Bis(s) zum nächsten Tag von ZeroTheGuardian ================================================================================ Kapitel 11: Zeit ---------------- Kapitel 11 Zeit Einige Wochen vergingen und alle waren bereits zur Tagesordnung übergegangen, als hätten die beiden Schwestern und ihre Freunde nie existiert. Das wurmte Bella, sie hatte den Eindruck als einzige noch an ihre beiden Freundinnen zu denken. Am Nachmittag des 16. Mai fuhr sie mit Edward nach der Schule zur den Cullen´s nach Hause. Sie hatte sich vorgenommen das Thema heute beim Namen zu nennen. Der Nachmittag ging schnell vorbei und es war schon nach fünf, als sie sich Edward zur Seite nahm und um ein Gespräch bat. Natürlich wussten dank Alice alle bereits worum es ging, was es Bella wesentlich leichter machte anzufangen. „Ihr wisst ja eh worum es geht. Aber dann erklärt mir jetzt bitte, warum nichts passiert? Es ist fast so, als wären Mali und Angi nie in Forks gewesen, als hätte es sie nie gegeben. Fehlen sie euch denn gar nicht? Macht ihr euch keine Sorgen?“ Ungewollter Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit, als ihr das bewusst wurde senkte sie beschämt den Blick. „Bella...“, setzte Carlisle zögernd an. „Natürlich haben wir sie nicht vergessen und wir machen uns auch Sorgen“, fügte er hinzu und lächelte sie an. „Wir hoffen jeden Tag, dass es an der Tür klingelt und sie wieder kommen“, stimmte Esme ihm zu und sah traurig in die Runde. Bella bekam ein schlechtes Gewissen, als sie Esme´s Trauer erkannte. „Aber sie haben den Vierbeiner hier gelassen, also kommen sie sicher wieder. Wenn nicht kann er sicher seinen Teil dazu beitragen, dass wir sie finden!“ Auch wenn Emmett´s aufmunternde Worte durch letzteres etwas getrübt wurden, so war es eindeutig. „Es tut mir Leid, ich wollte euch nichts unterstellen. Ich mache mir nur solche Sorgen...“, entschuldigte Bella sich. „He, sie sind ja nicht wie du und stolpern sogar über imaginäre Steine und so!“ Emmett grinste breit und Edward sah ihn leicht erzürnt an, doch Bella lächelte. „Ja, da hast du wohl Recht, soll ja vorkommen“ Nun lag ein freches Lächeln auf ihren Lippen. „Hast du denn mal etwas gesehen Alice?“ „Nein Bella, tut mir Leid, nichts hilfreiches, es ist durch ihr Halbvampirdasein kaum möglich etwas zu erkennen, aber ich weiß, das Malice und Vincent gerade in Frankreich sind. Angelique und Victor hingegen sind in Mexiko, aber ihr Standort ändert sich sehr häufig, einen Tag Mexiko, den anderen Kanada. Das Rudel ihres Vaters hingegen kann ich gut sehen und ich fürchte sie planen etwas, doch sie werden wohl warten, bis die Schwestern zurück sind“, erklärte Alice ausführlich. Bella gab sich nun zwar mit ihrem neuen Wissen zufrieden, doch die Sorge blieb, war nur zu hoffen, dass sie bald wieder zurück sein würden. Malice und Vincent liefen gemeinsam durch die Straßen in Paris, sie wussten genau, wo sie hin mussten, sie hatten ihre Spuren bereits entdeckt und nichts könnte Malice nun noch aufhalten. Wenn Rubeus dieses Thema angesprochen hatte, musste er etwas planen. Hatte er ihre Mutter bereits auf seine Seite gezogen? Sie wollte nie wieder etwas mit ihm zu tun haben und ist mit Nox geflohen, doch das war schon sehr lange her, er konnte ihre Meinung geändert haben. Vielleicht hatte er Marianne deswegen umgebracht, für sie? Malice knurrte leise vor sich hin, was ihr einen kleinen Schlag von Vincent einbrachte. „`tschuldigung!“, nuschelte sie und ignorierte die Blicke der wenigen Leute, die um diese Uhrzeit noch draußen waren. Unterwegs trafen sie auf einen beißenden Geruch, sie folgten ihm und stießen auf eine männliche Leiche. Malice verzog das Gesicht. „Vielleicht sollten wir sie einfach den Volturi überlassen. So auffällig wie sie ist, werden die sie sicher erledigen...“ „Nein Vinc! Mit dieser Sicherheit gebe ich mich nicht zufrieden, außerdem muss ich noch mit ihr reden und wenn, will ich Diejenige sein, die sie vernichtet“, fiel Malice ihm sofort ins Wort. Zur Antwort verdrehte er jedoch nur die Augen, dann gingen sie weiter. Sie liefen nicht mehr weit, als sie Abseits von der Stadt auf ihr Ziel stießen. Da vorne sind sie!“, flüsterte sie Vincent zu. Beide versteckten sich hinter Bäumen, um alles genau zu erkunden. Warnend sah Vincent sie mit seinen mittlerweile bronzefarbenen Augen an. Er hatte es geschafft, weiterhin nur Tiere zu töten und darüber war sie sehr froh, denn wenn er nun schwach werden würde, würde sie es auch tun. Die Wut in ihr brachte immer mehr den Vampir zum Vorschein, doch Vincent war es, der sie von Sachen abhielt, die sie hinterher bereuen würde. Sie wollte nicht so sein wie ihr Vater, das hatte sie immer wieder gesagt und er wusste es selber nur zu gut. Als sie auf ein paar Wanderer trafen und diese anzüglich wurden, hatte nicht fiel gefehlt und sie wäre ihnen an die Kehle gesprungen, doch Vincent ging dazwischen, bevor etwas passieren konnte, er hatte es auf diplomatische Art und Weise geregelt und alles war gut ausgegangen, sie war ihm sehr dankbar dafür. Auf seinen Blick hin verdrehte sie diesmal die Augen und zeigte ihm frech die Zähne, um anschließend die Zunge heraus zu strecken. Und da waren sie. Wenige Minuten nachdem sich das Paar auf die Lauer gelegt hatte trat ein blonder, junger Mann aus dem Haus am Fluss, gefolgt von einer zierlichen, kleinen Frau mit ebenfalls blonden Haaren. Noch bevor Vincent etwas sagen oder tun konnte war Malice hinter dem Baum hervor getreten und schritt langsam auf ihre Mutter zu. „Guten Abend Mutter“, begrüßte sie sie trocken. Ihr Bruder ging sofort in eine Abwehrhaltung. „Immer mit der Ruhe Nox, ich wollte erst mit euch reden, bevor ich euch vielleicht umbringe!“ Ihr Blick war fest und es lag Hohn darin. Erschrocken sah ihre Mutter ihr in die Augen. Sie erkannte ihrer Tochter zuerst nicht. Lässig steckte Malice die Hände in ihre Hosentaschen. „Du enttäuschst mich Mutter, hast du mich etwa vergessen? Oder hast du nur nicht damit gerechnet, dass ich noch lebe? Nun, dein Mann ist weich geworden oder eher schwach? Es hat dir sicher gefallen, dass er seine andere Frau umgebracht hat nicht war? Hat er es für dich getan? Will er uns nun auch für DICH töten? Wollt ihr auf heile Familie machen?“ „Warte Malice, das ist nicht fair-“, setzte der blonde Nox an, doch ihr Bruder wurde von dem verrückten Lachen ihrer Mutter unterbrochen. „Du hältst dich wohl für sehr stark?! Aber auch wenn du nicht stark bist, schlau bist du, das hast du von deinem Vater!“ „Tja, von dir kann ich es ja nicht haben!“ „Pass auf deine Wortwahl auf!“ „Sonst was? Mutter du scheinst nicht zu begreifen, dass du in einer ziemlich misslichen Lage bist. Und du Nox? Du wusstest sicher von nichts, nicht wahr?“ Sie war ernst, sie hoffte, ihr Bruder würde nicht mit hineingezogen worden sein, doch sein Blick verriet ihn. „NEIN! Wie konntest du mir das antun? Hast du nicht immer gesagt, wir halten zusammen? Was konnte ich für Mutters Hass? Nichts, das hast du selber immer gesagt! Nox!!“, sie knurrte laut, als ihr Bruder ihr nicht antwortete. „Dein Bruder ist nicht der Hellste, er lässt alles mit sich machen, gehorcht wie ein treuer Köter!“ „Ich schätzte das hat er von dir!“, keifte Malice. Sie ging einen Schritt auf ihre Mutter zu, doch Vincent fasste sie bei den Schultern und hielt sie zurück. Wieder lachte ihre Mutter nur überheblich. Malice knurren wurde lauter und Vincent hatte mehr zu kämpfen seine Geliebte zu halten. „Malice, ich werde nicht zulassen, dass du Mutter etwas tust!“, fauchte Nox wütend. „Natürlich nicht, warum sollte ihr Wachhund auch zusehen wie sein Frauchen getötet wird!!“, schrie Malice und da konnte sie sich losreißen. Ihre Mutter wich einen Schritt zurück, doch Nox ging zum Angriff über. Er hatte keine speziellen Fähigkeiten, doch er war früher stärker als Malice, aber das ist lange her. Vincent lag auf der Lauer und beobachtete jeden Schritt von Malice Mutter ganz genau. Doch diese hielt sich zurück und sah belustigt dem Kampf ihrer Kinder zu. Malice und Nox prallten immer wieder gegeneinander. Es dauerte nicht lange, bis Malice das erste mal ihre Zähne in ihn rammte. Das war nicht gut, das Blut weckte ihren Kampftrieb nur noch weiter. Doch auch als Nox weiter in Bedrängnis geriet, sah ihre Mutter nur zu. Laut knurrend packte Malice Nox mit einer Hand im Nacken und schleuderte ihn hinter sich gegen einen Baum. Dieser ging durch die Wucht des Aufpralls zu Bruch und begrub ihn unter sich. Er konnte sich nicht mehr erheben, das Gewicht des Baumes war zu stark und Malice hatte ihm fast das ganze Blut ausgesaugt. Sofort widmete sie sich ihrer Mutter, Vincent ging zu Nox und zerrte ihm unter dem Baum hervor. Ein kurzer Blickwechsel zwischen ihm und Malice beantwortete ihm seine unausgesprochene Frage. Er sammelte Holz zusammen, während er mit der anderen Hand Nox festhielt. „Du bringst deine eigene Familie um? Was bist du für ein Monster?!“ Die Stimme ihrer Mutter war zu hoch und voller Panik, doch das kümmerte Malice nicht weiter. „Meine Familie wartete in Forks auf mich und ich lasse mich nicht von einem Monster wie dir als Monster bezeichnen. Ich tue nur, was die Volturi wohl auch sehr bald getan hätten, ihr lebt zu auffällig. Und ich räche meine Mutter!“ Mit ihren letzten Worten stürzte sie sich auf die blonde Frau, die nicht länger ihre Mutter war, die es eigentlich nie gewesen war. Angelique seufzte leise, was Victor dazu brachte sie anzusehen. „Was ist?“, fragte er und sah ihr tief in die Augen. „Ich vermisse Forks. Und meine Familie. Malice und Xavier...“ „Willst du zurück?“ „...Ja, ich denke schon“ Sie seufzte erneut, dann nahm Victor ihre Hand und sie machten sich sofort auf den Rückweg. Sehr weit hatten sie es nicht mehr, ihr letzter Rastort war Phönix gewesen. „Ob sie böse sein werden?“, fragte sie unsicher und drückte Victor´s Hand. „Nein, sie werden nur froh sein, dich wieder zu haben. Malice wird sich sicher auch freuen!“ „Aber Mali war sehr sauer. Sie hat mich ja sogar mit meinem vollen Namen angesprochen...“ „Das war doch nur im Eifer des Gefechts, mach dir keine Sorgen!“, tröstete er sie und lächelte sie sanft an, was ihr wieder etwas Mut gab. Sie hatte den Monat, den sie weg war jeden Tag an ihre Schwester und ihre neue Familie gedacht, sie hat alles aus Forks vermisst. „Aber eigentlich wäre es besser nicht zurück zu gehen, wir würden doch nur wieder Probleme machen, Vater ist eine so große Gefahr...“ „Darüber wurde doch nun wirklich oft genug gesprochen oder? Deine Familie steht hinter dir und Vincent und ich auch, gemeinsam schaffen wir es, eines Tages werden wir dann in Ruhe zusammen leben können!“ Zuversicht war in seinen Augen zu lesen und das lies Angelique wieder hoffen. „Okay, wenn du meinst, ich denke es ist auch besser, ich will nicht länger weglaufen müssen“, stimmte sie ihm zu und lächelte nun. „Mein Kopf... das ist ja nicht auszuhalten...“, murrte Alice und lies sich neben Jasper auf das Sofa fallen. „Was ist, siehst du etwas?“, fragte Bella und die Vorfreude in ihrer Stimme war nicht zu verkennen. „Hmm, ich glaube wir bekommen bald Besuch...“, war alles was Alice ihr sagen konnte, doch reichte es aus, um Bella´s Laune zu heben. Sie sprang auf und rannte zu Xavier hinauf. „Deine beiden Frauchen sind bald wieder da! Oder für den Anfang nur eine, aber … nein, egal, das ist doch schon einmal super!!“, versuchte sie den deprimierten Wolf aufzumuntern, jedoch ohne großen Erfolg. Sie stand auf und forderte ihn auf ihr zu folgen. Wenig begeistert erhob sich der Wolf und trottete ihr nach. Sie ging die Treppe herunter und blieb am Ende stehen. Alice stand breit grinsend vor ihr. Dann klingelte es an der Tür. Keine Sekunde später standen alle im Eingang versammelt und begrüßten ihre verlorene Schwester, Tochter und Freundin. Auch Xavier rannte sofort zu ihnen und begrüßte Angelique nicht weniger stürmisch. Alle umarmten Angelique und reichten Victor anerkennend nickend die Hand. Doch dann fiel Angelique ein entscheidender Fehler auf. „Wo ist Malice?“, fragte sie. „Sie ist noch nicht zurück...“, antwortete Carlisle. Dann gingen alle in die Stube und setzten sich. „Sie ist kurz nach dir gegangen. Vincent ist bei ihr. Soweit wir wissen sind sie in Frankreich.“, erklärte Carlisle, als Angelique und Victor sich als die letzten gesetzt hatten. „Was will sie in Frankreich?“, fragte Angelique verwirrt. „Nun, eigentlich hatten wir gehofft, du könntest uns das erklären, aber wie es aussieht müssen wir wohl warten...“ Alice seufzte betrübt. „Warten also... was hat sie nur vor... vielleicht braucht sie Hilfe? Mali ist nicht gerade jemand, der einfach so um Hilfe bittet...“ „Aber Vinc ist bei ihr Angi, mach dir keine Sorgen, ich denke was auch immer die beiden vorhaben, sie werden es schaffen und gesund und munter zu uns zurück kommen!“ „Wo nimmst du nur immer diesen Optimismus her?“, fragte Edward, doch Victor lächelte ihn zur Antwort nur an und meinte dann. „Vertrauen!“ Was alle im Raum kurze Zeit zum Schweigen und nachdenken brachte, dann aber zu einem zuversichtlichen Lächeln. „Wo du Recht hast Mann, warum zerbrechen wir uns eigentlich den Kopf... hmm, wenn man es einmal so sieht, ich denke ich habe auch von Anfang an an sie geglaubt, sogar ein wenig beneidet habe ich sie, da wo sie gerade ist herrscht sicher jede Menge Action!“, stellte Emmett nach erneutem Schweigen fest und alle lachten. Das war typisch Emmett. Malice und die zierliche Frau fielen zu Boden. Mit aller Kraft drückte Malice sie zu Boden, auch wenn sie zu zierlich wirkte, so hatte ihre leibliche Mutter enorme Kräfte. Vincent sah prüfend vom Feuer zu den beiden kämpfenden Frauen auf. Seine Freundin beachtete ihn nicht, sie konzentrierte sich voll und ganz auf den Kampf, in dem sie zu unterliegen schien. Die blonde Frau trat ihr in den Magen und beförderte sie einige Meter weit nach hinten. Für Menschen nicht hörbar, aber für alle anwesenden, konnte man das Knacken von mehreren Rippen hören. Ohne eine Mine zu verziehen rappelte Malice sich jedoch auf und sah ihrer Mutter entgegen. „Du kannst mir nicht das Wasser reichen! Ich bin älter als du und meine Kampftechniken habe ich von deinem Vater!“, brüllte sie. Malice zog eine Augenbraue hoch und begegnete dem arroganten Blick ihrer Mutter mit nicht weniger Arroganz. „Und das soll nun was heißen, ja? Vater... Tristan ist doch nur stark, weil er sich hinter seiner Fähigkeit versteckt! Ich werde dich-“ Doch als sie erneut auf ihre Mutter zustürmen wollte durchfuhr sie plötzlich ein unerwarteter Schmerz. Die gebrochenen Rippen machten sich mehr bemerkbar, als sie gedacht hätte. Sie ging in die Knie und hielt sich die Hände vor den Bauch. Sie spürte, wie sich etwas spitzes in ihren Magen bohrte, dann begann sie zu husten, bis Blut hervor spritzte. Dann musste es schnell gehen. Ihre Mutter war sehr durstig und der Geruch des Blutes lies sie völlig ausrasten. Doch bevor sie ihr an die Kehle springen konnte stand Vincent vor seiner Geliebten und schützte sie. „Es tut mir Leid, aber ich denke, ab hier mache ich lieber weiter Mali!“, meinte er entschuldigend und schnappte sich die aufgebrachte Mutter. Er wirbelte sie hinter sich herum und schleuderte sie anschließend mit aller Kraft auf den Boden. Mit einer weiteren, schnellen Handbewegung hatte er ihren Kopf vom Rumpf getrennt und trug beides zum Feuer. Malice rappelte sich mit aller Kraft auf und lief zu ihm. Sie verpasste ihm einen wütenden Hieb in die Rippen und presste die Lippen zusammen, um den dadurch folgenden Schmerz zu verbergen. Dann starrte sie ins Feuer, ihr Blick war finster und nachdenklich. Plötzlich wurde ihr schwindelig. Sie krallte eine Hand in sein Shirt, um sich etwas Halt zu verschaffen, doch dann brach sie zusammen. „Mali!“, rief Vincent erschrocken und fing sie auf, bevor sie den Boden erreichen konnte. Er strich ihr über die Stirn und tastete dann nach ihren Verletzungen. Vorsichtig schob er ihre Bluse ein Stück nach oben, bis er die blauen Flecken sah. Erzürnt biss er die Zähne zusammen und legte seine Hände auf die gebrandmarkten Stellen, um sie etwas zu kühlen. Er wusste nicht, was er tun sollte, wie würde es heilen? Er kannte sich nicht aus, auch wenn er sie schon so lange kannte, so hatte er nie zugelassen, dass sie derart schwer verletzt wurde. So stand er auf, hob sie auf seine Arme und machte sich auf den Weg zu jenem, der ihm da besser helfen könnte. Angelique saß vor dem Haus auf dem Boden und wartete mit sehnsüchtigem Blick auf die Rückkehr ihrer Schwester. Es war nun schon über eine Woche her, als sie nach Forks zurückgekehrt war und feststellen musste, dass ihre geliebte Schwester nicht dort war. In einer Woche fing der Juni an. Angelique hatte ein Blatt Papier vor sich und schrieb in schöner Schrift etwas darauf. „Ich hoffe du kommst bald wieder Mali...“, flüsterte sie leise, dann setzte sie wieder an und schrieb ihr Gedicht zu Ende. „Was machst du da Angi?“, fragte Alice neugierig, als sie zu ihr nach draußen gelaufen kam. Sie setzte sich neben ihre kleinere Schwester und nahm das Blatt entgegen, welches Angi ihr bereitwillig vor die Nase hielt. Schwester Gedanken ziehen dahin, nichts ist mehr wie es einmal war. Mein Gesicht, gezeichnet von meinen Schmerzen! Wann würde diese Qual endlich nachlassen, wann würde ich erlöst? Wo bist du hin, ich kann dich nicht sehen, nicht fühlen. Ich sitze hier und warte auf deine Rückkehr, ich warte! Deine Gedanken, so fern und unerreichbar, wo bist du? Der Schwur von längst vergangener Zeit, steht er noch? Kehre mir nicht den Rücken, zusammen können wir es schaffen! Komm zu mir zurück, ohne dich ist nichts und nichts ist ohne dich! Noch immer sitze ich hier und warte auf deine Rückkehr, ich warte! „Das ist schön. Es wird ihr sicher gefallen, wenn sie es liest!“, meinte Alice und reichte Angelique das Stück Papier zurück. „Hast du etwas gesehen?“, fragte die sie sofort. „Ja so in etwa, ich glaube Vincent ist auf den Weg zurück mit ihr!“, antwortete Alice sichtlich beschämt darüber, keine genaueren Angaben machen zu können. Doch Angelique reichten diese Worte vollkommen aus. „Oh!“, meinte Alice nur, dann sprang sie auf und lief davon. Verwirrt sah Angelique ihr nach, doch dann kam auch schon Victor auf sie zu. „Würdest du mich kurz begleiten?“, fragte er und reichte ihr die Hand um ihr auf zu helfen. Sie nahm sie und ließ sich von ihm in den Wald führen. „Ist es endlich soweit?“, fragte Rosalie und Alice grinste sie nur an, was Rosalie jedoch mehr als genug Antwort war. Lächelnd sahen sie dem Pärchen hinterher und freuten sich beide schon auf ihre Rückkehr. Victor führte sie immer weiter durch den Wald, bis zum Ufer des See´s, wo er inne hielt und sich zu ihr umdrehte. Angelique war etwas zurückgefallen, somit streckte er erneut die Hand aus. Dann setzte er sich auf den Boden und zog sie zu sich hinunter. Fragend sah sie ihn an, sie wusste nicht, was das hier werden sollte. Dann wandte er ihr Gesicht zu sich, so dass sie ihn ansehen musste und begann zu sprechen. „Ich bin nicht so gut mit Worten, so wie Vincent oder sagen wir lieber, ich rede nicht gerne um den heißen Brei herum, so wie er“ Er lächelte und Angelique folgte seinen Worten stumm und voller Erwartungen. „Also lass mich gleich zum Punkt kommen. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen, dass konnte ich noch nie und ich habe auch nicht vor dich jemals wieder zu verlassen oder her zu geben!“ Über ihnen flog ein Adler seine Runden und kreischte immer wieder nervös auf. Victor hob kurz den Blick und sah zu ihm hinauf. „Du kannst ihn jetzt her bringen!“, sagte er dann und der Adler kam im Sturzflug zu ihnen herunter, etwas goldenes im Schnabel. „Ich fürchte, ich komme nicht an Vincent´s Antrag heran, aber dennoch“ Er ließ den Adler auf seinem rechten Arm landen und nahm mit der linken Hand den Ring aus seinem Schnabel, dann lies er das Tier wieder frei, welches verwirrt davon flog. Angelique stiegen Tränen in die Augen, als sie langsam begriff, worum es ging. „Du warst noch nie die schnellste!“, meinte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, dann nahm er ihre Hand. „Angelique Cullen, möchtest du meine Frau werden?“, fragte er und sie fiel ihm weinend um den Hals. „Ist das jetzt ein Ja?“ „Ja...“, schniefte sie und drückte ihn, mit ihrem neuen Verlobungsring am Finger. Er erwiderte die Umarmung und dann küsste er sie sanft. Als sie den Kuss vertiefte löste er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Lass uns jetzt zurück gehen, Malice und Vincent sollten bald ankommen!“, meinte er und sie war sofort seiner Meinung, auch wenn der Moment so schön war. „Vorsichtig, nicht so schnell Mali! Denk an deine Rippen, du bist so rücksichtslos zu dir selber, dass sie die gesamte Zeit nicht ganz verheilen konnte, wir werden schon noch früh genug in Forks ankommen!“, mahnte Vincent sie, doch das hatte nicht viel Erfolgt, sie rannte weiterhin fiel zu schnell durch den Wald. Wenige Stunden später hatten sie die Grenzen Forks erreicht und keine halbe Stunde später waren sie ganz in der Nähe ihres zu Hause. Sie bogen in die lange Einfahrt ein und liefen den Rest des Weges gemütlich in menschlichem Tempo, damit Malice sich noch etwas erholen konnte, bevor sie ankamen. „Du siehst durstig aus! Du hättest mich nicht die ganze Zeit tragen müssen, es hätte mir nicht geschadet, wenn wir eine Pause gemacht hätten und du jagen gegangen wärst“, murrte sie und sah in seine dunklen Augen. Vincent seufzte und legte einen Arm um seine kleinere Freundin. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Habe ich gerne gemacht, Schatz!“, flüsterte er dann und wich anschließend einem leichten Hieb von ihr aus, dann lachten beide. Am Haus angekommen wurde sie bereits sehnsüchtig erwartet. Angelique stand mit Tränen in den Augen neben Victor und dieser hielt Xavier am Fell fest, damit er nicht als erstes auf Malice zustürmen konnte. So war es Angelique, die loststürmte und ihre Schwester fest in ihre Arme schloss. Malice lächelte, doch als ihre jüngere Schwester sie mit aller Kraft drückte kniff sie ein Auge zu. Erschrocken wollte Vincent dazwischen gehen, doch Malice winkte ab. Doch als Angelique seinen Blick sah, lies sie schnell von ihr ab und sah sie von oben bis unten an. „Geht es dir gut?“, fragte sie zögerlich. „Jetzt ja, nun bekomme ich ja wieder Luft!“ Sie grinste ihre kleine Schwester breit an, dann knuffte sie sie sanft in die Seite. Nun kamen auch die anderen zu ihnen gerannt und alle umarmten sie. Bei Malice waren sie alle etwas vorsichtiger, da sie gesehen hatten, dass etwas nicht mit ihr stimmte. „Soll ich mir deine Verletzungen ansehen?“ Sofort sah Malice Carlisle vorwurfsvoll an, doch dieser beachtete diesen Blick gar nicht weiter. „Tja, von ignorant zu übervorsorglich, das hast du nun davon!“, meinte Emmett neckend und erhielt einen frechen Blick zur Antwort. Anschließend gingen alle hinein, Malice und Vincent folgten Carlisle nach oben. „Was ist genau passiert?“, fragte er sofort. Als er Malice untersuchen wollte stellte diese sich jedoch quer. „Es lief alles ganz gut, ihren Bruder haben wir ohne Probleme ausschalten können, doch ihre Mutter war stärker als wir dachten, sie brach ihr einige Rippen, anschließend brach sie zusammen. Ich schätzte die Rippen haben irgendetwas in ihr angerichtet, sie spuckte Blut!“, erklärte Vincent ausführlich. Zu ausführlich für Malice Geschmack. „Meine Brüder leben alle noch und meine Mom hat mir gar nichts getan!“, beschwerte sie sich und sah beschämt zur Seite. Carlisle ging lächelnd auf sie zu und strich ihr behutsam durchs Haar. „Genau und deine Mom wäre glaube ich ziemlich enttäuscht, wenn du den Rest deines Lebens mit irgendwelchen bleibenden Schäden herum laufen müsstest!“, meinte er sanft. Genervt stöhnte sie auf und lies sich dann doch untersuchen. „Nun, es scheint schon gut verheilt zu sein, aber der Zeitspanne nach zu urteilen wundert es mich eigentlich, dass es noch nicht ganz verheilt ist, allerdings kann ich mir gut vorstellen, voran das lag“ Er sah sie vorwurfsvoll an und tastete vorsichtig über die immernoch teilweise blauen Stellen. „Die nächsten Tage ist Ruhe angesagt meine Liebe!“ „Soll ich jetzt ja Dad sagen oder okay Doc?“, fragte sie frech und er lächelte. „Wie du magst“, antwortete er dann. mi Anschluss gingen sie nach unten zu den anderen, die schon ungeduldig warteten. Angelique konnte nicht einmal mehr still sitzen. (Er hat es endlich getan Mali!!), bombardierte sie ihre Schwester sofort in Gedanken. Malice sah verwirrt zu ihr und setzte sich neben Xavier, der sofort seinem Kopf auf ihren Schoß legte. Während sie ihm durchs Fell strich lauschte sie ihrer Schwester. (Einen Antrag! Er hat mir einen Antrag gemacht, was denkst denn du? Nun können wir eine Doppelhochzeit feiern!) Nun verstand Malice worum es ging und sie lächelte. „Wir dachten daran es an ihrem Geburtstag zu machen. Der 16.7 ist doch kein schlechtes Datum, es sind Ferien, also ist das nicht so wichtig und es wäre sicher der schönste Geburtstag, den sie je hatte!“, erklärte Edward. „Manno Edward!!! Das wollte ich ihr doch alles erzählen, du bist unfair!“, beschwerte Angelique sich lautstark und verschränkte schmollen die Arme. Alle lachten und Malice warf ihr ein Kissen an den Kopf, wodurch sie mitlachen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)