Geist des Friedens [YuKa] von phinix (Der Ewige Kampf 2) ================================================================================ Kapitel 3: Ein netter Empfang ----------------------------- Für mein liebes Wölfchen, dafür, dass sie sich nach all den Jahren meine Kapitel und Launen noch immer antut. Kapitel 3: Ein netter Empfang „Siehst du das da?“, erklang Yuriys Stimme, während er mit der Hand nach vorne zeigte. Rote Augen folgten dem ausgestreckten Finger, bevor sie einen Berg entdeckte. Hoch ragte dieser auf, wobei die Spitze hinter dichten Wolken versteckt war. Knapp nickte Kai. „Ja, aber darüber sollten wir wirklich nicht. Vielleicht finden wir einen unterirdischen Durchgang, oder etwas ähnliches. Mir macht die Kälte ja nichts aus, aber dir schon. Wir sind nicht passend für Schnee gekleidet“, bemerkte er nachdenklich. „Ich weiß Kleiner. Wir brauchen eh langsam Schutz, immerhin geht bald die Sonne auf. Ich sehe mich schon nach einer kuscheligen Höhle um, aber nichts.“ „Ich hasse es. Der Tag ist länger als die Nacht und wegen mir kommen wir nie weit. Immer wieder brauchen wir Schutz, da die Sonne aufgeht. Es wäre viel einfacher, wenn ich ebenfalls ein Lycaner wäre, wie du“ Lächelnd schüttelte Yuriy den Kopf, dass seine roten Haare in einer sanften Bewegung hin und her wehten. Er hob die Hand, strich sanft über die kalte Wange seins Geliebten. „Wärest du ein Lycaner, wärest du nicht mehr du. Ich liebe dich, so wie du bist. Außerdem hat es Vorteile. Würde dich, die Sonne nicht stoppen, würdest du weiterziehen, bis du vor Erschöpfung zusammen brichst, so bist du gezwungen zu rasten. Ich bereue nichts an der Situation, ausser das ich mir ein Bett herbei wünsche um mal wieder etwas Bewegung mit dir zu betreiben, während draussen die Sonne aufgeht. Nur du, ich und berauschender Sex“, schnurrte er, wobei seine blauen Augen vor Freude glitzerten. Er schien völlig gefesselt zu sein von dem Bild, dass in seinem Kopf aufstieg. „Mit dem Bett könnte sich was machen lassen.“ Abschätzend legte Kai den Kopf schief, während sich sein Blick in der Ferne verlor. „Ich wittere Menschen, ein Dorf.“ „Du kannst ein Dorf riechen? Es könnte doch sonst was sein, ein Kriegsherr, das durch das Land zieht.“ „Nein, es ist ein Dorf. Es hat außerdem nichts mit Riechen zu tun, du Idiot. Ich sehe es von hier aus. Guck doch mal“, forderte Kai ihn Augen rollend auf. Vor ihnen erhoben sich Häuser aus der Dunkelheit. Sie waren fast finsterer als die nächtliche Umgebung, und nur vereinzelte Feuer erhellten diesen Ort. Lampen waren vor die Tür gehängt, in denen Licht brannte. Unruhig flackerte die Flamme im Wind. Hin und wieder zuckte das Feuer, dann schien es als würde sie jede Sekunde ausgehen, aber brannte sie unermüdlich weiter. Langsam nährten sie sich dem Dorf, so dass sie immer mehr Einzelheiten erkannte. Es war nun nicht mehr verwunderlich, warum man kein Licht aus dem inneren der Häuser sah. Mit dicken Brettern waren die Fenster zugenagelt, als würden die Menschen Angst haben, dass etwas hinein käme und um die Türrahmen hingen dicke Knoblauchketten. Menschen schützen sich damit vor Vampiren, auch wenn sie nicht wirklich wirkten. Es war ein Mythos, der Menschen sicher stimmen sollte. Kurz tauschte das Paar Blicke aus. Die roten Augen spiegelten Zögern wieder, während Yuriy nur mit den Schultern zuckte. „Wir haben kaum eine Wahl Schatz. Wir brauchen ein Zimmer, die Uhr tickt“, erinnerte er ihn leise mit gesenkter Stimme. Er wusste, dass sie beobachtet wurden. Zwischen den einzelnen Holzbrettern waren winzige Spalten gelassen, durch die sie nun angestarrt wurden. Die Blick bohrten sich in ihre Körper. Sicherlich fragten sich die Menschen nun, ob sie Freund oder Feind waren. Hoffentlich würden sie am Ende zu ersteren tendieren, wer wusste was sonst gesehen würde… Auf einmal wurde eine Tür aufgestoßen. Ein lautes quietschten erhob sich in die Stille der Nacht, als die Türscharniere protestierten. Eine hochgewachsene Gestalt stand im Türrahmen. Hinter ihm war ein schwaches Licht, dass seine Konturen verstärkten. Ein Mantel hüllte seinen Leib ein, während ein Hut auf seinem Kopf war. Die Hände hielten etwas fest umklammert, während er mit kraftvollen Schritten dichter kam. „Bleibt wo ihr seid und haltet die Hände da, wo ich sie sehen kann, oder ich drücke ab“, knurrte die raue Stimme, während die Armbrust, die er trug, von Kai zu Yuriy und zurück schwenkte. Erst jetzt als der Mann dichter kam, konnte sie Einzelheiten erkennen. Das Gesicht war gezeichnet vom Leben. Die Falten waren tief, die Augen kalt, doch zeugten sie zeitgleich von einer Weisheit, die nur das Alter brachte. Das Schulterlange weiße Haar wehte leicht im Wind, als wäre es ein Schutz für seine Kehle schlang es sich wieder auf die Haut. Das was am meisten heraus stach war die Narbe, welche sich über seine Lippe zog. Sie begann auf der linken Gesichtshälfte, kurz unter der Oberlippe und zog sich dann in einen fast Gerade strich hinab Richtung Kinn. Trotz seines Alter schien noch unglaubliche Kraft in en Knochen zu stecken, da noch nicht mal die Armbrust zitterte. „Wer seid ihr? Oder sollte ich besser fragen was? Und was habt ihr um diese Zeit hier zu suchen? Niemand reist mitten in der Nacht durch ein gefährliches Land, wie dieses hier“, herrschte er sie an. Die Augen wirkten äußerst wach, während er sie musterte. Beschwichtigend hob Yuriy die Hände, wobei ein unbeirrtes Lächeln auf seinen Lippen lag. „Guten Abend. Ich bin Yuriy und das ist mein Begleiter Kai. Wissen sie, wir kommen von weiterer und haben uns wohl etwas verlaufen. Erst wollten wir aufgeben und im freien kampieren, als wir das Licht dieses bezaubernden Dörfchens sahen. Wir hatten gehofft ein Zimmer zu bekommen für einen Tag. Wir sind müde von der langen Reise und wollen nun schlafen. Wegen meines Begleiters sind wir die ganze Nacht gegangen. Angeblich kannte er den Weg und es wäre nicht mehr weit. Eigentlich heißt es ja Frauen können sich nicht orientieren, aber bisher wirkte Kai immer sehr männlich… Naja, wie man sich irren kann.“ Bei dem Worten blitzen Kais Augen auf. In seinem Kopf spiegelten sich jetzt schon zahlreichen Dinge ab, die er Yuriy antun würde für diese Aussage. Jedoch wäre es nicht ratsam jetzt laut ihn zur Schnecke zu machen, zumindest nicht, solange sie mit einer Waffe bedroht wurden. So fraß er seinen Frust in sich hinein. Derweil zuckte der weißhaarige alte Mann nicht einmal mit der Wimper. Aus unergründlichen Augen starrte er Yuriy an. „Selbst wenn sie die Wahrheit sagen, verstehen sie sicherlich, dass ich mich davon überzeugen muss. Das sind schwere Zeiten, viele Vampire streifen durch das Land, deshalb werden wir einige Test machen... Wenn sie bestehen dürfen sie bleiben, wenn sie scheitern werden sie sterben.“ Unbekümmert zuckte Yuriy mit den Schultern. „Ich sehe darin kein Problem. Aber sicherlich haben sie nichts dagegen, wenn nur einer von uns den Test macht. Beide wäre nur Zeit Verschwendung, außerdem würde ein Vampir niemals mit einem Mensch umher ziehen. Eher würde er ihn aussaugen, töten oder verwandeln. Also lassen sie uns beginnen, Herr…? Wie war noch mal ihr Name?“, erkundigte sich Yuriy. „Ich habe meinen Namen nicht gesagt, und ich habe nicht vor dies zu suchen. Namen geben andere zu viel macht über einen… doch bin ich einverstanden, dass nur einer den Test macht, aber versagt einer sterben beide… Hier!“, mit diesen Worten zog er mittels der Freien Hand einen Flachmann aus der Tasche und warf ihn Yuriy zu. Geschickt fing dieser die Flasche auf. Deutlich spürte er die kühle des Silbers. Silber war für seinesgleichen gefährlich, aber nur wenn man es in ihr Leib bohrte. Er hatte kein Problem mit Kontakt von Silber, so lächelte er den Mann nur an. Dieser knurrte: „Trinken, und zwar alles.“ Ergebens ergriff Yuriy den Deckel und schraubte ihn ab. Sofort kam ihm eine Briese aus des Flascheninnere entgegen. Die Entscheidung Kai aus den Test herauszuhalten schien sehr gut gewesen zu sein, da er sofort das Weihwasser witterte. Hätte Kai das getrunken… nun ja, es wäre durchaus schmerzhaft. Langsam hob er nun die Flasche an und trank einige Züge. Es schmeckte fast wie normales Wasser, nur etwas süßer. Als er die letzen Züge genommen hatte drehte er den Flachmann um, um zu beweise, dass nichts mehr drin war. Ein vereinzelter Tropfen rann hervor und perlte zu Boden. „Schmeckte fast schon lecker. Haben sie noch mehr?“, erkundigte sich Yuriy. Er wusste nicht was er erwartet hatte in den Augen des Menschen zu sehen, Erleichterung oder Enttäuschung, doch nichts dergleichen spiegelte sich in ihnen. Sie blieben kalt und leer. „Test Nummer 1 bestanden. Doch hat das nichts zu sagen. Kommen wir zu Nummer 2“, mit diesen Worten schritt er auf Yuriy zu. Blitzschnell zog der Mann, schneller als man in seinem Alter vermuten würde, eine Kette hervor, welche er Yuriy gegen die Handfläche drückte. Kalt lag das silberne Kreuz auf der Haut, aber sonst geschah nichts. „Habe ich nun bestanden?“, erkundigte sich der Rothaarige grinsend. Irgendwie fand er die Tests ja süß. Pech nur, dass er sie an dem falschen durchführte. Bei Kai hätte er schon längst ein mehr oder weniger negatives ergebenes. Bei er Frage erhielt er ein knappes Nicken. „Schönen Aufenthalt.“ Schon wand der weißhaarige Mann sich um und ging. Fest umschlossen seine Finger die Kette, wie einen Anker. „Schon seltsam der Mann“, murmelte Kai leise, als er an Yuriys Seite trat. Er war erleichtert darüber, dass alles gut gegangen war, auch wenn es verdammt riskant war. Der Roh Rothaarige zuckte nur mit den Schultern. „Ich mochte ihn.“ „War klar, ihr seid beide etwas verschroben.“ „Hey!“, empört plusterte Yuriy die Wangen auf, doch ging sein Gefährte nicht mal darauf ein. Unbeirrt schritt er an ihm vorbei und steuerte das Gasthaus an, aus dem er alte Mann kurz vorher rausgekommen war. Leicht leckte sich Yuriy über die Lippen, als sein Blick auf Kais Hintern lag, und dessen sinnliche Hüftbewegungen. „Beweg dich Wölfchen, oder aber du darfst heute vor der Tür schlafen.“ Im Gasthaus wurden sie direkt überfreundlich von der etwas korpulenteren Wirtin empfangen. „Es tut mir wirklich leid, was eben da draußen geschehen ist. Wissen sie, wir haben in letzter Zeit Vampirprobleme. Außerdem diese Gerüchte… ach vergessen sies, ich will ihnen ihre Reise nicht vererben.“ Schnell winkte sie ab, wobei sie ihnen den Zimmerschlüssel überreichte. Neugierig lag ein Paar roter Augen auf ihr. Leicht legte Kai den Kopf schief. „Wie meinen sie das, von wegen Gerüchte? Und keine Angst, so leicht verdirbt uns niemand etwas.“ „Nun ja, wissen sie… es gibt solche Gerüchte von einem Vampir. Er zieht momentan durch das Land und lässt eine Blutspur hinter sich. Man munkelt er suche etwas, und nachdem er keine Antwort bekommen hat metzelt er das ganze Dorf nieder. Man nennt ihn den orangehaarigen Teufel, auch wenn mich das verwirrt. Wenn er alle tötet, wie kann man dann sein aussehen kennen? Sicherlich ist das alles mal wieder Spinnerei von einem Wichtigtuer“, meinte sie kopfschüttelnd. Derweil verspannten sich unbemerkt ihre neuen Gäste. Kurz tauchten sie ein Blick aus, und ohne ein Wort zu wechseln, wussten sie, dass sie an die selbe Person dachten. Brooklyn war auf der Suche nach etwas, oder wen… Derweil fuhr die Wirtin unbeirrt fort: „Ich sagte ja, ich will ihnen keine Angst machen. Doch im Dorf sind alle übervorsichtig, deshalb ist ja auch der Vampirjäger hier, den sie bereits kennen gelernt haben. Er ist etwas rüpelhaft, doch ist es nur zu Sicherheit des Dorfes, sie müssen es ihm also nachsehen. Wer sein ganzes Leben Vampire jagt wird wohl etwas paranoid. „Wie heißt er eigentlich?“, erkundigt sich Yuriy, während er sich leicht über den Tresen lehnte. „Van Helsing. Früher war er sehr gut, heute jedoch ist er etwas… Eigentlich soll man ja nichts schlechtes über Menschen sagen, aber ich fürchte diese Vampirjagd hat ihn verrückt werden lassen. Er hat den Bezug zur Realität verloren und wittert nun überall Verrat und Vampire. Armer alter Mann, er sollte sich endlich zur Ruhe setzen, aber scheinbar will er im Kampf sterben. Hoffentlich nicht hier…“ murmelte sie am Ende nur noch. „Nun, ist ja auch egal. Ich wünsche ihnen eine wunderschönen Aufenthalt. Genießen sie doch das Wetter, es soll Sonne geben, dann sieht da Dorf gleich viel liebreizender aus.“ „Danke aber nein, danke.. Ich fürchte wir werden nicht mal aus dem Zimmer herauskommen, sie verstehen?“, schnurrte Yuriy und zwinkerte. Er überging gekonnt den Ellenbogen, der sich in seine Seite bohrte. Und so rot, wie die Wirtin wurde, verstand sie außerordentlich gut. Eine kluge Frau. ****** Hoffe es hat euch gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)