Secret Love von abgemeldet (KakaxSaku) ================================================================================ Kapitel 11: Aishiteru --------------------- -Krankenhaus- Schwach strahlte das Licht der Nachtlampe, die über dem Kopfende des Bettes angebracht war und lies das, schon geisterhaft wirkende Gesicht, des Patienten um einiges blasser erscheinen. Das leise piepsende Geräusch, des EKG – Gerätes, das die gleichmäßigen, aber schwachen Herztöne des Patienten wider gaben, übertönten die mühsam unterdrückten Schluchzer seines Besuchers, nur dürftig. Hätte in diesem Augenblick jemand das abgedunkelte Zimmer betreten, er hätte ein Bild des Jammers vorgefunden. Der Stuhl neben dem Bett war achtlos beiseite geschoben worden, stattdessen hatte sich der Junge vorsichtig auf das Bett des Patienten gelegt, den Kopf zwischen Hals und Schulter vergraben, eine Hand schützend auf das kranke Herz gelegt. Seine Tränen durchtränkten bereits das Kissen. Hörte man genau hin konnte man die leisen, gemurmelten Worte verstehen, die der Junge hin und wieder von sich gab. Hörte man länger hin, bemerkte man das es sich dabei immer und immer wieder um ein und dasselbe Wort handelte. Es klang so hilflos, so flehend, doch konnte es den Patienten nicht wecken. Er lag einfach nur da, die Augen geschlossen, der Atem, flach, durch ein Gerät unterstützt, das an einer Atemmaske angeschlossen war. Auch als das Wort erneut im Raum ertönte, durchzogen von Schmerz, Verzweiflung und Angst, wachte er nicht auf. Seit die Sanitäter ihn aus seinem Büro getragen hatten, war er schon nicht mehr ansprechbar gewesen. Der diagnostizierte Herzinfarkt, war nicht so schlimm, wie man ursprünglich dachte aber dennoch, konnte sein behandelnder Arzt, der aufdringlichen Presse, die den Eingangsbereich des Krankenhauses belagerte und auch seinem Sohn, der den Patienten selbst belagerte, nur eine Antwort geben: Sakumo Hatake, lag in einer, nicht erklärbaren Komaartigen Bewusstlosigkeit... „...Oto-san“ ~Hatake-Anwesen, am selben Abend~ Seit einigen Minuten, stand sie bereits im halbdunklen Wohnzimmer und sah ihn mitleidig an. Noch nie hatte Hinata ihn so erlebt, so niedergeschlagen und verzweifelt... Es passte einfach nicht zu ihm, auch wenn er ihr vor wenigen Wochen gestanden hatte, das sein kindisches Gehabe, welches sie so liebte, nur aufgesetzt war. Seitdem hatte sie nach und nach immer wieder neue, beinahe schockierende Seiten an ihm bemerkt und sie genauso lieben gelernt. Diese schien eine davon zu sein. Leise seufzend ging sie die paar Schritte, die sie von ihm trennten, kniete sich vor ihm auf den Boden und nahm seine Hand. Naruto, schien nicht im mindesten überrascht sie zu sehen. Traurig lächelte er sie an und schüttelte dann mit dem Kopf. „Ich habe alles falsch gemacht.“ gestand er leise, „Es ist meine Schuld, das er im Krankenhaus ist. Ich bin Schuld das er einen Herzinfarkt hatte und nicht wieder aufwacht... Das wollte ich nicht, ich wollte ihn nicht... Ich wollte doch nur wissen warum... Ich habe Onii-san seinen Vater genommen...“ Hinata verstand zunächst kein Wort, bis ihr schließlich einfiel, das Naruto ihr von seiner Vergangenheit erzählt hatte, das er mit Kakashi und Sakura aufgewachsen war. Zuerst war sie erstaunt, schließlich freute sie sich für ihn und im nach hinein, ganz ganz tief in ihrer „Reporterseele“ ärgerte sie sich darüber, zugestimmt zu haben, diese Informationen mit niemanden zu teilen. Jetzt allerdings, wusste sie nicht wie sie ihm helfen konnte. Schweigend saß sie, noch immer vor seinen Füßen und sah ihm in diese leuchtenden Meerblauen Augen, in denen sie so gerne versank, als er plötzlich vom Sessel rutschte und sie einfach fest in seine Arme zog. Nun konnte sie sein Gesicht nicht mehr sehen, aber sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken, ein leichtes Zittern, das durch seinen Körper fuhr. Sie spürte seine Hände auf ihrem Rücken, die sie sanft, aber fest hielten. Was war nur los mit ihm? Langsam hob sie ihre Arme, zog seinen Kopf auf ihre Schulter und lehnte sich gegen den Sessel. Nun war sie es, die in die Flammen starrte und wartete. Und nach einer gefühlten Ewigkeit, fühlte sich Naruto sicher genug, um nicht in Tränen auszubrechen und begann zu erzählen: ~Spotlight, am Morgen~ Nach dieser, relativ kurzen, Autofahrt, hatte Naruto eines gelernt. Die resolute, strenge und manchmal, wenn sie Lust dazu hatte, gutmütige Direktorin, war gemeingefährlich. Vor allem wenn es um das Verschwinden ihrer Schüler, in diesem Falle Sakura, ging. Immer und immer wieder, moserte sie vor sich hin, warf abwechselnd einen Blick auf Naruto, der die Schülerin ja hätte aufhalten können... müssen und einen anderen auf Sakumo, dessen Sohn dieses Drama ausgelöst hatte. Während Naruto, erfolglos versuchte sich entschuldigend raus zureden, zwang sich Sakumo zu einem amüsierten Lächeln, was die Direktorin noch mehr reizte und ihren gesamten Zorn über den bedauernswerten Naruto ausließ... zumindest mit angst einjagenden, vernichtenden Blicken und leise gemurmelten Morddrohungen, sollte Sakura irgendetwas zugestoßen sein... Mehr und mehr fühlte sich der Junge unbehaglich und mehr und mehr wollte er sich dafür an Sakumo rächen, zumindest soweit es ihm möglich war. Nur ein ganz kleines bisschen... Er schwor sich in dieser endlosen halben Stunde, das dem Leiter der Agentur, dieses nervende Dauerlächeln gründlich verging. Genervt folgte er den beiden Erwachsenen, im sicheren Abstand, in die Agentur. Wunderte sich nicht über die Einrichtung, oder das Sakumo, keine Minute nachdem er das Gebäude betreten hatte, von Hilfesuchenden Angestellten belagert wurde. Mit einer Geduld, die Naruto abermals genervt aufstöhnen ließ, beantwortete Sakumo, die Fragen, half hier und da mal kurz aus und verfrachtete Tsunade nach Iruka. „Damit Naruto nicht abgelenkt ist und sich voll und ganz auf das Praktikum konzentrieren kann.“ lächelte er erklärend vor sich hin. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, schien Tsunade wenig begeistert von der Idee zu sein, stimmte aber nach kurzer Zeit zu. So folgte Naruto dem Leiter nun allein, durch die oberen Stockwerke, vorbei an Bürozellen und frustriert, gestressten Arbeitern in das Vor- Büro des Leiters. „Mr. Hatake!“ grüßte die Sekretärin, ohne auf zusehen. „Gibt´s irgendetwas bestimmtes?“ Sie nickte, wühlte zwischen einigen Akten und zog einen leicht lädierten Zettel hervor. „Rin entschuldigt sich und sagt den Termin, mit der Praktikantin für heute ab. Sie hat ein wichtiges Shooting, mit Temari und muss sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren... ohne irgend so eine spät pubertierende Möchtegern Star-Fotografin, die nicht einmal weiß, wie man mit den Stars umzugehen hat... dafür habe sie heute keinen Nerv. Sie soll jedoch morgen schon eine Stunde früher in die Agentur kommen, das Rin morgen nach L.A. fährt.“ sie reichte ihrem Vorgesetzten den Zettel nur um gleich darauf wieder auf der Tastatur herum zu hacken „Und Temari hat den Zwischenbericht geschickt und verlangt wie üblich eine Verlängerung von einer Woche, für die neuen Kataloge. Sie ist übrigens vom General hin und weg... nur dieses blonde Ass treibt mich in den Wahnsinn, Schatzi...“ zitierte sie die Stardesignerin Ein schattenhaftes, ungewöhnliches Grinsen huschte über das müde Gesicht des Leiters, bevor er, ohne ein Wort zu verlieren, Naruto in sein Büro winkte. Dort angekommen, war das erste was er tat ans Telefon zu stürzen. Nebenbei deutete er auf einen Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand und auf dem Naruto folgsam Platz nahm. Ungeduldig trommelte Sakumo mit dem Fingern auf dem Tisch und lauschte in den Hörer. Naruto beobachtete ihn aufmerksam. Sakumo war noch eine Spur blasser als sonst. Ein leichter Schweißfilm hatte sich über seine Stirn gezogen und seine Augen wirkten glasig... oder sah das nur so aus, weil er grimmig die Wand anstarrte? Innerlich zuckte Naruto mit den Schultern. Er hatte momentan andere Sorgen, die er hoffentlich heute klären konnte. „Rin...“ Naruto zuckte zusammen, als Sakumo so unvermittelt ins Telefon bellte. „ich versteh einfach nicht, wieso du dich meinen Anweisungen immer und immer wieder widersetzt.... wenn ich dir eine Praktikantin zuteile, kannst du sie nicht einfach so abschieben und über sie bestimmen wie es dir passt! ... es wäre ganz bestimmt förderlich und lehrreich für sie gewesen, wenn du sie zu diesem Shooting, nach Temari mitgenommen hättest... nein das ist mein voller Ernst und hör auf mir ständig zu widersprechen... WAS GALUBST DU WOHL WOZU PRAKTIKAS ERSONNEN WURDEN??? Zum letzten Mal, du wirst sie diese vier Wochen überall hin mitnehmen, ich dulde diesmal keine Ausreden... Oh, und ruf mich an wenn du dein Band abgehört hast!“ heftiger als nötig hatte er den Hörer zurück auf die Gabel geknallt und zog die Schultern hoch, als er Naruto´s fragenden Blick auf sich spürte. „Man kann einfach nicht mit ihr reden.“ erklärte der Leiter und griff nach einer blauen Akte. Naruto schnappte nach Luft, während Sakumo, mit gerunzelter Stirn die Seiten durchblätterte. Der junge Praktikant hatte noch niemals in seinem Leben, einen so überzeugenden Streit mit einem Anrufbeantworter mit erlebt, sich darüber zu wundern fehlte ihm jedoch die Zeit. „Ihr seid jetzt etwa vier Wochen hier... hast du dich inzwischen entschieden, in welchem Bereich du gerne lernen möchtest?“ fragte Sakumo, ohne von der Akte auf zu sehen. „Ehrlich gesagt, haben wir noch gar nicht soviel Gelegenheit gehabt in irgendetwas rein zu schnuppern. Da war der Live Auftritt und... ansonsten gar nichts...“ „Du hast ein Video dazu gedreht?“ Naruto nickte. „Was hast du damit vor?“ „Öhm... ich dachte daran... naja.. ich ...“ „Nur raus mit der Sprache.“ lächelte Sakumo ihm aufmunternd zu. Naruto warf ihm einen nervösen Blick zu, eigentlich wollte er doch etwas ganz anderes... So konnte er sich auf gar keinen Fall konzentrieren. „Das Video, wir dachten... vielleicht...Warum hast du meinen Vater so hintergangen?“ platzte es nun aus ihm heraus. Sakumo´s Blick wechselte schneller von interessiert zu irritiert, das Naruto sich nicht sicher war, ob er sich versehen hatte. „Wie bitte?“ fragte der Leiter noch einmal genauer nach. „Tu nicht so, du hast mich schon verstanden.“ „Da bin ich mir nicht so sicher.“ gab Sakumo nun zu und erhob sich aus seinem Sessel. Naruto folgte ihm. „Weißt du eigentlich wie sehr er glitten hat? Als wir damals aus dem Urlaub zurück kamen und du nicht mehr da warst. Die ganze Wohnung war leer, kein Brief der erklärte, einfach nichts. Ich werde den Schmerz in seinen Augen niemals vergessen.“ Sakumo sagte nichts, hatte ihm den Rücken zugedreht und versuchte das stechende Gefühl in seinem linken Arm zu ignorieren, dem aufsteigenden Schwindel nicht zu erliegen, das hier brauchte seine ganze Kraft. Er hatte geahnt das es früher oder später zu diesem Gespräch kommen würde, als er die beiden zum ersten mal, im Haus seines Sohnes gesehen und erkannt hatte. Aber der mahnende Blick seinen Sohnes hatte ihn davon abgehalten, auf die beiden zu zu gehen. „Kannst du dir eigentlich vorstellen, was es für uns bedeutet hat, nachdem du so sang und klanglos verschwunden bist?“ warf Naruto ihm weiter vor. „Du warst der beste Freund meines Vaters, er hatte dir vertraut. Soll ich dir sagen, was er getan hat nachdem du einfach so verschwunden warst?“ Naruto hielt inne, wartete auf eine Antwort die nicht kam, er konnte auch nicht ahnen, das Sakumo sich auf die Lippen bis um nicht vor Schmerzen zu stöhnen. Das drückende Gefühl in seiner Brust wurde immer stärker, der stechende Schmerz in seinem Arm immer deutlicher und beinahe musste er kämpfen um Luft zu kriegen. //Ich brauche einen Arzt// fiel es ihm zu spät auf, aber er hatte keine Kraft mehr um Naruto zu unterbrechen, langsam aber sicher, spürte er den kalten Schweiß der sich auf seinem Körper ausbreitete, schwarze Punkte traten vor seine Augen, sein Büro begann sich zu drehen und er kniff die Augen zusammen. „Er ist dir hinterher gefahren, um dich zurück zu hohlen, aber er hat dich nicht gefunden. Drei Monate hat er nach dir gesucht, ohne Erfolg.Warum, hast du nicht einmal angerufen, oder wenigstens geschrieben?“ wieder wartete der Junge auf eine Reaktion, als diese nicht kam, platzte ihm endgültig der Kragen, er wollte seinem Onkel weh tun, ihn für einen Moment das fühlen lassen, was er fühlen musste... vor so vielen Jahren... Verzweifelt über Sakumo´s scheinbare Gleichgültigkeit schüttelte Naruto den Kopf. Mit eiskaltem Blick auf den Rücken seines Onkels, holte er zum letzten Schlag aus. „Weißt du, wenn du immer so reagierst, ist es kein Wunder dass dein Sohn dich hasst!“ Es war genau der Moment in dem Sakumo aufhörte zu kämpfen. Er spürte wie sich sein Herz ein letztes mal schmerzhaft zusammen zog, das Stechen in seinem Arm letztendlich auf seine Brust übergriff und die Schwärze um ihn herum immer mehr zunahm. Mit einem letzten hervor gepressten „Ka...ka...shi“, brach er schließlich zusammen... ~Krankenhaus~ Gedankenverloren lief sie durch die abgedunkelten Flure. Vorbei an geschlossenen Türen und neugierigen Krankenschwestern. Auf Fragen antwortete sie nur ausweichend und sah dabei niemanden an. Viel ehr stellte sie sich die Frage, Was machte sie hier im Krankenhaus? Warum hatte Asuma, nachdem er einen Blick auf Kakashi geworfen hatte, darauf bestanden, das Jiraiya sie mitnahm? Was konnte sie schon tun? Sicher Kakashi hatte, nachdem er vollständig, einigermaßen anständig, angezogen war, ihre Hand gegriffen und sich dermaßen daran fest geklammert, das sie beinahe befürchten musste, ihre Hand zu verlieren. Es war auch alles andere als leicht gewesen, ihn von ihrer Hand zu lösen, als sie endlich im Krankenhaus angekommen waren und die Schwester darauf bestanden hatte, das nur er zum Patienten gehen durfte. Kakashi hatte auf nichts reagiert. So war es an Sakura gewesen, ihre Hand vorsichtig sanft aus dem Klammernden Griff zu befreien und ihm nicht in die vorwurfsvollen Augen zu sehen. Beides fiel ihr unglaublich schwer, denn im diesen Moment erinnerte sie sich an das Versprechen das sie ihm kurz vor dem Liveauftritt gegeben hatte. „Ich werde bei dir sein.“ //Zum Teufel,// sie raufte sich gedanklich die Haare und schüttelte leicht mit dem Kopf, //Warum? Warum, denkst du nur an ihn? Mach dir lieber mehr Sorgen um Sakumo!// Sakura nickte sich selber zu, wohl wissend das es, für jemanden der sie gerade beobachtete, besonders seltsam aussehen musste. //Sakumo hatte einen Herzinfarkt, seit heute morgen bist du in diesem Krankenhaus, in das du gezwungen wurdest mit zu gehen! Seitdem hast du weder Jiraiya noch Kakashi wiedergesehen, du weißt nicht einmal wie es ihm geht!// Und wieder tauchten die letzten Momente im Badezimmer vor ihren Augen auf. Sie sah seine Augen, in denen soviel Enttäuschung und Schmerz lagen, kurz nachdem sie ihn geschlagen hatte. Dann das Klopfen, das sie daran hinderte sich bei ihm zu entschuldigen und diese grauenvolle Nachricht, die ihm mehr Angst machte, als sie gedacht hatte... „Sind Sie Sakura Haruno?“ unterbrach eine leise Stimme ihre Gedanken. Verwirrt sah sie auf. Vor ihr stand eine ältere Frau, in weißem Kittel, ein Klemmbrett unter dem Arm. Hin und wieder warf sie einen Blick um sich, schien sehr nervös zu sein. Sakura nickte nur und war erstaunt, als die Frau erleichtert ausatmete. „Gott sei Dank!“ meinte die Schwester nur, nahm Sakuras Hand und zog sie mit sich, den Flur entlang ins Treppenhaus. Hier blieb sie stehen und sah das, noch immer verwirrte Mädchen, entschuldigend lächelnd an. Gerade als Sakura etwas fragen wollte, hob die Schwester die Hand und sah sich noch einmal nervös um, dann lehnte sie sich leicht vor. „Jiraiya, hat mich darum gebeten, müssen Sie wissen. Ich kann dafür in Schwierigkeiten kommen...“ „Wo ist er denn?“ fragte Sakura verwirrt. Die Schwester zuckte zusammen und warf abermals nervöse Blick über ihre Schulter. „Er ist schon verschwunden, seit er den Jungen zu Mr. Hatake gebracht hatte.“ erklärte sie noch immer flüsternd. Sakura brauchte einen Moment um diese Information zu verarbeiten. Hatte Jiraiya sie nicht ausdrücklich darum gebeten, im Wartezimmer auf ihn zu warten? War sie dieser ungewöhnlichen Bitte nicht den ganzen Tag gefolgt? Wozu hatte sie sich eigentlich die ganzen Stunden um die Ohren gehauen, sich immer und immer wieder ermahnt, das sie sich Sorgen um Sakumo machen müsse, sich auf das Praktikum vorbereiten müsse...? „Er ist was?“ wiederholte sie leicht genervt. „Er ist gegangen, gegen Mittag!“ erklärte die Schwester flüsternd und sah ihr in die Augen „Wussten Sie das nicht?“ Sakura schüttelte nur mit dem Kopf. „Oh,“ gab die Schwester von sich und winkte dann mit einer Hand ab. „Jedenfalls, hatte er mich darum gebeten, auf Sie zu warten und...“ „Wieso das denn? Er sagte doch ich solle im Wartezimmer bleiben!“ „Würden Sie mich ausreden lassen?“ „Bitte,“ Sakura machte eine Handbewegung, die es der Schwester gestattete ungestört weiter zu plaudern... flüstern in diesem Fall. „Jiraiya meinte, wenn Sie auftauchen, soll ich Sie zum Sohn des Patienten bringen, weil er glaubte, dass Sie ihn vielleicht ein wenig aufmuntern könnten.“ sie warf der völlig perplexen Sakura einen Blick zu, als würde sie eben dies bezweifeln. Ohne weitere Worte zu verlieren, packte sie das Mädchen an der Hand, zog sie in Windeseile über einen weiteren dunklen Flur und drückte sie dann in eines der Zimmer. Sakura warf der Tür einen vernichtenden Blick zu, wollte sie gerade aufreißen und wütend wieder hinaus stapfen, als eine ihr bekannte leise Stimme an ihre Ohren drang. Yasashii dake no kotoba nara Ima no boku wa iyasenai Sakura hielt den Atem an. Lauschte den ihr vertrauten Klängen, der heimatlichen Sprache und unterdrückte, das kurze heftige auf flackern von Heimweh, das jeder irgendwann spürte, wenn er eine ganze Weile nicht zu Hause war. Hateshinaku tsuduku tatakai ni Kono mi wo subete sasageru dake Langsam drehte sie sich in den Raum hinein und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Das hier etwas gewaltig nicht stimmte, erahnte sie auf den ersten Blick. Gut, Sakumo lag, wie es sich für einen Patienten gehörte, artig in seinem Bett, angeschlossen an einer Sauerstoffmaske und leise, piepsenden und pumpenden Geräten. Allein dieser... jämmerliche Anblick, es gab einfach kein anderes Wort dafür, trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Sollte es zumindest... Stattdessen wanderte ihr Blick, von dem im Bett liegenden Patienten zu seinem einzigen, offiziell gestatteten Besucher. Der lag, unerlaubter Weise, im selben Bett, seinen Kopf, auf der Schulter des Patienten gelegt, eine Hand auf dessen Herz platziert, als hätte er Angst es könne jeden Moment hinausspringen und weglaufen. Sakura legte eine Hand auf ihr eigenes Herz und blinzelte die Tränen weg, während sie näher kam. Vorsichtig näherte sie sich dem Stuhl, der brav neben dem Bett, darauf wartete von einem Besucher benutzt zu werden. Vorsichtig setzte sie sich auf das bereitstehende Möbel, sah zuerst auf Sakumo, der friedlich zu schlafen schien und dann auf Kakashi, der nicht mehr in dieser Welt zu sein schien. Seine Augen, waren rot und glasig, so als hätte er erst vor kurzem noch geweint. Was vermutlich stimmte. Sah man ihn genauer an, konnte man deutlich die Spuren seiner Tränen ausmachen, die auf seiner, sichtbaren Wange verliefen. Sakura atmete tief ein und erwiderte seinen Blick vorsichtig. Sie war sich nicht sicher wie er nach der kleinen Episode im Badezimmer auf sie reagieren würde... „Wie geht es ihm?“ fragte sie deshalb vorsichtig an. Kakashi antwortete mit einem starren Blick, mit dem er praktisch durch sie hindurch sah. „Kakashi?“ Jetzt richtete sich sein Blick doch auf sie, für einen kurzen Moment sah er sie verwirrt an, dann schien er mit dem Kopf zu schütteln. „Und du beschwerst dich noch einmal, dass ich zu viel Wert auf mein cooles Image lege...“ er lachte leise und traurig. „Wie bitte?“ Sakura konnte sich nicht daran erinnern, ihm jemals so etwas gesagt zu haben. Zumal sie ihn nicht cool fand... zumindest nicht mehr... //Oder hab ich was verpasst?// Das er noch immer auf japanisch sprach, schienen beide nicht zu bemerken. Für einen kurzen Moment löste Kakashi seine Hand vom Herzen seines Vaters und deutete undeutlich auf ihr Haar. „Rosa steht dir einfach nicht, Obito...“ ~Hatake Anwesen~ Hinata war, gelinde gesagt, geschockt. Sie wusste das der Herzinfarkt nicht Naruto´s Schuld war, sein Vorwurf war lediglich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Dennoch musste sie irgendetwas sagen. Irgendetwas das ihm das Gefühl gab, nicht daran Schuld zu sein. Das glaubte sie zumindest. „Ich denke nicht, das du daran Schuld bist,“ gab sie ihm schließlich zu verstehen. „Der Herzinfarkt wäre früher, oder später sowieso gekommen, da bin ich mir sicher...“ Naruto bewegte sich in ihren Armen, sah flehend bittend zu ihr hinauf. „Wie kannst du da so sicher sein?“ Berechtigte Frage, fand sie. Wie konnte sie sich dessen sicher sein? Hinata musste überlegen, was wusste sie schon von Sakumo Hatake. Sie kannte ihn nur wenige Tage und das nicht einmal gut genug, aber eines wusste sie genau. „Ein Herzinfarkt wird durch zu viel Stress ausgelöst, es dauert eine Weile, bis sich genug Stress angesammelt hat um einen Infarkt auszulösen. Von daher...“ „Aber, ich bin daran Schuld, das es soweit gekommen war. Ich hätte ihm niemals sagen dürfen, das Kakashi ihn hasst. Dabei habe ich meinem Vater doch versprochen,...“ Naruto schüttelte mit dem Kopf und plazierte ihn wieder auf ihrer Brust. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er Hinata´s Hand bemerkte die ihm sanft durch das blonde Haar fuhr. Es war ein angenehmes Gefühl, sie in seiner Nähe zu wissen, Mit ihr völlig ungezwungen reden zu können, selbst wenn es völlig banale Dinge waren. Hinata war gelöster und nicht mehr so nervös, wie zu Beginn ihrer Reise, vor allem in seiner Nähe. Ein Umstand der ihm sehr schmeichelte. „Wollen wir spazieren gehen?“ fragte er nachdem eine Weile Stille zwischen ihnen herrschte. „Um die Uhrzeit?“ „Warum nicht?“ „Aber... wir kennen uns doch hier überhaupt nicht aus!“ gab sie zu bedenken „Was ist wenn wir uns verlaufen? Und was ist wenn Tsunade das mitbekommt?“ „Dann nehmen wir Pug-kun mit. Dann haben wir eine Ausrede um spazieren zu gehen und ein sicheres Mittel, falls wir uns verlaufen sollten.“ „Glaubst du der Hund wird auf uns hören?“ Naruto zuckte die Schultern, „Warum nicht? Auf Sakura hört er doch auch, außerdem hat Pug-kun sie nicht heute Morgen zum Haus der Band geführt?“ „Das weiß ich nicht.“ Hinata warf einen Blick auf den kleinen Mop´s, der traurig auf dem Sofa saß und hin und wieder ein leises seufzen ertönen lies. Als sie von Kurenai, am frühen Abend, wieder hier abgesetzt wurde, lag der Hund bereits auf dem Sofa und schien Naruto, ihn seinem Kummer Gesellschaft zu leisten. „Ich halte es ehrlich gesagt, für keine so gute Idee.“ sie schüttelte mit dem Kopf. Naruto jedoch gab nicht auf. Fest entschlossen seinen Willen durch zusetzten, nahm er ihre Hand und sah ihr in die Augen. „Dann gehen wir halt nur die Straße auf und ab. So können wir uns nicht verlaufen und Tsunade kann uns im Auge behalten. Komm schon ich brauche ganz dringend frische Luft! Bitte, sag ja!“ Diesem Betteln, in Kombination, mit den großen flehenden, blauen Augen, hatte das Mädchen einfach nichts entgegen zu setzten. So blieb ihr nichts anderes übrig, als mit dem Kopf zu nicken und leicht zu lächeln, als sie Naruto´s Freude wahrnahm. „Toll, ich mache Pug-kun fertig und du sagst Tsunade Bescheid.“ entschied er fröhlich, packte den perplexen Hund unterm Arm und verließ das Wohnzimmer. Fünf Minuten später standen die drei vor dem Haus in der lauen Abendluft und atmeten Tief ein. „Also dann, Pug-kun,“ ertönte Naruto´s Stimme leise mahnend „Nur die Straße rauf und runter.“ er hatte einen Finger erhoben und sah aus, als würde er mit einem Kind reden. Zu Hinata´s erstaunen bellte der kleine Mop´s tatsächlich einmal, als wolle er antworten, keine Sekunde später flitzte er auch schon los. So schnell er konnte hechtete er über den Asphalt und blieb an der ersten Straßenlampe stehen. Er warf den beiden einen Blick zu, als wolle er fragen „Wo bleibt ihr.“ Naruto und Hinata sahen sich an, dann grinsten sie sich zu. Der Junge reichte ihr die Hand, die sie sofort ergriff und gemütlich schlenderten sie dem kleinen Hund hinterher. Eine kleine Weile lief das Spiel so weiter. Pug-kun stürmte voran, blieb an den Lampen stehen, bis die beiden aufgeschlossen hatten und sprang dann weiter. Am Ende der Straße machte er kehrt, lief den Weg wieder zurück und schien immer auf die beiden zu warten. Hinata, die am Anfang noch bedenken hatte, der Hund könne ihnen davon laufen, beruhigte sich und fing an den Spaziergang an Naruto´s Seite zu genießen. „Wollen wir uns setzten?“ Naruto deutete auf eine niedrige Mauer, der sie seit geraumer Zeit gefolgt waren. Hinata nickte verwirrt und wollte sich auf den weißen Stein niederlassen, aber Naruto, der sie noch immer an der Hand hielt, zog sie einfach auf seinen Schoß. Für Hinata, konnte diese Nacht gar nicht lange genug dauern, sie genoss die Nähe zu Naruto, seine Wärme, seinen Körper, einfach alles machte sie so unendlich glücklich. Gerade war sie dabei sich im Anblick des Sternen übersäten Himmels zu verlieren, als Naruto die himmlische Stille zwischen ihnen durchbrach. „Ich war so glücklich, als ich erfahren habe, das ich am Praktikum teilnehmen konnte. Das erste was ich an diesem Tag tat, war nach Hause zu flitzen und meinen Eltern die guten Neuigkeiten zu berichten ...“ er lachte kurz auf und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Für ihn war es leichter so zu reden. „Meine Eltern waren begeistert und fragten mich nach Einzelheiten. Ich erzählte ihnen was sie wissen wollten und ich bin mir sicher ihre Freude war echt, bis...“ er brach ab, konnte einfach nicht mehr weiter erzählen. „Bis du ihnen gesagt hast das wir Secret Love zugeteilt sind?“ Naruto nickte leicht. „Ich werde ihre Reaktion nie vergessen. Mein Vater stand einfach auf und verließ das Haus. Er kam ein paar Tage nicht nach Hause, bis heute weiß ich nicht wohin er gegangen war. Auch meine Mutter benahm sich merkwürdig. Ich meine sie ist streng...liebevoll aber entsetzlich streng. Aber während dieser Tage konnte ich tun was immer ich wollte, sie hat es einfach nicht mitbekommen. Dann kam mein Vater wieder, irgendwann mitten in der Nacht. Am nächsten Morgen taten die beiden als wäre nichts gewesen. Sie bereiteten sich gemeinsam mit mir auf dieses Jahr vor. Ermahnten mich, mich zusammen zu reißen und nicht all zu viel Blödsinn anzustellen. Sie gaben sich echte Mühe, ihre Trauer, die ich bis dahin nicht nachvollziehen konnte, nicht anmerken zu lassen. Dann am Abend vor unserem Aufbruch, kam mein Vater zu mir, in mein Zimmer. Das hatte er noch nie getan. Er sagte immer er wolle sich nicht den Hals brechen, wenn er mein Zimmer betrat, aber dieses einmal... ich war nervös und verwirrt, dachte schon, jemand wäre gestorben. Aber er setzte sich einfach an meinen Tisch und sah mich eine Weile an. Dann hielt er mir ein Paket entgegen und sah mir in die Augen. < Erinnerst du dich an Onii-san?> Bis zu diesem Moment nicht, nein. Aber als ich in das Paket sah, war es als würde ein Film vor meinen Augen ablaufen. Ich sah meine frühere Kindheit, erkannte die Fotos und die Plastikwurfsterne, mit denen wir immer Ninja gespielt hatten. < Die Sachen gehören Kakashi...> hatte mein Vater mir erklärt. Ich hatte genickt, weiter den Inhalt des Kartons überprüft und darüber nachgedacht, was mein Vater mir zu Erklären versuchte. Aber ich kam nicht drauf. Dann zeigte er mir eine Mappe, aus seiner Agentur. Darin befanden sich viele Zeitungsausschnitte über ausländische Bands, darunter auch ein Foto von Secret Love. Ich habe ihn sofort erkannt. fragte ich, weil ich es nicht verstanden hatte. War es nicht besser, wenn er mich im Ungewissen gelassen hätte? Vermutlich, aber... < Kakashi ist der Sänger von Secret Love. Die Band ist sehr berühmt im Amerikanischen und Europäischen Raum. Die besten ihrer Richtung, obwohl es sie erst seit zwei Jahren gibt. Ich dachte mir, du wärst unheimlich böse auf mich, wenn du plötzlich vor ihm stehst und dich erst dann wieder erinnerst.>“ Hinata hatte ihm aufmerksam zugehört und verstand ihn jetzt, in Hinsicht auf Kakashi, noch ein wenig besser. Trotzdem gab es da etwas dass ihr nicht ganz klar war. „Was hat das Ganze mit deinem Vater und Mr. Hatake zu tun?“ „Naja weißt du. Als meint Vater mich allein ließ, hatte er vergessen den Ordner mitzunehmen. Ich wollte mehr über Kakashi erfahren, also hab ich die gesammelten Artikel durchgelesen, jeden einzelnen... Dann fand ich einen, den er vermutlich vergessen hatte raus zunehmen. Zuerst, dachte ich er würde auch über Secret Love handelt, wunderte mich jedoch ein bisschen über das Bild. Den einzigen den ich zu erkennen glaubte war Kakashi, aber die Person die fröhlich winkend neben ihm stand, konnte unmöglich ich sein, zumindest sah er so aus wie ich... Dann las ich mir den Artikel durch und fand heraus das die beiden auf dem Bild, mein Vater und sein Bester Freund waren. Sie hatten scheinbar auch eine Band,ähnlich erfolgreich wie Secret Love, aber Sakumo... Nach einem Streit hatte er die Band verlassen, um seinen eigenen Weg zu gehen...“ ~Krankenhaus~ //Obito!// Sakura war hin und weg. //Ist schon klar// Prüfend sah sie dem Sänger in die Augen, die noch immer auf sie gerichtet waren. Glasig und wie in weiter ferne, sah er sie noch immer an. Langsam bildeten sich neue Tännen, die ihr schier das Herz zerreißen wollten. „Obito...?“ es klang sehr ängstlich, beinahe so,als wolle er sich überzeugen das sein Freund wirklich da war. Sakura fand sich mit der Situation leicht überfordert. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Was genau konnte sie tun, um ihm zu helfen? Sie wollte ihm doch so gerne helfen... Zögernd, zog sie ihren Stuhl näher an das Bett, ergriff die Hand die wieder auf dem Herzen, seines Vaters ruhte und war erschrocken. Die Hand war eiskalt. Sakura sah ihn erschrocken an, legte eine Hand auf die Stirn des Sängers. Ein wenig beruhigt zog sie ihre Hand zurück. Fieber hatte er keines. „Ist dir kalt?“ fragte sie, hatte sich jedoch erhoben und die decke er griffen die am Fußende des Bettes lag. Während sie die Decke über Kakashi ausbreitete, bemerkte sie das Kakashi ihr nicht antwortete. Allerdings war sein Blick ihr gefolgt. „Was hast du?“ fragte sie während sie sich wieder setzte. „Was soll ich tun, wenn er nicht wieder aufwacht?“ fragte er leise, immer noch auf japanisch. „Ich könnte es nicht verkraften ihn noch einmal zu verlieren.“ gestand er schließlich genauso leise. Sakura verstand ihn nicht. Was sollte das heißen? „Obito...“ „Hm?“ sie hatte es aufgegeben, noch daran zu glauben er würde sie erkennen. //Vielleicht ist es auch besser so// „... ich habe Angst! Wieso kämpfe ich bei ihm immer auf verlorenem Posten? Was hab ich denn getan...?“ Sakura wusste nicht was sie dazu sagen sollte, sah ihn einfach nur verwirrt an. Kakashi schien das nicht zu stören. „Weißt du, als wir nach Amerika kamen, war ich so unendlich sauer auf ihn, weil er mir alle genommen hatte. Aber er war für mich da. Zum ersten mal in meinem Leben, war er nur für mich da. Her sah ich ihn nur für wenige Tage, manchmal sogar Wochenlang nicht. Ich war immer so glücklich wenn er nach Hause kam, klammerte mich an ihn fest, weil ich dachte er würde jeden Moment wieder verschwinden, das wollte ich nicht.“ wieder liefen ein paar Tränen seine Wange hinab. Sakura hatte unbemerkt nach seiner Hand gegriffen und hörte ihm aufmerksam zu. „Als er mir dann sagte, das wir umziehen, lief ich weg, aber er hat mich zurückgeholt, mich fest gehalten, so als würde er mich nie wieder gehen lassen wollen. Ich erinnere ich daran, das er mich über den Flughafen getragen hatte. Den ganzen Flug nach Amerika, lies er mich nicht los. Ich folgte ihm dann, wie ein kleiner Hund seinem Herren, aus den Flughafen raus. Und zum ersten mal sah ich New York. Die Stadt in der ich vorher gelebt hatte war nur eine kleine. Sicher in Konoha gab es auch Menschen, Autos und Berufsverkehr, aber New York war um so vieles größer, es machte mir Angst. Einfach alles machte mir Angst. Dad nahm mich wieder auf den Arm, drückte mich an mein Herz und gab mir das Gefühl von Sicherheit. Ich dachte das mir nichts passieren könnte, wenn er bei mir war. Die nächsten Tage waren einfach unbeschreiblich schön. Ich hatte den ganzen Ärger auf meinen Vater einfach vergessen, folgte ihm neugierig überall hin und freute mich sogar ein bisschen auf unser Haus. Dad versuchte alles um es mir leichter zu machen, er wusste ja nicht, das er nur für mich da sein brauchte, aber dann, kam Jiraiya. Irgendwann war er einfach da und erzählte, das mein Vater dringend an seinem Arbeitsplatz gebraucht würde. Dad wollte mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht allein lassen, also nahm er mich mit in die Agentur. Ich war beeindruckt, von dem großen Gebäude, den vielen Menschen, die meinen Dad soviel Respekt entgegen brachten. Ich sah das ihm die Arbeit viel Spaß machte und sah ihn zum ersten mal nach langer Zeit wieder richtig lachen, so wie er sonst nur mit Minato gelacht hatte. Vielleicht war es mein Fehler, aber ich gab ihm das Gefühl, als wäre alles in Ordnung, das ich ihn nicht mehr bräuchte, so wie am Anfang, als ich ihn noch jeden Tag in die Agentur begleitet habe, um die Sprache zu lernen.... Dann bin ich auf die Schule gekommen, es war grauenvoll. Die amerikanische Art und Weise machte mir Angst. Es war alles so anders. Keine Schuluniformen, kein Respekt gegenüber den Schülern die wirklich gut waren und wenn man sich mit denen einließ, gab es Ärger. Vor allem als Neuling wurde man dort, nicht gerade sanft behandelt. Ich wollte nicht länger auf dieser Schule bleiben, ich wollte wieder zurück nach Hause, aber Dad... Er war so glücklich. Hatte ich das Recht ihm dieses Glück zu nehmen? Also nahm ich es so hin, wie es war. War zufrieden damit das er bereits wartete, wenn ich nach Hause kam, mich mit einem Lächeln empfing und fragte wie mein Tag war. Ich habe ihn jeden Tag angelogen, konzentrierte mich nur noch auf den Unterricht und machte einen großen Bogen um die anderen Schüler. Ich hatte mich damit abgefunden in Amerika zu leben. Mit Menschen die ich nicht leiden konnte, in einem Land das ich nicht verstand. Er war ja bei mir. Dann kam Jiraiya wieder. Jeden Tag stand er irgendwann in der Tür und holte meinen Dad. Es gäbe Probleme in der Agentur, sagte er jedes mal und Dad verschwand einfach für ein paar Stunden. Es wurden jeden Tag mehr. Irgendwann war er nicht einmal zu Hause, wenn ich kam und auch damit hatte ich mich abgefunden. Als ich mich dann an meine neue Umgebung gewöhnt hatte, kam ich in ein leeres Haus. Nur Jiraiya wartete auf mich, in seinem Auto vor der Tür. Er erklärte mir, das die Agentur umgezogen sei und wir mitziehen würden. Ich verstand nicht wieso. Aber Jiraiya erklärte mir nichts, zog mich einfach in das Auto und fuhr mit mir nach Hollywood. Die Reise dauerte eine ganze Woche. Eine Woche in der ich meinen Vater nicht gesehen hatte. Jiraiya gab sich fröhlich, versuchte mir die Vorteile zu erklären, die ich durch den Umzug hatte, aber ich glaubt ihm kein Wort, schrie ihn jeden Tag an, bis er gar nichts mehr sagte... Dann hielt er irgendwann, vor diesem riesigen Gebäude. Zuerst dachte ich an ein Internat, aber Jiraiya meinte es wäre mein neues Zuhause. Er drückte mir einen Schlüssel in die Hand und verschwand. Er müsse in die Agentur und mein Dad würde später kommen. Dieses Später dauerte ganze drei Tage. Ich wusste das Dad abends nach Hause kam. Immer dann, wenn ich schon im Bett war. Er kam in mein Zimmer, fuhr mit einer Hand durch mein Haar und deckte mich zu, er blieb noch eine Weile und beobachtete mich, sagte aber nie ein Wort. Er dachte vielleicht ich würde schon schlafen,aber das tat ich nicht. Ich blieb jeden Abend wach bis er kam, in der Hoffnung er würde mich wecken, mir sagen das alles nur ein böses Spiel war, das alles wieder so werden würde, wie es war... aber das war es nicht. Damals spürte ich zum ersten mal, das ich meinen Dad verloren hatte... verloren an Spotlight. Die Agentur war ihm wichtiger als ich. Kurz danach hatten wir unseren ersten Streit, ich sagte ihm das ich keinen Vater mehr haben würde, das er von mir aus ruhig Leiter der Agentur bleiben könnte, ich brauchte ihn nicht mehr, denn ich war ja schon zwölf. Von da an, begann er mir seine Liebe aufzudrücken. Er wollte mir scheinbar zeigen, das er mich liebte, aber ich stieß ihn immer von mir weg, wollte das ganze nicht noch einmal durchmachen... Es tat so unendlich weh...“ ZWEI WOCHEN SPÄTER ~im Haus der Band~ Asuma raufte sich mal wieder die Haare. Diesmal nicht weil er mit den Nerven beinahe am Ende war, sondern vielmehr, weil er gerade eben aus dem Bett gefallen war. Herzhaft gähnend suchte er sich den Weg in sein Heiligtum und stolperte unterwegs, über mehrere achtlos hingeworfene Dinge. Wie beispielsweise, den muffeligen Pizzakraton, von Anko und Genma, die die beiden vor schätzungsweise drei Tagen bestellt hatten. Nicht weit davon entfernt, lagen ein paar, längst getragene Strümpfe, die bereits nachhaltig von Pug-kun bearbeitet worden. Neben dem provisorischem „Sofa“ stand eine Werkzeugkiste, mit deren Hilfe Kakashi, letzte Nacht noch an seinem Autoradio rum gebastelt hatte. Das Radio lag, nicht fertig zusammen gebaut, auf einer Lage aus Zeitungen, weil der eigentliche Boden zu schmutzig war, als dass das wertvolle Objekt dort abzulegen. „Irgendjemand sollte hier mal wieder dringen aufräumen...“ brummte der Drummer mürrisch. Leider war Asuma, wie der Rest der Band, ein unglaubliches Faultier. Außer in seiner Küche rührte er keinen Finger in diesem Haus. Kakashi hatte sich selbst den Garten und das Badezimmer auferlegt und pflegte beides, wenn er Lust hatte. Genma war der felsenfesten Überzeugung, Putzen wäre reine Frauenarbeit und absolut unmännlich, Anko kommentierte dazu, dass sie es wegräumen würde, wenn es anfing sie zu stören... Und das war ein Problem... In dieser Hinsicht störte Anko scheinbar gar nichts. Wie die Band es geschafft hatte, das Haus in Ordnung zu halten als, die Praktikanten hier hausten, war ihm ein Rätsel. Nach deren Auszug hatte die Band zwar das Haus von oben bis unten auf dem Kopf gestellt, um wenigstens halbwegs wieder Ordnung in ihrem Heim zu schaffen, weil sie dachten Sakumo könne seine Entscheidung, jeden Tag zurück ziehen. Dazu kam es jedoch nicht. So blieben die alten Möbel im Garten und das Haus verwandelte sich schneller in seinen Ursprungszustand, als sie jemals gedacht hätten. Sich innerlich bereits auf die nächste Standpauke von Kurenai, vorbereitend, zuckte Asuma mit den Schultern und betrat seine Küche. Hier blieb er erst einmal stehen und blinzelte verwirrt auf seinen frühen Besucher. Kakashi hockte auf einem der Stühle, den er an den Tresen gezogen hatte. Den Kopf auf die Arme gelegt, versuchte er scheinbar die Kaffeemaschine zu hypnotisieren. Grinsend trat Asuma näher, bemühte sich um eine halbwegs ernste Mine und blieb neben dem Sänger stehen. „Morgen?“ grüßte er, mit halbwegs verwirrter Stimme. Kakashi sah, langsam zu ihm auf. „Warum macht sie nicht Tropf-Tropf?“ fragte er verzweifelt nach, seinen Morgengruß, wie immer ignorierend. Asuma hatte sich vorausschauend eine Hand über den Mund gelegt, um sein unweigerliches Verräterisches Grinsen zu verbergen. „Hast du Wasser in das Gerät gemacht?“ fragte Asuma ernst nach. Kakashi nickte. „Hast du den kleinen roten Knopf gedrückt, auf dem On steht?“ Wieder ein Nicken. „Hast du auch nachgesehen, ob der Stecker drin ist?“ „Stecker?“ Asuma widerstand dem Drang, sich die Hand vor die Stirn zu knallen. Ja, Kakashi war wirklich ein Rätsel. „Schau mal,“ begann Asuma zu erklären. „Dieses kleine Schwarze Ding... unscheinbar nicht wahr?“ Kakashi nickte verwirrt um irgendetwas zu sagen. Und todsicher auch zu Müde um zu merken, das Asuma ihn verarschte. „Und dennoch ist es das Wichtigste an diesem Gerät. Ohne diesem kleinen unscheinbaren Stecker, funktioniert hier gar nichts.“ „Wie gemein.“ Asuma grinste, wie schwer es ihm viel nicht gleich lauthals los zu lachen. Er legte einen Arm um Kakashi´s Hals und beugte sich mit, nicht mehr ganz so ernstem Blick zu ihm hinab. „Wollen wir mal schauen was geschieht, wenn wir den Stecker in die Steckdose stecken?“ „Na mach schon!“ knurrte Kakashi der endlich verstanden hatte. Asuma kam der Aufforderung gerne nach „Oh, sieh nur“ rief er gleich danach aus. „Der rote Knopf leuchtet!“ er strahlte den Sänger an, als hätten sie ein großes Geheimnis gelüftet. „Ja, ja den Spaß hast du dir verdient.“ „Was ist los mit dir, du bist doch sonst nicht so zerstreut?“ fragte der Drummer nach, schließlich kam es nicht zum ersten mal vor, das Kakashi sich einen Kaffee kochte. ... auch wenn es nur selten war. „Dad wird heute entlassen.“ gab Kakashi zu und fuhr sich mit einer Hand durch die silbergrauen Haare. „Na ist doch toll, dann können wir endlich ins Studio.“ Nach endlosen Diskussionen mit Jiraiya und Iruka, hatten sie sich geeinigt, das Studio im Haus von Sakumo zu nutzen. Besser gesagt Kakashi hatte sie alle vor vollendete Tatsachen gestellt. Die beiden Mitarbeiter der Agentur, hatten sich eindeutig gegen diese Idee entschieden. Jiraiya behauptete steif und fest, das Studio, wäre auch nicht schlechter als das in der Agentur, oder die anderen, die er für sie gesucht hatte. Die Band verzichtete ihn darauf hinzuweisen, das er es war, der der Band abgeraten hatte das Album in der Agentur aufzunehmen und ihnen nur eine einzige andere Möglichkeit gegeben hatte. Die sich in Form einer ausgebrannten Lagerhalle, herausstellte. Iruka war es wieder einmal gewesen, der ihnen wirkliche Argumente vorzuweisen hatte. Das beste waren die Praktikanten. „Hältst du es wirklich für klug, das Album in ihrem Beisein, aufzunehmen? Sie könnten es doch an die Öffentlichkeit bringen.“ Kakashi hatte ihm wirklich zugehört und auch darüber nachgedacht, ließ sich von seinem Entschluss jedoch nicht abbringen. „Ich werde mit Dad... dem Leiter der Agentur darüber reden.“ „Der wird dir auch nichts anderes sagen und die Agentur vorschlagen.“ warf Jiraiya ein, was Kakashi schneller als sonst auf die Palme brachte. „Dann werde ich halt MEINEN DAD fragen. Er wird mir sicherlich nicht verwehren in SEIN Haus zu kommen um ein bisschen Musik zu spielen!!!“ Kakashi war aufgesprungen und hatte ihren Manager am Kragen gepackt. Vielleicht wäre er noch weiter gegangen, wenn Genma und Iruka nicht sofort reagiert hätten. Genma hatte ihren Sänger an den Oberarmen Gepackt und ihn so festgehalten das Kakashi sich einfach nicht weiter bewegen konnte. Iruka hatte sich zwischen die beiden geschoben und dabei gleichzeitig den Griff gelöst. Es war ein Glück für ihn, das Kakashi sich in seiner Rage, immer soweit unter Kontrolle hatte, das er seine Wut nur auf den konzentrierte, der sie auch ausgelöst hatte. „Mich wirst du nicht in dieses Höllenhaus locken können, egal womit du es auch versuchst.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ hatte Jiraiya nur kalt geantwortet. „Du scheinst zu vergessen, das er die Agentur schon einmal dir vorgezogen hatte. Egal was er auch jetzt sagt, er wird sich immer wieder für Spotlight entscheiden.“ Daraufhin hatte Kakashi nur geknurrt und war dann, wie sooft für ein paar Stunden verschwunden. Diesmal, war er zu seinem Vater ins Krankenhaus verschwunden, wie er der Band am selben Abend noch mitteilte. Auch Sakumo hatte sich gegen Kakashi´s Plan gestellt, doch als Kakashi ihm erklärt habe er frage seinen Vater und nicht den Leiter der Agentur, konnte Sakumo nicht anderes tun, als zustimmen. „Was war das eigentlich für ein Phänomen, vor ein paar Tagen?“ fragte Asuma nun genauer nach. Er stellte Kakashi einen fertigen Becher Kaffee vor die Nase und setzte sich ihm gegenüber. Er wusste genau das Kakashi ihm seine Fragen beantwortete wenn sie beide allein waren, was nicht daran lag, das er Anko und Genma nicht vertrauen würde. Es war vielmehr so, das Asuma eine innere Ruhe ausstrahlte, die es dem Sänger möglich machte ungezwungen zu reden, beinahe so, als würden sie einen Kaffeeklatsch abhalten. „Ich verstehe nicht was du meinst.“ „Ich meine deine undefinierbare Wut auf Jiraiya. Ich meine er hat dich schon oft mit Spotlight aus der Fassung gebracht, aber niemals so schlimm, in so kurzer Zeit.“ Kakashi nickte nur und winkte mit einer Hand ab. „Es war einfach... ich... ich weiß selbst nicht was mich da geritten hat. Den ganzen Tag schon habe ich an meinen Dad gedacht und wie es war als wir hierher gekommen waren. Ich weiß, Jiraiya kann nichts dafür, aber... es ist immer wieder einfach ihm die Schuld an allem zu geben.“ „Wieso?“ „Vielleicht, weil er sich schuldig fühlt? Immerhin war er es gewesen, der meinen Dad auf Spotlight aufmerksam gemacht hatte und dafür gesorgt hatte, das er sich auch wirklich um die Agentur kümmert. Du musst wissen, das es Jiraiya war, der die Agentur gegründet hatte. Leider fehlte ihm das Talent sie zu leiten, als hat Dad sie ihm abgekauft...“ „Das erklärt noch nicht, wieso du ihm so plötzlich an den Kragen springen wolltest.“ Kakashi sah ihn eine Weile an, dann wechselte er tatsächlich den Stuhl. Er setzte sich direkt neben Asuma und beugte sich weiter zu ihm rüber. „Was ich dir jetzt sage, darf unter keinen Umständen, jemals einem dritten übertragen werden.“ Asuma hob fragend und neugierig zugleich eine Augenbraue. „Schwöre es, Asuma.“ bat Kakashi, so ernst wie noch nie in seinem Leben. Asuma warf prüfende Blicke zu allen Seiten, entdeckte lediglich Pug-kun, der sich in einem Fleckchen Sonne gepackt hatte und friedlich vor sich hin döste. War der Hund schon die ganze Zeit in der Küche? Egal. „Ich schwöre.“ er nickte ernst und feierlich, hob die rechte Hand zum Schwur und legte die Linke, gut sichtbar auf sein Herz. Kakashi nickte zufrieden. „Jiraiya hat an diesem Tag einen äußerst schlechten Zeitpunkt erwischt um mich zu ärgern. Du weißt wir streiten, seit wir uns kennen und immer wieder geht es um meinen Dad, oder die Agentur.“ Asuma nickte, soviel war ihm klar. Kakashi murmelte leise weiter, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. „Der Grund, warum ich so sauer war ist... Ich habe mich einfach über mich selber geärgert. Weißt du als ich meinen Dad zum ersten mal besuchte, war es Jiraiya, der mich zu ihm brachte. Er musste wohl gespürt haben, das ich weglaufen wollte, mich weigern wollte ihn zu sehen, also packte er mich, wie ein kleines Kind an der Hand und nötigte mich in dieses Zimmer. Er weiß wie sehr ich Krankenhäuser hasse... Dann drückte er mich auf diesen Stuhl und legte Dad´s Hand in meine. Dann verbot er mir den Raum zu verlassen, bis er wieder da wäre...“ „Bis dahin eigentlich kein Grund ihn umbringen zu wollen, war doch unheimlich nett.“ „Nett? Ja vielleicht, ich bin mir nicht sicher, aber das war nicht der Grund... Im hinausgehen, hatte Jiraiya mir geraten, mit meinem Vater zu reden... Ich wusste nicht worüber. Je mehr ich ihn betrachtete und überlegte, desto deutlicher wurde mir, das ich absolut nichts über ihn weiß. Verstehst du?“ Asuma schüttelte den Kopf. „Ich kenne meinen eigenen Vater nicht...“ Kakashi erzählte ihm von der Nacht im Krankenhaus, von seinen Ängsten, seinen Vater erneut zu verlieren, an einen Feind gegen den er keine Chance hatte. Er erzählte ihm von dem Lied, das er ihm vorgesungen hatte, wo er nicht wusste woher er es kannte. Und nach kurzem Zögern, konnte er sich sogar dazu durchringen, ihm von Obito zu erzählen. Von seiner merkwürdigen Neigung, ihres toten Freundes, sein Haar rosa zu färben... „... und dann hat er mir gesagt, das es nie zu spät wäre um meinen Vater kennen zu lernen, das ich die Zeit die uns bleibt noch immer nutzen kann um ihn zu verzeihen...“ „Und das hast du jetzt vor?“ Asuma war schockiert. Nicht nur das Kakashi ihn scheinbar in die Tiefe seiner Seele blicken lies, nein auch von der Tatsache, das der Sänger mit ihrem Toten Freund redete. Kakashi nickte. „Darum willst du im Haus deines Vaters das Album aufnehmen?“ Wieder nickte Kakashi. „Das erklärt aber noch immer nicht warum du...“ „Er hat einfach nur die falschen Worte zur falschen Zeit benutzt, verstehst du? Ich war so sauer auf mich selbst, das er das Ventil war, an welchem ich mich abreagieren wollte.“ „Und das nicht zum ersten mal, wie mir scheint!“ Kakashi grinste, obwohl ihm nicht danach war. „Ja, das glaubt er auch.“ „Wieso, hast du uns nicht schon früher von deinen Ängsten erzählt? Ich meine, wir hätten dir doch sicherlich helfen können:“ „Das ganz sicher, aber es ist mir erst in dieser Nacht klar geworden.“ er zuckte mit den Schultern und nippte an seinem Becher. „Eine Frage hätte ich noch.“ Kakashi sah ihn aufmerksam an. „Willst du ihn nicht endlich sterben lassen?“ Ein Schatten huschte über das Gesicht des Sängers, aber er hielt sich tapfer. „Ich weiß das er nicht real ist.“ „Tatsächlich? Dann erlaubst du mir sicherlich noch eine Frage.“ Kakashi nickte. „Was macht dich so sicher das es wirklich Obito war? Ich meine, laut unseres aufmerksamen Managers, war Pinky die ganze Nacht bei dir.“ Kakashi starrte ihn entsetzt an. „P...P...Pin... Sakura? B... Bist du sicher?“ Asuma grinste in sich hinein, legte wieder einen Arm um die schmalere Schulter seines Freundes und sah ihm tief in die Augen. „Sie ist mit euch zusammen von hier losgefahren, weil du dich nahezu an ihre Hand gekrallt hast.“ „Na... na und?“ „Kashi,“ Asuma schüttelte den Kopf. „Obito und rosa Haare?“ Kakashi starrte ihn mit offenen Mund an. Langsam, ganz langsam fügten sich die Puzzleteile in seinem Kopf zusammen. Er hatte wohl gemerkt das er in dieser Nacht, mit jemandem geredet hatte. Wie sonst hätte Obito ihm antworten, oder verstehen können, wo er doch die ganze Zeit nur japanisch sprach... Er spürte wie sich sein Gesicht aufheizte, ihm immer heißer wurde und er, nach Asuma´s immer breiter werdenden Grinsen zu schließen, rot wurde. „Das mit Pinky, musst du mir übrigens bei Gelegenheit einmal erklären!“ offenbarte der Drummer ihm seine Neugierde. Gerade als Kakashi ihm etwas erwidern wollte, ertönte ein lautes Poltern über ihnen. Beide Musiker wandten ihre Blick zur Decke, wo es erneut polterte und dem Geräusch nach, etwas zu Bruch ging. „Ach ja,“ stöhnte Asuma leise vor sich hin „die lieben Kleinen sind wach...“ ~ein paar Tage später, in Sakumo´s Haus~ Nachdem Sakumo entlassen worden war, hatte es sich die Band zur Angewohnheit gemacht, jeden Tag ins Haus zu kommen, um an ihrem Album zu arbeiten. Sakumo schien sich sehr darüber zu freuen und auch, wenn es ihm merkbar schwer fiel, solange die Band im Hause war, war er nichts weiter als Kakashi´s Vater. Die Band schien darüber sehr zufrieden. Arbeitete fleißig an ihrem Album und verbrachte die wenigen Stunden, danach mit Sakumo in der Küche. Dieser nutzte sie ungewöhnliche Gelegenheit um der Band ein paar peinliche Episoden, aus Kakashi´s Kindheit zu erzählen und Kakashi selbst lernte seinen Vater nach und nach kennen. Wobei er die meiste Zeit damit zu brachte seinen Vater zu beobachten, zog jedes noch so kleinste Detail in sich auf, studierte sogar die Bücher in der Bibliothek. Doch sobald die Praktikanten kamen, änderte sich schlagartig alles. Ohne viel Aufsehen, verabschiedeten sich die vier plötzlich, mit der Ausrede, entweder todmüde zu sein, oder noch etwas zu erledigen zu haben. An dem Verhältnis zu den Praktikanten hatte sich nach wie vor nichts geändert, die Band ignorierte sie großzügig und die sieben begegneten ihnen mit einem schlechten Gewissen, äußerlich zumindest. Denn Sasuke und Ino, warfen sich unablässig Blicke zu und tauschten ein geheimnisvolles Grinsen. Besonders Kakashi ignorierte die sieben mit einer Leidenschaft die schon gar nicht mehr ging. Immer wenn er einen von ihnen unverhofft in die Arme lief, tat er so, als gäbe es sie überhaupt nicht. Während Naruto ihm vollends aus dem Weg ging, schaffte es Sakura immer wieder, einen Blickkontakt her zu stellen, dem er nur schwer ausweichen konnte und auf Grund dessen immer wieder rot anlief. Das ärgerte ihn enorm, das es zur Folge hatte, den Spott seiner Freunde ertragen zu müssen... So sehr Kakashi sich auch vorgenommen hatte, mit Sakura zu reden, so erleichterter war er doch, als er ihr aus dem Weg gehen konnte, was Asuma, mehr als nur amüsierte... Und Sakura? Sie verstand Kakashi´s Auftreten völlig falsch, was zum einen Teil daran lag, das der Sänger nicht über seinen Schatten springen konnte, um mit ihr zu reden und zum anderen lag es an Sasuke. Ein paar Tage nachdem, Sakumo entlassen worden war, musste Jiraiya sich auf die kommende Tournee der Band vorbereiten. Das hieß er fuhr in die verschiedenen Städte, prüfte die Örtlichkeiten und sorgte dafür, das alles bereit war, Kurenai begleitete ihn, als Betreuerin der Band. Da Iruka zu viel in der Agentur zu tun hatte und deshalb kaum zu Hause war, wurde beschlossen das alle Praktikanten in Sakumo´s Haus einziehen sollten. Da der Leiter der Agentur noch immer krank geschrieben war und deswegen nicht ablehnen konnte, musste Sakumo wohl oder übel zustimmen. So kam es das Sasuke und Sakura viel Zeit miteinander verbrachten. Gleich in der ersten Nacht, kam der schwarzhaarige in ihr Zimmer und Kuschelte sich mit ihr unter die Decke. Sie erzählte, nach mehrmaligem Drängen, von dem Morgen im Badezimmer. ... den pikanten Teil ließ sie aus und auch de Nacht im Krankenhaus verschwieg sie großzügig. Sasuke grinste in sich hinein. „Ich hab dir doch gleich gesagt, das du von ihm keine anständige Antwort erwarten darfst, auch nicht von seinem Vater...“ Sakura nickte in der Dunkelheit und kuschelte sich näher an ihn heran. Sie konnte Sasuke´s angeekelten Blick ja nicht sehen, spürte nur wie er seine Arme fester um sie zog und hörte seine mitfühlende, leise Stimme. „Du bedeutest ihm nun mal nichts.“ Wie immer verfehlten seine Worte nicht. Sakura begann die Situation aus Sasuke´s Sicht zu sehen und kam schließlich zu dem Schluss, er hatte Recht. Wann immer die Band in den nächsten Tagen wie zufällig auf die Praktikanten traf, sorgte Sasuke dafür, in ihrer Nähe zu sein, sie zu küssen, wenn Kakashi zufällig hin sah und sie ständig im Arm zu halten. Auf diese Weise sorgte er dafür, das Ino´s Plan aufging. Sakura fühlte sich mehr und mehr zu ihm hingezogen und Kakashi wurde zunehmend immer wütender. Dann kam der Tag, an dem die Band schließlich mit der Arbeit am Album fertig wurde. Sie hatten diesen einen letzten Tag dafür benutzt um die letzten beiden Lieder aufzunehmen und zu besprechen was mit A real cool Time geschehen sollte. Sakumo lies sich breitschlagen, das der Song nicht auf dem Album erscheinen sollte, dafür aber als Spezial herhalten musste. Um das ganze anständig zu vermarkten, kam Genma auf die wenig geniale Idee, die Praktikanten sollten sich darum kümmern. „PR, Musikvideo, ihr wisst schon... zusätzlich können wir den Song als Zugabe auf der Tournee spielen, nur um.... Kakashi, hörst du zu?“ Der Sänger hatte während der Besprechung immer wieder aus dem Fenster gesehen und Sakura beobachtet. Es brach ihm fast das Herz als er hilflos mit ansehen musste, wie wohl sie sich in der Gegenwart des schwarzhaarigen befand. Wie sehr er sich wünschte dazwischen gehen zu können... „Wieso provozieren die mich ständig?“ fragte er hilflos schmollend in die Runde. Sakumo warf ihn einen Blick zu, der ihm sagte, das er ihm nicht folgen konnte. „Da bitte, sie tun es schon wieder!“ rief Kakashi verzweifelt aus und deutete auf das Fenster. Seine Freunde und sein Vater sahen hinaus und wurde Zeugen, wie Sakura sich dem leidenschaftlichen Kuss hingab und dann, zusammen mit den anderen den Garten verließ, um ins Bett zu gehen. Die Küche vermieden sie vorsorglich. „Du solltest wirklich langsam anfangen um sie zu kämpfen, meinst du nicht?“ Asuma´s Ratschläge waren auch mal hilfreicher gewesen. „Wie denn, wenn ich ihr nicht einmal in die Augen sehen kann?“ Seine Freunde stöhnten auf. Sie konnten es schon nicht mehr hören. Asuma schlug, nach einem Blick auf die Uhr vor, endlich nach Hause zu fahren. Genma und Anko folgten ihm leise murmelnd. „Was glaubst du,“ hörte Kakashi Genma, der über deutlich murmelte. „Ist sie noch Jungfrau?“ „JA NATÜRLICH IST SIE DASS, SELBST WENN SIE ES NICHT MEHR IST, IST SIE ES NOCH!“ brüllte Kakashi die verschlossenen Küchentür an und wollte seinen Freunden folgen, wurde jedoch von einer Hand auf seiner Schulter am gehen gehindert. Wütend drehte sich Kakashi zu dem Verursacher um und sah in die ernsten Augen seines Vaters. Sakumo drückte ihn wieder auf einen Stuhl, setzte sich neben ihn und faltete die Hände. Er sah schon seit Tagen wieder vollkommen gesund aus, jedoch folgte er dem Rat der Ärzte und der strengen Aufsicht seines Sohnes und schonte sich... obwohl er lieber gleich als morgen in die Agentur zurück wollte. „Wie ernst ist es dir mit ihr?“ fragte er rund heraus. Kakashi klappte für einen Moment der Mund auf, darauf war er einfach nicht vorbereitet gewesen. „Bedeutet sie dir sehr viel?“ „Mehr als du glaubst.“ gab Kakashi geknickt zu. Sakumo nickte ernst. „Und warum tust du dann nichts?“ „Was denn? Du siehst doch das sie viel lieber mit diesem... Susie zusammen ist.“ „Du machst es ihr aber auch nicht einfach,oder?“ „Dad, was willst du eigentlich von mir?“ Sakumo lächelte leicht. „Beantworte mir ehrlich eine Frage... Liebst du sie?“ ~bei Sakura~ Es war zum Haareausraufen. Wie zum Teufel, sollte man bitteschön diese wirren Gefühle unterscheiden, noch dazu, wenn man nicht genau wusste, was das für Gefühle waren? Immer wenn Sasuke bei ihr war fühlte sie sich wohl, dachte gar nicht an etwas anderes. Sie wollte bei ihm bleiben, genoss die unbeschwerten Momente und vor allem die Gespräche, in denen er ihr die Augen öffnete. Immer wieder nahm sie sich vor, nicht an Kakashi zu denken, ihre Gefühle für ihn zu unterdrücken. Er war schließlich nichts weiter als ihr Onii-san... Eigentlich war doch alles klar. Ihr Herz gehörte Sasuke und nicht Kakashi... Aber warum wollte sie dann den Sänger in die Arme schließen, ihn ganz nahe bei sich fühlen, wie an diesem einen Morgen im Badezimmer? Warum hatte sie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie in Sasukes Armen lag und Kakashi zufällig vorbei kam? Sie fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. Es war eindeutig zu viel, was ihr Momentan durch den Kopf schoss. Zudem kam ihr Praktikum hinzu, welches mehr Stress verursachte als sie eigentlich vertragen konnte. Wenn man Rin beschreiben sollte dann mit einem einzigen Wort: Chaos. Die Starfotografin, hatte die schlechte Angewohnheit, jeden Tag zu spät zu l´kommen, mehr Stress zu machen, als eigentlich nötig wäre und Sakura nicht in die Geheimnisse ihrer Arbeit ein zu weihen. So musste Sakura, sich schließlich, neben ihrer eigentlichen Aufgabe, als Packesel, auch noch selber unterrichten... Sollte sie vielleicht doch einmal diese... Energiepillen ausprobieren, die Rin ihr gegen den Stress verordnet hatte? Sakura schüttelte mit dem Kopf, gegen Stress bei der Arbeit half nur eins. Ruhe, die sie bei Sasuke fand und viel Schlaf, den sie sich jetzt nehmen wollte. Müde trat sie auf das einladende Bett zu, das ihr kalt und leer erschien, nachdem Pug-kun zu seinem Herrchen zurück gezogen war. Sie schlug die Decke zurück und lies sich fallen. In diesem Moment klopfte es leise an ihrem Fenster. Sakura stöhnte auf. „Verschwinde Naruto, oder ich schuppse dich vom Dach.“ grollte sie lautstark. In den letzten Tagen hatte es sich der blonde Chaot, oft zur Angewohnheit gemacht Nachts in ihr Zimmer zu kommen, sich auf ihrem Bett niederzulassen und eine geraume Zeit ins nichts zu starren. Dann sprang er unverwandt auf und lies sie wieder allein. Was genau er wollte, wusste Sakura bis jetzt nicht. Wieder klopfte es leise. „Ich meine es ernst!“ drohte sie noch einmal, worauf ein erneuertes Klopfen folgte. Sakura gab auf, scheinbar hatte er sich doch dazu entschlossen, mit ihr zu reden... //Und wehe wenn nicht!// Doch es war nicht Naruto, der sie diesmal störte. Völlig perplex, starrte sie auf den Schattenhaften Umriss, der wieder klopfend um Einlass bat. Mit gemischten Gefühlen öffnete sie das Fenster und trat einen Schritt beiseite. „Kakashi...“ murmelte sie leise, während der Sänger in ihr Zimmer schlüpfte und ihr tief in die Augen sah. „Was willst du?“ ihre Stimme, klang nicht zornig oder, so las würde sie es wirklich wissen wollen. Sie fragte es einfach nur um irgendetwas zu sagen. Kakashi trat einen Schritt auf sie zu, dem sie nur mit Mühe nicht auswich, ergriff ihre Arme und drückte sie fest an ihre Seite. „Du wirst mir gleich wieder eine Scheuern,“ sagte er leise, sah ihr weiterhin tief in die verwirrten, grünen Augen „aber, ich werde dich jetzt küssen.“ Noch bevor Sakura zustimmen, oder protestieren konnte, hatte er das Mädchen an sich gezogen, seine Lippen auf die ihren gelegt zuerst stürmisch, als könne sie ihn jedem Moment von sich stoßen, dann wurde er sanfter, verspielter. Sakura genoss den warmen Schauer, der ihr plötzlich über die Haut fuhr, sie zittern lies. Sie schloss die Augen, erwiderte den Kuss gerade mal eine halbe Sekunde, als er genauso plötzlich von ihr abließ. Noch einmal sah er ihr tief in die Augen, sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen, da er sich nicht wirklich von ihr entfernt hatte. Sie spürte seine Hände, die ihren Rücken hinauf wanderten und sie fest an sich drückten. Sie hörte seine Stimme, in ihrem Ohr und nur langsam verstand sie das Wort, welches er hinein flüsterte. „Aishiteru!“ Rechtschreibfehler sind kostenlos und dürfen behalten werden... *räusper* die Fragen, die indiesem Kapitel entstanden sind, wurden absichtlich offen gelassen und erst in naher Zuknuft geklärt =D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)