dunklen Rauchwolke. ---------------------------------------------------- * Kori = Eis Yukibera = Schneeflocke Kapitel 1: Mission ------------------ „Was die Alte wohl diesmal will?“ „Kann ich hellsehen? Sie wird wahrscheinlich wieder eine neue Mission für uns haben.“ kam es monoton von dem Uchiha der versuchte den quengelnden Ton Narutos zu ignorieren. „Ich hab ja nichts dagegen, dass sie uns oft auf Missionen schickt, aber wir sind doch gestern erst zurückgekommen. Hinata gefällt es glaub ich auch nicht so, dass wir ständig weg sind.“ Sasuke verdrehte auf die Aussage Narutos hin nur die Augen. Seit der Blondschopf etwas mit der Hyuuga-Erbin angefangen hatte, fiel ihr Name nach dem Geschmack des Schwarzhaarigen eindeutig zu oft. Nicht das die Gesprächsauswahl des blonden Chaoten sehr umfangreich war, aber wenn Sasuke noch einmal hörte, wie toll Hinata war oder irgendwelche Beschreibungen ihres Haares oder ähnliches würde er Naruto den Hals umdrehen. Der Uchiha war normaler Weise die Ruhe in Person, doch irgendwann platzte auch ihm mal der Kragen. Nachdem sie das Büro Tsunades erreicht hatten, klopfte Naruto lautstark an und trat noch vor dem unfreundlich klingenden „Herein“ in das Büro der Hokage. Außer Tsunade befanden sich nur noch zwei ANBU in dem Raum, die stillschweigend auf der Seite warteten. Sasuke und der Uzumaki beachteten die beiden Maskierten nicht weiter und wandten sich direkt der Hokage zu. Diese bedeutete ihnen mit einer Handbewegung sich zu setzen und begann auch sogleich mit ihrer Erklärung. „Ich habe eine neue Mission für euch die von äußerster Wichtigkeit ist. Da diese S-Rang Mission die höchste Geheimstufe trägt und alles andere als ungefährlich ist, werden euch diesmal zwei ANBU begleiten.“ Naruto wollte schon protestieren, dass er und Teme das ja wohl auch alleine packen würden, doch Tsunade schnitt ihm das Wort ab. „Die Teilnahme der ANBU steht dabei nicht zur Debatte. Genau genommen wäre dies sogar eine reine ANBU-Aufgabe, doch da ich hierbei auf die Kenntnisse Uchihas angewiesen bin, werdet ihr beiden an dieser Mission teilnehmen.“ Der Uchiha blickte Tsunde fragend entgegen und wartete auf die Fortsetzung der Erklärung, während der Uzumaki ihm einen schiefen Blick zuwarf. Sie hatten die Teilnahme an dieser Mission also dem Schwarzhaarigen zu verdanken. Nach einer kurzen Pause, in der die Hokage die Blicke der beiden Shinobis ignorierte und kurz zu den beiden ANBU schaute, fuhr sie mit ihrer Erläuterung fort. „Aufgrund einiger Umstände, die ich hier nicht weiter erläutern werde, ist es erforderlich auf einige Dokumente Orochimarus zurückzugreifen, die sich in einem seiner geheimen Verstecke befinden müssten. Ich denke ich muss nicht betonen, dass ein Ausflug nach Otogakure alles andere als ungefährlich ist, auch wenn ihr dabei auf die Ortskenntnisse des Uchihas zurückgreifen könnt.“ Ein weiterer Seitenblick Tsunades auf die ANBU folgte. „Im Übrigen dachte ich mir, es könnte euch vielleicht gefallen mal wieder mit eurem alten Sensei zusammenzuarbeiten.“ „Kakashi Sensei?“ kam es fragend von Naruto, der gleichzeitig zu den beiden ANBU blickte. Der Hatake hob kurzerhand seine Maske zur Seite und gab ein kleines „Hi Jungs“ von sich, während die Kunoichi rechts von ihm ein genervtes Schnauben von sich gab und etwas wie „wer den sonst“ nuschelte. Der Uzumaki machte einen riesen Freudensprung und brüllte: „Das ist ja super! Damit ist Team 7 ja fast wieder komplett…. Aber wieso können wir nicht Sakura mitnehmen? Wenn die Mission so gefährlich ist, könnten wir eine Medic-nin doch gut gebrauchen, oder?“ Tsunade schüttelte genervt den Kopf: „Hast du nicht zugehört. Ich sagte doch bereits, dass die Mission mehr als gefährlich ist. Es gibt immer noch verstreute Gruppen von Oto-nin, die jede Gelegenheit nutzen würden Konoha Schaden zuzufügen. Das ist wohl kaum eine Mission für jemand der außer Dienst steht und der das Dorf seit einem Jahr nicht mehr verlassen hat. Im Übrigen ist Kori auch eine Medic-nin. Ich gebe diese Aufgabe schließlich nicht umsonst meinem besten Yukibera-Team.“ Der Uchiha blickte seinem alten Sensei neugierig entgegen und fragte sich wofür diese Einheit normalerweise zuständig war. Aus der Namensbedeutung ´Schneeflocke´ ließ sich jedenfalls nichts ableiten. Er wusste dass der Hatake seit ein paar Monaten wieder für die ANBU arbeitete und hatte dementsprechend nicht damit gerechnet, in nächster Zeit mit diesem wieder zusammenzuarbeiten. Ein Aussicht die ihn durchaus positiv stimmte. Im Gegensatz zu dem Schlangenkopf Orochimaru hatte er Kakashi stets Respekt und Sympathie als Sensei gezollt. Der blonde Chaosninja hingegen ließ sich beleidigt wieder auf den Stuhl sinken, von dem er zuvor aufgesprungen war. Es freute ihn ebenfalls mal wieder mit Kakashi auf Mission zu gehen, aber ohne Sakura fehlte einfach etwas. Und auf diese weißhaarige Zicke konnte er gerne verzichten, denn auch wenn er sich nichts hatte anmerken lassen, ihr spöttisches Kommentar war ihm keinesfalls entgangen. Sasuke den das Ganze nicht weiter störte, warf der Weißhaarigen, von der man aufgrund der Katzenmaske nicht allzu viel sah, nur einen kurzen Blick zu und wand sich direkt an seinen alten Sensei. „Wann geht es los?“ „In einer Stunde am Haupttor und nehmt nur das Nötigste mit. Wir werden auf der Rückreise einiges zu schleppen haben.“ Nach kleiner Pause führte er noch an: „Bevor ich es vergesse, keine Stirnbänder oder sonstige Erkennungszeichen Konohas. Wir wollen nicht das unser kleiner Ausflug nach Oto mit dem Dorf in Verbindung gebracht wird.“ ------------------------- Anderthalb Stunden später standen Naruto und Sasuke am Haupttor und warteten auf Kakashi und seine Partnerin. Der Uzumaki schien noch immer beleidigt darüber, dass sie Sakura nicht mitnehmen konnten. Der Uchiha quittierte dies mit eine genervten Stöhnen. Er wusste, dass sein Freund das Zusammensein mit der Rosahaarigen vermisste, er hatte es ihm selbst erzählt, doch war es mehr als offensichtlich, dass sie die Haruno nicht mitnehmen konnten. Der Blonde hatte ihm gegenüber zwar erwähnt, dass ihre alte Teamkameradin unglaublich stark geworden war, bevor sie sich aus dem Ninja-Dasein mehr oder weniger zurückgezogen hatte, doch wirklich glauben konnte Sasuke dies nicht. Er war schon immer der Meinung gewesen, dass Sakura nicht zum Ninja taugte, weder durch ihre Fähigkeiten noch durch ihren Charakter. Eine graue Rauchwolke verkündete die Ankunft Kakashis, der die beiden mit erhobener Hand begrüßte. „Wollen wir?“ „Häh“ kam es wenig intelligent von Naruto. „Was ist mit der anderen ANBU, kommt die jetzt doch nicht mit?“ Der Grauhaarige kicherte kurz und deutete mit dem Finger hinter Naruto und Sasuke. „Kori nimmt es immer sehr genau mit der Pünktlichkeit.“ Der Schwarzhaarige und der Blonde blickten in die gezeigte Richtung und stellten überrascht fest, dass die Weißhaarige auf einem der nahegelegenen Bäume saß und in einem dünnen Buch las. Sasuke hob überrascht die Augenbraue, während der Uzumaki etwas dumm aus der Wäsche schaute. Keiner der beiden hatte die Ankunft der Kunoichi bemerkt. Gelangweilt blickte sie auf, nachdem Kakashi sich kurz räusperte und warf ihm das Buch zu, dass sich als eine Ausgabe von Icha Icha entpuppte. Mit einem erleichterten Seufzer steckte der Hatake das Buch in die Brusttasche seiner Weste. Mit einer eleganten Bewegung sprang die ANBU zu Boden und schenkte dem Grauhaarigen einen tadelnden Blick. „Du bist zu spät. Und das obwohl ich den Grund für deine ständigen Verspätungen hier hatte.“ Kakashi kratze sich verlegen am Kopf. „Das Buch ist nicht der Grund warum ich immer zu spät komme. – Nur manchmal…“ Er wusste genau, dass Sakura es hasste wenn er nicht pünktlich kam, zumal sie wegen dieser Mission sowieso schon mehr als schlecht gelaunt war. Ihr Streit mit Tsunade, das diese doch ein anderes ANBU-Team nehmen sollte, dröhnt ihm jetzt noch in den Ohren. Wobei er ihr teilweise sogar Recht geben musste, dass die Enttarnung ihrer Identität durch ihre beiden ehemaligen Teammitglieder eine durchaus reale Gefahr darstellte. Die weißhaarige Kunoichi wand sich kurzerhand um und übernahm die Führung, während sie rasant auf den Wald zu sprintete. Während die drei Shinobi ihr in einigem Abstand folgten, fragte Naruto Kakashi warum er sich das gefallen ließ. „Kori ist nicht meine Untergebene Naruto. Wir sind gleichgestellte Partner, genau wie du und Sasuke. Im Übrigen sollte ich vielleicht noch klarstellen, dass Kori nach mir das Sagen währen dieser Mission hat. Sollte mir also etwas passieren oder wir getrennt werden, habt ihr ihren Befehlen genauso zu folgen wie meinen, verstanden.“ Zwei kurze Brummer waren alles, was Kakashi als Antwort bekam. Der Uchiha schien eindeutig auf den Chaosninja abzufärben. Er kratzte sich durch die Maske hindurch an der Nase und machte sich Gedanken, was diese Mission noch so alles bereit halten würde. Besonders schwierig dürfte es werden, zu verhindern, dass seine beiden ehemaligen Schüler erkannten, wer hinter den blauen Augen und dem weißen Haar steckte. Sakura wäre mit Sicherheit alles andere als glücklich darüber, sollten die beiden es herausfinden. Von Vorteil war wohl, dass Sakura als Kori auch gewisse charakterliche Abweichungen an den Tag legte; sie war als Kori wesentlich kühler und unverschämter. Sakura selbst zog normalerweise die Blicke der Männer auf sich und auch als Kori wirkte sie ziemlich anziehend auf das andere Geschlecht. Ein Umstand den sie bei Missionen schon mehr als einmal ausgenutzt hatte. Ihr Aussehen hatte sich in den letzten Jahren aber auch mehr als nur positiv entwickelt und sie war unbestreitbar hübsch anzusehen. Kakashis Blick wanderte unbewusst zu dem Hintern der Kunoichi und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Ja wirklich, überaus nett anzusehen. Unwillkürlich drang ein Bild eben dieses Körperteils ohne die lästige weiße Hose in seine Gedanken und er fragte sich ob es damals wirklich richtig gewesen war mit ihr zu schlafen. Es hatte sich um eine einmalige Sache gehandelt und auch nichts zwischen ihnen geändert, dennoch plagte den Grauhaarigen sein Gewissen, dass er sich auf seine ehemalige Schülerin eingelassen hatte. Er war eine spontane Aktion, nach einem ziemlich schwierigen Auftrag gewesen und doch konnte Kakashi nicht behaupten, dass er es bereute. Denn diese kleine Spontanität war mehr als gut gewesen, trotz ihrer anfänglichen Unsicherheit. Ein schadenfrohes Lachen riss ihn aus seinen Gedanken und ließ seinen Blick zu einem pervers grinsenden Naruto wandern, der seine Blickrichtung scheinbar erkannt hatte. „Sag mal Sensei… was läuft da zwischen dir und dieser ANBU?“ „Da läuft überhaupt nichts Naruto. Sie ist meine Teampartnerin, mehr nicht.“ Nach einer kurzen Pause fügte Kakashi jedoch noch hinzu. „Auch wenn ich nicht bestreiten will, dass sie nett anzusehen ist.“ Der Uzumaki brach in schalendes Gelächter aus, während selbst Sasuke ein kleines Lächeln über die Lippen huschte. Dadurch, dass die ANBU direkt vor ihnen lief, hatte auch er einen genaueren Blick auf den Körper der Weißhaarige werfen können und er musste Kakashi Recht geben. Eine Figur die durchaus zum genaueren Hinsehen verleitete, auch wenn der Uchiha sich im Gegensatz zu seinem alten Sensei und Naruto dies aber nicht anmerken ließ. --------------------------------- Der Tag verlief völlig ereignislos und als sie am Abend ihr Lager aufschlugen, hatten sie schon eine weite Strecke zurückgelegt. Gesprochen wurde nicht wirklich viel, selbst Naruto schien einmal nicht nach Reden zumute und so teilten sie kurz noch die Schichten für die Nachtwache ein, bevor die ersten drei schlafen gingen. Am nächsten Morgen machte sich das Team früh auf den Weg, wobei es wieder Sakura war, die die Führung übernahm, dich gefolgt von Sasuke und Naruto, während Kakashi diesmal die Nachhut bildete. Plötzlich blieb die ANBU jedoch stehen und veranlasste auch die Shinobi hinter sich, mit erhobener Hand, dazu anzuhalten. Auf dem selben Baum landend schloss der Hatake zu ihr auf, da er sich im Gegensatz zu Naruto und Sasuke schon denken konnte, was sie zu dieser Handlung veranlasst hatte. „Wie viele?“ stellte er daher lediglich die Frage. „Nur fünf. Aber eine der Chakrasignaturen kommt mir irgendwie bekannt vor.“ antwortete Sakura leise. „Gut ich schau nach. Wartet hier.“ Mit diesen Worten, verschwand Kakashi in die angezeigte Richtung während Naruto flüsternd fragte. „Was ist los? Wo ist er hin?“ „Fünf Shinobi, die in etwa unseren Weg kreuzen. Aber es scheinen keine Oto-nins zu sein. Zumindest eine Chakrasignatur ist von jemandem den ich kenne. Kakashi ist nachsehen gegangen.“ Der Blonde gab lautstark zu verstehen, dass sie Kakashi doch wohl nicht alleine dem Feind gegenüber treten lassen konnten und wollte schon hinterher. Jedoch wurde er von der ANBU kurzerhand ruhig gestellt, indem sie durch ein Medic-Jutsu seine Muskeln lähmte. „Sei gefälligst leise du Baka! Kakashi packt das auch alleine und selbst wenn er Hilfe bräuchte, würde er uns rufen.“ Naruto versuchte wieder aufzustehen, denn er hing mehr schlecht als recht auf dem Ast des Baumes, doch sein Körper schien ihm nicht zu gehorchen. „Was hast du mit mir gemacht? Mach das sofort wieder rückgängig!“ Ein schlichtes „Nein“ war seine einzige Antwort, ehe sich Sasuke einschaltete und seinen Freund unauffällig etwas weiter auf den Ast zog, um ihn vor einem Absturz zu bewahren. „Du kannst das Chakra das dir bekannt vorkommt, aber niemand bestimmtes zuordnen, oder?“ fragte Sasuke nach. Die Weisshaarige schüttelte kurz den Kopf, während sie weiter in die Richtung schaute, in der sie deutlich die Chakren der fremden Ninjas und jetzt auch Kakashis wahrnehmen konnte. Der Uchiha fand es hingegen erstaunlich, dass sie das Chakra überhaupt bemerkt hatte, denn er spürte es erst jetzt ganz schwach. Ein Umstand der nicht weiter verwunderte, denn genau wie sie selbst, hatten sicher auch die fremden Shinobi ihr Chakra unterdrückt und doch hatte sie es lange vor ihm selbst wahrgenommen. Aber sie hatte ja auch am Tor von Konoha ihr Chakra so gut unterdrückt, dass Sasuke ihre Anwesenheit nicht gespürt hatte. Scheinbar hatte sie ein starkes Talent für die Chakrakontrolle, dass ihr auch das Aufspüren und Verbergen ermöglichte. Auch wenn er noch nichts von ihren Kampffähigkeiten gesehen hatte, wusste der Schwarzhaarige doch, dass sie mit Sicherheit nicht zu unterschätzen war. Dafür sprach allein schon ihre Zugehörigkeit zur ANBU und dass Kakashi sie als gleichwertige Partnerin akzeptierte. Keine fünfzehn Minuten später war Kakashi wieder da und berichtete, dass es sich um einen Trupp Suna-nin handelte und das das bekannte Chakra zu Kankuro, Gaaras Bruder gehörte. Allerdings hatte Kankuro ihm berichtet, dass sie eine größere Gruppe Abtrünniger jagten, die ihnen schon einige Zeit Probleme bereitete. Seine Mahnung, dass sie deswegen noch vorsichtiger sein mussten, wurde nicht weiter kommentiert. Es war jedem im Team klar, dass sie aufpassen mussten. Erst jetzt viel dem Grauhaarige auf, dass Naruto doch etwas bewegungsunfähig wirke, wie er da so hing und er blickte Kori fragend entgegen. „Was hat er denn angestellt?“ „Er ist mir auf die Nerven gegangen!“ antwortete Sakura kühl. Dem Grauhaarigen entwich ein kleines Kichern, bevor er sie bat, die Lähmung wieder aufzuheben. Der blonde Chaot warf der ANBU dabei tödlich anmutende Blicke zu, die diese gleichgültig ignorierte. Ein wenig tat es ihr ja auch Leid, wie sie mit ihrem ´eigentlichen´ Freund umging, doch so konnte sie gleichzeitig sicher stellen, dass dieser keinen Verdacht schöpfte. Obwohl sie sich angesichts seiner Miene auch das Lachen verkneifen musste, genau wie Sasuke, doch das bemerkte sie nicht weiter. Der Uchiha hingegen erkannte sehr wohl, dass die Kunoichi ein Lachen unterdrückte, er sah es an dem Aufblitzen in ihren eisblauen Augen. Langsam setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung, wobei Kakashi sehr zu Sakuras Missfallen anordnete, dass Sasuke zu ihr aufschließen sollte, während er neben Naruto lief. Ohne sich etwas von ihrem Unbehagen anmerken zu lassen, stürmte die Haruno weiter voraus und versuchte die Anwesenheit des Uchihas weitestgehend zu ignorieren. Diese Mission würde Tsunade ihr noch büßen. Sie sah ja ein, dass Sasuke der einzige war, der die Verstecke Orochimarus kannte und auf ihrer Seite stand. Auch das sie als Medic-nin eine der wenigen war, die wusste worauf sie bei Orochimarus medizinischen Aufzeichnungen achten musste. Dennoch machte sie die Konstellation der Teamzusammenstellung mehr als melancholisch. Wenn Naruto jetzt noch wüsste, dass sein Wunsch einer gemeinsamen Mission von Team 7 bereits erfüllt war, wie würde er wohl reagieren? Kapitel 2: Friedensangebot -------------------------- Langsam und vorsichtig näherte sich die Gruppe bei Einbruch der Morgendämmerung, dem ersten Geheimversteck Orochimarus. Sakura hatte keine fremden Chakren in der näheren Umgebung wahrnehmen können und doch bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie einem Trupp Oto-nin in die Arme liefen. Mit unbekannten Fingerzeichen öffnete der Uchiha den geheimen Eingang, der sich hinter dem Team sofort wieder schloss. Die abgestandene Luft roch unangenehm nach Verwesung und Schimmel und die Haruno wollte nicht wirklich wissen, was sie hier alles zu sehen bekommen würde. Mit brennenden Fackeln folgten sie Sasuke, der sofort den Weg Richtung Labor einschlug. Das einzige weibliche Mitglied der Gruppe rümpfte angewidert die Nase, als sich der schale und unangenehme Geruch genau in diesem Raum am intensivsten erwies. Kakashi hatte es mit seiner Maske noch am angenehmsten getroffen, dennoch war er froh, dass er nicht mit Sakura tauschen musste. Ihren strafenden Blick ignorierend ordnete er an: „Sasuke, du bleibst hier bei Kori, während sie die Unterlagen zusammensucht. Naruto und ich werden uns solange etwas umschauen und darauf achten, dass wir keinen ungebetenen Besuch bekommen.“ Mit einem fast schon knurrenden Geräusch wand sich die Weißhaarige ab und trat auf das erste der vollgestopften Bücherregale zu. Sie würde eine halbe Ewigkeit in diesem stinkenden Kabuff brauchen, um die ganzen Unterlagen durch zu wälzen und das auch noch mit dem Blick des Uchiha im Nacken. Sie konnte sich wahrlich etwas Schöneres vorstellen. Warum zum Kuckuck hatte er ihr nicht Naruto dagelassen? >Wahrscheinlich weil dich Naruto wesentlich besser kennt als Sasuke und somit auch so ziemlich jede deiner Eigenarten< beantwortete ihre Innere Stimme die Frage. Die ganzen Überlegungen brachten sowieso nichts, sie hatte zu arbeiten. Und je schneller sie vorankam, desto schneller konnten sie dieses stinkende Labyrinth verlassen. Warum musste Orochimaru seine Verstecke auch alle unter der Erde bauen, hätte es eine schöne luftige Burg nicht auch getan. Noch einmal tief ausatmend schüttelte sie den Kopf und nahm sich den ersten Stapel vor. Sasuke der gelangweilt an einer der Wände lehnte, ließ seinen Blick immer mal wieder zwischen der Türe und der ANBU hin und her wandern. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Weißhaarige alles andere als begeistert war, ihn in ihrer Nähe zu haben. Sicher die meisten Ninjas gingen dem ehemaligen Nuke-nin lieber aus dem Weg, dennoch hatte der Schwarzhaarige den Eindruck, dass dies bei der ANBU einen anderen Grund hatte. Immer wieder wanderte sein Blick zu der Kunoichi, die so in ihre Arbeit vertieft war, dass sie ihn sogar völlig zu vergessen schien. Ihre bisweilen gekräuselte Nase und der angewiderte Gesichtsausdruck zeigten ihm, dass wahrscheinlich nicht viel Positives in Orochimarus Notizen zu finden war. Bisweilen schrieb sie etwas aus den Büchern heraus, bevor sie sie aussortierte oder legte sie gleich nach einem kurzen Durchblättern weg. So wie es aussah, landeten dennoch einige Bücher auf dem Stapel, den sie mit nach Konoha schleifen durften. Gelegentlich schauten auch Kakashi und Naruto vorbei, doch Sakura ließ sich dadurch nicht weiter beirren. Ganz am Rande bekam sie mit, wie Naruto lautstark verkündete, dass man doch mal eine Essenspause einlegen konnte, doch sie ignorierte die Hintergrundgeräusche gekonnt. Ganz in das vor ihr liegende Manuskript vertieft, stach ihr mit einem Mal etwas ins Auge – ein Teil fehlte. Wie schon bei einigen Notizen zuvor, hatte sie das Gefühl, dass einige Schriften auf andere Dokumente verwiesen, die selbstsamer Weise nicht bei den Unterlagen vorhanden waren. Vielleicht hatte der Sannin, die wichtigsten Mitschriften seiner Experimente in einem gesicherten Fach versteckt. Sich intensiv umschauend, erhob sie sich langsam und überlegte, wo ein solches Geheimversteck liegen könnte. Die fragenden Blicke der drei Männer hinter sich ignorierend, ging sie auf ein paar Wandbretter mit darauf stehenden Glasflakons zu und klopfte leicht an die dahinter liegende Wand. Nach ein paar Abtastungen konnte sie deutlich den Wiederhall eines Hohlraums wahrnehmen. Sie hatte sich also nicht getäuscht, als ihr die seltsame Ansammlung der Flakons aufgefallen war. Ein Kunai aus der Oberschenkeltasche ziehend, setzte sie dieses vorsichtig an einer der Mauerritzen an und versuchte, die Öffnung auszumachen. Die Wand schien sich jedoch kein Stück zu bewegen. Kakashi setzte an, etwas zu fragen, doch sie streckte nur den Zeigefinger empor, um ihm zu bedeuten, dass er warten solle. Ihr war gerade etwas eingefallen und so legte sie ihre Hände flach auf die Wand und konzentrierte ihr Chakra. Der Öffnungsmechanismus schien durch ein Jutsu gesichert zu sein, dass Sakura gänzlich unbekannt war. Mit einem ausreichend starken Chakrastoß müsste es ihr jedoch möglich sein den Schutz der Versiegelung zu umgehen. Sich fest auf die vor ihr liegende Aufgabe konzentrierend, leitete sie abrupt eine immense Chakrawelle in die Wand und wurde durch einen gewaltigen Rückstoß nach hinten geschleudert. Überrascht stellte die Haruno fest, dass sie nicht, wie erwartet gegen die Wand geschleudert wurde, sondern dass jemand sie aufgefangen haben musste. Innerlich betend, dass es sich dabei um Kakashi handelte, öffnete sie langsam die Augen, nur um Sasukes Gesicht über sich zu sehen. Der Schwarzhaarige lehnt mit dem Rücken an der Wand – die deutliche Einschlagspuren zeigte - und hielt sie auf seinen Armen, während er scheinbar gleichgültig auf sie runter schaute. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, befreite sie sich aus dem Griff des Uchihas und brachte noch gerade so ein genuscheltes „Danke“ heraus. Ein Blick auf die andere Seite des Zimmers zeigte ihr, dass die ganze Aktion wenigstens nicht umsonst gewesen war. Die kopfgroße Öffnung offenbarte mehrere Schriftrollen, auf die Sakura sogleich zutrat, während Kakashi ihr langsam folgte. Eine Hand auf ihre Schulter legend flüsterte er ihr leise zu. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, es geht schon. Ich war unvorsichtig und habe die zweite Sicherung übersehen. Das wird mir bestimmt kein zweites Mal passieren. Zumindest weiß ich jetzt, auf was ich in den anderen Verstecken achten muss.“ Der Grauhaarige nickte ihr kurz zu und half Sakura die Schriftrollen zum Tisch zu tragen, wo sie sogleich begann sie auszusortieren. Das Augenmerk fest auf die vor ihr liegenden Dokumente gerichtet, verfluchte sie jedoch sämtliche Götter die ihr gerade einfielen. Warum musste es auch unbedingt Sasuke sein, der sie auffing? Zumal sie dem Eisklotz eher zugetraut hätte, dass er sie ohne mit der Wimper zu zucken, an die Wand klatschen ließ. Vielleicht war sie ja auch einfach nur genau auf ihn zugeflogen, so dass die Gefahr bestand, mit ihr zusammen gegen die Wand geschleudert zu werden und er hatte nicht anders reagieren können. Ihre innere Stimme, dass der Uchiha in diesem Fall auch einfach einen Schritt auf die Seite hätte machen können, ignorierte sie dabei in voller Absicht. Nach kurzer Durchsicht der Schriftrollen, entschied sie alle mitzunehmen und verkündete mit einiger Erleichterung, dass sie fertig war. Zusammen mit den vier Büchern, die sie mitnehmen wollten, war der erste Rucksack bereits prall gefüllt und doch schienen auch Kakashi und Naruto erleichtert endlich wieder an die Oberfläche zu kommen. Sasuke nahm das ganze wie immer gleichgültig auf, auch wenn er selbst nichts dagegen hatte wieder an die frische Luft zu gelangen. Das Auffangen der ANBU war aus Reflex heraus geschehen, als er sie durch die Luft hatte fliegen sehen und doch fragte er sich, was eigentlich über ihn gekommen war. Zumal es in seinem Rücken äußerst unangenehm zog, der Aufprall war alles andere als leicht gewesen. Überrascht stellte er auf dem Weg nach draußen fest, dass die Weißhaarige neben ihm lief, während sie zuvor die ganze Zeit den Kontakt zu meiden schien. „Sobald sich mein Chakravorrat wieder einigermaßen erholt hat, heile ich deinen Rücken .... und danke nochmal fürs auffangen.“ Sasuke nickte hierzu nur, was Sakura einfach mal als „schon ok“ wertete. Wäre ihr Chakra durch das Öffnen des Faches nicht so aufgebraucht, hätte sie ihn auch gleich geheilt, doch so musste er einfach noch eine Weile warten, genau wie ihr kleiner Finger, der durch ein schmerzhaftes Pochen, darauf aufmerksam machte, dass er wahrscheinlich gebrochen war. Sie hatte sich nichts weiter anmerken lassen und den Schmerz so gut es ging ignoriert, trotzdem konnte sie es kaum erwarten, dass sie ihr Nachlager aufschlugen. Naruto, der in beachtlichem Tempo vorausstürmte, bekam von dem ganzen nicht viel mit, während sich Kakashi der hinter den beiden lief, ein Schmunzeln auf die Lippen legte. Vielleicht würde die Mission doch nicht so nervenaufreibend werden, wie vermutet. Zumal er es äußerst interessant fand, dass Sasuke Sakura aufgefangen hatte. Er wollte dies eigentlich selbst tun, doch war der Schwarzhaarige ihm zuvor gekommen. Draußen vor dem Versteck angekommen, war die Sonne bereits am untergehen, sie hatten den ganzen Tag in den unterirdischen Gängen verbracht. Die Haruno atmete erleichtert die frische Luft ein und genoss den Wind der ihr ins Gesicht wehte und mit ihren langen Haaren spielte. Genießerisch schloss sie die Augen und ließ die letzten Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht scheinen. Sie kam nicht umhin den Uchiha für seine Ausdauer zu bewundern, die ganzen Jahre in diesen Löchern zu hausen, nur um seine Ziele zu erreichen. Kakashi riss sie aus ihren Gedanken, indem er den Aufbruch anordnete. „Ich würde sagen, wir kehren zunächst zu unserem letzten Lagerplatz zurück und machen uns morgen früh auf zum nächsten Versteck.“ Ein kurzes Nicken der drei und sie machten sich auf den Weg, ohne dabei die beobachtenden Blicke einer größeren Ansammlung Shinobi zu bemerken, die sie seit Verlassen der Tunnel sorgsam im Auge behielten. Unter anderen Umständen, wären Sakura die Präsenzen nicht entgangen, doch durch den Chakraverlust konnte sie die unterdrückten Signaturen nicht spüren. Ein Umstand der dem Konoha-Team zum Verhängnis werden konnte. ----------------------------------- Finster blickte Sakura auf ihren kleinen Finger hinunter und fluchte vor sich hin. Denn bevor sie ihn heilen konnte, musste sie ihn noch gerade ziehen und das, würde mehr als wehtun. Die Zähne zusammenbeißend zog sie mit einem kräftigen Ruck und konnte ein Aufkeuchen nicht unterdrücken, bevor ihr heilendes Chakra aufleuchtete und sich eine wohlige Wärme in ihrer Hand ausbreitete. Die Medic-nin hatte zwar noch nicht ihr volles Level erreicht, dennoch reichte ihr Chakra aus um nun auch Sasuke die versprochene Heilung zukommen zu lassen. Hinter dem Uchiha kniend, wanderte sie mit ihren leuchtenden Händen an dessen Rücken entlang und lockerte nebenbei noch die diversen Verspannungen. Doch plötzlich hielt Sakura in ihrem Tun inne, als sie das Näherkommen mehrere Personen spürte. Sie wollte schon den Mund aufmachen, als Sasuke ihr zuvor kam. „Ich weiß, ich spüre sie auch.“ Langsam erhob sich die Haruno und ging zurück zu ihrer Tasche um ihre, zuvor abgelegten, Saigabeln wieder an sich zu nehmen. Auch Kakashi und Naruto schienen die Situation erkannt zu haben, denn während sie scheinbar gleichgültig weiter die Zelte aufbauten, waren ihre Waffen in greifbarer Nähe. Schließlich waren sie komplett eingekreist und niemand gab sich mehr dem Anschein die Ankömmlinge nicht bemerkt zu haben, denn alle machten sich kampfbereit indem sie ihre Waffen zogen. Der vermeintliche Anführer, ein ziemlich bulliger Kerl, trat vor, während sich seine Männer noch zurückhielten und mit kampflustigen Blicken auf die Vierer-Gruppe blickten. Der bullige Ninja ließ seine Augen über den Lagerplatz und die kampfbereiten Ninjas wandern, während sein Blick an Sakura hängen blieb. Sich über die Lippen leckend, zog er sie mit seinen Blicken förmlich aus. „Was für nette Gesellschaft ihr da bei euch habt. Wenn ihr uns die Süße und euer Gepäck freiwillig übergebt, lassen wir euch vielleicht sogar am Leben.“ Die Männer rings um sie herum fingen lautstark an zu lachen, während Sakura nur ein verachtendes Schnauben von sich gab. „Nur nicht so aufmüpfig Kleine, ich bin sicher wir werden zusammen unseren Spaß haben“ raunte er der Weißhaarigen zu, während er langsam in ihre Richtung schritt. Überrascht stellten Sasuke und Naruto fest, dass Kakashi leise kicherte und scheinbar keine Anstalten machte, seiner Partnerin zu Hilfe zu eilen. Vielmehr lag sein Blick auf den restlichen Männern, die sie umzingelten und schien sich keinerlei Sorgen um die Weißhaarige zu machen. Ihre spöttische Antwort zeigte auch keinerlei Furcht gegenüber dem Anführer und ließ diesen einen Moment in seiner Bewegung erstarren. „Wenn du glaubst, dass ich für dich die Beine breit mache, bist du noch dümmer als zu aussiehst.“ Ein gehässiges Lachen legte sich auf sein Gesicht, bevor er mit einem kräftigen Sprung vorwärts stürmte. „Als ob du eine andere Wahl hättest, Schätzchen.“ „Das Schätzchen kannst du dir sonst wo hinschieben.“ Mit diesen Worten beförderte Sakura eine ihrer am Boden liegenden Saigabeln mit dem Fuß schwunghaft in die Luft und fing diese mit der Hand auf. Mit einer schnellen Bewegung, stieß sie ihr Knie die Leistengegend des kräftigen Shinobi, bevor sie mit einer geschickten Drehung die Saigabel direkt in sein Herz bohrte. Mit einem lauten Krachen und einem überraschten Gesichtsausdruck, kippte dieser nach hinten und blieb bewegungslos lieben. Mit kaltem Blick fixierte sie die anderen Männer, die ihr, noch immer fassungslos entgegen starrten. Für die abtrünnigen Shinobi war diese ganze Aktion viel zu schnell über die Bühne gegangen, so dass sie noch immer nicht richtig verstanden, was gerade passiert war. Kakashi und die anderen Beiden ließen ihnen auch keine Chance das eben geschehene zu realisieren, denn sie griffen nun ihrerseits augenblicklich an. Sakura indes stürmte, nach ihrer weiteren Saigabel greifend, ebenfalls nach vorne und mischte sich unter das Getümmel. Keine zehn Minuten später, war alles vorbei und der Lagerplatz glich einem Schlachtfeld. Das schnelle Ende verdankten sie unter anderem Narutos Schattendoppelgänger, denen die meisten der fremden Shinobi nicht viel entgegenzusetzen hatten. Da keiner von ihnen ein Stirnband trug, konnte man davon ausgehen, dass es sich dabei um die von Kankuro gesuchten Abtrünnigen handelte. Mit einem erschöpften Keuchen ließ sich die Haruno auf die Knie sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Unter anderen Umständen, hätten diese Typen sie wahrscheinlich nicht mal dazu gebracht, schneller zu atmen. Doch durch die ganze Aktion in Orochimarus Versteck und den enormen Chakraverbrauch war sie mehr als erschöpft. Überraschenderweise kniete sich Naruto vor sie hin und reichte ihr, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, seine Wasserflasche, die sie dankbar entgegen nahm. „Das war ziemlich cool, Kori-chan. Ich dachte schon dem Typen fallen gleich die Augen raus, so wütend hast du ihn mit deinem Spruch gemacht.“ Sakura entwich ein belustigtes Kichern. „Ist das ein Friedensangebot?“ Der Blondschopf kratzte sich verlegen am Kopf. Er gab ja zu, dass es normalerweise nicht seine Art war, jemand von vornherein abzulehnen, doch musste er sich eingestehen, dass er es bei der Weißhaarigen getan hatte. Hauptsächlich weil sie eben nicht Sakura war – gut und auch ein bisschen weil sie ihm gegenüber auch nicht gerade nett war. Aber er wäre nicht Naruto, wenn er nicht versuchen würde mit ihr klar zu kommen. Lachend streckte er ihr daher die Hand entgegen, die sie ebenfalls mit einem Lächeln ergriff. Kapitel 3: Verdacht ------------------- Mit einiger Erleichterung blickte Sakura auf die eher schmale Bücherwand und war mehr als froh, dass dies das letzte Versteck war, dass Sasuke kannte. Nach nunmehr fünf Tagen und mehreren Scharmützeln mit ein paar Oto-nins, die alle relativ harmlos verlaufen waren, freute sie sich auf zu Hause und ein ordentliches Bad. Die Reinigung mit kaltem Flusswasser war ihr mehr als zuwider und auch den Herren der Schöpfung, würde eine Grundreinigung mal wieder gut tun. Aber was erwartete sie auch. Nach fünf Tagen in stinkenden Kellerräumen und mehreren Gefechten, konnte ja auch niemand erwarten, dass sie wie Blumen dufteten. Alles in allem war die Mission bisher gut verlaufen, die Kämpfe waren ohne größere Schwierigkeiten zu gewinnen gewesen und nur hier und da waren ihre Fähigkeiten als Medic-nin gefragt gewesen. Zumindest bis zu dem gestrigen Vorfall, als es Naruto getroffen hatte. Noch immer zähneknirschend dachte sie an das Vorkommnis im letzten Versteck. *FLASHBACK* Die Haruno hatte sich angewöhnt, immer zuerst die offenen Buchreihen durchzugehen, bevor sie sich auf die Suche nach dem geheimen Fach machte, dass scheinbar in jedem Labor vorhanden war. Es war eine reine Sicherheitsmaßnahme, falls das Fach mit irgendwelchen Sprengfallen oder sonstigem versehen war, musste sie nur nach den bereits aussortierten Büchern greifen und verschwinden. Doch leider schien Naruto, der schon die ganze Zeit um sie herumrannte, weil er sich langweilte, nicht warten zu können und suchte selbst nach dem Fach. Sakura, die den nervigen Chaoten ignoriert hatte und wie immer vertieft war in ihre Lektüre, bemerkte dies zu spät und hörte entsetzt wie ein Abschussmechanismus aktiviert wurde. Der Uzumaki versuchte zwar den abgeschossenen Giftnadeln auszuweichen, doch leider war er nicht schnell genug. Ein gutes Dutzend traf ihn trotzdem. Entsetzt sprang die Haruno auf und schrie nach Kakashi, während sie neben Naruto niederkniete und so schnell wie möglich die Nadeln entfernte. Wütend über sich selbst, dass sie nicht besser aufgepasst hatte, schrie sie Naruto an, während ihr eine kleine Träne über die Wange lief: „Du verdammter Idiot! Was hast du dir nur dabei gedacht?“ Genau im selben Moment kamen der Hatake und Sasuke in den Raum gestürmt, nachdem sie den verzweifelten Ruf der Kunoichi vernommen hatten. Sich kurz die Träne aus dem Gesicht wischend, drehte sie sich zu den beiden um und blickte ihnen ernst entgegen. „Er wurde von mehreren Giftnadeln getroffen. Ich brauche sofort sauberes Wasser und zwar schnell!“ Kakashi stürmte sofort nach draußen um Wasser zu holen, während der Uchiha zu Sakura trat. Gemeinsam hievten sie den schwer atmenden Naruto auf einen der Tische und die Weißhaarige griff nach ihrer Medizintasche. Sie wusste, dass sie nur das Nötigste und vermutlich nicht alle Kräuter für ein Gegengift dabei hatte. Mit etwas Glück waren vielleicht noch einige Kräuter in Orochimarus Hexenküche brauchbar. Ungeduldig griff sie nach dem Wasser, das der eben erschienene Grauhaarige ihr entgegenstreckte und begann das Gift aus Narutos Körper zu ziehen. Sie hoffte nur, dass Kyuubis Selbstheilungskräfte auch bei einer Vergiftung wirkten, denn alles herausziehen konnte sie nicht. Nach kurzer Analyse stellte sie gedanklich das Gegengift zusammen und suchte in ihrer Tasche und dem Labor nach den benötigten Kräutern. *FLASHBACK ENDE* Die meisten Vorräte Orochimarus waren jedoch nicht mehr zu gebrauchen gewesen, so dass das Gegengift nicht alle benötigten Komponenten aufwies. Der Uzumaki schwebte zwar nicht mehr in Lebensgefahr, dennoch war er, durch die nicht ganz vollständige Entgiftung, erstmal Schachmatt gesetzt. Aus diesem Grund war Kakashi mit Naruto auch in ihrem versteckten Lagerplatz zurückgeblieben, während sie mit Sasuke das letzte Versteck aufsuchte. Mit einem tiefen Seufzer griff sie nach dem ersten Buch und beförderte dies auf den Tisch, während sie versuchte die Blicke des Schwarzhaarigen in ihrem Nacken zu ignorieren. Warum musste es auch immer wieder Sasuke sein. Er hätte ja auch ihr oder Kakashi die Lage des Verstecks erklären können, so dass er selbst bei Naruto zurückblieb. Aber nein, der Hatake schien in letzter Zeit die unangenehme Ansicht zu haben, dass sie doch gut mit dem Uchiha zusammenarbeitete. Einige Stunden später legte Sakura das letzte Buch zur Seite, wobei sie diesmal nur zwei mitnehmen mussten. Sich langsam umsehend massierte sie ihren verspannten Nacken und ließ die Wirbel ihres Halses unangenehm knacken, als sie den Kopf mehrmals drehte. Soviel auf einmal hatte sie schon lang nicht mehr gelesen und die ständig gebeugte Haltung, über dem Tisch, war nicht unbedingt angenehm. Während des Studierens der Texte, viel ihr dies nie auf, doch spätestens wenn sie sich erhob oder streckte, spürte die Haruno die verspannten Muskeln. Die Stimme Sasukes, riss die Haruno aus ihren Überlegungen: „Ein Fach scheint es diesmal nicht zu geben, aber hinter dem Bücherregal ist eine geheime Tür.“ Überrascht blickte die Weißhaarige den an der Wand lehnenden Uchiha an, bevor sie vor dem mittlerweile leer geräumten Regal stehen blieb. Bisher hatte jedes der geheimen Fächer mit einer unangenehmen Überraschung aufgewartet, so dass Sakura das Regal vorsichtig auf die Seite schob und die nunmehr leere Wand fixierte. Der warme Atem Sasukes in ihrem Genick ließ sie kurz zusammenzucken. Auch seine dunkle Stimme direkt an ihrem Ohr, bescherte ihr eine Gänsehaut: „Lass mich die Tür öffnen. Falls etwas schiefgeht, kannst du mich eher wieder zusammenflicken.“ „So wie Naruto?“ antwortete Sakura melancholisch. Der Uchiha hob fragend eine Augenbraue. „Warum geht dir das mit Naruto so nahe? Schließlich war er doch selbst Schuld, er wusste, dass er mit dem Öffnen warten sollte.“ Die Haruno verspannte sich augenblicklich. Warum schrie sie ihm nicht gleich entgegen, dass sie Sakura war. Einem inneren Impuls folgend sprach sie das erste aus, dass ihr in den Sinn kam. „Sakura wird mir den Hals umdrehen, wenn sie erfährt, dass ihr bester Freund vergiftet wurde.“ Sasuke sagte hierzu nichts weiter, sondern wand sich der geheimen Tür zu. Die Kunoichi konnte nur hoffen, dass sie irgendwelche Vermutungen des Uchihas zerstreut hatte. Sie musste wirklich besser aufpassen. Die Zusammenarbeit war die letzten Tage so einfach gewesen, dass sie nicht wirklich darauf geachtet hatte, irgendwelche offensichtlichen Charaktereigenschaften Sakuras versteckt zu halten. Unter anderem ihre Sorge um den blonden Chaoten. Mit einigen Fingerzeichen konnte Sasuke schließlich die Türe öffnen und wich, durch seine aktivierten Sharingan, geschickt den auf ihn zufliegenden Kunai und Shuriken aus. Ein nach Verwesung stinkender Geruch schlug den beiden entgegen, der Sakura dazu veranlasste die Hand vor den Mund zu halten. Mit einigem Widerwillen folgte sie dem Schwarzhaarigen in die dunkle Kammer. Als Sasuke jedoch einige der Fackeln entzündete, hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht, um den Anblick der sich ihr bot, hinter sich zu lassen. Der ungefähr zwei Meter hohe und acht Meter lange Raum, war an den Wänden voll gestellt mit obskuren Gerätschaften und Flüssigkeiten. Doch das war es nicht, was die Haruno dazu veranlasste, den Rollkragen ihres Oberteils über Mund und Nase zu ziehen und den Würgereiz zu unterdrücken. An einer Seite der Kammer waren etliche Zwinger aufgestellt, in denen noch immer etliche Opfer von Orochimarus Experimenten lagen. Sie konnte nur hoffen, dass der Tod schnell gekommen war, doch hegte sie anhand der ausgemergelten Überreste eher den unaussprechlichen Verdacht, dass sie ganz einfach hier unten vergessen wurden. Sakura verstand einfach nicht, wie man so etwas, einem anderen Mensch antun konnte. Sie hatte Orochimaru schon immer für ein Monster gehalten, doch dieser Anblick ließ ihre Abscheu vor dem Sannin ins Unermessliche steigen. Nach einem kurzen Seitenblick auf Sasuke, der sich wie immer nichts von seinen Gefühlen anmerken ließ, trat sie in die Mitte des Raumes um nach der einzigen Schriftrolle auf dem Tisch zu greifen. Fast rechnete sie mit einer weiteren Falle doch nichts passierte. Mit schier unermesslicher Erleichterung trat sie den Rückweg nach draußen an. Das war der letzte Posten Orochimars den sie durchsuchen mussten - wenn auch mit Abstand der Schlimmste – und die ANBU war nur noch froh, wenn die Mission endgültig abgeschlossen werden konnte. Denn jetzt mussten sie nur noch die vier prall gefüllten Taschen nach Konoha bringen, auch wenn wahrscheinlich irgend jemand Narutos Tasche mittragen musste. Vor dem Versteck angekommen, lehnte sich Sakura jedoch zunächst an einen Felsen und versuchte die Bilder und den Geruch aus dem Kopf zu bekommen. Ein schier aussichtsloses Unterfangen, dass ihr noch immer die Galle hochkommen ließ. Wie konnte Sasuke das nur aushalten? Sie selbst würde sich am liebsten in den Busch übergeben und in einen Heulkrampf ausbrechen. Eine solche Grausamkeit gegenüber einem lebendigen Wesen war einfach nur unmenschlich und die Haruno war mehr als froh darüber, dass der Uchiha den Sannin getötet hatte. So völlig in Gedanken, entgingen ihr die Blicke Saskes dabei völlig. Der Schwarzhaarige kam nicht umhin, einige Auffälligkeiten festzustellen. In einigen Dingen kam sie ihm sehr vertraut vor, unter anderem ihre Sorge und ihr Mitgefühl anderen gegenüber. Einen aberwitzigen Moment lang hatte er sie sogar mit der Rosahaarigen verglichen, doch den Gedanken schnell wieder verworfen. Nicht nur weil sie die Haruno scheinbar selbst kannte, sondern auch weil ihr Verhalten im Kampf so völlig anders war, als das seiner alten Teamkameradin. Im Gegensatz zu Sakura legte die weißhaarige ANBU eine gewisse Kaltblütigkeit an den Tag. Sie zeigte weder Mitleid noch Mitgefühl und schien keine Probleme damit zu haben im Kampf zu töten. Andererseits schien sie die Sache im Verlies ziemlich mitgenommen zu haben. Auch ihre schnellen und anmutigen Bewegungen im Kampf erinnerten ihn stark an Sakuras Auffangaktion im Krankenhaus. Statur und Aussehen stimmten bis auf Haar- und Augenfarbe auch. Im Stillen fragte er sich, warum ihn das überhaupt so interessierte. Selbst wenn es sich bei der Frau neben ihm tatsächlich um Sakura handelt sollte – was er sich irgendwie nicht vorstellen konnte – spielt dies doch eigentlich keine Rolle. Es konnte ihm doch egal sein. Oder nicht? Mit einem Ruck richtete sich die ANBU wieder auf und griff nach ihrem Rucksack, mit einem kurzen Kopfnicken gab sie dem Uchiha zu verstehen, dass sie gehen konnten. Während sie den Rückweg Richtung Lagerplatz einschlugen, beschloss Sasuke ganz einfach sie im Auge zu behalten, wenn auch nur um seine Vermutungen zu widerlegen. Schaden konnte es ja schließlich nicht. --------------------------------- Freudig blickte Sakura auf das vor ihnen liegende Dorf und konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen. Die Rückreise hatte sich noch als überaus anstrengend erwiesen, da sie mehrmals einer größeren Gruppe Oto-nin ausweichen mussten und sie ein weiteres Mal in einen Kampf verwickelt wurden. Das schwere Gepäck und der noch immer etwas angeschlagene Naruto, machten die Sache nicht wirklich leichter und nur der Gedanke an ihr eigenes Bett und das Badezimmer hielten sie im Moment noch aufrecht. Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg zur Hokage, nachdem sie den Uzumaki im Krankenhaus abgeliefert hatten. Narutos Nachfrage nach Sakura hatte den Magen der ANBU kurz zusammenziehen lassen. Shizunes Ausrede, dass Sakura Urlaub habe und zu Hause war, kam flüssig über die Lippen und ließ keinen Verdacht entstehen. Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass Sasuke sie während der ganzen Zeit im Hospital im Auge behielt. Innerlich verfluchte sie die schnelle Auffassungsgabe und die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. Warum konnte er nicht mehr wie Naruto sein? Dann hätte sie zumindest schon mal eine Sorge weniger. Zum Glück waren solche Missionen nicht die Regel und sie war froh darüber, in Zukunft wieder mit ihrem alten Sensei allein unterwegs zu sein. Die prall gefüllten Taschen bei Tsunade abstellend und einen kurzen Missionsbericht Kakashis abgebend, trennten sich die Wege der verbliebenen Drei und Sakura machte sich auf einigen verstecken Umwegen auf den Weg nach Hause. Nur um sicher zu gehen, hielt sie dabei immer wieder nach Sasukes Chakra Ausschau, das sich glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung bewegte. Nachdem die Rosahaarige sich den Dreck der Reise abgewaschen hatte, gönnte sich Sakura ein entspannendes Bad und schloss genießend die Augen. Sie wusste, dass sie die nächste Zeit noch zusammen mit Tsunade, die diversen Unterlagen durchsehen und bearbeiten musste, doch das Schlimmste lag hinter ihr. Bevor sie sich erschöpft auf ihr Bett fallen lassen konnte, machte sie die Änderung ihres Äußeren wieder rückgängig und ihr vertrautes Spiegelbild blickte ihr, mit grünen Augen und rosa Haaren, entgegen. Kapitel 4: Verschleierung ------------------------- Lächelnd und mit einer großen Portion Ramen bewaffnet, trat Sakura nach einem kurzen Klopfen in Narutos Krankenzimmer. Überrascht stellte sie fest, dass der schwarzhaarige Uchiha ebenfalls anwesend war und gelangweilt an der Wand lehnte. Einen kurzen Augenblick verschwand das Lächeln aus dem Gesicht der Rosahaarigen, da sie nicht wirklich mit Sasukes Anwesenheit gerechnet hatte. Er war eigentlich nicht der Typ, der einen freiwillig im Krankenhaus besuchte, egal um wenn es sich dabei handelte. Doch wie es aussah gab es doch noch Grund zu hoffen. Die Miene des blonden Chaoten, der aufrecht in seinem Bett saß und noch leicht blass um die Nase war, strahlte Sakura mit einem breiten Lächeln entgegen und rief begeistert aus: „Rieche ich da etwa Ramen!“ Kichernd hob Sakura die Tüte mit der Schüssel hoch und trat auf das Krankenbett zu. „Shizune hat mir erzählt, dass du noch bis morgen hierbleiben musst und da dachte ich mir, ich mach dir eine kleine Freude.“ „Sakura-chan, du bis die Beste!“ „Natürlich! Ich kenne dich doch. Du kannst es doch nach jeder Mission kaum erwarten, deine heißgeliebten Nudeln in dich reinzustopfen.“ Naruto der gerade anfangen wollte zu Essen, blies einen Moment beleidigt die Backen auf, was die Rosahaarige nur zu einem erneuten Kichern verleitete. Ein kurzer Seitenblick auf Sasuke zeigte ihr, dass dieser ebenfalls ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen hatte. Der Uzumaki beachtete dies nicht weiter, sondern wand sich lieber seiner Schüssel Ramen zu und ignorierte die amüsierten Blicke Sakuras. Erst nachdem er die Schüssel vollends gelehrt hatte, schenkte er ihr ein breites Naruto-Grinsen und umarmte sie dankbar. Nachdem sich die Medic-nin endlich aus der atemraubenden Umklammerung gelöst hatte, nahm sie das Krankenblatt vom Bett und blätterte dieses kurz durch. Laut der letzten Blutuntersuchung war das Gift fast vollständig neutralisiert und der Blonde musste sich die nächsten zwei Tage nur noch etwas schonen, weshalb Tsunade auch den Krankenhausaufenthalt angeordnet hatte. Ihre Sensei wusste ganz genau, dass der Wirbelwind sich sonst keinen Moment ausruhen würde. „Du darfst Kori nicht sauer sein. Es war nicht ihre Schuld“, kam es in beschützendem Tonfall plötzlich von Naruto. Sakura schaute etwas verwirrt von der Krankenakte auf. „Bitte?“ „Na Teme hat mir erzählt, dass Kori wohl Angst hatte, dass du ihr den Hals umdrehst, weil ich verletzt wurde. Es war aber wirklich nicht ihre Schuld, ich hab nicht genug aufgepasst. Sei ihr also bitte nicht böse.“ Noch immer etwa verwirrt, blickte die Haruno auf Narutos bittendes Gesicht und konnte sich nur mühsam ein Lachen verkneifen. >Wenn der wüsste, dass er dich gerade bittet, dir selbst zu verzeihen< gab ihre Innere Stimme wie immer ihren Senf dazu. Der skeptische Blick Sasukes entging ihr jedoch keinesfalls und so antwortete sie noch immer lächelnd: „Mach dir da mal keine Sorgen Naruto. Ich bin Kori doch gar nicht böse. Außerdem glaube ich kaum, dass ich ernsthaft in der Lage wäre, Koris Gesundheit in irgendeiner Form zu gefährden.“ Das schien den Uzumaki aber keinesfalls zufrieden zu stellen: „Ach hör doch auf damit! Ich weiß genau, dass du wie ich auf Jonin-Level bist und die Prüfung auch ohne Probleme bestanden hättest. Also warum stellst du dich selbst so schwach dar?“ Naruto hatte mit einem solchen Ernst gesprochen, dass Sakura nicht wusste was sie darauf antworten sollte. Auch dass der Uchiha dem ganzen seine volle Aufmerksamkeit zollte, gefiel ihr ganz und gar nicht. Überhaupt hatte sie schon seit der Mission, dass Gefühl das der Schwarzhaarige etwas ahnte. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen um etwaige Vermutungen aus der Welt zu schaffen. Doch zunächst musste ihr noch eine plausible Antwort auf Narutos Frage einfallen. Etwas genervt fuhr sie sich durch die langen Haare und schaute an dem Blonden vorbei an die Wand. Sie hasste es, ihm in die Augen zu lügen. „Das hatten wir doch schon. Meine Gründe, für meine Entscheidung, haben sich nicht geändert. Ich ziehe es ganz einfach vor, den Menschen zu helfen, statt sie zu bekämpfen. Und egal was du sagst, ich werde meine Meinung nicht mehr ändern.“ Glücklicherweise rettete sie Shizunes Erscheinen vor weiteren Fragen. „Ich hab mir fast gedacht, dass du hier bist Sakura-san. Tsunade schickt mich, um dir auszurichten, dass dein restlicher Urlaub gestrichen ist. Sie möchte, dass du gleich mit Orochimarus Unterlagen anfängst.“ Sakura nickte ergeben und wollte gerade aufstehen, als Naruto sie erneut zurückhielt. „Sag mal Saku-chan, weißt du zufällig wo Kakashi ist. Ich wollte ihn noch etwas wichtiges fragen.“ Etwas skeptisch blickte die Rosahaarige in Narutos blaue Augen. Warum fragte er das gerade sie? Hatte er womöglich auch einen Verdacht.... nein unmöglich, das vor ihr war schließlich Naruto... und doch.... Ihr Freund hatte manchmal auch seine lichten Momente. Doch wieder war es Shizune, die ihren Hals aus der Schlinge zog. „Kakashi und Kori sind auf Mission und kommen wahrscheinlich erst nächste Woche wieder. Du wirst mit deiner Frage solange warten müssen.“ Etwas überrascht blickte der Uzumaki wieder zu Sakura. „Ach so, na dann auch egal. Überanstreng dich nicht, bei was auch immer du mit dem Zeug machen musst. So wie Kori ständig das Gesicht verzogen hat, stehn da nicht wirklich tolle Sachen drin.“ Das konnte er wohl laut sagen, aber trotzdem nickte sie ihrem Freund lächelnd zu und verabschiedete sich mit einem kurzen „Bye“ von ihren alten Teamkameraden. Sie musste unbedingt darauf achten, dass die beiden sie nicht beim Lesen erwischten, denn scheinbar hatte sie auch als Kori ihre unliebsame Angewohnheit nicht abstellen können, das Gesicht den Inhalt wiederspiegeln zu lassen. Und bei dem was in Orochimarus Büchern stand, war Ekel wohl am ehesten in ihrem Gesicht zu finden gewesen. Bevor Sakura sich auf den Weg in ihr eigenes Labor machte, dankte sie Shizune noch für ihre Hilfe. Sie hatte wirklich immer die unliebsame Aufgabe, alle möglichen Leute anzulügen, um Sakuras Doppelleben geheim zu halten. Jetzt musste die Haruno nur noch aufpassen, dass Kakashi darin eingeweiht wurde, dass Kori ihn angeblich bei der Mission begleitet hatte, bevor er bei seiner Rückkehr Naruto oder Sasuke über den Weg lief. Gott, war das alles anstrengend. Und das nur weil sie nicht wollte, dass jemand von ihrem Dasein als ANBU erfuhr. Manchmal fragte sie sich, ob das alles überhaupt den ganzen Stress wert war. ------------------------------- Die nächsten Wochen quälte sich Sakura mit den Notizen und Unterlagen Orochimarus herum. Wobei es Tsunade dabei hauptsächlich um die Technik ging, die der Sannin benutzte um sein Leben zu erhalten. Nach verschiedenen Berichten und Sichtungen hegte die Hokage nämlich den unangenehmen Verdacht, dass es Kabuto gelungen war, seinen Meister vor dem Tod durch Sasuke zu retten. Noch war sich Tsunade nicht sicher, doch ausschließen konnte sie das ganze auch nicht. So bekam Jiraya zusätzlich noch den Auftrag, nicht nur die Aktivitäten der Akatsuki im Auge zu behalten, sondern auch nach dem grauhaarigen Brillenträger Ausschau zu halten. Durch einen kleinen Trick war es der Haruno letztlich auch gelungen, die Aufmerksamkeit Sasukes von sich abzulenken. Indem sie mit etwas Hilfe ihrer Sensei, den Uchiha ein Training zwischen Kori und Sakura sehen ließ. Da durch Sasukes Sharingan ein einfacher Doppelgänger nicht den gewünschten Effekt erzielt hätte, waren Sakura und Tsunade übereingekommen, dass Sakura selbst als Kori kämpfen würde und ihre alte Sensei sich durch ein Nin- und ein Medic-Jutsu in die Rosahaarige verwandelte. Das Schwierige dabei war, dass die Jutsus so aufwendigen und geschickt gestalteten werden mussten, dass der Schwarzhaarige, sie durch sein Bluterbe dennoch nicht durchschauen konnte. Shizune war es dann anheim gefallen, Sasuke zu dem Trainingsplatz zu locken, was nicht wirklich schwer war, denn der Uchiha schien in letzter Zeit ständig in Sakuras Nähe zu sein. Ein für die Rosahaarige unangenehmes Gefühl, zwischen Herzflattern und Magenschmerzen, war die Folge. Da sich Tsunades und Sakuras Kampfstil mehr als ähnlich waren, schließlich waren sie Lehrer und Schüler, war in diesem Punkt eine Täuschung relativ einfach. Die Haruno hoffte nur, dass Sasuke nach diesem vermeintlichen Trainingskampf nicht weiter darüber nachdenken würde, wie ähnlich sich Kori und Sakura waren – nicht nur in der Kampftechnik sondern auch in gewissen Charaktereigenschaften, von Statur und Größe mal ganz abgesehen. Das plötzlich darauf folgende Desinteresse, versetzte der rosahaarigen Kunoichi jedoch auch einen kleinen Stich. Denn scheinbar hatte Sasukes Aufmerksamkeit und Wissbegierde ihr gegenüber, wirklich nur an Kori gelegen. Ein Punkt, der ihr wirklich zu denken gab und sie in ihrer Ansicht bestärkte, dass der Schwarzhaarige niemals ihre Gefühle erwidern würde. Geschweige den eine freundschaftliche Beziehung zu ihr suchen würde, wie zu Naruto. Genau das war auch der Grund, der sie in ihrer Entscheidung eines Doppellebens bestärkte. Als Kori kannte sie niemand. Sie war frei von jeglichen Bindungen und Hemmungen die ihr als Sakura auferlegt waren. Das beste Beispiel dafür war ihr kleines Schäferstündchen mit Kakashi. Als Sakura war sie das liebe biedere Mädchen, dass nicht mal gesehen wurde, wie es einen Mann küsste und ihren alten Lehrer immer noch mit Sensei ansprach. Als Kori jedoch war sie offen für alles und durchaus experimentierfreudig. Auch ihr respektloses Verhalten anderen gegenüber, stand in keinerlei Einklang zu Sakuras Höflichkeit. Die Wahrheit war, sie genoss es einfach Kori zu sein. Ein völlig anderer Mensch und völlig unbelastet von der Vergangenheit oder etwaigem Herzschmerz. Zumindest versuchte sie ihre Vergangenheit als Sakura zu vergessen und einfach nur Kori zu sein. Sie genoss die ANBU-Missionen in vollen Zügen, auch wenn sie nicht immer einfach waren. Am liebsten zog sie immer noch mit Kakashi los, auch wenn sie sich über die Zusammenarbeit mit anderen ANBUS nicht beschweren konnte. ------------------------------- EINIGE MONATE SPÄTER Büro der Hokage - Hauptversammlung Schweigend stand Sakura neben Kakashi und lauschte den beunruhigenden Worten Tsunades. Orochimaru lebte! Aus verlässlicher Quelle, unter anderem Jiraya und einigen ANBU-Berichten, stand nun offiziell fest, dass es Kabuto gelungen war, die alte Schlange zu retten. Diese Neuigkeit wurde von den meisten, mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die vorherrschenden hierbei, waren wohl Angst und Wut. Bei Sakura steigerte es nur ihre Abscheu gegenüber dem Sannin, denn aufgrund ihrer Recherchen in seinen alten Unterlagen, wusste sie genau, was für einen Preis Orochimaru für seine scheinbare Unsterblichkeit bezahlte. Doch genau wie bei den anderen ANBU im Raum war ihre Mine unter der Maske nicht zu erkennen, während die Jo-nin und Clanoberhäupter ihre Gefühle nicht verdecken konnten. Einzig und allein Sasuke glänzte wie immer durch seine gleichgültigen Gesichtszüge. Absolut nichts ließ erkennen, wie es in seinem Inneren aussah, nachdem er erfahren hatte, dass sein Tod geglaubter Meister anscheinend immer noch lebte. Sie wusste, dass ihn der Kampf gegen den Sannin damals beinahe das Leben gekostet hatte, schließlich war sie es unter anderem gewesen, die ihn nach seiner Rückkehr mehr oder weniger zusammengeflickt hatte. Wirklich gedankt hatte er ihr dies auch nicht. Völlig emotionslos hatte er Sakuras Behandlungen und Untersuchungen über sich ergehen lassen und kein einziges Mal war ein Danke über seine Lippen gekommen. Gut, die Medic-nin gab ja zu, sie hatte ihn auch nicht wirklich anders behandelt. Eine undurchschaubare Gesichtsmaske gehörte zum Arztsein dazu, schließlich sollte man den Patienten ja auch keine Angst machen, wenn die Situation etwas ernster wurde. Und mit genau dieser Maske der Neutralität und der Behandlung, wie bei jedem anderen Patienten auch, hatte sie so völlig anders reagiert, als es der Uchiha bei seiner Rückkehr erwartet hatte. Erst am letzten Tag seines Krankenhausaufenthalts, hatte sie kurz vor der Türe innegehalten und ein leises „Schön, dass du wieder da bist!“ von sich gegeben. Noch bevor Sasuke hierauf erwidern konnte, hatte sie den Raum verlassen und war ihm zukünftig aus dem Weg gegangen. Sowohl Sakura, als auch der Uchiha, dachten gerade an diese Zeit im Krankenhaus zurück und so wurden beide abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als die Hokage gerade weitere Befehle verteilte. Etwas fassungslos blickte Sakura ihrer alten Sensei entgegen und konnte noch immer kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. Sie sollte schon wieder mit dem Uchiha zusammenarbeiten? Das konnte doch nur ein Scherz sein. Wozu hatte sie sich den die ganze Mühe gemacht, seinen Verdacht zu zerstreuen, wenn sie jetzt schon wieder mit ihm auf Mission sollte? Zu allem Überfluss würde diesmal nicht mal Naruto dabei sein, da dieser mit Jiraya einen anderen Auftrag erhielt. Das bedeutete, dass sie mit Kakashi und Sasuke allein auf Mission musste. Sakura riss sich mühsam zusammen, Tsunade nicht vor aller Augen an die Gurgel zu gehen. Die Alte hatte ja nicht mehr alle Tassen im Schrank. Kakashi der ihre Unruhe zu bemerken schien, legte ihr eine Hand auf die Schulter und deutete mit dem Kopf kurz Richtung Tür. Mit einem Nicken gab sie ihm zu verstehen, dass sie verstanden hatte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Draußen, während im Büro selbst ein heilloses Durcheinander von Diskussionen und Zwischenrufen herrschte. Das gewaltige Organ der Hokage brachte für einen Moment Ruhe, doch kaum dass die beiden ANBU die Tür hinter sich schlossen, ging das Geschrei weiter. Sakura schob ihre Maske auf die Seite und begann ihre Stirn zu massieren. Das war keine Versammlung Elite-Shinobi, sondern der reinste Kindergarten. Ein genervtes Schnauben hinter sich, ließ die Kunoichi kurz zusammenzucken und über die Schulter blicken. Völlig unbemerkt, war der Uchiha ihnen nachgekommen und die Haruno zweifelte gerade stark an ihrem Chakraspürsinn. Etwas finster blickte sie ihm entgegen: „Du hast daran gearbeitet, dein Chakra besser zu unterdrücken!“ Das war eine Feststellung, keine Frage und Sasuke quittierte dies mit einem kleinen Lächeln. Es überraschte ihn nicht, dass die weißhaarige ANBU dies sofort bemerkte und doch war er etwas Stolz, dass sie seine Anwesenheit nicht wahrgenommen hatte, bevor er sich bemerkbar machte. Ihre gemeinsame Mission und ihr ungemeiner Spürsinn hatten ihn dazu angestachelt, seine Chakrakontrolle zu verbessern. Mit Erfolg wie sich nun zeigte. Noch immer schlecht gelaunt wand sie ihren Kopf wieder zu Kakashi um, der gerade eine Schriftrolle studierte. Mit wenig freundlicher Stimme fragt sie: „Wo müssen wir hin und wann geht es los?“ Mehr als vorsichtig blickte der Kopierninja ihr entgegen, er konnte die imaginäre Rauchwolke über ihrem Kopf förmlich dampfen sehen, während eine ihrer Stirnadern schon deutlich pulsierte. Jederzeit bereit, einen Sprung rückwärts zu machen, reichte er ihr das von Tsunade übergebene Dokument und versuchte dabei außer Reichweite ihrer Fäuste zu bleiben. So wütend hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt und er kalkulierte den Sicherheitsabstand auf mindestens zwei Armlängen, weshalb er sogleich noch einen Schritt rückwärts machte. Mit raschen Augenbewegungen überflog Sakura das Dokument, nur um es anschließend nach hinten zu Sasuke zu reichen. Die Mission war nicht besonders kompliziert. Sie mussten in einem kleinen Dorf einen ihrer Spione treffen, um weitere Informationen über Orochimaru entgegenzunehmen und diese gleichzeitig auch nach Suna weiterleiten. Viel beunruhigender war dabei die kleine Randnotiz am Ende des Dokuments, die Sasukes Antrag bezüglich der Aufnahme in die ANBU betraf. In weniger als drei Monaten, sollte er zusammen mit Naruto die Prüfung bestreiten dürfen und solange mit ihr und Kakashi Erfahrungen sammeln. Die ANBU war wirklich kurz davor umzudrehen und ihre Sensei ordentlich durchzuschütteln. Warum nur machte sie ihr das Leben so schwer? Sie wusste doch genau, dass Sakura dem Uchiha lieber aus dem Weg gehen wollte und jetzt steckte sie ihn auch noch für die nächsten drei Monate in ihr Team, wobei schon jetzt angemerkt war, dass Kakashi nach dieser Mission Naruto zugeteilt bekam und sie alleine mit Sasuke sein würde. Der Grauhaarige der sah, dass die Kunoichi förmlich kochte, machte einen weiteren Schritt nach hinten und ignorierte dabei Sasukes fragenden Blick. Erst nach diesem vergrößerten Abstand, erklärte er den beiden, dass sie sich in einer halben Stunde am Tor treffen würden und verschwand in einer Rauchwolke. Sakura derweil musste dringend Frust ablassen, bevor sie platze und so sprang sie kurzerhand zum Fenster hinaus und stürmt in einem Wahnsinnstempo über die Dächer Konohas. Der Uchiha sah ihr verwundert hinterher, bevor er kurz den Kopf schüttelte und ebenfalls in einer Rauchwolke verschwand. Er hatte keine Ahnung, warum die ANBU so gereizt war, aber er wusste schon jetzt, dass sie ihm die nächsten Monate nicht einfach machen würde. Frauen! Wer sollte da schon durchblicken. Kapitel 5: Erste Wahl --------------------- Zuhause angekommen riss sich Sakura die ANBU-Uniform vom Leib und stieg noch einmal, laut fluchend, unter die Dusche. Sie musste unbedingt versuchen wieder runterzukommen, damit sie sich gegenüber Sasuke nicht verriet. Der Schwarzhaarige konnte ja nicht ahnen, warum sie so wütend war und das war auch besser so. Wie sollte sie denn auch mit dem Kapitel Uchiha abschließen, wenn sie ihn in den nächsten Monaten ständig um sich haben würde. Das war doch einfach zum verrückt werden. Das warme Wasser, das ihr über den Rücken lief, sorgte für eine kleine Entspannung der Muskeln, dennoch fühlte sich die Kunoichi nicht wirklich beruhigt. Mit einem Handtuch bewaffnet, trat sie ins Schlafzimmer und schlüpfte in ihr übliches Missionsoutfit, wobei sie diesmal jedoch einen weißen Minirock mit einer darunter liegenden Panty, statt der üblichen langen Hose, anzog. Den Waffengürtel mit den Saigabeln umlegend, verzichtete Sakura diesmal auf die Kunaitasche, sondern versteckte lediglich jeweils eins in ihren Stiefeln und ein paar in ihrer Missionstasche. Die Haare zu einem hohen Zopf zusammengebunden, machte sie sich langsam auf den Weg zum Treffpunkt, wohl wissend, dass Kakashi ohnehin zu spät kommen würde. Wie erwartet lehnte Sasuke bereits an der Mauer des Tores und wartete. Mit gleichgültiger Miene nickte sie ihm kurz zur Begrüßung zu, bevor sie sich kurzentschlossen auf einem umgestürzten Baum setzte. Mit geschlossenen Augen, genoss sie die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne und war wie immer froh, dass dies eine Mission ohne Uniform war. Überhaupt trug sie die ANBU-Kleidung und die Maske so selten, dass sie noch völlig intakt waren. Genau genommen, hatte sie die Uniform bisher nur im Dorf getragen und niemals außerhalb – und das, obwohl sie mittlerweile schon seit über einem Jahr zur ANBU gehörte. Mit einem leichten Seitenblick beobachtete Sasuke, die auf dem Baumstamm sitzende Kunoichi und kam nicht umhin festzustellen, dass sie nicht nur vom Körperbau her nett anzusehen war. Wie sie da mit geschlossenen Lidern saß und die Sonne kleine Schattenspiele auf ihr Gesicht zauberte, war sie einfach wunderschön. Ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, wanderten seine Augen von ihrem Gesicht hinunter über das schwarze Rollkragenshirt, den überaus knappen Rock und blieb an ihren langen Beinen hängen, die trotz Stiefel gut zu erkennen waren. Ja, ein durchaus gutes Exemplar des weiblichen Geschlechts. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch im Kampf. Denn dass diese ANBU wusste sich zu behaupten, stand außer Frage. Der lautstarke Auftritt des Hatake in einem gewaltigen Blätterwirbel, riss den Uchiha aus seinen Gedanken. Innerlich schüttelte er den Kopf – sein ehemaliger Sensei schien seine Vorliebe für auffällige Auftritte nicht verloren zu haben. Erstaunt stellte er fest, dass die Weißhaarige plötzlich hinter dem Kopierninja stand und ihm ein böses „zu spät“ zuraunte. Mit einiger Belustigung sah er, wie Kakashi erschrocken zusammenzuckte und einen gewaltigen Hüpfer nach vorne machte. Die Hand vor den Mund haltend, entschlüpfte Sakura ein belustigtes Kichern, bevor sie sich, mit einem kurzen Seitenblick auf Sasuke, in Bewegung setzte. Kakashi hingegen, hielt noch immer die Hand auf sein kräftig klopfendes Herz und stieß einen tiefen Atemzug der Erleichterung aus. Er hatte schon befürchtet, dass die Haruno noch genau so wütend war wie im Hokageturm, doch scheinbar schien sie wieder einigermaßen besänftigt. Diesen kleinen Streich würde sie ihm allerdings noch büßen - ihm hier einen halben Herzinfarkt zu bescheren. Ja ein wahrlich respektloses, kleines Luder hatte er da als Partnerin. Ein Gedanke der ihm ein dreckiges Grinsen auf die Lippen legte, während er sich hinter Sasuke an die Verfolgung Sakuras machte. ---------------------- Grummelnd saß Sakura auf ihrem Stuhl und war kurz davor den beiden Männern an ihrem Tisch eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen. Ihr war durchaus klar, dass sie in diesem Kaff einige Tage festsitzen würden, bis der Spion endlich eintraf, aber mussten die beiden den unbedingt vor ihrer Nase mit der Kellnerin flirten. Ja sogar, der sonst so eiskalte Uchiha, war überraschend freundlich zu der hübschen Bedienung - kaum auszuhalten. Warum zogen sie die junge Frau nicht gleich auf ihren Schoß und fielen über sie her, während sie selbst daneben saß? Zu allem Überfluss war auch noch völlig unklar, wann der Konohaspion endlich erscheinen würde. Es könnte morgen oder erst in zwei bis drei Tagen soweit sein und je länger sie hier waren, umso dünner wurde der Geduldsfaden der Haruno. Mit einem genervten Schnauben, erhob sich Sakura und gab den beiden Männern zu verstehen, dass sie schon mal auf ihr Zimmer gehen würde. Wenigstens hatte sie ihr eigenes Zimmer und musste es sich nicht mit den beiden – scheinbar brunftigen – Männern teilen. Dieses ganze Theater ging ihr schon seit gestern auf die Nerven und außer einer heißen Quelle – die noch nicht mal getrennte Becken hatte – gab es in dem verdammten Hotel einfach nichts zu tun. Auch das kleine Dorf lud nicht wirklich zum Bummeln ein, zumal die Mission es erforderlich machte, dass einer von ihnen immer präsent sein musste, um den Spion zu treffen. Insgeheim ging es ihr aber auch ganz gewaltig gegen den Strich, dass Sasuke sich an eine andere Frau ranmachte. Ihre Innere Stimme, die vor Eifersucht gerade im Viereck sprang, gab ihr lautstark recht. >Zum Teufel mit dem Uchiha!< Ein leises Kichern weckte Sakura schließlich aus ihrem Schlaf, doch das war nicht das Geräusch, das sie schließlich senkrecht im Bett stehen ließ. Ein gebrummtes „Hm“ veranlasste sie dazu, in einem Affenzahn aufzuspringen und mit der Klinke in der Hand vor der Tür zu verharren. Deutlich hörte sie die Schritte der beiden Personen, die an ihrer Tür vorbeigingen und spürte das stark unterdrückte Chakra Sasukes, während das zweite eindeutig nicht Kakashi gehörte. Nach einigen Minuten hörte sie das Schließen einer Zimmertür und dankte Gott, dass Kakashis und Sasukes Zimmer nicht direkt neben ihrem Zimmer lag. So musste sie den unweigerlich folgenden Geräuschen wenigstens nicht zuhören. Überrascht stellte sie fest, dass sich Kakashis Chakra langsam auf ihre Türe zubewegte, die sie langsam öffnete. Noch in dem Vorhaben erstarrt, zu Klopfen, stand der Grauhaarige vor ihrer Tür und blickte ihr tief in die Augen. Ohne ein weiteres Wort trat Sakura zur Seite und machte Kakashi somit den Weg in ihr Zimmer frei. Etwa verlegen kratzte er sich am Kopf und fragte, ob sie etwas dagegen hatte, wenn er ihr Gesellschaft leistete. Einem inneren Impuls folgend, ergriff sie jedoch seine Hand und zog ihn zu sich, während sie gleichzeitig die Türe mit dem Fuß wieder zustieß. Mit geübter Hand zog sie dem Hatake die Maske vom Gesicht und legte ihre Lippen auf die seinen. Zuerst erwiderte Kakashi den Kuss auch, doch nach einer kurzen Pause schob er die Weißhaarige an ihren Armen ein kleines Stück von sich. „Sakura! Wir wissen doch beide, dass ich nicht derjenige bin, mit dem du das hier tun willst.“ Ein bedrücktes Lächeln schlich sich auf Sakuras Lippen. „Das mag sein, aber so wie es aussieht hat dir Sasuke deine auserkorene Bettgesellschaft ebenfalls unter der Nase weggezogen. Was spricht also dagegen, wenn wir beide etwas Frust ablassen. Es wäre schließlich nicht das erste Mal!“ Kakashi dachte einen Augenblick über diese Worte nach und zuckte anschließend mit den Schultern. Eigentlich hatte sie Recht, wozu sich zurückhalten, wenn sich beide darüber einig waren, dass dies keine tiefere Bedeutung hatte. Mit einem kräftigen Ruck nahm er die junge Frau vor sich auf die Arme und trug sie zum Bett. ---------------------- So leise als möglich, schlich Sasuke aus dem Zimmer und ließ die braunhaarige Kellnerin, die er am Abend zuvor verführt hatte, alleine zurück. Er hoffte nur, dass sie aus dem Zimmer verschwunden war, wenn er wieder vom Frühstück zurückkam. Er hatte zwar mehr als deutlich gemacht, dass dies eine einmalige Aktion war, aber bisweilen konnten die Frauen mit denen er schlief, ziemlich anhänglich werden. Zuerst hatte den Uchiha ein bisschen das schlechte Gewissen geplagt, dass er Kakashi nicht nur das Mädchen, sondern auch gleich die Schlafgelegenheit entzogen hatte, doch verging dies relativ schnell, als er dessen Chakra in Koris Zimmer wahrnahm. Scheinbar war die Weißhaarige doch so gnädig gewesen, ihrem Teampartner einen Schlafplatz einzuräumen. Es war zwar noch früh, dennoch konnte es nicht schaden, die beiden zu fragen, ob sie mit Frühstücken kamen. Gerade wollte er die Faust zum Anklopfen heben, als sich die Tür bereits öffnete und sein ehemaliger Sensei mit dem Zeigefinger am Mund zu verstehen gab, leise zu sein. Kakashi zeigte mit einer Handbewegung an, dass er warten solle und trat leichtfüßig zu einem der Stühle um sich sein Oberteil überzuziehen. Erst jetzt wurde Sasuke bewusst, dass es das erste Mal war, dass er den Hatake ohne Maske sah, doch konnte er dem nicht wirklich Beachtung schenken. Denn sein Blick wanderte unweigerlich zum Bett, in dem die weißhaarige ANBU noch immer seelenruhig schlief. Das bis zur Hüfte heruntergerutschte Bettlacken, ermöglichte dem Betrachter einen großzügigen Blick auf den Rücken, der auf dem Bauch liegende Frau. Ihre langen Haare die wie ein Fächer auf dem Kissen verteilt waren und die im Sonnenlicht schimmernde Haut, hielten den Blick des Uchiha unweigerlich gefangen. Die Arme mit denen sie ihr Kissen fest umschlungen hielt, verdeckten ein wenig das Gesicht der jungen Frau, dennoch konnte man erahnen, dass ihr friedlicher Ausdruck dem eines Engels glich. Eine Hand auf der Schulter, riss Sasuke aus seiner Betrachtung und er folgte Kakashi den Gang entlang, nachdem dieser vorsichtig die Türe geschlossen hatte. Noch immer etwas nachdenklich fixierte der Schwarzhaarige den breiten Rücken, des vor ihm laufenden ANBU. Man musste kein Genie sein um zu wissen, was heute Nacht zwischen dem Hatake und seiner Kollegin passiert war, das zerwühlte Bett und der zufriedene Eindruck des Grauhaarigen sprachen für sich. „Naruto hatte also doch recht.“ Kakashi gab ein kurzes Stöhnen von sich. „Nicht direkt. Kori und ich haben keine Beziehung, falls du das meinst. Sie wollte gestern ganz einfach etwas Frust ablassen und ich hatte nicht wirklich was dagegen, dass sie mich dafür ausgenutzt hat.“ Eine kurze Pause entstand in der Sasuke seine ehemaligen Sensei überrascht musterte. „Sie hat dich benutzt?“ „Hah, ja das kann man wohl sagen. Wobei man diese Form des Stressabbaus ja nicht unbedingt als Nachteil ansehen muss.“ Das war etwas völlig neues für den Uchiha, normalerweise war er derjenige, der Frauen schamlos ausnutzte, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Sein Stolz würde niemals zulassen, von einer Frau benutzt zu werden, doch Kakashi schien das nichts auszumachen, im Gegenteil. „Weißt du, früher war ich genau wie du. Ich habe es vorgezogen nichts mit den Frauen aus dem eigenen Dorf anzufangen, weil dies unweigerlich zu Gerede und Problemen führte. Aber das muss nicht so sein. Das gestern Nacht war nicht das erste Mal, zwischen Kori und mir – trotzdem ist es völlig unkompliziert. Wir sind uns einig darin, dass niemand davon erfahren muss und dass dabei keinerlei Gefühle im Spiel sind. Ich wäre dir also dankbar, wenn du dass, was du heute gesehen hast, für dich behalten würdest.“ Ein kurzes Nicken Sasukes und der Grauhaarige fuhr in seiner Erläuterung fort. „Kunoichis anderer Dörfer ins Bett zu locken, kann ebenfalls zu Problemen führen. Weswegen ich genau wie du, Zivilistinnen bisweilen vorziehe, doch eine Kunoichi hat gegenüber einer normalen Frau einen entscheidenden Vorteil........ – sie sind meist nicht nur auf dem Schlachtfeld sehr beweglich.“ Der Uchiha blieb abrupt stehen und warf Kakashi einen schiefen Blick zu. Nicht nur, dass der Kopierninja heute Morgen außergewöhnlich gesprächig war – nein er hatte auch unweigerlich dafür gesorgt, dass Sasukes Erinnerung zu einer gewissen Weißhaarigen wanderte, wie sie mit grazilen Bewegungen einen Kampf bestritt. Dass die ANBU sehr gelenkig war, stand völlig außer Frage. Der Schwarzhaarige schüttelte kurz den Kopf, um die darauf folgenden Bilder der schlafenden Frau, aus seinen Gedanken zu vertreiben. Doch dann viel ihm etwas anderes ein. Etwas das Kakashi am Rande erwähnt hatte. „Warum musste sie gestern Frust ablassen?“ Auf genau diese Frage hatte der Hatake gewartet. Er hatte den Uchiha da, wo er ihn haben wollte. Dennoch zauderte er einen Moment mit der Antwort, denn seine Idee konnte auch nach hinten los gehen. Er wusste, dass Sakura ihrem ehemaligen Teamkameraden noch immer starke Gefühle entgegenbrachte und er hoffte durch einen kleinen Schubs in die richtige Richtung, etwas zu ihrem persönlichen Glück beigetragen. Das Sasuke sich für die Haruno – zumindest als Kori – interessierte war keine Frage. Er hatte die Blicke, die der Uchiha der ANBU bisweilen zuwarf durchaus wahrgenommen. Tief ausatmend beantwortete er daher die Frage. „Kori hat schon seit geraumer Zeit auf einen gewissen Jemand ein Auge geworfen, der ihr Interesse scheinbar nicht zu teilen scheint.“ Mit diesen ausweichenden und doch wie er hoffte eindeutigen Worten, ging Kakashi Richtung Frühstücksbuffet und ließ einen etwas verwirrten Sasuke zurück. Mit einem mal fiel es ihm jedoch wie Schuppen von den Augen. Die auf den ersten Blick ablehnende Art ihm gegenüber, erschien dem Uchiha plötzlich in einem ganz anderen Licht. Ihm fiel wieder ein, dass er bei der letzten Mission mehrmals den Eindruck hatte, dass sie nicht mit ihm allein sein wollte, sowohl in Orochimarus Labor, also auch bei der Laufformation. Auch ihre unterdrückte Wut im Hokageturm, als sie erfuhr, dass sie die nächste Monate mit ihm alleine arbeiten sollte und ihr schneller Abgang nach dem Abendessen, als er und Kakashi versuchten die Kellnerin ins Bett zu bekommen. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht, trat Sasuke zu dem Hatake an den Frühstückstisch und sagte nichts weiter dazu. Kakashi hingegen hoffte inständig, dass er das Richtige getan hatte. Doch ein Satz Sakuras, kurz nach dem Sex, hatte ihn dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen. *FLASHBACK* Schwer atmend, lag Kakashi auf der jungen Frau unter ihm, wobei er sich links und rechts mit seinen Armen leicht abstützte, um die zierliche Gestalt unter sich, nicht mit seinem vollen Gewicht zu belasten. Wie schon beim ersten Mal, hatte er den Sex mit der jungen Frau mehr als genossen, doch wieder kam in ihm ein schlechtes Gewissen auf, das er versuchte in die hinterste Ecke seines Gehirns zu verdrängen. Eine warme Hand auf seiner Wange ließ ihn, in eisblaue Augen herabschauen. „Bereust du was wir getan haben?“ fragte sie ihn leise. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, antwortete er: „Ein wenig. Du warst meine Schülerin, von dem Altersunterschied mal ganz abgesehen. Ich habe dir schon die Unschuld genommen und jetzt schlafe ich schon wieder mit dir, obwohl ich weiß, dass du dich eigentlich nach einem anderen Mann sehnst.“ Mit einem melancholischen Lächeln, strich Sakura ihm eine verwirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du machst dir zu viele Gedanken, Sensei!“ Kakashi zuckte bei dieser Bezeichnung leicht zusammen. So hatte sie ihn als Kori noch nie genannt und erinnerte ihn mehr als schmerzlich daran, dass die junge Frau vor ihm, immer noch Sakura war. Weiter lächelnd fuhr sie fort: „Im Übrigen wissen wir doch beide, dass sich für jeden von uns die erste Partnerwahl nicht erfüllt hat. Wenn du deswegen ein schlechtes Gewissen hast, solltest du dir endlich einen Ruck geben und ihr deine Gefühle gestehen. Vielleicht hast du ja mehr Glück als ich.“ *FLASHBACK ENDE* Ja, Sakura hatte Recht. Auch für ihn gab es einen Menschen, der sein Herz gestohlen hatte. Doch im Gegensatz zu der Haruno, hatte er sich nie getraut, der Frau seiner Wahl, diese Gefühle zu gestehen. Denn wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er Angst vor der Antwort. Eine Abfuhr seiner „Ersten Wahl“, wie Sakura sie nannte, hätte etwas unglaublich endgültiges. Solange er seine Gefühle für sich behielt, blieb ihm zumindest noch der freundschaftliche Kontakt und die Hoffnung, einer Möglichkeit. Seine ehemalige Schülerin hingegen, hatte diese Hoffnung aufgegeben. Genauso wie den Versuch, zumindest noch eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Sie fühlte nur noch aus der Ferne und dies auch nur im Stillen. Kapitel 6: Abfuhr ----------------- Wieder war ein ganzer Tag vorbei gegangen, ohne dass dieser sogenannte Spion aufgetaucht war und Sakura fragte sich ernsthaft, ob er überhaupt noch auftauchen würde. Langsam ging ihr dieses untätige Herumsitzen auf die Nerven, zumal sie das Gefühl nicht los wurde, dass der Uchiha irgendwie mitbekommen hatte, dass auch Kakashi die letzte Nacht nicht alleine schlafen musste. Auch hatte sie den Eindruck, dass er ständig ihren Körper musterte. Ein Umständ der es ihr heiß und kalt werden lies und gleichzeitig unglaublich ärgerte. Nachdem sie das Frühstück und Mittagessen gänzlich ausgelassen hatte, war die ANBU ziemlich ausgehungert zum Abendessen erschienen. So lange hatte sie schon ewig nicht mehr geschlafen, eine Tatsache die weder sie noch Kakashi ansprachen. Jedoch waren ihr genau zu diesem Zeitpunkt, die seltsamen Blicke Sasukes aufgefallen. Etwas genervt hatte sie kurzerhand beschlossen, nach dem Essen die hauseigene Quelle aufzusuchen. In eben dieser saß sie jetzt, mit einem ziemlich kleinen Handtuch bedeckt und versuchte den Blick, eines überaus aufdringlichen Mannes zu übersehen, der außer ihr zurzeit der einzige Besucher war. Als sich der Blonde kurzerhand erhob – und zu Sakuras tiefstem Bedauern, kein Handtuch um die Hüfte trug – ahnte sie bereits schlimmes. Mit einem selbstsicheren Lächeln im Gesicht, ließ er sich neben ihr, auf den in den Stein gehauenen Stufen der Quelle, nieder. „Na meine Hübsche so ganz allein?“ Sakuras gebrummtes: „Ja und ich ziehe es auch vor allein zu bleiben“, schien der Mann leider auch nicht besonders ernst zu nehmen. Mit grimmigem Blick, verfolgte sie die mehr als auffällige Armbewegung des Blonden. Bevor dieser jedoch seinen Arm auf ihrer Schulter ablegen konnte, stieß sie diesen mit ihrer Hand weg. Der Typ sah vielleicht nicht schlecht aus und hatte es wahrscheinlich normalerweise nicht schwer, eine Frau zu verführen, doch bei der Haruno würde er sich ganz sicher die Zähne ausbeißen. Nicht nur, dass sie ohnehin schlechte Laune hatte, sie konnte seine selbstgefällige Art eine Frau anzubaggern einfach nicht ab. Sie schenkte ihm daher nur ihren kältesten Blick, der dem Sasukes sogar Konkurrenz gemacht hätte und wurde noch deutlicher. „Verzieh dich!“ Der Blonde starrte sie perplex an und schien noch nicht recht begreifen zu könne, dass er gerade einen Abfuhr erhalten hatte. Erneut setzte er ein breites Grinsen auf und beugte sich weiter zu ihr rüber. „Ach komm schon Süße, sei doch nicht so. Ich bin sicher wir werden unseren Spaß haben, wenn du mir ne Chance gibst.“ „Kein Bedarf“, verlies es gepresst Sakuras Mund. War ihr finsterer Ausdruck, der förmlich schrie „Komm mir zu nahe und ich dreh dir den Hals um!“ denn nicht deutlich genug. Doch der Typ schien noch immer nicht verstanden zu haben und versuchte dreister Weise seine Hand, unter Wasser, auf ihren Oberschenkel zu legen. Die Hand schon zur Faust geballt, wollte sie gerade ausholen, als eine dunkle Stimme die Aufmerksamkeit des Blonden von seinem Vorhaben ablenkte. „Hast du nicht gehört was sie gesagt hat? Verzieh dich!“ Sakura musste sich nicht erst umdrehen um zu wissen, wer da hinter ihr stand – sie hätte diese Stimme unter tausenden wieder erkannt. Auch der etwas geschockte und ängstliche Blick des Blonden konnte nur bedeuten, dass der Uchiha gerade seinen ganzen Charme spielen ließ und den Mann mit mörderischem Blick betrachtete. Ein Lachen entwich den Lippen der Haruno und sie beförderte den Blonden neben sich mit einem gezielten Schlag, einige Meter weit aus dem Becken, bevor sie spöttisch sagte: „Sieh mal einer an. Wer hätte gedacht, dass du ein solcher Kavalier bist, aber denkst du nicht ich bin groß genug um mit sowas alleine fertig zu werden?“ Ohne hierauf zu antworten, setzte sich Sasuke neben die Weißhaarige in die heiße Quelle und lehnt sich entspannt zurück. Durch einen kleinen Seitenblick, versicherte sich Sakura, dass der Schwarzhaarige genau wie sie nicht auf ein Handtuch verzichtet hatte. Schon wesentlich beruhigter lehnte sie sich ebenfalls zurück und versuchte nicht daran zu denken, dass ihr früherer Schwarm halbnackt, neben ihr im Wasser saß. Ein leises Stöhnen, veranlasste sie dazu, zu dem aufdringlichen Kerl zu blicken, der sich Kriechend und mit lautstarken Verwünschungen aus dem Staub machte. Ein bisschen regte sich jetzt das schlechte Gewissen bei ihr - vielleicht hätte sie nicht ganz so hart zuschlagen sollen. Ihr Blick blieb jedoch an dem Uchiha hängen, der ein äußerst ungewohntes Lächeln im Gesicht hatte. Fragend legte sie den Kopf schief. „Was ist so lustig?“ Langsam drehte er den Kopf in Sakuras Richtung und antwortete mit dunkler Stimme: „Erteilt du jedem Mann, auf diese Weise eine Abfuhr?“ Die Haruno fühlte sich leicht unbehaglich, wenn sie es nicht besser wüsste, könnte man glatt glauben, dass Sasuke gerade mit ihr flirtete. Doch das war unmöglich oder doch nicht? Sich nichts von ihrem inneren Durcheinander anmerken lassend, säuselte sie mit süßlicher Stimme. „Nein, nicht wirklich. Aber wird mir ein Mann zu aufdringlich, muss er eben auch mit den Konsequenzen leben.“ Dies entlockte dem Uchiha ein amüsiertes Lachen, ehe er sich zum maßlosen Entsetzen der Haruno weiter zu ihr beugte. „Und was würdest du tun, wenn ich dich darum bitten würde, mir heute Nacht Gesellschaft zu leisten?“ Sakura entglitten augenblicklich die Gesichtszüge und ihre vom warmen Wasser ohnehin schon geröteten Wangen, machten nun der einer Tomate Konkurrenz. Ihrer Inneren Stimme war der Unterkiefer bis zum Boden abgesackt und gab ein wenig geistreiches >Häh< von sich. Die Weißhaarige schaute verlegen zur Seite und versuchte ihr Gesicht wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ihre einzige Hoffnung war, dass das spärliche Licht des Mondes und die knappe Beleuchtung am Becken, dass schlimmste verborgen hatte. Doch während sie langsam wieder eine gleichgültige Miete aufsetzte, herrschte in ihrem Kopf noch immer ein heilloses Durcheinander. Sasuke Uchiha hatte tatsächlich gefragt, ob sie …. Sakura konnte den Satz nicht mal zu Ende denken, doch dann vielen ihr augenblicklich zwei Knackpunkte ein, die das aufgeregte Herzklopfen in ein unangenehmes Bauchgefühl verwandelten. 1. Er interessierte sich nicht für sie selbst, sondern für Kori. Stellte sich also die Frage, wie er reagieren würde, wenn er wüsste, dass sie in Wirklichkeit Sakura war. 2. Er wusste augenscheinlich von ihrer gemeinsamen Nacht mit Kakashi, was nur bedeuten konnte, dass er sie offenbar für eine ziemliche Schlampe halten musste, die mit jedem ins Bett stieg. Grimmige Wut und auch ein bitteres Gefühl der Enttäuschung, machten sich in Sakura breit. Wie hatte sie auch nur einen Moment glauben können, es ginge dabei um sie. Sasuke wollte seinen Spaß haben und hatte sich dem nächstbesten Ziel zugewandt, nachdem er die Kellnerin offenbar schon wieder abgehakt hatte. Mit einem genugtuenden Lächeln hatte der Uchiha mit verfolgt, wie die ANBU aufgrund seiner Worte errötete und verlegen seinem Blick auswich. So wie es schien, hatte Kakashi wirklich Recht was das Interesse der Weißhaarigen betraf. Doch als die junge Frau wieder das Gesicht zu ihm drehte, zierte dieses nicht das erwartete Lächeln, sondern ein ziemlich gleichgültiger Blick. Keinerlei Gefühl war ihren Augen zu entnehmen und noch bevor sie den Mund aufmachte, wusste er, dass er heute zum ersten Mal in seinem Leben, von einer Frau eine Abfuhr erhalten würde. „Ich muss sagen, ich bin etwas erstaunt. Bist du deinem Betthäschen von gestern Nacht so schnell überdrüssig geworden?“ Sasuke, der aufgrund ihrer unerwarteten Reaktion, einen kalten Blick aufgesetzt hatte, hörte deutlich die Wut aus ihrer Stimme heraus. Er verstand die Frau vor sich einfach nicht. Aufgrund ihrer ersten Reaktion schien sie doch deutlich von ihm angetan und im nächsten Moment wandelte sich ihre augenscheinliche Verlegenheit in Wut – warum? Noch ehe er sich eine Antwort überlegen konnte, fuhr die Weißhaarige fort. „Vielleicht sollte ich in Anbetracht der Tatsache, dass wir die nächsten Monate zusammen arbeiten müssen, mal etwas klarstellen. Nur weil ich mit Kakashi das Bett geteilt habe, heißt das noch lange nicht, dass ich leicht zu haben bin. Merk dir das, Uchiha!“ Mit gehobenen Augenbrauen verfolgte Sasuke, wie die Kunoichi elegant aufstand und das Becken verließ. Er konnte einfach nicht anders, als ihr hinterher zu sehen, wie sie mit dem knappen, nassen und somit eng anliegendem Handtuch, in den Umkleideräumen verschwand. Ihre Abfuhr hatte an seinem Stolz gekratzt und doch ein klein wenig seinen Jagdtrieb geweckt. Die ANBU reizte ihn mit ihrem Körper und ihrer Stärke einfach zu sehr, als dass er so einfach aufgeben könnte. Doch in einem Punkt hatte sie Recht. Sie würden die nächsten Monate zusammenarbeiten und dieser Abend könnte durchaus die Zusammenarbeit beeinträchtigen. Selbst wenn es dem Schwarzhaarigen also gelingen würde, sie ins Bett zu locken, war da noch immer der Nachteil, dass er sich danach nicht einfach aus dem Staub machen konnte. Er musste sich also gut überlegen, ob eine kleine Bettgeschichte dieses Theater überhaupt Wert war. Irgendwie nagte es auch an seinem Stolz, dass sie Kakashi ran gelassen hatte und ihn abwies und dass obwohl sie doch laut Kakashi an ihm ebenfalls interessiert war. Aber vielleicht war ja auch gerade das, das Problem. Wenn sie wegen der Kellnerin gefrustet war, schien sie offenbar eifersüchtig zu sein, was nur bedeuten konnte, dass da nicht nur Interesse sondern auch Gefühle im Spiel waren. Etwas an dem man sich leicht die Finger verbrennen konnte. Seine ehemalige Teamkameradin war hierfür das beste Beispiel. Sakura Haruno hatte zusammen mit Naruto alles versucht, um ihn zur Rückkehr zu bewegen – und doch ging sie ihm jetzt aus dem Weg. Als er vor über einem Jahr im Krankenhaus erwachte, war ihr lächelndes Gesicht das erste, das er sah, nachdem er bedingt durch seine schweren Verletzungen vor den Toren Konohas zusammengebrochen war. Die Rosahaarige hatte ihn aufopferungsvoll behandelt und doch war sie nach seiner Entlassung auf Abstand gegangen. Sasuke hatte ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt auf sie zuzugehen und das Gespräch zu suchen, doch ein Uchiha kroch nicht zu Kreuze. Er konnte sich ihr Verhalten nicht erklären und Naruto zu fragen, kam ebenfalls nicht in Betracht. Einmal tief ausatmend, erhob sich Sasuke nun ebenfalls und schüttelte aufgrund seiner Gedanken leicht den Kopf. Er wusste nicht, warum seine Überlegungen plötzlich zu Sakura gewandert waren, doch das war kein Thema, das er weiter vertiefen wollte. Vielmehr galt jetzt zu überlegen, wie er bezüglich Kori weiter vorgehen wollte. ------------------------ ZWEI TAGE SPÄTER Sakura saß in einer riesigen Pfütze, hinter einem Gebüsch und zog sich gerade mehrere Shuriken aus dem Arm. Zum wiederholten Male, fragte sie sich, womit sie ein solches Pech verdient hatte. Nicht nur, dass der Spion nicht bemerkt hatte, dass er verfolgt wurde. Nein, er hatte seine Verfolger auch noch direkt zu ihnen geführt. Bereits ein paar Stunden, nachdem sie vom Hotel aufgebrochen waren, hatten sie sich plötzlich einer Übermacht fremder Shinobi gegenübergesehen. Die darauf folgenden Gefechte und Verfolgungsjagden, hatten sie von Kakashi und Sasuke getrennt. Durch einige geschickte und raffinierte Manöver, hatte sie einige ihrer Verfolger abschütteln oder ausschalten können. Doch jetzt saß sie hier, in strömenden Regen und gänzlich am Limit ihres Chakras angekommen. Nicht mal die kleineren Stichwunden, war sie in der Lage zu schließen und zu allem Überfluss, hatten sie auch den Spion nicht retten können, der gleich als erstes das Ziel der Angriffe gewesen war. Wenigstens hatte der Mann ihr noch mitteilen können, dass die Gerüchte über Orochimaru der Wahrheit entsprachen und es Kabuto tatsächlich gelungen war, das Leben der Schlange zu retten. Die Schriftrolle mit dem Lageplan weiterer Verstecke Orochimarus, hatte ebenfalls den Besitzer gewechselt und die Haruno konnte nur hoffen, dass Kakashi diese sichern konnte. Wenn sie wenigstens wüsste, wo ihre Teamkameraden waren oder ob es ihnen gut ging. Aber sie spürte rein gar nichts und so langsam stieg ihr die Kälte in die Knochen, die durch die Müdigkeit nur noch verstärkt wurde. Der eiskalte Regen auf ihrer Haut ließ ihre Glieder zittern und Sakura konnte sich kaum dazu aufraffen, aufzustehen. Schwer atmend stützte sie sich an einem der Bäume ab und versuchte durch den dichten Regenschleier etwas zu erkennen. Wo zum Teufel waren die Männer auch, wenn man sie mal brauchte. Die ANBU hasste es auf Hilfe angewiesen zu sein, doch im Moment wäre ihr ehrlich gesagt jede Unterstützung recht und wenn auch nur, um endlich aus dieser eiskalten Dusche herauszukommen, in die das Wetter sich verwandelt hatte. Steif und noch immer bibernd vor Kälte setzte sich Sakura in Bewegung. Wenn sie sich weiter Richtung Konoha hielt, würde sie vielleicht früher oder später auf ihre Teammitglieder stoßen oder zumindest ein trockenes Versteck finden. Wenn sie wenigstens nicht ihren Rucksack im Kampf verloren hätte, dann hätte sie jetzt wenigstens noch etwas wärmere Kleidung bei sich. Wie war sie auch auf die bescheuerte Idee gekommen, einen Rock anzuziehen. Die Kunoichi schwor sich in Zukunft auf Missionen nur noch lange Hosen zu tragen. Sakuras Überlegungen wurden je unterbrochen, als ein greller Blitz den Himmel erhellte und die schattenhafte Gestalt eines Mannes, einige Meter vor sich offenbarte. Doch bevor sich Erleichterung in der jungen Frau breit machen konnte, galt es erstmal herauszufinden, ob es sich bei der Person um Freund oder Feind handelte. Die Dunkelheit und der unaufhörliche Regenguss machten es unmöglich irgendetwas zu erkennen. Ihre Frage beantwortete sich jedoch von selbst, als sie nur knapp einem geworfenen Kunai entgehen konnte. Noch immer schwer atmend, zog sie ihre Sai-Gabeln aus dem Gürtel und versuchte ihren Gegner auszumachen, der das Wetter geschickt für sich ausnutzte. Wahrlich ein beschissener Tag für Sakura. Ein Knacken hinter ihr, veranlasste sie dazu, sich geschwind umzudrehen und gerade noch rechtzeitig konnte sie mit ihren Sais, den Schlag eines Schwertes abfangen. Mit letzter Kraft und gekreuzten Gabeln, schleuderte sie dem Gegner sein eigenes Schwert entgegen. Sie musste das hier so schnell wie möglich beenden oder sie würde verlieren. Sie hatte schon jetzt kaum noch Chakra übrig und konnte sich keinen Fehler leisten. Die Schnelligkeit ihres Gegners war ebenfalls nicht zu unterschätzen und so konnte sie abermals nur knapp einem weiteren Hieb des fremden Ninjas entgegen. Mit einer für sie unüblich langsamen Bewegung, wich sie dem Schlag aus und blockte den darauffolgenden Hieb in letzter Sekunde. Gleichzeitig aber, scherte ihr der Shinobi die Beine weg und Sakura landete ziemlich unsanft auf dem Boden. Ein heftiges Keuchen entwich ihr, als der Mann noch nachsetzte, indem er seinen Fuß ziemlich unsanft auf ihrem Bauch platzierte. Aus verschwommenen Augen sah die ANBU, wie der Ninja zum letzten Schwerthieb ausholte und auf ihr Herz zielte. Mit letzter Kraft schlug Sakura ihm, noch während er seinen Schlag ausführte, die Beine weg. Ein kurzer Aufschrei entfloh seiner Kehle, als er auf die Kunoich stürzte, die in letzter Minute ihre Sais zwischen sich und ihren Gegner gebracht hatte. Das Schwert des Ninja bohrte sich mehr als unsanft, in Sakuras Schulter, doch war dies allemal besser als ein Treffer direkt ins Herz. Einen lauten Schmerzensschrei konnte sie dennoch, nicht unterdrücken. Allerdings sah sie sich jetzt, einem ganz anderen Problem gegenüber. Der Shinobi auf ihr, schien eine halbe Tonne zu wiegen und Sakuras Hände die noch immer die beiden Sais umklammerten, waren zwischen dem Mann und ihr selbst eingeklemmt. Den Toten von sich hinunterzurollen gestaltete sich ebenfalls als schwierig, da sie ihn zuerst von den aufgestellten Gabeln bekommen musste, deren Spitzen aus seinem Rücken ragten. Nach einigen Versuchen und kräftezehrendem Gezappel, gab die Haruno schließlich auf. Erschöpft schloss sie ihre Lider, um wenigstens das stetig fallende Wasser aus ihren Augen zu halten. Wenn sie nur nicht so müde wäre und dieser schwere Kerl endlich von ihr verschwinden würde. Immer tiefer sank ihr Bewusstsein in die Schwärze und sie spürte nicht einmal mehr die Kälte. Sakura wollte einfach nur noch schlafen. Sakura wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war, doch wurde sie sich ihrer Umgebung wieder schmerzhaft bewusst, als das Gewicht des toten Ninjas plötzlich von ihr verschwand. Ein kleines Stöhnen entwich ihren Lippen, als sie ihre steifen Arme endlich wieder bewegen konnte und diese kraftlos zur Seite fielen. Mit einem lauten Platschen landeten die Sai-Gabeln neben ihr im Matsch. ----------------------- Besorgt kniete Kakashi neben der Weißhaarigen auf den Boden, nachdem er zusammen mit dem Uchiha den Toten von ihr heruntergehoben hatte. Ihre Lippen waren vor Kälte bereits blau angelaufen und ihr ganzer Körper zitterte. Mit flatternden Lidern versuchte sie scheinbar die Augen zu öffnen, doch der Hatake strich ihr beruhigend über die Wange, ehe er sie auf den Arm nahm. Er konnte gar nicht sagen, wie unglaublich froh er war, dass Pakkun ihre Spur durch den Regen zwar nicht hatte finden können, er ihren Schrei aber gehört hatte. Mit einem kleinen Puffen verschwand der durchnässte Mops, während Sasuke die heruntergefallenen Sais aufhob und in Sakuras Rucksack steckte, den sie zuvor gefunden hatten und den er zusätzlich zu seinem eigenen trug. Nach einem kurzen Nicken machten sich die beiden Männer auf den Weg zur Hölle, die sie bei ihrer Suche nach Sakura zufällig gefunden hatten. An den beiden war der Kampf ebenfalls nicht spurlos vorbeigegangen und beide trugen, genau wie die Kunoichi, einige Verletzungen. Am meisten beunruhigte Kakashi jedoch, nicht Sakuras Verletzungen, sondern die eiskalte Haut und das stetige Zittern. In seiner Sorge hätte er sie fast mit Sakura angesprochen, doch besann er sich gerade noch rechtzeitig eines Besseren. „Wir haben es gleich geschafft Kori, nicht einschlafen.“ Kakashis sorgenvolle Stimme war das Letzte, das Sakura wahrnahm, bevor sie erneut in die Bewusstlosigkeit abdriftete. Kapitel 7: Annäherungen ----------------------- Nur langsam erwachte Sakura aus ihrem anhaltenden Dämmerzustand, der sich auf sie gelegt hatte. Das Erste, das ihr bewusst auffiel war, dass ihr nicht mehr kalt war, sondern einer wohligen Wärme Platz gemacht hatte. Sodann stieg ihr ein bekannter Duft in die Nase, der ihr ein wohliges Seufzen entlockte. Noch immer nicht ganz wach und bei klarem Verstand, dachte sie zunächst nicht darüber nach, wem dieser Geruch zu zuordnen war, doch so langsam machte sich die Erkenntnis in ihr breit. Diese eindeutig männliche Note, die ihr schon öfters in die Nase gestiegen war und die sie normalerweise nicht so aus der Nähe wahrnahm, gehörte eindeutig nicht Kakashi. Dabei hätte sie schwören können, dass es das Gesicht des Grauhaarigen gewesen war und seine Stimme, die sie vor ihrer Bewusstlosigkeit wahrgenommen hatte. Schlagartig schlug die Haruno die Augen auf und musste zu ihrem maßlosen Entsetzen feststellen, dass sie in den Armen Sasukes lag. Der Schwarzhaarige der außer Shorts und einer Decke um die Schultern nichts weiter anhatte, lehnte mit geschlossenen Augen an der hinter ihm liegenden Felsenwand. Zwischen den angewinkelten Beinen Sasukes, lag Sakura - ebenfalls in eine Decke eingewickelt – an seiner entblößten Brust. Langsam versuchte, die Kunoichi sich aufzurichten und ignorierte dabei das schmerzhafte Pochen ihrer Glieder. Leider kam sie dabei nicht sehr weit, denn die Arme des Uchihas, die noch immer ihren Oberkörper umschlungen hielten, gaben sie nicht frei. Erschöpft ließ sie sich wieder zurücksinken und lauschte dem gleichmäßigen Herzschlag Sasukes. Ein unglaublich beruhigendes Geräusch, das sie fast wieder in Schlaft lullte, wäre da nicht etwas anderes an Sakuras Ohr gedrungen. Ein belustigtes Kichern veranlasste sie augenblicklich dazu, die Augen wieder zu öffnen und den Blick nach oben zu lenken. Ein äußerst amüsiert wirkender und ebenfalls halbnackter Kakashi, stand vor ihr in Boxershorts und in eine Decke eingewickelt. Tausend Fragen schossen der Haruno in den Kopf, doch nachdem sie feststellte, dass sie unter der Decke ebenfalls nichts weiter trug als ihre Unterwäsche, konnte sie sich ein Kommentar nicht verkneifen. „Was ist das hier, eine Übernachtungsparty? Warum zum Kuckuck sind wir alle halbnackt?“ Kakashi kniete sich belustigt neben Sasuke und Sakura auf den Boden, nachdem letztere nochmals erfolglos versucht hatte, sich aus dem Griff des Schwarzhaarigen zu befreien. „Weißt du, nachdem wir dich gestern endlich gefunden hatten, bestand bei jedem von uns doch eine starke Ähnlichkeit mit einer ertränkten Ratte. So dass wir uns gezwungen sahen, uns der nassen Sachen zu entledigen. Falls es dich beruhigt, kann ich dir versichern, dass ich derjenige war, der dich ausgezogen hat. Schließlich gibt es da nichts, was ich nicht schon Mal gesehen hätte.“ Ein knurrendes Geräusch seitens der Haruno, brachte Kakashi erneut zum grinsen, ehe er jedoch ernst in seiner Erläuterung fortfuhr. „Und was deine derzeitige Lage betrifft...., Sasuke und ich haben uns lediglich damit abgewechselt dich wieder aufzuwärmen. Einen Schneemann im Arm zu halten, wäre wahrscheinlich angenehmer gewesen. Ich war wirklich mehr als in Sorge, dass du uns erfrierst.“ Sakura blickte erstaunt in die besorgt wirkende Miene ihres alten Senseis, ehe sie den Kopf mit einem geschnaubten, aber ehrlich gemeinten „Danke“ wieder senkte. Ein gebrummtes „Gern geschehen“ ließ sie jedoch augenblicklich wieder hochfahren und in die dunklen Seelenspiegels Sasukes blicken. Nur langsam, öffnete der Uchiha endlich seine Arme, damit die Weißhaarige sich komplett aufrichten konnte. Mit etwas wackligen Beinen versuchte sie aufzustehen, nur um es sogleich wieder bleiben zu lassen, nachdem sich alles vor ihren Augen gedreht hatte. Mit geschlossenen Augen ihren Kopf haltend, versuchte sie die Nähe Sasukes zu ignorieren und wand sich anschließend wieder Kakashi zu. „Wie lange sind wir schon hier?“ „Seit gestern Nacht, also fast schon mehr als acht Stunden. Du warst ziemlich lange weg.“ Entsetzt nahm Sakura die Hand wieder von ihrem pochenden Schädel und schaute die beiden Männer fragend an. „Warum habt ihr mich nicht geweckt? Wir müssen doch so schnell wie möglich zurück nach Konoha.“ „Sei nicht albern Kori. Sehn wir so aus, als ob wir selbst den Weg nach Konoha noch gepackt hätten? Außerdem mussten wir erst dafür sorgen, dass dir nicht vor Kälte die Gliedmaßen abfallen. Wir haben noch genug Zeit, der Hokage die Schriftrolle zu übergeben und die Nachricht gleichzeitig nach Suna weiterzuleiten.“ Etwas überrascht sah die Medic-nin zu Kakashi auf und anschließend zu Sasuke; und erst jetzt fielen ihr die etlichen Blessuren und Schnittverletzungen auf. Sah man von ihren eigenen Prellungen und Kratzern ab, war sie - abgesehen von einer Unterkühlung - wohl noch am Besten weggekommen. Noch immer erschöpft, stieß sie einen tiefen Atemzug aus und überprüfte ihr Chakralevel. Der lange Schlaf oder vielmehr die Bewusstlosigkeit hatten das Meiste wieder aufgefüllt, doch würde eine Heilung von drei Personen, sie wieder deutlich erschöpfen, von ihrer ohnehin schon geschwächten Verfassung einmal abgesehen. Genau das war es jedoch, was sie sich eigentlich nicht eingestehen wollte, dass sie immer noch müde und erschöpft war. Sie wollte das nicht sein – schwach. Automatisch glitt ihr Blick zu dem Uchiha und mit ernster Miene fasste sie einen Entschluss. Wieder den Hatake anschauend, erklärte sie: „Ich denke, dass mein Chakra ausreicht um euch beide und auch mich zu heilen, allerdings werde ich danach nicht mehr in der Lage sein zu kämpfen, geschweige denn besonders schnell unterwegs sein. Ich halte es daher für das Beste, Kamui mit der Schriftrolle zu Tsunade zu schicken. Sie kann dann einen Nachrichtenadler nach Suna schicken.“ Kakashi kratzte sich an der Nase während er überlegte. Ihr vertrauter Geist war wirklich wesentlich schneller als jeder seiner Hunde. Und selbst wenn Sakura die meisten ihrer Verletzung heilte, würden sie trotzdem frühestens in zwei Tagen Konoha erreichen. Auch wenn Sasuke sich nichts weiter anmerken ließ, wusste der Grauhaarige doch, dass ihm ein vergiftetes Kunai noch immer zusetzte. Zum Glück war das Gift nicht tödlich gewesen, aber es lähmt noch immer den Chakrafluss des Schwarzhaarigen und würde ihn ebenfalls wesentlich langsamer machen, als normal. Mit einem kurzen Nicken gab er seiner Partnerin zu verstehen, dass er einverstanden war, jedoch mit der Einschränkung, dass sie erst etwas Essen sollte, bevor sie das Jutsu zur Beschwörung des Blutspaktes einsetzte. Murrend stimmte ihm Sakura zu und die drei teilten die spärliche Notration unter sich auf, die ebenfalls stark unter dem Regen gelitten hatte. Mit einem Biss in den Daumen und den nötigen Fingerzeichen, rief Sakura schließlich den Schneeleoparden Kamui herbei, der in einer großen Rauchwolke erschien. Die fast schon pferdegroße Katze, beugte sich zu ihrer Beschwörerin herunter und blickte ihr mit strahlend blauen Augen, die Sakuras, als Kori, so ähnlich waren, entgegen. „Was kann ich für dich tun, Kori-san“, fragte er fast schon schnurrend. Sakura konnte es sich nicht verkneifen durch das weiche, gepunktete Fell zu streichen und lächelte dem Leoparden lieblich entgegen. „Du musst etwas für mich, auf dem schnellsten Wege, zur Hokage bringen.“ Ein leichtes Knurren und ein beleidigtes „Ich bin doch kein Laufbursche“ war nicht unbedingt die Antwort, die Sasuke von einem vertrauten Geist erwartet hätte. Kakashi hingegen dachte sich nichts weiter dabei. Er kannte Kamuis Eigenart schon zu genüge und konnte nur immer wieder darüber lachen, wie Sakura mit dem bockigen Tier umzugehen wusste. Der Uchiha sah den Grauhaarigen einen Moment fragend an, als die ANUB anfing den Leoparden unter dem Kinn zu kraulen. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Kakashis Lippen, bevor er Sasuke zuflüsterte. „Warte einfach?“ Mit einem lauten Schnurren und einem umherpeitschenden Schwanz sank das große Tier schließlich auf den Boden und brachte unter zusammengekniffenen Augen mühsam hervor. „Na schön, ich gehe.... – aber nicht aufhören!!!“ Lachend kraulte Sakura weiter, während Kakashi den Behälter mit der Schriftrolle an Kamuis Hals befestigte. Nach ein paar Minuten stellte die Haruno auch die Streicheleinheiten ein und der Schneeleopard verschwand mit einem gewaltigen Sprung aus der Höhle. Erschöpft sank Sakura wieder auf den Boden und winkte die beiden Männer zu sich. Der Chakraverbrauch, den sie für Kamuis Beschwörung hatte aufwenden müssen, war nicht ohne gewesen und doch war es das Beste gleich mit der Heilung der beiden anzufangen. ---------------------------- Mit äußerster Vorsicht bewegten sich die drei, in der heran nahenden Dunkelheit, durch den Wald und achteten auf die kleinste Auffälligkeit. Alle drei waren noch immer angeschlagen und zogen es daher vor, fremden Shinobi aus dem Weg zu gehen. Nachdem sie schon etliche Stunden durchmarschiert waren, machten sie mit Einbruch der Nacht Rast unter einem versteckten Felsvorsprung und teilten die Wache der Nacht unter sich auf. Sakura, die scheinbar auf einem ganzen Feld spitzer Steine zu liegen schien, drehte sich von einer Seite auf die andere und konnte trotz beachtlicher Müdigkeit einfach nicht einschlafen. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zum Morgen, als sie in Sasukes Armen aufgewacht war und brachten so erst recht nicht, den ersehnten Schlaf. Genervt stand sie wieder auf und band ihre langen Haare zu einem unordentlichen Knäul zusammen. In solchen Momenten spielte sie immer wieder mit dem Gedanken, die nervigen Dinger wieder abzuschneiden, weil es einfach bequemer war, doch ihre Eitelkeit machte dem immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Mit leisen Schritten ging die ANBU zu Kakashi, der gerade Wache hielt und bat ihn darum die Schicht zu tauschen, da sie ohnehin nicht schlafen konnte. Mit einem Nicken erklärte sich der Grauhaarige einverstanden und legte sich zu Sasuke unter den Felsvorsprung. Mit geübter Hand kletterte sie auf einen der umstehenden Bäume, um so die Gegend besser im Auge zu behalten und blickte über den, vom Mondlicht spärlich beleuchteten, Wald. Nach ein paar Stunden kletterte Sakura behände von dem Baum und ging neben dem Uchiha in die Hocke. Leicht seinen Arm berührend, flüsterte sie: „Sasuke wach auf! Du bist dran.“ Sasuke, der nur leicht vor sich hin gedöst hatte, war sofort wach und doch öffnete er seine Augen nicht sofort. Denn gerade eben, hatte sich bei ihm ein gewaltiges Déjà-Vu-Gefühl breit gemacht, als die Kunoichi versuchte ihn zu wecken. Mit einem melancholischen Gefühl, glitten seine Gedanken sechs Jahre zurück, als er noch mit Team 7 auf Mission war und eine gewisse Rosahaarige, ihn genau auf die gleiche Weise geweckt hatte. Nur sehr langsam öffnete er daher seine Augen und glaubte einen Augenblick noch immer Sakuras Gesicht vor sich zu sehen. Doch langsam wandelten sich die rosanen Haare in ein strahlendes Weiß und die saphirgrünen Augen, machten eisblauen Platz. Kurz den Kopf schüttelnd, um diese absurden Gedanken wieder abzuschütteln, erhob er sich und ging auf seinen Posten. Sakura sah ihm derweil fragend hinterher. Ihr Herz klopfte noch immer wild gegen ihre Brust und sie versuchte sich verzweifelt einzureden, dass sie nicht gerade so etwas, wie einen traurigen Ausdruck des Erkennens, in Sasukes Augen gesehen hatte. Mit gemischten Gefühlen, legte sie sich auf ihren Platz und fragte sich zum wiederholten Male, ob sie es ihm nicht einfach sagen sollte. Doch was, wenn er sie dann anders behandelte, sobald er wusste wer sie wirklich war? Würde er sie dann überhaupt noch beachten oder würde er sie, wie er es tat, wenn sie einfach nur Sakura war, mit Schweigen strafen. Schon wieder völlig aufgewühlt, aufgrund ihrer Überlegungen, brauchte die ANBU eine halbe Ewigkeit bis sie endlich eingeschlafen war und erwachte bei Morgengrauen, alles andere als ausgeruht. Einen Tag später, an dem die Gruppe nur zwei Mal gerastet hatte, kamen sie schließlich erschöpft und ausgebrannt in Konoha an. Die Hokage bestätigte ihnen, dass Kamui die Schriftrolle wohlbehalten ins Dorf gebracht hatte und dass bereits mehrere ANBU-Trupps die darin markierten Standorte kontrollierten. Mit einem mitleidigen Blick, gab sie den dreien zu verstehen, dass sie zunächst ins Krankenhaus sollten, um sich durchchecken zu lassen. Ein Befehl, der Sakura fast zur Verzweiflung trieb, als Shizune ihr unter vier Augen den Rest mitteilte. Tsunade hatte sich nämlich, nachdem sie Sasukes Blick auf der Weißhaarigen hatte liegen sehen, kurzerhand entschlossen, einen neuen Vertuschungsversuch zu unternehmen, der alles andere als angenehm für die Haruno war. Zunächst wurden Kakashi und Sasuke in eins der Behandlungszimmer gesteckt, während Sakura in ein anderes verwiesen wurde. Shizune machte sich derweil daran sie so schnell wie möglich zu heilen und mit einer Aufbauspritze ihr Chakra vorübergehend hoch zu puschen. Nachdem sich die ANBU in Sakura zurückverwandelt hatte, schlüpfte sie schnell in die von Shizune mitgebrachte Kleidung und trat mit einem, wie sie hoffte, nicht zu aufgesetzt wirkenden Lächeln, zu Kakashi und Sasuke. In scherzhaftem Ton und mit festem Blick an dem Uchiha vorbei sagte sie zu den beiden. „Tsunade hat ausrichten lassen, dass ihr beiden eine Generalüberholung nötig habt!?“ Sasuke antwortete hierauf nur mit einem, wie immer einsilbigen „Hm“, während Kakashi leicht die Stirn runzelte. Er fand es alles andere als gut, dass Sakura jetzt auch noch die Ärztin spielen sollte, wo sie doch selbst von der Mission erschöpft und ausgelaugt war. Allein der Umstand, dass sich die Rosahaarige während der Behandlung auf einen der Drehhocker setzte und nicht wie sonst üblich stand, zeigte ihm wie Recht er damit hatte. Entgegen aller Vernunft und auch auf die Gefahr hin, Sasukes Verdacht zu erregen, sprach er sie mahnend an. „Du siehst müde aus, Sakura.“ Die Medic-nin sah den Hatake daraufhin einen Moment, mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung, an, ehe sie weiter seinen Arm verband und gleichzeitig ein Medic-Jutsu durch die Haut leitete. „Es war ein anstrengender Tag, Sensei! Normalerweise hätte ich schon vor Stunden Schichtende gehabt, aber wir sind momentan etwas unterbesetzt.“ Ja, Lügen konnte sie schon seit geraumer Zeit sehr gut. Wesentlich besser als ihr alter Sensei - schließlich hatte sie mit ihrer Meisterin, Unterricht bei einer der Besten gehabt. Ein anstrengender und arbeitsreicher Tag im Krankenhaus, konnte genauso kräftezehrend sein, wie eine Mission. Ihre Innere Stimmte klopfte ihr ebenfalls auf die Schulter, für ihre schnelle Reaktion und ihren wachen Verstand. Nach ein paar Minuten beendete sie Kakashis Behandlung und wand sich Sasuke zu. Mit geübten Griffen schloss sie auch dessen Behandlung schnell ab und verabschiedete die beiden mit einem kleinen Lächeln. Sobald die zwei Männer die Tür hinter sich geschlossen hatten, legte sich Sakura kurzerhand auf die Behandlungsliege und holte sich den so dringend benötigten Schlaf. Nach Hause gehen, konnte sie auch später noch. Kapitel 8: Kuss --------------- Seit der letzten Mission waren nun schon zwei Tage vergangen, in denen Sakura nicht wirklich viel Ruhe bekommen hatte. Das Problem ihres Doppellebens zeigte sich nach einer mehrtägigen Mission umso deutlicher. Für gewöhnlich erzählte Shizune zu den Leuten die nach der Haruno fragten, dass sie Urlaub hatte oder in ein anderes Dorf gereist war um bestimmte Kräuter und Medizin für Konoha einzukaufen. Das Problem hierbei war nur, wenn Sakura von einem Auftrag als Kori zurückkam konnte sie sich nicht lange ausruhen, denn sie musste ihren Verpflichtungen als Sakura nachkommen. Das hieß eine motzende Ino über sich ergehen lassen, die sich beschwerte, dass sie in ihrem vermeintlichen Urlaub vom Krankenhaus nicht einmal vorbeigeschaut hatte, oder manche Patienten die zu ihrem großen Bedauern die Witze rissen, dass sie seit sie zusammen mit Shizune die offizielle Leiterin des Hospitals war, wesentlich seltener dort anzutreffen war. Meistens konnte sie sich ihre Stammpatienten, die wegen einem dauerhaften Leidens öfters im Krankenhaus zugegen waren, damit ablenken, dass sie erzählte, sie hätte viel in ihrem Labor zu tun. Eine Geschichte die sie oft auch vor ungebetenem Besuch durch Ino und Co. rettete, denn ihr Labor war in den unteren Sicherheitsebenen, wegen den hochgiftigen Substanzen und äußerst heiklen Mixturen, an denen sie arbeitete. Somit war außer einigen ausgewählten Personen, jedem der Zutritt verboten. In gerade diesem Labor saß die Rosahaarige und brütete über einem von Orochimarus Giftbüchern, aus dem sie einige Notizen für ihre eigenen Unterlagen schrieb. Der Sannin war vielleicht ein Scheusal und ein Monster, aber die Medic-nin konnte nicht bestreiten, dass ein paar seiner Forschungen ziemlich außergewöhnlich waren. Müsste sie nicht ständig daran denken, wie ihr seine Forschung betrieb und mit welchen Mitteln, hätte sie aufgrund dieser Arbeiten sogar so etwas wie Respekt für die Arbeit Orochimarus entwickeln können. Ein kurzer Blick auf die Uhr, zeigte Sakura jedoch, dass sie los musste. Tsunade hatte ihr heute morgen mitgeteilt, dass sie ihre erste Zweiermission mit dem Uchiha ausführen sollte. Die Hokage hatte ihm bereits einen Boten geschickt, dass er Nachmittags am Tor auf Kori warten solle. Sakura hatte sich ihre Missionsausrüstung daher gleich mit ins Krankenhaus genommen, damit sie nicht nochmal nach Hause musste. Mit ziemlichen Unmut räumte sie ihre Arbeit, daher wieder auf und schlüpfte in ihr Missionsoutfit, das wie angekündigt aus einer langen Hose bestand. Sich noch schnell in Kori verwandelnd machte sie sich auf den Weg zum Haupttor, an dem sie Sasuke bereits erwartete. Wie bei der letzten Mission auch trug er eine schwarze lange Hose und ein weißes Hemd ohne Uchihaemblem, das im Gegensatz zu seiner Zeit in Oto wesentlich hochgeschlossener war. Ein Umstand für den Sakura ebenfalls dankbar war, wie sollte man(n) / Frau sich auch auf die Arbeit konzentrieren, wenn der Uchiha mit halb entblößtem Oberkörper vor einem rumtanzte. Augenblicklich viel ihr wieder der Moment ein, als sie in Sasukes Armen und auf seinem Oberkörper liegend erwacht war. Sich innerlich eine Ohrfeige verpassend, vertrieb sie das Bild sofort wieder aus ihren Gedanken. In solchen Momenten war die Haruno mehr als froh darüber, dass sie trotz ihrer inneren Konflikte eine äußerlich ungerührte Miene beibehalten konnte. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, was man sonst an ihrer Miene ablesen könnte. Mit einem kurzen Nicken gab sie dem Uchiha daher zu verstehen, ihr zu folgen und sie machten sich gemeinsame auf den Weg. Unterwegs klärte sie den Schwarzhaarigen über ihre Mission auf: „Unser Auftrag lautet Matsumo Honri, einen flüchtigen Rebellen, auszuschalten. Es sollte nach Möglichkeit nicht nach einem gewaltsamen Tod aussehen und nicht mit Konoha in Verbindung gebracht werden. Nach den Information der Hokage hält er sich derzeit mit seinen Männern in Honshi auf.“ Ein kurzes „Hm“ zeigte Sakura, dass Sasuke ihr noch immer zuhörte und so fuhr sie mit ihren Erläuterung fort: „Kakashi und ich gehen bei solchen Aufträgen für gewöhnlich so vor, dass ich den Lockvogel spiele und die Zielperson von ihren Beschützern weglocke. Deine Aufgabe wird es sein, mir Honris Männer durch ein Ablenkungsmanöver vom Hals zu halten, während ich ihn ausschalte.“ Eine weitere Pause erfolgte, in der die Weißhaarige über ihre Schulter blickte. „Es wäre dabei sicher ratsam, die Sharingan nicht zu benutzen, sonst könnten wir uns gleich als Konoha-nin vorstellen. Sollte dich doch jemand erkennen, schalte ihn aus! Wir können keine Zeugen gebrauchen.“ Ein kurzes Nicken des Uchihas zeigte, dass er verstanden hatte und Sakura lenkte ihren Blick wieder nach vorne. Wer hätte jemals gedacht, dass sie Sasuke einmal Anweisungen erteilen würde. Vielleicht war die ganze Einweisungssache in die ANBU-Einheit der Yukibera doch nicht so schlecht, wie zuerst gedacht. --------------------------- Dorf Honshi Mithilfe eines einfachen Doppelgängers kleidete Sakura sich in den eigens mitgebrachten, dunkelblauen Kimono mit den weißen und hellblauen Musterungen. Der ebenfalls hellblaue Obi, den ihr Doppelgänger gerade an ihrem Rücken zusammenband, brachte ihre schlanke Figur gut zur Geltung. Die Kunoichi liebte es gelegentlich Kimonos zu tragen, nur war ihr allein schon das Anziehen und das bewegen in dem aufwändigen Kleidungsstück viel zu aufwändig als, dass sie dies öfters tat. Mit einem leisen Puffen verschwand der Doppelgänger wieder und Sakura begann damit sich zu Schminken und die Haare zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur aufzutürmen. Bei ihrem letzten Attentat hatte sie auch einen Kimono getragen, doch war es Kakashi gewesen, der ihr beim Binden des Obis geholfen hatte. Eine überraschende Fingerfertigkeit des Grauhaarigen, die darauf schließen ließ, dass er schon des Öfteren einer Frau mit dem Kimono behilflich war. Bei diesem Gedanken huschte ein Lächeln über Sakuras Lippen, ehe sie ihrem Spiegelbild kurz zunickte und aus dem Bad hinaustrat. Sasuke der im Schlafbereich ihres Zimmers gewartet hatte, blickte überrascht auf, als die ANBU ins Zimmer trat. Einen Moment hoben sich seine Augenbrauen und ein anerkennender Blick huschte über sein Gesicht. Ein warmes Gefühl breitete sich in Sakuras Bauch aus und sie wand sich schnell den bereits vorbereiteten Utensilien zu. Mit geschmeidigen Bewegungen, befestigte sie die vergifteten Haarnadeln in ihrer Hochsteckfrisur. Auf versteckte Waffen verzichtete sie, da Matsumo Honri für seine Vorsicht bekannt war und man sie vielleicht nach solchen absuchen würde. Aus diesem Grund hatte, sie auch die aufwendig verzierten Haarnadeln mit dem Gift versehen, da man ihr diese nicht abnehmen würde. In den Augen der Männer war dies ein bloßes Schmuckstück, doch auch die kleinste Nadel konnte als Waffe eingesetzt werden, wenn sie entsprechend präpariert war. Die kleinen Schutzkappen auf den Haarnadeln – die Sakura vor einer eigenen Vergiftung bewahrten -waren so gut wie unsichtbar und nicht zu sehen. Das Gift war jedoch nur eine kleine Sicherheitsmaßnahme, denn eigentlich hatte die Haruno vor, durch eine gezieltes Medic-Jutsu das Herz Matsumos zum stillstand zu bringen. Ein gewaltsamer Tod, der als solcher nicht zu erkennen sein würde und den Vorteil hatte, dass keinerlei äußerliche Spuren zu sehen sein würden. Dies ging jedoch nur wenn sie nahe genug an ihn herankam. Würde ihr dies nicht gelingen, musste eben das Gift herhalten. Auf getrennten Wegen machten sich die beiden Konoha-nin auf den Weg zu dem Teehaus, indem sich Matsumo jeden Abend aufhielt. Sasuke würde sich unauffällig unter die Gäste mischen und alles im Auge behalten, während Sakura, die sich bereits am Vortrag bei der Hausmutter um einen Arbeitsstelle beworben hatte, ihren Dienst antreten würde. Die ANBU setzte auf ihr auffälliges und hübsches Erscheinungsbild, dass Matsumo dazu veranlassen sollte, sie zu sich zu rufen. Tatsächlich hatte sie noch nicht mal eine Stunde den Tee und Alkohol ausgeschenkt, als der Honri um ihre Gesellschaft bat. Immer unter den wachsamen Blicken seiner Leibwächter, bediente Sakura den Braunhaarigen und unterhielt sich lange mit ihm, wobei sie das schüchterne und brave Mädchen mimte. Laut Tsunades Informanten, hatte Matsumo eine Schwäche für solche Frauen und nahm sie sich wenn nötig auch mit Gewalt. Nachdem sich das Teehaus bereits langsam leerte, wollte sich auch Sakura von den Männern verabschieden, doch der Braunhaarige zog sie grob an ihrer Hand zurück und platzierte sie auf seinem Schoß. Es viel der Weißhaarigen nicht schwer ein Erröten vorzutäuschen, dass ihre Verlegenheit zeigen sollte. Denn die Hand Matsumos war augenblicklich auf ihrem Schenkel gelandet und wollte sich einen Weg unter ihren Kimono bahnen. Unter dem Gelächter der Männer, hatte Sakura ihre liebe Not zu verhindern, dass er sie nicht weiter begrabschte. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, dass der Uchiha mit einem finsteren Ausdruck, der deutlichen Unmut erkennen ließ, in ihre Richtung blickte. Einen Moment war sie darüber ziemlich erstaunt, doch wand sie sich sofort wieder den flinken Händen des Braunhaarigen zu. Es kostete sie ihre ganze Willensstärke, dem Mann nicht einfach die Finger zu brechen und somit ihre Maskierung zu verraten. In dem Versuch Matsumo von seinen Leuten wegzulocken, säuselte sie ihm mit süßlicher Stimme ins Ohr, dass sie bereit wäre ihm weiter Gesellschaft zu leisten, nur nicht vor den Augen sovieler Männer. Die Stimme dabei mit einem unsicheren Klang versehend, gab dies offenbar den Ausschlag dafür, dass der Braunhaarige sie kurzerhand auf den Arm nahm, wodurch Sakura ein kleiner Schreckensschrei entwich. Unter dem Gelächter seiner Männer trug Matsumo sie in den hinteren Bereich des Teehauses, indem sich auch die Gästezimmer befanden. Äußerst grob warf der Braunhaarige, die junge Frau auf das Bett und wollte sich schon auf sie stürzen, doch mit einem gezielten Medic-Jutsu schickte Sakura den Mann ins Land der Träume. Mit doch etwas zitternden Beinen, wand sie sich unter dem schweren Matsumo hervor, der unglücklicherweise genau auf sie gefallen war und richtete erstmal ihre Kleidung. Sie hasste solche Aufträge, warum musste auch immer sie den Lockvogel spielen? Gut Kakashi oder Sasuke in einen Kimono zu stecken war vielleicht nicht die effektivste Methode, aber warum musste immer sie sich angrabschen lassen? Mit einem entnervten Seufzer wand sie sich wieder der Zielperson zu und begann mit einem angewiderten Gesichtsausdruck, seine Kleider auszuziehen. Wenn sie es wie einen Herzanfall aussehen lassen wollte, war es das Beste es so aussehen zu lassen, als wäre es beim eigentlichen Akt passiert. Mit einem gezielten Medic-Jutsu brachte sie schließlich den Herzschlag des Mannes zu erliegen und zerwühlte anschließend noch das Bett. Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, dass sie jetzt ihre eigene Kleidung in Unordnung brachte und anschließend heulend aus dem Raum rannte. Doch hegte sie nach diesem Abend den Verdacht, dass Matsumos Männer wahrscheinlich nicht davor zurückschrecken würden, sich anschließend an ihr zu vergehen. Wenn sie nicht gezwungen sein wollte, die Männer zu töten, musste sie sich etwas anderes einfallen lassen. Nach einigen Überlegungen, wand sie sich der Schiebetür zu und schmiss mit einem entsetzt klingenden Schrei ein Tablett mit Tee und Gebäck vom Tisch, bevor sie zur Tür hinaus verschwand. Vom gegenüberliegenden Dach aus, konnte sie beobachten wie Matsumos Männer augenblicklich in den Raum gerannt kamen und versuchten den Braunhaarigen aufzuwecken. Zwei der Männer rannten sofort zur Schiebetür hinaus und machten sich in den umliegenden Straßen auf die Suche nach ihr. Mit einem leisen Geräusch landete Sasuke neben ihr und die beiden machten sich auf den Weg zurück in ihre eigene Unterkunft, wo sich Sakura schnell umzog und die beiden ihr Gepäck schulternd, das Dorf so schnell wie möglich hinter sich ließen. --------------------------- Nach einem ganzen Tag in rasantem Tempo und nur mit kleinen Pausen, schlugen die beiden ihr Lager an einem See im Wald auf. Nachdem Sakura das Zelt aufgestellt hatte und Sasuke das Lagerfeuer vorbereitet, griff die Weißhaarige nach ihrer Tasche und machte sich auf den Weg Richtung See. Sie hatte das starke Bedürfnis sich zu waschen, nachdem sie die unangenehme Prozedur Matsumos über sich hatte ergehen lassen müssen. Auch die anstrengende und schweißtreibende Reise verstärkte nur das Verlangen Sakuras sich zu waschen. Sich schnell ihrer Kleidung entledigend sprang die ANBU in das kalte Wasser und tauchte einen Moment gänzlich unter. Das kalte Wasser stach unangenehm in ihre Haut und doch fühlte sich Sakura augenblicklich erleichtert. Nachdem sie jedoch wieder auftauchte wandelte sich ihrer Erleichterung augenblicklich in Wut, denn ein gleichgültig wirkender Uchiha, saß auf einem der Steine am Ufer und schaute zu ihr herüber. „Was zum Teufel soll das werden?“ knurrte sie ihm verärgert entgegen. „Das Selbe könnte ich dich fragen. Wir sind auf der Flucht, hältst du es wirklich für eine gute Idee, jetzt ein Bad im Mondschein zu nehmen?“ „Vielleicht verstehst du das als Mann ja nicht, aber ich gehe dieses Risiko gerne ein um mir den Dreck Matsumos von der Haut zu waschen.“ „Hm“ kam es nur von Sasuke und Sakura hatte das starke Bedürfnis etwas nicht ihm zu werfen. Nach einem kurzen Schnauben tauchte sie erneut ab und schwamm einige Meter weiter weg. Jetzt musste sie auch noch schauen, dass sie irgendwie aus dem Wasser zu ihren Kleidern kam, ohne dass der Schwarzhaarige alles sah. Denn irgendwie hegte sie den Verdacht, dass er nicht so einfach verschwinden würde, wenn sie ihn darum bat. Sasuke schaute ihr derweil amüsiert dabei zu, wie sie mit einem beleidigten Blick wieder abtauchte. Er hatte sich fast schon gedacht, was die Weißhaarige vorhatte und war ihr augenblicklich zum See gefolgt. Eine Handlung die mit einem atemberaubenden Bild belohnt wurde. Nachdem ihre Kleidungsstücke eins nach dem anderen auf dem Boden gelandet waren, hatte er sich davon überzeugen können, das ihr Körper wirklich makellos war. Das helle Mondlicht, zauberte einen glanzvollen Schein auf ihre helle und ebenmäßige Haut, während ihr weißes Haar silbrig leuchtete. Nach ein paar weiteren Runden, musste sich Sakura eingestehen, dass sie es nicht länger in dem eiskalten Wasser aushielt und schwamm zurück zum Ufer, wo noch immer Sasuke auf dem Stein saß. „Wenn du schon nicht gewillt bist zum Lager zurückzukehren, könntest du wenigstens den Anstand besitzen, dich umzudrehen.“ Der Uchiha lächelte ihr süffisant entgegen. „Hm, und was ist wenn ich nicht will?“ Gerade noch rechtzeitig konnte Sasuke einem geworfenen Steinbrocken ausweichen, den die Weißhaarige scheinbar vom Grund des Sees aufgesammelt hatte. Ein schneller Blick zum Ufer zeigte ihm, dass die ANBU dort bereits eingewickelt in ihre Decke stand und ihre Kleidung aufsammelte, bevor sie mit erhobenen Haupt an ihm vorbeiging. >Ja, die nächsten Wochen konnten wirklich noch interessant werden< schoss es Sasuke durch den Kopf, während er ebenfalls zum Lager zurückkehrte. Am Lagerfeuer erwartete ihn bereits die grimmig dreinschauende und angezogene Sakura und beobachtete jede seiner Bewegungen. Der Schwarzhaarige ließ sich ihr gegenüber auf den Boden sinken und erwiderte den intensiven Blickkontakt. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mit meiner Abfuhr deine Stolz angekratzt habe. Aber das ist keine Entschuldigung für dein respektloses Verhalten. Es gibt genug andere Weiber die dich anhimmeln und dir ohne weitere Überlegungen unter die Decke folgen würden....! Also was soll das?“ „Und du zählst dich also nicht selbst zu diesen Frauen?“ Ein gefährliches Knacken entstand aufgrund von Sakuras zusammengeballter Faust, das auch Sasuke nicht entging. Am liebsten würde sie diesem eingebildeten Kerl ordentlich eine reinhauen. „Du scheinst immer noch zu glauben, dass ich leicht zu haben bin – nun das bin ich nicht! Ich habe mit Kakashi geschlafen, weil er mir Respekt und freundschaftliche Gefühle entgegenbringt. Zu beidem bist du nicht in der Lage und selbst wenn ich ein Interesse an dir hätte, würde ich trotzdem nicht einfach mit dir in die Kiste springen.“ „Du irrst dich“, kam es in ruhigem Ton von Sasuke. Sakura blinzelte verwirrt und ehe sie sich versah, stand der Schwarzhaarige schon hinter ihr. Mit einer schnellen Bewegung stand sie ebenfalls auf, um nicht im Sitzen zu Sasuke aufschauen zu müssen. Es nervte sie ohnehin, dass dieser mehr als einen ganzen Kopf größer war und sie den Kopf leicht in den Nacken legen musste, um ihm in die Augen zu sehen. Auch ein Grund, warum sie bei einem Gespräch nicht gern unmittelbar vor ihm stand. Mit dem Lagerfeuer hinter sich und somit der Möglichkeit beraubt, einen Schritt zurückzuweichen, beugte sich Sasuke vor und flüsterte, der erstarten Frau ins Ohr: „Ich empfinde durchaus Respekt vor deiner Personen und deinem Können, denn sonst würde ich nicht über dein eigenes respektloses Verhalten mir gegenüber, so gleichgültig hinwegsehen.“ Sakura lief ein kalter Schauer über den Rücken. Seine unglaubliche Nähe und seine geraunten Worte an ihrem Ohr, veranlassten ihr Herz dazu augenblicklich schneller zu schlagen. Genau genommen hatte er ihr gerade ein Kompliment über ihre Fähigkeiten gemacht und gleichzeitig wieder beleidigt, was ihr Verhalten betraf. Die Weißhaarige schloss einen Moment die Augen um sich zu beruhigen und atmete tief aus. Doch noch bevor sie zu einer Erwiderung ansetzen konnte, veranlasste sie die nächste Handlung Sasukes dazu, überrascht die Augen zu weiten. Er küsste sie! Seine weichen Lippen auf den ihren, raubte ihr den Verstand. Hilflos mit den Augenlidern flatternd, bekam sie nur am Rande mit, wie der der Schwarzhaarige seine Arme um sie schlang und noch näher heranzog. Unglaublich sanft, stupste Sasuke mit der Zungenspitze an ihre Lippen um Einlass zu erlangen, doch so leicht wollte Sakura nicht nachgeben. In dem eher halbherzigen Versuch, ihn von sich zu schieben, legte sie ihre Hände auf seine Brust und wollte ihn von sich drücken, doch auch der Uchiha gab nicht so leicht nach. Sie immer noch fest umarmend, ging eine seiner Hände auf Wanderschaft und landete schlussendlich auf ihrem Hintern. Eine Aktion die Sakura überrascht Luftholen ließ. Dummerweise hatte sie in diesem Augenblick nicht bedacht, dass sich dadurch ihre Lippen öffneten und die Zunge des Schwarzhaarigen nahm augenblicklich ihre Mundhöhle in Besitz. Einen Moment spielte die ANBU mit dem Gedanken, ihn in die Zunge zu beißen, doch scheinbar hatte sich ihr Verstand schon verabschiedet. Denn anstatt sich weiter zu wehren, schloss sie endgültig die Augen und gab sich ganz dem leidenschaftliche Kuss hin. Ihre Hände wanderten in Sasukes Nacken und fuhren krallten sich in seine weichen Haare. Der Uchiha hatte seinen Klammergriff ebenfalls aufgegeben, denn Sakura drückte sich mittlerweile ganz von alleine an seinen Körper. Mit einer Hand durch ihre noch immer feuchten Haarsträhnen fahrend, war seine andere Hand mittlerweile am Saum ihres Oberteils angelangt. Ihre vom schwimmen noch immer kalte Haut fühlte sich unter seinen rauen Finger unglaublich zart an und entlockten ihm ein zufriedenes Seufzen. Sakura hingegen, hatte dies Aktion erstarren lassen. Seine Hand unter ihrem Oberteil rief ihr wieder zu Bewusstsein was sie hier eigentlich tat und mit wem. Ihr Verstand schrie förmlich, sofort mit dieser Dummheit aufzuhören, doch mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sie sich nach mehr. Sie wollte ihn spüren, ihm noch näher sein, als ohnehin schon. Sasuke der ihre plötzliche Unsicherheit spürte, zog seine Hände zurück und umarmte sie stattdessen wieder. Er wollte sie, das war unbestreitbar. Doch wollte er sie durch sein drängendes Verhalten auch nicht wieder abschrecken. Langsam löste er den Kuss und schaute ihr tief in die etwas verschleierten Augen. Ihr Atem ging genauso schnell wie sein eigener und ein hauchzarter Rotschimmer zierte ihre Wangen. Mit einem zärtlichen Kuss, fast schon unschuldig, gab er sie wieder frei und trat einen Schritt zurück. Sakura berührte mit den Fingern ihren Lippen und erwiderte den intensiven Blick der schwarzen Seelenspiegel. Der innere Aufruhr war ihr deutlich anzusehen und immer wieder stellte sie sich nur eine Frage. >Was soll ich jetzt nur tun?< Kapitel 9: Entscheidung ----------------------- Sakura wusste nicht wie lange sie sich jetzt schon gegenüberstanden, es kam ihr vor wie Stunden. Keiner der beiden hatte sich bisher gerührt oder irgendetwas gesagt. Sasuke wartete auf eine Reaktion ihrerseits, das wusste sie und doch konnte sie sich nicht rühren. Geschweige denn Sprechen. Alles in ihr verkrampfte sich bei beim Gedanken, was gerade geschehen war. Einen kurzen Moment spielte sie mit dem Gedanken ihm zu sagen, wer sie wirklich war, doch hatte sie Angst vor seiner Reaktion. Was wenn er sich daraufhin von ihr abwenden würde. Könnte sie es nach diesem Kuss noch ertragen? Doch vor allen Dingen - was sollte sie jetzt tun? Weiter auf ihn zugehen und den Grund ihres gebrochenen Herzens, wieder so tief in ihr Leben lassen? Oder sollte sie ihn abweisen und sich zurückziehen? Schweigend betrachtet der Schwarzhaarige die junge Frau vor sich. Deutlich war ihr die Unsicherheit anzusehen und Sasuke musste den Drang unterdrücken sie einfach wieder an sich zu ziehen und da weiter zu machen, wo er aufgehört hatte. Ein plötzlich entschlossenes Aufleuchten in ihren Augen, ließ ihn eine angespannte Körperhaltung einnehmen. Den Kopf schief legend, schenkte sie ihm einen undeutbaren Blick: „Du sagst du respektierst mich, dabei kennst du mich doch überhaupt nicht. Wie willst du durch lediglich drei gemeinsame Missionen wissen, was für ein Mensch ich bin?“ Fast wäre dem Uchiha entwichen, dass es ihn nicht interessierte, was für ein Mensch sie war, doch das wäre wohl die falsche Antwort. Wieder einen Schritt auf sie zugehend, raunte er ihr mit dunkler Stimme ins Ohr. „Ich kenne dich! Du bist eine hervorragende ANBU und verfügst über einen starken Charakter. Mehr muss ich nicht über dich wissen und schon das ist mehr als ich den meisten Frauen jemals zugestehen würde.“ „Mehr interessiert dich also nicht?“ fragte Sakura erneut nach. Sasuke zögerte einen Moment. Warum nur wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ihm in diesem Punkt eine Versicherung abringen wollte. Es schien sie jedenfalls nicht abzuschrecken, zumindest glaubte er dies, denn ihre momentane Gefühlslage konnte er nicht erkennen. Impulsiv legte er seine Lippen auf ihren Hals, nachdem er ein kurzes „Nein“ in ihr Ohr gehaucht hatte. Zu seiner Überraschung zog die Weißhaarige mit einem schnellen Griff sein Kinn an ihre Lippen, bevor sie ihn stürmisch küsste. Mit einem freudigen Kribbeln der Erregung, drängte er sie ohne den intensiven Kuss zu unterbrechen, Richtung Zelt. Kurz vor der Öffnung blieb sie jedoch abrupt stehen und Sasuke blickte sie fragen an. Noch bevor er etwas sagen konnte, spürte er es auch; eine große Anzahl Chakren die sich genau ihrer Position näherten. Ein gefluchtes „Verdammt“ verließ seinen Mund, bevor er darüber nachdenken konnte. Die Weißhaarige küsste ihn mit einem kleinen Lächeln auf die Lippen, bevor sie sich von ihm löste und fast schon verführerisch schnurrte. „Mach dir nichts daraus. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Etwas perplex schaute der Uchiha ihr hinterher, wie sie nach ihren Waffen griff und konnte sich ein Lächeln nun ebenfalls nicht mehr verkneifen. Kakashi hatte Recht behalten, das hier war soviel besser, als alle anderen vorangegangenen Frauengeschichten. Und dabei hatte er noch nicht einmal mit ihr geschlafen. Aber allein schon ihre Art die Dinge anzugehen, gefiel ihm ungemein. Mit freudiger Erregung, wand er sich den Ankömmlingen zu. Je schneller sie dieses Problem hinter sich brachten, desto schneller konnte er sich wieder der Weißhaarigen zuwenden. Zu Sasukes Bedauern wurde an diesem Tag jedoch nichts mehr aus seinen Plänen. Da die Shinobi, die sich als Matsumos Leibwache herausstellte, ihnen ziemlich zusetzten und sich die Kämpfe bis in den Morgen-grauen hinein zogen. Danach verspürte keiner der beiden mehr das Bedürfnis zu einer Fortsetzung dessen, was sie bereits angefangen hatten. Nach einer kurzen Verschnaufpause machten sich die die Konoha-nin auf den Weg zurück in ihr Dorf, ohne den gestrigen Abend in irgendeiner Weise zu erwähnen. Sakura verspürte wenig Lust sich jetzt mitten am Tag zwischen irgendwelchen Wurzeln flachlegen zu lassen und so langsam kamen ihr auch wieder Zweifel, betreffend ihrer Entscheidung gestern Nacht. Sie hatte impulsiv gehandelt und nicht weiter über die Konsequenzen nachgedacht, doch jetzt sah es schon wieder ganz anders aus. Sasuke hatte zwar mehr oder weniger versichert, dass ihn nicht interessierte wer sie wirklich war, doch hatte sie ihn mehr oder weniger aus getrickst. Sollte er jemals herausfinden, dass sie Sakura war würde, er dies mit Sicherheit nicht als Entschuldigung für ihre Täuschung gelten lassen – falls es ihn überhaupt interessiert. Eigentlich war es doch tiefe Ironie, dass Sasuke an ihr als Sakura keinerlei Interesse hegte, an ihr als Kori hingegen schon. Der Uchiha spürte deutlich an der geänderten Stimmung, die in der Luft hing, dass es besser war, jetzt keinen weiteren Annäherungsversuch zu starten und ging vorsichtshalber wieder auf Abstand. Er war sich sicher, dass es eine neue Gelegenheit geben würde und er war durchaus in der Lage zu warten. Denn je schwieriger die Beute zu erlegen war, desto mehr Spaß bereitete ihm die Jagd. -------------------------- BÜRO HOKAGE – KONOHA Mit gelangweilter Miene nahm Tsunade das Ergebnis der Mission auf und notierte sich etwas auf einem ihre unzähligen Papierfetzen ihres Schreibtischs. Sakura hatte starke Bedenken, dass sie die hingeschmierte Notiz jemals wieder finden würde. Nachdem die Blonde noch kurz in einem anderen Stapel gewühlt hatte, hielt sie ihr kommentarlos ein weiteres Blatt mit Informationen und einem Steckbrief entgegen. „Euer nächstes Ziel! Ihr habt bis morgen Zeit euch auszuruhen.“ Nachdem die ANBU den Zettel kurz überflogen hatte, reichte sie die Notiz an den Uchiha weiter und fragte: „Irgendein Zeitlimit, bis wann der Auftrag erledigt sein sollte?“ Tsunade schüttelte kurz den Kopf, ehe sie sich einen großzügigen Schluck Sake gönnte. „Nein, ihr solltet euch nur nicht zu viel Zeit lassen. Die Zielperson neigt dazu, des Öfteren den Standort zu wechseln und eine Suche wäre dem Auftrag nicht wirklich dienlich. Ihr könnt gehen.“ Mit einem kurzen „Hai“ trat Sakura durch die Tür, während Sasuke gelangweilt folgte. Nachdem sie sich für morgen Mittag am Haupttor verabredete hatten, trennten sich die beiden vor dem Hokagegebäude. Während Sasuke sich auf den Weg nach Hause machte, ging Sakura ins Hospital. Es war wesentlich einfacher in dem voll gedrängten Gebäude als Kori zu kommen und als Sakura zu gehen. Es viel einfach weniger auf, als wenn Kori plötzlich zu Sakuras Wohnung ging und nur Sakura wieder herauskam. In ihrem Labor angekommen, sprang sie zunächst kurz unter die Dusche. Es hatte auch seine Vorteile die stellvertretende Leiterin des Krankenhauses zu sein. So musste sie nicht die Gemeinschaftsduschen des Personals benutzen, sondern hatte ihr eigenes kleines Badezimmer. Nachdem sie sich ein einfaches rotes Spaghettiträgerkleid, das ihr bis knapp zu den Knien ging, aus dem Spind gezogen hatte, legte sie sich zunächst eine Weile auf ihre Couch. Lange würde sie dieses Doppelleben nicht mehr aushalten, vielleicht sollte sie Sakura einfach eine Weile verreisen lassen, um Verwandte zu besuchen, dann müsste sie nicht ständig zwischen sich und Kori hin und her wechseln. Nachdem sie eine Stunde vor sich hin gedöst hatte, beschloss Sakura mal wieder bei Ichirakus vorbei zuschauen. Aus irgend einem unerfindlichen Grund hatte sie mal wieder Lust auf Ramen und es war schon eine Weile her, dass sie etwas Warmes gegessen hatte. Wie nicht anders zu erwarten, viel ihr als erstes ein blonder Haarschopf ins Blickfeld, als sie bei der Nudelbar ankam. Wo sonst könnte Naruto um die Mittagszeit auch stecken, wenn nicht hier. Lächelnd trat sie zu ihm und wurde auch sofort in eine atemraubende Umarmung gezogen. „Sakura-chan! Wo warst du nur die ganze Zeit, ich hab dich ewig nicht mehr gesehen?!“ Kichernd löste sie die Rosahaarige von dem Chaoten und setzte sich neben ihn auf einen Barhocker. „Du kennst mich doch, ich war vollauf mit meiner Arbeit beschäftigt.“ „Ich finde ja du übertreibst es mit dem Arbeiten. Du bist ja nie zu Hause, wenn ich dich besuchen will und im Krankenhaus lässt mich Shizune nie zu dir ins Labor,“ gab Naruto ein wenig maulend von sich. „Aber dafür bin ich jetzt da. Ich dachte wir könnten mal wieder zusammen essen, aber du bist wohl schon fertig?“ Sakuras Blick war dabei auf den Berg voll Suppenschüsseln gewandert, doch als hätte sie es nicht geahnt, schüttelte der Blonde den Kopf und bestellte gleich noch mal drei Schüsseln Ramen. Die Haruno sah ihn etwas verwirrt an, ehe sie mit einem unguten Baugefühl fragte. „Drei?“ „Naja Teme müsste auch gleich kommen. Ich hab ihn vorher getroffen, als er von seiner Mission zurück kam. Er wollte herkommen sobald er zu Hause war um zu duschen und sich um zuziehen. Ist das nicht toll? Wir waren schon ewig nicht mehr zusammen essen.“ Sakura setzte ein etwas krampfhaftes Lächeln auf. Sie war einem gemeinsamen Essen zu dritt, bisher immer geschickt aus dem Weg gegangen, indem sie kurzerhand noch jemand anderes dazu eingeladen hatte. Meistens waren dies Sai und Ino, oder auch Hinata oder gleich eins der anderen Teams. So konnte sie sich mit jemand unterhalten, während Naruto mit Sasuke beschäftigt war, doch jetzt war es dafür wohl zu spät. Noch bevor sie sich überlegen konnte, wie sie sich jetzt am Besten aus dem Staub machte, trat der Uchiha zur Tür herein. Einen Moment verharrte er an der Tür, als sein Blick den ihren traf, doch ansonsten ließ er sich nichts weiter anmerken, dass er ihre Anwesenheit zur Kenntnis genommen hatte. Mit einem wie immer gleichgültigen Gesichtsausdruck setzte er sich neben den Uzumaki, der es unglaublich genoss seine beiden Freunde, nach all der Zeit mal wieder zusammen um sich zu haben. Bevor das Essen kam, wand sich Naruto dem Schwarzhaarigen zu und fragte: „Und wie war deine Mission mit Kori?“ „Erfolgreich“, war die einsilbige Antwort Sasukes. „Oh komm schon Teme, jetzt erzähl doch mal. Wie lief es denn so? Ich muss doch wissen, ob du es mit der heißen Sahneschnitte nicht besser getroffen hast. Kakashi ist als Partner ganz schön anstrengend, außerdem mault er ständig, dass es mit Kori viel angenehmer ist zusammenzuarbeiten als mit mir…“ Der Uchiha ließ spöttisch eine Augenbraue nach oben wandern, ehe er sich mit einem gelangweilten „Das kann ich mir vorstellen“, seinem eben eingetroffenen Essen widmete. Naruto blies daraufhin beleidigt die Backen auf und wand sich leise grummelnd nun ebenfalls seinem Essen zu. Sakura hingegen hatte einen Moment die Luft angehalten. Nicht nur, dass sie dem starken Drang widerstehen musste, Naruto eine für das „heiße Sahneschnitte“ zu scheuern. Nein, sie hatte schon fast befürchtet, dass Sasuke dem Blonden erzählte, was er über Kakashi und Kori herausgefunden hatte. Die Haruno wollte auf keinen Fall, dass das im Dorf die Runde machte und so war sie doch etwas erleichtert, dass der Uchiha nicht weiter darauf einging. Schon wesentlich beruhigter, zog sie nun ebenfalls ihre Schüssel heran und begann gedankenverloren zu essen. Vor ihr würde Sasuke wahrscheinlich kein Wort über den Kuss verlieren, doch fragte sie sich ob er Naruto wohl zu einem späteren Zeitpunkt davon erzählen würde. Der Uchiha war nicht wirklich der Gesprächigste und doch bestand die Möglichkeit, dass er seinem besten Freund davon erzählte. Narutos erneute Frage riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie überrascht aufschauen: „Sag mal Saku-chan, warum gehst du uns ständig aus dem Weg? Nicht nur Sasuke, sondern auch mir.“ Sakura ließ ihre Schüssel langsam sinken und lenkte ihren Blick einen Moment zu dem ebenfalls aufmerksamen Uchiha. Naruto hingegen blickte sie nicht an, sondern sah noch immer auf seine leere Schüssel, die er mit beiden Händen fest umschlossen hielt. Einen tiefen Seufzer ausstoßend, fragte sie sich, was sie nur geritten hatte, ausgerechnet heute hier essen zu gehen. Sie wollte doch nur Naruto einmal wieder sehen und hatte keinesfalls damit gerechnet, dass Sasuke ebenfalls hier sein würde. Auch Narutos ernste Frage kam völlig überraschend und traf die Rosahaarige völlig unvorbereitet. Einen tiefen Seufzer ausstoßend, drehte sie sich auf dem Hocker um, so dass sie nun mit dem Rücken zur Theke saß. Melancholisch blickte sie nach draußen, wo noch immer die verschiedensten Leute ihrer Wege gingen und versuchte ihrem besten Freund eine ehrliche Antwort zu geben, ohne ihr Doppelleben zu verraten. „Weißt du Naruto, es ist nicht so, dass ihr mir nichts mehr bedeutet. Das ist es nicht. Ihr seid mein altes Team und werdet für mich immer die wichtigsten Menschen im Leben sein, aber unsere Wege haben sich doch schon getrennt, bevor Sasuke nach Konoha zurückgekehrt ist. Du hast mit Jiraya trainiert und ich mit Tsunade – und jetzt wirst du, sobald ihr eure ANBU-Einweisung hinter euch gebracht habt, mit Sasuke eine Yukibera-Einheit bilden.“ „Woher weist du das mit der ANBU?“ kam es kalt von Sasuke. Sakura zuckte ertappt zusammen. Die Einteilung in die ANBU unterlag der strengen Geheimhaltung um die Mitglieder zu schützen. Überraschenderweise war es Naruto, der für sie antwortete. „Sakura-chan hilft Tsunade-oba-chan öfters mit dem Papierkram. Sie hat auch Zugang zu den Geheimakten.“ Sasuke zog skeptisch die Augenbrauen nach oben, während der Blonde der Haruno tief in die Augen schaute: „Bitte gib unsere Freundschaft nicht auf, Sakura-chan. Nicht jetzt, wo wir endlich wieder komplett sind.“ Nach diesen Worten legte, Naruto einige Münzen auf die Theke und verschwand ohne noch einmal zurückzuschauen aus der Nudelbar. Sakura blickte ihm traurig hinterher und nahm sich fest vor, ihm von ihrer Doppelidentität zu erzählen, sobald er bei der ANBU aufgenommen wurde. Sie konnte ihren Freund nicht länger belügen, doch das war nicht das eigentliche Problem. Schließlich war dies nicht der Grund, warum sie ihren beiden ehemaligen Teamkameraden aus dem Weg ging. Eben dieser Grund saß noch immer, einen Stuhl weiter, neben ihr und musterte sie ausgiebig. Die dunklen Seelenspiegel nahmen jede Bewegung wahr und folgten ihr. Wie sie sich nervös da Kleid glatt strich oder sich kurz durch die langen Haare fuhr, die ihr mittlerweile wieder bis zur Hüfte gingen. Und entgegen seiner Gewohnheit, verspürte er den Wunsch ihr zu helfen. „Du musst ihm meinetwegen nicht aus dem Weg gehen.“ Mit großen Augen blickte ihm die Rosahaarige entgegen, doch Sasuke war noch nicht fertig. „Wenn du meine Anwesenheit nicht erträgst, kannst du dich auch alleine mit ihm treffen.“ Ein unerwartet spöttisches Lachen verließ Sakuras Lippen. „Du hast Recht, ich meide deine Nähe. Aber wir beide wissen doch, dass nicht ich diejenige bin, die von der Anwesenheit des anderen genervt ist. Dein Worte damals im Krankenhaus waren mehr als deutlich.“ Nun war es an dem Schwarzhaarigen überrascht aufzublicken. Sie hatte also gehört, was er zu Naruto sagte, als dieser ihn im Krankenhaus besuchte. FLASHBACK Sasuke war nun schon seit über drei Wochen in Konoha und diese Zeit hatte er durchweg im Krankenhaus verbracht, wobei er erst seit fünf Tagen wieder bei Bewusstsein war. Der Kampf mit seinem Bruder hatte ihm stark zugesetzt und nur mit Aufbringung der letzten Reserven an Kraft war es ihm gelungen sich bis nach Konoha durch zuschlagen, wo er letztlich vor dem Tor zusammengebrochen war. Vor einer Weile war auch Naruto auf einen Besuch vorbeigekommen, so wie fast jeden Tag, seit der Schwarzhaarige aufgewacht war. Sakura, die die beiden etwas alleine lassen wollte, verharrte in ihrer Bewegung die Tür zu öffnen, als sie ungewollt ein Gespräch der beiden verfolgte. Sie hatte wirklich nicht lauschen wollen, doch als ihr Name fiel, konnte sie sich einfach nicht überwinden, in das Zimmer einzutreten. „Sakura-chan ist echt stark geworden, das kannst du mir glauben. Immerhin wurde sie auch von Tsunade-oba-chan trainiert. Trotzdem will sie keine Missionen mehr machen, vielleicht kannst du sie ja vom Gegenteil überzeugen, jetzt wo du wieder da bist.“ Die kalte Stimme Sasukes bescherte Sakura eine Gänsehaut, doch war es seine Antwort, die sie wie ein Schlag ins Gesicht traf. „Das werde ich ganz sicher nicht tun, Dobe. Sie hat endlich erkannt, dass sie als Ninja nichts taugt, warum sollte ich ihr also falsche Hoffnungen machen. Es ist wesentlich besser für sie, sich aufs Heilen zu beschränken, wobei sie einem selbst dabei auf die Nerven geht.“ „Wie kannst du das nur sagen Teme! Sakura hat sich die letzten Wochen den Arsch aufgerissen um dein Leben zu retten, du könntest ruhig etwas netter zu ihr sein. Und außerdem…“ Den Rest von Narutos Moralpredigt hatte die Rosahaarige nicht mehr mitbekommen, denn mit Tränen in den Augen hatte sie die Türklinke wieder los gelassen und war zunächst zurück in ihr Labor gegangen, um sich zu beruhigen. Es war genau dieser Zeitpunkt gewesen, als sie beschlossen hatte, den beiden nichts von ihrem Doppelleben zu erzählen und Sasuke künftig aus dem Weg zu gehen, sobald seine Behandlungen abgeschlossen waren. Sie hatte erst ein paar Wochen vor der Rückkehr des Uchihas ihren Dienst bei der ANBU angetreten und wollte ihrem besten Freund eigentlich davon erzählen, doch dieser war durch die Rückkehr Sasukes so durch den Wind, dass sie lieber noch warten wollte. Genau wie der Uzumaki hatte sich Sakura wahnsinnig über die Rückkehr des Schwarzhaarigen gefreut, doch musste sie jetzt einsehen, dass ihre Illusion einer freundschaftlichen Beziehung, wie eine Seifenblase zerplatz war. Genauso wie ihr Wunsch, dass er jemals etwas für sie empfinden würde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sakura beschlossen, Sasuke nicht mehr in ihr Leben zu lassen. Sie konnte und wollte seine Zurückweisung nicht mehr ertragen. Sie brauchte ihn nicht. Mit Kakashi, ihrem alten Sensei, bildete sie jetzt ein neues Team. Eine Yukibera-Einheit der ANBU, die Elite Konohas. Sie war nicht mehr das schwache, naive Mädchen von früher. Sie war stark und nichts und vor allem niemand, würde sie jemals wieder als Klotz am Bein bezeichnen. Mit entschlossenem Blick war die Haruno zu Sasukes Krankenzimmer zurückgekehrt und hatte ihm in kurzen und knappen Sätzen erklärt, dass seine Behandlung fast abgeschlossen war und er in weniger als einer Woche wieder entlassen war. Bei jedem weiteren Kontakt und jeder Begegnung beschränkte sie sich nur noch auf das Nötigste und auch dem Uchiha war dies nicht entgangen. FLASHBACK ENDE Nun zumindest wusste jetzt auch Sasuke, warum sie sei diesem Tag kaum noch mit ihm sprach und ihm ständig aus dem Weg zu gehen schien. Er hatte sich damals nicht weiter daran gestört, da er ehrlicherweise erleichtert war, dass sie ihm nicht wie früher ständig um den Hals viel, doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, vermisste er sie auch ein wenig. Irgendwie war es nicht mehr dasselbe ohne sie, doch sein Stolz würde niemals zulassen, ihr dies zu sagen. So sah er lediglich dabei zu, wie sie elegant vom Hocker sprang und sich mit einem kurzen „By“ verabschiedete. Sein Geld auf den Tresen legend, verlies der Uchiha ebenfalls die Bar und blickte Sakura noch einen Moment hinterher, als sie sich ihren Weg durch die Menge bahnte. Die Blicke die ihr dabei hinterher geworfen wurden, entgingen Sasuke dabei keineswegs und aus irgendeinem Grund störten sie ihn auch. Die Rosahaarige war wirklich nicht mehr das kleine Mädchen von früher, doch was genau sie jetzt für ihn war, wusste er auch nicht. Kopfschüttelnd wand sich der Uchiha in die entgegengesetzte Richtung, zurück nach Hause. Er musste vor seiner Mission morgen unbedingt noch etwas ausruhen und hatte jetzt beim besten Willen keinen Nerv sich um so etwas Gedanken zu machen. Kapitel 10: Pakt ---------------- Hallo alle zusammen! Zunächst mal ein dickes dickes Danke für eure Kommis! Freu mich immer riesig darüber, wenn ein paar neue Schreiber dazukommen. Wenn ich mir die ganzen Kommentar so anschaue, scheint Sasuke jedoch nicht besonders beliebt zu sein... armer Kerl... ich fürchte nach diesem Kapi werdet ihr ihn noch mehr hassen... Aber naja, trotzdem viel Spaß beim Lesen! VLG +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Etwas genervt beobachteten Sakura und Sasuke vom Dach des Nachbarhauses aus, den stetigen Strom von Freiern, die in dem Freudenhaus ein und aus gingen. Die ANBU hatte diesmal lieber darauf verzichtet den Lockvogel zu spielen, was den Schwarzhaarigen sichtlich zu amüsieren schien. Ein Schnauben entwich der Weißhaarigen, als sich die nächsten Männer die Klinke in die Hand gaben und ihre Zielperson noch immer nicht daran zu denken schien, den nach Hause Weg anzutreten. Ein leichtes Schmunzeln huschte über Sasukes Lippen, als er sah wie die Weißhaarige die Männer, die das Freudenhaus besuchten, mit einiger Abscheu betrachtete und ihr Opfer noch immer nicht fertig zu sein schien. „Eine beachtliche Ausdauer, wenn man seine Körperfülle berücksichtigt.“ „Pah! Wahrscheinlich hat er das arme Mädchen unter sich erdrückt und überlegt nun wie er sie am besten los wird… oder aber er versucht verzweifelt einen hochzubekommen und ist noch immer nicht bereit wieder aufzugeben. Ich meine drei Stunden! Was zum Teufel macht er solange da drin?“ Amüsiert blickte der Uchiha in die eisblauen Augen die in förmlich anzufunkeln schienen, ehe er den Fingen an die Lippen hob und dann lautlos auf die Straße deutete. Sakura folgte der angezeigten Richtung und sah wie der fette Rebell, den sie seit nunmehr 10 Stunden beobachteten, gerade das Hurenhaus verlies. Erleichtert atmete sie aus und gab Sasuke ein Zeichen, ihr zu folgen. Leise über die Dächer huschend, folgten sie ihrer Zielperson um ihn vor dem Erreichen seiner Unterkunft zu erwischen. Laut den Missionsanweisungen sollten sie vor der Tötung noch einige Namen aus dem Mann herausholen, die der Zerschlagung der Rebellen dienen sollten. Leichtfüßig sprang die Haruno dem Mann in dem Weg und ließ diesen überrascht aufblicken. „Nanu, wenn haben wir denn da?“ Ein dreckiges Grinsen glitt über seine Züge, als er die Weißhaarige vor sich genauer betrachtete. „Hätte ich gewusst, was für ein süßes Ding heut Abend noch meinen Weg kreuzt, hätte ich mir das Geld für die Huren gespart und lieber dich….“ Ein Katana an seinem Hals ließ den Mann jedoch verstummen und zauberte nunmehr ein eisiges Lächeln auf Sakuras Lippen. „Statt dein Geld für das Freudenhaus zu verschwenden, hättest du dir lieber ein paar anständige Leibwächter suchen sollen. Denn jetzt wirst du uns ein paar Fragen beantworten!“ Trotz der bedrohlichen Klinge an seinem Hals und der einschüchternden Aura des Schwertführers hinter ihm, lachte der gut beleibte Mann selbstsicher auf. „Ich brauche keine Leibwache, denn ich habe keine Angst vor dem Tod und selbst wenn ich jetzt hier sterben sollte, wird das die Rebellion nicht aufhalten. Ich kann mir schon denken, wer eure Auftraggeber sind, doch ich werde meine Brüder nicht verraten!“ Mit einem fast schon kindlichen Kichern trat Sakura an den Mann heran und veranlasste den Uchiha dazu fragend die Augenbrauen zu heben. „Ich denke doch, dass du dass tun wirst! Denn du hast uns deine Schwachstelle selbst verraten.“ Mit gezücktem Kunai machte sie einen weiteren Schritt nach vorne. „Für gewöhnlich fange ich mit dem Gesicht an, um die Information die ich möchte zu erhalten, doch ich denke in deinem Fall, werde ich diesmal eine Ausnahme machen…“ Entsetzt und mit geweiteten Augen folgte der Rebell ihrer Armbewegung, als sie die Hand mit dem Kunai zwischen seine Beine lenkte und er ein eindeutiges Picken an seinem Geschlechtsteil verspürte. „Gib uns die Namen deiner Komplizen oder ich werde dir deinen kleinen Freund Stück für Stück vom Körper schneiden!“ ---------------------------------------- Mit angeekelter Miene beförderte die Weißhaarige ihren ruinierten Umhang in den nächsten Mülleimer und grummelte leise vor sich hin. Ein dunkles Lachen ließ sie wütend aufblicken. „Das ist nicht lustig Uchiha! Du bist schließlich nicht derjenige, auf den sich dieser Fettsack übergeben hat.“ „Was hast du den erwartete, wenn du seinem bestecken Stück zu Leibe rückst?“ „Ja, in einem Gen-Jutsu verdammt! Ich hab ihn nicht ein einziges Mal angerührt“ gab Sakura brummend zur Antwort. „Hätte ich gewusst wie er darauf reagiert, wäre das Kunai ganz sicher meine erste Wahl gewesen, um die Informationen aus ihm herauszuholen.“ Noch immer amüsiert, deutete Sasuke nach vorne auf das Gasthaus, das sie gesucht hatten. „Sie es doch so, diesmal hast du zumindest einen guten Grund für ein Mitternachtsbad oder eine Dusche. Und da die Hokage uns kein Zeitlimit gesetzt hat, haben wir auch genügend Zeit dafür.“ Sakuras Inneres verkrampfte sich augenblicklich. Irgendwie hatte sich dieses ´wir´ eindeutig, zweideutig angehört. Noch immer unschlüssig darüber, ob sie sich wirklich auf den Schwarzhaarigen einlassen sollte, war eine Übernachtung in einem Hotel vielleicht nicht wirklich die beste Idee. Mit einem etwas flauen Magengefühl entledigte sich die Haruno ihrer Kleider und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser half ihr die angespannte Körperhaltung aufzugeben und sie wurde sichtlich ruhiger. Wie ein Wink des Schicksals - mit dem Zaunpfahl - war nur noch ein einziges Zimmer frei gewesen, das sie sich jetzt mit Sasuke teilen musste. Und wie nicht anders zu erwarten, stand auch noch ein Doppelbett darin, statt zweier Einzelbetten und Sakura fragte sich so langsam, warum sie es nicht einfach tat. Sie wollte es doch! Warum nur sträubte sie sich dann dagegen und konnte es gleichzeitig kaum erwarten, Sasukes Lippen erneut auf der Haut zu spüren. Mit dem Rücken zur Tür und der Stirn an den kalten Fliesen versuchte sie erneut nicht zu entscheiden. Hatte sie nicht auf dem Zeltplatz einen Pakt mit sich selbst geschlossen? Sie wollte das Zusammensein mit dem Uchiha ganz einfach genießen, seine Nähe spüren und sich gewollt fühlen. Ihr war durchaus klar, dass sie sich durch den Sex keine falschen Hoffnungen auf mehr machen durfte und doch war eine Kuss oder eine Berührung besser als gar nichts. Das leise Klicken der Tür veranlasste sie dazu abrupt den Kopf zu heben. Sämtliche Muskeln in ihrem Körper spannten sich augenblicklich an und beinahe sofort nahm sie deutlich Sasukes Chakra wahr. Die Dampfschwaden in dem Badezimmer erschwerten einem die freie Sicht und doch wusste sie, dass der Schwarzhaarige wahrscheinlich gerade mehr von ihrem Köper sah, als ihr im Moment lieb war. Den Blick fest auf die Fliesen der Wand gerichtet, spürte sie wie ihr die Röte in die Wangen schoss, als sich Sasukes Schritte der Duschkabine näherten. Ein kleines Lächeln huschte über Sasukes Lächeln, als er die Weißhaarige durch die durchsichtigen Wände der Glaskabine sah. Die beschlagenen Wände erschwerten den Blick und doch sah er genug um zu wissen, dass in das Mondlicht vor einigen Tagen nicht getäuscht hatte. Ihre Figur war perfekt. Es überraschte ihn, dass sie ihn scheinbar nicht ansehen wollte, doch rausgeworfen hatte sie ihn auch nicht. So fasste er kurzerhand einen Entschluss und trat noch näher heran. Sakura hielt augenblicklich die Luft an, als sie hörte wie die Tür der Duschkabine aufgezogen wurde. Ihre ganze Konzentration galt der Person hinter ihr, die genau wie sie splitterfasernackt unter dem warmen Wasserstrahl stand. Noch berührten sich ihre Körper nicht und doch konnte die Haruno deutlich die Hitze spüren die von Sasukes Körper ausging und ihr die Nackenhärchen aufstellte. Die Hand des Uchihas die sich sachte zwischen ihre Schulterblätter legte und langsam die Wirbelsäule hinunter wanderte, bescherte ihr trotz der Hitze der Kabine eine Gänsehaut. Erst als die Hand an ihrem Becken innehielt, stieß Sakura den angehaltenen Atem aus, nur um diesen sogleich wieder scharf einzuziehen. Der Grund hierfür war die Tatsache, dass sich Sasukes Hände wieder in Bewegung gesetzt hatten und nun entlang ihrer Hüfte nach vorne zu ihrem Bauch wanderten. Das kribbelnde Gefühl, dass die sachten Streichbewegungen auf ihrer Haut auslösten wahren unbeschreiblich und ließen der Weißhaarigen fast schon die Knie zittern. Doch noch schien Sasuke sein eigentliches Ziel nicht erreicht zu haben. Langsam aber stetig wanderte seine Hand in tiefere Regionen, während er gleichzeitig mit der anderen ihre Haare zur Seite strich und begann ihren Nacken zu küssen. Sakuras Hände die noch immer auf den Fliesen vor ihr ruhten, ballten sich augenblicklich zu Fäusten und sie musste sichtlich um ihre Beherrschung kämpfen. Die Lippen fest aufeinander gepresst, um jedwedes Geräusch zu ersticken, versuchte sie krampfhaft die Kontrolle zu behalten. Seine Berührungen machten sie fast wahnsinnig, doch noch immer konnte sie sich nicht überwinden, sich zu ihm umzudrehen. Ein leises Keuchen entwich ihr, als Sasuke sachte ihre empfindlichste Stelle berührte. Während ihre eigenen Hände noch immer fest an der Duschwand lagen, zog der Uchiha sie mit dem anderen Arm noch enger an sich. Deutlich spürte sie seine breite Brust an ihrem Rücken und seine Erregung an ihren Schenkeln. Ein Umstand der sie erneut heftig ausatmen ließ. Doch kam sie gar nicht dazu, sich weiter Gedanken zu machen, denn zur gleichen Zeit drang Sasuke mit einem seiner Finger in sie ein und entlockte ihr ein stöhnendes Geräusch. Ihr Verstand hatte sich damit offiziell verabschiedet und machten es ihr unmöglich noch länger das Für und Wieder abzuwägen. Es spielte nun ohnehin keine Rolle mehr. Seine kreisenden Bewegungen wurden immer fordernder und seine Lippen zogen eine heiße Spur ihren Hals entlang. Die zarte Haut und ihre lustvollen Seufzer machten es Sasuke ebenfalls schwer sich zu beherrschen. Mit Genugtuung spürte er, wie sie sich unter ihm wand, als er mit einem zweiten Finger in sie eindrang und biss sie neckisch in die weiche Haut ihres Halses. Als sie sich ihm jedoch entzog und seine Hände mit den ihren festhielt, befürchtete er schon, sie wolle ihn doch noch zurückweisen. Doch stattdessen drehte sie sich in seinen Armen um und blickte ihm mit lustverschleierten Augen entgegen. Ihr Atem ging bereits schwer und ließ ihre Brust in einem schnellen Takt heben und senken. Trotz allem zog sie ihn zu einem atemraubenden Kuss an sich. Der Kuss wurde immer fordernder und intensiver und nur der dringend benötigte Sauerstoff brachte sie dazu, das Zungenspiel zu beenden, während ihre Körper sich noch näher aneinander pressten. Mit kreisenden Bewegungen seiner Zunge wanderte er von ihrem Hals hinab zu ihrer Brust und saugte an ihren Knospen. Langsam bahnte er sich wieder einen Weg nach oben und versank erneut in einem intensiven Kuss. Ihre Hand zwischen seinen Beinen, entlockte ihm ein raues Geräusch und er konnte kaum noch an sich halten. Mit einem Ruck hob er sie an ihrer Hüfte nach oben und ihre langen Beine schlangen sich um seine Mitte. Die kalten Fliesen an ihrem Rücken ließen sie einen Moment aufkeuchen, doch schon im nächsten Moment kümmerten sie Sakura nicht mehr. Sasukes Hände schienen überall zu sein und raubten ihr den Verstand. Die Arme fest um seinen Hals geschlungen, fuhr sie mit den Fingern durch seine dunklen Haare. Tausend Gefühle strömten durch ihren Körper und ließen sie alles andere vergessen. Mit einem kräftigen Ruck drang Sasuke in sie ein und entlockte ihr ein lautes Stöhnen. Zunächst langsam wurden seine Bewegungen immer schneller und stärker und ließen sein letztes bisschen Selbstbeherrschung bröckeln. Sich ganz dem Moment hingebend bewegte sich Sakura seinen Bewegungen entgegen und ließen ihn so noch tiefer in sie eindringen. Schwer keuchend und nicht gerade leise, erreichten beide gleichzeitig den Höhepunkt. Ohne die bisherige Position aufzugeben, sank Sasukes Kopf an ihre Brust, während er sie noch immer fest umschlungen auf seiner Hüfte hielt. Ihr rauer und schwerer Atem kitzelte ihn am Ohr und war doch nicht dazu in der Lage seine eigenen, schweren Atemgeräusche zu überdecken. Vorsichtig hob Sasuke die Weißhaarige ein Stück nach oben und entzog sich ihr, bevor er sie wieder auf die Füße stellte. Die Umarmung noch nicht ganz lösend blickte er ihr in die strahlend blauen Augen und bemerkte einen seltsamen Glanz in diesen. Bevor er sich darüber jedoch weiter Gedanken machen konnte, lächelte ihm die ANBU entgegen und zog sich aus seinen Armen zurück. Erneut kehrte sie ihm den Rücken zu und trat aus der Duschkabine. Eingewickelt in ein großes Handtuch, reichte sie dem Schwarzhaarigen ebenfalls eines und meinte spöttisch. „Ich hoffe doch, du hast vorher noch dein Vorhaben in die Tat umgesetzt und etwas zu Essen mitgebracht.“ Lächelnd strich er ihr eine feuchte Haarsträhne hinters Ohr, ehe er mit einem gebrummten „Natürlich“ ebenfalls aus der Dusche trat und sich das Handtuch um die Hüfte schlang. Ein weiterer Blick in ihr Gesicht, zeigten ihm keinerlei Emotionen ihrerseits und so ging er wortlos zurück in den Schlafbereich. Kaum das der Uchiha zur Tür hinaus war, verschwand das befriedigte Lächeln von Sakuras Lippen und sie unterdrückte mit einem Blinzeln die aufkommenden Tränen. Sie bereute keineswegs was geschehen war. Die Erinnerung daran, würde ihr noch lange das Herz erwärmen, doch hatte ihr Sasukes offensichtliche Erleichterung, dass sie ihm jetzt nicht gleich um den Hals fiel und irgendwelche Gefühle ansprach, einen erneuten Stich versetzt. Es war ihr von Anfang an klar gewesen, dass dies reiner Sex war und für den Sasuke keine weitere Bedeutung hatte. Sakura hatte nichts anderes erwartet und doch war sie enttäuscht. Sie hatte mit ihm geschlafen und es auch mehr als genossen, doch wurde ihre Freude darüber eindeutig von dem Gedanken daran getrübt, dass Sasuke nur an ihrem Körper interessiert war. Mit einem Kopfschütteln versuchte sie die düsteren Gedanken zu vertreiben und folgte mit entschlossenem Blick dem Schwarzhaarigen aus dem Badezimmer. In wenigen Wochen würde Sasuke mit Naruto wieder ein eigenes Team bilden, während sie wieder mit Kakashi zusammenarbeiten würde. Die Missionen mit dem Uchiha waren nur auf Zeit und auch der Sex würde keine dauerhafte Einrichtung werden. Wahrscheinlich hatte er sie in ein paar Wochen ohnehin wieder vergessen und vergnügte sich mit anderen Frauen. Also war es wohl das Beste, das Zusammensein mit Sasuke so lange wie möglich zu genießen und keinerlei Hoffnungen diesbezüglich zu hegen. Kapitel 11: Pakt (zensiert) --------------------------- Hallo alle zusammen! Zunächst mal ein dickes dickes Danke für eure Kommis! Freu mich immer riesig darüber, wenn ein paar neue Schreiber dazukommen. Wenn ich mir die ganzen Kommentar so anschaue, scheint Sasuke jedoch nicht besonders beliebt zu sein... armer Kerl... ich fürchte nach diesem Kapi werdet ihr ihn noch mehr hassen... Aber naja, trotzdem viel Spaß beim Lesen! VLG +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Etwas genervt beobachteten Sakura und Sasuke vom Dach des Nachbarhauses aus, den stetigen Strom von Freiern, die in dem Freudenhaus ein und aus gingen. Die ANBU hatte diesmal lieber darauf verzichtet den Lockvogel zu spielen, was den Schwarzhaarigen sichtlich zu amüsieren schien. Ein Schnauben entwich der Weißhaarigen, als sich die nächsten Männer die Klinke in die Hand gaben und ihre Zielperson noch immer nicht daran zu denken schien, den nach Hause Weg anzutreten. Ein leichtes Schmunzeln huschte über Sasukes Lippen, als er sah wie die Weißhaarige die Männer, die das Freudenhaus besuchten, mit einiger Abscheu betrachtete und ihr Opfer noch immer nicht fertig zu sein schien. „Eine beachtliche Ausdauer, wenn man seine Körperfülle berücksichtigt.“ „Pah! Wahrscheinlich hat er das arme Mädchen unter sich erdrückt und überlegt nun wie er sie am besten los wird… oder aber er versucht verzweifelt einen hochzubekommen und ist noch immer nicht bereit wieder aufzugeben. Ich meine drei Stunden! Was zum Teufel macht er solange da drin?“ Amüsiert blickte der Uchiha in die eisblauen Augen die in förmlich anzufunkeln schienen, ehe er den Fingen an die Lippen hob und dann lautlos auf die Straße deutete. Sakura folgte der angezeigten Richtung und sah wie der fette Rebell, den sie seit nunmehr 10 Stunden beobachteten, gerade das Hurenhaus verlies. Erleichtert atmete sie aus und gab Sasuke ein Zeichen, ihr zu folgen. Leise über die Dächer huschend, folgten sie ihrer Zielperson um ihn vor dem Erreichen seiner Unterkunft zu erwischen. Laut den Missionsanweisungen sollten sie vor der Tötung noch einige Namen aus dem Mann herausholen, die der Zerschlagung der Rebellen dienen sollten. Leichtfüßig sprang die Haruno dem Mann in dem Weg und ließ diesen überrascht aufblicken. „Nanu, wenn haben wir denn da?“ Ein dreckiges Grinsen glitt über seine Züge, als er die Weißhaarige vor sich genauer betrachtete. „Hätte ich gewusst, was für ein süßes Ding heut Abend noch meinen Weg kreuzt, hätte ich mir das Geld für die Huren gespart und lieber dich….“ Ein Katana an seinem Hals ließ den Mann jedoch verstummen und zauberte nunmehr ein eisiges Lächeln auf Sakuras Lippen. „Statt dein Geld für das Freudenhaus zu verschwenden, hättest du dir lieber ein paar anständige Leibwächter suchen sollen. Denn jetzt wirst du uns ein paar Fragen beantworten!“ Trotz der bedrohlichen Klinge an seinem Hals und der einschüchternden Aura des Schwertführers hinter ihm, lachte der gut beleibte Mann selbstsicher auf. „Ich brauche keine Leibwache, denn ich habe keine Angst vor dem Tod und selbst wenn ich jetzt hier sterben sollte, wird das die Rebellion nicht aufhalten. Ich kann mir schon denken, wer eure Auftraggeber sind, doch ich werde meine Brüder nicht verraten!“ Mit einem fast schon kindlichen Kichern trat Sakura an den Mann heran und veranlasste den Uchiha dazu fragend die Augenbrauen zu heben. „Ich denke doch, dass du dass tun wirst! Denn du hast uns deine Schwachstelle selbst verraten.“ Mit gezücktem Kunai machte sie einen weiteren Schritt nach vorne. „Für gewöhnlich fange ich mit dem Gesicht an, um die Information die ich möchte zu erhalten, doch ich denke in deinem Fall, werde ich diesmal eine Ausnahme machen…“ Entsetzt und mit geweiteten Augen folgte der Rebell ihrer Armbewegung, als sie die Hand mit dem Kunai zwischen seine Beine lenkte und er ein eindeutiges Picken an seinem Geschlechtsteil verspürte. „Gib uns die Namen deiner Komplizen oder ich werde dir deinen kleinen Freund Stück für Stück vom Körper schneiden!“ ---------------------------------------- Mit angeekelter Miene beförderte die Weißhaarige ihren ruinierten Umhang in den nächsten Mülleimer und grummelte leise vor sich hin. Ein dunkles Lachen ließ sie wütend aufblicken. „Das ist nicht lustig Uchiha! Du bist schließlich nicht derjenige, auf den sich dieser Fettsack übergeben hat.“ „Was hast du den erwartete, wenn du seinem bestecken Stück zu Leibe rückst?“ „Ja, in einem Gen-Jutsu verdammt! Ich hab ihn nicht ein einziges Mal angerührt“ gab Sakura brummend zur Antwort. „Hätte ich gewusst wie er darauf reagiert, wäre das Kunai ganz sicher meine erste Wahl gewesen, um die Informationen aus ihm herauszuholen.“ Noch immer amüsiert, deutete Sasuke nach vorne auf das Gasthaus, das sie gesucht hatten. „Sie es doch so, diesmal hast du zumindest einen guten Grund für ein Mitternachtsbad oder eine Dusche. Und da die Hokage uns kein Zeitlimit gesetzt hat, haben wir auch genügend Zeit dafür.“ Sakuras Inneres verkrampfte sich augenblicklich. Irgendwie hatte sich dieses ´wir´ eindeutig, zweideutig angehört. Noch immer unschlüssig darüber, ob sie sich wirklich auf den Schwarzhaarigen einlassen sollte, war eine Übernachtung in einem Hotel vielleicht nicht wirklich die beste Idee. Mit einem etwas flauen Magengefühl entledigte sich die Haruno ihrer Kleider und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser half ihr die angespannte Körperhaltung aufzugeben und sie wurde sichtlich ruhiger. Wie ein Wink des Schicksals - mit dem Zaunpfahl - war nur noch ein einziges Zimmer frei gewesen, das sie sich jetzt mit Sasuke teilen musste. Und wie nicht anders zu erwarten, stand auch noch ein Doppelbett darin, statt zweier Einzelbetten und Sakura fragte sich so langsam, warum sie es nicht einfach tat. Sie wollte es doch! Warum nur sträubte sie sich dann dagegen und konnte es gleichzeitig kaum erwarten, Sasukes Lippen erneut auf der Haut zu spüren. Mit dem Rücken zur Tür und der Stirn an den kalten Fliesen versuchte sie erneut nicht zu entscheiden. Hatte sie nicht auf dem Zeltplatz einen Pakt mit sich selbst geschlossen? Sie wollte das Zusammensein mit dem Uchiha ganz einfach genießen, seine Nähe spüren und sich gewollt fühlen. Ihr war durchaus klar, dass sie sich durch den Sex keine falschen Hoffnungen auf mehr machen durfte und doch war eine Kuss oder eine Berührung besser als gar nichts. Das leise Klicken der Tür veranlasste sie dazu abrupt den Kopf zu heben. Sämtliche Muskeln in ihrem Körper spannten sich augenblicklich an und beinahe sofort nahm sie deutlich Sasukes Chakra wahr. Die Dampfschwaden in dem Badezimmer erschwerten einem die freie Sicht und doch wusste sie, dass der Schwarzhaarige wahrscheinlich gerade mehr von ihrem Köper sah, als ihr im Moment lieb war. Den Blick fest auf die Fliesen der Wand gerichtet, spürte sie wie ihr die Röte in die Wangen schoss, als sich Sasukes Schritte der Duschkabine näherten. Ein kleines Lächeln huschte über Sasukes Lächeln, als er die Weißhaarige durch die durchsichtigen Wände der Glaskabine sah. Die beschlagenen Wände erschwerten den Blick und doch sah er genug um zu wissen, dass in das Mondlicht vor einigen Tagen nicht getäuscht hatte. Ihre Figur war perfekt. Es überraschte ihn, dass sie ihn scheinbar nicht ansehen wollte, doch rausgeworfen hatte sie ihn auch nicht. So fasste er kurzerhand einen Entschluss und trat noch näher heran. Sakura hielt augenblicklich die Luft an, als sie hörte wie die Tür der Duschkabine aufgezogen wurde. Ihre ganze Konzentration galt der Person hinter ihr, die genau wie sie splitterfasernackt unter dem warmen Wasserstrahl stand. Noch berührten sich ihre Körper nicht und doch konnte die Haruno deutlich die Hitze spüren die von Sasukes Körper ausging und ihr die Nackenhärchen aufstellte. Die Hand des Uchihas die sich sachte zwischen ihre Schulterblätter legte und langsam die Wirbelsäule hinunter wanderte, bescherte ihr trotz der Hitze der Kabine eine Gänsehaut. Erst als die Hand an ihrem Becken innehielt, stieß Sakura den angehaltenen Atem aus, nur um diesen sogleich wieder scharf einzuziehen. Der Grund hierfür war die Tatsache, dass sich Sasukes Hände wieder in Bewegung gesetzt hatten und nun entlang ihrer Hüfte nach vorne zu ihrem Bauch wanderten. Das kribbelnde Gefühl, dass die sachten Streichbewegungen auf ihrer Haut auslösten wahren unbeschreiblich und ließen der Weißhaarigen fast schon die Knie zittern. Doch noch schien Sasuke sein eigentliches Ziel nicht erreicht zu haben. Langsam aber stetig wanderte seine Hand in tiefere Regionen, während er gleichzeitig mit der anderen ihre Haare zur Seite strich und begann ihren Nacken zu küssen. Sakuras Hände die noch immer auf den Fliesen vor ihr ruhten, ballten sich augenblicklich zu Fäusten und sie musste sichtlich um ihre Beherrschung kämpfen. Die Lippen fest aufeinander gepresst, um jedwedes Geräusch zu ersticken, versuchte sie krampfhaft die Kontrolle zu behalten. Seine Berührungen machten sie fast wahnsinnig, doch noch immer konnte sie sich nicht überwinden, sich zu ihm umzudrehen. Ein leises Keuchen entwich ihr, als Sasuke sachte ihre empfindlichste Stelle berührte. Während ihre eigenen Hände noch immer fest an der Duschwand lagen, zog der Uchiha sie mit dem anderen Arm noch enger an sich. Doch kam sie gar nicht dazu, sich weiter Gedanken zu machen, denn zur gleichen Zeit drang Sasuke mit seinem Finger in tierfere Regionen vor und entlockte ihr ein stöhnendes Geräusch. Ihr Verstand hatte sich damit offiziell verabschiedet und machten es ihr unmöglich noch länger das Für und Wieder abzuwägen. Es spielte nun ohnehin keine Rolle mehr. Seine kreisenden Bewegungen wurden immer fordernder und seine Lippen zogen eine heiße Spur ihren Hals entlang. Die zarte Haut und ihre lustvollen Seufzer machten es Sasuke ebenfalls schwer sich zu beherrschen. Mit Genugtuung spürte er, wie sie sich unter ihm wand und biss sie neckisch in die weiche Haut ihres Halses. Als sie sich ihm jedoch entzog und seine Hände mit den ihren festhielt, befürchtete er schon, sie wolle ihn doch noch zurückweisen. Doch stattdessen drehte sie sich in seinen Armen um und blickte ihm mit lustverschleierten Augen entgegen. Ihr Atem ging bereits schwer und ließ ihre Brust in einem schnellen Takt heben und senken. Trotz allem zog sie ihn zu einem atemraubenden Kuss an sich. Der Kuss wurde immer fordernder und intensiver und nur der dringend benötigte Sauerstoff brachte sie dazu, das Zungenspiel zu beenden, während ihre Körper sich noch näher aneinander pressten. Mit kreisenden Bewegungen seiner Zunge wanderte er von ihrem Hals hinab zu ihrer Brust. Langsam bahnte er sich wieder einen Weg nach oben und versank erneut in einem intensiven Kuss. Ihre Hand die nun ebenfalls auf Wanderschaft ging, entlockte ihm ein raues Geräusch und er konnte kaum noch an sich halten. Mit einem Ruck hob er sie an ihrer Hüfte nach oben und ihre langen Beine schlangen sich um seine Mitte. Die kalten Fliesen an ihrem Rücken ließen sie einen Moment aufkeuchen, doch schon im nächsten Moment kümmerten sie Sakura nicht mehr. Sasukes Hände schienen überall zu sein und raubten ihr den Verstand. Die Arme fest um seinen Hals geschlungen, fuhr sie mit den Fingern durch seine dunklen Haare. Tausend Gefühle strömten durch ihren Körper und ließen sie alles andere vergessen. Die Vereinigung ließ letzten Endes auch Sasukes letztes bisschen Selbstbeherrschung bröckeln und genau wie Sakura gab er sich ganz dem Moment hin. Schwer keuchend und nicht gerade leise, erreichten beide gleichzeitig den Höhepunkt. Ohne die bisherige Position aufzugeben, sank Sasukes Kopf an ihre Brust, während er sie noch immer fest umschlungen auf seiner Hüfte hielt. Ihr rauer und schwerer Atem kitzelte ihn am Ohr und war doch nicht dazu in der Lage seine eigenen, schweren Atemgeräusche zu überdecken. Vorsichtig hob Sasuke die Weißhaarige ein Stück nach, bevor er sie wieder auf die Füße stellte. Die Umarmung noch nicht ganz lösend blickte er ihr in die strahlend blauen Augen und bemerkte einen seltsamen Glanz in diesen. Bevor er sich darüber jedoch weiter Gedanken machen konnte, lächelte ihm die ANBU entgegen und zog sich aus seinen Armen zurück. Erneut kehrte sie ihm den Rücken zu und trat aus der Duschkabine. Eingewickelt in ein großes Handtuch, reichte sie dem Schwarzhaarigen ebenfalls eines und meinte spöttisch. „Ich hoffe doch, du hast vorher noch dein Vorhaben in die Tat umgesetzt und etwas zu Essen mitgebracht.“ Lächelnd strich er ihr eine feuchte Haarsträhne hinters Ohr, ehe er mit einem gebrummten „Natürlich“ ebenfalls aus der Dusche trat und sich das Handtuch um die Hüfte schlang. Ein weiterer Blick in ihr Gesicht, zeigten ihm keinerlei Emotionen ihrerseits und so ging er wortlos zurück in den Schlafbereich. Kaum das der Uchiha zur Tür hinaus war, verschwand das befriedigte Lächeln von Sakuras Lippen und sie unterdrückte mit einem Blinzeln die aufkommenden Tränen. Sie bereute keineswegs was geschehen war. Die Erinnerung daran, würde ihr noch lange das Herz erwärmen, doch hatte ihr Sasukes offensichtliche Erleichterung, dass sie ihm jetzt nicht gleich um den Hals fiel und irgendwelche Gefühle ansprach, einen erneuten Stich versetzt. Es war ihr von Anfang an klar gewesen, dass dies reiner Sex war und für den Sasuke keine weitere Bedeutung hatte. Sakura hatte nichts anderes erwartet und doch war sie enttäuscht. Sie hatte mit ihm geschlafen und es auch mehr als genossen, doch wurde ihre Freude darüber eindeutig von dem Gedanken daran getrübt, dass Sasuke nur an ihrem Körper interessiert war. Mit einem Kopfschütteln versuchte sie die düsteren Gedanken zu vertreiben und folgte mit entschlossenem Blick dem Schwarzhaarigen aus dem Badezimmer. In wenigen Wochen würde Sasuke mit Naruto wieder ein eigenes Team bilden, während sie wieder mit Kakashi zusammenarbeiten würde. Die Missionen mit dem Uchiha waren nur auf Zeit und auch der Sex würde keine dauerhafte Einrichtung werden. Wahrscheinlich hatte er sie in ein paar Wochen ohnehin wieder vergessen und vergnügte sich mit anderen Frauen. Also war es wohl das Beste, das Zusammensein mit Sasuke so lange wie möglich zu genießen und keinerlei Hoffnungen diesbezüglich zu hegen. Kapitel 12: Nähe ---------------- Hi hi, erst Mal ein dickes Sorry, dass das Kapi adult geworden ist und nicht gleich ne zensierte Version mitgeliefert wurde - hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass es adult wird... Und dann wollt ich noch die Frage von "Fine" beantworten: Das mit dem Glanz in den Augen bezieht sich eher auf ein Gefühl, nicht die Augenfarbe. Wird aber in diesem Kapi nochmal aufgegriffen. Viel Spaß beim Lesen! +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Mit einem wohligen Gefühl erwachte Sakura aus einem tiefen Schlummer und nahm augenblicklich die Person hinter sich wahr in dessen Armen sie lag. Ein kleiner Seufzer entwich ihr, als sie den Kopf drehte und Sasukes schlafendes Gesicht betrachtete. Die letzten Wochen waren wie im Flug vergangen und ließen den baldigen Abschiedsschmerz umso deutlicher hervortreten. Tsunade hatte ihnen vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass der Uchiha und Naruto nach Abschluss der letzten Mission, die Prüfung zum ANBU ablegen sollten. Die Haruno konnte mittlerweile nicht mal mehr zählen, wie oft sie schon mit Sasuke geschlafen hatte. Jede ihrer vergangenen Missionen endete damit, dass sie sich anschließend in irgendeinem Hotel oder im Zelt vergnügten und Sakura hatte jede einzelne Minute davon genossen. Doch jetzt war der Zeitpunkt gekommen, vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte. Der endgültige Abschied. Denn selbst, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmal eine gemeinsame Mission auszuführen hatten, würden wahrscheinlich andere ANBU dabei sein und so ein weiteres Näherkommen verhindern. Das Ende ihrer wahrscheinlich ohnehin rein sexuellen Beziehung war eingeleitet und doch hatte die ANBU bisweilen das Gefühl, dass der Schwarzhaarige ihr zumindest freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte. Sie hatte seine Nähe unglaublich genossen und wusste schon jetzt, dass der Verlust ihrer Zusammenarbeit einem Entzug gleichkam. Sie sah sich praktisch schon in das schwarze Loch stürzen und ihre Hoffnungslosigkeit nahm weiter zu. Sachte, um ihn nicht aufzuwecken, drehte sie sich in seinen Armen, um ihm nunmehr direkt gegenüber zu liegen. Mit äußerster Vorsicht fuhr sie mit den Fingern ihrer Hand seine Gesichtskonturen nach und kam nicht umhin, erneut einen leisen Seufzer aus zustoßen. Das plötzliche Aufschlagen von Sasukes Augenliedern, ließ Sakura in ihrer Bewegung erstarren, während sie etwas ertappt in die schwarzen Seelenspiegel blickte. Mit einem leichten Schmunzeln fasste er nach ihrer Hand, die noch immer auf seiner Wange ruhte und küsste leicht ihre Fingerspitzen. „Was gibt es denn die ganze Zeit zu seufzen?“ Sakura spürte genau wie ihr die Röte in die Wangen schoss und zog ihre Hand mit einem Ruck aus seinem Griff. „Es ist unser letzter Tag. Das wir man ja wohl etwas melancholisch sein dürfen.“ „Hm… - Bist du traurig, dass dies unsere letzte Mission ist.“ Lächelnd ließ Sakura ihre Hand über seine Brust wandern und meinte spöttisch: „Ein wenig vielleicht. Du warst ein guter Missionspartner, ich denke, ich werde unsere Zusammenarbeit vermissen.“ Die ANBU konnte nicht verhindern, dass ihr Lächeln noch breiter wurde, als der Schwarzhaarige skeptisch die Augenbrauen hochzog. Sie wusste genau, dass er mit einer anderen Antwort gerechnet hatte. Doch sie würde sich auf keinen Fall erniedrigen und in ihrem Selbstmitleid suhlen, indem sie zugab, dass sie ihn vermissen würde. Geschweige denn, dass ihre Gefühle für ihn anderer Natur waren, als die seinen für sie. Er musste es nicht wissen und vermutlich würde es ihn auch gar nicht interessieren. Sakura konnte nicht verhindern, dass ihr ein kleiner Schreckenslaut entwich, als Sasuke sie plötzlich auf den Rücken drehte und sich über sie beugte. Sie wollte gerade protestieren, als der Uchiha seinen Lippen auf die ihren legte und sie leidenschaftlich küsste. Der Kuss war so intensiv, dass es Sakura fast das Herz zerriss und sie unweigerlich an einen Abschiedskuss denken ließ. Nachdem sich der Uchiha wieder zurückzog, öffnete die Weißhaarige nicht sofort die Augen und so entging ihr auch das spöttische Lächeln, mit dem Sasuke sie bedachte. „Guter Missionspartner also. Ein seltsamer Grund für deine ´melancholischen´ Seufzer.“ Wütend aufblitzend, eisblaue Augen entlockten Sasuke ein raues Lachen, ehe er begann ihren Hals zu küssen. Betont langsam, ließ er seine Lippen immer tiefer wandern und begann an einer ihrer Brustwarze zu saugen, während er die andere mit seiner Hand verwöhnte. Es war wirklich ihr letzter gemeinsamer Tag, warum also nicht das Beste daraus machen. Ein weiterer Seufzer, diesmal jedoch in einer völlig anderen Tonlage, erreichte sein Ohr. Ja er hatte die letzten Wochen ebenfalls genossen und er gestand sich ein, dass er sie wohl ebenfalls vermissen würde. Die Zusammenarbeit mit der Weißhaarigen war für den Uchiha überraschend angenehm geworden und dass nicht nur wegen dem Sex. Er hatte sich auf den Missionen auf sie verlassen können und schätzte ihre Stärke und Ausdauer. Auch ein Umstand der ihm im Bett zugute kam und ihn entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten, immer wieder zu ihr zurücklockte. Sie hatte ihn sogar dazu gebracht, nach dem Sex nicht gleich fluchtartig das Bett zu verlassen und das Weite zu suchen. Er wusste, dass es jeder nachfolgenden Frau schwer fallen dürfte, ihr das Wasser zu reichen. Und fast schon bedauerte er, dass die gemeinsame Zeit so schnell endete. Doch er wäre kein Uchiha, wenn er deswegen traurig wäre. Er hatte sich ohnehin schon zu stark an die ANBU gewöhnt und er wollte ihr keine falschen Hoffnungen machen. Zwar hatte die Weißhaarige niemals und mit keiner Silbe erwähnt, dass diese Sache für sie mehr bedeutete als ihm, doch hatte er manchmal das Gefühl, dass in ihren Augen ein Gefühl aufblitzte, dass er lange nicht gesehen hatte. Zu seinem Missfallen hatte er festgestellt, dass ihre Augen ihn gelegentlich an die einer gewissen grünäugigen Medic-nin erinnerten. Dieser besorgte, liebevolle und fürsorgliche Ausdruck, den ihm die Rosahaarige nur noch selten und bei Behandlungen im Krankenhaus schenkte, blitzte bisweilen – wenn auch nur kurz – in den eisblauen Augen der ANBU auf. Er wusste noch immer nicht so recht, ob ihn die Ähnlichkeit der beiden störte oder es ihn einfach nur ärgerte, dass sich seine ehemalige Teamkameradin, immer wieder in seine Gedanken schlich. Er hatte Sakura seit der Unterhaltung am Ramen-Stand nicht mehr gesehen und war ihr unbewusst ebenfalls aus dem Weg gegangen. Mit einem leichten Kopfschütteln vertrieb Sasuke die düsteren Gedanken und wand sich wieder ganz der Frau unter ihm zu. Das mit dem Denken konnte warten. Im Moment gab es Wichtigeres und er hatte vor, die letzten Stunden noch voll auszukosten. Wer wusste schon, wann er jemals wieder einer solchen Frau begegnen würde, die es tatsächlich schafte den Schwarzhaarigen mehr als einmal an ihre Seite zu locken. ------------------------------------------ Mit der geballten Faust schlug Sakura mitten in den Flurspiegel ihrer Wohnung und sank heulend zu Boden. Den unzähligen Splittern, die dabei wie ein Regenschauer ebenfalls gen Boden fielen, schenkte sie keinerlei Beachtung. Ebenso wenig nahm sie wahr wie die spitzen Scherben in ihre Haut schnitten und ihr Blut in kleinen Rinnsalen hinab lief. Wie betäubt starrte sie auf die am Boden liegenden Spiegelstücke, aus denen ihr grüne Augen entgegenblickten. „Du bist ganz schön jämmerlich“, flüsterte sie sich selbst mit tränenerstickter Stimme entgegen. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass Sasuke sie nicht liebte und doch hatte sie einfach nicht aufhören können zu hoffen. Zu hoffen, dass er irgendwann mehr für sie empfinden würde, als die bloße Begierde nach ihrem Körper. Sie versuchte sich einzureden, dass er sie wenigstens als Kori respektierte, doch tief in ihrem Herzen glaubte sie zu wissen, dass sie sich auch in diesem Punkt etwas vormachte. Er war nicht an ihr als Person interessiert, weder als Sakura noch als Kori. Er begehrte Koris Körper, mehr nicht. Und doch wollte sie einfach nur seine Nähe spüren. Wie eine Süchtige gierte sie danach, dass er sie berührte und belog sich dabei doch nur selbst. Er würde sie niemals lieben. Niemals! Wie jämmerlich musste man sein, dass sie sich ihm trotz allem hingegeben hatte, nur um die Illusion der Hoffnung noch ein wenig länger aufrechtzuerhalten. Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihrer Starre und ließ sie entsetzt aufblicken. So konnte sie sich jetzt unmöglich jemand zeigen. Ihre verheulten Augen sprachen eine eindeutige Sprache und auch die blutigen Schnitte, die sich über ihren Körper zogen, waren leicht auf den zerstörten Spiegel zurückzuführen. Sie spielte schon mit dem Gedanken so zu tun, als sei sie nicht da, doch vergaß sie dabei, dass ihr Chakra nicht unterdrückt war. Hätte sie sich darauf konzentriert, wäre sie von der Stimme, vor der Tür auch nicht überrascht worden, denn sie kannte das Chakra der Person ebenfalls ganz genau. „Sakura mach bitte die Tür auf! Ich bin´s, Kakashi.“ Etwas unbeholfen erhob sich die Rosahaarige aus den Scherben und tapste zur Haustür. Sich hinter dem Holz versteckend, öffnete sie weit genug, damit der Hatake herein schlüpfen konnte und ließ die Tür augenblicklich wieder zufallen. Entsetzt blickte Kakashi auf die zitternde Frau, deren Augen deutlich vom Weinen gerötet waren und beschämt auf den Boden blickte. Seine Augen huschten einen Moment über die blutigen Spuren ihrer Haut und sahen dann zu dem zerstörten Spiegel. Einen leisen Seufzer ausstoßend trat er näher an Sakura heran und schob ihr Kinn sanft, aber bestimmend nach oben, damit sie seinen Blick erwiderte. „Was hat Sasuke angestellt?“ Einen kurzen Moment weiteten sich ihre Augen, ehe sie ihren Kopf wieder verlegen zur Seite drehte und ein genuscheltes „Wie kommst du darauf?“, von sich gab. „Weist du Sakura, es gibt wirklich nur einen Menschen, der dich derart aus der Fassung bringen kann. Und jetzt komm, wir sollten die Splitter aus deiner Hand ziehen, damit du sie heilen kannst. Schließlich willst du doch nicht deinen ganzen Fußboden vollbluten oder?“ Etwas verlegen und doch ein wenig erleichtert, blickte sie ihrem ehemaligen Sensei entgegen. Sein kleiner Aufmunterungsversuch tat ihr in der Seele gut und sie fühlte sich längst nicht mehr so erbärmlich, wie noch vor ein paar Minuten. Kakashi hatte Recht – es war wirklich schon Jahre her, dass sie derart die Fassung verloren hatte. Das letzte Mal war ihr dies passiert, als sie und Naruto, Sasuke in Orochimarus Versteck aufspürten und er sie ohne zu zögern angegriffen hatte. Nach dieser Mission hatte sie sich schon beinahe in ein selbstmörderisches Training gestürzt und war völlig entkräftet auf der Lichtung zusammengebrochen. Sie wusste nicht mehr wie lange sie dort im Regen gelegen hatte, doch es war ihr vorgekommen wie eine halbe Ewigkeit, in der sie sich völlig ihrem Schmerz hingab. Damals war es auch Kakashi gewesen, der sie gefunden hatte. Bis heute war sie ihm dankbar dafür, dass er niemand davon erzählt hatte. Er hatte sie stillschweigend nach Hause getragen und ihr geholfen die Wunden zu versorgen. Während sie eingepackt in viele warme Decken auf der Couch saß, kochte er ihr sogar Tee. Selbst als sie erschöpft einschlief, war er bei ihr geblieben. Dies war der Moment gewesen, an dem sie beschloss, Sasuke nicht länger hinterher zu rennen und sich ihrem eigenen Leben zuzuwenden. Ihr Ziel stärker zu werden, um Sasuke zurück zu holen, hatte sich umgewandelt in den Wunsch, für sich selbst stark zu sein. Die Erinnerung an diese Zeit machte ihr auch klar, dass sie nicht auf den Uchiha wütend war, sondern auf sich selbst. Sie war wütend, weil sie wieder ihrer alten Schwäche erlegen war, statt ihr zu widerstehen. Der Kummer der jetzt ihr Herz befiel, war ganz allein ihre Schuld, denn sie hatte wider besseren Wissens die Hoffnung gehegt, Sasuke doch noch für sich zu gewinnen. Vorsichtig zog Kakashi mit der Pinzette die Glassplitter aus Sakuras Hand, während sie mit ihrem Chakra gleichzeitig die Wunden schloss, sobald alles Splitter aus einem Schnitt entfernt waren. Langsam aber stetig wanderte Kakashi mit der Pinzette von ihren Händen über die Arme, bis zu ihrem Gesicht. Die Rosahaarige hatte gar nicht gemerkt, wo die umher fliegenden Spiegelteile sie überall getroffen hatten. Glücklicherweise war nicht in jedem Schnitt Glas zurückgeblieben, so dass Sakura die meisten Wunden ohne Probleme schließen konnte. Nachdem Sakura jedoch ihre Beine und vor allem ihre Füße betrachtete, mit denen sie durch die Splitter gelaufen war, schenkte sie dem Hatake ein entschuldigendes Lächeln. „Es tut mir Leid! Jetzt musst du meinetwegen auch noch Überstunden machen.“ „So ein Unsinn, das macht überhaupt keine Arbeit. Außerdem, welchem Mann würde das hier, bei einer so schönen Frau, nicht gefallen.“ Zur Belohnung für das eigentlich nett gemeinte Kompliment, bekam Kakashi erstmal einen ordentlichen Schlag auf den Oberarm. „Alter Schmeichler!“ Sich kurz den Arm reibend, lächelte Kakashi ihr unter der Maske entgegen, ehe er kurzerhand ihre Beine auf seinen Schoß zog und begann die Splitter aus den Füßen zu ziehen. „Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?“ Augenblicklich verschwand Sakuras Lächeln wieder von ihren Lippen und sie schaute verlegen zur Seite. Eigentlich hätte ihr ja klar sein müssen, dass der Grauhaarige nicht so schnell aufgab und dass er sie mittlerweile wahrscheinlich besser kannte als jeder andere. Mit belegter Stimme, brachte sie ihr Problem kurzerhand auf den Punkt. „Ich habe mit ihm geschlafen.“ „Hm… und das ist schlecht weil…?“ Sakura ließ ihren Blick wieder zu Kakashi wandern, der noch immer eifrig mit ihren Füßen beschäftigt war. „Es ist schlecht, weil ich von Anfang an gewusst habe, dass Sasuke nur an dem Sex interessiert ist und ich mir trotzdem Hoffnungen auf mehr gemacht habe. – Was mich wieder auf das Niveau der kleinen, naiven Sakura zurückschraubt, die einfach zu dumm ist, einzusehen, dass ihre Gefühle niemals erwidert werden!“ Mit jedem Wort war Sakura lauter geworden und immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Warum nur konnte sie nicht stärker sein? Warum konnte sie nicht aufhören, sich nach seiner Nähe zu sehnen? Und warum war er überhaupt zurückgekommen? Entsetzt über sich selbst, vergrub die Rosahaarige ihr Gesicht in den Händen. Jetzt war sie also schon so weit mit ihrem Selbsthass, dass sie sich wünschte, der Uchiha wäre nicht zurück nach Konoha gekommen. Traurig betrachtet Kakashi die verzweifelte junge Frau vor sich und fragte sich zum wiederholten Mal, ob es wirklich eine gute Idee war, Sasuke in dieser Hinsicht zu ermutigen. Der Hatake hatte gehofft, dass der Uchiha auf den gemeinsamen Missionen Kori, und somit auch Sakura, zu schätzen lernen würde. Wenn Sasuke erkannte, was für eine charakterlich starke Frau die Kunoichi war, würde er vielleicht auch erkennen, dass Gefühle nichts Schlechtes waren. Doch so wie es aussah, hatte Kakashi sich deutlich verschätzt und der Uchiha hatte die Haruno nur noch mehr verletzt. Der Grauhaarige spürte schon das aufkommende, schlechte Gewissen und zog die Rosahaarige in eine tröstende Umarmung. Eine ganze Weile, saßen sie so zusammen auf der Couch, während Sakura leise vor sich hin weinte und der Grauhaarige einfach nur versuchte für sie da zu sein. Beruhigend strich er ihr über den Rücken, während er sie noch immer fest umarmte. Vielleicht war er das Ganze völlig falsch angegangen. Anstatt Sasuke zu verraten, dass Kori ihn wahrscheinlich nicht von der Bettkante stoßen würde, hätte er vielleicht einfach nur klar stellen sollen, dass er und Kori kein festes Paar waren. Möglicherweise wäre dies ein besserer Weg gewesen, doch ändern konnte er es ohnehin nicht mehr. Unter Umständen, war es vielleicht auch keine schlechte Idee, den Uchiha bei Gelegenheit zu fragen, wie er die Zusammenarbeit mit Kori empfunden hatte. Ein lautes Schniefen ließ Kakashi in seinen Überlegungen innehalten und auf Sakuras verheulte Augen blicken. Mit der Hand wischte sich die Rosahaarige die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte. Das kleine Lächeln, das sie dem Hatake schenkte, ließ diesen automatisch zurücklächeln. „Danke Kakashi!“ Sanft wuschelte er ihr durch die Haare, ehe er sich mit einem ehrlich gemeinten „Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst“ von der Sitzgelegenheit erhob. Noch immer lächelnd, nickte Sakura dem Grauhaarigen zu und verabschiedete ihn an der Tür, als er sich wieder auf den Weg machte. Sie wusste wirklich nicht, was sie ohne Kakashi machen sollte. Er war in den letzten Jahren zu einem guten Freund und einer großen Stütze geworden. Warum nur hatte sie sich nicht einfach in ihn verlieben können? Es hätte so vieles einfach gemacht, auch wenn Kakashi ihr ebenfalls nur freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte. Doch das war immerhin besser als gar nichts. Sakura konnte nur hoffen, dass sie dem Uchiha in nächster Zeit nicht so oft über den Weg laufen würde. Zuerst musste sie jedoch noch die ANBU-Prüfung hinter sich bringen, bei der sie leider Gottes assistieren musste und bei der sie dem Schwarzhaarigen unweigerlich begegnen würde. Kapitel 13: ANBU-Prüfung ------------------------ Hi hi, wie immer vielen lieben Dank für die tollen Kommis! Ihr seid klasse! Noch ein dickes Sorry an Cherry-Sakura, hab dich beim ENS-Versand wohl irgendwie übersehen - Gomen... Dann viel Spaß beim Lesen! VLG -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Scheinbar gelangweilt lehnt Sasuke, mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen, an der Wand und versuchte den auf und ab hüpfenden Naruto zu ignorieren. Die Nervosität und Aufgeregtheit des Blonden war förmlich greifbar und ging dem Uchiha gehörig auf den Zeiger. Außer ihnen beiden, waren nur noch drei weitere Anwärter für die ANBU in dem kleinen Warteraum und alle drei schienen ebenfalls ruhelos. Zu Anfang waren sie noch zu zehnt gewesen, aber nach den ersten beiden Prüfungen hatte sich ihre Gruppe merklich verkleinert. Zu Anfang war Lee ebenfalls noch bei ihnen gewesen, doch war er nach der zweiten Prüfung ausgeschieden. Die drei restlichen Shinobi kannte Sasuke nur vom Sehen. Mittlerweile war Naruto dazu übergegangen, genauso wie zwei andere Anwärter, in dem kleinen Raum hin und her zu gehen. Genervt fuhr sich der Uchiha durch die schwarzen Haare und hoffte, dass es bald weiterging. Nachdem der schriftliche Teil und die Zweierkämpfe überstanden waren, kam jetzt nur noch der letzte Teil der Prüfung. Ein weiteres K.O.-System mit den restlichen Shinobi war ziemlich wahrscheinlich, auch wenn einer von ihnen dann zweimal kämpfen musste, aufgrund ihrer ungeraden Zahl. Er schüttelte immer noch den Kopf darüber, als er an den Kampf von Lee dachte, bei dem beide Kontrahenten K.O. gingen und somit keiner die Runde gewonnen hatte. Sasuke und Naruto hatte die Kämpfe der anderen ebenfalls aufmerksam beobachtet und war mehr als zuversichtlich, diese Runde ebenfalls zu bestehen. Ganz anders würde dies jedoch aussehen, sollte er tatsächlich gegen Naruto kämpfen müssen. Ein Gedanke der ihn erheiterte und gleichzeitig abschreckte. Die beiden kämpften in ihren Trainingseinheiten ständig gegeneinander, doch dieser Kampf wäre etwas völlig anderes, das wusste auch der Uzumaki, der ihm gelegentlich einen nachdenklichen - für ihn völlig untypisch – Blick schenkte. Seit Sasukes Rückkehr waren sie nicht mehr ernsthaft gegeneinander angetreten und jeglichen Konkurrenzkämpfen aus dem Weg gegangen. Diese Prüfung konnte durchaus eine unangenehme Wendung nehmen, sollten sie aufeinander treffen. Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür und ein rosa Haarschopf trat in das Blickfeld des Uchihas. Beinahe sofort blieben die herumrennenden Shinobi stehen, was dazu führte, dass Naruto seinen Vordermann beinahe anrempelte. Ein Bild, dass Sakura ein breites Lächeln entlockte. Augenzwinkernd begrüßte sie den blonden Chaoten und schenkte auch dem Schwarzhaarigen ein kurzes Nicken. Aus dem Augenwinkel heraus, sah Sasuke wie zwei der Shinobi ihren Blick gierig über den Körper der Rosahaarigen wandern ließen und verspürte, aus einem für ihm unerfindlichen Grund, den Drang den beiden eine reinzuhauen. Er musste zugeben, dass Sakura in dem kurzen schwarzen Rock und dem weinroten Rollkragenshirt, aber auch ziemlich anziehend wirkte. Ihre langen Beine wurden durch die schwarzen Stiefel nur betont und konnten einem Mann schon mal den Kopf verdrehen. Kopfschüttelnd versuchte er sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und bemerkte etwas betreten, dass der Haruno seine Musterung scheinbar nicht entgangen war. Nach einem kurzen Räuspern wand sie sich mit ruhiger Stimme an alle Anwesenden. „Meine Name ist Sakura Haruno und ich werde sie jetzt über den Verlauf der letzten Prüfung informieren.“ Ihre tiefgrünen Augen schenkte jedem der Anwesenden Shinobi einen kurzen Blick, bevor sie wieder in die Runde blickte und fortfuhr: „Im Gegensatz zum letzten Teil, folgen die Kämpfe diesmal nicht dem K.O-System. Sie werden auch nicht gegeneinander antreten, sondern eine Prüfungs-Mission ausführen. Ziel dieser Aufgabe ist es nicht (!) etwaige Kämpfe zu gewinnen, sondern die Mission zu erfüllen. Zu diesem Zweck wird jeder von ihnen nach dem Zufallsprinzip eine Mission auswählen und hat genau zwei Tage Zeit diese erfolgreich abzuschließen.“ Sakura trat einen Schritt nach vorne und streckte den Männern fünf Schriftrollen entgegen. Nachdem sich jeder eine Rolle genommen hatte, bat die Haruno sie, diese jetzt zu öffnen und sich den Missionsauftrag sorgfältig einzuprägen. „Jeder von ihnen wird durch einen unabhängigen Ninja begleitet, der sich weder in die Kämpfe noch in die Missionen einmischen wird und nur als stiller Beobachter im Hintergrund bleibt. Ihre Begleitpersonen erwarten sie bereits am Haupttor und werden ihnen in einigem Abstand folgen.“ Mit einem aufmunternden Lächeln wand Sakura sich an den ersten Shinobi, einen unscheinbaren Typ mit braunem Haar und nahm die Schriftrolle wieder entgegen. „Shin-san! Ihr stiller Beobachter ist Kakashi Hatake.“ Der Braunhaarige verließ den Raum und die Rosahaarige wand sich dem nächsten zu. Nacheinander teilte sie die Begleiter den Ninjas zu, bis nur noch Naruto und Sasuke übrig blieben. Kichern bedachte sie den Uchiha mit einem erheiterten Ausdruck in den grünen Seelenspiegeln. „Es tut mir Leid Sasuke, aber dein stiller Beobachter ist leider Gai-san.“ Einen kurzen Moment huschte tatsächlich so etwas wie entsetzen über das Gesicht des Uchihas und Naruto hielt sich vor Lachen schon den Bauch. Sakuras halbherziger Aufmunterungsversuch, dass der ständig grün gekleidete und völlig durchgeknallte Jo-nin während seiner Beobachtung nicht sprechen durfte, heiterte Sasuke nicht wirklich auf. Wer wollte schon gern mit einem Erwachsenen Mann, der ständig in einem zu groß geratenen Strampler durch die Gegend rannte, allein durch die Gegend ziehen. In dem noch immer anhaltend schadenfrohen Gelächter von Naruto ging Sasukes genervtes Brummen jedoch völlig unter. Die Rosahaarige, der das Gelächter mittlerweile doch etwas auf die Nerven ging, versetzte Naruto kurzerhand eine Kopfnuss. „Du brauchst gar nicht so schadenfroh zu lachen Baka. Du weist ja noch gar nicht wer dein stiller Beobachter ist.“ Der Blonde hielt augenblicklich inne und schaute ein wenig ängstlich in Sakuras Richtung, die mit einem genervten Schnauben auf sich selbst deutete. Naruto schien sofort hellauf begeistert, doch die Rosahaarige ließ ihn mit einem eiskalten Blick und ihren kühlen Worten sofort wieder erstarren. „Du brauchst gar nicht zu glauben, dass du dadurch einen Vorteil gegenüber den anderen erhältst. Ich werde dich wie alle anderen auch bewerten und keine Rücksicht auf unsere Freundschaft nehmen. Das wäre den anderen gegenüber weder fair noch gerecht. Jede Unachtsamkeit und jeder Fehler deinerseits werden von mir genauestens notiert und als Abschlussbericht an die Hokage weitergereicht.“ Der Uzumaki schluckte merklich. So wie es aussah, hatte es Sasuke mit Gai wohl doch nicht so schlecht getroffen, denn dieser war bei weitem nicht so aufmerksam wie Sakura. Nun war es an Sasuke ein klein wenig schadenfroh zu sein und mit einem minimalen Lächeln auf den Lippen trat er zur Tür hinaus. Die Rosahaarige band ihre langen Haare derweil zu einem festen Knoten zusammen und winkte Naruto ihr zu folgen. Gemeinsam machten sich die drei auf den Weg zum Haupttor und der Uchiha stellte überrascht fest, dass Sakura scheinbar keinerlei Probleme hatte, mit seinem starken Tempo mitzuhalten. Ihm viel das Training zwischen ihr und Kori ein, dass er vor ein paar Monaten beobachtet hatte und musste Naruto Recht geben, dass sie wohl wirklich nicht auf dem Stand eines Chu-nin war, sondern eher auf dem eines Jo-nin. Der beste Beweis hierfür war, dass sie bei einer wahrscheinlich ziemlich gefährlichen Prüfung den Aufpasser mimte. Zwar hatte sie allein schon als Schülerin der Hokage und stellvertretende Leiterin der Medic-nin einen gewissen Status inne, doch das allein würde sie nicht zu dieser Aufgabe ermächtigen. Seine eigene Schriftrolle, hatte einen ziemlich kniffligen Auftrag in Feindliches gebiet enthalten und wenn Sakura den Uzumaki bei einer wahrscheinlich ebenso gefährlichen Mission begleitet, musste Tsunade davon ausgehen, dass sie in der Lage war sich zu verteidigen. Sasukes Überlegungen wurden beendet, als sie am Tor ankamen, wo sie bereits erwartet wurden. Jeder der ANBU-Anwärter hatte seine Waffen für die Prüfungen schon zuvor dabei gehabt und ihnen wurde lediglich noch eine Notausrüstung mit Verpflegung und Verbandsmaterial ausgehändigt. Nach einer kurzen Ansprache der Hokage machten sich die Zweiergruppen auf den Weg in verschiedene Richtungen. ---------------------------------- Vorsichtig und aus der Ferne beobachtete Sakura, wie Naruto einige feindliche Shinobi bekämpfte und fand, dass er sich sehr gut schlug. Am Anfang war der Tag etwas holprig angelaufen, da der Blonde mehrmals den Versuch gemacht hatte, sich mit ihr zu unterhalten. Doch die Haruno hatte dies jedesmal entschieden abgeblockt und war ihm in einigem Abstand gefolgt. Ganz zu Anfang hatte sie ihn auch darauf hingewiesen, dass er ja nicht auf die Idee kommen sollte, sie in irgendeiner Form zu beschützen, sondern sich nur auf seine Mission konzentrieren sollte. Durch den großen Abstand, den sie untereinander einhielten und ihre perfekte Chakrakontrolle bemerkten die meisten Ninjas Sakura auch erst gar nicht, bevor Naruto sich ihrer entledigte. Nur ein einziges Mal war sie in Kämpfe gezogen worden, nachdem die Gegner leider direkt in ihre Richtung geflüchtet waren. Doch durch ihr schnelles Handeln und einige gezielte Schläge, hatte sie die Shinobi ausgeschaltet und dem Uzumaki gleich nochmal deutlich gemacht, dass sie keines Schutzes bedurfte. Gespannt folgte sie dem jetzigen Kampf und kam zu dem Ergebnis, dass es für Naruto besser wäre, einen Rückzieher zu machen und das Heil in der Flucht zu suchen. Seine Gegner waren nicht nur stark, sondern auch zahlenmäßig überlegen und der Blonde durfte seit Zeitlimit für die Erledigung des Auftrags nicht vergessen. Kopfschüttelnd unterdrückte sie einen Seufzer, als Naruto noch immer nicht nachgeben wollte, dabei hatte sie bei ihrer Einweisung in die Prüfung doch extra betont, dass es nicht um das Gewinnen von Kämpfen ging, sondern um das erfolgreiche Erledigen der Mission. Manchmal musste man eben eine kleinen Rückzug in Kauf nehmen, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Lächelnd stellte sie fest, dass Naruto scheinbar doch noch zur Vernunft gekommen war, denn gerade verpuffte vor den Augen der Gegner die Statur des Blonden und verriet Sakura, dass es sich dabei um einen Schattendoppelgänger gehandelt haben musste. Betont leise und mit größter Vorsicht setzte die Rosahaarige ihren Weg um den Kampfplatz herum fort und versuchte Naruto anhand seines Chakras wieder aufzuspüren. Ein Unterfangen, dass sich als gar nicht so leicht herausstellte, denn dieser verbarg sein Chakra noch immer, um den feindlichen Shinobi zu entwischen. Nach einer Stunde des Suchens, in der Sakura doch etwas nervös geworden war, fand sie Naruto wieder, der gerade am Zielort eintraf. Vor dem Dorf wartend, drifteten ihre Überlegungen zu dem Grund ihres Hierseins ab. Eigentlich war es bei dieser Prüfung zunächst nicht geplant gewesen, irgendwelche Beobachter mitzuschicken – sie hatte bei ihrer Prüfung damals keine gehabt. Doch nachdem Tsunade die Warnung erhalten hatte, dass Orochimaru und auch Akatsuki wieder mehr als aktiv waren, wurden vor allem wegen Sasuke und Naruto die Begleitung durch zumindest einen Jo-nin oder ANBU angeordnet. Es hatte wegen ihrer Begleitung von Naruto einige Kontroversen gegeben, da die meisten ja nicht wussten, dass sie zur ANBU gehörten und offiziell noch immer Chu-nin war, doch aus irgendeinem Grund hatte Tsunade darauf bestanden, dass sie als Sakura und nicht als Kori den blonden Chaoten begleiten sollte. Die Haruno hatte ihrer alten Sensei zwar gesagt, dass sie Naruto von ihrem Doppelleben erzählen wollte, dennoch ergab diese Anordnung nicht wirklich Sinn für sie. Überhaupt hatte sie in letzter Zeit, des Öfteren das Gefühl, dass die Hokage ihre Identität absichtlich gefährdete. Zumindest gegenüber Sasuke und Naruto. Ein Umstand der ihr überhaupt nicht gefiel, denn ihre Aufdeckungspläne erfassten nur den Uzumaki und keinesfalls Sasuke. Es wäre alles andere als in ihrem Sinne, wenn der Schwarzhaarige herausfand, welche Person sich hinter Kori in Wirklichkeit verbarg. ---------------------------------- Letzten Endes war Naruto keiner der Ersten, der wieder in Konoha eintraf, doch er war immer noch im Zeitlimit und hatte die Mission erfolgreich ausgeführt. Während die Anwärter vor der Tür wartenden, gaben die Beobachter ihren Bericht vor der Hokage ab. Nachdem die Prüflinge herein gerufen wurden, stellten sich diese vor dem Schreibtisch Tsunades auf, währen sich die anderen Jo-nin und ANBU wieder zurückzogen, so das nur noch die Hokage, Sakura und die vier verbliebenen Männer im Raum waren. Einer der Anwärter war auf seiner Mission schwer verletzt worden und schied nun schon von vornherein aus, während einer der Shinobi es nicht rechtzeitig innerhalb der gesetzten Zeit zurückgeschafft hatte. Tsunade besah die Männer vor sich mit einem durchdringenden Blick, ehe sie zu sprechen ansetzte. „Zunächst einmal möchte ich euch allen gratulieren, dass ihr soweit gekommen seid. Weiter muss ich schon vorweg, jeden einzelnen von euch, egal ob er die Prüfung bestanden hat oder nicht, darauf hinweisen, dass die Identität der Teilnehmer selbstverständlich der höchsten Geheimhaltung unterliegt. Ihr solltet also besser euren Mund halten, was Information dieser Prüfung betrifft!“ Bei dem letzten Satz, hatte die Hokage ihrem lautstarken Organ einmal wieder alle Ehre gemacht und die vier Shinobi – bis auf Sasuke – zuckten deutlich zusammen, als Tsunade zur Unterstreichung ihrer Worte auch noch auf den Tisch schlug. Sakura, die direkt neben dem Schreibtisch stand, lächelte milde. Sie hatte nun schon soviel Zeit in der Nähe der Sannin verbracht, dass ihre Lautstärke und ihr Temperament die Rosahaarige ebenfalls nicht mehr erschreckte und sie ebenfalls nicht zusammen zucken ließ. Mit etwas gemäßigterer Stimme fuhr Tsunade fort: „Maito Hayate! Du hast es leider nicht geschafft innerhalb des Zeitlimits ins Dorf zurückzukehren. Allerdings hat dein Beobachter für dich gesprochen und mir die Umstände deiner Verspätung erklärt. Die Rettung dieser Familie war ein Akt des Mitgefühls, den ich nicht bestrafen werde, da du deine Mission dennoch erfolgreich ausgeführt hast. Dennoch solltest du nicht vergessen, dass deine erste Pflicht dem Dorf gilt. – Ich gratuliere dir, du hast bestanden.“ Der Blonde nahm die Hand der Hokage entgegen und lächelte der Hokage entgegen, bevor er von Sakura in den Nebenraum geführt wurde, wo Shizune bereits wartete, die ANBU-Tätowierung aufzubringen. Bevor sie wieder zur Türe hinaus war, trat ihr ein breit grinsender Naruto entgegen und umarmte sie fest. Sein Lachen schrie förmlich nach „Bestanden“ und Sakura erwiderte seine Umarmung herzlich. „Ich wusste du schaffst es!“ Mit einem Kuss auf seine Stirn, trat sie wieder in das Büro, während sich Naruto auf einem der Stühle niederließ um zu warten, bis er mit der Tätowierung an der Reihe war. Der neue ANBU auf der Liege kniff schmerzlich die Augen zusammen, als Shizune die Nadel ansetzte und Sakura konnte sich noch deutlich erinnern, als sie dort gelegen hatte und wie der Stolz auf ihre Leistung, sie den Schmerz kaum hatte spüren lassen. Seufzend schloss sie die Tür und trat wieder zum Schreibtisch zurück. Tsunade diskutierte gerade lautstark mit dem braunhaarigen Shinobi, der unter der Beobachtung Kakashis gestanden hatte: „Es ist richtig, dass du die Mission erfolgreich ausgeführt hast, doch Hatakes Bericht lässt mich an deiner Eignung zum ANBU zweifeln. Dein Vorgehen war äußerst riskant, nicht nur für dich, sondern auch für Konohas Ruf. Meine Entscheidung steht und jetzt geh!“ Der Braunhaarige zeigte mit anklagedem Finger auf Sakura und meinte wenig freundlich: „Es erscheint mir nicht fair, dass Uzumaki von einer Freundin beurteilt wurde. Es ist doch offensichtlich, dass sie ihn bevorzugt behandelt hat. Wahrscheinlich hat sie ihm sogar geholfen!“ Sakura runzelte angesichts dieser Anschuldigung die Stirn. Würde die Hokage nicht gerade so selbstgefällig Grinsen, hätte sie ihm wahrscheinlich erstmal eine rein gehauen, doch Tsunade wirkte ziemlich selbstsicher. „Ich kenne Sakura und weiß hundertprozentig, dass sie in so einer wichtigen Sache niemals eine Bevorzugung ihrer Freunde vornehmen würde. Im Übrigen ist dein Einwand mehr als lächerlich... sag mir doch bitte wie eine Chu-nin eine ANBU-Auftrag ausführen sollte. Dann könnten wir ja jeden aufnehmen!“ Tsunades ironischer Ton war mehr als deutlich und der Braunhaarige bekam vor Verlegenheit eine rötliche Färbung. Zumindest verstand sie jetzt, warum sie als Sakura hatte mitgehen musste. Es war allgemein bekannt, dass die Hokage sehr an Naruto hing. Womöglich hätte man ihr vorgeworfen, dass Narutos Beobachter im geholfen hatte und Tsunade wollte durch eine Chunin-Beobachterin sicherstellen, dass niemand ihr eine Manipulation vorwarf. Wahrscheinlich hatte sie sogar vorausgesehen, dass es in dieser Richtung Probleme geben würde, oder aber sie hatte einfach mal wieder Glück in ihren Überlegungen gehabt und es war reiner Zufall, dass sie auf Sakuras und nicht Koris Teilnahme bestanden hatte. Noch immer wütend und deutlich enttäuscht, rauschte der Braunhaarige aus dem Büro und veranlasste Tsunade dazu entnervt aufzuseufzen. „Uchiha! Ich denke ich muss nicht weiter darauf eingehen, dass du bestanden hast, jedoch sollte dir bewusst sein, dass ich durchaus mit dem Gedanken gespielt habe dich durchfallen zu lassen, für das was du dir geleistet hast.“ Sakura blickte überrascht auf den Schwarzhaarigen. Sasukes Annahme bei der ANBU war gefährdet gewesen, dass konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen. Schließlich hatte sie die letzten Wochen, mit dem Uchiha zusammengearbeitet und wusste auch so, dass er mehr als geeignet war. Tsunade die den fragenden Blick der Haruno gesehen hatte, fuhr an sie gewandt fort: „Er hat Gai schon nach einem halben Tag abgehängt und die Mission einfach ohne Beobachter ausgeführt. Gai war mehr als bestürzt darüber, seinen Schützling verloren zu haben...“ Die Rosahaarige musste sich ein Lachen verkneifen. Sie konnte sich die Szene praktisch bildlich vorstellen, wie ein verzweifelter und vermutlich den Tränen naher Gai vor Tsunade seine Bestürzung beteuerte und vermutlich versprach, alles zu tun um den Verloren gegangenen wieder zu finden. Noch immer lächelnd wand sie sich Sasuke zu bedeutet ihm ebenfalls ins Nebenzimmer zu gehen, um sich tätowieren zu lassen. Bevor dieser die Tür hinter sich wieder schloss, hörte er deutlich wie Sakura ein leises „Meinen Glückwunsch Sasuke-kun“ von sich gab. Kapitel 14: Geständnis ---------------------- Etwas nervös spielte Sakura an ihren Fingern herum, während sie auf dem Schreibtisch sitzend, darauf wartete, dass die frisch gebackenen ANBU, Shizunes Zimmer wieder verlassen würden, um ihre Uniform entgegen zu nehmen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass es bei ihr damals auch so lange gedauert hatte die Tätowierung zu stechen und so langsam wurde sie mehr als ungeduldig. Tsunade, der ihre Nervosität nicht entging bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. „Warum so angespannt Sakura? Man könnte glatt meinen, dass du auf heißen Kohlen sitzt.“ Einen tiefen Atemzug nehmend, drehte Sakura ihrer Meisterin den Kopf zu und stellte überrascht fest, dass diese lächelte. Bevor sie fragen konnte, was denn so lustig sei, erhob die diese wiederum das Wort. „Du hast vor es ihnen heute zu sagen, oder?“ „Nicht ganz. Ich werde es Naruto heute sagen.“ „Ach“, kam es skeptisch von Tsunade „und was ist mit Sasuke?“ „Was soll schon mit ihm sein? Ich sehe keinen Vorteil darin, ihm die Wahrheit zu sagen. Akzeptieren oder respektieren würde er mich ohnehin selbst dann nicht.“ Die Hokage schüttelte nur den Kopf. Früher oder später würde der Uchiha es ohnehin herausbekommen, schließlich war er nicht auf den Kopf gefallen. Doch musste Sakura diese Entscheidung allein fällen. Tsunade kannte ihre Schülerin gut genug um zu wissen, dass diese ihren eigenen Kopf hatte. Ein paar Augenblicke später öffnete sich die Tür zu Shizunes Büro und die neuen ANBU betraten den Raum. Elegant glitt Sakura vom Schreibtisch und hob die erste ANBU-Uniform vom Stapel um sie den Männern zu überreichen. Mit einem Lächeln teilte sie dem Blonden seinen Decknamen mit und wann er sich morgen im ANBU-Hauptquartier einzufinden hatte. Mit einer kurzen Verbeugung Richtung Hokage und einem dankbaren Nicken zu Sakura verließ er den Raum. Naruto nahm seine Tiermaske mit großen Augen in die Hand und bekam kaum noch mit, dass sein Deckname „Fuyu“ lautete. Mit einem breiten Grinsen besah sich der Blonde das das Fuchsgesicht seiner Maske genauer und fragte: „Deine Idee?“ Die Haruno kicherte und nickte. Ein grinsender Fuchs - es hätte keine bessere Maske für Naruto geben können. Bei Sasuke angekommen, vermied sie wie immer den direkten Blickkontakt und überreichte ihm ebenfalls seine neue Arbeitskleidung. „Dein Deckname lautet ´Hyokai´ und du wirst zusammen mit Naruto der ANBU-Sondereinheit `Yukibera´ zugeteilt.“ Naruto der über Sasukes Schulter auf dessen Maske schielte, unterdrückte ein Lachen und fragte: Sag mal Sakura-chan, warum den ein Wolf? Ist das nicht ein Rudeltier? Das passt doch gar nicht zu unserem sturen Einzelgänger hier.“ Der Uchiha quittierte diese Aussage mit einem genervten Schnauben. Sakura hingegen, strich leicht über die weiße Maske und mied noch immer Sasukes Blick: „Du hast Recht, der Wolf ist normalerweise ein Rudeltier, doch bisweilen sondert sich eines der Tiere ab und wird zum einsamen Jäger.“ Naruto nickte mit ernstem Gesicht und klopfte dem Schwarzhaarigen kameradschaftlich auf die Schulter. Die Haruno hingegen räusperte sich kurz und trat zurück, um sich wieder auf Tsunades Schreibtisch niederzulassen. Lächelnd reichte die Hokage ihr eine Schriftrolle, die sie den beiden Männern zuwarf und von Naruto geschickt aufgefangen wurde. „Euer erster Auftrag. Missionsbeginn ist morgen, viel Spaß!“ Ein gehobener Daumen und ein breites Grinsen von Naruto und ein trockenes „Hm“ von Sasuke waren genau die Antworten, die Sakura erwartet hatte. Sie wusste genau, dass es dem Uchiha alles andere als gefiel, dass sie ihn herumkommandierte, doch da Tsunade dazu nichts zu sagen hatte, musste er sich eben damit abfinden. Nach ein paar abschließenden Worten der Hokage verließen Sasuke und Naruto schließend den Hokageturm und machten sich jeweils auf den Weg nach Hause. Zuhause angekommen legte der blonde Chaosninja seine neue Uniform stolz auf die Kommode und nahm bevor er Duschen gehen wollte, nochmals die Maske zur Hand. Doch noch bevor er diese anlegen konnte, um zu schauen wie sie ihm stand, viel ihm eine kleiner Zettel darin auf. Vorsichtig nahm er diesen heraus und las überrascht Sakuras kleine Notiz darauf. „Besuch mich heute Abend, wenn ´du´ Zeit und Lust hast.“ Skeptisch betrachtete er Sakuras feine Handschrift und schätzte, dass das deutlich gekennzeichnete „du“ soviel hieß, wie „komm allein“. Er verstand die Rosahaarige einfach nicht. Da hatten sie Jahre lang darauf hingearbeitet, dass Sasuke zurück nach Konoha kam und jetzt wo es soweit war, wollte sie nicht in seine Nähe. So hatte sich Naruto das wirklich nicht vorgestellt, denn nun hatte er zwar „seinen Bruder“ wieder, aber dafür seine beste Freundin verloren. Das war einfach nicht fair. Vielleicht wollte Sakura ja auch darüber mit ihm reden. Auf alle Fälle würde er die Gelegenheit nutzen und ihr nochmal ordentlich ins Gewissen reden, damit sie sich nicht noch weiter zurückzog. Mit Kakashi hatte sie ja schließlich auch noch Kontakt. Naruto hatte sie öfters mit ihrem alten Sensei in Konohas Straßen gesehen. Jetzt wo er und Sasuke bei der ANBU waren, würden sie wahrscheinlich noch viel wenig Zeit haben, doch er würde alles tun, damit die Haruno sich nicht noch weiter von ihnen entfernte. So einfach würde er Team 7 nicht aufgeben. Eine Stunde später, nachdem der Uzumaki noch schnell geduscht und etwas gegessen hatte, klingelte er an Sakuras Tür und begrüßte sie mit einer atemraubenden Umarmung. Ein genuscheltes „Naruto, Luft!“ veranlasste ihn zu einem breiten Grinsen, mit dem er die Rosahaarige wieder freigab und auf ihre eigenen Füße stellte. Lachend ließ Sakura den Chaoten in die Wohnung und schloss die Tür. Noch immer unschlüssig darüber wie sie Naruto von ihrer Doppelidentität erzählen sollte, fragte sie ihn einfach nach den letzten Wochen der Zusammenarbeit mit Kakashi. Der Uzumaki beschwerte sich eifrig über den Grauhaarigen, der wie immer seine Nase nicht aus dem Buch bekommen hatte und nicht sonderlich gesprächig gewesen war. Bei dieser Gelegenheit nutzte sie auch gleich ihre Chance und versuchte aus Naruto heraus zu kitzeln, ob Sasuke irgendetwas über Kori oder die letzten Wochen erzählt hatte. Naruto der zum Glück nicht ahnte, worauf sie hinauswollte, kratzte sich überlegend an der Nase: „Weißt du, dass war irgendwie komisch. Jedesmal wenn ich Sasuke danach gefragt habe, hat er abgeblockt und wollte nichts erzählen. Ich meine Sasuke war ja noch nie der Gesprächigste, aber irgendwie hatte ich das Gefühl er wollte etwas vor mir verbergen und hat deshalb meine Fragen nicht beantwortet. Kurz mit den Schultern zuckend, legte sich ein perverses Grinsen auf seine Züge. „Normalerweise fängt Sasuke ja nichts mit Frauen aus dem Dorf an, aber vielleicht hat er bei der heißen Schnitte ja eine Ausnahme gemacht – zumindest würde das erklären, warum er so verbissen schweigt.“ Sakura hatte das Gefühl ihr Herz würde jeden Moment stehen bleiben. Narutos Aussage hatte sie verletzt und bestätigte sie nur in ihrer Vermutung, dass der Uchiha seine Bettgeschichten nicht wirklich ernst nahm. Der Uzumaki, der sofort merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte, sah die Rosahaarige geknickt an. Er hatte Sakuras Gefühle für Sasuke total vergessen und einfach drauf los geplappert. Ein verlegenes „Entschuldige, das war gemein von mir“, verließ seine Lippen und er senkte betreten den Kopf. „Schon ok, Naruto. Ich weiß, dass Sasuke seine Missionen ausnutzt um nicht allein zu schlafen. Aber…“ hier machte Sakura ein finsteres Gesicht „…ich würde dir wirklich raten, Kori nicht ständig als heiße Schnitte oder Ähnliches zu bezeichnen. Sonst kann es nämlich ganz schnell passieren, dass du dir eine fängst.“ Der blonde Chaot legte den Kopf schief und verstand Sakuras plötzlichen Stimmungsumschwung so überhaupt nicht. „Als ob ich das vor Kakashis Partnerin so einfach ausplaudern würde – und du wirst mich ja wohl nicht verraten, oder Sakura-chan?“ Sein Lachen blieb ihm im Hals stecken, als Sakura einen schadenfrohen Ausdruck zeigte und schnell einige Fingerzeichen formte, die Naruto nicht kannte. Die Hände vor die Augen gepresst, leuchtete ihr Chakra in den Händen auf und der Uzumaki sah erstaunt dabei zu, wie sich die rosa Haarsträhnen langsam weiß färbten. Nachdem die Haruno die Hände wieder senkte, blitzten ihm zwei eisblaue Augen entgegen und ließen Naruto einen Moment erstarren. Doch schon nach wenigen Sekunden, lachte dieser wieder auf und klopfte Sakura auf die Schulter. „Das ist ziemlich cool Sakura-chan. Hättest du dich nicht direkt vor mir verwandelt, hätte ich wirklich geglaubt Kori sitzt vor mir. Wie hast du das gemacht? Das ist kein normales Verwandlungs-Jutsu, oder?“ Entnervt pustete sich die Weißhaarige eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das schien doch nicht so einfach zu werden wie gedacht. Offenbar hielt Naruto das ganze für einen Scherz, dann blieb ihr nur noch eines übrig. Mit flinken Fingern, öffnete sie den Armreif, denn sie als Sakura ständig trug, um ihre ANBU-Tätowierung zu verbergen und entblößte damit das schwarze Zeichen. „Weißt du, ich hab mich damals sehr darüber gefreut, als du zu Tsunade gesagt hast, dass du viel lieber mit mir auf Mission gehen würdest. Es hat mir sogar fast schon Leid getan, dass ich deine Muskeln auf dem Baum gelähmt habe, um dich daran zu hindern, Kakashi zu folgen.“ Narutos Lachen erstarb und wich einem fassungslosen Ausdruck und schreckgeweiteten Augen. Es war im schlagartig klar geworden, die Frau vor ihm war wirklich die weißhaarige ANBU – und gleichzeitig war es auch Sakura! Ein gurgelndes Geräusch verließ seine Lippen ehe er nach hinten kippte und alles Schwarz wurde. ------------------------------------- Einige Wochen später: Gelangweilt folgte Sakura den Ausführungen der Hokage und war einmal mehr froh darum, dass die ANBU-Maske ihr Gähnen verbarg. Sämtliche Nachforschungen bezüglich Orochimarus Aufenthalts waren ins Leere gegangen und die endlosen Diskussionen über das weitere Vorgehen schienen kein Ende mehr nehmen zu wollen. Glücklicherweise hatte Sakura nur heute Vormittag Dienst als ANBU und war nachmittags für das Krankenhaus eingeteilt. Das bedeutet, dass Sakura sich in spätestens einer halben Stunde aus dem Staub machen musste, um noch genug Zeit zu haben, sich von Kori in Sakura zurück zu verwandeln. Ein weiterer Grund für ihr dringendes Bedürfnis, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, war ein gewisser schwarzhaariger ANBU, dessen Chakra sie sofort erkannt hatte. Sie brauchte nicht erst die Wolfmaske oder den Körperbau anzuschauen, um zu wissen wer da zwei Reihen hinter ihr stand und sie schon die ganze Zeit musterte. Zuerst hatte die Haruno geglaubt sich zu irren, doch nach einiger Zeit bestand kein Zweifel mehr daran, dass Sasuke Uchiha, alias Hyokai, sie beobachtete. Glücklicherweise schien Tsunade ausnahmsweise mal nicht Sakuras Doppelleben zu vergessen und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass sie gehen konnte. Nach einer kurzen Verbeugung trat die Weißhaarige daher aus dem Raum, ohne dem Uchiha auch nur einen Blick zu schenken. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie jedoch wie Naruto, der an der Wand neben Sasuke lehnte, ihr zum Abschied zuwinkte. Ein Umstand, der Sakura alle Überwindung kostete, dem Blonden keine zu scheuern. Er hatte ihr zwar versprochen nichts zu verraten, nachdem sie ihm ihre zweite Identität enthüllt hatte, doch war sein Verhalten ihr gegenüber, bisweilen ziemlich auffällig. Amüsiert musste sie auch an Narutos erste Reaktion denken. Es war das erste Mal gewesen, dass der Uzumaki, ganz ohne das Zutun eines Kampfes aus den Latschen gekippt war und irgendwie war sie ziemlich stolz auf sich, dass sie der Auslöser dafür gewesen war. Hoffentlich kam Kakashi bald mit seiner Erkundungseinheit zurück, damit sie wieder eine ordentliche Mission bekam und nicht ständig zwischen Wache halten und Krankenhausarbeit hin und her wechseln musste. Sie mochte ihre ANBU-Arbeit, aber als ANBU im Dorf bekam man leider immer nur die ödesten Aufträge. Wer wollte schon den ganzen Tag vor einer Tür stehen oder an den nervenaufreibenden Sitzungen teilnehmen um etwaige Kollisionen zu verhindern. Völlig in Gedanken versunken nahm sie den Weg zum Krankenhaus ohne zu wissen, dass die Sitzung mittlerweile beendet war und ihr ein gewisser Jemand auf dem Fuße folgte. Jemand der es mittlerweile gelernt hatte, auch vor ihr sein Chakra perfekt zu unterdrücken, so dass sie seine Anwesenheit nicht wahrnahm. Mit dem festen Vorsatz sich in ihrem Büro umzuziehen und zurück zu verwandeln, schlug Sakura den Weg in die etwas ab gelegeneren Gänge ein und bemerkte zum ersten Mal die leisen Schritte die ihr scheinbar folgten. Die Katzenmaske nach oben schiebend blieb sie stehen und konzentrierte sich genauer auf die Chakrasignaturen ihrer Umgebung. Seltsamerweise nahm sie nur ganz schwach eine Präsenz war und doch war sie sich sicher, dass die Schritte unmittelbar hinter ihr verklungen waren. Auf leisen Sohlen schlich sie zurück zur letzten Abzweigung und schielte vorsichtig um die Ecke. Noch immer mit einem unguten Gefühl drehte sie sich um, nachdem sie dort niemand entdecken konnte, nur um im nächsten Moment einen spitzen Schrei auszustoßen. Denn genau vor ihr stand …. „Sasuke! Verflucht noch mal, willst du mich umbringen?“ Ein leises Lachen war unter der Maske zu vernehmen. „Weist du, für eine ANBU bist du ganz schön schreckhaft.“ „Das hat damit nichts zu tun! Es gibt nicht unbedingt viele Menschen, die in der Lage sind ihr Charka derart zu unterdrücken, dass sie mich überraschen können.“ Noch immer lachend schob der Uchiha seine Maske nun ebenfalls nach oben und blickte in ihre zornesfunkelnden Augen. Wie sehr er das vermisst hatte. Nicht nur der ungezwungene Umgang miteinander, sondern auch ihre bisweilen aufbrausende Art und ihre Leidenschaft, mit der sie alles in Angriff nahm. Ohne Vorwarnung und wahrscheinlich nicht unbedingt sanft, presste er sie an die Wand und küsste sie. Zunächst von der Aktion überrascht, versuchte Sakura ihre Hände, die Sasuke über ihrem Kopf an die Wand drückte, zu befreien. Doch der Uchiha lockerte den Druck, trotz ihrer Gegenwehr, nicht und so ergab sich die Weißhaarige kurzerhand mit einem tiefen Atemzug und erwiderte den Kuss. Verspielt zupfte er an ihrer Unterlippe und versuchte mit seiner Zunge Einlass zu bekommen. Einen kurzen Moment fragte sich Sakura, was sie hier eigentlich schon wieder tat, doch es fühlte sich so gut an, dass sie ihn trotz ihrer Bedenken gewähren ließ. Selbst als Sasuke versuchte unter ihr Oberteil zu fahren, unternahm sie nichts dagegen, doch stellte in diesem Fall ihre Uniform ein gewisses Hindernis dar. Die weiße Weste war so eng, dass der Uchiha nicht unbedingt sehr weit mit seiner Hand kam. Ein genervtes Brummen entwich ihm, bevor er es zurückhalten konnte und brachte Sakura dazu, leise zu kichern. Ein tiefer Blick aus seinen Augen ließ sie jedoch verstummen und einen Moment in diesen dunklen Seelenspiegeln ertrinken. Kurzerhand löste sie Sasukes Umklammerung ihrer Hände und zog den Schwarzhaarigen kommentarlos hinter sich her. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, als ihr klar wurde, dass sie gerade händchenhaltend mit dem Uchiha durch die Gänge stürmte, um das nächstbeste abgelegene Zimmer zu erreichen. Sie hatte Sasuke seit Wochen nicht mehr gesehen und auch ihr Sex lag schon einige Zeit zurück, so das Sakura ein starkes Gefühl der Eile überfiel. Dem Schwarzhaarigen schien es nicht anders zu gehen, denn nachdem die ANBU ihn in eins der Zimmer gezogen hatte, riss er ihr die Kleider förmlich vom Leib und setzte sie auf den nächstbesten Schreibtisch, in der Nähe der Tür. Während Sakura fast vollständig nackt war und nur noch ihr hochgeschobenes Oberteil trug, das dennoch ihre Brüste entblößte, war Sasuke noch fast vollständig angezogen. Lediglich seine Hose, hatte den Weg auf den Boden gefunden. Ohne weiteres Vorspiel und voller Ungeduld drängte er sich zwischen Sakuras Beine, die noch immer auf dem Schreibtisch saß und ihn mit offenen Armen empfing. Ein lautes Stöhnen entwich beiden, als Sasuke ruckartig in sie eindrang und begann sich in ihr zu bewegen. Beide waren von ihrer Begierde überrascht worden und hatten die Vereinigung kaum erwarten können. Umso mehr wurden sie nun von der Erleichterung und dem Glücksgefühl berauscht, als sie beide gleichzeitig den Höhepunkt erreichten. Schwer atmend ließ der Uchiha seinen Kopf auf die Schulter der Weißhaarigen sinken und roch ihren unvergleichlichen Duft. Ein wenig gedemütigt, gestand er sich ein, dass es genau das gewesen war, was er die letzten Wochen so schmerzlich vermisst hatte. Ihr Duft, die Zartheit ihrer Haut und vor allen Dingen ihre Nähe. Die Weißhaarige die ihr Kinn auf seinem Kopf abgelegt hatte, fuhr mit den Händen über seinen Rücken und genoss die Intensität dieses Augenblicks. Genauer betrachtet, kam dieser Sex fast schon einem Überfall gleich und doch hatte sie es genauso sehr gewollt wie er. Denn seit einer halben Ewigkeit, wie es ihr schien, war sie rundum zufrieden und glücklich. Sakura wusste genau, dass dieses Gefühl nicht lange anhalten und spätestens verschwinden würde, wenn Sasuke und sie wieder getrennte Wege gingen. Doch im Augenblick wollte sie nicht darüber nachdenken. Bedächtig strich sie durch seine Haare, nachdem sie ihren Kopf wieder aufgerichtet hatte und suchte nach den richtigen Worten: „Das war …. überraschend….“ Überraschend war nicht unbedingt das Wort, dass der Uchiha als Beschreibung dessen, was gerade passiert war, wählen würde. Irgendwie musste er ihr aber auch recht geben. Diese Aktion war keinesfalls geplant gewesen. Es war einfach über ihn gekommen, als er sie im Büro der Hokage hatte stehen sehen und nachdem Tsunade sie entlassen hatte, war er ihr einfach gefolgt, ohne darüber nachzudenken. Einen Kuss auf ihren Hals hauchend richtete sich Sasuke wieder auf und brachte seine Uniform wieder in Ordnung. Sakura sprang ebenfalls vom Tisch herunter und zog sich an. Genau spürend, dass der Schwarzhaarige sie dabei beobachtete. Noch nicht ganz fertig mit dem Einkleiden hielt die Weißhaarige in ihrer Bewegung inne, als sie laute Schritte auf dem Gang hörte. Jedoch waren es die gerufenen Worte, der Schwestern, die ihr wie ein Faustschlag in den Magen fuhren. „Haruno-san! Haruno-san! Wo sind sie?“ „Großer Gott, wo steckt sie bloß? Sie müsste doch längst da sein. – Haruno-san!“ „Wenn wir sie nicht bald finden, verblutet uns Kakashi-san noch.“ Die weiße ANBU-Weste, die sie bis eben noch gehalten hatte, rutschte Sakura aus den tauben Fingern und ohne darüber nachzudenken rannte sie zur Tür. Als sie diese aufzog, blickte sie ein letztes Mal über die Schulter und sah, wie Sasuke ihr mit großen Augen hinterher sah. Doch darum konnte sie sich jetzt keine Gedanken machte. Egal wie die ganze Situation auf ihn wirkte, sie musste so schnell wie möglich zu den Behandlungsräumen. Da ihr niemand begegnete, löste sie noch im Rennen das Jutsu und ihr rosanes Haar flatterte wild hinter ihr her. Ihre schwarze Hose und das schwarze Shirt würden sie nicht weiter verraten, denn die Maske und ihre Waffen hatte sie in dem Zimmer zurückgelassen. Am OP angekommen, stürmten ihr schon die Schwestern entgegen und erzählten ihr, dass Kakashis Einheit schwer verwundet von der Mission zurückgekehrt war. Shizune war gerade mit zwei anderen Schwerverletzten beschäftigt und Sakura machte sich so schnell wie möglich an die Arbeit, nachdem sie einen weißen Kittel übergezogen hatte und so auch ihre ANBU-Tätowierung verbarg. Kakashi bot ein schreckliches Bild und sie hätte ihn während der Behandlung fast verloren. Doch die Haruno gab nicht auf und tat alles um ihren Team-Partner zu retten. Kapitel 15: Geständnis (zensiert) --------------------------------- Kapitel 14: Geständnis ---------------------- Etwas nervös spielte Sakura an ihren Fingern herum, während sie auf dem Schreibtisch sitzend, darauf wartete, dass die frisch gebackenen ANBU, Shizunes Zimmer wieder verlassen würden, um ihre Uniform entgegen zu nehmen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass es bei ihr damals auch so lange gedauert hatte die Tätowierung zu stechen und so langsam wurde sie mehr als ungeduldig. Tsunade, der ihre Nervosität nicht entging bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. „Warum so angespannt Sakura? Man könnte glatt meinen, dass du auf heißen Kohlen sitzt.“ Einen tiefen Atemzug nehmend, drehte Sakura ihrer Meisterin den Kopf zu und stellte überrascht fest, dass diese lächelte. Bevor sie fragen konnte, was denn so lustig sei, erhob die diese wiederum das Wort. „Du hast vor es ihnen heute zu sagen, oder?“ „Nicht ganz. Ich werde es Naruto heute sagen.“ „Ach“, kam es skeptisch von Tsunade „und was ist mit Sasuke?“ „Was soll schon mit ihm sein? Ich sehe keinen Vorteil darin, ihm die Wahrheit zu sagen. Akzeptieren oder respektieren würde er mich ohnehin selbst dann nicht.“ Die Hokage schüttelte nur den Kopf. Früher oder später würde der Uchiha es ohnehin herausbekommen, schließlich war er nicht auf den Kopf gefallen. Doch musste Sakura diese Entscheidung allein fällen. Tsunade kannte ihre Schülerin gut genug um zu wissen, dass diese ihren eigenen Kopf hatte. Ein paar Augenblicke später öffnete sich die Tür zu Shizunes Büro und die neuen ANBU betraten den Raum. Elegant glitt Sakura vom Schreibtisch und hob die erste ANBU-Uniform vom Stapel um sie den Männern zu überreichen. Mit einem Lächeln teilte sie dem Blonden seinen Decknamen mit und wann er sich morgen im ANBU-Hauptquartier einzufinden hatte. Mit einer kurzen Verbeugung Richtung Hokage und einem dankbaren Nicken zu Sakura verließ er den Raum. Naruto nahm seine Tiermaske mit großen Augen in die Hand und bekam kaum noch mit, dass sein Deckname „Fuyu“ lautete. Mit einem breiten Grinsen besah sich der Blonde das das Fuchsgesicht seiner Maske genauer und fragte: „Deine Idee?“ Die Haruno kicherte und nickte. Ein grinsender Fuchs - es hätte keine bessere Maske für Naruto geben können. Bei Sasuke angekommen, vermied sie wie immer den direkten Blickkontakt und überreichte ihm ebenfalls seine neue Arbeitskleidung. „Dein Deckname lautet ´Hyokai´ und du wirst zusammen mit Naruto der ANBU-Sondereinheit `Yukibera´ zugeteilt.“ Naruto der über Sasukes Schulter auf dessen Maske schielte, unterdrückte ein Lachen und fragte: Sag mal Sakura-chan, warum den ein Wolf? Ist das nicht ein Rudeltier? Das passt doch gar nicht zu unserem sturen Einzelgänger hier.“ Der Uchiha quittierte diese Aussage mit einem genervten Schnauben. Sakura hingegen, strich leicht über die weiße Maske und mied noch immer Sasukes Blick: „Du hast Recht, der Wolf ist normalerweise ein Rudeltier, doch bisweilen sondert sich eines der Tiere ab und wird zum einsamen Jäger.“ Naruto nickte mit ernstem Gesicht und klopfte dem Schwarzhaarigen kameradschaftlich auf die Schulter. Die Haruno hingegen räusperte sich kurz und trat zurück, um sich wieder auf Tsunades Schreibtisch niederzulassen. Lächelnd reichte die Hokage ihr eine Schriftrolle, die sie den beiden Männern zuwarf und von Naruto geschickt aufgefangen wurde. „Euer erster Auftrag. Missionsbeginn ist morgen, viel Spaß!“ Ein gehobener Daumen und ein breites Grinsen von Naruto und ein trockenes „Hm“ von Sasuke waren genau die Antworten, die Sakura erwartet hatte. Sie wusste genau, dass es dem Uchiha alles andere als gefiel, dass sie ihn herumkommandierte, doch da Tsunade dazu nichts zu sagen hatte, musste er sich eben damit abfinden. Nach ein paar abschließenden Worten der Hokage verließen Sasuke und Naruto schließend den Hokageturm und machten sich jeweils auf den Weg nach Hause. Zuhause angekommen legte der blonde Chaosninja seine neue Uniform stolz auf die Kommode und nahm bevor er Duschen gehen wollte, nochmals die Maske zur Hand. Doch noch bevor er diese anlegen konnte, um zu schauen wie sie ihm stand, viel ihm eine kleiner Zettel darin auf. Vorsichtig nahm er diesen heraus und las überrascht Sakuras kleine Notiz darauf. „Besuch mich heute Abend, wenn ´du´ Zeit und Lust hast.“ Skeptisch betrachtete er Sakuras feine Handschrift und schätzte, dass das deutlich gekennzeichnete „du“ soviel hieß, wie „komm allein“. Er verstand die Rosahaarige einfach nicht. Da hatten sie Jahre lang darauf hingearbeitet, dass Sasuke zurück nach Konoha kam und jetzt wo es soweit war, wollte sie nicht in seine Nähe. So hatte sich Naruto das wirklich nicht vorgestellt, denn nun hatte er zwar „seinen Bruder“ wieder, aber dafür seine beste Freundin verloren. Das war einfach nicht fair. Vielleicht wollte Sakura ja auch darüber mit ihm reden. Auf alle Fälle würde er die Gelegenheit nutzen und ihr nochmal ordentlich ins Gewissen reden, damit sie sich nicht noch weiter zurückzog. Mit Kakashi hatte sie ja schließlich auch noch Kontakt. Naruto hatte sie öfters mit ihrem alten Sensei in Konohas Straßen gesehen. Jetzt wo er und Sasuke bei der ANBU waren, würden sie wahrscheinlich noch viel wenig Zeit haben, doch er würde alles tun, damit die Haruno sich nicht noch weiter von ihnen entfernte. So einfach würde er Team 7 nicht aufgeben. Eine Stunde später, nachdem der Uzumaki noch schnell geduscht und etwas gegessen hatte, klingelte er an Sakuras Tür und begrüßte sie mit einer atemraubenden Umarmung. Ein genuscheltes „Naruto, Luft!“ veranlasste ihn zu einem breiten Grinsen, mit dem er die Rosahaarige wieder freigab und auf ihre eigenen Füße stellte. Lachend ließ Sakura den Chaoten in die Wohnung und schloss die Tür. Noch immer unschlüssig darüber wie sie Naruto von ihrer Doppelidentität erzählen sollte, fragte sie ihn einfach nach den letzten Wochen der Zusammenarbeit mit Kakashi. Der Uzumaki beschwerte sich eifrig über den Grauhaarigen, der wie immer seine Nase nicht aus dem Buch bekommen hatte und nicht sonderlich gesprächig gewesen war. Bei dieser Gelegenheit nutzte sie auch gleich ihre Chance und versuchte aus Naruto heraus zu kitzeln, ob Sasuke irgendetwas über Kori oder die letzten Wochen erzählt hatte. Naruto der zum Glück nicht ahnte, worauf sie hinauswollte, kratzte sich überlegend an der Nase: „Weißt du, dass war irgendwie komisch. Jedesmal wenn ich Sasuke danach gefragt habe, hat er abgeblockt und wollte nichts erzählen. Ich meine Sasuke war ja noch nie der Gesprächigste, aber irgendwie hatte ich das Gefühl er wollte etwas vor mir verbergen und hat deshalb meine Fragen nicht beantwortet. Kurz mit den Schultern zuckend, legte sich ein perverses Grinsen auf seine Züge. „Normalerweise fängt Sasuke ja nichts mit Frauen aus dem Dorf an, aber vielleicht hat er bei der heißen Schnitte ja eine Ausnahme gemacht – zumindest würde das erklären, warum er so verbissen schweigt.“ Sakura hatte das Gefühl ihr Herz würde jeden Moment stehen bleiben. Narutos Aussage hatte sie verletzt und bestätigte sie nur in ihrer Vermutung, dass der Uchiha seine Bettgeschichten nicht wirklich ernst nahm. Der Uzumaki, der sofort merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte, sah die Rosahaarige geknickt an. Er hatte Sakuras Gefühle für Sasuke total vergessen und einfach drauf los geplappert. Ein verlegenes „Entschuldige, das war gemein von mir“, verließ seine Lippen und er senkte betreten den Kopf. „Schon ok, Naruto. Ich weiß, dass Sasuke seine Missionen ausnutzt um nicht allein zu schlafen. Aber…“ hier machte Sakura ein finsteres Gesicht „…ich würde dir wirklich raten, Kori nicht ständig als heiße Schnitte oder Ähnliches zu bezeichnen. Sonst kann es nämlich ganz schnell passieren, dass du dir eine fängst.“ Der blonde Chaot legte den Kopf schief und verstand Sakuras plötzlichen Stimmungsumschwung so überhaupt nicht. „Als ob ich das vor Kakashis Partnerin so einfach ausplaudern würde – und du wirst mich ja wohl nicht verraten, oder Sakura-chan?“ Sein Lachen blieb ihm im Hals stecken, als Sakura einen schadenfrohen Ausdruck zeigte und schnell einige Fingerzeichen formte, die Naruto nicht kannte. Die Hände vor die Augen gepresst, leuchtete ihr Chakra in den Händen auf und der Uzumaki sah erstaunt dabei zu, wie sich die rosa Haarsträhnen langsam weiß färbten. Nachdem die Haruno die Hände wieder senkte, blitzten ihm zwei eisblaue Augen entgegen und ließen Naruto einen Moment erstarren. Doch schon nach wenigen Sekunden, lachte dieser wieder auf und klopfte Sakura auf die Schulter. „Das ist ziemlich cool Sakura-chan. Hättest du dich nicht direkt vor mir verwandelt, hätte ich wirklich geglaubt Kori sitzt vor mir. Wie hast du das gemacht? Das ist kein normales Verwandlungs-Jutsu, oder?“ Entnervt pustete sich die Weißhaarige eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das schien doch nicht so einfach zu werden wie gedacht. Offenbar hielt Naruto das ganze für einen Scherz, dann blieb ihr nur noch eines übrig. Mit flinken Fingern, öffnete sie den Armreif, denn sie als Sakura ständig trug, um ihre ANBU-Tätowierung zu verbergen und entblößte damit das schwarze Zeichen. „Weißt du, ich hab mich damals sehr darüber gefreut, als du zu Tsunade gesagt hast, dass du viel lieber mit mir auf Mission gehen würdest. Es hat mir sogar fast schon Leid getan, dass ich deine Muskeln auf dem Baum gelähmt habe, um dich daran zu hindern, Kakashi zu folgen.“ Narutos Lachen erstarb und wich einem fassungslosen Ausdruck und schreckgeweiteten Augen. Es war im schlagartig klar geworden, die Frau vor ihm war wirklich die weißhaarige ANBU – und gleichzeitig war es auch Sakura! Ein gurgelndes Geräusch verließ seine Lippen ehe er nach hinten kippte und alles Schwarz wurde. ------------------------------------- Einige Wochen später: Gelangweilt folgte Sakura den Ausführungen der Hokage und war einmal mehr froh darum, dass die ANBU-Maske ihr Gähnen verbarg. Sämtliche Nachforschungen bezüglich Orochimarus Aufenthalts waren ins Leere gegangen und die endlosen Diskussionen über das weitere Vorgehen schienen kein Ende mehr nehmen zu wollen. Glücklicherweise hatte Sakura nur heute Vormittag Dienst als ANBU und war nachmittags für das Krankenhaus eingeteilt. Das bedeutet, dass Sakura sich in spätestens einer halben Stunde aus dem Staub machen musste, um noch genug Zeit zu haben, sich von Kori in Sakura zurück zu verwandeln. Ein weiterer Grund für ihr dringendes Bedürfnis, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, war ein gewisser schwarzhaariger ANBU, dessen Chakra sie sofort erkannt hatte. Sie brauchte nicht erst die Wolfmaske oder den Körperbau anzuschauen, um zu wissen wer da zwei Reihen hinter ihr stand und sie schon die ganze Zeit musterte. Zuerst hatte die Haruno geglaubt sich zu irren, doch nach einiger Zeit bestand kein Zweifel mehr daran, dass Sasuke Uchiha, alias Hyokai, sie beobachtete. Glücklicherweise schien Tsunade ausnahmsweise mal nicht Sakuras Doppelleben zu vergessen und gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass sie gehen konnte. Nach einer kurzen Verbeugung trat die Weißhaarige daher aus dem Raum, ohne dem Uchiha auch nur einen Blick zu schenken. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie jedoch wie Naruto, der an der Wand neben Sasuke lehnte, ihr zum Abschied zuwinkte. Ein Umstand, der Sakura alle Überwindung kostete, dem Blonden keine zu scheuern. Er hatte ihr zwar versprochen nichts zu verraten, nachdem sie ihm ihre zweite Identität enthüllt hatte, doch war sein Verhalten ihr gegenüber, bisweilen ziemlich auffällig. Amüsiert musste sie auch an Narutos erste Reaktion denken. Es war das erste Mal gewesen, dass der Uzumaki, ganz ohne das Zutun eines Kampfes aus den Latschen gekippt war und irgendwie war sie ziemlich stolz auf sich, dass sie der Auslöser dafür gewesen war. Hoffentlich kam Kakashi bald mit seiner Erkundungseinheit zurück, damit sie wieder eine ordentliche Mission bekam und nicht ständig zwischen Wache halten und Krankenhausarbeit hin und her wechseln musste. Sie mochte ihre ANBU-Arbeit, aber als ANBU im Dorf bekam man leider immer nur die ödesten Aufträge. Wer wollte schon den ganzen Tag vor einer Tür stehen oder an den nervenaufreibenden Sitzungen teilnehmen um etwaige Kollisionen zu verhindern. Völlig in Gedanken versunken nahm sie den Weg zum Krankenhaus ohne zu wissen, dass die Sitzung mittlerweile beendet war und ihr ein gewisser Jemand auf dem Fuße folgte. Jemand der es mittlerweile gelernt hatte, auch vor ihr sein Chakra perfekt zu unterdrücken, so dass sie seine Anwesenheit nicht wahrnahm. Mit dem festen Vorsatz sich in ihrem Büro umzuziehen und zurück zu verwandeln, schlug Sakura den Weg in die etwas ab gelegeneren Gänge ein und bemerkte zum ersten Mal die leisen Schritte die ihr scheinbar folgten. Die Katzenmaske nach oben schiebend blieb sie stehen und konzentrierte sich genauer auf die Chakrasignaturen ihrer Umgebung. Seltsamerweise nahm sie nur ganz schwach eine Präsenz war und doch war sie sich sicher, dass die Schritte unmittelbar hinter ihr verklungen waren. Auf leisen Sohlen schlich sie zurück zur letzten Abzweigung und schielte vorsichtig um die Ecke. Noch immer mit einem unguten Gefühl drehte sie sich um, nachdem sie dort niemand entdecken konnte, nur um im nächsten Moment einen spitzen Schrei auszustoßen. Denn genau vor ihr stand …. „Sasuke! Verflucht noch mal, willst du mich umbringen?“ Ein leises Lachen war unter der Maske zu vernehmen. „Weist du, für eine ANBU bist du ganz schön schreckhaft.“ „Das hat damit nichts zu tun! Es gibt nicht unbedingt viele Menschen, die in der Lage sind ihr Charka derart zu unterdrücken, dass sie mich überraschen können.“ Noch immer lachend schob der Uchiha seine Maske nun ebenfalls nach oben und blickte in ihre zornesfunkelnden Augen. Wie sehr er das vermisst hatte. Nicht nur der ungezwungene Umgang miteinander, sondern auch ihre bisweilen aufbrausende Art und ihre Leidenschaft, mit der sie alles in Angriff nahm. Ohne Vorwarnung und wahrscheinlich nicht unbedingt sanft, presste er sie an die Wand und küsste sie. Zunächst von der Aktion überrascht, versuchte Sakura ihre Hände, die Sasuke über ihrem Kopf an die Wand drückte, zu befreien. Doch der Uchiha lockerte den Druck, trotz ihrer Gegenwehr, nicht und so ergab sich die Weißhaarige kurzerhand mit einem tiefen Atemzug und erwiderte den Kuss. Verspielt zupfte er an ihrer Unterlippe und versuchte mit seiner Zunge Einlass zu bekommen. Einen kurzen Moment fragte sich Sakura, was sie hier eigentlich schon wieder tat, doch es fühlte sich so gut an, dass sie ihn trotz ihrer Bedenken gewähren ließ. Selbst als Sasuke versuchte unter ihr Oberteil zu fahren, unternahm sie nichts dagegen, doch stellte in diesem Fall ihre Uniform ein gewisses Hindernis dar. Die weiße Weste war so eng, dass der Uchiha nicht unbedingt sehr weit mit seiner Hand kam. Ein genervtes Brummen entwich ihm, bevor er es zurückhalten konnte und brachte Sakura dazu, leise zu kichern. Ein tiefer Blick aus seinen Augen ließ sie jedoch verstummen und einen Moment in diesen dunklen Seelenspiegeln ertrinken. Kurzerhand löste sie Sasukes Umklammerung ihrer Hände und zog den Schwarzhaarigen kommentarlos hinter sich her. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, als ihr klar wurde, dass sie gerade händchenhaltend mit dem Uchiha durch die Gänge stürmte, um das nächstbeste abgelegene Zimmer zu erreichen. Sie hatte Sasuke seit Wochen nicht mehr gesehen und auch ihr Sex lag schon einige Zeit zurück, so das Sakura ein starkes Gefühl der Eile überfiel. Dem Schwarzhaarigen schien es nicht anders zu gehen, denn nachdem die ANBU ihn in eins der Zimmer gezogen hatte, riss er ihr die Kleider förmlich vom Leib und setzte sie auf den nächstbesten Schreibtisch, in der Nähe der Tür. Während Sakura fast vollständig nackt war und nur noch ihr hochgeschobenes Oberteil trug, das dennoch genug entblößte, war Sasuke noch fast vollständig angezogen. Lediglich seine Hose, hatte den Weg auf den Boden gefunden. Ohne weiteres Vorspiel und voller Ungeduld gaben sich die beiden einander hin. Beide waren von ihrer Begierde überrascht worden und hatten die Vereinigung kaum erwarten können. Umso mehr wurden sie nun von der Erleichterung und dem Glücksgefühl berauscht, als sie beide gleichzeitig den Höhepunkt erreichten. Schwer atmend ließ der Uchiha seinen Kopf auf die Schulter der Weißhaarigen sinken und roch ihren unvergleichlichen Duft. Ein wenig gedemütigt, gestand er sich ein, dass es genau das gewesen war, was er die letzten Wochen so schmerzlich vermisst hatte. Ihr Duft, die Zartheit ihrer Haut und vor allen Dingen ihre Nähe. Die Weißhaarige die ihr Kinn auf seinem Kopf abgelegt hatte, fuhr mit den Händen über seinen Rücken und genoss die Intensität dieses Augenblicks. Genauer betrachtet, kam dieser Sex fast schon einem Überfall gleich und doch hatte sie es genauso sehr gewollt wie er. Denn seit einer halben Ewigkeit, wie es ihr schien, war sie rundum zufrieden und glücklich. Sakura wusste genau, dass dieses Gefühl nicht lange anhalten und spätestens verschwinden würde, wenn Sasuke und sie wieder getrennte Wege gingen. Doch im Augenblick wollte sie nicht darüber nachdenken. Bedächtig strich sie durch seine Haare, nachdem sie ihren Kopf wieder aufgerichtet hatte und suchte nach den richtigen Worten: „Das war …. überraschend….“ Überraschend war nicht unbedingt das Wort, dass der Uchiha als Beschreibung dessen, was gerade passiert war, wählen würde. Irgendwie musste er ihr aber auch recht geben. Diese Aktion war keinesfalls geplant gewesen. Es war einfach über ihn gekommen, als er sie im Büro der Hokage hatte stehen sehen und nachdem Tsunade sie entlassen hatte, war er ihr einfach gefolgt, ohne darüber nachzudenken. Einen Kuss auf ihren Hals hauchend richtete sich Sasuke wieder auf und brachte seine Uniform wieder in Ordnung. Sakura sprang ebenfalls vom Tisch herunter und zog sich an. Genau spürend, dass der Schwarzhaarige sie dabei beobachtete. Noch nicht ganz fertig mit dem Einkleiden hielt die Weißhaarige in ihrer Bewegung inne, als sie laute Schritte auf dem Gang hörte. Jedoch waren es die gerufenen Worte, der Schwestern, die ihr wie ein Faustschlag in den Magen fuhren. „Haruno-san! Haruno-san! Wo sind sie?“ „Großer Gott, wo steckt sie bloß? Sie müsste doch längst da sein. – Haruno-san!“ „Wenn wir sie nicht bald finden, verblutet uns Kakashi-san noch.“ Die weiße ANBU-Weste, die sie bis eben noch gehalten hatte, rutschte Sakura aus den tauben Fingern und ohne darüber nachzudenken rannte sie zur Tür. Als sie diese aufzog, blickte sie ein letztes Mal über die Schulter und sah, wie Sasuke ihr mit großen Augen hinterher sah. Doch darum konnte sie sich jetzt keine Gedanken machte. Egal wie die ganze Situation auf ihn wirkte, sie musste so schnell wie möglich zu den Behandlungsräumen. Da ihr niemand begegnete, löste sie noch im Rennen das Jutsu und ihr rosanes Haar flatterte wild hinter ihr her. Ihre schwarze Hose und das schwarze Shirt würden sie nicht weiter verraten, denn die Maske und ihre Waffen hatte sie in dem Zimmer zurückgelassen. Am OP angekommen, stürmten ihr schon die Schwestern entgegen und erzählten ihr, dass Kakashis Einheit schwer verwundet von der Mission zurückgekehrt war. Shizune war gerade mit zwei anderen Schwerverletzten beschäftigt und Sakura machte sich so schnell wie möglich an die Arbeit, nachdem sie einen weißen Kittel übergezogen hatte und so auch ihre ANBU-Tätowierung verbarg. Kakashi bot ein schreckliches Bild und sie hätte ihn während der Behandlung fast verloren. Doch die Haruno gab nicht auf und tat alles um ihren Team-Partner zu retten. Kapitel 16: Aufgeflogen ----------------------- Stunden später wurde Kakashi aus dem OP auf die Intensivstation geschoben und Sakura trat mit wackeligen Beinen vor die Tür. Die Behandlung war alles andere als einfach gewesen und die Rosahaarige war mit ihren Kräften am Ende. Überrascht und auch ein wenig verängstigt bemerkte sie, dass sich vor dem Zimmer einige Leute versammelt hatten und scheinbar auf sie warteten. Wie durch Watte nahm sie war, dass Naruto sie an der Hand zu den Besucherstühlen zog und sie auf einer der Sitzgelegenheiten platzierte. Vor ihr kniend nahm er ihre eiskalten Hände in die seinen und fragte vorsichtig: „Und? Wie geht es ihm?“ Sakura versuchte zu lächeln, doch sie war einfach so unglaublich müde, dass es wohl eher einer Grimmasse glich. „Er wird es überleben! Aber es war knapp.“ Naruto wirkte sichtlich erleichtert. Er hatte einen Moment wirklich Angst um seinen alten Sensei gehabt, als er von dessen Verletzung erfuhr. Die Stunden, die er mit Sasuke vor der OP-Tür verharrt hatte, waren ihm wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen, was unter anderem daran lag, dass der Uchiha ziemlich schlecht gelaunt schien. Noch immer lehnte er still an der Wand und hatte bisher kein einziges Wort von sich gegeben. Sakura, die sich durch die lange und schwierige Behandlung unendlich erschöpft fühlte, bemerkte den Schwarzhaarigen nun ebenfalls und erstarrte, als sie in seine Augen blickte. Ein eisiger Kälteschauer jagte ihr über den Rücken, als sie den Hass und die Wut in seinen Augen sah, die direkt auf sie gerichtet waren. Siedend heiß wurde der Haruno bewusst, dass sie unter dem Ärztekittel noch immer die schwarzen ANBU-Kleider trug. Sasuke konnte die Zusammenhänge unmöglich übersehen, dass Kori sofort verschwunden war, als die Schwestern nach Sakura gesucht hatten. Sicher, Kori hätte auch einfach nur besorgt um ihren Partner sein können, doch wo war sie dann? Der Uchiha war nicht dumm, er musste nur eins und eins zusammenzählen und allein sein Blick zeigt ihr, dass sie aufgeflogen war. Sasuke hatte ihre Doppelidentität herausgefunden und war seinem Ausdruck nach zu urteilen, alles andere als begeistert davon. Nunmehr war genau der Augenblick eingetreten vor dem Sakura sich immer gefürchtet hatte. Wie würde der Uchiha reagieren, nachdem er herausfand, mit wem er da eigentlich geschlafen hatte. Ein unmerkliches Zittern ging durch den Körper der Rosahaarigen und sie gestand sich ein, dass sie tatsächlich Angst davor hatte, was als nächstes passieren würde. Naruto, der von dem Ganzen nichts mitbekommen hatte, zog Sakura auf die Beine und sagte ihr, dass er sich nach Hause bringen würde. Sie wollte zunächst protestieren, doch der Blonde gab nicht nach. Er wusste genau, wie anstrengend eine solche OP sein konnte, war es damals bei den Behandlungen, nach Sasukes Rückkehr doch nicht anders gewesen. Sakura hatte bis zum Umfallen gearbeitet und ihr ganzes Chakra verbraucht und auch damals hatte man sie zum heimgehen zwingen müssen. Schließlich ließ sich Sakura von Nartuo mitziehen und war insgeheim froh, von Sasuke wegzukommen. Sie konnte sich jetzt einfach nicht mit dem Schwarzhaarigen auseinandersetzen. Sie war zu erschöpft und ausgelaugt, um jetzt eine Konfrontation mit Sasuke zu ertragen. Die Haruno wusste, dass es ziemlich feige war, jetzt vor einem Streit zu flüchten, doch sie konnte nicht anders. Außerdem wollte sie bei der Auseinandersetzung mit dem Uchiha, auf keinen Fall Zuschauer dabei haben. Daheim angekommen, scheuchte Naruto die Rosahaarige erstmal unter die Dusche, während er eine Kleinigkeit zu essen machte. Unter der Dusche, genoss Sakura einfach nur das heiße Wasser, dass über ihren Körper floss und musste unweigerlich daran denken, was sie ein paar Stunden zuvor noch mit Sasuke getan hatte. Einen schlechteren Zeitpunkt für die Aufdeckung ihrer Identität, hätte es kaum geben können, denn noch war der Sex zwischen ihnen beiden noch allzu deutlich im Gedächtnis und nicht nur eine vergangene Erinnerung Nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatte und Naruto wieder gegangen war, hätte Sakura sich am liebsten in ihr Bett fallen lassen, doch seit der Blonde zur Tür hinaus war, spürte sie deutlich eine allzu bekannte Aura auf ihrem Dach. Langsam näherte sie sich der Balkontür ihres Schlafzimmers und öffnete diese, bevor sie wieder einen Schritt zurücktrat und mit verschränkten Armen auf den Uchiha wartete. Mit einem unangenehmen Kribbeln im Bauch hörte sie schließlich, wie jemand auf dem Balkon landete und stillschweigend das Zimmer betrat. Sakura versuchte den Kopf zu heben, um ihr gegenüber anzusehen, doch sie konnte sich einfach nicht dazu durchringen. So starrte sie weiter auf den Boden und wartete darauf, dass Sasuke etwas sagte. Ein kleiner Schreckensschrei entwich ihr als sie grob gegen die Wand gedrückt wurde und ihre Hände in einem unnachgiebigen Griff festgehalten wurden. Unweigerlich hob die Rosahaarige ihren Blick und schaute in zwei blutrote Augen. Die Sharringan. Sakuras Unbehagen steigerte sich ins unermessliche. Der Uchiha schien dermaßen außer sich, dass er sogar sein Bluterbe aktiviert hatte. Ihre schmalen Handgelenke in eine Hand nehmend, zog er mit der anderen ihr Schlafshirt am Ärmel nach oben und legte so die ANBU-Tätowierung frei. Ein bitteres Schnauben entwich ihm. Mit dieser schwarzen Zeichnung, hatte er nun den endgültigen Beweis und fühlte sich mehr denn je erniedrigt. Wütend auf sich selbst, dass er sich so leicht hatte täuschen lassen und noch mehr auf Sakura, die ihn so an der Nase herumgeführt hatte, schleuderte er sie auf das Bett, wo sie mehr als unsanft landete. Mit einiger Genugtuung beobachtete er ihren entsetzten und auch ängstlichen Ausdruck, mit dem sie ihn bedachte. Langsam zog sich Sakura auf dem Bett in eine sitzende Position und versuchte mit aller Gewalt ein Zittern zu verbergen. Sie hatte den Uchiha schon voller Wut erlebt, doch noch nie hatte sie solche Angst vor ihm gehabt wie in diesem Augenblick. Seine dunkle Aura und die noch immer aktivierten Sharingan bescherten ihr eine Gänsehaut und erschwerten ihr das Atmen. Seine kalte und schneidende Stimme ließen sie zusammenzucken und ihr Herz schnell gegen ihre Brust schlagen. „Dachtest du wirklich, du könntest mich so einfach verarschen? Was war das für dich – ein Spiel?“ Sakura war mehr als klar, dass sie mit ihrer Täuschung wahrscheinlich seinen Stolz verletzt hatte, doch rechtfertigte dies noch lange nicht sein Verhalten. Ihr ängstlicher Ausdruck wich der Entschlossenheit und mit betont ruhiger Stimme antwortet sie: „Kein Spiel! - Es lag nie in meiner Absicht dich an der Nase herumzuführen, Sasuke! Außerdem warst du doch derjenige, den es nicht interessiert hat, was für eine Person hinter Kori steckt.“ „Also willst du sagen, dass ich selbst schuld daran bin!? Das nicht du diejenige warst, die mich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ins Bett gelockt hat!? „So habe ich das nicht gemeint und das weist du genau! Ich habe dir nach unserem Anschlag auf Matsumo gesagt, dass du nach drei Missionen unmöglich wissen kannst, was für ein Mensch ich bin. Du kannst mir keinen Vorwurf daraus machen, dass ich dir nicht gesagt habe, wer ich wirklich bin. Warum auch, wenn es dir ohnehin egal ist, mit wem du schläfst. Nicht ich habe dich verführt – du bist zu mir gekommen!“ Sasukes Knurren zeigte Sakura deutlich, dass er sich sehr wohl an diesen Abend erinnerte und schneller als sie reagieren konnte, überbrückte der Uchiha den Abstand zwischen sich und dem Bett und legte seine Hände um den Hals der Rosahaarigen. Langsam drückte er ihr die Luft ab und zwang sie sich wieder hinzulegen. Mit einem kräftigen Fußtritt gegen seine Brust beförderte sie Sasuke an die gegenüberliegende Wand und rang schwer nach Luft. Verzweifelt beobachtet sie den Schwarzhaarigen dabei, wie er wieder auf die Füße kam. Selbst zu ihren besten Zeiten, würde es Sakura schwer fallen gegen Sasuke zu bestehen und im Moment war sie immer noch stark durch Kakashis Behandlung geschwächt. Auch der Hass, den der Uchiha ihr wegen ihres Betrugs entgegenbrachte, schnürte ihr die Kehle zu und trieb ihr die Tränen in die Augen. „Sasuke bitte, beende es nicht auf diese Weise! Ich weiß, dass mein Schweigen ein Fehler war, aber ich bereue trotzdem nicht, was zwischen uns vorgefallen ist. Ich werde mich für das was zwischen uns war, nicht entschuldigen!“ Mit unglaublicher Geschwindigkeit, war der Schwarzhaarige erneut über ihr und fixierte ihre Hände auf der Matratze. Weitere Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln und mit schwacher Stimme unternahm sie einen letzen Versuch: „Sasuke bitte, hör auf. Tu das nicht.“ „Warum?“ kam es kalt von dem Schwarzhaarigen, der noch immer seine Sharingan aktiviert hatte. „Ist es nicht das, was du wolltest? Du musst dafür nicht einmal so tun, als wärst du jemand anderes.“ Grob fuhr Sasuke mit seiner Hand unter Sakuras Shirt und biss sie in den Nacken, ohne auf ihr leises Schluchzen zu achten. Er war so voller Zorn, dass ihm kaum bewusst war, was er eigentlich tat, nur das überwältigende Gefühl verraten worden zu sein hallte in seinem Kopf wieder. Von der Brust wanderte, seine Hand grob über ihren Bauch zum Bund ihrer Shorts. Ihr aufbäumender Körper wurde durch sein eigenes Gewicht niedergedrückt und verhinderte jegliche Gegenwehr. Plötzlich stieg ihm jedoch ein vertrauter Geruch in die Nase, da er mit seinem Gesicht noch immer an ihrem Nacken verweilte, und ließ ihn innehalten. Dieser Duft, den er die letzten Wochen so schmerzlich vermisst hatte und ein ganz anderes Gefühl in ihm weckte. Der den Gedanken, an die letzten gemeinsamen Stunden weckte und ihm schmerzlich bewusst machte, was er hier eigentlich gerade tat. Entsetzt über sich selbst, zog Sasuke seine Hand zurück und ließ Sakuras Handgelenke los, die er mit der anderen Hand über ihrem Kopf festgehalten hatte. Seine Schuldgefühle fraßen sich wie eine Schlange in seine Eingeweide, als die Rosahaarige sich zitternd auf die Seite rollte und hemmungslos schluchzte. Die roten Male an ihrem Hals und den Handgelenken waren deutlich zu sehen und ihr ganzer Körper bebte. Mit schreckgeweiteten Augen und deaktivierten Sharingan taumelte der Schwarzhaarige vom Bett zurück und flüchtete zur Tür hinaus. Auf dem Balkon sank er einen Moment in die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Ein verzweifelter Laut und das leise Wimmern aus dem Innern der Wohnung ließ ihn jedoch ruckartig wieder aufstehen und auf die zusammengekauerte Gestalt Sakuras blicken. Immer schwerer wog das Gefühl der Reue in seiner Brust und brachte ihn dazu, so schnell er konnte über die Dächer Konohas zu fliehen. Fort von den verzweifelten Lauten, die sich in seinen Kopf bohrten. ---------------------------------- Noch immer völlig am Ende, stand Sakura am nächsten Morgen unter der Dusche. Die tiefen Augenringe, die sich als dunkle Schatten hervortraten, zeigten deutlich, dass sie die halbe Nacht wach gelegen und geheult hatte. Selbst in ihren schlimmsten Alpträumen hätte sie nicht mit dieser Reaktion Sasukes gerechnet. Noch immer zitterenden ihre Knie, wenn sie an den vergangenen Abend dachte, doch die meiste Angst bereitete ihr ihre eigene Hilflosigkeit. Sie hatte ihn nicht abwehren können und fühlte sich schrecklich schwach. Ein erneuter Weinkrampf drohte Sakura zu überfallen und sie sank auf den Boden der Duschkabine. Das warme Wasser, das weiter von oben herab lief, vermischte sich mit ihren Tränen und überdeckte durch sein Plätschern ihr Schluchzen. Elend betrachtete sie die roten Male an ihren Handgelenken und überprüfte, ob ihr Chakra soweit wieder hergestellt war, dass sie diese und die Würgespuren am Hals verschwinden lassen konnte. Eigentlich wäre es besser gewesen, sich nach der schweren OP von gestern noch etwas zu erholen, bevor sie ihr Heilchakra einsetzte, doch sie konnte den Anblick der deutlichen Spuren von Sasukes Übergriff, nicht länger ertragen. Das grüne Licht, ihres Heilungsjutsus erhellte einen Moment die Duschkabine, bevor es wieder verschwand und scheinbar unberührte Haut zurückließ. Äußerlich würde nun niemand mehr etwas bemerken, doch wie es innerlich in der Rosahaarigen aussah, war etwas ganz anderes. Ab sofort würde jeder Gedanke an Sasuke und die gemeinsame Zeit mit ihm, von dem überschattet werden, was gestern vorgefallen war. Sakura wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Schwarzhaarige nicht von allein gestoppt hätte. Sie wusste nicht, was seinen plötzlichen Umschwung bewirkt hatte, zumal er zuvor nicht mehr wirklich ansprechbar gewesen war, doch sie dankte jedem ihr bekannten Gott dafür. Etwas schwerfällig erhob sich die Haruno wieder auf die Beine und stellte das Wasser aus. Sie wusste, dass sie etwas essen sollte, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen, doch jeglicher Gedanke an Nahrung verursachte gewaltige Übelkeit in ihr. Sakura war nicht umsonst Medic-nin und wusste, dass die Übelkeit, die Schlaflosigkeit und die Kälte, die sie seit dem Aufwachen begleitete, auf einen Schock schließen ließen. Jedem ihrer Patienten würde sie unter diesen Umständen, Bettruhe, Wärme und etwas Fürsorge verordnen, doch sie selbst würde es keine fünf Minuten in ihrem Bett aushalten. Alles in ihrem Schlafzimmer erinnerte sie an das was passiert war und sie wollte, keinesfalls noch länger alleine in ihrer Wohnung bleiben. Gleichzeitig verspürte sie aber auch einen starken Widerwillen dagegen, sich unter andere Menschen zu mischen. Andererseits wollte sie aber auch nach Kakashi sehen. Der Grauhaarige musste noch immer auf der Intensivstation liegen und Sakura wollte sich unbedingt selbst davon überzeugen, dass es keine weiteren Komplikationen gegeben hatte. Trotz der warmen Temperaturen entschied sich die Rosahaarige für eine lange, graue Jeans und ein weißes Kurzärmelshirt. Sie konnte jetzt unmöglich einen Rock anziehen und allein der Gedanke an die gaffenden Männer, die sie für gewöhnlich einfach ignorierte, verursachte ein unglaubliches Ekelgefühl in ihr. Sich innerlich eine Ohrfeige gebend, setzte sie eine gleichgültige Miene auf und flocht ihre langen Haare zu einem einfachen Zopf zusammen, bevor sie das Haus verließ. Sakuras Chakra war noch immer angeschlagen, zumal sie noch immer nichts gegessen und nicht mal vier Stunden geschlafen hatte, dennoch zog sie den Weg über die Dächer, der engen Straße vor. Das letzte was sie im Moment wollte, war Körperkontakt, selbst wenn er noch so gering war. Es würde auch so schon schwer genug werden, sich im Krankenhaus nichts anmerken zu lassen. Sie hoffte nur, dass der Uchiha nicht auch dort auftauchte, sie konnte ihre Reaktion auf ihn unmöglich voraussehen. Erleichtert stellte die Rosahaarige fest, dass sie Sasukes Chakra im Umkreis des Krankenhauses nicht wahrnehmen konnte, allerdings musste dies nichts bedeuten. Der Uchiha war mittlerweile genauso gut wie sie darin ihr Chakra zu verbergen. Sakura unterdrückte ihr eigenes Chakra grundsätzlich, damit niemand die Ähnlichkeit zu Koris Chakra auffiel, doch sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, warum Sasuke seines derzeit verbarg. Sie hatte bei ihrem Weg über die Dächer keine Spur von ihm aufnehmen können und hoffte nur, dass er dem Krankenhaus fern blieb. Bei Kakashi angekommen, blätterte sie zunächst die Krankenakte durch und überprüfte seine Werte. Scheinbar ging es ihm den Umständen entsprechend gut und die Medic-nin ließ sich schon wesentlich beruhigter auf einem der Drehstuhlhocker nieder. Der Vorteil der Intensivstation war, dass außer dem Personal niemand hier herein durfte und Sakura erstmal ihre Ruhe hatte. Sie wusste einfach nicht wie es jetzt weitergehen sollte und die Ungestörtheit der Station bot eine gute Grundlage für weitere Überlegungen. Zwar war Kakashi nicht bei Bewusstsein, dennoch fühlte sie sich hier bei ihm nicht ganz so allein. Leider war ihre Ruhe nicht von langer Dauer, denn eine der Schwestern trat an sie heran und meinte, dass Naruto Uzumaki vor der Tür ein ziemliches Theater veranstaltete weil er Kakashi nicht besuchen dürfe. Mit einem klammen Gefühl fragte sie die Schwester, ob der blonde Chaot alleine hier war. Ein riesen Stein viel ihr vom Herzen, als diese bejahte und Sakura gab ihre Zustimmung, dass Naruto kurz herein durfte. Alles andere als leise, trat dieser schließlich ein und Sakura gab ihm mit dem Finger an den Lippen zu verstehen, dass er leiser sein sollte. „Sorry Sakura-chan. Wie geht es ihm denn?“ „Besser, aber er wird wahrscheinlich eine Weile ausfallen.“ Naruto nickte hierauf und lehnte sich gegenüber Sakura an die Wand. Sein intensiver Blick machten sie zunehmend nervös und es viel ihr schwer, nicht auf ihrem Stuhl herum zu zappeln. Als sie es jedoch nicht mehr aushielt, verließ ein ziemlich genervtes „Was ist?“ ihre Lippen. „Du siehst müde aus. Warum gehst du nicht nach Hause und ruhst dich aus?“ Genervt fuhr sie sich über Gesicht, ehe sie scheinbar nachgab. „Du hast wahrscheinlich Recht. Aber vorher muss ich noch etwas aus meine Labor holen und du solltest jetzt besser gehen. Besuche sind auf der Intensivstation nicht erlaubt und ich sollte als stellvertretende Leiterin, eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen.“ „Sicher doch, Sakura-chan. Aber geh auch wirklich nach Hause. Nicht, dass du dich jetzt in deinem Labor einschließt und trotzdem arbeitest.“ Die Rosahaarige grinste ihrem Freund breit entgegen, er kannte sie einfach zu gut. Auch wenn ihr Unwille nach Hause zu gehen, diesmal nichts mit Arbeitswut zu tun hatte. Ihr Labor war ein gutes Rückzugsgebiet in dem sie niemand stören würde und dass sie aufsuchen würde, sobald Naruto gegangen und sie noch eine Weile bei Kakashi gesessen hatte. Der Uzumaki wollte sich mit einer Umarmung verabschieden, doch Sakura blockte die mit der fahlen Ausrede, dass sie Kopfschmerzen habe, ab. Der Uzumaki zuckte kurz mit den Schulter und verlies winkend das Zimmer. Die Haruno war froh, dass Naruto dies so einfach hinnahm und nicht weiter nachfragte, doch die sonst so selbstverständliche Geste einer Umarmung bereitete ihr zurzeit einfach zu großes Unbehagen. Sie musste dringend ihre Gefühle wieder in den Griff bekommen oder zumindest ihre äußere Selbstkontrolle, damit man ihr den inneren Aufruhr nicht ansah. Nachdem sie noch eine Stunde an Kakashis Seite verweilt hatte, hüpfte Sakura von dem unbequemen Hocker uns streckte sich. Sie war so unglaublich müde, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee war, noch etwas auf dem Sofa ihres Labors zu schlafen. Auf dem Weg dorthin, konnte sie auch gleich ihre verbliebene ANBU-Ausrüstung einsammeln, dies sie gestern in dem Lagerraum zurückgelassen hatte. Der Gedanke, warum die Sachen noch immer dort lagen, bescherten ihr eine Gänsehaut. Noch immer in Gedanken versunken, betrat sie die leeren Korridore und bemerkte nicht, das unterdrückte Chakra und das dunkle Augenpaar, das sie beobachtete. Die Hand schon am Türgriff, verharrte Sakura einen Moment in ihrer Bewegung. Sie war sich nicht sicher, was der Raum in ihr auslösen würde. Noch immer waren die Erinnerungen an das, was darin passier war, allzu deutlich. Doch sie konnte ihre Sachen nicht einfach dort liegen lassen. Einen tiefen Atemzug nehmend, öffnete sie die Tür und trat in den dunklen Raum. Nachdem sie den Lichtschalter umgelegt hatte, zeigte sich ihr ein seltsam aufgeräumtes Bild. Sie war fest davon ausgegangen, dass ihre Weste und die Waffen, sowie die Maske noch immer auf dem Boden liegen würde, doch alles lag sorgsam aufgestapelt auf dem Tisch, den sie mit Sasuke zweckentfremdet hatte. Ein kalter Schauer jagte ihr über den Rücken, als sie an den letzten Sex dachte und ihre Gedanken unweigerlich zu vergangenem Abend wanderten. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es der Uchiha gewesen war, der ihre Sachen zusammengelegt hatte, aber wenn doch, warum sollte er dies tun? Und bedeutete dies nicht, dass er zurückgekehrt war? Er hatte sich mit Sicherheit nach ihrem rasanten Abgang, nicht die Zeit dafür genommen, ihre verstreuten Sachen einzusammeln. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend griff sie nach den Sachen und trat aus dem Zimmer. Einen Moment verharrte sie noch angelehnt an der Tür und legte den Kopf in den Nacken, so dass dieser ebenfalls an dem kühlen Holz lehnte. Erneut atmete sie einige Male tief ein und aus, ehe sie sich von der Tür abstieß und zu ihrem Labor ging. Die letzte Tür, die die öffentlichen von den geheimen Korridoren trennte, lag vor ihr und sie legte ihren Finger auf das Lesegerät, zum Öffnen der Tür. Nachdem das Gerät, ihren Fingerabdruck erkannte hatte, öffnete sich die Tür mit einem leisen Piepsen um Sakura durchzulassen. Doch die Rosahaarige war in ihrer Bewegung erstarrt. Noch ein anderes Geräusch, war an ihre Ohren gedrungen und voller Panik überprüfte sie die umliegenden Chakrasignaturen. Sie konnte jedoch nichts spüren, was nur eines bedeuten konnte. Ängstlich drehte sie sich um und blickte in den leeren Korridor. Einen Schritt nach dem anderen trat sie rückwärts, durch die noch immer geöffnete Tür, ohne dabei den Gang vor sich aus den Augen zu lassen. Ein erleichtertes Seufzen entwich ihr, als die Tür sich mit einem erneuten Piepsen schloss und sie, vor wem auch immer, abschirmte. Früher oder später würde sie ihm über den Weg laufen und sich ihrer Angst stellen müssen, dass wusste Sakura. Doch im Moment war es ihr lieber wenn dies so spät wie möglich eintreffen würde. Sie musste Tsunade auch noch unbedingt sagen, dass sie keinesfalls mit dem Uchiha und Naruto auf Mission wollte, solange Kakashi ausfiel. Und wenn sie die nächsten Wochen, nur noch Wache stehen musste, das war ihr egal, Hauptsache sie musste nicht mit Sasuke zusammentreffen. Kapitel 17: Angst ----------------- Nachdem Sasuke das Licht des Lagerraumes eingeschaltet hatte, fiel ihm als erstes die weiße ANBU-Weste ins Auge, die noch immer auf dem Boden lag. Sein Blick wanderte zu dem schweren Holztisch, auf dem er mit Kori oder vielmehr Sakura, zuletzt Sex gehabt hatte. Mit unglaublicher Intensität, traten erneut die Bilder des gestrigen Abends in seinen Kopf und noch immer halte Sakuras verzweifelter Laut in seinen Ohren wieder. Was hatte er nur getan? Gestern war er noch verzerrt von Wut und voller Hass und heute brannten die Schuldgefühle in seinem Magen, mit einer solchen Stärke, dass er sich nicht einmal traute, ihr unter die Augen zu treten. Er, ein Uchiha hatte Angst vor der Reaktion einer Frau – wenn das nicht absolut erbärmlich und erniedrigend war, was dann? Noch viel wichtiger war jedoch, was sollte er jetzt tun? Es ließ sich nicht leugnen, dass er sich beinahe an seiner ehemaligen Teamkameradin vergangen hatte. Noch nie hatte sich Sasuke an einer unwilligen Frau vergriffen. Ein Uchiha hatte so etwas nicht nötig. Wenn Sakura ihn deswegen zur Rechenschaft ziehen würde, konnte dies ernste Konsequenzen für ihn nach sich ziehen und das Schlimmste daran war, dass sie damit sogar im Recht wäre. Es stand außer Frage, dass sie ihn getäuscht hatte und noch immer fühlte er Scham und Wut darüber, dass er sich hinters Licht hatte führen lassen. Aber das rechtfertigte noch lange nicht seine Reaktion hierauf. Doch was ihm ebenso zu schaffen machte, war der Grund, der ihn hatte innehalten lassen. Kori fing an, zu mehr zu werden, als nur einem kleinen Bettabenteuer und er hatte es nicht einmal bemerkt. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob er die ANBU-Weste und ihre Saigabeln vom Boden auf und legte beides auf den Tisch. Bei der weißen Katzenmaske hielt er einen Moment inne und fragte sich was er hier eigentlich tat. Hatte er den völlig den Verstand verloren, dass er sich von einer Frau dermaßen aus der Bahn werfen ließ und nun sogar hinter ihr aufräumte. Die Maske zu den anderen Sachen auf den Tisch werfend, verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. Leise sich nähernde Schritte, veranlassten ihn jedoch dazu, hinter einer Ecke in Deckung zu gehen. Er konnte kein Chakra wahrnehmen und dies konnte nur bedeuten, dass es sich wahrscheinlich um Sakura handelte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Sakura ihr Chakra ständig unterdrückt hielt. Das war ihm zuvor nie aufgefallen, besser gesagt, er hatte nicht darauf geachtet. Ein Fehler, der ihn vielleicht schon früher davor gewarnt hätte, dass Sakura und Kori verdächtig viele Gemeinsamkeiten hatten. Seine Anwesenheit nicht bemerkend, hielt die Rosahaarige vor dem Zimmer inne, das er soeben verlassen hatte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was er hier eigentlich tat – er versteckte sich. Ein Brummen unterdrückend, wollte er schon hervortreten, als Sakurs schweres Seufzen an seine Ohren drang und er ihr einen genaueren Blick schenkte. Noch immer verharrte sie vor der Tür des Lagerraumes ohne einzutreten. Seine Aufmerksamkeit fiel auf ihr schmalles Handgelenk, dass noch immer vor dem Türgriff ruhte und er bemerkte, dass die Spuren seines Übergriffes nicht mehr zu sehen waren. Auch ihr Hals wies keinerlei Würgemale mehr auf, dafür sprangen ihm die dunklen Augenringe fast schon ins Gesicht. Mit einem Ruck drückte sie schließlich die Türklinke hinunter und trat in den Raum ein. Er wäre eine gute Gelegenheit gewesen, zu verschwinden, doch aus irgendeinem Grund wollten sich seine Füße nicht von der Stelle bewegen. Kurz darauf trat Sakura auch schon wieder, mit den ANBU-Sachen im Arm, heraus und setzte ihren Weg fort. Sasuke fragte sich wo sie hinwollte. Dieser Teil des Krankenhauses wurde wenig genutzt und schon gestern, schien sie ein festes Ziel vor Augen zu haben, als er sie in dem Gang abgefangen hatte. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, folgte er ihr. Vor einer unscheinbaren weißen Tür blieb sie stehen und aktivierte mit ihrem Zeigefinger eine Schalttafel. Sein Chakra war perfekt unterdrück, dennoch schien die Rosahaarige ihn zu bemerken. Schneller als erwartete, drehte sie sich in seine Richtung, als die Türe hinter ihr mit einem leisen Piepsen aufging. Mit einem beherzten Sprung hatte sich Sasuke an die Decke, schräg neben ihr gerettet. Mit einem minimalen Chakraaufwand hielt er seine Füße an Ort und Stelle. Hinter der nun geöffneten Tür, konnte er einen weiteren Gang ausmachen, der scheinbar in unterirdische Bereiche führte und nur spärlich beleuchtet war. Doch war es Sakuras Gesichtsausdruck, der seine Aufmerksamkeit erregte. In ihren Augen stand eine Spur Panik und umso deutlich die Angst geschrieben. Ohne den Blick, von dem vor ihr liegenden Gang zu nehmen, trat sie rückwärts durch die weiße Tür, die sich mit einem weiteren Piepsen wieder schloss. Die sich schließende Tür hatte ihr erleichtertes Seufzen jedoch nicht überdecken können. Da ihn die massive Absperrung aus lackiertem Eisen, nun vor ihrem Blick verbarg, ließ er sich lautlos wieder auf den Boden fallen. Sakura hatte offensichtlich nicht vor, so schnell wieder herauszukommen, weshalb sich der Uchiha umwand und spontan beschloss, bei dem Hatake vorbeizuschauen. Denn es gab da eine Frage, die ihm förmlich auf der Zunge brannte. >Hatte der Hatake gewusst, um wen es sich bei Kori handelte? Und wenn ja, wie hatte er ihn ermutigen können, etwas mit ihr anzufangen? Vor allen Dingen jedoch, wie hatte er als ihr einstiger Sensei, mit seiner eigenen Schülerin schlafen können?< Warum ihn gerade, der letzte Punkt so störte, konnte er nicht sagen. Doch Tatsache war, dass ihm die bildliche Vorstellung von Sakura und Kakashi, wie sie miteinander schliefen, alles andere als gefiel. Schon bei Kori hatte ihn, nach einigen Wochen des Beisammenseins gestört, dass die beiden bald wieder Missionspartner sein würden. Konnte es sein, dass er Eifersüchtig auf den Hatake war? Sasuke schüttelte den Kopf, angesichts seiner Gedanken. Das war einfach zu lächerlich. Vor allen Dingen, sollte er endlich aufhören Sakura und Kori als zwei unterschiedliche Personen anzusehen. Denn genau das war ja das Problem – sie waren es nicht. Vor der Intensivstation angekommen, musste er jedoch genervt feststellen, dass er nicht zu Kakashi durchgelassen wurde. Nicht so lange Sakura oder Shizune, nicht ihre Zustimmung hierzu gaben. Da Shizune heute allerdings frei hatte, konnte er genauso gut wieder nach Hause gehen. ------------------------------- Im Schneidersitz saß die Weißhaarige auf dem Krankenbett zu Kakashis Füßen und lass laut aus dem Icha-Icha-Buch vor. „… mit seiner Zunge fand er ihre Brustwarze, hart und aufgerichtet. Seine kreisenden Bewegung wurden intensiver und er saugte sie fest in seine Mund, während er sich mit dem Finger ihrer unendlichen Tiefe……… OK das reicht! Bis hierher und nicht weiter! Ich muss verrückt geworden sein, mich dazu überreden zu lassen.“ Kakashi der mit verbundenen Augen, halb aufgerichtet in seinem Bett lag, erhob bittend Widerspruch. „Kori komm schon … du kannst doch an der Stelle nicht einfach aufhören! Ich muss diese blöde Augenbinde noch mindestens zwei Tage tragen. Was soll ich denn solange machen, wenn ich nicht mal mein Icha-Icha zur Beschäftigung habe?“ „Dann musst du dir eben jemand anders suchen, Sensei Kakashi“, kam es laut polternd von der Tür. Sakura und der Hatake hoben überrascht den Kopf. Letzterer konnte zwar nicht sehen, wer da breit grinsend in der Tür stand, doch er hatte eindeutig die Stimme erkannt. „Naruto! – Das hab ich ja versucht, aber die Schwestern haben sich alle schlichtweg geweigert, dass Buch auch nur in die Hand zu nehmen. Kannst du das vorstellen? Mir einem armen verletzten Mann, den letzten Wunsch abzuschlagen … AUA! Kori was soll das?“ Die Weißhaarige war einen Moment zur Salzsäule erstarrt, als hinter dem Uzumaki, Sasuke ins Zimmer getreten war, doch Kakashis Worte hatten sie abgelenkt. Mit einem leichten Schlag, beförderte sie das Schmuddel-Buch genau auf seinen Kopf. Die Schwestern hatten sich schon bei ihr, bzw. Sakura beschwert, dass der Grauhaarige sie ständig darum bat, aus seinem obszönen Buch vorzulesen. Die Tatsache ignorierend, dass der Blick des Uchiha noch immer auf ihr lag, schlug sie Kakashi nochmals mit dem Buch auf den Kopf. Sie war Sasuke die letzten Tage ständig aus dem Weg gegangen, sei es nun als Kori oder Sakura. Doch letzte Nacht hatte sie den Beschluss gefasst, nicht länger vor ihm davon zu laufen. Sie würde nicht vor ihrer Angst davon laufen und einfach versuchen, wieder mit dem Schwarzhaarigen umzugehen. Dieser Vorsatz gestaltete sich jedoch äußerst schwierig, da sie ständig das Gefühl hatte, beobachtet zu werden und sie sich dem Verdacht, dass es sich dabei um Sasuke handelte, nicht entziehen konnte. Kakashi der sich wehleidig den Kopf rieb und irgendetwas davon brabbelte, sich gleich Hilfe bei den Schwestern zu suchen, lenkte ihre Gedanken wieder anderen Dingen zu. „Du solltest lieber aufhören, die Schwestern zu ärgern. Sonst muss ich dich, doch noch aus dem Krankenhaus schmeißen.“ Naruto kam lachend näher und setzte sich auf einen der Besucherstühle, neben Kakashis Bett. Der Uchiha schien einen Moment zu schwanken, ob er bleiben oder gehen sollte, doch da die Haruno zur Abwechslung mal nicht die Flucht ergriff, sobald sie in sah, beschloss er ebenfalls zu bleiben. Mit in den Hosentaschen, vergrabenen Händen, lehnte er an die gegenüberliegende Wand von Kakashis Bett. Er sah deutlich, wie sich die Weißhaarige einen Moment anspannte, da er nun unmittelbar seitlich und höchstens eine Armlänge entfernt, von ihr stand. „Sagt mal, was macht ihr eigentlich hier?“ kam es fragend vom Hatake. Der Blonde nickte kurz Richtung Kori, ehe im wieder einfiel, dass Kakashi ja nichts sehen konnte. „Ich war gerade bei Tsunade-oba-chan und sie meinte, dass du wahrscheinlich bei Kakashi bist und ich dich zu ihr schicken soll. Unterwegs hierher, hab ich dann auch Teme getroffen.“ „Hat die Hokage dir gesagt, worum es geht?“ Naruto schielte einen Moment zu Sasuke rüber und meinte: „Naja, es hat wohl irgendetwas mit Sakura zu tun, glaube ich.“ Erneut spannte sich die Weißhaarige an und vermied es, zu dem Uchiha zu schauen. „Du kannst es mir ruhig sagen Naruto. Sasuke weiß, dass ich … er weiß wer ich bin.“ „Wirklich? Das ist ja toll! Jetzt muss ich nicht mehr ständig aufpassen, was ich sage … das war echt anstrengend Sakura-chan.“ Sakura konnte die dunkle Aura, die von Sasuke ausging, förmlich spüren. Wahrscheinlich hatte sie ihn jetzt nur noch wütender gemacht, indem er erfuhr, dass es Naruto ebenfalls gewusst hatte. Verzweifelt mied sie noch immer, in seine Richtung zu schauen und verpasste dem Uzumaki erstmal eine Kopfnuss, die bei weitem nicht soviel Pfeffer hatte wie sonst. „Du sollst meinen Namen doch nicht sagen, wenn ich diese Gestalt habe, du Baka. Was ist wenn dich jemand hört?!“ „Entschuldige Sak… ich meine Kori-chan.“ Müde fuhr sich die Haruno durch die langen Haare und rutschte von Kakashis Bett runter. Sie legte das Icha-Icha auf den Nachttisch und fragte Naruto erneut, was Tsunade jetzt eigentlich wollte. „So genau hab ich das auch nicht verstanden. Tsunade-oba-chan meinte nur, ich soll dich zu ihr schicken, wegen irgendwelcher Akten. Oder waren es Bücher? – Ja genau, irgendetwas wegen Orochimarus Büchern.“ Seufzend, nickte Sakura dem Blonden zu und verabschiedete sich mit einem kurzen „Bis später“, ohne sich nochmal zu Kakashi oder Sasuke umzudrehen. Nachdem die Tür hinter ihr zufiel, wand sich Naruto an den Uchiha und fragte: „Sag mal Teme, wann hat sie es dir denn erzählt? Ich dachte eigentlich, sie wollte damit noch warten.“ Der Uzumaki bemerkte nicht, dass er damit scheinbar einen wunden Punkt berührte und plapperte gedankenverloren darauf los, was für ein Schreck es für ihn gewesen war, als er es erfahren hatte. Als er von der Ohnmacht erzählte, lachte er lauthals über sich selbst und erst jetzt fiel ihm auf, dass Sasuke trotz der lustigen Geschichte, alles andere als amüsiert wirkte. Wie zur Bestätigung gab der Uchiha ein Zischen von sich und schritt an dem Bett vorbei, Richtung Tür. Kakashi, dem die Laune Sasukes, keinesfalls entgangen war, meinte: „Sasuke warte bitte, wir müssen etwas bereden. – Naruto sei doch so gut und warte einen Moment draußen.“ Der Blonde wollte schon protestieren, doch ein Blick in Sasukes wütendes Gesicht reichte und er verließ kommentarlos das Zimmer. Finster blickte der Uchiha dem Hatakte entgegen, was dieser zwar nicht sehen konnte, aber deutlich an der dunklen Aura erkannte, dass Sasuke innerlich kochte. Kakashi war erst seit heute, auf der offenen Station und der Schwarzhaarige hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, mit seinem alten Sensei zu sprechen. „Haben sie es gewusst, als sie mir Kori angeboten haben?“ „Also erstens Mal Sasuke, kann von anbieten keine Rede sein. Ich habe dich lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass Kori dir wahrscheinlich nicht abgeneigt sein würde. Und zweites, wenn du mit Wissen, ihre Identität meinst – ja.“ Kakashi hörte nur noch, wie etwas krachend gegen die Wand flog und scherbenweise auf den Boden fiel. Der Grauhaarige war doch etwas überrascht von der heftigen Reaktion des Uchiha. Schließlich war Sasuke normalerweise kaum aus der Fassung zu bringen. Sakura hatte ihm nicht erzählt, wie genau der Schwarzhaarige auf die Enthüllung reagiert hatte, nur dass er sie wahrscheinlich hasste. Ihre Stimme hatte dabei einen gewissen Unterton gehabt, den er nicht einordnen konnte und so langsam fragte er sich, ob die Haruno ihm nicht etwas ganz entscheidendes verschwiegen hatte. „Warum bist du so wütend Sasuke? Weil sie es dir nicht selbst gesagt hat, oder weil es dir nicht früher aufgefallen ist?“ „Ihr habt mich absichtlich über ihre Identität im Unklaren gelassen und mich zum Narren gemacht. Sag mir, wessen Idee war es, mich dazu zu bringen, etwas mit ihr anzufangen.“ „Das stimmt nicht Sasuke und das weist du auch. Sakura wusste nicht, dass ich dir von ihren Gefühlen oder besser gesagt Koris Interesse an dir erzählt habe. Was Sakuras Schweigen angeht, kannst du dir den Grund denn wirklich nicht denken? Sie hatte Angst davor, Angst vor deiner Reaktion. – Du hast sie als Sakura behandelt, wie Luft. Jahrelang hat sich darauf gewartet, dass du ins Dorf zurück kommst, alles riskiert dich zurückzuholen und du würdigst sie nicht mal eines Blickes. Nicht mal, nachdem sie dir das Leben gerettet hat, also du schwer verletzt vor den Toren Konohas zusammengebrochen bist. Sie musste mit anhören, dass du sie als lästig und nervig empfindest und dass du froh darüber bist, dass sie ihre Unfähigkeit als Ninja endlich eingesehen hat.“ Kakashi machte eine kurze Pause, doch er wusste, dass der Uchiha dem nicht widersprechen konnte, also fuhr er fort: „Als Kori hast du sie respektiert, zumindest soweit, dass du ihre Fähigkeiten als Ninja anerkannt hast. Du hast ihr Beachtung geschenkt, zugelassen, dass sie sich dir nähert und dabei hat sie immer genau gewusst, dass es nichts weiter als eine Illusion ist, dass deine Beweggründe nicht die gleichen sind, wie ihre. Sie hatte Angst davor, dass du sie als Kori mit der gleichen Nichtachtung strafen würdest wie als Sakura, sobald du ihre Identität herausfinden würdest. Und jetzt sag mir Sasuke, war ihre Angst berechtigt oder nicht?“ Kraftlos ließ sie Sasuke auf den Besucherstuhl vor Kakashis Bett sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen. Nein, als Nichtachtung konnte man seine Reaktion nicht wirklich bezeichnen. Scheinbar hatte Sakura dem Hatake zwar erzählt, dass seine Reaktion nicht sehr positiv ausgefallen war, doch aus Kakashis ruhiger Erklärung schloss er, dass sie keine Einzelheiten darüber verraten hatte. Der Uchiha war sich nicht sicher, ob er sich selbst für das was er getan hatte, hassen sollte oder sie, weil sie ihn trotz seines Handelns, immer noch in Schutz nahm. Ein wenig verärgert darüber, dass er die Reaktion seines einstigen Schülers, wegen dieser blöden Augenbinde nicht erkennen konnte, lauschte Kakashi aufmerksam auf die Geräusche des Zimmers. Der Uchiha hatte sein ruheloses hin und her laufen eingestellt und auch seine Aura wirkte längst nicht mehr so dunkel und doch wurde der Grauhaarige das Gefühl nicht los, dass da noch mehr war. Hatte er Sasuke nicht gerade Seufzen hören? Unmöglich, oder? Er hätte ja eher damit gerechnet, dass der Schwarzhaarige wütend aus dem Zimmer stürmen würde und seine, nicht gerade kleine, Ansprache als Unsinn abtun würde. Da der Uchiha, jedoch noch nicht die Flucht ergriffen hatte, beschloss Kakashi noch etwas los zu werden: „Du hast deine Rache bekommen und bist wieder zu Hause, aber vielleicht solltest du dir einmal ernsthaft Gedanken darüber machen, was du eigentlich willst. Wie soll es jetzt weitergehen, nachdem du dein Ziel erreicht hast und Itachi tot ist? Denk darüber nach, bevor es zu spät ist.“ Kapitel 18: Verlust ------------------- Müde warf sich Sasuke von einer Seite auf die andere und doch wollte sich der sehnlichst herbeigewünschte Schlaf, nicht einstellen. Seit seinem Gespräch mit Kakashi oder vielmehr dem Vortrag des Grauhaarigen waren nun fast zwei Tage vergangen und der Uchiha war noch immer nicht zu einem Ergebnis gekommen. Zunächst hatte er das Gesagte völlig ignoriert bzw. als unwichtig abgetan. Er brauchte niemanden, der ihm sagte, dass es Zeit wurde sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Doch mit der Zeit, war Sasukes innere Unruhe immer größer geworden. Grund hierfür war auch eine anstehende Mission am nächsten Tag, zusammen mit Naruto und Kori. Die Weißhaarige hatte sich im Büro der Hokage nichts anmerken lassen, als Tsunade ihnen den Befehl gab, doch sobald sie aus dem Büro heraus waren, hatte sie nach einer kurzen Mitteilung des Treffpunktes, fluchtartig das Gebäude verlassen. Naruto hatte ihm später erzählt, dass er Sakura nochmal bei Kakashi im Krankenhaus angetroffen hatte und dass sie recht fahrig gewirkt hatte. Sasuke konnte das durchaus verstehen. In einem so großen Dorf war es ein Leichtes sich aus dem Weg zu gehen, doch bei einer Mission war man aufeinander angewiesen und musste sich gegenseitig unterstützen. Es war mehr als offensichtlich, dass sie sich Sorgen über den Verlauf der Mission machte. Den Uchiha hingegen wurmte es, dass die Haruno wieder die Leitung des Teams bekommen hatte. Sicher, sie war als Kori schon länger dabei als er oder Naruto, trotzdem störte ihn der Gedanke, sich von Sakura sagen zu lassen, was er zu tun hatte. Irgendwie musste er dabei immer wieder an die 12-järhige Sakura von früher denken. Andererseits hatte, er ja schon mit Kori als Anführerin mehrere Wochen lang, Missionen ausgeführt. Die Zusammenarbeit hatte gut geklappt und er hatte kein Problem mit ihren Anweisung. Doch jetzt da er wusste, um wenn es sich bei der Weißhaarigen handelte, konnte er sich mit dem Gedanken einfach nicht anfreunden. Und genau deswegen geisterten ihm schon den ganzen Abend, Kakashis Worte durch den Kopf. Sie hatte Angst davor, dass er sie nicht mehr respektieren würde, sollte er erst erfahren, dass Kori niemand anderes als seine alte Teamkameradin war. Das ärgerliche daran war, dass sie damit sogar Recht hatte. Genervt stand der Schwarzhaarige auf und schüttelte einen Moment den Kopf, um die unangenehmen Gedanken zu verscheuchen. Brummend zog er sich ein T-Shirt über und stand auf den Balkon. Er war dermaßen erschöpft von seinem Training und doch war schon die halbe Nacht rum, ohne dass er auch nur ein einziges Mal hatte schlafen können. Wenn es so weiterging, würde er morgen völlig fertig am Treffpunkt erscheinen. Die kühle Luft strich durch seine dunklen Haare und zerrte an seinen Kleidern. Mit einem Seufzer wand er dem Himmel den Rücken zu und wollte gerade wieder in seine Wohnung treten, als zwei Dinge gleichzeitig geschahen. Verbunden mit einem starken Beben, erhellte eine große Explosion den Nachthimmel und brachte die Signalhörner dazu, lautstark Alarm zu blasen. Mit einem Sprung auf sein Hausdach, versuchte er die genau Quelle der Explosion zu orten. Der grelle Schein des Feuers und die dicke Rauchwolke kamen eindeutig aus östlicher Richtung. Doch den genauen Stand konnte er nicht ermitteln, da ihm die anderen Häuser die Sicht versperrten. Erneut setzte eine Explosion, diesmal an der nord-östlichen Stadtmauer ein. Hatten bis eben nur der Feueralarm durch die Straßen gehallt, setzte nunmehr auch der Alarm für einen feindlichen Angriff ein. Kurz entschlossen schwang sich der Uchiha zurück in seine Wohnung und zog eine Trainingshose über seine Boxershorts. Mit einem schnellen Griff gürtete er sein Katana und griff nach ein paar Kunais, bevor er über die Dächer Richtung Stadtmauer sprang. Er hatte den Ort der zweiten Explosion schon fast erreicht, an dem deutlich ein großes Loch in der Stadtmauer zu erkennen war. Durch seine derzeitige Position konnte er nunmehr auch erkennen, wo die erste Explosion stattgefunden hatte und er erstarrte in seiner Bewegung. Er kannte dieses Haus. Er war zwar erst einmal dort gewesen, doch er wusste ganz genau, wem dieses Haus gehörte. Ein unangenehmes Brennen fraß sich durch seinen Bauch und ehe er auch nur darüber nachdenken konnte, änderte er seine Richtung. Dort angekommen, bemerkte er auch Naruto, der mit Entsetzen dem brennenden Gemäuer entgegenblickte. Einige Helfer waren bereits dabei, die in den Himmel schießenden Flammen zu löschen. Mit einem Wasser-Jutsu war bereits nach weniger als fünf Minuten, die letzte Flamme erstickt und einige ANBU betraten das verkohlte Gerippe, das einmal ein Haus gewesen war. Tsunade, die im Morgenmantel zu ihnen gestoßen war, atmete erleichter aus, als die ANBU zwei eindeutig männliche Leiche heraustrugen und mitteilten, dass sonst niemand mehr im Gebäude gewesen war. Ihre Erleichterung schwand jedoch augenblicklich, als ein ANBU das Zeichen auf einem der leicht lädierten Stirnbänder freilegt. „Otogakure!“ kam es flüsternd über Tsunades Lippen. Naruto und Sasuke drängten sich nach diesen Worten weiter nach vorne und auch ihnen fiel sofort das Zeichen der Stirnplatte auf. „Was hat das zu bedeuten, Tsunade-oba-chan? Wieso sollte jemand aus Oto Sakura-chan angreifen?“ „Orochimaru“ antwortete Sasukes kalte Stimme und Tsunade nickte nur. „Das denke ich auch. Es ist weithin bekannt, dass Sakura meine Schülerin ist und eine ausgezeichnete Medic-nin.“ „Ich verstehe trotzdem nicht, warum gerade Sakura. Was hat das mit der Schlange zu tun?“ platzte es aus Naruto. „Naruto denk doch nach. Was wollte Orochimaru damals von mir, als du und Jiraya mich aufgespürt habt?“ Verstehend weiteten sich Narutos Augen und Tsunade nickte. „Er wird sie dazu zwingen, seine Arme zu heilen. Womöglich braucht er auch ihre Hilfe, sich gänzlich von Sasukes Angriff zu erholen. Er hat sich seit seiner Auferstehung überraschend ruhig verhalten, vielleicht ist seine wundersame Wiederbelebung nicht ganz so glatt von statten gegangen, wie normal.“ Entschlossen blickte der blonde Uzumaki dem Uchiha entgegen und beide verschwanden nach einem kurzen Nicken in einer Rauchwolke ehe Tsunade auch nur Widerspruch erheben konnte. Barsch gab sie den anderen Shinobi den Befehl, einen Rettungstrupp zusammenzustellen und die Verfolgung der flüchtigen Oto-nin aufzunehmen, die ihre Schülerin entführt hatten. Sie hoffte nur, dass Naruto und Sasuke die Flüchtigen noch rechtzeitig einholten, bevor noch Schlimmeres passierte. Orochimaru brauchte die Haruno zwar lebend, doch das war nicht gleichbedeutend mit unversehrt. Etwas erschrocken erwachte derweil Kakashi aus seinem Schlaf, als seine beiden ehemaligen Schüler neben seinem Krankenbett erschienen. Er hatte zwar noch immer die Augenbinde um, doch die Chakren der beiden, die vor Wut pulsierten, gaben sie eindeutig zu erkennen. Noch bevor er fragen konnte, was ihr nächtlicher Besuch zu bedeuten hatte, trat Naruto an sein Bett und fragte sich, wie der Grauhaarige die lauten Alarmsirenen nur hatte überhören können. Nach einer kurzen Erklärung rief der Hatake seinen vertrauten Geist herbei und gemeinsam mit dem Mops machten sich Sasuke und Naruto auf den Weg. -------------------------------------------- Sakura erwachte aus ihrem unruhigen Schlaf, als sie unbewusst ein Geräusch auf ihrem Dach wahrnahm. Sich einen Moment konzentrierend, stellte sie fest, dass sich nicht nur fünf unbekannte Chakren auf ihrem Dach befanden, sondern auch drei weitere in ihrem Vorgarten. Schnell griff sie nach ihrem Kunai auf dem Nachttisch und schlüpfe in eine lange Trainingshose. Leise stand sie auf und lauschte den Schritten auf ihrem Dach. Bei der Anzahl der fremden Shinobi, konnte sie einen bloßen Einbruch wohl ausschließen. Ihr Chakra komplett unterdrückend, verließ sie das Schlafzimmer und begab sich leichtfüßig ins Wohnzimmer. Das unterdrückte Fluchen von oben, zeigte ihr, dass die Eindringlinge ihr Erwachen scheinbar bemerkt hatten und ihr Chakra nicht länger orten konnten. Sakura hatte gehofft es noch bis zu ihrem Waffenschrank am Ende des Raumes zu schaffen, doch leider öffnete sich in diesem Augenblick die Haustür und die Haruno war gezwungen, im Schatten einer Ecke in Deckung zu gehen. Nur schemenhaft konnte sie die drei Männer erkennen, die durch ihren Gang schlichen und sich langsam auf die Treppe zu bewegten. Das leise Poltern von oben, zeigte ihr, dass mittlerweile auch die anderen Shinobi, den Weg in ihr Haus gefunden hatten. Fieberhaft überlegte die Rosahaarige was sie jetzt tun sollte. Ein Kampf gegen acht ihr unbekannte Gegner, war nicht besonders ratsam und doch war ihre Aussicht, noch rechtzeitig aus dem Haus zu fliehen, verschwindend gering. Denn gerade kam von oben der Befehl, dass sich die drei Männer im unteren Stock verteilen sollten, damit die Zielperson –also sie – nicht entwischen konnte. Zumindest wusste Sakura jetzt, dass die Männer wirklich ihretwegen hier waren. Was dennoch kein sehr beruhigender Gedanke war. Nervös auf der Unterlippe kauend, schlich die Haruno an der Wohnzimmerwand entlang und versuchte immer im Schatten des spärlichen Mondlichts zu bleiben. Wenn sie nah genug an das Wohnzimmerfenster herankam, ohne dass die Männer sie bemerkten, konnte sie den einzelnen Shinobi, der davor Wache stand, vielleicht schnell genug erledigen um zumindest das Haus zu verlassen. Draußen wäre sie zumindest in der Lage Alarm zu schlagen. Ihre nackten Füße machten keine Geräusche auf dem Holzfußboden und ihr Chakra war perfekt unterdrückt, dennoch bot dies keine Sicherheit, von den Eindringlingen unentdeckt zu bleiben. Wie zur Bestätigung ihrer eigenen Überlegungen, stürzte sich plötzlich einer der Männer nach vorne und versuchte sich nieder zu schlagen. Geschickt wich Sakura dem Angriff aus und rammte ihrerseits die Faust in seinen Magen. Durch den Schlag, flog der Mann ans andere Ende des Raumes und sackte bewusstlos zu Boden. Durch den entstehenden Lärm, waren nunmehr auch die Shinobi aus dem oberen Stockwerk alarmiert und die Rosahaarige sah sich einer Überzahl Feinde gegenüber, die nunmehr vor ihrer Stärke gewarnt waren. Sakura wusste, dass ein einziges Kunai nicht wirklich viel brachte, doch sie kam einfach nicht an ihre anderen Waffen heran. Fest schwor sie sich, sollte sie das hier überleben, würde sie in Zukunft einen zweiten Waffenschrank im Schlafzimmer einrichten. Außer ihrer gewaltigen Schlagkraft blieben ihr immer noch, die diversen Medic-Jutsus, mit denen sie ihre Gegner lähmen oder töten konnte Doch das funktionierte leider nur bei einzelnen Shinobi und nicht bei einer ganzen Gruppe. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie formte rasant einige Fingerzeichen. Augenblicklich ging ihr Wohnzimmer in einem Meer von Kirschblüten unter und Sakura war mehr als froh, Kurenai damals überredet zu haben, ihr diese Technik bei zu bringen. Die Deckung der Blüten ausnutzend, näherte sie sich den einzelnen Chakren und schaltete einen weiteren Mann aus, indem sie ihm die Kehle aufschlitzte. Gerade noch rechtzeitig bekam sie mit, wie jemand ein Gen-Jutsus einsetzte, bevor ihre Blütenblätter hinweggefegt wurden. Die Fingerzeichen zur Abwehr des Gen-Jutsus haltend, beförderte sie ihr Knie in die Weichteile des Erzeugers und brach somit dessen Jutsu. Mit einem Rückwärtssalto brachte sich die Haruno wieder außer Reichweite der Männer und wich sogleich einige Kunais aus, die die Shinobi ihr hinterher warfen. Im nächsten Moment ging jedoch alles ganz schnell. Einer der Männer fluchte, dass sie für so etwas keine Zeit hatten und warf erneut einige Kunai. Zu spät bemerkte Sakura den weißen Bannzettel an einem der Kunai, bevor es explodierte und sie durch den Rückschlag durch die Hauswand geschleudert wurde. Schmerzhafte prallte sie mit dem Rücken und dem Kopf an die gegenüberliegende Häuserwand, bevor ihr einem Moment schwarz vor Augen wurde. Als sie die Augen wieder aufschlagen konnte, drehte sich alles und sie ärgerte sich selbst, dass sie auf diesen dummen Trick hereingefallen war. Aber eigentlich hatte sie auch nicht wirklich damit gerechnet, dass die Ninja zu solchen Mitteln greifen würden, da sie ja offensichtlich unbemerkt bleiben wollten. Dieser Denkfehler kam die Haruno jetzt teuer zu stehen, denn noch bevor sie auch nur einen Schritt machen konnte, wurde ihr Kopf an den Haaren, grob nach hinten gerissen. Ein Tuch mit einer übel riechenden Flüssigkeit, wurde ihr auf Mund und Nase gedrückt, bevor alles um sie herum dunkel wurde. -------------------------------------------- Sakura erwachte aus ihrer Bewusstlosigkeit und hatte das Gefühl ihr Kopf würde jeden Moment platzen. Es gelang ihr kaum die Augen zu öffnen und das ständige Auf und Ab, das ihren Körper durchschüttelte, bereitete ihr zunehmend Übelkeit. Zunächst überrascht registrierte sie, dass ihre Hände scheinbar auf dem Rücken gefesselt waren. Doch dann fiel ihr der Überfall in ihrem Haus und die Explosion wieder ein. Es bedurfte mehrerer Versuche, die Augen aufzuzwingen, die sie stöhnend jedoch sofort wieder schloss. Die Helligkeit stach ihr in die Augen und die schnell vorbeiziehende Umgebung bereitete ihr noch mehr Übelkeit. Das ihr Träger sie scheinbar achtlos über die Schulter geworfen hatte und ihr das Blut in Kopf lief, erklärte auch die Benommenheit und den pochenden Schmerz. Vorsichtig testete sie die Festigkeit ihrer Fesseln und bekam sogleich einen Klaps auf den Hintern, für den sie ihrem Träger am liebsten das Ohr abgebissen hätte. Doch allein schon der Gestank seines Körpers hielt sie davon ab, so dass sie lieber still hielt um auf eine Möglichkeit zur Flucht zu warten. Sakura versuchte darauf zu achten, wie schnell sie sich fortbewegten und wie lange, doch schien sie immer wieder das Bewusstsein zu verlieren. Wahrscheinlich hatte der Schlag auf den Kopf, durch die Explosionsdruckwelle doch mehr Schaden angerichtet, als zunächst angenommen. Wie durch einen dicken Schleier, bekam sie mit, dass die Helligkeit des Tages langsam abnahm und ihr Träger ein paar Mal wechselte. Die Hände die sie dabei betatschten und mehr als einmal, an einer Stelle landeten, wo sich nicht hingehörten ließen ihr die Galle hochkommen und nur mit Mühe konnte sie ein Erbrechen verhindern. Ein unsanfter Aufprall auf dem Boden, ließ Sakura abermals aus ihrem Dämmerzustand erwachen und deutlich stieg ihr der Geruch von Erde und Gras in die Nase. Mühsam schlug sie die Augen auf und sah, dass die Gruppe scheinbar vorhatte zu rasten. Zum ersten Mal sah die Haruno ihre Entführer genauer und nicht nur als dunkle Schatten. Jedoch war es nicht ihr Aussehen, dass ihr einen kalten Schauer durch den Körper jagte, sondern das Zeichen auf den Stirnbändern der Männer. Ein schweres Stiefelpaar trat in ihr Sichtfeld und die Rosahaarige versuchte den Kopf zu heben, doch noch immer schien ihr Körper ihr nicht gehorchen zu wollen. Grob wurde sie an den Schultern gepackt und in eine sitzende Position gezwungen. Ihr Kopf schien eine Tonne zu wiegen, als der Mann ihr Kinn ergriff und ihr Gesicht nach oben zwang, um ihn anzuschauen. Ein dreckiges Lachen zierte seine Lippen und Sakura unterdrückte den Drang, ihm ins Gesicht zu spucken. Sein streichender Daumen an ihrer Wange, ließ ihr erneut die Galle hochkommen und mit einem Ruck entzog sie ihm ihr Gesicht. Kraftlos wie sie war, fiel sie erneut auf den Boden und hörte das Gelächter der Männer nur gedämpft an ihr Ohre dringen. Benommen schüttelte sie den Kopf und versuchte wieder klar zu denken. Es fiel ihr unglaublich schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Der Versuch, ihre Kopfwunde durch etwas Chakra zu heilen, schlug ebenfalls völlig fehl und in Sakura keimte ein schrecklicher Verdacht auf. Mit krächzender Stimme fragte sie den Mann, der noch immer vor ihr saß und sie scheinbar beobachtete. „Was habt ihr mir gegeben?“ „Schlaues Mädchen ... wir haben dir natürlich etwas gegeben, dass dein Chakra unterdrückt und dich etwas fügsamer macht. Schließlich haben wir es ziemlich eilig und keine Zeit für irgendwelche Befreiungsspielchen.“ Mit zusammengebissenen Zähnen, stieß Sakura die angehaltene Luft aus und versuchte nochmals ihr Chakra zu bündeln. Doch auch dieser Versuch schlug fehl und der Shinobi über ihr brach in Gelächter aus. Noch immer lachend, richtete er sie abermals in eine sitzende Position auf und lehnte sie mit dem Rücken an einen Baumstamm. Noch ehe die Rosahaarige reagieren können, drückte er ihr gewaltsam eine Wasserflasche an den Mund. Sakura versuchte das bitter schmeckende Wasser wieder auszuspucken, doch der Braunhaarige hob ihr Nase und Mund zu und zwang sie so die Flüssigkeit herunterzuschlucken. Noch immer lachend klopfte er ihr auf den Rücken, als sie sich verschluckte und heftig husten musste. Geschwächt winkelte sie die Knie an und legte ihren Kopf darauf ab. Sie war sich sicher, dass in dem Wasser erneut ein Mittel beigesetzt war und sie konnte schon beinahe spüren, wie die Müdigkeit drohte von ihr Besitz zu ergreifen. Die streichende Hand auf ihrem Körper, ließ sie jedoch mit aller Gewalt die Augen offen halten. Verzweifelt versuchte sie zwischen sich und den Braunhaarigen etwas Abstand zu bringen, doch dieser zog sie nur grob am Arm zurück, während seine andere Hand unter ihr Oberteil fuhr. Seine streichenden Bewegungen auf ihrem Bauch, die langsam Richtung Brust wanderten, trieben ihr die Tränen in die Augen und machten ihr mehr als deutlich wie hilflos sie war. Überraschenderweise war es einer der anderen Männer der ihr zu Hilfe kam und den Braunhaarigen von ihr weg zog. „Hör auf mit dem Mist und lass deine Griffel bei dir! Wir sollen sie unversehrt zu Orochimaru bringen. Ich habe keine Lust, mich vor der Schlange zu rechtfertigen, nur weil du deinen Schwanz nicht ruhig halten kannst.“ Brummend zog der Braunhaarige von dannen und ließ eine zitternde Sakura zurück. Noch immer konnte sie seine Hände auf ihrem Körper spüren und doch wollte sie vor diesen Männern nicht die Schwäche zeigen und heulen. Die Tränen weg blinzelnd, blickte sie ihrem vermeidlichen Retter entgegen, der sie einen Moment entschuldigend anlächelte und ihr dann eine Decke um die Schultern legte. Die Haruno war ihm dankbar dafür, da ihr dünnes Top nicht wirklich vor der Kälte der Nacht schützte. Doch vor allen Dingen galt ihr leises „Danke“ der Tatsache, dass er denn anderen Mann von ihr abgebracht hatte. „Wir sind nicht alle Monster, für die Konoha uns offensichtlich hält. Wie jeder andere Ninja auch, erfüllen wir nur unsere Mission. Meine lautet dich unversehrt in Oto abzuliefern und das werde ich auch tun. Ich werde dafür Sorge tragen, dass dich niemand anfasst, doch solltest du einen Fluchtversuch unternehmen, werde ich dich mit der gebotenen Härte behandeln.“ Mit diesen Worten löste er ihre auf den Rücken gefesselten Hände und gab ihr ein Stück Brot. Doch die Haruno hatte sie zu früh gefreut, denn der Dunkelhaarige zog aus seiner Tasche eine lange Kette, die er an ihrem Fußgelenk befestigte und um einen Baum wand. Ohne ein weiteres Wort, trat er zurück zum Lagerfeuer und ließ sie niedergeschlagen zurück. Sakuras einziger Trost war, dass die Kette lang genug war, damit sie in die Büsche konnte, um sich zu erleichtern. Es wäre einfach zu peinlich gewesen, dies vor den Männern zu machen und auch dafür war sie dem Dunkelhaarigen dankbar. Dennoch würde sie nicht so einfach aufgeben. Das mit dem Wasser verabreichte Mittel würde voraussichtlich einige Stunden halten, doch vielleicht konnte sie vor der nächsten Verabreichung, genug Chakra in ihrem Körper bündeln, um die Drogen zu neutralisieren. Die Decke wieder um ihre Schultern legend, ließ sie sich im Schneidersitz nieder und lehnte mit dem Rücken, gegen den Baumstamm. Das Mittel machte sie bereits wieder schläfrig, ohne dass sie dagegen ankämpfen konnte. Wenn sie jedoch in dieser unbequemen Lage einschlief, wachte sie vielleicht frühzeitig genug auf, um einen erneuten Versuch, ihr Chakra zu bündeln, zu starten. Ihr Blick wanderte noch einen Moment über die vier Gestalten am Lagerfeuer und zu den beiden Wachen in den Bäumen. Dadurch, dass sie bei ihrer Entführung so viel Lärm veranstaltet hatten, war ihr Verschwinden wenigstens nicht unbemerkt geblieben. Mit der leisen Hoffnung, dass die Hokage ihr bereits einen Suchtrupp hinterhergeschickt hatte, schlief sie schließlich ein. -------------------------------------------- „Der Geruch wird stärker. Ich glaube sie sind stehen geblieben“, kam es eintönig von dem kleinen Mopps. Ein hoffnungsvoller Schimmer huschte über Narutos Gesicht. „Wenn wir Glück haben, machen sie die Nacht über Rast.“ Der Uchiha nickte hierauf nur. Wenn die Oto-nin tatsächlich ein Lager aufgeschlagen hatten, würden sie sie spätestens morgen früh eingeholt haben. Die Shinobi hatte bis jetzt ein starkes Tempo vorgelegt und kaum Pausen gemacht. Sasuke fürchtete schon, dass sie die Männer vor Otos Grenze gar nicht mehr einholen würden. Doch jetzt da, sie scheinbar rasteten, gab es wieder Grund zu hoffen. Sasuke gestand es sich nicht gerne ein, aber er machte sich gewaltige Sorgen um Sakura. Im Gegensatz zu Naruto sah man ihm dies nicht so deutlich an, dennoch war auch über sein Gesicht eine Spur Angst gehuscht, als er Sakuras zerstörtes Haus gesehen hatte. Kapitel 19: Erkenntnis ---------------------- Laute Stimmen drangen am nächsten Morgen an Sakuras Ohren und obwohl sie den genauen Wortlaut nicht verstehen konnte, erkannte sie deutlich die brodelnde Stimmung und Tonlage der streitenden Parteien. Noch immer müde und angeschlagen richtete sie sich auf und musste ein paar Mal blinzeln, ehe sie ein klares Bild erkennen konnte. Einige Meter weiter weg, sah sie den Dunkelhaarigen von gestern, der sie vor dem Braunhaarigen gerettet hatte und nun mit eben diesem eine lautstarke Diskussion führte. Der Kopf der Haruno war immer noch leicht benebelt und so konnte sie das Gesagte nicht richtig verarbeiten, doch die eindeutigen Fingerzeichen in ihre Richtung, machten deutlich um was es bei diesem Streit ging – um sie! Mit einem unguten Gefühl im Magen, beobachtete sie die Männer, die scheinbar geteilter Meinung darüber waren, wie unversehrt sie bei Orochimaru abgeliefert werden sollte. Der Braunhaarige hatte seine Absichten, gestern mehr als deutlich klar gemacht und scheinbar war er damit nicht allein. Drei weitere Männer standen hinter ihm und mischten lautstark in der Diskussion mit. Lediglich einer der Shinobi, stand hinter dem Dunkelhaarigen und unterstützte diesen somit in seiner Ansicht. Sakura war klar, was ihr schlimmstenfalls drohen konnte, sollte sich der Braunhaarige durchsetzten. Sie spürte deutlich wie Panik in ihr aufstieg und sie versuchte sich durch einige tiefe Atemzüge zu beruhigen. Noch hatte sie ihr scheinbar keine neuen Drogen eingeflößt und es war vielleicht ihre letzte Chance zu versuchen, das Mittel zu neutralisieren. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf ihren Körper und versuchte eine kleine Menge Heilchakra durch ihren Körper zu lenken. Es gelang ihr erst nach mehreren Versuchen genug Chakra zu schmieden, um zumindest etwas von der Droge aus ihrem Blut zu schwemmen. Erschöpft öffnete sie die Augen und sah, dass die Streiterei mittlerweile in Handgreiflichkeiten übergegangen waren. Mit aller Gewalt, lenkte sie ihren Blick von den Männern ab, denn sie durfte sich bei ihrem Vorhaben jetzt nicht ablenken lassen. Doch egal wie sehr sie sich konzentrierte, es wollte ihr einfach nicht gelingen, genug Chakra zu sammeln um die Kette um ihr Fußgelenk abzusprengen. Die Zeit rannte ihr förmlich davon und entsetzt sah sie, wie bereits der Helfer des Dunkelhaarigen zu Boden ging. Es würde nicht mehr langen dauern, bis auch der Dunkelhaarige fiel oder den anderen nachgeben würden. So leise wie möglich stand Sakura auf und besah sich den Baum, an den sie gekettet war. Ihr Kraft reichte nicht für das schwere Eisen, aber vielleicht konnte sie genug Chakra sammeln um den armdicken Baum zu fällen. Ein Schrei im Hintergrund verriet ihr, dass sie keine Zeit mehr hatte. Beherzt holte sie zum Schlag aus und spürte mit einer gewissen Erleichterung wie das alte Holz unter ihrer Faust zersplitterte. Die Bruchstücke, die ihr dabei in die Haut schnitten, nahm sie kaum wahr. So schnell sie konnte, befreite sie sich von der Kette und rannte los. Deutlich hörte sie ihre Verfolger hinter sich brüllen und steigerte ihr Tempo, so weit es ging. Ihre Körper protestierte schmerzhaft, gegen diesen Kraftakt. Denn noch immer, fühlte sie sich leicht benebelt und konnte die Chakraregulierung nicht richtig steuern. An die Ausführung eines Jutsus war nicht zu denken und auch Tai-Jutsu war im Moment keine Option. So blieb Sakura nur die Flucht, wobei ihr mehr als einmal die Umgebung vor den Augen verschwamm. So kam es auch wie es kommen musste. Die Rosahaarige verfehlte den Ast, auf den sie springen wollte und stürzte unsanft zu Boden. Der Aufprall drückte ihr einen Moment die Luft aus den Lungen und erschwerte ihr das Atmen. Kleine Lichtpunkte tanzte vor ihren Augen und noch ehe sie sich aufrappeln konnte, hatten ihre Verfolger sie eingeholt. -------------------------------------------- Pakkun schnüffelte einen Moment unschlüssig in der Luft, ehe er sich zu seinen beiden Begleitern umdrehte, die sich gerade ein paar Minuten ausruhten, bevor es zum Kampf kam. „Ich rieche Blut!“ Nach dem Entsetzen in den Gesichtern der beiden Männern, fügte er jedoch noch hinzu: „Ich glaube nicht, dass es von Sakura ist. Ihr Blut riecht anders. Außerdem bewegt sich ihr Geruch vom Lager weg.“ Naruto schnappte sich seine Kunaitasche und blickte Sasuke hoffnungsvoll entgegen. „Vielleicht konnte sie fliehen?!“ „Wahrscheinlich“, kam es monoton vom Uchiha. Zumindest bedeutete dies, dass sich noch am Leben war und der Schwarzhaarige fühlte ebenfalls eine gewisse Erleichterung in sich aufsteigen. Kakashis vertrauter Geist setzte sich in Bewegung und meinte: „Wir sollten uns beeilen! Sie haben sie wieder eingeholt. Die beiden Konoha-nin rannten dem Mopps hinterher und hofften, dass sie noch rechtzeitig ankommen würden. Ihr rasanter Lauf über die Bäume, stoppte lediglich einen Moment am Lager der Oto-nin, wo noch immer die Leichen der beiden Männer lagen. Die zahlreichen Wunden und groben Schnitte, machten den Uchiha etwas stutzig. „Ich glaube nicht, dass das Sakura war. Das sieht überhaupt nicht nach ihrer Handschrift aus.“ „Ich denke auch nicht, dass das Sakura-chan war. Aber das da, sieht doch nach ihr aus, oder nicht?“ Mit dem ausgestreckten Finger deutete, der Uzumaki auf den zersplitterten Baum und Sasuke nickte ihm zur Bestätigung zu. Gleichzeitig setzten sich die beiden Männer wieder in Bewegung und stürmten so schnell sie konnten vorwärts. Der Uchiha wusste, dass die beiden toten Otos keine gutes Zeichen waren. Offensichtlich waren sich die Shinobi über etwas uneinig gewesen und hatten sich gegenseitig bekämpft. Er wollte lieber gar nicht darüber nachdenken, worüber sich Orochimarus Männer gestritten hatten, doch er hatte lange genug in Otogakure gelebt, um zu wissen, was normalerweise mit weiblichen Gefangenen passierte. Unmerklich erhöhte Sasuke sein Tempo und betete dass sie nicht zu spät kamen. Das ungute Gefühl in seiner Magengegend wurde immer größer und steigerte seine Sorge um die Rosahaarige ins unermessliche. Er konnte den Gedanken, dass jemand anders sie berührte, einfach nicht ertragen und erst jetzt wurde ihm bewusst, was Kori und somit Sakura ihm eigentlich bedeutete. Eine Erkenntnis, die vielleicht schon zu spät kam. Ein lauter, schmerzerfüllter Schrei drang durch den Wald zu den beiden Shinobi und bestärkte sie in ihren schlimmsten Befürchtungen. Beiden glitt ein geflüsterter Name über die Lippen und drückte ihre ganz Angst aus, zu spät zu kommen. „Sakura ...“ -------------------------------------------- Grob wurde die Rosahaarige, an der Kehle nach oben gezogen und im nächsten Augenblick, gegen den Stamm eines Baumes geworfen. Ein schmerzvolles Keuchen entwich ihr, ehe sie sich mühevoll auf die Beine rappelte und den vier Männern entgegenblickte. Ganz vorweg, stand der Braunhaarige Shinobi von gestern und blickte ihr mit einem gierigen Grinsen entgegen. Sakura spürte wie die Panik, sie zu überrennen drohte und versuchte krampfhaft sich nichts von ihrer Angst anmerken zu lassen. Sie wusste ihr Gesicht, zeigte nichts von ihrem inneren Aufruhr, doch die Angst in ihren Augen, konnte sie nicht verbergen. Einige Männer lachten gehässig auf, während der Braunhaarige auf sie zuschritt: „Das war nicht sehr nett, einfach so abzuhauen. Wir wollen uns doch nur ein wenig amüsieren – ich bin sicher, es wird dir gefallen.“ Es fiel der Haruno schwer, auf den Beinen zu bleiben und nichts hätte sie lieber getan, als erneut die Flucht zu ergreifen, doch sie wusste, dass ihre zitternden Beine sie nicht tragen würden, sollte sie den Halt in ihrem Rücken verlieren. Sie verabscheute sich für ihre Schwäche und verfluchte ihren Körper, dass er sie so im Stich ließ. Wenn sie wenigstens ihr Chakra richtig kontrollieren könnte, um sich zu wehren, doch so war sie den Männern hilflos ausgeliefert. Ein Gefühl das fast so schlimm war wir ihre Angst vor dem Kommenden. Mit einem schnellen Schritt, hatte der Braunhaarige den Abstand zwischen ihnen überprüft und drückte ihre Handgelenke grob über ihrem Kopf, an den Baumstamm. Seine Zunge wanderte über ihren Hals und sie versuchte verzweifelt sich aus seinem Griff zu befreien. Doch egal wie sehr sie sich wand, der Mann vor ihr war stärker. Ihre Versuche ihn mit einem Tritt von sie zu stoßen, unterband er, indem er sich ganz einfach fest an sie drückte und ihr so jeglichen Handlungsspielraum nahm. Mit einem Ruck löste er sich von ihr und schleuderte sie auf den Waldboden, wo sie auch sogleich von zweien der Männer an den Armen festgehalten wurde. Mit einem süffisanten Grinsen, näherte sich der Braunhaarige ihr, während er langsam den Gürtel von seiner Hose zog. Ohne das Sakura es verhindern konnte, weiteten sich ihre Augen und sie versuchte sich aus dem Griff der anderen Männer zu befreien. In einem letzten Akt der Verzweiflung, machte sie eine Rolle rückwärts und verpasste einem der Shinobi, der sie festhielt, einen kräftigen Fußtritt. Von der Wucht ihres Schlages, wurde der Oto-nin nach hinten geschleudert und prallte gegen einen Felsen. Deutlich hörte man das Krachen der Schädeldecke, als sein Kopf gegen den massiven Stein stieß. Sakura achtete jedoch nicht weiter darauf und verpasste dem anderen Shinobi, der noch immer ihren anderen Arm festhielt einen Kinnhaken. Jedoch kam sie nicht einmal mehr dazu, vollständig aufzustehen, als sie auch schon ein kräftiger Schlag in den Magen zu Boden warf. Der Braunhaarige blickte sie belustigt an, während die anderen beiden Männer ihr voller Wut entgegenblickten. Der Blonde, der sich bisher weitestgehend herausgehalten hatte, blickte zu dem Shinobi, den sie gegen den Felsen geschleudert hatte und schlug ihr ein paar mal hart ins Gesicht. Der Braunhaarige zog ihn jedoch zurück und meinte: „Hey hey, beruhig dich Mann. Wir wollen schließlich alle noch etwas von ihr haben. Und ich selbst ziehe es vor, in dem Gesicht der Frau noch etwas zu erkennen, während ich mit ihr schlafe.“ „Dieses Miststück hat meinen Freund umgebracht. Dafür wird sie bluten.“ Lächelnd klopfte ihm der Braunhaarige auf die Schulter. „Du kannst mit ihr machen was du willst, aber erst wenn du an der Reihe bist, verstanden! Und jetzt haltet sie fest!“ Erneut wurde Sakura unsanft auf den Boden gedrückt, während der Braunhaarige sich über sie beugte und ihr Oberteil mit einem Ruck zerriss. Grob befingerte er ihren Oberkörper, während er gleichzeitig eine ihrer Brustwarzen in den Mund zog und schmerzhaft hinein biss. Ein Schmerzensschrei, denn sie nicht mehr unterdrücken konnte, brach aus ihr heraus. Sie spürte wie ein Blutrinnsal ihre Brust hinunter lief und der Braunhaarige diesen genüsslich aufleckte. Mit aller Gewalt blinzelte sie die aufkommenden Tränen beiseite. Sie würde denn Männern diese Genugtuung nicht schenken und versuchte die Hände auf ihrem Körper auszublenden. Als Kunoich lief man immer Gefahr, in eine solche Situation zu geraten und schon in der Akademie hatte man den Mädchen eingebläut wie sie sich in einer solchen Lage verhalten sollten. War es nicht möglich sich dem, durch Kampf zu entziehen, gab es nur noch zwei Optionen. Zu versuchen die Situation auszublenden und einfach still zu halten bis es vorbei war oder sich nach Möglichkeit selbst zu töten, wenn man die Schändung nicht ertragen könnte. Absolute Hoffnungslosigkeit machte sich in Sakura breit, als sie begriff, dass ihr nicht einmal die Möglichkeit blieb, zwischen den beiden letzten Option zu wählen. Verzweifelt versuchte sie erneut, ihre Arme dem Griff der beiden Männer zu entwinden und den Braunhaarigen abzuschütteln, doch sie waren einfach zu stark. Genüsslich und langsam zog der Oto-nin ihre Trainingshose herunter und lies seine Hände an ihren Schenkeln entlang gleiten. Erneut beugte er sich vor und drückte seine Lippen auf die ihren, während er an dem Bund seiner Hose herumnestelte. Eisern hielt Sakura die Lippen geschlossen und weigerte sich, der Zunge des Braunhaarigen Einlass zu gewähren. Ein Schlag in den Bauch, ließ sie scharf die Luft einziehen, doch noch immer biss sie entschlossen auf ihre Unterlippe und verhinderte so ein Eindringen. Sie schmeckte bereits ihr eigenes Blut auf der Zunge, doch sie würde nicht nachgeben. Der Braunhaarige drückte ihr lachend die Kehle zu und beugte sich zu ihrem Ohr vor. „Weist du, dass ist nicht sehr nett. Ich würde dir ja noch etwas ganz anderes in den Hals schieben, aber bei dir müsste ich wahrscheinlich Angst haben, dass du ihn mir abbeißt.“ Angewidert verzog Sakura das Gesicht was ihr einen weiteren Schlag ins Gesicht einbracht. Seine Hände an ihrem Slip, brachten sie zum Zittern und verzweifelt schloss sie die Augen. Sie konnte den Anblick der beiden Männer die sie noch immer festhielten und bereits, genau wie der Braunhaarige, ein vorfreudiges Grinsen auf den Lippen hatten, nicht länger ertragen. Noch während der Oto-nin, genüsslich mit der Zunge über ihren Körper wanderte und die Schnüre ihres Slips ergriff, um sie nach unten zu ziehen, gab es direkt neben ihnen eine lautstarke Explosion. Die Rosahaarige wusste nicht woher die Erschütterung kam, sie spürte nur, wie der Braunhaarige in seiner Bewegung innehielt und die beiden Männer die Umklammerung ihrer Arme ein kleines bisschen lösten. Instinktiv winkelte Sakura ihre Beine an und beförderte den Braunhaarige mit einem kräftigen Tritt von sich herunter. So schnell sie konnte entzog sie ihre Arme den beiden Männern und griff nach ihrem zerrissenen Oberteil, bevor sie so schnell sie konnte, das Weiter suchte. Die Haruno war so völlig neben sich, dass sich nicht einmal auf den Gedanken kam, dass jemand vielleicht die Explosion verursacht hatte um ihr zu helfen. Ihr einziger Gedanke war, so weit weg wie möglich, von den drei Oto-nin wegzukommen, wie sie konnte. Ihr Oberteil vorne zusammenknotend, sprang sie über die Bäume und kämpfte erneut mit der Ohnmacht. Sie spürte deutlich, wie ihr Körper drohte aufzugeben und doch war sie noch immer nicht in der Lage, ihre Verletzungen durch ein Heiljutsu Linderung zu verschaffen. Das plötzliche Knacken hinter ihr, warnte sie vor ihrem Verfolger, so dass sie gerade noch rechtzeitig dem Angriff des Braunhaarigen ausweichen konnte, indem sie sich auf den Boden fallen ließ. Die Ladung fiel wesentlich unsanfter aus als geplant und ihre Knie gaben einen kurzen Moment nach. Mühsam rappelte sie sich wieder auf und stürmte auf dem Boden weiter nach vorne. Die Äste der Büsche und Sträucher rissen schmerzhafte Kratzer in ihre fast völlig ungeschützte Haut, die lediglich noch von dem Slip und dem verknoteten Oberteil geschützt wurden. Ein plötzlich vor ihr aufragende Klippe stoppte ihre Flucht und entsetzt starrte sie hinunter auf den reißenden Flucht. Rechts wurde ihr der Weg durch eine hohe Felswand versperrt und der Weg nach links wurde ihr abgeschnitten, als der braunhaarige Oto-nin lächelnd unter den Bäumen hervortrat. Bestürzt wich Sakura so weit nach hinten, dass der Abgrund nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Der Braunhaarige trat langsam auf sie zu und nahm freudig zur Kenntnis, dass ihre Augen die pure Angst und Verzweiflung wiederspiegelten. „Hier ist Endstation Schätzchen!“ Zitternd beobachtete die Rosahaarige wie der Oto-nin immer weiter auf sie zukam. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und nur noch daran denken, wie seine Hände gierig über ihren Körper gefahren waren und nicht mehr viel gefällt hätte, ehe er sie vergewaltigte. Sie konnte und wollte dies nicht noch einmal ertragen und ein entschlossener Ausdruck, trat in ihr Gesicht. Überrascht blieb der Braunhaarige stehen, ehe er ihr Vorhaben begriff und entsetzt nach vorne sprang um sie aufzuhalten. Doch er hatte zu spät erkannt, was die junge Kunoichi vorhatte und so griffen seine Hände ins Leere, als sie mit geschlossenen Augen einen Schritt nach hinten machte und sich in die Tiefe fallen ließ. Das kalte und reißende Wasser traf sie wie tausend Nadelstiche und brannte in ihren Wunden wie Feuer. Die starke Strömung riss sie unerbittlich mit sich und zog sie immer wieder unter Wasser, so dass Sakura kaum Gelegenheit hatte Luft zu holen. Das nächste was sie spürte war, dass sie gegen einen spitzen Felsen geworfen wurde und im nächsten Moment umfing sie nur noch die erlösende Dunkelheit. -------------------------------------------- „Vielleicht noch zehn Meter vor uns“, warnte Pakkun die beide Konoha-nin, als Sakuras Geruch immer stärker wurde. Deutlich konnte der vertraute Geist nun auch das Blut der jungen Kunoichi wahrnehmen, doch behielt er dies für sich. Noch war sie scheinbar am Leben und er hatte das Gefühl, dass diese Nachricht die beiden Männer nur unvorsichtig werden ließ. Das Bild, das sich Sasuke und Naruto jedoch bot, als sie auf einem der Äste landeten und auf den Waldboden starrten, erschütterte beide bis ins Mark. Mit geweiteten Augen, sahen die beiden Männer, wie Sakura von zwei Oto-nin am Boden festgehalten wurde und ein Dritter, seine Hände über ihren entblößten Körper gleiten ließ. Bis auf ihren Slip, trug sie nichts mehr am Leib und auch diesen, drohte der Braunhaarige gerade herunterzuziehen. Seine halb herunter gezogene Hose ließen keinen Spielraum für Überlegungen. Sein Vorhaben stand klar und deutlich zwischen seinen Beinen. Die Rosahaarige hatte die Augen zusammengekniffen und ihr ganzer Körper zitterte vor unterdrückten Tränen. Auch nur ohne sich vorher abzusprechen oder darüber nachzudenken, feuerte Sasuke ein Chidori direkte neben die Personen auf dem Waldboden und lenkte damit die Aufmerksamkeit der drei Oto-nin auf sich und Naruto. Überrascht öffnete der braunhaarige Shinobi den Mund und wollte gerade etwas sagen, als er von einem kräftigen Tritt Sakuras getroffen und weggeschleudert wurde. Mit einem beherzten Sprung, befreitet sie sich aus dem Griff der beiden anderen Männer und hastete in den Wald ohne sich umzudrehen. Sasuke und der Uzumaki sprangen gleichzeitig von dem Ast und wanden sich den beiden Männern zu. Der Braunhaarige nutzte die Gelegenheit um ebenfalls, in den Wald zu verschwinden und überließ seine Kameraden ihrem Schicksal. Mit einem Nicken gab Naruto dem Uchiha zu verstehen, dass er sich schon um die beiden kümmern würde und dass er selbst Sakura hinter her sollte. Mit atemberaubender Geschwindigkeit hetzte Sasuke durch den Wald und registrierte mit einem Knurren, dass der Braunhaarige scheinbar ebenfalls die Verfolgung der Rosahaarigen aufgenommen hatte. Ein paar Minuten später, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, erreichte er ebenfalls die Klippe. Sein Blick fiel sofort auf Sakura, die direkt am Abgrund der Klippe stand und wie ein in die Falle geratenes Tier, dem Braunhaarigen entgegenblickte. Ihr verzweifelter Ausdruck, stach ihm in die Brust und er setzte zum Sprung an, um den Oto-nin sein Katana in Brust zu rammen. Noch während er sich vom Boden abstieß, sah er wie sich plötzlich der Ausdruck in den grünen Smaragden veränderte und purer Entschlossenheit Platz machte. Fast schon stolz hob sie ihr Gesicht und strafte ihre Schultern, ehe sie, zu Sasukes maßlosem Entsetzen, einen Schritt nach hinten ins Leere machte. Wie in Zeitluppe sah er die Rosahaarige, mit geschlossenen Augen, in die Tiefe stürzten und ohne darüber nachzudenken – oder den Oto-nin noch in irgend einer Weise zu beachten – sprang er ihr hinterher in die eisigen Fluten. Der reißende Fluss drückte ihn augenblicklich unter Wasser und es bedurfte seiner ganzen Kraft um lange genug an der Oberfläche zu bleiben. Sich voll auf den rosanen Haarschopf konzentrierend, der immer wieder nur kurze durch die Wasseroberfläche brach, versuchte er sich der Strömung anzupassen. Mit schnellen Schwimmzügen, versuchte er sie zu erreichen und kam doch nicht rechtzeitig. Die Wassermaßen hatten sie heftig gegen einen, der aus dem Wasser ragend Felsen, geschleudert und bestürzt beobachtete er wie Sakura bewusstlos, wieder mitgerissen wurde. Mit einem kräftigen Chakrastoß beförderte er sich aus dem Fluss und sprang von Stein zu Stein nach vorne. So schnell er konnte, versuchte er die bewusstlose Frau zu erreichen, die mit dem Gesicht nach unten auf dem Fluss trieb und brüllte ihren Namen. „SAKURA!!!“ Mit einem letzten, beherzten Sprung, schaffte er es, ihre Hand zu ergreifen und sie in seine Arme zu ziehen. Sie erneut von einem der Felsen abstoßend, beförderte er sie beide an das rettende Ufer. Sachte kniete er mir ihr auf den Boden und versuchte sie vorsichtig aufzuwecken. Voller Angst spürte er, wie warmes Blut über seinen Arm lief und erst jetzt sah er die tiefe Wunde an ihrem Rücken, die wahrscheinlich durch den Fels im Flussbett verursacht wurde. Mit einem Ruck zog er sich das Hemd vom Kopf und riss einen breiten Streifen vom Saum ab, um die Wunde zu verbinden. „Sakura, bitte gib nicht auf. Bitte verlass mich nicht!“ Immer wieder verließen diese geflüsterten Worte Sasukes Lippen, ohne dass er es bemerkte. Nachdem er fertig war, zog er ihr die Reste des Hemdes über und nahm sie vorsichtig in die Arme. So schnell er konnte, suchte er einen Weg nach oben, wo er auch wieder auf Naruto traf. In den Augen des Blonden stand wahrscheinlich das gleiche Entsetzen wie in seinen eigenen, als er die bewusstlose Sakura in seinen Armen sah. Trotz des Verbandes, verlor sie noch immer Blut und Sasukes Hemd, das die vielen blauen Flecken und Verletzungen nicht verdecken konnte, saugte sich bereits mit der roten Flüssigkeit voll. So schnell wie sie nur konnten, machten sich die Konoha-nin auf den Weg zurück in ihr Dorf. Immer wieder wanderten dabei die besorgten Blicke der beiden Männer zu der Rosahaarigen, deren Gesicht immer blasser und die Atmung immer flacher wurde. Kapitel 20: Gefühle ------------------- Die schmale Sichel des Mondes und die dicken Wolkendicke, tauchten das friedlich schlafende Konoha in tiefste Dunkelheit und nur die wenigsten Häuser gaben etwas von ihrem Licht nach draußen ab. Der kühle Wind ließ die schwarzen Haarsträhnen des Uchihas wild umher tanzen, währen er seine Schritte unbewusst Richtung Krankenhaus lenkte. Der Heilschlaf in den die Hokage Sakura versetzt hatte, war seit zwei Tagen zu Ende und seither hatte Sasuke sie nicht mehr besucht. Es war soviel einfacher an ihrem Bett zu sitzen und über sie zu wachen solange sie nicht bei Bewusstsein war, doch wie sollte er ihr jetzt gegenüber treten? Es war mit Abstand eines seiner Schlimmsten Erlebnisse gewesen, die schwer verletzte Sakura nach Konoha zutragen. Die Ungewissheit, ob sie überleben würde oder nicht hatte ihn fast wahnsinnig gemacht und seine so sorgsam errichtete Maske der Gleichgültigkeit ins Wanken gebracht. Tagelang hatte er an ihrem Bett gewacht und sich nicht um die Blicke der anderen geschert. Naruto und Kakashi wachten fast genauso oft an ihrem Bett, wobei der Uchiha immer noch ein gewissen Schamgefühl dafür empfand, dass ihm ein Brummen entschlüpft war, als der Hatake nach der Hand der Rosahaarigen gegriffen hatte. Der Uzumaki hatte ihm einen schiefen Blick geschenkt, doch Kakahsi hatte in seltsamerweise angelächelt und keine weiteren Versuch mehr unternommen, Sakura in irgendeiner Form zu berühren. War er alleine mit ihr im Zimmer, hatte er des Öfteren selbst ihre Hand ergriffen, die so klein und zierlich war, dass sie in seinen Händen fast gänzlich verschwand. Er hatte sie erst fast verlieren müssen, um zu begreifen wie viel sie ihm bedeutete und er wusste, dass Kakashi mit allem was er ihm an den Kopf geworfen hatte, Recht behielt. Er hatte die Rosahaarige schrecklich behandelt. Nicht nur sein Übergriff in ihrem Haus, sondern auch schon davor. Wobei ihn hauptsächlich sein Verhalten in jener Nacht, als er die Wahrheit über ihre zweite Identität herausgefunden hatte nun von dem Krankenhaus fernhielt. Oder besser gesagt aus ihrem Zimmer, denn nun stand er wie bereits die letzten zwei Nächte vor dem Hospital und wusste nicht was er tun sollte. Die Oto-nins hatten ihr schreckliches Angetan und noch immer kochte die Wut in ihm hoch, wenn er daran dachte. Doch wie würde sie nun auf ihn reagieren, wo sie doch bereits zuvor Angst wegen seines Übergriffs gehabt hatte? Jetzt stand er hier vor dem riesigen Gebäude, weil er wieder einmal keinen Schlaf gefunden hatte und fragte sich, ob er wirklich richtig handelte und ob es nicht doch besser wäre seinen Stolz hinunterzuschlucken und mit der Rosahaarigen zu sprechen. Mit einem Satz sprang er auf einen der hohen Bäume, von dem man in den langen Gang des Krankenhauses sehen konnte und somit einen direkten Einblick auf die Zimmertür der Haruno bekam. Der Flur des Krankenhauses war in helles Licht getaucht und doch hatte Sasuke den Eindruck, dass irgendetwas nicht stimmte. Schlagartig wurde ihm auch bewusst, was das war. Die beiden ANBU-Wachen vor Sakuras Tür fehlten. Tsunade konnte die Wachen unmöglich abkommandiert haben, denn die Gefahr durch Orochimaru war noch immer nicht gebannt. Mit einem unguten Gefühl verschaffte sich der Uchiha durch eines der Fenster Zutritt und wollte gerade die Türe öffnen, als diese mit einem lauten Krachen aus den Angeln gerissen wurde. Sasuke, der gerade noch ausweichen konnte, sah an die gegenüberliegende Wand, an die die Türe zusammen mit einem fremden Shinobi geschleudert wurde und seinen Verdacht nur bestätigte. Mit aktivierten Sharingan trat der Schwarzhaarige vorsichtig in das dunkle Zimmer. Als erstes viel sein Blick auf die Leichen der beiden ANBU-Wächter, die scheinbar mit einem schnellen Schnitt durch die Kehlen ausgeschaltet worden waren. Den Blick fest auf das leere Bett gerichtet, schlich Sasuke tiefer in das Zimmer, jederzeit mit einem Angriff rechnend. Dieser blieben jedoch völlig aus, da sämtliche Gegner bereits ausgeschaltet waren. In der hintersten Ecke konnte der Uchiha schließlich Sakura ausmachen, die in ihrem blutverschmierten Nachthemd auf dem Boden kauerte und eine ebenfalls blutdurchtränkte Spritze in der Hand hielt. Die beiden toten Shinobi zu ihren Füßen, wiesen beide tiefe Löcher in der Halsgegend auf. Anscheinend hatte die Rosahaarige in ihrer Not, die Spritz bis zum Anschlag in den Hals ihrer Angreifer gerammt. Wütend erkannte er den Oto-nin genau zu Sakuras Füßen. Es war der Braunhaarige, der sie hatte vergewaltigen wollen und den Sasuke hatte entkommen lassen, als er der Rosahaarigen hinterher gesprungen war. Mit sachten Schritten ging er auf Sakura zu, die ihm mit geweiteten Augen entgegenblickte. Ihr leicht ängstlicher Blick versetzte ihm einen Stoß in der Magengegend. Ganz vorsichtig nahm er ihr die Spritze aus den steifen Fingern und kniete zu ihr auf den Boden. Langsam und sachte zog er die junge Frau in seine Arme, die wild um sich schlug und am ganzen Körper zitterte. Sie fest an sich drückend, versuchte er sie zu beruhigen und strich ihr sanft durch die Haare. Es tat ihm unglaublich Leid, was ihr passiert war und vor allen Dingen, was er ihr selbst angetan hatte. Nichts wünschte er sich mehr, als dass sie ihm irgendwann verzeihen konnte und nicht länger Angst vor ihm hatte. Sakura die ihn Sasukes Armen leise schluchzte, war von der zärtlichen Berührung des Uchihas völlig überrascht. Fest damit rechnend, dass er sie für ihr Täuschungsmanöver noch immer hasste, hätte sie niemals damit gerechnet, dass er sie jetzt umarmte. Ihre anfängliche Gegenwehr gegen seine Berührungen, hatte sich in Luft aufgelöst und haltsuchend klammerte sie sich an sein Hemd. Der Angriff der drei fremden Shinobi hatte dunkle Bilder in ihr wachgerufen und sie panisch reagieren lassen. Sie fühlte sich zurückversetzt zu dem Moment, bevor sie von der Klippe gesprungen war und hatte nur noch einen Gedanken – die Männer zu töten. Entsetzt über ihre eigene Raserei, war sie schließlich wie ein Häufchen Elend in sich zusammengesunken und hatte sich unglaublich schwach gefühlt. Sasukes Blick viel derweil auf die zerbrochenen Fensterscheiben und die zitternde Frau in seinen Armen, sodass er kurzerhand die Decke vom Bett zog und Sakura darin einwickelte. Mit Leichtigkeit nahm er die Rosahaarige anschließend auf die Arme und trug sie aus dem Zimmer auf den Gang hinaus. Sakura noch immer fest im Arm, ließ er sich auf eine der Besucherbänke sinken, sodass die junge Frau auf seinem Schoß saß und mit ihrem Oberkörper an seiner Brust lehnte. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und er spürte ihre weichen Haare an seiner Wange. Langsam ließ auch das Zittern nach und Sakura entspannte sich sichtlich. Mit brüchiger Stimme schenkte sie Sasuke ein aufrichtiges „Danke“, der sie nur noch enger an sich zog. Ihr einen Kuss auf die Stirn hauchend flüsterte er ihr zu, dass sie schlafen solle, doch die Rosahaarige schüttelte leicht den Kopf. Einen leichten Seufzer ausstoßend, strich er ihr über den Rücken und versprach: „Ich werde aufpassen, dass nichts passiert und dir niemand zu nahe kommt. Also schlaf!“ Von weitem hörte der Uchiha schon die Schritte sich eilig nähernder Personen, doch als diese sie erreichten war Sakura vor Erschöpfung bereits eingeschlafen. Die Rosahaarige war durch ihre Verletzungen noch immer angeschlagen und der Kampf hatte sie mehr als angestrengt. Die beiden Schwestern, die durch den Lärm aufgeschreckt waren, kamen keuchend um die Ecke gerannt und blieben abrupt stehen, bei dem Bild das sich ihnen bot. Da saß der allseits bekannte, kalte Uchiha, mit der schlafenden Haruno auf seinem Schoß und hielt sie fest ihm Arm. Der finstere Blick Sasukes und seine dunkle Stimme riss die beiden Schwestern schließlich aus ihrer Starre. „Holt sofort die Hokage her! Sagt ihr, dass Sakura Haruno angegriffen wurde!“ Mit geweiteten Augen blickten die beiden Frauen auf den am Boden liegenden und unter der Tür begrabenen Shinobi, bevor sie sich umdrehten und losstürzten, die Anweisungen des Uchiha zu befolgen. Innerlich schüttelte Sasuke den Kopf. Wäre Sakura nicht in der Lage gewesen, sich selbst zu verteidigen hätten die Oto-nin, die Rosahaarige ohne Probleme aus dem Hospital entführen können, bevor irgendjemandem etwas aufgefallen wäre. Solange wie die beiden Schwestern gebraucht hatten, wären die Shinobi wahrscheinlich schon aus Konoha verschwunden gewesen. Weitere zehn Minuten später erschien die Hokage mit einigen ANBUS und blieb ebenfalls einen Moment überrascht stehen, bei dem Bild das sich ihr bot. Es hatte sie schon in Staunen versetzte, dass Sasuke so lange an Sakuras Bett gewacht hatte, doch nachdem die Haruno wieder aufgewacht war, hatte die Hokage mit einer Rückkehr des Schwarzhaarigen nicht wirklich gerechnet. Nachdem Tsunade sich wieder gefasst hatte, trat sie leise auf den Uchiha zu und fragte: „Wie geht es ihr?“ „Sie ist vor Erschöpfung eingeschlafen. Als ich ankam, hatte sie die Shinobi schon selbst ausgeschaltet.“ Den ANBU hinter Tsunade entwich ein überraschter Laut, gingen sie doch alle davon aus, dass die Haruno nicht mehr aktiv als Ninja arbeitete und doch hatte sie die Eindringlinge ohne fremde Hilfe besiegt. Schon bei ihrer Entführung hatte sich die ehemalige Schülerin der Hokage als überraschend wehrhaft herausgestellt. Die beiden toten Oto-nin in den Trümmern ihres Hauses waren nicht zu übersehen gewesen und so einige befiel langsam der Verdacht, dass die Rosahaarige nicht so inaktiv war, wie es den Anschein hatte. Tsunade wand sich kurz um und gab den ANBU den Befehl, die Spuren zu beseitigen und außerhalb der Stadtmauer nach weiteren Shinobi Ausschau zu halten. Danach trat sie zu Sakura und befühlte kurz ihre Stirn, was sich als gar nicht so leicht herausstellte, da sie ihr Gesicht am Hals des Uchiha vergraben hatte. Diesen schien der Kontakt der Hokage auch gewaltig zu stören, dennoch sagte er nichts. Mit einem Nicken zog Tsunade ihre Hand wieder zurück und wand sich zu Shizune um. „Zeig Sasuke bitte den Weg zu Sakuras Labor. Soweit ich weiß, hat sie da auch eine Couch stehen auf der sie öfters übernachtet, wenn sie mal wieder eine Nachtschicht einlegt.“ Und mit einem Blick auf den Uchiha gewandt fügte sie hinzu: „Das Labor ist in einem Hochsicherheitstrakt und müsste daher sicher sein. Ich würde dich aber trotzdem bitten bei ihr Wache zu halten, solange sie schläft und sobald sie aufwacht, zu mir zu bringen.“ Sasuke nickte hierauf nur. Er hatte Sakura ohnehin versprochen, nicht wegzugehen und so hob er die Rosahaarige erneut hoch und folgte der etwas perplexen Shizune. Ein Uchiha der eine Frau ganz Gentelman-mäßig auf den Armen trug. Sah man schließlich nicht alle Tage. Genau genommen, konnte sich niemand daran erinnern, dass dies überhaupt schon mal vorgekommen war und so sah nicht nur die Hokage den dreien hinterher, bis sie um die nächste Ecke bogen. ------------------------------------------- In Sakuras Labor angekommen war der Uchiha über dessen Lage doch überrascht. Der Schwarzhaarige hatte damals den Eindruck bekommen, dass Sakura die unterirdischen Labore Orochimarus als ziemlich unangenehm empfunden hatte und doch war ihr eigenes ebenfalls unter der Erde. Doch im Gegensatz zu Orochimarus Kammern, war dieses in hellen Gelb- und Orangetönen gestrichen und wirkte, trotz fehlender Fenster, durch die hellen Holzmöbel und die weiße Couch, wesentlich einladender. Zumindest wusste er jetzt auch, was sich hinter der gesicherten Tür in den abgelegenen Gängen befand, die Sakura immerzu aufsuchte. Sasuke wollte die Haruno auf dem Sofa ablegen und sich auf einen Stuhl daneben setzen, doch Sakura hatte sich dermaßen in sein Hemd gekrallt, dass er ihre Finger unmöglich lösen konnte. So setzte er sich kurz entschlossen einfach, wie zuvor auf den Besucherstühlen, mit der Rosahaarigen auf dem Schoß selbst auf die Couch und ließ sie eben dort weiterschlafen. Shizune hatte diese Szene mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verfolgt, bevor sie sich mit einem kurzen Nicken verabschiedete und leise die Türe hinter sich schloss. Sasuke nutzte derweil die Zeit um sich umzusehen. Sein Blick viel sofort auf die Bücher Orochimarus, die sie bei ihrer ersten gemeinsamen Mission nach Konoha brachten. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen und er blickte gedankenverloren auf die schlafende Kunoichi in seinen Armen. Schon damals hatte er einen gewissen Verdacht gehegt, was die wahre Identität Koris betraf. Doch Sakura war ziemlich geschickt darin gewesen seine Überlegungen zu zerstreuen. Noch jetzt fragte er sich, wie sie das mit dem Trainingskampf hinbekommen hatte. Er hatte mit seinen Sharingan zugesehen und eindeutig erkennen können, dass es kein Doppelgänger gewesen war, gegen den sie kämpfte, doch wie hatte sie es dann gemacht? Sollte es sein Stolz irgendwann zulassen, würde er sie wohl danach fragen müssen, denn ihm viel einfach keine Idee ein, wie ihr dieses Meisterstück gelungen sein könnte. Etliche Stunden später, in denen sich Sasuke kein Stück von der Stelle bewegt hatte um den Schlaf Sakuras nicht zu stören, begann sich eben diese, langsam zu regen. Sachte strich der Schwarzhaarige ihre eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie mit verschlafenen Augen zu ihm aufblickte. Ein warmes Lächeln huschte über die Lippen der Rosahaarigen. „Du bist noch da?“ „Natürlich. Ich hatte es dir doch versprochen.“ raunte er ihr mit einem Kuss auf den Haaransatz zu. Unglaublich erleichtert schmiegte sich Sakura noch enger an die Brust Sasukes und zog seinen unglaublichen Duft ein. Sie konnte gar nicht beschreiben wie unglaublich erleichtert sie war, ihm wieder so nahe sein zu können. Sie hatte ihn so wahnsinnig vermisst. Mit leichtem Bedauern richtete sie sich schließlich auf und blickte sich fragend um. „Was machen wir den in meinem Labor?“ „Tsunade hat uns hergeschickt. Sie meinte hier wärst du sicherer vor Angriffen. Sie möchte übrigens, dass wir zu ihr ins Büro kommen, sobald du aufgewacht bist.“ Ein tiefer Seufzer entwich Sakura, ehe sie aufstand und ihre müden Knochen streckte. Der Kampf hatte sie ziemlich angestrengt und ihren ohnehin schon angeschlagenen Körper stark beansprucht. Wenigstens hatte sich durch den Schlaf ihr Chakra wieder einigermaßen aufgefüllt. In rascher Geschwindigkeit Fingerzeichnen formend, konzentrierte sie sowohl blaues Chakra als auch grünes Heilchakra und legte die Hände über die Augen und die Daumen an den Haaransatz. Neugierig sah ihr der Uchiha dabei zu, wie sich Sakuras rosa Haarsträhnen vom Ansatz bis zu den Spitzen weiß färbten. Als sie anschließend die Hände von den Augen nahm, blickten ihm eisblaue Pupillen entgegen. Mit einer schnellen Bewegung stand er von dem Sofa auf und stand kurz darauf vor der überraschten Haruno. Langsam nahm er eine ihrer Haarsträhnen in die Hand und ließ sie durch seine Finger gleiten. Er hatte das erste Mal die Verwandlung Sakuras in Kori gesehen und musste sich wieder verinnerlichen, dass es sich um ein und dieselbe Frau handelte und doch hatte ihn die Veränderung überrascht. Die Haruno wartete angespannt darauf, was der Schwarzhaarige als nächstes tun würde. Sie hatte es für eine gute Idee gehalten, als Kori getarnt zum Büro der Hokage zu gehen, da sie weitere Übergriffe auf ihre Person in jedem Fall vermeiden wollte. Erst jetzt viel ihr jedoch ein, dass sie mit dieser öffentlichen Zurschaustellung ihrer zweiten Identität vielleicht unangenehme Erinnerungen des Uchihas wachgerufen hatte und ihm ihre Täuschung nochmals vor Augen führte. Sasuke dagegen war völlig in Gedanken versunken und hielt noch immer eine ihrer Haarsträhnen in der Hand. Einem inneren Impuls folgend beugte er sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Sakura hingegen war nicht so zaghaft. Mit einer raschen Bewegung zog sie den Uchiha an sich und schlang ihre Arme fest um seinen Nacken, während sie seinen Kuss stürmisch erwiderte. Sie war so unglaublich erleichtert, dass sie sich einfach nicht hatte zurückhalten können. Zunächst noch überrascht, legte nun auch Sasuke seine Arme um die Kunoichi und ließ sich von ihrer Leidenschaft mitreisen. Ein leichtes Hüsteln aus Richtung Tür lies sie jedoch auseinanderfahren. Dort stand niemand anderer, als ein grinsender Kakashi, der amüsiert sagte: „Die Hokage schickt mich euch abzuholen, aber wenn ihr wollt kann ich gerne noch mal vor die Türe gehen und ein paar Minuten warten.“ Sasuke blickte seinem alten Sensei finster entgegen, während sich auf Sakuras Wangen ein leichter Rotschimmer legte. Nach einem dicken Wälzer greifend, machte sie einen Schritt nach vorne und warf das Buch Richtung Kakashi. Dieser hatte den Angriff jedoch schon kommen sehen und war mit einem Lachen wieder vor die Türe getreten. So hinterließ der dicke Einband lediglich eine kleine Delle an der geschlossenen Türe, bevor das Buch lautstark zu Boden krachte. Mit einem genervten Schnauben wand sie sich zu Sasuke um und lächelte ihn entschuldigend entgegen. „Wir sollten wohl wirklich langsam gehen, aber merk dir wo wir stehen geblieben sind.“ Mit diesen Worten huschte sie an dem schmunzelnden Uchiha vorbei, zu einem der Schränke und zog einen Trainingsanzug heraus. Mit angewidertem Blick entledigte sie sich dem blutverschmierten Nachthemd und war unglaublich froh darüber, dass sie vorsichtshalber immer Wechselklammotten in ihrem Labor aufbewahrte. Sakura war gerade dabei den BH zu schließen, nachdem sie in die blaue Trainingshose geschlüpft war, als sie Sasukes kalte Finger am Rücken spürte. Eine Gänsehaut zierte augenblicklich ihre Haut, als Sasuke ihr den Verschluss des BHs aus der Hand nahm und selbst zu machte. Ein gehauchter Kuss zwischen Hals und Schulterblatt entlockte ihr einen tiefen Seufzer. Seine streichenden Auf- und Abwärtsbewegungen an ihren entblößten Armen, veranlasste sie dazu, sich nach hinten an die Brust des Uchiha zu lehnen. Diesem entwich ein leises Lachen, während er seine Hände von Sakuras Armen nahm und an ihr Vorbei in den Schrank griff, um das ebenfalls blaue Oberteil herauszuziehen. Mit unglaublich verführerischer Stimme raunte er ihr ins Ohr: „Wolltest du nicht gehen?“ Mit einem bösen Blick dreht sich Sakura um und griff gleichzeitig nach dem Oberteil in Sasukes Hand. „Willst du mich etwa ärgern, Uchiha?“ „Vielleicht“, säuselte er ihr ins Ohr, während er gleichzeitig daran knabberte. Ein gemeines Lächeln schlich sich auf die Lippen der Weißhaarigen während ihre Hände langsam zu Sasukes Hosenbund wanderten. Dem schwarzhaarigen entwich ein kleines Keuchen als sie im keck zwischen die Beinen griff. Mit siegessicherer Miene zog sie sich wieder zurück und streifte das kurzärmelige Oberteil über. Nun war es an dem Uchiha ihr einen finsteren Blick zuzuwerfen, als sie ohne weiteres zur Tür ging. Bevor sie den Griff jedoch herunterdrückte, schenkte sie ihm ihr süßestes Lächeln. „Dann mein lieber Sasuke, solltest du besser nicht vergessen, dass man dieses Spiel auch in die andere Richtung drehen kann.“ „Sakura?“ Überrascht von dem plötzlich bedrückten Klang seiner Stimme drehte Sakura sich langsam um und wäre fast einen Schritt zurückgewichen. Das Gesicht des Uchihas wirkte angespannt und – die Rosahaarige traute sich kaum, diesen Ausdruck mit dem Schwarzhaarigen in Verbindung zu bringen – reuevoll! Stockend bewegte er sich vor und lehnte seine Stirn an die ihre. „Es tut mir Leid!“ Kapitel 21: Entschuldigung -------------------------- Hi hi, melde mich zurück mit einem neuen Kapi und wollte mich nochmal für eure lieben Kommis bedanken. – Euer Lob ist immer wieder ein Ansporn schnell weiterzuschreiben... Leider geht jede FF mal dem Ende zu und so muss ich euch leider sagen, dass dies bereits das vorletzte Kapi von „Yukibera“ ist (in Deckung geh) – net böse sein! Vielleicht gibt es eine Fortsetzung, bin mir aber noch nicht so ganz sicher. Wünsche euch auf jeden Fall wie immer viel Spaß beim Lesen! Ach ja, bevor ich es vergesse: An „Angel_Reiko“: Du hast gefragt, warum Shizune und Kakashi in Sakuras Labor können, wo es doch so gut gesichert ist – ganz einfach die beiden haben eine Zugangsberechtigung... (wurde glaube ich, auch ganz am Anfang der FF mal erwähnt – bin grad nur zu faul nachzuschauen) Und dann mach ich an dieser Stelle noch ein bisschen Werbung: Konnte mal wieder nicht wiederstehen und habe eine neue FF „Tränen“ hochgeladen! Würd mich freuen, wenn ihr mal vorbeischaut! VLG +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+ Sakuras Augen weiteten sich merklich, während Sasuke noch immer mit geschlossenen Augen, seinen Kopf an ihre Stirn gelehnt hatte und auf eine Antwort wartete. Ihre Gedanken rasten, denn da gab es so einiges wofür sich der Uchiha ihrer Meinung nach eigentlich entschuldigen müsste. Angefangen mit seinem Verhalten ihr Gegenüber gleich nach seiner Rückkehr. Doch die Weißhaarige war sich ziemlich sicher, dass sich diese Entschuldigung hauptsächlich auf seinen Übergriff bezog und ein kaum merkliches Zittern überzog ihren Körper. Sasuke bemerkte es trotzdem und trat einen Schritt zurück. Seinem Blick ausweichend, fragte sie: „Was genau (!), tut dir Leid?“ Der Schwarzhaarige unterdrückte ein Schnauben und fuhr sich fahrig durch die Haare. Es viel ihm ohnehin schon schwer sich bei ihr zu entschuldigen, musste er das jetzt unbedingt noch genauer ausführen? Sein Magen hatte sich bereits unangenehm zusammengezogen, als er ihr Zittern bemerkt hatte und auch jetzt mied sie noch immer seinen Blick. Zumindest konnte er wohl davon ausgehen, dass es nicht der Fußboden war der sie gerade so faszinierte, dass sie ihn nicht anschauen konnte. Sachte schob er seine Hand unter ihr Kinn und drückte es nach oben, so dass sie ihm in die Augen blicken musste. „Es war nicht richtig, wie ich dich behandelt habe, weder als Sakura noch als Kori. Du hast mir wahrscheinlich das Leben gerettet als ich halbtot nach Konoha zurückgekehrt bin und ich hab mich nicht wirklich dankbar gezeigt. Es war nicht fair von mir, dich zu ignorieren und zu beleidigen und auch nicht, dich oder vielmehr Kori einfach so für meine eigenen Wünsche zu benutzen. Aber vor allen Dingen tut mir Leid, was ich dir angetan habe nachdem ich erkannte wer du wirklich bist.“ Ein leichtes Lächeln huschte über Sakuras Lippen. Das war die wahrscheinlich längste Ansprache, die Sasuke jemals getätigt hatte. Langsam überwand sie den Abstand zwischen ihnen beiden und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „Mit tut es Leid, dass ich dich getäuscht habe“, nuschelte sie mit erstickter Stimme in sein Hemd. Der Schwarzhaarige spürte deutlich wie ihre Tränen sein Hemd durchnässten, doch es war ihm egal. Zärtlich umschlang er sie mit seinen Armen und zog sie noch näher zu sich heran. Einen Kuss auf ihren Haaransatz hauchend, sagte er: „Ich verzeihe dir! Verzeihst du mir auch?“ „Natürlich! Wie könnte ich nicht – ich liebe dich.“ Die Tatsache, dass Sakura ihr Gesicht noch immer in seinem Hemd vergraben hatte, erschwerte es etwas, sie deutlich zu verstehen. Trotzdem hatte Sasuke jedes einzelne Wort gehört und sein Herz pochte schnell gegen seine Brust. Er wusste von den Gefühlen der Haruno und doch war es erst das zweite Mal das sie es aussprach. Er konnte hierauf nichts antworten, noch nicht. Sakura hatte dafür Verständnis und erwartete auch nicht, dass er hierauf etwas erwiderte. Allein seine liebevollen Gesten, reichten ihr um sich unglaublich erleichtert und glücklich zu fühlen. Mit einem beruhigenden Atemzug löste sie sich von dem Uchiha und rieb sich die verräterischen Tränenspuren aus den Augen. Mit einem warmen Lächeln wand sie sich erneut der Tür zu und verließ, gefolgt von Sasuke, das Labor. Vor der äußeren Sicherheitstür erwartete sie bereits ein belustig dreinblickender Kakashi, für den, der Uchiha nur einen überaus todbringenden Blick übrig hatte. Der Grauhaarige ließ sich davon jedoch nicht stören und setzte sich neben Sakura um mit ihr gemeinsam den Gang entlang zu laufen. Sasuke spielte gerade ernsthaft mit dem Gedanken seinen ehemaligen Sensei gegen die nächste Wand zu klatschen. Noch immer finster, starrte er auf den breiten Rücken Kakashis vor sich, als dieser sich zu der Weißhaarigen hinunter beugte und fragte: „Wie geht es dir?“ Der Uchiha sah deutlich wie sich einem Moment Sakuras Schultern anspannten, bevor sie gleichgültig antwortete: „Mir geht es gut. Wie dir ja sehr wohl bekannt sein dürfte, haben Sasuke und ich uns wieder vertragen.“ Ein schweres Seufzen entwich dem Grauhaarigen. „Das freut mich wirklich für euch, aber ich hatte meine Frage auch eigentlich auf etwas anderes bezogen, wie du wahrscheinlich sehr wohl weist.“ „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Kori, hör auf damit“, kam es ernst von Kakashi, ehe er stehen blieb und Sakura am Arm festhielt. „Ich war dabei als Naruto und Sasuke der Hokage ihren Bericht vorgetragen haben. Dir ist schreckliches widerfahren und auch wenn die beiden rechtzeitig kamen um das Schlimmste zu verhindern, ändert das nichts an der Tatsache, dass du beinahe vergewaltigt wurdest. Ich weiß, dass das nicht spurlos an dir vorbeigegangen ist. Also hör auf so zu tun als wäre alles in bester Ordnung, hör auf die Starke zu spielen.“ Mit einem Ruck riss sich die Weißhaarige jedoch von ihm los und machte einen Schritt nach hinten. Sie wollte nicht darüber nachdenken, nicht daran erinnert werden und keinesfalls wollte sie vor Sasuke über das sprechen was ihr passiert war. Dementsprechend eisig fiel ihr Blick, den sie ihrem Teampartner gerade zuwarf, auch aus. Das Gefühl zwischen den beiden Männern eingekesselt zu sein – Kakashi versperrte ihr den Weg nach vorne und Sasuke denn nach hinten – löste zudem ein beklemmendes Gefühl in ihr aus. Es kostete Sakura immense Willenskraft nicht zurückzuweichen, als der Hatake erneut auf sie zutrat. Sie versuchte sich klar zu machen, dass der Mann vor ihr, ein Freund war - ihr langjähriger Teampartner – und doch raubte ihr seine forsche Art in Verbindung mit der Erinnerung an das Erlebte den Atem. Kakashi und dem Uchiha entging ihr innerer Kampf keines Falls, doch der Grauhaarige schüttelte nur den Kopf als Sasuke auf sie zugehen wollte. Kakashi kannte Sakuras Eigenarten nur zu genüge, schließlich arbeiteten sie auch schon lange genug zusammen. Die Haruno gab selten zu, wenn etwas an ihr nagte und sie belastete. Doch diese Sache durfte sie nicht in sich hineinfressen. Der Hatake hatte schon oft genug miterlebt, wie starke Kunoichi daran zerbrachen, wenn ihnen auf Mission ähnliches widerfahren war. Kakashi wollte Sakura nicht verletzten, doch er wusste wie wichtig es war, dass sie das Geschehene nach Außen hin nicht als Lappalie abtat. Einen weiteren Schritt auf sie zugehend, versuchte er mit betont ruhiger Stimme ihrer innere Barriere zu durchbrechen. „Ich weiß, dass diese Sache dich belastet und du kannst mir nicht weismachen, dass alles in bester Ordnung ist. – Es ist hat nicht das geringste mit Schwäche zu tun wenn du zulässt, dass wir dir helfen.“ Fast schon abweisend, hatte die Weißhaarige die Arme vor der Brust verschränkt und blickte dem Hatake entgegen. „Du bist keine Frau Kakashi, du kannst das nicht verstehen.“ Die beiden Shinobi hörten deutlich, wie brüchig Sakuras Stimme klang und dass sie offensichtlich mit den Tränen rang. Ohne eine weiteres Wort überbrückte Kakashi den letzten Abstand zwischen sich und der Haruno und nahm sie in die Arme. Sakura wusste, wenn sie diese Umarmung jetzt zuließ, würde sie die Tränen nicht länger zurückhalten können und die Gefühle wie eine Welle über ihr zusammenbrechen. Aus diesem Grund versuchte sie auch den Grauhaarigen von sich zu schieben, doch dieser ignorierte ihre eher kraftlosen Abwehrversuche nur und zog sie nur noch mehr in seine Arme. Hilflos krallte sie sich in sein Hemd und biss sich auf die Lippe um die Schluchzer zu unterdrücken, die ihr nun unkontrolliert entwichen. Kakashi strich ihr beruhigend über den Rücken und ließ sie einfach heulen. Er hatte schon öfters bei ihr die Erfahren gemacht, dass dies meist der einfachste Weg war. Alles was sie brauchte war eine Schulter zum ausweinen und jemand der ihr das Gefühl gab, für sie da zu sein. Er hatte sich überlegt Sasuke darauf anzusprechen, doch nachdem sich die beiden gerade erst wieder versöhnt hatten, wollte er das dünne Band des Vertrauens zwischen ihnen nicht gleich wieder auf die Probe stellen. Der Uchiha sah dem ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Es störte ihn gewaltig, dass der Hatake die Weißhaarige in seinen Armen hielt und gleichzeitig zogen ihre Schluchzer, seine Eingeweide schmerzhaft zusammen. Auch kam er nicht umhin betrübt festzustellen, dass er im Gegensatz zu Kakashi nicht bemerkt hatte, dass sie das Erlebte ganz und gar nicht überwunden hatte. Er konnte nur immer wieder daran denken, wie sie mit stolzem Blick von der Klippe gesprungen war und so den sicheren Tod einem weiteren Übergriff vorgezogen hatte. -------------------------------------------- Im Büro der Hokage wartete bereits ein nervös zappelnder Naruto, der sofort aufsprang als die drei den Raum betraten. Der Blonde wollte schon vorstürmen und Sakura in seine Arme schließen, doch als er ihre geröteten Augen bemerkte blieb er abrupt stehen. Die Weißhaarige lächelte ihm jedoch entgegen und sagte, dass es schon ok sei. Eine Aussage die sowohl Kakashi als auch Sasuke einen Stöhnen entlockte. Sakura hob angesichts diesen synchronen Lauts die Augenbrauen und stieß ihrerseits einen Seufzer aus. Wenn die beiden dachten, dass nur weil sie im Krankenhaus einen Moment die Beherrschung verloren hatte, sie ihr jetzt jedesmal einen tadelnden Blick zuwerfen konnten, wenn sie sagte das alles ok sei, würde sie die beiden schon bald eines Besseren belehren. Naruto der noch immer unschlüssig vor ihr stand, besah sich die Gesichter der drei und wurde das Gefühl nicht los, etwas wichtiges verpasst zu haben. Schulter zuckend ergriff er schließlich Sakuras Hand und zog sie mit sich zu den Besucherstühlen. Sasukes eisiger Blick entging ihm dabei völlig. Grummelnd ließ sich der Uchiha neben der anderen Seite der Haruno nieder und fragte sich, warum eigentlich jeder die Weißhaarige antatschen musste. Gleichzeitig ärgerte er sich aber auch über sich selbst. Er wusste genau, dass das was er empfand Eifersucht war und doch konnte er sich nicht damit anfreunden, dieses Gefühl überhaupt zu spüren. Er war ganz einfach gegen seine Prinzipien und normalerweise bedachte er eifersüchtige Männer mit einem müden Lächeln. Seiner Ansicht nach hatten ihm die Männer einfach immer nur Leid getan, die sich wegen einer Frau dermaßen zum Affen machten. Jetzt jedoch würde er selbst nichts lieber tun als jedes männliches Subjekt, dass sich Sakura auch nur auf einen Meter näherte, in Grund und Boden zu stampfen. Die Unterhaltung zwischen der Hokage und der Haruno rissen ihn glücklicherweise aus seinen unerfreulichen Gedanken. „... ich verstehe. Dann hat der Oto-nin also bestätigt von Orochimaru den Auftrag erhalten zu haben?“ „Wie schon gesagt. Den Grund hierfür hat er allerdings nicht genannt, nur dass er mich ... unversehrt übergeben sollte. – Die anderen Shinobi waren jedoch anderer Meinung...!“ Sakuras Stimme war während dieses Satzes völlig ruhig geblieben, auch wenn die kurzen Stocker ihre innere Aufruhr verrieten. Tsunade verschränkte wie immer, wenn sie überlegte, ihre Hände vor dem Gesicht und legte ihr Kinn darauf ab. „Mir scheint es, dass Orochimarus Machtposition nicht mehr so stark ist, wie vor dem Kampf mit Sasuke. Allein schon die Tatsache, dass die Oto-nin seine Befehle missachten, lässt darauf schließen, dass es um seinen Gesundheitszustand nicht allzu gut bestellt ist. Irgendetwas muss bei seiner Regeneration schief gegangen sein, sonst wäre er nicht so darauf versessen dich in die Finger zu bekommen und seine Shinobi gleich zweimal in Konoha einfallen zu lassen.“ Ihren Blick von Sakura nehmend wand sie sich an den Uchiha. „Laut den Informationen meiner Spione ist es dir gelungen, seinen alten Körper vollständig zu zerstören. Doch scheinbar hat Kabuto es geschafft seinen Meister zu retten, indem er ihn in seinen eigenen Körper aufgenommen hat. Was denkst du welche Auswirkungen das auf Orochimaru haben wird?“ „Das kann ich nicht beurteilten. Ich denke nicht, dass er vorhat Kabutos Körper vollständig zu übernehmen. Es wäre unter seiner Würde, sich einen so schwachen Körper zu eigen zu machen.“ Die Hokage nickte hierauf nur. „Sakura, ich denke es ist das Beste wenn du dich erstmal bedeckt hältst und vorerst nur noch als Kori agierst. Wir werden kein Risiko eingehen und verlauten lassen, dass du dich derzeit nicht im Dorf aufhältst. Sobald wir mehr über Orochimarus derzeitigen Status und Aufenthalt wissen, werden wir zum Gegenschlag ausholen. Wir müssen die Gelegenheit nutzen und ihn vernichten, solange er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.“ „Was ist mit meinem Haus“, kam es fragend von der Weißhaarigen. Die Blonde verzog ein wenig das Gesicht und blickte ihrer ehemaligen Schülerin entschuldigend entgegen: „Ich fürchte davon ist nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Was von der Explosion nicht zerstört wurde, ist spätestens bei dem anschließenden Feuer der Zerstörung anheim gefallen. Wir können wohl von Glück reden, dass Orochimarus Notizen und deine eigenen wertvollen Medic-Bücher alle im Labor untergebracht sind. Aber ich fürchte du wirst jetzt erstmal einkaufen gehen müssen.“ „Seh ich vielleicht aus, also ob ich einen Geldscheißer hätte? Mal ganz abgesehen davon, dass ich jetzt nicht mal mehr ein Dach über dem Kopf habe!“ Naruto machte aufgrund von Sakuras patzigem Ton große Augen, während Kakashi ein Kichern unterdrückte. Tsunade, die es ebenfalls gewohnt war, dass die Weißhaarige bisweilen kein Blatt vor den Mund nahm, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und winkte bloß ab. „Du hast doch die letzten Jahre kaum Geld ausgegeben, außer für Bücher und Waffen. Außerdem verdienst du doch für deine Arbeit im Krankenhaus und als ANBU auch noch doppelt. Im Übrigen lasse ich dein Haus gerade wieder aufbauen, aber solange die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, wirst du dir eben etwas anderes suchen müssen.“ Da die Hokage bereits nach ihrem Sake griff, waren die vier damit entlassen und verließen das Büro. Leise vor sich hin grummelnd überlegte Sakura was sie jetzt erst einmal alles einkaufen musste. Es war wirklich ein Glück, dass sie ihre wertvollsten Besitztümer im Labor aufbewahrte, dennoch war einiges zerstört worden, was ihr doch sehr am Herzen lag. Innerlich noch immer ihre Einkaufsliste durchgehen, trottete sie vor den drei Männern her, dir ihr allesamt nachdenklich hinterher liefen. Naruto war schließlich der erste, der sich ein Herz fasste und zu ihr aufschloss. „Saku... ich meine Kori-chan, wo willst du denn jetzt wohnen?“ „Wahrscheinlich in irgendeiner Herberge oder einem möblierten Zimmer. Selbst wenn das Haus bald wieder aufgebaut ist, kann ich ja schlecht als Kori dort wohnen. Zumindest bis das Problem mit Orochimaru aus der Welt geschafft ist, was wohl noch eine Weile dauern wird.“ Naruto kratzte sich überlegend an der Nase und meinte: „Du könntest ja auch bei einem von uns wohnen, zumindest könnten wir dann auch besser auf dich aufpassen.“ Die Haruno blieb so abrupt stehen, dass Kakashi und Sasuke beinahe in sie hinein liefen. Der Uzumaki hingegen hatte nicht gleich bemerkt, dass Sakura nicht mehr neben ihm war und drehte sich überrascht zu ihr um. Seine Frage, was den los sei, blieb ihm allerdings im Hals stecken, als er ihr wütendes Gesicht sah. Abwehrend hob der Blonde die Hände und machte ein paar Schritte rückwärts. „Ich meine natürlich nicht, dass du einen Aufpasser nötig hättest. Wir wissen doch alle wie stark du bist ... also ich meine ... ich dachte nur ...“ Narutos verlegenes Lachen konnte seine Unsicherheit nicht völlig überspielen und der Chaot hielt bereits nach einem Fluchtweg Ausschau, falls die Weißhaarige doch noch an die Decke gehen würde. Der blonde Chaot hatte einen Moment völlig vergessen, dass Sakura es hasste wenn sich jemand als ihr Beschützer aufspielte und blickte hilfesuchend zu den beiden Männern hinter der Weißhaarigen. Kakashi erbarmte sich und legte Sakura beruhigend eine Hand auf die Schulter, wobei ihm nicht entging das Sasuke ihn hierfür mit seinen Blicken wieder fast erdolchte. Einen erschöpften Seufzer ausstoßend versuchte er sein Glück. „Du solltest wirklich über Narutos Vorschlag nachdenken. Orochimarus Leute wissen zwar nichts von deiner zweiten Identität, trotzdem ist es sehr wahrscheinlich das sie das Dorf noch immer beobachten. Wenn sie die richtigen Schlüsse ziehen, könnte das unter Umständen zu einem weiteren Entführung führen und wenn sie dich in einem ungünstigen Moment überraschen, nutzt dir auch deine Stärke nichts.“ Nach einer kurzen Pause und einem leichten Schulterblick zu dem noch immer grimmig dreinschauenden Uchiha flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich würde dich ja bei mir aufnehmen, wenn dir Narutos Wohnung zu chaotisch ist, allerdings würde mich Sasuke dann wahrscheinlich wirklich noch umbringen.“ Sakura warf nun ebenfalls einen Blick zurück und konnte Kakashi nur Recht geben. So wie es aussah, war der Schwarzhaarige alles andere als begeistert wenn der Hatake ihr zu nahe kam und sie fragte sich ob es daran lag, dass er von ihrem Stelldichein mit Kakashi wusste. Noch ein unangenehmes Gespräch, dass sie mit Sasuke führen musste und vor dem ihr jetzt schon graute. Wenn sie schon daran dachte, bekam sie wieder Kopfschmerzen und die drei warteten noch immer auf eine Antwort. Sich einen Moment die Schläfen massierend, wand sie sich zuerst an Naruto: „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich würde dir angesichts deiner Ordnungsliebe und der ohnehin kleinen Wohnung, wahrscheinlich schon nach einem Tag den Hals umdrehen.“ Der Uzumaki blies einen Moment beleidigt die Backen auf, ehe er ihr im Stillen Recht geben musste. Einen Blick auf Sasuke werfend, kam ihm jedoch sofort eine viel bessere Idee. Breit grinsend verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Wie wäre es denn dann mit Sasukes Haus. Das Uchiha-Anwesen wir ja wohl groß genug für euch beide sein.“ Kakashi klopfte Sakura lächelnd auf die Schulter und wand sich dann dem Uchiha zu: „Ich finde das ist eine ausgezeichnete Idee. Es sei denn natürlich es stört dich, dann würde ich Kori wohl bei mir einquartieren müssen.“ Der Ton in dem der Hatake dies sagte, klang fast schon wie eine Herausforderung und die Weißhaarige spannte sich merklich an. Sie konnte unmöglich einschätzten wie Sasuke hierauf reagierte und traute auch nicht sich umzudrehen, um in seinem Gesicht zu lesen, wie er auf Kakashis Worte reagierte. Mit verschränkten Armen blickte sie an Naruto vorbei, der noch immer breit grinsend in Sasukes Richtung blickte. „Von mir aus.“ Die Worte des Uchihas kamen wie immer scheinbar gleichgültig über seine Lippen, aber Sakura konnte sich ein kleines Lächeln dennoch nicht verkneifen. Kapitel 22: Angriff ------------------- Noch etwas verschlafen blinzelnd erwachte Sakura aus ihrem tiefen Schlummer und registrierte, dass sie alleine im Bett war. Mit der Hand über das Bettlaken neben sich fahrend spürte sie noch immer deutlich Sasukes Körperwärme, was nur bedeuten konnte, dass der Schwarzhaarige noch nicht lange aufgestanden war. Mit einem wohligen Seufzen drehte sich die Weißhaarige auf die andere Seite und atmete tief den männlichen Duft ein, der ihr noch immer aus der Bettwäsche entgegen strömte. Ihr Zusammenwohnen hatte sich überraschend einfach gestaltet und Sakura verspürte eine Genugtuung hierüber. Eigentlich befand sich ihr eigenes Zimmer direkt gegenüber von Sasukes Schlafzimmer, doch schon in der ersten Nacht hatte die Haruno mit schlimmen Albträumen gerungen. Einem inneren Impuls folgend hatte sie ihr Bett verlassen und war zu dem Schwarzhaarigen ins Zimmer geschlichen. Sasuke hatte sie durchaus bemerkt, als sie sich zu ihm gekuschelt hatte, doch hatte er nichts dazu gesagt. Seither kam sie jede Nacht zu ihm, nachdem sie noch immer aus ihren Träumen hochschreckte. Diese Träume waren auch der Grund dafür, dass zwischen ihr und Sasuke nicht das geringste lief. Sakura fühlte sich wohl bei dem Uchiha und bisweilen küssten und umarmten sie sich auch, doch alles andere hatte die Weißhaarige bisher entschieden abgeblockt. Zu sehr verfolgten sie noch immer die Bilder ihrer Entführung und machten auch vor den Nächten nicht halt. Einzig und allein die beruhigende Nähe Sasukes schaffte es, sie vor den Träumen zu verschonen. Etwas genervt, angesichts ihrer eigenen trüben Gedanken, richtete sich Sakura auf und trat den Rückweg in ihr eigenes Zimmer an. Noch immer müde stieg sie unter die Dusche um endgültig wach zu werden und schlüpfte in ein paar einfache Trainingsklamotten. Die noch immer feuchten Haare zu einem unordentlichen Knäul zusammenbindend, machte sie sich auf den Weg in die Küche. Der verführerische Duft von Kaffee schlug ihr entgegen und sie setzte sich mit einem kurzen „Morgen“ zu Sasuke an den Tisch. Der Schwarzhaarige beobachtete sie einen Moment, wie sie genießend an ihrem Kaffee nippte und dabei die Augen schloss. Das Zusammensein hatte sich als wesentlich unproblematischer herausgestellt, als er es sich vorgestellt hatte – zumindest was die Wohngemeinschaft und das Arbeiten betraf. Ihre Zusammenarbeit, bisweilen auch mit Naruto und Kakashi, verlief reibungslos und auch ihre Wohngemeinschaft bereitete ihm keinerlei Probleme. Alles andere hingegen, war nicht so einfach. Nachdem Sakura seine Annäherungsversuche abgeblockt hatte, war er doch etwas überrascht, dass sie dennoch jede Nacht zu ihm ins Bett kam. Er wusste von ihren Albräumen und dem Grund hierfür. Ihr Zusammenbruch in Kakashis Armen, als dieser sie auf die versuchte Vergewaltigung angesprochen hatte stand dem Uchiha noch deutlich vor Augen. Sasuke wusste einfach nicht wie er damit umgehen sollte. Die Haruno gab ihm nicht gänzlich einen Korb, denn bisweilen – vor allen Dingen Nachts – suchte sie von sich aus seine Nähe. Doch sobald es zu mehr wurde als Küssen und Streicheln, stoppte sie ihn mit entschuldigendem Blick. Das Ganze nagte so langsam an seiner Selbstbeherrschung und es viel ihm unendlich schwer, in solchen Momenten einfach wieder mittendrin aufzuhören. Vor allen Dingen wenn sie so nah bei ihm lag, er ihren Duft in der Nase hatte und ihren Körper an dem seinen spürte, viel es ihm unglaublich schwer nicht über sie herzufallen. Ein schwermütiges Schnaufen entwich ihm und er spürte deutlich Sakuras fragenden Blick auf sich. Sich kurz durch die Haare fahrend erwiderte er den intensiven Augenkontakt und fragte sich einmal mehr, wie er die Ähnlichkeit dieser eisblauen Seelenspiegel mit Sakuras grünen Smaragden nicht hatte erkennen können. Die Gefühle die sich darin spiegelten waren so dermaßen gleich. „Ich frage mich so langsam, warum du dir überhaupt die Mühe machst Abends in dein eigenes Bett zu gehen, wenn du Nachts sowieso wieder zu mir kommst?“ Die Weißhaarige blickte etwas verlegen auf die Tischplatte und unterbrach somit den Augenkontakt. „Wenn es dich stört, kann ich es auch sein lassen.“ „So habe ich das nicht gemeint. Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass du Abends genauso gut gleich zu mir liegen kannst, anstatt dich mitten in der Nacht hinein zu schleichen.“ Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf Sakuras Wangen: „Es tut mir Leid. Ich benehme mich wirklich wie ein kleines Kind.“ Seufzend erhob sich Sasuke von seinem Platzt und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Das stimmt nicht und das weißt du auch! Anstatt Trübsal zu blassen, solltest du dich lieber beeilen, wie müssen in zehn Minuten am Trainingsplatz sein. – Wir wollen doch `Sensei Kakashi` nicht warten lassen.“ Den letzten Satz spracht er mit einer Bitterkeit aus, die Sakura zusammenzucken lies. Unangenehmerweise erinnerte es sie daran, dass sie noch immer kein klärendes Gespräch über diesen Punkt geführt hatten und dass sich der Uchiha und der Hatake bei Missionen und Training mehr oder weniger aus dem Weg gingen. Bevor der Schwarzhaarige die Küche verlassen konnte, ergriff sie seinen Arm und zog ihn zu sich an den Tisch zurück. „Sasuke, warum bist du so wütend auf Kakashi?“ Ein kurzes Brummen antwortete ihr und die Weißhaarige biss sich einen Moment nervös auf die Unterlippe. Genau aus diesem Grund hatte sie dieses Thema bisher vermieden. Wie sollte man einem Uchiha auch sagen, dass seine scheinbare Eifersucht unbegründet war, ohne ihn in seinem Stolz zu verletzen. „Das zwischen mir und ihm hatte nichts zu bedeuten.“ Sasuke blickte auf ihre Hand, die noch immer seinen Arm umklammert hielt und legte seine eigene darüber. „Warum hast du überhaupt mit ihm geschlafen? Warum dein eigener Sensei?“ „Weil ich ihm vertraue! – Und weil ich wusste, dass er mich nicht liebt, genauso wenig wie ich ihn liebe.“ Fragend hob der Uchiha seine Augenbrauen. „Das verstehe ich nicht.“ Allein dieses Eingeständnis kratzte schon an Sasukes Ego, doch er musste noch etwas anderes wissen. „Warum wolltest du mit einem Mann schlafen, der keine Gefühle für dich hegt und warum hast du dann mit mir geschlafen?“ Ein bitteres Lächeln entschlüpfte Sakura, ehe sie ihre Stirn an den Bauch, des noch immer stehenden Sasukes, drückte. „Ich habe mit dir geschlafen weil ich dich liebe. Denn auch wenn ich wusste, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, hat es mich trotzdem glücklich gemacht, dir nahe zu sein. – Das mit Kakashi war etwas völlig anderes. Er hegt Gefühle für eine andere Frau und der Sex zwischen uns hatte nichts mit Liebe zu tun. Ich wollte nicht mit einem Mann schlafen, der vielleicht Gefühle für mich empfindet, denn ich hätte sie nicht erwidern können.“ Gedankenverloren strich der Schwarzhaarige ihr über den Kopf und sagte nichts weiter dazu. Er konnte sich immer noch nicht richtig mit dem Gedanken anfreunden, dass sein Sensei mit der von ihm erwählten Frau geschlafen hatte. Denn genau das war Sakura für ihn, wie er sich nun endlich eingestand. Sie brachte alle Eigenschaften mit, die er sich von einer Frau wünschte und er hatte endlich erkannt, dass er ebenfalls Gefühle für sie hegte. Er hatte sie erst fast verlieren müssen um zu erkennen, was er an der Haruno hatte. Doch jetzt da es ihm schmerzlich bewusst geworden war, dass er sie nicht mehr loslassen wollte oder konnte, würde er auch nicht zulassen, dass sich etwas zwischen sie stellte. So völlig in Gedanken versunken wäre ihm fast entgangen, was die Weißhaarige in sein Hemd nuschelte. „Bitte gefährde meinetwegen nicht dein freundschaftliches Verhältnis mit Kakashi. Er ist so froh darüber, dass du wieder ins Dorf zurückgekommen bist. Ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen streitet.“ „Das werde ich nicht und jetzt komm! Ich habe keine Lust auf Narutos perverses Grinsen, sollten wir später am Platz sein als er.“ Erleichtert löste sich Sakura von dem Schwarzhaarigen und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. Es war ihre Schuld, dass der blonde Chaot ihnen eine sexuelle Beziehung andichtete, die sie zur Zeit nicht einmal hatten. Wie hätte sie auch ahnen können, dass Naruto plötzlich unangemeldet vor Sasukes Schlafzimmerfenster auftauchen würde, während sie beide noch schliefen. Die Weißhaarige hatte den Besucher, der vor Schreck fast vom Baum gefallen war, nicht einmal bemerkt und sich nur noch näher, an ihre Wärmequelle gekuschelt. Seither mussten sie und Sasuke sich ständig irgendwelche spöttischen Bemerkungen des Uzumaki anhören, wobei sich Kakashi glücklicherweise zurückhielt und nur ihr gegenüber irgendwelche Anspielungen verlauten lies. Normalerweise würde sich Sakura durch so etwas auch überhaupt nicht stören lassen, doch da zwischen ihr und dem Uchiha zurzeit nicht wirklich etwas lief, waren diese Bemerkungen wie das Bohren eines Messers in einer ohnehin schon offenen Wunde. Es war nicht so, dass die Haruno Sasuke nicht vertraute, dennoch fiel es ihr noch immer schwer das Erlebte abzuschütteln. Sie war dem Schwarzhaarigen für seine Geduld dankbar und doch hatte sie Angst vor dem was passieren konnte, wenn sie ihn noch länger zurückwies. -------------------------------------------- Trotz ihrer Verspätung waren die beiden scheinbar die ersten, die am Trainingsplatz ankamen. Verwundert blickte Sakura sich um, ehe sie sich schulterzuckend auf den Boden setzte und sich nach hinten in das weiche Gras fallen lies. Entspannt beobachtete sie die Wolken und dachte bei sich, dass Shikamarus Lieblingsbeschäftigung doch etwas für sich hatte. Sasuke der jedoch in ihr Blickfeld trat hob spöttisch eine Augenbraue. „Nur weil die anderen noch nicht da sind heißt das nicht, dass wir nicht schon mal mit Trainieren anfangen können.“ Die Weißhaarige verzog das Gesicht zu einem leidenden Ausdruck. Der Uchiha war im Training alles andere als zimperlich und versuchte immer sie bis an ihre Grenzen zu treiben. Er wusste genau, dass es sie maßlos ärgerte, dass sie trotz ihrer Stärke noch immer nicht gegen ihn ankam. Weder mit den meisten Jutsus noch Nahkämpfen war sie in der Lage in zu besiegen. Seine Sharingan waren in diesen Punkten einfach unschlagbar. Lediglich im Kampf mit den Saigabeln war sie seinem Katana ebenbürtig. Aber einen Punkt gab es den sie Sasuke voraus hatte – ihre Medic-Kenntnisse! Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie daran dachte, wie verdattert der Schwarzhaarige geschaut hatte, als sie mit ihrem Medic-Jutsu seine Muskeln gelähmt hatte und er bewegungsunfähig wurde. Der ach so große Uchiha hatte es einfach nicht fassen können, dass sie ihn mit einer einzigen sachten Berührung zu Fall gebracht hatte. Seither vermied er es auch vehement ihr im Kampf zu nahe zu kommen. „Was gibt es denn da zu lachen?“ Ein leises Kichern entschlüpfte Sakura, bevor sie antworten konnte: „Ich habe gerade überlegt, dass es doch ziemlich unfair ist, dass ich zur Anwendung eines Medic-Jutsus die Zielperson berühren muss.“ Sasuke wusste sofort auf was die Weißhaarige anspielte und gab ein gebrummtes „Hm“ von sich. Noch bevor er sich zu einer weiteren Erwiderung herablassen konnte, bemerkte Sakura ein sich näherndes Chakra und gab ihm ein Zeichen ruhig zu sein. „Wir bekommen Besuch! Aber ich glaube es ist einer von unseren Leuten. – Ja tatsächlich, einer der ANBU und Naruto ist bei ihm!“ Schneller als der Uchiha schauen konnte, war die Weißhaarige auf den Beinen und blickte Richtung Waldrand. Kein Minute später trat Naruto mit einem angeschlagen wirkenden ANBU aus dem Wald. Finster blickte er den beiden entgegen und er musste seine Warnung nicht erst aussprechen um Sakura und Sasuke zu sagen, dass er schlechte Neuigkeiten hatte. „Orochimaru und eine Armee Oto-nin nähern sich dem Dorf. Ich habe zufällig den Kampflärm zwischen dem ANBU-Trupp und der Armee gehört, als ich auf euch gewartet habe.“ Die Weißhaarige untersuchte den ANBU kurz und heilte notdürftig die schlimmsten Verletzungen, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zur Hokage machten. -------------------------------------------- Angestrengt kniff Sakura die Augen zusammen und versuchte durch die dicken Rauchwolken etwas zu erkennen. Ein Trupp Oto-nin hatte es geschafft ein großes Loch in die Stadtmauer zu sprengen, doch es war Sakuras Trupp dennoch gelungen die feindlichen Truppen abzuwehren. Alles in allem wirkten die Oto-nin in ihren Bemühungen Konoha einzunehmen recht halbherzig und von Orochimaru hatte man noch überhaupt nichts gesehen. Gemeinsam mit Sai und noch drei weitere ANBUS, die unter ihrem Befehlt standen, kämpften sie nun schon seit ein paar Stunden gegen die herannahende Armee. In den Kämpfen war ihr irgendwann die ANBU-Maske abhanden gekommen, doch durch ihre Verwandlung machte sich Sakura keine Sorgen einer Enttarnung. Der Anführer der Oto-nin hatte vor Beginn des Angriffs die Herausgabe von Sakura Haruno gefordert und versprochen, dass die Truppen sich wieder zurückziehen würden, sobald die Hokage sie heraus gab. Natürlich hatte Tsunade sich geweigert und verlauten lassen, dass sich ihre Schülerin derzeit überhaupt nicht in Konoha aufhielt. Die Weißhaarige hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass ihretwegen das Dorf angegriffen wurde, doch die Hokage und ihr altes Team hatten mehr als deutlich gemacht, dass sie ja nicht auf blöde Ideen kommen sollte. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum Kakashis Truppe direkte neben ihrer eigenen stationiert worden war, während Sasuke und Naruto mit an vorderster Front kämpften, während es ihr und Kakashis Team anheim fiel, das Dorf vor einfallenden Oto-nins zu verteidigen. Sakura wäre es wesentlich lieber gewesen, wenn sie ebenfalls mit dem Uchiha und dem blonden Chaoten angreifen anstatt verteidigen konnte, doch Tsunade wollte nicht, dass sie auch nur in die Nähe von Orochimaru kam. Ein genervt dreinblickender Shikamaru landete auf einem der umliegenden Gebäude und suchte scheinbar nach jemandem. Die Haruno drehte sich zu ihm um und fragte: „Was gibt es Nara?“ Der Jo-nin, der wie immer eine Zigarette im Mund hatte, schaute ihr einen Moment verblüfft entgegen, ehe er seinerseits fragte: „Bist du Kori?“ Ein kurzes Nicken ihrerseits lies ihn fortfahren. „Die Hokage schickt mich, es gibt eine kleine Planänderung. Ein paar Späher haben Orochimarus Standort ausfindig machen können, wir gehen zum Gegenangriff über.“ Nach einer kurzen Erläuterung machte sich Shikamaru auf den Weg Richtung Kakashi, während Sakura ihre eigene Truppe neu instruierte. Die Chu-nin, die bisher den inneren Ring der Stadt verteidigt hatten, würden auf den Platz der ANBU und Jo-nin vorrücken, während diese Orochimarus derzeitige Position stürmten. Es war ein Risiko, doch nachdem der Schlangen-sannin scheinbar langsam aber sicher die Kontrolle über seine Oto-nin verlor, war dies die beste Gelegenheit. Es hatten sich bereits Teile seiner Armee abgespalten und die Flucht ergriffen - eine bessere Gelegenheit würden sie vielleicht nicht mehr erhalten. -------------------------------------------- KONOHA-KRANKENHAUS Einige Stunden später Ein schmerzvolles Zischen ausstoßend, biss Sasuke die Zähne zusammen und versuchte die Weißhaarige nicht finster anzuschauen. Ihre Behandlung fiel ziemlich grob aus und er wusste, dass sie wahrscheinlich noch immer ziemlich sauer auf ihn war. Doch nachdem Sakura die Mullbinde noch schmerzhafter an seinem Arm zusammenzog konnte er einen Fluch nicht länger unterdrücken: „Verdammt ... Kori was soll das?“ „Du bist selbst schuld! Was zum Teufel hast du dir nur dabei gedacht, mich zur Seite zu stoßen... hast du vielleicht auch mal überlegt, dass ich meine Deckung absichtlich haben fallen lassen?! Im Gegensatz zu dir, kann ich meine Wunden doch selbst wieder heilen!“ Der Uchiha unterdrückte ein Seufzen und wusste, dass sie mit ihrer Wut nur versuchte ihre Sorge um ihn zu verbergen. Er wusste ja selbst, dass seine Handlung nicht unbedingt durchdacht gewesen war. Doch als er sie umringt von einigen Oto-nins hatte stehen sehen und das Kunai eines Shinobis gefährlich nahe an sie herankam, hatte er einfach nicht anders reagieren können. Er war von seinem gemeinsamen Kampf mit Naruto gegen die Schlange ohnehin schon erschöpft und verletzt gewesen und so konnte seine sogenannte Rettungsaktion auch nicht wirklich als gelungen bezeichnet werden. Im Gegenteil! Am Ende war es sogar Sakura selbst gewesen, die die Feinde erledigt hatte und ihn auch noch ins Krankenhaus brachte. Der Schwarzhaarige wusste doch, dass sie sich sehr wohl selbst zur Wehr setzen konnte und doch hatte er einfach nicht anders handeln können. Nach einem kurzen Kontrollblick, dass sie auch wirklich alleine waren, legte er seine Hand kurzerhand in ihren Nacken und zog sie zu sich herunter. Sanft legten sich ihre Lippen aufeinander, ehe der Kuss stürmischer wurde. Die Weißhaarige bemerkte erst, dass sie schon fast auf Sasuke drauf lag, als ein Räusper an der Tür ihr wildes Zungenspiel unterbrach. Eine finster drein blickende Ino stand im Türrahmen und schenkte Sakura, alias Kori, einen vernichtenden Blick der Superlative. Die Weißhaarige musste ein Kichern unterdrücken. Die Yamanaka wusste nichts von ihrem Doppelleben und da sie nach Sasukes Weggang wieder beste Freundinnen waren, konnte sich die Haruno schon denken warum die Blonde so böse dreinschaute. Wusste sie doch genau, dass die Story wie der Uchiha sie – also Sakura – in seinen Armen durch das Krankenhaus getragen hatte, bereits im ganzen Dorf kursierte. „Du kannst froh sein, dass Sakura das nicht gesehen hat Uchiha, sonst müsste ich dich jetzt nämlich umbringen. Nur weil Sakura im Moment nicht im Dorf ist heißt das nicht, dass es ok ist, dass du dich gleich einem anderen Weib an den Hals schmeißt. Und du sieh gefälligst zu, dass du von ihm runter kommst! Das ist ein Krankenhaus kein Freudenhaus.“ Mit festem Biss auf die Unterlippe – um ja das aufkommende Lachen im Zaum zu halten – rutschte die Weißhaarige von Sasukes Bett. Mit festem Blick fixierte Ino den Schwarzhaarigen und meinte: „Da es dir ja anscheinend soweit wieder gut geht, kannst du auch gleich das Zimmer räumen damit ich meine Patienten hier unterbringen kann.“ Genervt erhob sich Sasuke von seiner Liegefläche und fand das Ganze, im Gegensatz zu Sakura, überhaupt nicht lustig. Stillschweigend verließ er zusammen mit der Weißhaarigen das Zimmer und war sich der finsteren Blicke in seinem Rücken mehr als bewusst. Auch die Tatsache, dass seine Verletzungen noch immer schmerzten hoben seine Laune nicht wirklich. Die Haruno hingegen zog ihn kurzerhand um die Ecke in einen weniger gut besuchten Gang und schloss einige Fingerzeichen. Nachdem sich die Rauchwolke verzogen hatte, erkannte der Uchiha wohin Sakura sie beide gebracht hatten. Fragend hob er eine Augenbraue und blickte auf seine eigenes Schlafzimmer. Sakura, die nicht länger an sich halten konnte gab ihm lachend zu verstehen, dass er sich auf das Bett legen solle, damit sie seine restlichen Wunden versorgen konnte. Sich zu ihm aufs Bett setzend, lies sie ihre grün leuchtenden Hände über seine Verletzungen wandern. Sasuke spürte die Wärme ihres Heilchakras durch seinen Körper strömen und schloss entspannt die Augen. Erst als die Haruno die Behandlung beendet hatte, öffnete er die Lider wieder und zog die Weißhaarige kommentarlos auf sich. Als hätte es keinerlei Unterbrechung gegeben, begann er erneut sie stürmisch zu küssen. Nach einer Weile fiel ihm jedoch auf, dass etwas anders war. Sakura blockte ihn diesmal nicht ab und selbst als er ihr das Oberteil über den Kopf zog, stoppte sie seine Hände nicht. Doch ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, störte ihn etwas. Überrascht blickte die Weißhaarige ihm mit ihren eisblauen Augen entgegen, als er den Kuss unterbrach und seine Hände plötzlich still hielten. In diesem Moment wurde Sasuke auch klar, was genau ihn störte. Weder die vom Kampf beschädigte Kleidung noch die Spuren der Schlacht, die ihnen beiden anhaftete. Sanft legte er der Frau vor sich die Hand an die Wange und flüsterte mit dunkler Stimme: „Bitte verwandle dich zurück Sakura! Ich möchte in deine eigenen Augen sehn!“ Epilog: Bekenntnis ------------------ Halli hallo, melde mich zurück mit dem Epilog dieser FF und wollte mich nochmal für all die lieben Kommis bedanken - ihr seid einfach toll!!! Ein paar Leuts war der Kampf gegen Orochimaru etwas zu kurz und das tut mir ehrlich Leid, aber ich tu mich äußerst schwer mit der Beschreibung von Schlachtszenen... In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und danke, dass ihr so lange dabei wart! -+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Noch immer müde, gähnte Sakura hinter vorgehaltener Hand und fragte sich zum wiederholten Mal warum sie sich diese Strapazen überhaupt antat. Zwei Jobs waren definitiv einer zu viel. Die Rosahaarige liebte ihre Arbeit im Krankenhaus, aber auf die Arbeit als ANBU wollte sie ebenfalls nicht verzichten. Sie war stolz darauf es soweit geschafft zu haben und konnte sich einfach nicht zwischen den beiden Möglichkeiten entscheiden. Sie war sowohl als Sakura, aber auch als Kori sehr erfolgreich in dem was sie tat und nahm die Anstrengungen gerne in Kauf, doch in letzter Zeit kollidierte ihre daraus folgende Müdigkeit immer öfters mit den Annäherungsversuchen eines gewiesen Schwarzhaarigen. Es schien den Uchiha in gewisser Weise zu reizen, sowohl mit ihr als Sakura aber auch als Kori zu schlafen. Die Haruno fragte sich mittlerweile ob die Illusion von zwei Affären dabei den Reiz ausmachte. Denn noch immer hatte sich Sasuke nicht offiziell zu ihr bekannt und ihre Beziehung lief noch immer still und heimlich ab, was bisweilen zu peinlichen Zwischenfällen geführt hatte. Nachdem Ino sie bereits erwischt hatte, als der Kampf gegen Orochimaru gewonnen war, schaffte es die Blondine auch noch, sie in den Gängen zu Sakuras Labor zu überraschen, als sie – unglücklicherweise in ihrer eigenen Gestalt – gerade hemmungslos mit Sasuke herumknutschte. Die anschließende Predigt der Yamanaka bei einem Frauenabend, dass sie dem Uchiha keinesfalls vertrauen durfte, klingelte Sakura noch immer in den Ohren. Auch das Naturo ständig irgendwelche Andeutungen und anzüglich Kommentare von sich gab, half der Geheimhaltung der Beziehung nicht wirklich. Die diversen Sichtungen Sasukes in der Nähe ihres Hauses, taten ihr Übriges dazu. Seit die Haruno wieder in ihr eigenes Haus gezogen war, hielt sich der Schwarzhaarige fast ständig dort auf, allein seinen Fähigkeiten als Ninja verdankten sie es, dass die Nachbarschaft nicht wusste wie oft. Mit dem Kaffee in der Hand setzte Sakura sich an ihren Küchentisch und schrieb ihren Missionsbericht zu Ende, den sie vor ihrer Schicht im Krankenhaus noch bei Tsunade abliefern wollte. Sie und Kakashi waren gestern erst spät von ihrem Auftrag zurückgekehrt und natürlich hatte ihr der Grauhaarige mal wieder die Schreibarbeit überlassen. Ein etwas grimmiger Sasuke hatte sie bereits zu Hause erwartet, als die Rosahaarige die Haustür aufgeschlossen hatte. Sakura wusste genau, dass es dem Schwarzhaarigen gewaltig gegen den Strich ging, dass sie mit dem Hatake noch immer ein Team bildete, sie hatte seine Laune aber einfach ignoriert. Doch die Haruno hatte sich nicht beirren lassen. Nach einer Diskussion, in der sie hauptsächlich redete und der Uchiha fast nur vor sich hin brummte, hatte sie ihm deutlich klar gemacht, dass sie zu einer Umstellung der Yukibera-Teams durchaus bereit war. Jedoch nicht solange er sich noch immer ihrer Beziehung schämte und sie lieber geheim hielt. Warum sollte sie auch den Missionspartner wechseln, nur weil Sasuke eifersüchtig war und sich trotzdem nicht zu ihr bekennen wollte. Der Schwarzhaarige behandelte sie in der Öffentlichkeit durchaus anders als früher, aber er ließ nicht erkennen, dass sie seit nunmehr fast einem halben Jahr eine Beziehung führten. Sakura war sich sicher, dass Sasuke tiefere Gefühle für sie hegte. Er zeigte es ihr immer wieder in seinen Gesten und Berührungen, doch eben nur wenn sie unter sich waren. Naruto und Kakashi die es bereits wussten, behielt die Beziehung der beiden für sich, wobei der Uzumaki mittlerweile dazu übergegangen war, seine anzüglich Kommentare, sogar vor ihren Freunden zu erwähnen. So langsam wurden die argwöhnischen Blicke immer mehr und Sakura und Sasuke mussten noch vorsichtiger zu Werke gehen, zumal die Haruno in jedem Fall das Gerücht vermeiden wollte, dass sie sich mit einer gewissen weißhaarigen ANBU den Uchiha teilte. Noch immer ärgerte sich Sakura darüber, dass Ino nicht einfach ihre Klappe hatte halten können und überall herum erzählte, dass sie Sasuke mit Kori in einer eindeutigen Situation erwischt hatte. Ein gehauchter Kuss in den Nacken riss sie aus ihren Gedanken und sie lächelte dem Schwarzhaarigen entgegen, als er sich ihr gegenüber niederließ. „Warum bist du schon auf?“ Sakuras Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Sasuke kannte ihre Macken mittlerweile ziemlich genau und wusste, dass sie nur schwer aus dem Bett kam. Heute jedoch war sie sogar vor dem Wecker aufgewacht und leise ins Bad verschwunden, nachdem sie eine starke Übelkeit verspürt hatte. Die Rosahaarige stand kurz vor einer Panik als ihr über der Kloschüssel der Gedanke kam, vielleicht schwanger zu sein. Eine kurze Überprüfung hatte jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall war und sie sich auf der Mission wahrscheinlich nur den Magen verdorben hatte. Sakura wäre auch sehr überrascht gewesen wenn ihr Medic-Jutsu, das sie regelmäßig zur Empfängnisverhüttung einsetzte, versagt hätte. „Ich konnte nicht mehr schlafen.“ >Was ja auch nicht verwunderlich war, wenn man kurz davor stand, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen < fügte sie noch in Gedanken hinzu. Ihr Erlebnis hatte Sakura jedoch vor Augen geführt, dass es Zeit wurde die Fronten zu klären. So konnte es einfach nicht mehr weitergehen. Ihre beiden Jobs und die zweite Identität unter einen Hut zu bekommen, war schon schwierig genug, da konnte sie nicht auch noch den Stress einer heimlichen Liebschaft gebrauchen. Allerdings musste sie jetzt los, wenn sie nicht schon wieder zu spät ins Krankenhaus kommen wollte und so fragte sie lediglich, ob sie sich heute Abend noch sehen würden. Mit einem kurzen Nicken, antwortete Sasuke: „Ich habe erst in vier Tagen wieder eine Mission.“ Sakura stieß einen kleinen Seufzer aus. Sie wünschte sie könnte das auch von sich behaupten. Die nächsten zwei Tage war sie im Krankenhaus eingeteilt und danach hatte sie nur einen Tag Urlaub, bevor sie ebenfalls wieder auf Mission musste. Noch während sie sich mit einem Kuss verabschiedete, entschloss sich die Rosahaarige um ein paar Wochen Urlaub für Kori zu bitten. -------------------------------------------- Nach einem lange Tag verabschiedete Sakura endlich ihren letzten Patienten und warf ihren Arztkittel in den Wäscheschacht des Behandlungszimmers. Sich streckend schlug sie den Weg nach draußen ein und hatte insgesamt wenig Lust auf das Treffen im Ichirakus, zu dem Naruto sie bei einem kurzen Besuch überredet hatte. Gerade als sie die Glastür des Hospitals sich schloss, grinste ihr Sai entgegen und fragte ob er sie begleiten durfte. Etwas perplex nickte die Rosahaarige nur und folgte ihm durch die bereits dämmrigen Straßen. Sie sah Sai nur noch selten und war überrascht, dass er sie abholte. Doch der Schwarzhaarige gab von sich aus keine Erklärung für sein Verhalten und erzählte nur von seiner letzte Mission. Sakura stempelte sein Verhalten einfach als eine seiner komischen Ideen der Förderung zwischenmenschlichen Verhaltens ab – wie er es gerne nannte – und erzählte ihrerseits etwas von der Krankenhausarbeit. Vor Narutos Lieblings-Nudelbar erwartete sie bereits ein aufgeregt wirkender Chaot und ein ziemlich griesgrämiger Sasuke. Die Miene des Uchiha drückte deutliches Missfallen aus, dass der Rosahaarige unbegreiflich war. Normalerweise setzte er diesen Blick nur auf, wenn Kakashi ihr – Sasukes Meinung nach – zu nahe kam. Noch immer etwas irritiert begrüßte sie die beiden und folgte Naruto ins Ichirakus. Die finsteren Blicke des Uchihas, mit denen er Sai bedachte, entgingen ihr dabei völlig. Inos, Tentens und Hinatas Team waren bereits anwesend und begrüßten sie mit einem amüsierten Grinsen. So langsam kam in der Haruno immer mehr der Verdacht auf, dass irgendetwas faul war, vor allen Dingen als sie zu ihren Freundinnen sitzen wollte und kurzerhand zwischen Lee und Kiba gesetzt wurde. Eine Sitzordnung die ihr alles andere als gefiel. Lee, der schon immer einer ihrer aufdringlichsten Verehrer war, konnte sein Glück scheinbar kaum fassen und ging Sakura bereits nach fünf Minuten mit seinen Liebesbekundungen auf die Nerven. Kiba erwies sich jedoch nicht wirklich als besserer Sitznachbar, da sein dreckiges Grinsen und die anzüglichen Bemerkungen ihrer Figur, bereits unverschämte Ausmaße annahmen. Die Rosahaarige war so damit beschäftigt ihre Selbstkontrolle aufrecht zu erhalten, damit sie die beiden nicht einfach an die nächste Wand beförderte, dass ihr abermals die Blicke des Uchihas entgingen. Naruto, dessen Grinsen immer breiter wurde, beugte sich zu Ino und sagte: „Na hab ich nicht gesagt, dass es funktionieren würde.“ Die Blonde warf einen Seitenblick auf Sasuke und antwortet flüsternd: „Schön du hast Recht gehabt, er ist wirklich eifersüchtig. Aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was passiert wenn dein lieber Freund durchdreht. Ich wischte ganz sicher nicht die Sauerei auf, wenn er Lee und Kiba zu Mus verarbeitet.“ Von Shikamaru war ein genervtes „Mendokuse“ zu vernehmen, während Hinata und Tenten ihre Blicke immer wieder zwischen Sasuke und Sakura hin und her wandern ließen. Die Haruno schien von der Wut des Schwarzhaarigen nichts mitzubekommen und dass obwohl die Ausstrahlung seines Chakras immer bedrohlichere Züge annahm. Kiba der Narutos Plan sehr euphorisch zugestimmt hatte und diesen mit erheblichem Spaß durchführte, fühlte mehr und mehr ein beklemmendes Gefühl. Instinktiv zog er sich mehr und mehr von der Rosahaarigen zurück. Lee verfügte leider nicht über genügen Feingefühl um die Todesblicke zu bemerken, die ihm zugeworfen wurden. So kam es wie es kommen musste, als er Sakuras Hand ergriff und sich im nächsten Moment an der Wand wiederfand, wie eine lästige Mücke die zerquetscht wurde. Mit einem entsetzt ausgerufenen „Sasuke“ sprang die Rosahaarige von ihrem Platz und zog den Uchiha von Lees Kragen, der noch immer nicht richtig verstand, was gerade passiert war. Bis auf einige Platzwunden und blaue Flecke schien Lee glücklicherweise nicht zu fehlen, doch konnte die Medic-nin dies nicht mit Bestimmtheit sagen, da Sasuke sie um die Mitte fasste und von dem Mann fortzog, bevor sie ihre Untersuchung abschließen konnte. „Sasuke bist du verrückt geworden? Lass mich sofort wieder los?“ Der Griff des Uchihas war jedoch unerbittlich und zog sie nur noch näher an seine Brust, so dass sie deutlich seine Brust an ihrem Rücken spüren konnte. Wütend versuchte sie sich zu befreien, hielt aber augenblicklich inne als sie Narutos schallendes Gelächter hörte. Deutlich hörte sie die Wut in Sasukes Stimme, als er den Uzumaki förmlich anknurrte. „Dobe, was soll das?“ Sich noch immer die Lachtränen aus den Augen wischend, antwortete der blonde Chaot amüsiert: „Nichts weiter, ich wollte dir eigentlich nur zeigen, dass Sakura eine anziehende Wirkung auf das andere Geschlecht hat und du sie dir lieber sichern solltest, ehe es ein anderer tut. Wie ich sehe hast du wohl kapiert, nicht wahr Teme?“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Sakuras Wangen, als ihr auf Naurtos Worte hin sämtliche Anwesend entgegen grinsten und ihr bewusst wurde, dass Sasuke seinen Klammergriff um ihre Mitte noch immer nicht gelöst hatte, während er dem Blonden engegenbrummte. Sie versuchte über die Schulter zu ihm aufzusehen, doch die große Nähe verhinderte das Drehen ihres Kopfes. Mit klopfendem Herzen wartete sie auf eine weitere Reaktion, dich auch prompt folgte. Schneller als die Rosahaarige reagieren konnte, drehte der Uchiha sie in seinen Armen herum und drückte seine Lippen auf die ihren. Der Kuss war so voller Gefühl und Leidenschaft, dass es Sakura den Atem raubte. Nur am Rande bekam sie noch mit, wie Sasuke sie an der Hand aus der Bar hinter sich herzog und sie das Gegröle ihrer Freunde noch bis um die nächste Häuserecke verfolgte. Erst nachdem mehrere Blocks zwischen ihnen und dem Ichirakus lag, blieb der Schwarzhaarige stehen und zog die noch immer überraschte Haruno in seine Arme. Der Kuss und die Umarmung waren seine Art zu sagen, dass sie ihm gehörte. Seine Gründe, die Beziehung zu Sakura zu verheimlichen hatten sich in Luft aufgelöst, als er sie umringt von anderen Männern gesehen hatte. Er hatte Hemmungen gehabt eine offizielle Beziehung mit ihr einzugehen, weil er sich davor fürchtete sie wieder zu verlieren. Dabei hatte er jedoch übersehen, dass ihm diese noch eher passieren konnte, wenn ich sich nicht endlich zu ihr bekannte. In gewisser Weise war er Naruto sogar dankbar dafür, dass er ihn gezwungen hatte seine Gefühle für die Rosahaarige offen zu legen. Die Sonne war bereits untergegangen und Sakura schmiegte sich enger an ihre Wärmequelle und erwiderte die Umarmung. Sie war sich noch nicht im Klaren darüber, ob sie nun glücklich darüber sein sollte, dass ihr Zusammensein bekannt war oder nicht. Was wenn Sasuke wieder auf Abstand ging, weil er es eigentlich nicht hatte öffentlich machen wollen. Etwas unsicher, fragte sie den Schwarzhaarigen wie es nun weitergehen sollte. „Hn, zuerst einmal sollten wir uns wohl für ein Haus entscheiden. Das ständige hin und her ist mehr als lästig. – Und du solltest dich daran gewöhnen, mich in Zukunft noch öfter um dich zu haben.“ Verständnislos und doch freudig erregt blitzten ihm Sakuras grüne Augen entgegen und er verwickelte sie erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Atemlos trennten sich die beiden voneinander und Sasuke schaute tief in die strahlend Smaragde. „Ich möchte Kakashi als deinen Teampartner ablösen. Ich will das du von nun an, in allen Belangen, zu mir gehörst!“ Mit einem freudigen Schluchzen verstärkte Sakura ihre Umarmung. Er hatte seine Empfindungen ihr gegenüber nicht direkt ausgesprochen und doch konnte er ihr kein schöneres Zugeständnis machen. Glücklich zog sie seine Lippen auf die ihren und versank in dem Kuss, den Sasuke voller Gefühl erwiderte. ENDE -+-+-+-+-+-+-+--+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+- Nach langem hin und her, habe ich mich nun doch entschlossen eine Fortsetzung zu dieser FF zu schreiben, jedoch nicht gleich. Ich möchte mindestens noch zwei meiner anderen FFs abschließen, bevor ich mich an die Fortsetzung mache - sonst verlier ich irgendwann den Überblick... Ich hoffe das Ende hat euch gefallen und war einigermaßen zufriedenstellend! Werd auf jeden Fall Bescheid geben, sobald die Fortsetzung kommt - natürlich nur denen die mir auch ein Kommi dagelassen haben *Grins* VLG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)