Zimmermädchen? Zimmermann? von Laniechan ================================================================================ Kapitel 2: Privat - Unbefugten ist der Zutritt verboten! -------------------------------------------------------- Kapitel 2 – Privat - Unbefugten ist der Zutritt verboten! Ich hasste ihn. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn! Warum nur? Was hatte ich denn gemacht, um DAS zu verdienen? Keiji Tachikawa. In meinen Gedanken spie ich diesen Namen förmlich aus. Dieser elende, idiotische, betrügerische, unerträgliche Typ! Ich hasste ihn! Heute Morgen hatten mir meine Eltern eröffnet, dass er sie auf meine Unsportlichkeit angesprochen hätte. Als ich gerade die Flucht antreten wollte, hielten sie mich zurück. Nein, nein und nochmals nein! Wenn es um ihn ging hatte ich kein gutes Gefühl. „Wenn du einen guten Studienplatz bekommen willst, müssen alle Noten außerordentlich sein und dazu zählt auch Sport.“ Ich schüttelte nur den Kopf. Meine eigene Familie hatte sich gegen mich verschworen! Sie bearbeiteten mich noch so lange, bis ich mich seufzend geschlagen gab und zustimmte am morgendlichen Training teilzunehmen. Und nun hatte ich den Salat… „Jetzt berühren Sie ihre Fußspitzen mit den Händen und halten diese Position für zehn Sekunden.“ Der hatte leicht reden, ich kam nicht mal an meine Zehenspitzen! „Suzuki San Sie müssen sich weiter nach unten beugen.“ „Das-weiß-ich.“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Wenn er heute Abend baden geht, dann werde ich ihn ertränken! Das werde ich…vielleicht ermorde ich ihn aber auch einfach im Schlaf. Ich wusste, wo sein Zimmer war. Die einzige Schwierigkeit war zu vertuschen, dass ich ihn umgebracht hatte. Meine Gedanken wurden immer blutrünstiger. Dabei war ich sonst ein sehr friedliebender Mensch. Aber jeder hatte seine Grenzen und meine waren nach einer halben Stunde Frühsport ohne Frühstück erreicht. Wo nahm der die Energie her? Während ich meine Ermordungsversuche plante, hatte ich gar nicht mitbekommen, dass er sich hinter mich gestellt hatte. „Sie müssen ihren Rücken noch weiter krümmen, etwa hier.“ Mit dieser Aussage berührte er mich an der Taille und mich durchfuhr ein Stromschlag. „Können Sie nicht jemand anderen quälen?“, knurrte ich. „Sie sind der einzige Teilnehmer.“ „Leider.“ „Jetzt hinunterbeugen, aber passen Sie auf, dass Sie sich nicht verrenken.“ „Um das zu vermeiden könnte ich doch auch gleich aufhören.“, meinte ich hoffnungsvoll. „Nichts da. Ein bisschen Sport hat noch niemanden geschadet.“ „Habe ich schon erwähnt, dass ich Sport hasse?“ „In der letzten halben Stunde ungefähr 100 Mal. Wenn Sie genauso viel Energie darauf verwenden würden Sport zu treiben, wie rumzumeckern, dann könnten wir uns das hier sparen.“ „Heben Sie sich diese Kommentare eigentlich extra für mich auf? Zu allen anderen sind Sie immer so nett, nur mich traktieren Sie.“ „Nein, das sind spontane Reaktionen auf ihre Nörgelei.“ „Pah!“, machte ich nur und streckte meine Fingerspitzen. DA! Ich berührte meinen Zeh. Geschafft! „Nun halten. 1-2-3-4-5-6-7-8-9-10. Loslassen. Sehen Sie! Es geht doch, wenn Sie nur wollen. Damit wären wir für heute fertig. Was möchten sie zum Frühstück?“ Sie! In kleinen Portionen. Blutig. Das dachte ich zumindest. „Kaffee und Toast.“ „In Kaffee ist zuviel Koffein. Das schadet ihrer Gesundheit. Möchten Sie nicht lieber Orangensaft?“ „Nein“, sagte ich gedehnt. Mein Geduldsfaden war kurz vorm reißen. „Ich möchte Kaffee.“ Wenn er den Unterton mit der eindeutigen Drohung nicht vernommen hatte, dann würde er es bereuen. „Wie Sie wünschen. Sie sollten mal ein wenig Aggression abbauen. Sie sind viel zu unausgeglichen.“ „Ich geh duschen.“ Damit war ich verschwunden. Der konnte mich mal kreuzweise. Ich sterbe vor Langeweile. Alte Menschen, wohin das Auge blickt. Ich war in meiner persönlichen Hölle gelandet. Und Tachikawa war Satan! Ich hatte mich in den Gemeinschaftraum gesetzt und zappte mich durch das Nachmittagsprogramm. Es kam nur Müll. Warum gab es hier keine Bücher? Ich hatte Tachikawa gefragt, aber er meinte, dass sie keine hätten. Ich solle mir eine andere Beschäftigung suchen. Mit diesem Spruch wandte er sich an ein älteres Pärchen und beriet sie bei der Auswahl ihrer Freizeitgestaltung. Mich ließ er links liegen. Alle anderen Gäste überschüttete er mit Aufmerksamkeit, nur mich beachtete er gar nicht mehr. Vielleicht hatte ich mich schon ein bisschen zu sehr an die Sonderbehandlung der letzten zwei Tage gewöhnt und war nun eifersüchtig. Eifersüchtig? Nein, bestimmt nicht. Deprimiert schlich ich nach oben, um mich ein wenig hinzulegen. Dabei kam ich natürlich auch an seinem Zimmer vorbei. Die Tür stand offen und ich registrierte im Vorbeigehen nur die vielen Bücherregale. Moment! Bücher?! Unmengen an Büchern standen in dem Zimmer. Das war ja schon fast eine Bibliothek. War das wirklich sein Raum? Ja, ohne Zweifel. Draußen stand sein Name dran. Aber das sollte das Zimmer eines Angestellten sein? Es war riesig, hell und sah sehr, sehr gemütlich aus. Sollte ich es wagen? Ja. Bevor ich wirklich an Langeweile starb, würde ich es riskieren. Somit betrat ich das Reich Tachikawas. Er hatte wirklich viele Bücher. Der hatte mich doch vorhin eiskalt angelogen, als er sagte, es gäbe hier keine. Hinten rechts in der Ecke stand ein großes Bett mit vielen Flauschkissen darauf. Er mochte es wohl weich. Denn auch vor dem Bett lag ein dicker Teppich, der wohl jeden Flokati neidisch gemacht hätte. Das Bett war dunkelblau bezogen und die Bettwäsche schien aus Seide oder Satin zu bestehen. Woher hatte der denn das Geld, um sich so etwas zu leisten? Aber der Blickfang waren die Regale. Bis hoch zur Decke, dunkelbraun und vollgestopft, teilweise zweireihig. Die Wand dahinter war in einem tiefen rubinrot gestrichen. Das hatte etwas Verruchtes und gleichzeitig wunderbar Romantisches. In der linken Ecke befand sich eine Leselampe mit einem Lesesessel. Das lud geradezu ein. Da wurde nicht lange gefackelt. In kürzester Zeit hatte ich etwas Gutes gefunden und ließ mich in dem Sessel nieder. Ich bekam gar nicht mit, wie spät es schon geworden war und hörte auch nicht, wie sich die Tür öffnete. Ich war völlig gefangen in der Geschichte, die ich gerade las, sodass ich mehr als erschrocken war, als ein Schatten meine Sicht verdeckte. „Raus.“ „Mh? Oh, Verzeihung. Bitte entschuldigen Sie, dass ich einfach hier ohne Erlaubnis eingedrungen bin.“ „Bitte geh!“ Was schaute der mich denn so komisch an? „Ach, jetzt duzen Sie mich doch? Sie kennen meinen Vornamen doch noch gar nicht. Ich bin Tatsuro.“ „Keiji.“ „Ja, ich weiß.“, grinste ich. Endlich hatte ich ihn dazu gebracht mich mit Vornamen anzureden. „Geh bitte, Tatsuro.“ „Warum? Du hast mich angelogen, als du sagtest hier gäbe es keine Bücher! Dabei hast du Tausende.“ „Das sind meine privaten Bücher, die sind nicht für die Gäste bestimmt.“ Ich zog einen Flunsch. Ich war also nur ein Gast. Warum traf mich dieser Gedanke? Er hatte mich doch nicht anders behandelt, außer dass er gemeiner zu mir war. Er näherte sich mir und nahm mir das Buch einfach aus der Hand. „Hey! Ich war noch nicht fertig! Jetzt weiß ich nicht mehr auf welcher Seite ich war…“ Er zog mich an den Händen aufwärts und an seine Brust. Was sollte das denn werden? Ich wurde so fest umarmt, dass ich fast keine Luft mehr bekam. „Ähm…wa…wa….was soll das?“, fing ich an zu stottern. „Ich hab dir gesagt, du sollst gehen. Es fiel mir schon bei der Massage schwer genug, die Finger von dir zu lassen. Aber hier in meinem Zimmer, in meinem Sessel…das ist zuviel für jede Selbstbeherrschung.“ Oh Gott. Er gehörte zu denen! Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber er war zu stark. Im gleichen Augenblick umfasste er mein Kinn und hob meinen Kopf an. Tief sah er mir in die Augen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er grüne Augen hatte. Irgendwie hatte ich angenommen, dass sie braun wären. Es war ein sehr dunkles grün, fast schon smaragdfarben. Während ich ihn eingehend musterte, hob sich eine blonde Augenbraue und sein Mundwinkel zuckte. „Na, gefällt dir was du siehst? Finde ich deine Zustimmung?“ „Ganz bestimmt nicht. Ich bin nicht schwul!“ „Ach, nein? Warum bekommst du dann immer, wenn ich dich anfasse Gänsehaut?“ „Ich bekomme nicht wegen dir Gänsehaut, sondern weil es hier in den Bergen saukalt ist!“, stellte ich seinen Irrtum klar. Ich würde nie zugeben, dass mir im Moment mehr als heiß war und meine Härchen trotzdem von der Haut abstanden. „Das glaube ich dir nicht. Wollen wir doch mal testen, ob dir danach immer noch kalt ist.“ Die Art wie er danach betonte, gefiel mir überhaupt nicht. Sein Kopf beugte sich zu mir herunter und ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Nein, nein, nein! Ich versuchte den Kopf zu schütteln, doch sein eiserner Griff hielt mich fest. Seine weichen Lippen trafen auf meine und hielten mich gefangen. Das fühlte sich überraschend gut an. Ich hatte immer gedacht, dass andere Männerlippen total hart und fest wären, aber seine waren so weich wie Samt. Ich erwiderte den Kuss zwar nicht, aber ich wehrte mich auch nicht wirklich. Ich wollte sehen, was er als nächstes tun würde. Als er merkte, dass ich es mir gefallen ließ von ihm geküsst zu werden, wurde sein Umarmung lockerer. Seine Hände rutschen an meine Hüfte und glitten über meinen Rücken. Ein Schauer nach dem anderen lief über meinen Körper. Der zeigte ganz eindeutig, was er von dieser Berührung hielt. Mein Verstand schrie mich förmlich an, mich zu wehren, doch ich wollte einmal nicht auf ihn hören. Keiji reizte mich. Er war ein geheimnisvoller Typ, an den man nicht so leicht rankam. Noch dazu hatte ich in seiner Nähe nicht das Gefühl den starken, intelligenten, immer selbstbewussten Tatsuro spielen zu müssen. In dem Moment, als mir klar wurde, dass ich mir die ganze Zeit selbst etwas vorgemacht hatte, fasste ich einen Entschluss. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss und drückte meine Lippen auf seine. Mit einem unterdrückten Stöhnen zog er mich noch dichter an sich heran. Ich erschrak, als seine Zungenspitze über meine Oberlippe strich und wich leicht zurück. Doch kurz darauf entspannte ich mich wieder. Seine Finger hatten sich mittlerweile unter den Stoff meines Shirts gemogelt und fuhren sanft über mein Rückgrat. Sein Mund wurde immer fordernder und er wollte, dass ich meine Lippen für ihn öffnete. Als ich das tat, erfuhr ich zum ersten Mal in meinem 17-jährigen Leben, was es wirklich hieß geküsst zu werden. Mir war vorher schon heiß gewesen, aber nun fing ich an zu brennen! Es war wie Himmel und Hölle gleichzeitig. Himmel, weil es so gut war und Hölle, weil ich einfach nicht genug bekommen konnte. Seine Zunge spielte mit meiner und wir fochten eine Weile um die Vorherrschaft. Allerdings spielte er mit unfairen Mitteln! Er nagte an meiner Unterlippe und das machte mich fast wahnsinnig. Zärtlich biss er hinein und leckte kurz darüber, um den Schmerz zu lindern. Dann wiederum saugte er an meiner Zunge und ich war nicht einmal mehr in der Lage zu sagen, welchen Namen ich hatte. „Tatsuro…“ „Ja?“ Er hatte meinen Namen anscheinend nur vor sich hingemurmelt. Jedoch so zärtlich, dass ich unter Strom stand. Während er mich weiter küsste, setzten seine Hände die Wanderung langsam fort. Nun waren sie an meinem flachen Bauch angelangt. Federleicht fuhren sie darüber und ich merkte, wie meine Muskeln anfingen zu zittern. Kleine Kreise wurden um meinen Bauchnabel gezogen und ich hatte Mühe nicht mit den Beinen einzuknicken. „Mh.“ „Das gefällt dir anscheinend doch, du Schmusekätzchen.“ „Ich-bin-doch-keine-Katze.“, brachte ich zwischen mehreren Küssen hervor. „Willst du lieber ein Wölfchen sein?“ „Hör auf mich mit kleinen Tieren zu vergleichen! Ich bin immerhin 1.78 m!“ „Von hier oben wirkst du eher wie 1.60 m…“ „Frechheit! Ich bin normalgroß!“ „Ja, ja, schon gut. Du brauchst wirklich ein Antiaggressionstraining.“ „Dessen Trainer natürlich du wärst…“ „Natürlich. Ich bin schließlich der Einzige, der dich im Griff hat.“ „Du hast sie ja nicht mehr alle!“ „Wolfszähmung. Gut, dass ich Tiere mag.“ „Aaargh. Ich bin kein Wolf!“ „Also doch eine Katze? Tiger? Nein, das passt nicht. Eher ein Luchs.“ „Wirst du wohl aufhören!“ „Nein, dafür macht es zuviel Spaß dich zu ärgern.“ Mit diesen Worten berührte er meine Brustwarzen und ich biss mir vor Schreck prompt auf die Lippe. Das Blut, das heraustropfte wurde jedoch sofort von einer kecken Zunge weggeleckt. „Lecker.“ „Das ist widerlich. Du bist doch kein Vampir.“ „Wer weiß…“, sagte er mit tiefer Stimme, die gruselig wirken sollte. Allerdings jagte sie mir eine ganz andere Art von Schauer über den Rücken. „Haha.“ Als er begann meine Brustwarzen zu zwirbeln, krallte ich mich an sein Hemd. „Nicht zerknittern.“ Wenn ich es nicht zerknittern sollte, dann durfte er mich nicht so reizen! Entschlossen begann ich sein Hemd aufzuknöpfen. „Dann zieh ich dich eben aus.“ „Ich hindere dich bestimmt nicht daran. Aber ein wenig erstaunt bin ich schon. Hast du nicht vorhin noch behauptet, du wärst nicht schwul?“ Darauf erwiderte ich nichts. Ich wusste grad selbst nicht so recht, was ich war. Ich wusste nur, dass ich jetzt nackte Haut sehen wollte. Knopf für Knopf öffnete ich das schwarze Hemd und zum Vorschein kam gebräunte Haut unter der sich unzählige Muskeln und Sehnen verbargen. Scheu streckte ich die Finger aus und legte sie fächerförmig an sein Herz. Stark klopfte es darunter und ein wenig zu schnell. Gut, wenigstens war er genauso nervös wie ich. Unterdessen glitten seine Hände meinen Rücken hinunter auf meinen Hintern. Er knetete ihn sanft durch und presste sich an mich. Das war ziemlich erregend und auch ihn schien das nicht kalt zu lassen. Die ganze Zeit hatten wir nicht damit aufgehört uns mit weiteren Küssen gegenseitig anzustacheln. Ich war schon völlig außer Atem, als er damit begann auf meinem Hals Tupfer aus Küssen zu verteilen. Vorsichtig saugte er an der Stelle, wo mein Puls viel zu schnell und heftig pochte. Hoffentlich blieb da kein Fleck zurück. Seine Zunge schnellte hervor und berührte nur einen Bruchteil von Sekunden meine Haut. Doch das reichte aus, damit sich meine Fingernägel in seinen Brustkorb gruben. „Zieh deine Krallen ein, Wölfchen.“ Ich entkrampfte meine Finger und besah mir den angerichteten Schaden. Tiefe Kuhlen ließen erahnen, wo sich die Nägel ins Fleisch gebohrt hatten. Sofort tat es mir leid, dass ich ihn unabsichtlich verletzt hatte. „Tut mir leid.“, sagte ich und hauchte auf jede Vertiefung einen Kuss. Auch seine Haut war viel weicher, als gedacht und ich war fasziniert davon, wie sie unter meiner Berührung zuckte. Diese Entdeckung musste ich gleich weiter erforschen und setzte nun meine Zunge ein. Das hatte zur Folge, dass an genau dieser Stelle Gänsehaut entstand. Faszinierend. „Wölfchen. Wenn du so weitermachst kann ich für nichts mehr garantieren.“ „Macht nichts.“ „Du weißt, dass du mir gerade einen Freibrief gegeben hast? Und dass du es morgen sicherlich bereuen wirst? Obwohl ich, als der Ältere, sollte es eigentlich besser wissen, aber du bist sehr schlecht für meine Selbstbeherrschung.“ „Wie alt bist du denn? Soviel älter siehst du gar nicht aus.“ „Ich bin schon ehrwürdige 23.“, sagte er mit so einem überheblichen Gesichtsausdruck, dass ich ihn einfach aufziehen musste! „Uah! Ein Greis. Ich werde von einem Opa verführt!“ „Hey! Werd du erstmal 18.“ Autsch, der hatte gesessen. Ich sollte mich vielleicht in der Beziehung nicht unbedingt mit ihm anlegen. Stattdessen probierte ich eine neue Taktik aus. Ablenkung durch offensiven Körperkontakt. Ich pustete auf seine Brustwarzen, welche sich sofort aufrichteten. Jetzt konnte ich an ihnen knabbern und zwickte mit den Zähnen hinein. „Au.“ Sogleich leckte ich darüber, um dem Biss den Schmerz zu nehmen. Ich beschäftigte mich noch eine Weile mit ihnen, bis es mir zu langweilig wurde. Ich schaute Keiji ins Gesicht. Dieser hatte die Augen genießerisch geschlossen. Während ich mich an seinem Körper zu schaffen gemacht hatte, hatte er fast völlig aufgehört sich zu bewegen. So ging das aber nicht! „Keiji?“ „Mh?“ „Küss mich!“ „Ach, jetzt fordern wir schon?“, wurde ich mit emporgehobener Augenbraue gefragt. „Ja. Ich will geküsst werden. Jetzt. Sofort. Von dir.“ „Sag bitte.“ Ich verdrehte meine Augen. „Bitte.“ „Wunsch gewährt.“ Mit diesen Worten senkten sich seine Lippen auf meine und das Spiel ging von vorne los. Nur dass er mich immer härter küsste und mir schwindlig wurde. Dabei dirigierte er mich in Richtung Bett und meine Beine berührten die Bettkante. Ich fiel hintenüber und versank in der weichen Bettwäsche. Moment! Das ging mir zu schnell. „Keiji! Keiji! Wir sollten aufhören!“ „Aufhören? Tatsuro jetzt brauchen wir auch nicht mehr aufhören.“ „Ich will aber nicht!“ „Das machst du jetzt nur um mich zu quälen, oder? Rache für das Fitnesstraining?“ „Nein, das hat gar nichts damit zu tun. Nur, ich kenne dich doch kaum und eigentlich bin ich nicht so…“ Er rollte sich auf die Seite und schaute mich ernst an. „Doch du bist so. Sonst hättest du dich gar nicht erst darauf eingelassen. Ich hab bei der Massage schon gemerkt, dass du nur so cool und unnahbar tust. Aber innerlich bist du ganz weich.“ „Das klingt, als wäre ich ein Mädchen.“, grummelte ich. „Du bist nur ein wenig feminin, ohne dass du dir dessen bewusst wärst.“ „Also bin ich unbeabsichtigt daran schuld, dass Yuichi auf mich steht?“, murmelte ich vor mich hin. „Wer ist Yuichi?“, knurrte es neben mir. „Hab ich das laut gesagt? Yuichi ist ein Klassenkamerad. E denkt, er wäre verliebt in mich, aber ich hab ihm gesagt, dass ich nicht schwul bin. Zumindest hab ich bei ihm nicht die geringste Lust dazu ihn nackt zu sehen.“ „Aber bei mir hast du Lust?“ „Die Aussage wird verweigert.“ „Was nun?“, fragte er mich und ich war erleichtert, dass er nicht weiter versuchte mich zu verführen. Denn ich wusste nicht, ob ich ihm standgehalten hätte. „Kuscheln? Geht das in Ordnung?“ „Dann kuscheln wir. Wollen wir noch einen Film schauen?“ „Wie denn? Hier ist doch kein Fernseher. Unten geht ja wohl schlecht.“ „Schau mal da rüber.“, sagte er und nahm eine kleine Fernbedienung vom Nachttisch. Als er auf einen der unzähligen Knöpfe drückte, drehte sich eines der Bücherregale um 180 Grad. „Wie cool ist das denn?“ Ich war total aus dem Häuschen. Dahinter kam ein Plasmafernseher zum Vorschein. „Wie kannst du dir das leisten?“ „Ich hab eine Menge Geld von meinen Großeltern geerbt und noch dazu bin ich hier Geschäftsführer.“ „WAS?!? So jung?“ „Ich hab die Pension gleich nach dem Tod meiner Großeltern übernommen. Wie du sicherlich mitbekommen hast läuft sie ganz gut. Was möchtest du schauen?“ „Mir egal. Irgendwas.“, sagte ich nur und kuschelte mich an ihn. Ich fühlte mich richtig geborgen und erst nach einer Weile fiel mir ein, dass ich vielleicht lieber in mein Zimmer gehen sollte. „Ich glaub ich werde dann mal langsam rüber gehen. Duschen muss ich auch noch und Zähneputzen.“ „Wenn du möchtest kannst du auch hier schlafen. Duschen kannst du auch hier. Du müsstest nur dein Zahnputzzeug holen.“ Der Gedanke an dieses große, weiche, bequeme Bett war sehr verlockend. „Musst du heute nicht mehr arbeiten?“ „Nein. Heute hab ich meinen freien Abend und ich würde ihn gern mit dir verbringen. Natürlich nur wenn du nichts dagegen hast.“ Eigentlich nicht, aber ich war trotzdem hin und her gerissen. Immerhin widersprach das so ziemlich allem, was ich je von mir gedacht hatte. Na, eine Nacht würde es wohl gehen. Testphase sozusagen. Dann würden vielleicht meine Gefühle auch nicht mehr Achterbahn fahren. „Ok. Ich schlaf hier. Bis gleich.“ Somit holte ich meine Sachen und zog in sein Zimmer um. Die Nacht verbrachte ich an Keijis warmen Körper gekuschelt. Ich konnte ziemlich lange nicht einschlafen, weil ich so nervös war. Ich, ein bis dahin völlig normaler 17-jährige Junge lag angekuschelt an einen anderen Mann. Da musste einem doch das Herz klopfen. Er legte den Arm noch ein wenig fester um mich und ich beruhigte mich. Irgendwann war jedoch auch ich eingeschlafen und träumte. Es war kurz nach zwölf, als ich verwirrt aufwachte. Wo war ich? Ach ja, ich war in Keijis Zimmer. Aber warum war ich wach geworden? Ich hatte doch sonst auch nicht einen solch leichten Schlaf. Ich merkte plötzlich, dass ich fror. Das war ja auch kein Wunder, immerhin fehlte der warme Körper neben mir. Keiji war bestimmt nur auf der Toilette. Kurz nach diesem Gedanken kam er auch schon wieder in den Raum. Erleichtert seufzte ich auf. Warum war ich jetzt so froh, dass er wieder da war? „Hab ich dich geweckt?“, fragte er mich leise, als er sich wieder zu mir legte. „Ne…nei…nein. Mir…wa…war…nur…ka…ka…kalt.“ Meine Zähne klapperten nun wirklich. Hier in den Bergen konnte es echt verdammt kalt werden. „Komm her. Ich wärm dich.“, sagte er und breitete seine Arme aus. Zufrieden mit meinem Wärmekissen, schlief ich schnell wieder ein. Ich hatte das Gefühl, dass Keiji vor sich hingrinste, aber ich war schon fast im Land der Träume. „Schlaf gut. Ich hab dich lieb.“ „Mh. Dich auch…glaub ich….“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)