ObitoKakashi und Obito - in FinalFantasy von abgemeldet (3. Kappi on :)) ================================================================================ Kapitel 1: Verräter! -------------------- Tach zusammen! *g* Hier kommt mein erstes Kappi~ Hoffe es gefällt euch und - ich würde mich über Kommis freuen ;) Zur Unterhaltung, wenn ihr wollt: http://www.youtube.com/watch?v=WYeDsa4Tw0c Bis dann~ Eure _Kashi_Obito ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rasch durchquerte er den von Sonnenlicht durchfluteten Gang. An jedem Fenster funkelte seine polierte Rüstung durch den Schein der Sonne auf und blitzte in alle Richtungen. Seine Schritte hallten von dem hohen Gewölbe wider. Ansonsten war es still. Schließlich erreichte er die große Tür, bewacht von zwei imperialen Schwertkämpfern, und trat ein. „Ah, Hauptmann Kakashi.“ Richter Ghis drehte sich zu ihm herum, in kompletter Rüstung und schwarzem Umhang. Kakashi kam näher und blieb mit gebührendem Abstand vor ihm stehen. „Ihr wolltet mich sprechen?“ „Ja. Es gibt einige Unruhen in Rabanastre. Eine Gruppe junger Leute – wahrscheinlich aus dem Untergrund - macht sich über das Imperium lustig und stiehlt Geldbeutel oder bewirft die Soldaten mit Abfall. Ein Soldatentrupp wurde sogar angegriffen und ist bis jetzt spurlos verschwunden.“ Kakashi hob eine Augenbraue und hörte weiter zu. „Bis jetzt konnten die Übeltäter weder gefangen, noch identifiziert werden. Allerdings meinten einige Händler Spuren und sogar Patrouille gehende Untergründler in der Westwüste Dalmascas gesehen zu haben; die Bande kommt also von dort... Wenn Lord Vayne davon erfahren sollte, wird er nicht erfreut sein und Ihr wisst was das bedeutet. Also findet sie! Geht alleine, wenn nicht anders möglich.“ „Gibt es ein Zeitlimit?“ „Das kommt ganz auf die Stärke dieser Truppe an und wie gut Sie sind... Ach ja, und wir brauchen keine Lebendigen.“ Der Hatake nickte, zum Zeichen, dass er verstanden hatte und wandte sich ab. Ein wenig geblendet durch die Helligkeit, die draußen herrschte, zog er durch die Straßen, Richtung Westtor. Proviant hatte er genug, ebenso Waffen. Seine Rüstung würde ihn nur stören, also hatte er sie in seiner Wohnung gelassen. Langsam stieg er die Stufen zum Westtor hinab, ging am Luftschiffterminal vorbei und gelangte in die Westwüste Dalmascas. Die Sonne stand im Zenit. Eine sengende Hitze legte sich über die weite Sandebene und ließ die Luft flimmern. Kein Lüftchen wehte. Nach kurzen Überlegungen ging er gen Osten, da dort meist nur Wölfe und Stridigdaen anzutreffen waren; einfache Gegner. Folglich eine gute Umgebung für Revolutionäre. Kakashi trabte schwitzend seines Weges, die nassen, silbergrauen Haare klebten ihm an der Stirn. Es war eine mühsame Suche. Ab und an traf er Händler und fragte nach ungewöhnlichen Leuten, allerdings konnte ihm niemand einen entscheidenden Hinweis geben. Insgesamt war er zwei Tage unterwegs gewesen, und auch der dritte Tag neigte sich dem Ende zu, als er endlich mehrere Fußabdrücke im heißen Sand fand. Sie waren deutlich abseits der normal benutzen Pfade und gingen zudem in verschiedene Richtungen, woraus zu schließen war, dass hier öfters jemand lang gegangen sein musste. Manche waren sogar noch frisch… Kakashi folgte den frischen, in die sinnvollste Richtung gehenden, Abdrücken von einer einzelnen Person. Sie endeten mitten in einem verlassenen Tal, welches, außer durch die Passage durch die er hineingekommen war, rundum von Fels umschlossen wurde. Kakashi schaute sich um. Kein Lebenszeichen weit und breit. Derjenige war anscheinend in seinen eigenen Fußstapfen zurückgegangen, um… ‚Eine Falle...’ Kakashi hörte leises Scharren hinter sich und drehte sich langsam um, eine Hand an seinem Schwertgriff. Wie erwartet wurde der Ausgang versperrt - von gut dreißig Jugendlichen. Ein schwarzhaariger Junge, ungefähr in seinem Alter, trat vor und rief zu ihm herüber: „Wer bist du? Einer von den Imperialen?“ „Sehe ich so aus? Und wenn würde ich es dir nicht sagen.“, entgegnete Kakashi gelassen. „Möchtest du uns nichts Weiteres erzählen?“ „Seid ihr die Grenzüberwachung? Nein. Muss ich euch sagen, warum ich mich hier aufhalte? Nein. Aber danke, ich habe gefunden was ich suchte...“ Die Augen des Jungen wurden schmal und er verschränkte die Arme. „Wie du meinst. Na los, holt ihn euch!“ Auf seinen Befehl stürmte die Hälfte der Anwesenden auf den Silberschopf zu, doch anstatt sein Schwert zu ziehen, murmelte er etwas und hielt den Angreifern seine Handfläche entgegen. Ein greller Lichtblitz schoss hervor und breitete sich auf einer Ebene kreisförmig aus. Die Druckwelle erfasste die Heranstürmenden und warf sie zurück. ‚Verdammt, Magie... Dagegen haben wir keine Chance’, dachte Obito und beobachtete die Szenerie vor sich. Die Angreifenden schienen nicht verletzt, der Silberhaarige hielt sie nur auf Abstand. Obito musterte ihn abschätzend. Er schien nicht sehr viel älter zu sein als er, trug schwarze Sachen, allerdings keine Rüstung. Obito grinste. Im Nahkampf würde dieser Kopfgeldjäger, oder wer auch immer er war, keine Chance gegen ihn haben. Mit einem metallischen Klingen zog Obito sein Schwert, wartete die nächste Druckwelle ab und rannte entschlossen los. „Überlasst ihn mir!“, brüllte er und die Umstehenden wichen zurück. Kakashi bemerkte, wie etwas Schwarzes auf ihn zuschoss und wusste, dass er keine Zeit mehr hatte eine Formel zu murmeln; er sah nur das Aufblitzen einer Klinge und wich dem Schlag blitzschnell aus. Der schwarzhaarige Junge von vorhin hieb überrascht in den Sand. „Hör mir zu: Ich will nicht gegen euch kämpfen.“, sagte Kakashi ruhig, keine Manneslänge von ihm entfernt. Er sah dem Jungen direkt in die Augen. „Das ich nicht lache!“, erwiderte der Schwarzhaarige, riss das Schwert aus dem Sand und umfasste das Heft fester. Beim Anblick von diesen Augen wurde ihm schwindlig. „Und was sollen diese Druckwellen? Reflex, oder was?“ Kakashis Mundwinkel zuckten. „Das war Notwehr.“ Der Junge machte ein verächtliches Geräusch. „Du wolltest ja nicht sagen, wer du bist.“ „Stimmt.“, sagte Kakashi trocken. Sein Gegenüber presste die Lippen aufeinander. Ohne Vorwarnung stürmte er auf ihn zu und schwang sein Schwert. Kakashi sah sich gezwungen sein eigenes zu ziehen und wich dem Angriff aus. Abermals grub sich die Waffe mit einem dumpfen Laut in den Boden. Kakashi holte aus. In letzter Sekunde riss der Schwarzhaarige sein Schwert hoch. Mit einem Kreischen prallten die beiden Klingen aufeinander. Der Schlag durchfuhr Obitos Arm und lies ein unangenehmes, taubes Prickeln zurück, doch er war sofort wieder auf den Beinen. Der Silberhaarige griff weiter an, diesmal mit präzisen, schnell aufeinander folgenden Attacken. Er ließ Obito keine Zeit zum Angriff und dieser merkte wie seine Kraft schwand. Seine Bewegungen wurden langsamer. Verbissen versuchte Obito weiter die Schläge zu parieren, musste allerdings einige Treffer einstecken. Aber sein Gegner wollte ihn anscheinend tatsächlich nicht verletzten und traf nur mit der flachen Seite des Schwertes. Obito wurde wütend. Lange würde er das nicht mehr durchhalten; der Silberhaarige drängte ihn immer weiter zurück... Da! Eine Lücke in der Verteidigung des Silberhaarigen. Obito sprang vor, umging geschickt des Gegners Klinge und konnte ihm das Schwert an die Kehle legen. Ein triumphierendes Lachen entfuhr ihm. Niemand sagte etwas. „Überleg es dir gut.“, ermahnte ihn der Silberhaarige und grinste spöttisch. Obitos Kumpanen fingen an unterdrückt zu lachen. Obito verstand nicht und suchte das Schwert des Silberhaarigen. Er hielt es noch immer in der Hand – und zwar genau zwischen Obitos Beinen. Obito kochte vor Zorn, funkelte seinen Gegenüber hasserfüllt an und löste widerwillig die Klinge von dessen Hals. Auch der Silberhaarige zog sich zurück und beide standen wieder in Position. ‚Er hat Angst’, stellte Kakashi fest und besah sich seinen starrsinnigen Gegner genauer. Er war von mittlerer Statur und recht gut in Form. Des Weiteren trug er dunkle Kleidung und, genau wie er, keine Rüstung. Sein offenes Hemd offenbarte eine gute Sicht auf seinen trainierten Oberkörper... Irgendwie fühlte sich Kakashi zu ihm hingezogen, etwas Besonderes ging von ihm aus... ‚…Magie?’ Nur je mehr er darüber nachdachte, desto schneller entschwand es ihm. Kakashi schüttelte den Kopf und fokussierte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Schwarzhaarigen. „Verstehst du nicht? Lass uns lieber reden.“ Doch Obito dachte nicht daran und griff erneut an. Langsam wurde es Kakashi zu blöd. Mit einem kurzen Schlenker aus dem Handgelenk entwaffnete er seinen Gegner, fing dessen Schwert auf und steckte es neben sich in den Sand. Dann wandte er sich der gaffenden Gruppe zu. „Ich will euch an niemanden verraten, töten oder sonst was. Ich heiße Kakashi und komme aus dem Untergrund.“ Ein aufgeregtes Murmeln ging durch die Reihen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. „Ich vertraue dir.“, sagte jemand plötzlich aus den hinteren Reihen. Belver, der Älteste, ging langsam auf Kakashi zu. Er war erst später dazu gestoßen und hatte amüsiert den Kampf mitverfolgt. „Was?!“ Obito stand keuchend da und starrte seinen Anführer entgeistert an. Auch andere Jungen riefen dem Leader protestierend hinterher. Belver ignorierte es geflissentlich und blieb ohne Furcht kurz vor Kakashi stehen. „Am besten du erzählst uns mehr, aber nicht hier... Leg deine Waffen ab.“ Kakashi tat wie ihm geheißen und übergab seine Sachen einem wartenden Jungen, der sie ängstlich entgegen nahm. „Kommt. Ab ins Lager!“, rief Belver. Die beiden aufgestellten Wachen am Eingang der Zertenian-Grotten sprangen alarmiert auf, als sie die aufgeregte Gruppe näher kommen sahen, mit Kakashi in der Mitte, doch Belver machte eine beschwichtigende Handbewegung und sie bezogen misstrauisch ihre alte Stellung. „Du bist also der Boss hier, Bel?“, fragte Kakashi leise zu Belver gewandt, während sie durch ein Gewirr von Gängen und Tunneln gingen. Er kannte diese Grotten nur zu gut... „Ja“, seufzte Belver in dem selben, gedämpften Tonfall, „Ich bin hier der Älteste und muss diese Truppe anführen. Nicht immer so einfach.“ Er grinste und fragte dann ernst: „Wie kommst du eigentlich hierher, Kakashi?“ „Ihr macht Probleme beim Imperium.“ „Ah, endlich kommt es durch.“ „Ihr müsst vorsichtiger sein.“, warnte Kakashi eindringlich. „Ich habe den Befehl euch verschwinden zu lassen.“ Belver sah ihn nachdenklich und ein wenig erschöpft an. „Was soll man machen? Wenn nichts getan wird sind wir verurteilt und wenn wir etwas tun, auch. Also, wo ist da der Unterschied?“ „Du hast Recht.“, stimmte ihm Kakashi zu. „Der Zustand des Untergrunds wird schlechter, die Macht des Imperiums besser. Alle wiegeln sich gegenseitig auf und dann... glaubst du es wird zum Krieg kommen?“ „Ich denke, alle wollen das Imperium vernichten und dafür werden sie alles akzeptieren, auch den Krieg. Doch fehlt es dem Untergrund dazu an Mitteln; Waffen, Spione, ausgebildete Kämpfer... Das haben wir nicht in Massen, deshalb - meine Idee - das Imperium von innen heraus zu zerstören. Und die Soldaten zu Ärgern ist erst der Anfang.“ Der Hatake lächelte. „Ich habe dich vermisst, Bel. Es ist schön, wieder jemanden bei sich zu haben, der denkt.“ „Sind die Imperialen so undenkbar?“ Sie lachten beide. Die Gruppe erreichte die Haupthalle. Die Höhle barg Platz für gut zweihundert Menschen, was für die Zertenian-Grotten ungewöhnlich war, da sie meist nur aus einzelnen Gängen bestanden und nach ein paar hundert Metern wieder zur Oberfläche führten. An den Wänden standen allerlei Waffen und in der Mitte eine Ansammlung von Tischen. Um sie herum saßen rund hundert Leute; Jugendliche und sogar Kinder. Es gab keinen Zweifel; dies waren nur Rabanastrebürger aus dem Untergrund. Alle Versammelten drehten sich neugierig zu der eintreffenden Gruppe um. Die Ankömmlinge setzten sich. Währenddessen waren die Gespräche verstummt, kein Mucks mehr zu hören, bis jemand fragte: „Wer ist das Belver? Was ist passiert?“ „Das wird er uns schon selber sagen.“, sagte Belver und sah Kakashi erwartungsvoll an. Der Silberhaarige nickte. „Ich bin Kakashi Hatake und arbeite als Spion für den Untergrund.“ Wie zuvor machte ein verschwörerisches Raunen die Runde. „Ich bewarb mich vor zwei Jahren beim Imperium und wurde angenommen. Doch ich gehöre, wie gesagt, zum Untergrund und konnte ihn somit über die Pläne des Imperiums informieren, was manchmal von großem Nutzen war... Vor zwei Tagen bekam ich den Auftrag eine kleine Gruppe von Unruhestiftern zu eliminieren, also euch. Aber das werde ich natürlich nicht - “ „Pah! Ihr glaubt ihm doch wohl nicht!“ Die Augenpaare wechselten zu Obito. Er war aufgesprungen und zeigte bedrohlich auf den Silberhaarigen. „Er hat sich doch nur hier eingeschlichen, um uns auszuspionieren. Dann haut er im passenden Augenblick ab und verrät uns an die Imperialen. Ich traue ihm ganz bestimmt nicht!“ Er schlug mit der Faust auf den Tisch und verschwand aus der Halle. Kakashi hatte Obito beobachtet. Wie er etwas sagte…sein Gesichtsausdruck, wenn er wütend wurde…sein Blick...was war es nur, was ihn so faszinierte? Er lehnte sich zu Belver hinüber. „Sag mal, wie heißt der Typ?“ „Das ist Obito Uchiha. Regt sich immer schnell auf.“ Belver zuckte die Schultern. „Na gut, ich glaube, wir belassen es für heute dabei. Wo bringen wir dich denn unter?“ Er dachte nach. „Hm, bei Obito ist noch frei. Der soll sich mal nicht so aufspielen. Aber es ist besser, wenn ich mitkomme.“ Belver erhob sich grinsend und Kakashi folgte ihm. Nachdem sie aus der Halle waren, begannen die anderen zu tuscheln. „...Also ich glaube, Obito hat Recht“ – „Quatsch! Der Neue hätte uns alle schon längst umbringen können. Ihr habt ja nicht gesehen wie der kämpft!“ – „Wahrscheinlich haut er doch ab...“ Obito lag, mit verschränkten Armen, wach auf einem Lager aus Wolfsfellen, in seiner Höhle und starrte an die steinige Decke. Vor seinem inneren Auge ließ er seinen Kampf mit dem 'Neuen' noch einmal Revue passieren. ‚Er hat die ganze Zeit mit mir gespielt’ Seine Hände verkrampften sich. ‚Dieser komischer Typ…tut immer so eiskalt…was zum Teufel will der hier?’ Schritte vor dem Höhleneingang ließen ihn aufhorchen. Kurz darauf lugte Belver herein und verzog das Gesicht, als er sah, dass Obito anwesend war. Obito setzte sich auf. „Ist was passiert?“ Seine Miene verfinsterte sich schlagartig, als der Silberhaarige hinter Belver hervortrat. Sie antworteten nicht direkt und er verstand - für seine Verhältnisse - recht schnell. „Oh nein, Belver! Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ „Dahinten ist dein Lager.“, erklärte Belver, zu Kakashi gewandt. Obito baute sich vor ihm auf. „Damit das mal klar ist, Belver. Mit dem da“ - Kakashi wich dem Zeigefinger aus – „schlafe ich nicht in einem Raum!“ „Oh doch, das wirst du.“, sagte der Leader bestimmt. Eine Weile funkelten sie sich an, dann zischte der Schwarzhaarige Nein! und wollte aus der Höhle gehen, doch Belver packte ihn am Arm und warf ihn regelrecht auf sein Lager zurück. Obito schlug mit dem Kopf gegen die Wand und spürte etwas Warmes seinen Nacken hinunterlaufen. Stöhnend fasste er an die Stelle und starrte entsetzt auf das Blut an seinen Fingern. „Tu gefälligst was man dir sagt! Und jetzt geh zu Ellan und lass dich versorgen.“ Belver zog grollend ab. Obito rührte sich nicht, starrte immer noch auf seine Hände. Der Silberhaarige wartete am Eingang und verschwand schließlich für kurze Zeit. Obi beachtete ihn nicht, bemerkte ihn nicht einmal, bis ihm etwas Kaltes, Nasses auf den Nacken klatschte. Er sprang hoch, noch total geschockt, und erblickte Kakashi hinter ihm mit einem triefenden Lappen in der Hand. „Pack mich nicht an!“, fauchte er. Der Silberhaarige zuckte leicht genervt die Schultern und warf ihm das Stück Stoff zu. „Wie du meinst. Aber ich würde die Wunde lieber reinigen.“ „Wieso bist du auch zu Ellan gegangen?!“ „Ich habe ihm nichts gesagt, falls dich das beruhigt.“ Obito war überrascht. „Nicht?“ „Nein.“, erwiderte Kashi und legte sich auf sein Bett, während sich Obi widerwillig die Wunde abtupfte. In ihm tobte ein Chaos aus Gedanken und Gefühlen. Hass, Verzweiflung, Enttäuschung und Ungewissheit. Wieso tat Kakashi das? Wollte er ihn noch mehr demütigen, indem er ihn wie ein Kind behandelte? Und was war mit Belver los? Er war sein großes Vorbild gewesen. Obito ballte eine Hand zur Faust. Das würde er ihm heimzahlen... Der nächste Morgen kam. Erstes Sonnenlicht fiel durch den Grotteneingang und erhellte die anliegenden Gänge. Der Schwarzhaarige schlug die Augen auf. Sein erster Gedanke war die Wunde; sie schmerzte. Er seufzte, es war kein Traum gewesen. Sein zweiter war Kakashi. Obi schielte zu seinem Lager hinüber. Er war nicht da. „Dieser Verräter! Ich wusste es!“, fluchte er, sprang von den Fellen, schnappte sich sein Schwert und rannte zum Eingang der Grotte. „Ist der Neue abgehauen?“, fragte er die Wache aufgebracht und bekam eine verschlafene Antwort. „Ja, er ging Richtung Osten, aber…“ Den Rest hörte er schon nicht mehr, da er zur Haupthalle stürmte. „Belver!", rief er dort angekommen. „Dein, ach so netter, vertrauenswürdiger Freund, Kakashi... ist weg!“ Er stockte; es war das erste Mal, dass er diesen Namen ausgesprochen hatte… Belver kam auf ihn zu. „Beruhigt euch“, sagte er beschwichtigend zu den anderen, die panisch aufgesprungen waren, „Ich habe ihn nur zum Jagen geschickt.“ „Was?! Bist du noch ganz dicht? Damit gibst du ihm die perfekte Möglichkeit abzuhauen!“, blaffte Obito. Belver sah ihn emotionslos an. „Hast du den kleinen Zwischenfall gestern etwa vergessen? Du hast meine Entscheidungen nicht zu bemängeln, Obito. Wenn du das nicht akzeptierst, kannst du gerne machen, was du willst, aber dann gehörst du nicht mehr zu uns.“ Der Schwarzhaarige sah ihn entgeistert an und schwieg. „Streitet ihr euch schon wieder?“ Kakashi trat hinter sie, drei tote Wölfe im Schlepptau. Obito fuhr herum, zischte etwas Unverständliches und lief aufgewühlt davon. Kakashi sah ihm hinterher. „War ich wieder der Auslöser?“ „Ja, aber er hat hier nichts zu meckern. Danke übrigens.“ Belver deutete auf die Wölfe. „Kein Problem.“ „Lass sie hier liegen und iss erstmal was.“ Der Silberhaarige folgte dem Ältesten an einen Tisch und setzte sich neben ihn. Schweigend aßen sie, unter argwöhnischen Blicken. „Es ist wohl besser, ich gehe heute Nacht.“, sagte Kakashi plötzlich. „Wenn du dich noch mehr für mich einsetzt, werden die anderen dir nicht mehr vertrauen und das wäre fatal. Außerdem muss ich Richter Ghis Bericht erstatten.“ Belver sah von seinem Teller zu Kakashi auf. „Die Frage ist nur, was du ihm sagst.“ „Am Besten, dass ich euch gefunden und erledigt habe. Dann lässt er auch nicht mehr nach euch suchen.“ „Okay, mach es so. Aber…“ Sie sahen sich an. „Geh mir nicht verloren, Kashi.“ Das Geräusch weckte ihn. Obito schlug die Augen auf und horchte angestrengt. Es war tiefste Nacht; die Höhle lag im Dunkeln. Nur wage Umrisse waren zu erkennen. Erst dachte er, er hätte sich getäuscht, doch dann hörte er ein Klimpern und Rascheln. Es musste Kakashi sein. Er lauschte weiter, traute sich nicht, sich zu bewegen. Kurz darauf ertönten leise, kaum vernehmbare Schritte im Gang und Obito setzte sich auf. Kakashis Bett war leer. 'Dieses Mal entkommst du mir nicht' Begleitet von einem mulmigen Gefühl, nahm der Schwarzhaarige seine Sachen und folgte dem Ausreißer. Erst durch die Grotte, dann hinaus in die Wüste ...und noch weiter. Der Sand war noch warm und knirschte verräterisch unter seinen Füßen. Er sah Kakashis dunkle Gestalt vor sich. Seinen zerzausten Haarschopf, die in diesem Fall tarnenden, schwarzen Klamotten und das Schwert an seiner Seite. Der Uchiha schluckte unwillkürlich. Wenn er jetzt erwischt werden würde, wäre es um ihn geschehen. Vorsichtig ging er hinter einer Felsnase in Deckung und ließ Kakashi etwas Vorsprung. Als dieser fast außer Sichtweite war, sprintete er ihm hinterher, versteckte sich hinter dem nächsten Felsen und wartete erneut. Er schaute hervor – und erstarrte. Der Silberhaarige war verschwunden. 'Verdammt, wo ist er hin?' Obito konnte ihn nirgends entdecken. Panik ergriff ihn. Schon wollte er losrennen, um ihn möglicherweise einzuholen, als er jemanden hinter sich und ein Messer an der Kehle spürte. „Was wird das, wenn ich fragen darf?“, fragte Kakashi mit eisiger Stimme. Obito riss die Augen vor Schreck weit auf und starrte auf einen entfernten, fixen Punkt. Aus. Es war aus und vorbei. Der Verräter würde ihn einfach umbringen und niemand würde nach ihm suchen. Selbst Belver nicht. Er versuchte sich zusammenzureißen und drehte sich angespannt um, wobei er sich zwang, Kakashi fest anzusehen. Den leichten, aber beständigen Druck des Messers an seinem Hals ignorierte er. „Wo willst du hin?“ Erst schien der Silberhaarige nicht antworten zu wollen. Dann jedoch sagte er kalt: „Nach Rabanastre, wohin sonst.“ „Und warum?“ „Darum.“ „Ach ja...“ „Und jetzt beantworte meine Frage.“ Obito erwiderte den einschüchternden Blick funkelnd. „Ich passe auf, dass du uns nicht verrätst.“ „Aber dafür brauchst du dich doch nicht zu verstecken... Oder hast du Angst?“ „Tse, träum weiter.“ Kakashi brachte sein Gesicht ganz nah an seines. Obito wollte zurückweichen, aber hinter ihm war Fels, noch dazu machte es ihm der Dolch unmöglich, sich zu rühren. Mit klopfendem Herzen blickte er in Kashis schönes Gesicht, konnte seinen Atem riechen. Dann zuckte der Silberhaarige die Schultern, löste den Dolch von seiner Kehle und ging an ihm vorbei. „Wie du meinst.“ Obito stand mit weichen Knien da. ‚Der Typ ist echt gruselig… Blufft er nur oder warum will er mich nicht umbringen?’ Nach einigem Ringen mit sich selbst, rannte er dem Hatake hinterher. Als die aufgehende Sonne die Wüste in verschiedene Ockerfarbtöne tauchte, hielt Kakashi an einer geeigneten Stelle an und setzte sich mit dem Rücken an die Felsen. „Was machst du?“, fragte Obito und blieb wachsam stehen. „Essen.“, antwortete Kakashi schlicht und kramte in seiner Tasche. Obito setzte sich entfernt und fing das Stück Brot auf, dass Kakashi ihm zuwarf. „Danke.“, murmelte er und biss hinein. Nach einer kleinen Pause des Schweigens fragte Kakashi: „Bist du immer so nachtragend?“ Der Schwarzhaarige sah ihn nur böse an und antwortete nicht. Als der Hatake Anstalten machte weiter zu marschieren, sprang Obito auf, zog sein Schwert und richtete es auf den Silberhaarigen. „Ich will eine Revanche.“ Kakashi sah ihn skeptisch an. „Nein.“ „Ich meine es ernst.“ „Ich auch.“ Er verschränkte die Arme. „Gib mir wenigstens eine Chance!“ „Wieso sollte ich? Du kannst einfach nicht Fechten.“ „Dann bring es mir bei.“ Obito hatte nicht einmal über seine Worte nachgedacht. „Bitte?“ „Bring... bring mir bei zu Fechten.“ Kakashi ließ sich Zeit mit seiner Antwort. „Nicht heute. Vielleicht, wenn wir zurück sind.“ Obito stutze. 'Wenn wir zurück sind' Er wusste nicht, ob der Hatake es ernst meinte, doch er konnte nicht verhindern, dass sich ein triumphierendes Grinsen auf sein Gesicht stahl. Vielleicht gab es ja sogar ein Nachher. Er wurde wieder ernst. „Und jetzt meine Revanche.“ „Nein.“ „Man, wieso denn nicht?!“ Kakashi grinste herausfordernd und stand auf. „Du verlierst doch eh.“ „Ha, ich beweise dir das Gegenteil.“ Obito machte einen Satz nach vorn. Kakashi wich ihm leichtfüßig aus, und zog mit einem gespielten Seufzen sein Schwert. „Ich habe wirklich Besseres zu tun.“ „Warum lässt du dich dann darauf ein?“, erwiderte Obito. Kakashi schwang sein Schwert ein paar Mal durch die Luft und Obi dachte, er prüfe noch, ob es auch richtig in der Hand liege, doch plötzlich sah er einen Hieb von oben auf sich zukommen. Er konnte ihm noch ausweichen, verlor dabei aber das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. „War das schon alles?“, fragte der Silberhaarige spöttisch. Leicht entzürnt stand Obito auf. Lauernd gingen sie ein paar Schritte im Kreis. Dann griff Obi an. Kakashi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er rührte sich kaum vom Fleck und wich nur hin und wieder mit seitlichen Körperbewegungen aus. Er focht mit sicheren Bewegungen, spielte mit der Klinge des Gegners. Und dann, im richtigen Moment, stieß er völlig unerwartet zu. Obito begann die Geduld zu verlieren, weil er wusste, dass dieser Typ wieder einmal nur mit ihm spielte. Versuchte er ihm näher zu kommen, hielt er ihn auf Distanz. Attackierte er, parierte er ohne Mühe. Nachdem sein Vorrat an Angriffsvarianten erschöpft war, stürzte Obito wütend auf den Silberhaarigen zu und versuchte, dessen Klinge zu umgehen. Kakashi wich rückwärts aus, kreuzte die Klingen und brachte ihn zu Fall. „Schon besser, aber nicht ausreichend. Also, auf ein Neues.“ Obito stand wieder auf. Jetzt versuchte ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch Kakashi war geschickt genug, um ihn stets weit genug von sich entfernt zu halten. Auf einmal, im richtigen Moment, konnte Obito die Waffe blockieren und nach oben reißen. Da bemerkte er, dass das Messer, mit dem er bereits Bekanntschaft gemacht hatte, auf seinen Bauch gerichtet war. „Hast du überhaupt schon mal in einer Schlacht gekämpft?“, fragte Kakashi ruhig und steckte seine Waffen weg. Der Kampf war beendet. Obito – außer Atem und wütend, dass er es wieder nicht geschafft hatte - schüttelte nur verneinend den Kopf. Kakashi wandte sich zum Gehen und der Schwarzhaarige folgte ihm ermattet. „Eine Schlacht ist nicht vergleichbar mit dem Training. Du kennst deinen Gegner nicht, seine Taktik. Du bist ihm ausgeliefert und musst hoffen, besser zu sein, als er. Oder aber, du versuchst ihn schnell zu erledigen.“ Kakashi sah zu Obito hinüber. Seine letzten Worte waren beinahe zu leise, um sie zu verstehen. „Sei froh, wenn du das nie miterleben musst.“ Er sah wieder nach vorne. Obito musterte seinen Gefährten eingehend. Bisher hatte dieser nie Anzeichen von Schwäche oder Trauer gezeigt. Hatte er schon einmal Menschen im Krieg verloren, die ihm etwas bedeutet hatten? Seine Familie? Vielleicht sogar seine Freundin? Bei diesem Gedanken versetzte es ihm einen Stich, irgendwo in der Magengegend. Verwirrt runzelte er die Stirn und sah zu Boden. War er jetzt schon eifersüchtig auf Kakashis Freundeskreis? Das hatte ihn nicht zu interessieren. Nur weil er selbst niemanden mehr hatte... Kapitel 2: Frieden...? ---------------------- Hier ist Nummer 2! Vielen Dank für die Kommis von , , und . Ihr habt mich ermutigt weiterzuschreiben xD Now, read and enjoy :] ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am Mittag des 5. Tages erreichten sie die Stadt Rabanastre, ohne unliebsame Begegnungen. Die Zinnen und Türme, sowie der an- und ablegende Luftverkehr waren schon von weitem zu erkennen gewesen. Wie gewöhnlich flimmerte die Hitze über der Stadt und ließ ihre Konturen undeutlich werden und verschwimmen. Obito freute sich wieder zu Hause zu sein, allein der Anblick der Stadt beflügelte ihn. Wer wohl noch da sein würde? Er hatte nämlich schon eine lange Zeit in der Wüste verbracht. Er dachte an den alten Dogan, Sam, Will, Jo und vor allem an Rin. Lächelnd sog er das Bild, der vor ihm liegenden Stadt, in sich auf. Was hatte er diesen Ort vermisst... Sein Lächeln verschwand schlagartig, als Kakashi ihn an der Schulter zurückhielt. Ach ja, der war ja auch noch da. „Was ist?“ „Wir müssen vorsichtig sein. Man kennt mich gut beim Imperium und wenn ich mit dir gesehen werde, werden sie vielleicht unangenehme Fragen stellen und bestimmt nicht nur mir. Also entweder gehen wir getrennt hinein oder ich behaupte, ich hätte dich in der Wüste getroffen und du wärst ein alter Freund oder dergleichen.“ Der Silberhaarige unterdrückte ein Grinsen, als Obito bei seinem letzten Vorschlag das Gesicht verzog. „Okay, das heißt wohl wir gehen getrennt rein. Du zuerst.“ Obito kniff die Augen zusammen. „Kommt nicht in Frage! Ich muss doch auf dich aufpassen.“ Er lies es so klingen, als müsste er genervt und unfreiwillig auf in kleines Kind aufpassen. „So, so. Und wie stellst du dir das bitte vor? Möchtest du einfach mitkommen, ins Hauptgebäude der Garde, und dem Richter erklären, dass du aus dem Untergrund kommst, gerade in der Wüste einer Rebellion angehörst, die das Imperium stürzen will, und auf mich, der ja auch aus dem Untergrund kommt und als Spion für euch arbeitet, aufpassen müsst, weil du Angst hast, dass ich euch verrate?“ Kakashi tippte sich an die Stirn. „Überleg doch erstmal bevor du sprichst.“ Obito musste insgeheim zugeben, dass er Recht hatte, doch er blieb skeptisch. „Ich habe keine Angst ich bin nur vorsichtig. Also, woher weiß ich jetzt, dass du uns nicht verrätst? Kannst du mir das irgendwie versichern?“ Der Silberhaarige zuckte die Schultern. „Kannst ja eine der Wachen ausfragen...“ „Okay.“ „Das war ein Scherz.“ „Schon klar. Und wie mach ich das jetzt?“ Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme, während Kakashi sich genervt mit der Hand übers Gesicht fuhr und kurz schwieg. Dann nahm er die Hand weg. „Ich schwöre es dir.“ „Tse, Verrätern kann man keinen Schwur abnehmen.“ „Was bleibt dir anderes übrig?“ Der Schwarzhaarige sah sein Gegenüber durchdringend an. „Und auf was schwörst du? Nur so der Nachfrage halber.“ „Auf... den Untergrund - der das Imperium erfolgreich stürzen wird.“ „Sehr realistisch.“, meinte Obito gedehnt. „Schlag was Besseres vor.“, brummte der Silberhaarige. Er wollte das jetzt endlich erledigt haben. „Nein, schon okay...“ „Gut, wo treffen wir uns, oder willst du hierbleiben?“ „Nix da. Nachher verschanzt du dich noch da drinnen, verrätst uns und schickst die Garde raus.“ '...und das werde ich mit aller Kraft verhindern.', dachte Obito den Satz noch etwas weiter. Kakashi lachte leise. „Du willst mir einfach nicht trauen, was? Schön, dann treffen wir uns am frühen Nachmittag am Rund-Platz in der Unterstadt. Und...“, er ließ seinen Blick demonstrativ über Obito gleiten, „An deiner Stelle würde ich mich ein wenig besser ausrüsten.“ Er nahm einen Geldbeutel von seinem Gürtel und hielt ihn ihm auffordernd entgegen. „Was, nein! Ich habe selbst Geld. Außerdem nehme ich keine Almosen von einem Verräter. Wer weiß, wie du das erwirtschaftet hast.“ Kakashi ließ die Hand sinken; er wusste, worauf der Uchiha anspielte. Ohne ein weiteres Wort ging er an ihm vorbei, auf die Stadt zu. Nach mehreren Schritten hielt er inne. „Ich weiß, dass du keins hast.“ Er drehte sich um und warf ihm etwas zu. Reflexartig fing der Uchiha es auf und hätte es am liebsten fallen gelassen. Zornig suchte er Kakashis Blick, doch der Hatake hatte sich schon wieder abgewandt. Er sah von dem nicht gerade leichten Päckchen in seiner Hand zu Kakashi, der sich immer weiter entfernte, und zurück. „Mistkerl.“, grummelte er schließlich und steckte den Geldbeutel in seinen Gürtel. Nachdem er das Westtor und damit auch die prüfenden Blicke der imperialen Wachen hinter sich gelassen hatte, suchte er einen Waffenladen auf. Es gab ja immer Neues auf dem Markt. Er legte sich zuerst einen eleganten Dolch zu, damit er beim nächsten Mal mit dem Hatake unter gleichen Bedingungen kämpfen konnte. Aber dafür bedurfte es ihm noch an Magie. Obito überlegte; er wusste nur, dass Händler Sprüche auf Schriftrollen verkauften und die waren definitiv zu teurer für seine Verhältnisse. Einen direkten Freund mit Magiekenntnissen kannte er nicht und einen Imperialen konnte bzw. wollte er nicht fragen. Selbst wenn, der hätte ihm nie etwas beigebracht, sondern hätte ihn ausgeliefert. Also musste er durch andere Sachen gegen die Magie ankommen. Wieder aus dem Waffenladen raus, fragte er einen Straßenhändler. Dieser bot ihm ein Amulett an, welches ihn angeblich vor dunkler oder anderweitig schädigender Magie schützen würde. Obito ließ sich auf das Angebot ein und bezahlte mit dem Geld Kakashis. Dabei hatte er allerdings keinerlei schlechtes Gewissen. Im Gegenteil, er konnte Kakashis Geld gegen ihn benutzen, denn der Kopfgeldjäger konnte ihn immer noch auf dem Rückweg umbringen oder sogar schon hier... Verdammt, daran hatte er gar nicht gedacht! Und er war auch noch so blöd und ging in den nächstbesten Waffenladen, wo Kakashi ihn hingeschickt hatte. Er überlegte hektisch und sah sich unauffällig um. Würden die Wachen auch in der Unterstadt nach ihm suchen? Nein, das wäre zu viel Aufwand und die Unterstädter würden sich wahrscheinlich dagegen wehren. Trotzdem, es gab so viele Möglichkeiten ihn verschwinden zu lassen... Er musste schleunigst in den Untergrund verschwinden und jemandem davon erzählen, damit die Warnung weitergegeben werden konnte. Rasch ging er noch in die bekannte Taverne „Zum Sandmeer“, um nach Mobs… [Mobs: Monster, die das Leben der Bevölkerung in besonderer Weise bedrohen. Diejenigen dieser Monster, für die ein Jagdauftrag vorliegt, werden als Mob bezeichnet. Die meisten Aufträge werden von Bürgern oder Körperschaften vergeben, doch manchmal werden besonders bösartige Monster auch von Staaten als Mob klassifiziert. Mobs sind das Jagdziel von Clans, einzelnen Kopfgeldjägern oder Abenteurern. Ihre Erlegung bringt Reichtum und Ehre, doch sollte die Gefahr keineswegs unterschätzt werden.] …zu gucken, was ihm jedoch ein bisschen sinnlos erschien, in der Hinsicht, dass er vielleicht nicht mehr lange leben würde. 'Egal, immer positiv denken...' An der Anschlagtafel waren eine ganze Reihe neuer Steckbriefe ausgehängt und Obito suchte praktischer Weise nach Mobs, die in der Westwüste gesichtet worden waren. Da waren eine zu groß gewordene Strigidae, ein Wyvern-Lord, ein hungriger Kaktor und ein Geist. Den Wyvern-Lord und den Untoten schaute er sich erst gar nicht genauer an, denn der eine flog und der andere benutzte bevorzugt Magie und gegen die konnte er nicht kämpfen. Er sah nach dem Status der anderen Mobs. Beide angenommen. Zu schade aber auch. So verdiente er sich meistens etwas dazu und er hätte eine sinnvolle Beschäftigung in der Wüste gehabt. Nebenbei bemerkt hatte er derzeit tatsächlich keinen einzigen Gil [dortige Geldwährung] dabei. Woher hatte es der Hatake gewusst? Hatte er in seinen Sachen geschnüffelt? 'Das sieht ihm ähnlich.' Stets auf eine Horde von Imperialen gefasst, machte sich Obito zu einer eisernen Tür zur Unterstadt auf, und stieg dort, sicher angelangt, die Treppen hinunter. Sofort schlug ihm ein modriger, muffiger Geruch entgegen. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an das Dunkel und am Fuße der Treppe sah er sich um. Seeks, ein paar Händler und arme Gestalten. 'Immer das Selbe, aber das wird bald ein Ende haben', sagte er sich und ging südwärts. Als Erstes traf er Sam, ein Mitglied seiner Organisation. Sam war begeisterter Imperiumshasser und tat alles, um den Soldaten das Leben zu erschweren, da sie ihm seine Eltern genommen hatten. „Hey, Obito. Wie läuft's bei euch dahinten?“ „Ganz gut, einigermaßen.“ „Probleme?“ „Nicht direkt. Vor ein paar Tagen kam so ein Kopfgeldjäger vorbei und behauptete er wäre ein Spion aus dem Untergrund.“ „Und ist er das?“ „Wir wissen es nicht genau.“ „Wie sieht er denn aus?“, fragte Sam interessiert. „Silbergraue Haare, etwa so groß wie ich, muskulös ...und recht hübsch.“ Obi versuchte sachlich zu bleiben. Sam grinste. „Also alles was du nicht hast.“ „Hey!“ „War nur Spaß, Mann.“ Sam lachte und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Also ich hab den Typen noch nie hier gesehen.“ „Tja, wir auch nicht...“ „Und was sagt Belver dazu?“ Obito versteifte sich. „Er scheint ihn zu kennen.“ „Na, dann können wir doch beruhigt sein, oder?“, meinte Sam und ging ein paar Schritte zum Ausgang; er hatte Obis Reaktion nicht bemerkt. „So, ich geh dann mal los ein paar Blechbüchsen ärgern.“ Mit Blechbüchsen waren im Volksmund abfällig die imperialen Soldaten, die immer mit voller Montur herumliefen, gemeint. „Viel Glück weiterhin. Ich schau mal, wann ich wieder vorbeikomme.“ Sam hob zum Abschied die Hand. „Ja, lass dich nicht fangen.“, grinste Obito. „Für wen hältst du mich?“ Der Uchiha lachte und ging weiter. Er hätte Sam gerne dabei gehabt, wenn er Kakashi treffen würde, aber die Frage mit Belver hatte es zunichte gemacht. Er musste wohl jemand anders suchen. Er schlenderte durch die unterirdischen Straßen, vorbei an Geschäften, spielenden Kindern und an seiner Wohnung. Er betrat sie nicht, sondern ging weiter; er brauchte nichts von dort. Auf halbem Weg traf er Rin. „Hey Rin, lange nicht mehr gesehen.“ Das braunhaarige Mädchen wandte sich nach der Person um, die sie angesprochen hatte und lächelte breit, als sie ihn erkannte. „Stimmt. Du bist ja auch ständig bei den Wölfen in der Wüste.“ Sie lachte und umarmte ihn herzlich. „Wie geht’s dir und den anderen?“ Das war Rin. Aufgeweckt, freundlich und immer bereit zu helfen. Er kannte sie schon seit längerer Zeit. Ab und zu kam sie mit in die Westwüste oder begleitete ihn auf ein paar Rundgängen in der Stadt, wobei sie die Wachen unruhig machten. Allgemein galt Rin als Heilerin unter den Unterstädtern, da sie sehr früh eine Ausbildung der Heilkunst angefangen hatte. Folglich war sie besonders wichtig für den Untergrund, weil sich niemand so richtig mit heilender Magie und Kräutern auskannte. „Erzähl mal, was macht ihr dahinten so? Irgendwas Neues?“ Er seufzte theatralisch und lächelte. „Wölfe jagen, Wachtrupps überfallen, und ich persönlich Verrätern hinterher laufen.“ „Verrätern hinterher laufen?“ Rin zog überrascht die Augenbrauen hoch und lächelte dann unwiderstehlich. „Das hört sich aber nicht nach dem stolzen Obito Uchiha an.“ Er musterte sie. Ja, ihr konnte er es anvertrauen. Rin hatte stets ein offenes Ohr und eine helfende Hand. Sie würde ihn verstehen. Also erzählte er ihr von Kakashi, während sie sich bei ihm unterhakte und mit ihm mitging. Die peinlichen Niederlagen verkürzte er, sie brauchte ja nicht alles zu wissen. Kurz vor dem Rund-Platz hielt er inne. Er suchte nach Kakashi, aber der schien noch nicht da zu sein. Wahrscheinlich würde er überhaupt nicht kommen. Er wandte sich zu Rin. „Verstehst du, Rin? Und jetzt brauche ich einen Zeugen. Macht es dir was aus?“, fragte er und wartete gespannt. Die Braunhaarige hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Nun sah sie ihn an und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Was?“ Rin lachte schallend los. „Was ist denn?“ Obito war ganz verwirrt. Rin schnappte nach Luft. „Tut mir Leid Obi, aber... Das sieht ihm wirklich ähnlich...“ Obito schwante Böses und er kniff die Augen zusammen. „Sag mir jetzt nicht, dass du ihn kennst.“ „Ob ich ihn kenne? Ja, so kann man es auch nennen... Sag noch mal wie er genau heißt, nur um sicher zu gehen.“ „Kakashi Hatake, soweit ich weiß. Wieso? Rin hör auf zu lachen, das ist nicht lustig!“ „Doch, weil... Moment, du sagtest er kommt hierher?“ „Ja, vielleicht“, erwiderte Obi genervt, „aber würdest du mir jetzt mal bitte sagen wer er ist und woher du ihn kennst?“ „Nun, Kakashi Hatake ist-“ In diesem Moment entdeckte sie den Silberhaarigen auf der östlichen Seite des Rund-Platzes und verstummte. Obito folgte ihrem Blick und tastete den Jungen mit den Augen ab. Kein Lächeln auf den Lippen, kalt wie eh und je ...aber es roch nicht nach Verrat. Noch nicht. Bevor er wusste was geschah, war Rin mit einem entschuldigenden Blick an ihm vorbei gerannt. Nicht etwa von den beiden fort, sondern gerade auf den Hatake zu. Obito traute seinen Augen nicht, als Rin den Silberhaarigen stürmisch auf Höhe seines Oberkörpers umarmte, da er, genau wie Obito, einen halben Kopf größer als sie war. Der Silberhaarige schien erst überrascht, dann jedoch lachte er. „Das darf nicht wahr sein...“, murmelt Obi vor sich hin und beobachtete die zwei entgeistert. Der Silberhaarige erwiderte Rins Lächeln und legte ihr eine Hand auf den Kopf, sagte irgendetwas zu ihr. Obito war zu weit entfernt, um es zu verstehen. 'Warum auch noch Rin?’ Woher, verdammt nochmal, kannte sie den Hatake? War er vielleicht tatsächlich aus dem Untergrund? Woher sollte sie ihn denn sonst kennen? Wenn er ein Imperialer wäre, dann würde sie ihn nicht so empfangen. War er doch 'Einer der Guten'? Rin antwortete dem Silberhaarigen, schien ihm noch mehr zu erzählen und zeigte nach einiger Zeit belustigt in Obitos Richtung. Dieser schreckte aus seinen Gedanken hoch und begegnete Kakashis durchdringendem Blick, der selbst über diese Entfernung fesselnd war. Obito bemerkte, wie das Lächeln aus dem Gesicht des Anderen verschwand. Was hatte Rin ihm erzählt? Mit einem Ziehen im Magen beobachtete der Schwarzhaarige, wie die beiden auf ihn zukamen. „...solltest etwas freundlicher sein.“, sagte Rin tadelnd, jedoch auf eine freundschaftliche Weise, und legte einen Arm um des Silberhaarigen Hüfte. „Bin ich doch immer.“ „Nein, wirklich, du machst dir sonst nur Feinde.“ Kakashi antwortete ihr nicht mehr, da er wusste, dass Obito sie hören konnte. Er studierte dessen Miene und sah nur kalt auf ihn herab, wobei er das Zucken seiner Mundwinkel unterdrückte. Anscheinend wusste es der Schwarzhaarige noch nicht... „Hallo, Obito.“ 'Oh, Premiere.' Es war tatsächlich das erste Mal, dass er den Namen ausgesprochen hatte. Die Antwort war allerdings nur ein Knurren. „Was hat dir jetzt schon wieder die Laune verdorben?“ „Eine gewisse Person, die vor mir steht.“ „Rin, Was hast du angestellt?“, fragte er spaßeshalber und Obitos Miene schien sich noch weiter zu verfinstern. „Nicht sie... Ich würde jetzt gerne wissen, was hier gespielt wird.“ Rin und Kakashi sahen sich an. „Spielen tun wir gar nichts. Erzähl du es ihm, er wird es mir sonst nicht glauben.“, sagte Kakashi. Rin nickte leicht und schaute zum Schwarzhaarigen. „Weißt du Obi, wir... also Kashi ist – mein Bruder.“ Er dachte, er hätte sich verhört. Bruder... Unmöglich! „Das ist ein Scherz.“, sagte er mehr zu sich selbst und starrte Rin an, suchte nach dem Grinsen, welches sie verraten würde, dass sie ihm nur etwas vormachten. Das durfte, nein, konnte nicht war sein. Warum Rin? Warum er? Wie von weit her drang Rins Stimme in sein Bewusstsein. „Doch, es ist wahr.“ Er riss sich zusammen und brachte sein Gehirn wieder zum Arbeiten. Die mussten ihn Turmhoch verarschen! Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, einer Lücke in der Lüge. Rin...ihr Name! Plötzlich fiel ihm auf, dass er nie ihren zweiten Namen gekannt hatte. Aber Hatake… Als Rin sah, dass Obito sie weiterhin ungläubig anstarrte, löste sie sich von Kakashi. „Wo ist das Problem, Obi?“ „Ich habe gerade das ziemlich sichere Gefühl, dass ihr mich verarscht.“ „Das tun wir aber nicht.“, erwiderte sie und lächelte gequält. „Du hast mir nie von ihm erzählt!“ „Er ist ja auch ein Spion und das sollte nicht unbedingt jeder wissen.“ „Aber... ihr könnt es nicht beweisen, oder?“ „Wir können es schwören.“, warf Kakashi ein und grinste. „Nein danke...“ Kakashi versuchte er mit einem anderen Thema. „Fällt dir nichts auf? Ich stehe vor dir. Ich bin zurückgekommen.“ „Und wer sagt mir, dass du uns nicht verraten hast?“ Rin zog die Stirn kraus. „Kashi würde den Untergrund nie verraten, Obi.“ „Ach ja? So benimmt er sich aber nicht.“, sagte Obito und verschränkte die Arme. „Da kann ich leider nichts für.“, erwiderte Rin und sah ihren Bruder tadelnd an. „Könnt ihr euch nicht einfach vertragen? Das würde mich wirklich beruhigen.“ „Mich auch...“ Das war Kakashi. Obito fuhr sich durch die Haare. Im Moment sprangen seine Gedanken umher wie eine Horde kleiner Cocatriceküken. Er versuchte sich zu beruhigen und drehte sich von den beiden Geschwistern weg. Vertragen... Geschwister... Kakashi... Er hatte keinen Grund an Rin zu zweifeln, Rin war keine Lügnerin. Höchstens eine sehr gute, doch den Gedanken verwarf er direkt wieder. Und wenn sie die Schwester, die Schwester – das Wort wollte partout nicht in seinen Kopf - von ihm war... Was sollte er machen? Was blieb ihm anderes übrig, als dies als die Wahrheit hinzunehmen? Doch alles in ihm sträubte sich dagegen mit dem Hatake Frieden zu schließen. Aber wenn Rin es wollte... Bedächtig wandte er sich wieder um und schaute in zwei erwartungsvolle Gesichter. „Wieso warst du immer so...abweisend?“ Die Frage galt natürlich Kakashi. „Abweisend? Ich kann mich nicht erinnern...“ Rin gab ihm einen Rippenstoß und Obito schnaubte, halb belustigt, halb verärgert. „Okay, okay, ich war vielleicht etwas abweisend“, korrigierte Kakashi sich, „Aber wenn ich mich recht entsinne war ich nicht der Erste, der damit angefangen hat.“ Obito wollte sich schon verteidigen, doch Kakashi würgte seinen Protest mit einer Handbewegung ab. „Das ist jetzt egal; lassen wir es darauf beruhen, dass wir beide Schuld waren. Aber damit du es weißt: Ich war dir nie feindlich gesinnt und werde es wahrscheinlich auch nie sein... Außer du würdest etwas ganz dummes anstellen.“ Er schien zu überlegen. „Hm, dann sollte ich Letzteres wohl wieder zurückneh- Aua!“ Rin hatte ihn kräftig gegen den Arm geboxt. „Warum müsst ihr Jungs immer so kompliziert sein und warum könnt ihr nicht einfach mal etwas zugeben und Schwäche zeigen?“, fragte sie gepresst, während sie versuchte mit den Fäusten auf ihn einzutrommeln. Er wich ihr belustigt aus, packte ihre Handgelenke und hielt sie ihr auf dem Rücken zusammen. Sein Blick huschte zu Obito. „Hey, er grinst.“ Rin hörte auf sich zu wehren und sah ebenfalls zum Uchiha. Die Szenerie hatte Obito unbewusst ein Grinsen entlockt. Er wusste nicht wieso, aber jetzt glaubte er ihnen. Wie sie so miteinander umgingen... sie mussten Geschwister sein; sie gehörten einfach zusammen. Bei Kashis Worten verblasste sein Grinsen und er schaute verlegen zur Seite. Kakashi ließ Rin los und streckte ihm eine Hand entgegen. „Frieden, für's Erste?“ „'Für's Erste'?“ Kakashi zuckte die Schultern und nickte. Obito sah ihn lange an und dann hinab auf die Hand. „Für's Erste.“ Er schlug ein. Kapitel 3: Mobs --------------- Weiter geht's mit Nummer 3 :) Vielen Dank für den Kommi von . Tut immer wieder gut sowas zu lesen =) Viel Spaß~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wie war's bei Richter Ghis?“ „Woher weißt du, dass ich bei ihm war?“ „Obi hat es mir erzählt.“, sagte Rin. „Achso... Eigentlich ganz gut. Habe ihm gesagt, dass ich eine Gruppe von zehn, fünfzehn Leuten gefunden hätte, die nach meiner Befragung dann auch bestätigten, dass sie Untergründler seien. Und Richter Ghis würde sie nie wieder sehen.“ „Lässt er auch wirklich nicht nach den Leichen suchen?“ „Ich habe ihm gesagt, er würde keine finden, wenn er es versuchen würde.“ „Na hoffentlich.“, brummte Obito, der an der Tür stand. Sie waren zu der Wohnung der Hatakegeschwister gegangen, um, zum einen, unbeobachtet zu sein, und zum anderen, sich gegenseitig auszutauschen und das bisher Geschehene zu erzählen. Rin saß mit Kakashi, der lässig auf seinem Stuhl saß, am Tisch und unterhielt sich mit ihm, während Obito sich an den Türrahmen gelehnt hatte. Mit halbem Ohr hörte er den beiden zu und schaute sich gleichzeitig in der Wohnung um. Für zwei Personen war sie gerade angemessen, drei würden schon fast nicht mehr passen. Das Wohnzimmer, wenn man es denn so nennen durfte, diente auch als Esszimmer, die Küche war eine behilfsmäßige, kleine Anrichte und das Schlafzimmer, überraschend gut ausstaffiert, doch ebenfalls nur für zwei Personen gedacht. „Glaubst du, er verdächtigt dich in irgendeiner Weise?“, drang das Gespräch wieder an seine Ohren. Rin hatte sich leicht vorgebeugt und ihre Augen glänzten freudig. Man sah ihr an, dass sie ihren Bruder sehr vermisst hatte; sie hatte ihn schon über so gut wie alles ausgefragt. Seine Reisen, Mobs, was inzwischen außerorts alles passiert war und seinen letzter Auftrag in der Wüste. Es war eine so friedliche Szene. Bruder und Schwester zusammen. Doch genau das, die beiden so zusammen sehen, weckte in Obito ein unterirdisches Gefühl, das er verblüfft als Eifersucht identifizierte. „Ich wüsste nicht wieso.“ Kakashi lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Er hat mich weder in den Untergrund gehen noch mit Obito zusammen gesehen. Höchstens eine der Wachen, aber das wollen wir mal nicht hoffen.“ „Was wäre wenn?“, mischte sich Obito nun ein. „Wie sehr vertraut er dir?“ Kakashi wandte den Kopf und ließ seinen Blick einmal über ihn fahren, so als wollte er ihn durchchecken... sein Erscheinungsbild in sich aufnehmen... Oh man, was dachte er da? Obito blinzelte und erwiderte den Blick leicht verwirrt, während er sich selbst über seine Gedanken schalt und wartete auf eine Antwort. „Wenn es nötig wäre, würde er mich umbringen lassen.“, sagte der Silberhaarige schließlich schlicht und lächelte mitleidig. „Wie beruhigend.“, sagte Obi und starrte in das hübsche Gesicht des Hatakes. Schon seit längerem fragte er sich, ob dieser heimlich Magie anwandte. Konnte er mit Magie die Reaktionen der Opfer steuern und beeinflussen? Sie nach seinem Willen richten? Wie sonst sollte er das mulmige Gefühl, sein schneller schlagendes Herz und die Hüpfer in seiner Magengrube, wenn Kakashi ihn zum Beispiel anlächelte, erklären? Denn so etwas würde er nicht freiwillig fühlen... ...oder etwa doch? Waren das seine eigenen Gefühle? War er- „Obi!“ „W-was?“ „Hörst du uns überhaupt zu?“, fragte Rin enttäuscht und musterte ihn. Er schien völlig abwesend zu sein, noch dazu sah er den Hatake so komisch verträumt an... Hatte sie da etwas verpasst? Sie glaubte langsam zu wissen, was da ablief. „Wir überlegen, wie es weitergehen soll. Was wollt ihr jetzt machen?“ Kakashi schwieg, schaute auf die Tischmaserung vor sich und überließ Obito die Antwort. „Ähm“, Obito zog eine Augenbraue hoch, „Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Wir könnten zurückgehen, zu Belver, oder hierbleiben oder... unsere Wege trennen sich hier.“, fügte er bedrückt hinzu. „Ich glaube nicht, dass sich eure Wege hier trennen.“, meinte Rin gedehnt, „Eher, dass sie hier erst richtig zusammen anfangen.“ Sie lächelte wissend. Kakashi sah zu ihr hoch und er wusste sofort, dass sie es wusste; er erkannte es an ihrem Gesichtsausdruck. „Oh nein...“, stöhnte er leise auf und vergrub kurz das Gesicht in den Händen. Auch Obito sah zu Rin hinüber und schaute fragend drein. „Warum das denn?“ Er warf Kakashi wegen dessen Reaktion einen fragenden Seitenblick zu, der jedoch wieder auf die Tischplatte starrte. „Du hast es nicht gemerkt was? Naja, irgendwann...“ Sie ließ das Wort genüsslich im Raum stehen, womit sie den Uchiha nur noch mehr verwirrte. „Was 'irgendwann'? Was soll ich bemerken?“ Rin kicherte und sah zu Kakashi, der spürte wie sein Gesicht wärmer wurde und er mahnte sich zur Ruhe. Jetzt bloß nicht verraten... „Mach dir jetzt noch keine Sorgen darüber, Obi. Ich wünsche euch viel Glück.“ Sie zwinkerte ihm zu und lenkte geschickt das Thema um. „Ich finde ihr solltet auf jeden Fall hierbleiben. So oft seid ihr ja nicht hier und ich habe euch schon lange nicht mehr gesehen. Hier könnt ihr euch noch besser ausrüsten oder sonstwas machen.“ „Rin. Bedenke, dass wir nicht zusammen gesehen werden dürfen in der Oberstadt.“, erinnerte Kakashi sie ruhig; er hatte sich wieder im Griff. „Und bitte lass diese Anspielungen.“ „Was denn für Anspielungen?“, fragte Rin unschuldig und grinste. „Du weißt genau was ich meine und wenn du sie nicht sein lässt, dann bist du einen Kopf kürzer.“, knurrte er spielerisch, aber doch warnend zurück. „Noch einen Kopf kleiner als du? Aujaah, ich wollte schon immer einen großen Bruder haben.“, meinte sie voller Ironie. „Kannst ja Obito nehmen.“ „Neenee, den überlass ich dir.“ „Rin!“ Sie lachte, als sich Kakashi auf sie stürzen wollte, hob abwehrend die Hände und zeigte grinsend auf Obito. „Spring lieber ihn an, das lohnt sich für dich.“ „Du kleines Biest!“ Kakashi warf beim Aufspringen seinen Stuhl um und Rin flüchtete lachend zur Seite, damit der Tisch zwischen ihnen stand. Obito stand nur reglos an der Tür und sah auf den Tisch, um den die beiden Geschwister jetzt lauernd kreisten, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Was konnte er alles aus dem Gespräch entnehmen? Er hätte wohl nach Rins Meinung etwas bemerken sollen... doch er bemerkte es nicht. Und was waren das für Anspielungen? Anspielungen worauf? Ich wünsche euch viel Glück. - Neenee, den überlass ich dir. - Spring lieber ihn an, das lohnt sich für dich. Er verstand es nicht. Aber eines war ihm aufgefallen – nämlich, dass Kakashi rot geworden war. Diese Farbe tat ihm mal ganz gut und er sah...irgendwie noch schöner aus...und so wehrlos, als wäre er mal das Opfer... Der Schwarzhaarige kam in die Wirklichkeit zurück. „Hey, schonmal was von Geschwisterliebe gehört?“, rief er und schaute von einem zum anderen. „Das ist doch nichts anderes, als das, was wir hier machen.“, erwiderte Kakashi und versuchte Rin zu fassen zu bekommen. Im nächsten Moment richtete er sich jedoch auf, hielt inne in seinem Tun und sah Rin süßlich lächelnd an. Diese beäugte ihn misstrauisch. „Was hast du vor, Bruderherz? Was...? Nei-!“, rief sie entsetzt, gerade als Kakashi die Hand gehoben und ein Wort gemurmelt hatte. Etwas rauchartiges Blaues schoss aus seiner Hand und traf sie genau in die Brust. „Was hast du mit ihr gemacht!?“, polterte Obito los und sah der Braunhaarigen zu, wie sie wütend mit den Armen fuchtelte, ohne etwas zu sagen. Ihre Augen wirkten beängstigend hilflos, aber auch trotzig. Der Silberhaarige hingegen setzte sich seelenruhig wieder auf seinen Stuhl und fing an zu kippeln. „Was hast du mit ihr gemacht?“, wiederholte der Schwarzhaarige und schaute zu Kakashi, der ihn nur zufrieden angrinste. „Ich habe sie zum Schweigen gebracht. Was will man(n) mehr?“ „Heißt das, sie-“ „Hat buchstäblich ihre Stimme verloren, du hast es erfasst.“ Rin stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihren Bruder böse an, der ihren Blick jedoch nur lächelnd erwiderte. „Was ist denn, Schwesterherz? Möchtest du mir etwas mitteilen? Du bist selbst schuld daran, wenn du dich nicht zügeln kannst.“ „Hey, gib ihr ihre Stimme zurück... Ohne sie kriegen wir kein richtiges Gesprächsthema auf die Beine.“, sagte Obito halb belustigt halb besorgt. Er kannte sich nicht aus mit Magie und traute diesen Kräften immer noch nicht. Kakashi tat, als würde er überlegen und sah dann Rin an. „Eigentlich kennt sie das schon, das habe ich öfters mit ihr gemacht. Na gut, aber wehe, du hältst nicht die Klappe, Rin, dann gebe ich dir keine zweite Chance mehr.“, sagte er ernst und murmelte Vox. Der Rauch, diesmal weißlich, schwebte kugelförmig, auf Rin zu und verschwand in ihrem Körper. Zuerst schien es, als hätte sich nichts geändert, doch dann kam ein sarkastisches 'Vielen Dank' von Seiten Rins. Sie blieb jetzt stehen - ob aus Vertrauensgründen gegenüber ihrem Bruder oder einfach, weil sie es Leid war, wer weiß – und gesellte sich zu dem Schweigen der Jungs. Es war schließlich Obito, der die Stille durchbrach und das verloren gegangene Thema wieder aufgriff. „Ich hätte nichts dagegen, ein paar Tage zu bleiben, denn ich war schon länger nicht mehr hier - und Belver wird mich bestimmt nicht vermissen. Aber warte, er wird Verdacht schöpfen und dich für einen Verräter halten, weil du weggelaufen bist!“, freute sich der Uchiha plötzlich und sah den Hatake übermüpfig an. „Nein, wird er nicht.“, sagte dieser gelangweilt, „Wenn du mir gefolgt bist, kann doch nichts schief gegangen sein, denn der edle Uchiha wird schon aufgepasst haben, dass ich niemanden verrate.“ Der Uchiha runzelte die Stirn. „Woher kennst du meinen ganzen Namen, den habe ich dir nie gesagt...?“ „Ich habe so meine Quellen.“, meinte Kashi wissend. „Kakashi, verarsch mich nicht.“ „Das tu ich auch nicht.“ Obito grummelte etwas vor sich hin und sah zum Silberhaarigen, der ihn amüsiert beobachtete. Dem schien es ja Spaß zu machen. Er zögerte. „Belver wird nicht nach mir gesucht haben...“ Es klang traurig. Der Silberhaarige bemerkte es und sagte ernst: „Natürlich hätte er das getan, wenn er das für nötig gehalten hätte.“ „Was macht dich da so sicher? Woher willst du seine Absichten kennen?“ „Ich kenne Belver schon etwas länger als du.“ „Waaas? Und wieso sagt mir das keiner?“ „Ich hielt es nicht für nötig...“ Kakashi musste grinsen. Obito verschränkte die Arme. „Na toll. Gibt es sonst noch irgendwelche Geheimnisse von denen ich nichts weiß?“ „Immer doch. Aber Geheimnisse sind dazu da, um bewahrt zu werden.“ Rin erwachte aus ihrer Starre und sah von ihrem Bruder zu Obito. „Ich kenne eins!“ „Rin, pass auf was du sagst.“, mahnte ihr Bruder, ohne sie anzusehen. „Was denn? Das war doch ein produktiver Beitrag zu eurem Gespräch!“ „Sicher, sicher... aber wenn noch weitere dergleichen folgen suspendiere ich dich vom Konferenzraum.“ „Habe nichts gesagt, Hauptmann.“, gab Rin gespielt kleinlaut bei und streckte ihrem Bruder die Zunge raus. „Tse, ein hoffnungsloser Fall. Was soll ich nur mit dir machen?“, sagte Kakashi und schüttelte den Kopf, stand auf und streckte sich wie eine Katze. Daraufhin holte er aus einer seiner Taschen mehrere vergilbte Zettel, auf die er einen kurzen Blick warf und die Obito als Mob-Steckbriefe identifizierte. „Okay, ich gehe jetzt Mobs jagen; ich habe noch ein paar Aufträge und irgendwer muss die ja erledigen. Kommt wer mit?“ „Ich, wenn ich einen Anteil von deinem Gewinn bekomme.“, meldete sich Obito und hob lächelnd die Augenbrauen. „Ich würde euch ja gerne zugucken, aber ich bleibe hier, wenn es euch nichts ausmacht.“, meinte Rin und lächelte entschuldigend, während Kakashi seinen Waffengürtel vom Abstelltisch aufhob. „Richtig so. Frauen sind für die Wäsche da. Und das mit dem Anteil lässt sich machen.“ „Weißt du, Obito“, sagte Rin auf einmal eifrig an Obito gewandt, „dieses Geheimnis, also das ist sehr interessant, denn es geht um euch beide und-“ „Auf Wiedersehen, liebes Schwesterchen“, übertönte Kakashi die Braunhaarige und zurrte den Gurt um seine Hüften fester, „Soll ich deine Stimme nicht doch mitnehmen?“ Rin grinste. „Frieden, Bruder, Frieden. Na los, verschwindet schon, ihr beiden.“ „Muss ich euch verstehen?“, fragte Obito verwirrt, als er schon fast zur Türe hinaus war, „Ihr sprecht so in Rätseln, das regt einen auf.“ Rin winkte ihm lächelnd. „Nein, musst du nicht, aber irgendwann~...“ Gemächlichen Schrittes folgte der Schwarzhaarige Kakashi die metallenen Stufen aus der Wohnung heraus und durch die schmutzigen Gassen. Wohin wusste er nicht, bis der Silberhaarige vor dem Südtor innehielt und sich umdrehte. „Ich habe zwei Aufträge in der Giza-Ebene und auch noch andere zu erledigen. Ich will dich nicht abwimmeln, aber wie gesagt, wir dürfen auf keinen Fall zusammen gesehen werden da oben. Selbst hier ist es gefährlich, falls mich jemand als Mitglied des Imperiums ahnt.“ „Ja, ich hab's schon verstanden.“, murmelte Obito wandte sich unwillkürlich nach hinten, um sich zu versichern nicht beobachtet zu werden. „Am besten gehe ich wohl zuerst durch das Tor und sage dir, wenn die Luft rein ist. Denn da oben sind ja die wenigsten Wachen und wir müssen nicht durchs Haupttor und die Kontrolle hindurch, stimmt's?“ Er sah zu Kakashi – oder besser dorthin, wo er gerade noch gestanden hatte. Verblüfft drehte er sich einmal um die eigene Achse und fragte unsicher in die Leere hinein: „Kakashi?“ „Ich stehe voll und ganz hinter dir~“, säuselte es ganz nahe an seinem Ohr und ein zarter Lufthauch streifte ihn. Sofort packte ihn eine eisige Gänsehaut und gleichzeitig stellten sich seine Nackenhaare auf. Erschrocken machte er einen Satz nach vorne und wirbelte herum. Das war Kakashis Stimme gewesen - doch sein Körper war nicht da. 'Was zum ...?' „Keine Panik“, kam die Stimme belustigt, dieses Mal von vorne, „Ich habe mich nur unsichtbar gemacht.“ Obito hatte eine Hand am Schwertgriff und suchte erfolglos nach einem Anhaltspunkt, den er mit der Stimme verbinden konnte. „Ach ja?“ Seine Stimme zitterte leicht. „Ja. Du kannst mich sogar anfassen. Und wenn ich getroffen werde, werde ich wieder sichtbar. Leider.“ „Dann zeig dich mal wieder.“ Es dauerte etwas, dann flackerte die Luft vor ihm und Kakashis Gestalt schälte sich langsam hervor. Er lächelte und zuckte die Schultern. „Außerdem ist es zeitlich begrenzt.“ „Hättest du mich nicht vorher warnen können?“, stieß Obito hervor und zog eine Schnute. „Ach komm schon. So schlimm war das doch nicht.“ „Nein~, überhaupt nicht... Wie würdest du es finden, wenn dir plötzlich jemand an deinem Ohr was sagt und du kannst ihn nicht sehen? Vor allem wenn du keine Ahnung von Magie hast. Du hättest genauso reagiert.“ „Obito“, meinte Kakashi plötzlich ernst und sah ihn eindringlich an. „Darf ich dich um etwas bitten?“ 'Mich?' Obito legte abwartend den Kopf schief. „Das da wäre?“ „Mir zu vertrauen. In welcher Situation auch immer, bei was auch immer.“ Der Schwarzhaarige musterte ihn nachdenklich und nickte dann langsam. „Schwierig. Aber ich werde es versuchen.“ Er lächelte. „Danke. Mehr verlange ich auch nicht.“ Der Uchiha sah noch sein Lächeln – bemerkte dabei wieder, dass sein Herz einen Hüpfer tat - dann verschwamm das Erscheinungsbild und der Hatake war wieder verschwunden. „Wehe, du erschreckst mich noch einmal.“, brummte er. „Worum habe ich dich gerade gebeten?“, kam es zurück und der Schwarzhaarige schüttelte grinsend den Kopf. „Wenn du solche Aktionen machst, geht das schlecht, dir zu vertrauen. Da bist du selber schuld.“ „Irgendwie muss ich dich ja ärgern können.“ „Jaja...“ Obito betätigte das runde Tor und es rollte sich knirschend und schabend nach oben hin weg. Ohne einen weiteren Blick nach hinten zu werfen – was hätte er auch gesehen? - stieg er die Stufen hinauf und trat durch das nächste Tor ins grelle Sonnenlicht. Unauffällig und ganz automatisch, nachdem seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah er sich nach Wachen um. Weiter rechts, vorne am Tor, stand eine Person in Rüstung, in der Hand eine Lanze, genau auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls. Dann, keine zehn Meter entfernt links von ihm, noch eine Blechbüchse – und sie sah ihn direkt an. Obito ging außer Reichweite an ihr vorbei – der Blick des Soldaten folgte ihm – drehte sich noch einmal herum, machte eine unhöfliche Geste und rannte auf die vor ihm liegende Giza-Ebene zu. Hinter sich hörte er den Ruf der Wache, doch er war schon zu weit weg um ihn einzuholen. Obito lachte und lief weiter bis unter seinen Füßen nicht mehr Sand, sondern grünes Gras spross. Es war gerade Trockenzeit in der Ebene. In der Regenzeit goss es in Strömen und durch die Überschwemmungen entstanden neue und andere Wege. Obito sog den Geruch der neuen Umgebung ein und drehte sich nach Kakashi um, der gerade wieder sichtbar wurde. Der Uchiha zeigte auf den Boden hinter ihm. „Man kann deine Fußabdrücke sehen, wenn du unsichtbar bist.“ Kashi wandte sich nicht um, sondern ging an Obito vorbei. „Ich weiß. Aber selbst das kann man durch Schweben wettmachen.“ Obito folgte ihm staunend und fragte vorsichtig: „Kannst du mir die Magiekunst lehren?“, was ihm schon wieder diesen abmessenden Blick vom Silberhaarigen einhandelte. „Wenn es dich interessiert...“ „Ich halte es für sehr praktisch. Außerdem kann damit dem Untergrund geholfen werden. Dort kennt sich so gut wie niemand mit Magie aus; das ist unser großer Schwachpunkt.“ Kakashi lächelte vor sich hin. Das mochte er am Uchiha, dass er nicht immer an sich, sondern auch an andere dachte und trotzdem stets auf sein Ziel fixiert war. Dass er Freunde und Mission unter einen Hut zu bringen versuchte. Und er war sich sicher, dass Obito seine Freunde vorziehen würde, wenn es ums Retten ging. Er sagte nichts mehr zu Obitos Statement und stellte sich stattdessen vor, wie er sein Lehrer sein sollte. Beim Fechten und bei der Magie. Eine Möglichkeit mehr mit dem Uchiha zusammen zu sein... Er konzentrierte sich rasch wieder auf seinen Weg und blieb zu Beginn des Sternenregenfeldes mit erhobener Hand stehen. Er lauschte auf verräterische Geräusche eines Tieres, das hier nicht hingehörte, suchte den Boden nach Fußspuren und Fallen ab und witterte nach einem unbekannten Geruch. Der Schwarzhaarige war neben ihn getreten und beobachtete ihn aufmerksam, was Kakashi leicht verunsicherte. Er war es zwar gewohnt, dass viele zu ihm aufschauten; seine Schwester und die ihm untergeordneten Soldaten zum Beispiel, doch bei Obito war es etwas komplett anderes. Sein Inneres schien sich aufzulösen, er selbst war dann nur noch eine leere Hülle ohne Besitzer und eigenen Willen, er war nur noch einzig allein von dem Gedanken beseelt, bei Obito zu bleiben und ihn zu beschützen, so als wäre er sein letzter Anhaltspunkt, ohne den er nicht leben konnte. „Den Beschreibungen nach müsste das Tier hier in der Gegend sein.“, sagte er stockend, und versuchte die verwirrenden Gefühle zu vergessen. „Der Wirt, der den Steckbrief ausgehängt hat, meinte, dass es sich bevorzugt von Menschen ernähren mag, da es die Händler, die hier durchkommen angreift. Jetzt traut sich folglich niemand mehr her und der Wirt bekommt seine Ware nicht mehr.“ „Das wird es uns leichter machen, das Viech heraus zu locken, was?“ Obitos Augen schweiften über die Ebene und sofort verflog das herrenlose Sein aus Kakashis Brust. 'Verrückt', dachte er erleichtert. Er traue schon nicht mehr seinen eigenen Gedanken über den Weg. Das grenzte wirklich an Paranoia. Er machte ein paar Schritte vorwärts und Obito folgte ihm wieder. „Welches Tier jagen wir eigentlich?“, fragte Obi, dem erst jetzt aufgefallen war, dass er das nicht wusste. „Eine zu groß gewordene Cockatrice. Ich wollte etwas Einfaches für dich nehmen.“ ‚Das heißt, er hat schon geplant, dass ich mitkommen würde…’ Der Uchiha schürzte die Lippen. „Wie würdest du sie erledigen?“ „Das kommt darauf an“, sagte Kakashi fuhr sich durch die Haare. „Erstmal schaue ich, wie sie sich verhält, auf welche Angriffe sie spezialisiert ist und was ihre Schwachpunkte sind. Bei den Cockatrice weiß man schon im Voraus: sie können gut laufen, können aber wegen ihrer Kopfform nur schlecht nach vorne, sondern nur seitlich gucken. Daher könnte man direkt von vorne angreifen, in ihren toten Winkel. Ein Nahkampf ist überhaupt nötig, denn sie benutzen ihren Schnabel als Waffe. Und wenn-“ Er verstummte, abrupt, meinte er doch hinter einer Böschung ein gelbes Federkleid hatte aufblitzen sehen. Obito schien es auch gesehen zu haben, denn er zog sofort sein Schwert und lauschte. „Na los. Hol sie dir. Aber gehe mit Bedacht vor.“, meinte Kakashi und machte eine auffordernde Geste. Das mit dem ‚holen gehen’ erledigte sich im nächsten Moment, als ein blitzendes Augenpaar vor ihnen auftauchte, das sie scharf und berechnend musterte. Eine Sekunde später erschien das Tier in seiner vollen Größe. Die Cockatrice sah eigentlich aus wie jede andere, ein gelbes huhnartiges Tier, nur ihre Größe war fast zwei Manneslängen hoch. Obito schluckte, als es anfing auf ihn zuzulaufen und Kakashi rasch ein paar Schritte zurückwich, um ihm Platz zu machen. Er musste sich jetzt anstrengen, er wollte sich nicht vor Kakashi blamieren, er wollte ihn auch einmal beeindrucken. Er wich dem auf ihn zustürmenden Monster aus, sodass es die Schwingen zur Abbremsung ausbreiten musste. Genau diese Bewegung nutze Obito und schlug dem Tier die eine Schwinge ab, worauf ein gellender Schrei über die Ebene schallte. Obito machte zwei Schritte zurück, bereit für die nächste Runde, die auch sofort anfing. Die Cockatrice drehte sich blitzschnell um, die blanke Wut in den Augen und warf sich regelrecht auf den Schwarzhaarigen. Er wehrte gerade noch den scharfen Schnabelangriff ab, duckte sich unter der verbliebenen Schwinge hindurch – doch beachtete nicht die scharfe Kralle, die von unten hochrauschte. Er riss die Augen auf, und drehte den Kopf nach hinten weg. Zu langsam. Obito spürte nur den eisigen Schmerz, der sich quer durch seine Wange zog, dann nahm ihm der zweite Schlag der Schwinge das Bewusstsein und es wurde schwarz um ihn herum... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hehehe jaah ich weiß, bin fies xDD Tut mir leid für den bösen Cliff, ich hab einfach drauf losgeschrieben :D Mal schauen wie es weiter geht ^___^ lg _Kashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)