Zimmermädchen? Zimmermann? von Laniechan ================================================================================ Kapitel 3: Träume, Wünsche, Erinnerungen ---------------------------------------- So richtig zufrieden bin ich mit dem Kapi immer noch nicht -.- aber es ist besser, als die vorherige Variante...es ergibt mehr Sinn hoffe ich. Ich bin mal sehr gespannt auf eure Kommentare. Dann will ich euch mal nicht weiter aufhalten und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! eure laniechan ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 3 – Träume, Wünsche, Erinnerungen Am nächsten Morgen wachte ich allein in dem großen Bett auf, aber das hatte ich ja erwartet. Immerhin konnte Keiji nicht damit aufhören zu arbeiten, nur weil ich mich ohne ihn einsam fühlte. Langsam tapste ich in mein Zimmer und zog mir nach dem Duschen etwas Bequemes für den Tag an. Ich war anscheinend nicht eine Sekunde zu früh in mein Zimmer zurückgekehrt, denn schon hörte ich meine Eltern. „Tatsuro, aufstehen!“ „Bin schon wach.“, kam es gedämpft von mir durch die geschlossene Tür. Als wir unten beim Frühstück saßen, strahlten mich meine Eltern an. „Du siehst wirklich erholt aus. Ich hätte nicht gedacht, dass das Fitnesstraining solche Auswirkungen auf dich haben könnte.“ Wenn die wüssten. Das ich so ausgeruht aussah, lag wohl eher an dem riesigen, kuscheligen Bett, in dem ich die Nacht verbracht hatte. Und natürlich auch an der menschlichen Heizung, die ich als Kopfkissen hatte benutzen dürfen. Wir saßen gerade über Kaffee und Brötchen, als sich mein nächtlicher Bettnachbar zu uns gesellte. Wie immer war er sehr adrett gekleidet und selbst ich musste zugeben, dass er in seinem schwarzen Anzug einfach umwerfend aussah. Meine Mutter war natürlich sofort Feuer und Flamme für ihn und ich musste einen kleinen Stich der Eifersucht unterdrücken. Was war das denn? Ich hatte doch kein Anrecht auf ihn und vor allem stand ich auf Mädchen! Mädchen! So wie die kleine Süße, die mich die ganze Zeit schon vom Nachbartisch immer wieder beobachtete. Sie war vielleicht so um die 16, also genau das Richtige Alter. Aber ihre kleine Schwester, ein freches Ding von 5 Jahren, war fast noch niedlicher. Der Zwerg starrte mich nun schon seit geschlagenen 10 Minuten an und ich dachte schon, ich hätte Schokolade am Mundwinkel oder so was. „Mizu, stehst du auf den?“, wandte sich der kleine Teufel plötzlich an seine große Schwester. Ich lief an, wie eine rote Tomate und drehte schnell meinen Kopf in die andere Richtung. „Nee, nicht mein Typ.“ Was? Wieso nicht? Und warum starrte sie mich dann die ganze Zeit an? „Der Kellner dahinter schon eher.“ Na toll, jetzt schnappte mir Keiji schon die süßen Mädchen hier weg, obwohl er von denen gar nichts wollte. Dabei wusste ich noch nicht mal, ob er bi oder schwul war. Das wurmte mich. Im Prinzip wusste ich überhaupt nichts von ihm, außer dass ihm der Laden hier gehörte und er stinkreich war. „Suzuki San? Es ist Zeit für ihren Frühsport.“ Das war doch jetzt nicht sein Ernst? Aber Hauptsache ich kam weg von dieser Blamage auf der ganzen Linie. „Was machen wir jetzt? Nicht wirklich Sport oder?“, fragte ich ihn, als wir auf dem Weg zum Trainingsraum waren. „Wir gehen schwimmen.“ „Juchu, endlich mal ein sinnvoller Zeitvertreib!“ Ich mochte schwimmen, da konnte man sich richtig austoben und es machte trotzdem Spaß. „Habe ich also endlich etwas gefunden, was dir gefällt?“, grinste er mich an. Voller Vorfreude nickte ich mit dem Kopf und flitzte in mein Zimmer, um mir Badesachen zu holen. Keiji schwamm schon seine Bahnen, als ich endlich den Pool gefunden hatte. Das Anwesen war so riesig, dass man sich leicht hier verlaufen konnte. Ich beobachtete eine ganze Weile, wie er mit kräftigen Zügen das Wasser teilte. Er sah aus, als ob er dafür geboren wäre. Die Muskeln die bei jedem Zug hervortraten, machten mich nun doch ein wenig neidisch. Da konnte ich so viel trainieren, wie ich wollte, ich würde auf ewig meinen etwas schmächtigen Körper behalten. Als ich das dachte, drehte sich Keiji auf den Rücken und verharrte in dieser Position. Wie machte er das bloß? Ich wäre schon untergegangen, wie ein Stein. „Komm rein, Wölfchen. Das Wasser ist angenehm.“ Angenehm? Das war weit entfernt von warm! Vorsichtig hielt ich eine Zehenspitze in das Wasser. Meine Skepsis war berechtigt gewesen! Das Wasser war arschkalt! Da bekamen mich keine zehn Pferde rein! „Vergiss es! Ich geh doch nicht in diesen Eistümpel!“ „Das werden wir ja sehen.“ Der ruhige Ton in seiner Stimme hätte mich eigentlich warnen sollen. Doch blauäugig, wie ich war, dachte ich nicht daran, dass er stärker und vor allem schneller als ich sein könnte. Platsch! Da war ich auch schon in dem eiskalten Nass gelandet. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie er sich an mich rangeschlichen hatte. Hinterhältig hatte er mich einfach an meinem Arm ins Wasser gezogen und ich hatte das Gleichgewicht verloren. „Spinnst du?! Wenn ich wegen dir erfriere, kannst du wegen Mordes angeklagt werden!“ „Nun mal nicht so theatralisch. Die Temperatur ist genau richtig, um deinen Kreislauf ein bisschen in Schwung zu bringen. Und jetzt schwimmen wir ein paar Bahnen, damit dir wieder wärmer wird.“ Fluchend ergab ich mich in mein Schicksal. Es hatte ja doch keinen Sinn, sich ihm zu widersetzen. Schweigend glitten wir nebeneinander her, wobei mir der Verdacht kam, dass er sein Tempo extra wegen mir drosselte. Langsam merkte ich, wie die Wärme in meine Glieder zurückkehrte und entspannte mich. Immer gleichmäßiger wurden meine Atemzüge und ich konnte jetzt schon vorhersagen, dass ich morgen Muskelkater haben würde. „Keiji? Wie lange noch? Meine Arme werden langsam taub.“ „Du hast echt gar keine Kondition. Aber gut. Was hältst du von einer kleinen Privatmassage?“ „Au ja! Hast du denn dafür überhaupt Zeit?“ „Klar. Ich hab dir doch gesagt, dass ich der Geschäftsführer bin, also kann ich meine Zeit nach meinen Wünschen frei einteilen. Ich helfe meist da mit, wo ich gerade gebraucht werde oder wenn nicht genug Personal vorhanden ist.“ Im Klartext: Er kann machen, was er will, dachte ich bei mir. Was für ein Leben! „Aber zieh ja keine krummen Dinger ab während der Massage!“, warnte ich ihn vor. „Ich doch nicht.“ Na klar und ich war Gott höchstpersönlich. Als wir, nachdem wir uns wieder umgezogen hatten, in dem Massageraum ankamen, legte sich Keiji einfach ganz frech auf meine Massagebank. „Was soll das denn werden?“ „Wer hat denn gesagt, dass ich dich massiere? Wärst du so nett anzufangen?“ Der hatte wohl ein Rad ab! Wenn der glaubte mich auf diese Weise weich zu kochen, hatte er sich geschnitten! Der konnte was erleben! Ich nahm mir vor, ihn so zu quälen, dass er sich nie wieder freiwillig von mir massieren ließe. Meine Hände kneteten seine Schulterblätter und fanden ein paar Knoten, die sie sanft lösten. Seine braune Haut zuckte unter jeder meiner Berührungen und ich war ungewollt fasziniert davon. Leicht zwickte ich mit meinen Nägeln in seine Muskeln. „Ein bisschen fester geht noch. Das tut gut, nach der langen Nacht…“ Wieso lange Nacht? Ich hatte geschlafen, wie ein Baby. Da musste ich jetzt genauer nachhaken. „Wieso? Hast du nicht gut geschlafen?“ „Wie soll ich denn schlafen, wenn dein verführerischer kleiner Körper halb auf mir liegt, aber ich dich nicht anfassen darf?“, murrte er leise. „Oh.“ Hätt’ ich mal lieber nicht nachgefragt. Jetzt hatte ich Gewissensbisse. Immerhin wusste ich nicht, wie er sich fühlte und hatte es als Selbstverständlichkeit genommen, mich an ihn zu kuscheln. „Tut mir Leid.“ Aber das hieß nicht, dass ich plötzlich in sein Bett gekrochen kam… „Schon gut. Das ist mein Problem. Ich muss eben lernen meine Begierde in den Griff zu bekommen. Immerhin will ich dich nicht dadurch verlieren, nur weil ich meine Finger nicht bei mir behalten kann.“ Wieder fühlte ich mich schlecht. Er brachte mehr Verständnis für mich auf, als ich ihm je entgegengebracht hatte. Schnell vom Thema ablenken, bevor er mich doch noch weichklopfen konnte. „Sag mal, seit wann weißt du denn, dass du…dass du nur auf Jungs stehst?“ Ich ging einfach mal davon aus, dass er ganz schwul war und nicht bi. Immerhin hatten ihn die hübschen Mädchen der Pension, ein paar gab es ja, anscheinend völlig kalt gelassen. „Lass mich mal überlegen. Ungefähr seitdem ich 16 war.“ „Grad mal ein Jahr jünger als ich…“ Schockierend. „Ich hab halt im Sportunterricht gemerkt, dass mich die Körper der Jungs mehr interessiert haben, als die der Mädchen. Da wurde mir langsam klar, dass ich anders ticke als sie.“ Also doch durch und durch schwul. Hab ich’s doch gewusst. „Wie ist das so? Ich meine mit einem Jungen oder Mann?“ Ich konnte mir das irgendwie nicht so richtig vorstellen. Wie sollte das funktionieren, also nicht nur im Bett, sondern auch im normalen Alltag? „Auch nicht so viel anders, als mit einem Mädchen denke ich. Meine Beziehungen mit Mädchen waren immer zu oberflächlich, als dass ich dazu etwas sagen könnte. Aber ich finde es sehr schön mit einem anderen Mann.“ Mh, das hörte sich vielversprechend an. Wo kamen bloß diese positiven Gedanken her? Egal, weiter im Text. „Du hast gesagt du hast mich lieb, aber was genau magst du denn an mir?“ Ich war ernsthaft interessiert an einer Antwort. Denn immer wenn ich mit einem Mädchen zusammengewesen war, hatte ich das Gefühl gehabt, eher wegen meines Aussehens gemocht zu werden. Oder weil ich ihnen in der Schule helfen konnte. Ich seufzte leise auf. Mir kam die Erkenntnis, dass ich anscheinend schon öfter ausgenutzt worden war, ohne es mitzubekommen. „Ich mag deine Kratzbürstigkeit.“ Das war doch kein Kompliment. Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. „Dein Aussehen mag ich natürlich auch, aber wirklich auf dich aufmerksam, hast du mich gemacht, als du mir ständig widersprochen hast. Ich mag dein Temperament. Ein Wolfswelpe, der die Zähne fletscht.“ „Ich bin kein Wolf!“, knurrte ich ihn regelrecht an. Das Thema hatten wir doch schon zur Genüge ausdiskutiert. Warum konnte er es nicht akzeptieren, dass ich nicht mit Tieren oder Ähnlichem verglichen werden wollte? Während unserer Unterhaltung hatte ich nicht damit aufgehört ihn zu massieren und er hatte sich in der Zwischenzeit völlig entspannt. „Darf ich aufhören? Mir tun langsam die Hände weh.“, maulte ich, denn ich merkte, wie meine Finger sich immer mehr verkrampften. „Klar. Sorry, ich hab nicht daran gedacht, dass du das nicht gewöhnt bist. Aber dafür hast du deine Sache sehr gut gemacht. Kann ich dich vielleicht anwerben?“ Das kleine Lob schmeichelte meinem Ego und ich lächelte über das ganze Gesicht. „Das musst du mit meiner Schule und meinen Eltern ausmachen.“, erwiderte ich und wusste genau, wie entsetzt sie reagieren würden. Ihr hochbegabter Sohn ein einfacher Masseur? Niemals. Es ging ihnen ja sowieso am Arsch vorbei, was ich wollte. Ihnen war nur ihr guter Ruf wichtig. Meine Lehrer bildeten da keine Ausnahme. Die hielten natürlich große Stücke auf ihren Musterschüler und würden wahrscheinlich einen Aufstand anzetteln, wenn ich die Schule vorzeitig abbrechen würde. Nicht, dass ich das wirklich in Betracht zog, schließlich wollte ich ja Design studieren und dafür brauchte ich nun mal einen guten Abschluss. „Na los. Wir tauschen. Jetzt wirst du massiert.“ Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass er ein Massagegott war. Konnte er eigentlich irgendetwas nicht? Ich war drauf und dran, mich in seinem Netz zu verheddern. Und auch meine Eltern hatte er schon völlig um den kleinen Finger gewickelt. „Was hältst du von einer Runde joggen durch den Wald?“ „Nada! Hab ich für heute nicht schon genug Sport getrieben?“ Ich lief doch nicht durch das Gestrüpp! „Eigentlich bin ich ja hier, um mich in den heißen Quellen vom Stress der Schule zu entspannen.“, grinste ich. „Wie langweilig.“ Diesen trockenen Kommentar hätte er sich auch klemmen können. „Also ich geh jetzt in wärmere Gefilde und wenn du nicht willst, hast du eben Pech gehabt!“, sprach ich und zog mit meinem Handtuch von dannen. Leider kam ich erst eine ganze Weile später dazu mich wirklich zu entspannen, da meine Eltern auf die glorreiche Idee gekommen waren, mich auf einem ihrer Ausflüge mitzuschleppen. Wie ich es hasste, das dritte Rad am Wagen zu sein. Turtel hier und turtel da. *kotz* *würg* Wenn die so weitermachten übergab ich mich wirklich irgendwann! Und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, zwangen sie mich doch tatsächlich mit ihnen Backgammon zu spielen. Dabei hatte ich die Regeln nie verstanden und konnte auch nicht nachvollziehen, was Erwachsenen an diesem Spiel so toll finden. Das war fast genauso langweilig, wie Bridge. Das hatte mir meine Oma beigebracht und so wusste ich auch, warum nur ältere Damen es spielten. Es endete einfach nicht! Naja Karten- und Gesellschaftsspiele mochte ich sowieso nicht besonders, da half auch alles gut zureden nichts. Finster vor mich hingrübelnd, saß ich also am Abend in einer der Außengrotten. Wie sollte ich meine Eltern bloß davon überzeugen, mich das studieren zu lassen, was ich wollte? Immerhin war ich ein selbstständig denkender Mensch, der für sich selbst entscheiden konnte! Ach, es war doch zum Verrückt werden! Ich wusste schon ganz genau, wie meine Eltern auf meine Entscheidung reagieren würden. Mit Vorwürfen und Sprüchen, wie: So wird aus dir nie etwas Vernünftiges! Aber man sah doch an Keiji, dass man auch mit 23 schon Geschäftsführer sein konnte. Da musste es doch möglich sein, mit einem angemessenen Studium einen Platz im Designbereich zu bekommen. Die Sonne war schon seit geraumer Zeit untergegangen und ich war froh, mich im warmen Becken zu befinden. Denn der Wind, der mir um die Nase wehte, war ein wenig kühl. Fröstelnd ließ ich mich tiefer sinken und lehnte mich an die Felsen. Die Grotte war wirklich herrlich. Mutter Natur hatte sie in eine kleine Anhöhe gegraben und nun funkelten die Steine glitzernd im Mondlicht. Das war fast schon romantisch. In der Höhle waren die Felsformationen so bearbeitet, dass sie eine lange Sitzfläche bildeten, auf der ich mich nun räkelte. Jetzt fehlt mir nur noch der Meerjungfrauenschwanz, dachte ich feixend. Langsam döste ich, wegen der wohligen Wärme, ein und träumte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)