Bis(s) zum nächsten Tag von ZeroTheGuardian ================================================================================ Kapitel 8: Zwei neue Schüler ---------------------------- Kapitel 8 Zwei neue Schüler Die Schwestern wurden sehr früh wach. Viel zu früh, es war noch dunkel draußen und der Schulbeginn lag in weiter Ferne. Malice stand aus ihrem Bett auf und schaltete das Licht an, dann betrachtete die sich im Spiegel. Die Wunden waren alle verschwunden, nur ihr blutunterlaufenes Auge lies noch vermuten, dass sie einen Unfall hatte. Sie wandte sich zu ihrer Schwester, die noch in ihrem Bett saß und sich streckte. Auch ihre Verletzung schien verheilt, sonst hätte sie ihren Arm unmöglich so in die Höhe recken können. „Wo Mali, du siehst aus, als wäre nie etwas gewesen!“ stellte Angelique begeistert fest. „Ich wünschte das könnten wir auch von Xavier sagen...“ Malice sah betrübt zu dem Wolf, der wie versteinert in ihrem Bett schlief. Auch Angelique´s Blick wurde trauriger. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und Alice und Jasper standen vor ihnen. „Was herrscht denn hier für eine trübe Stimmung so früh am morgen?!“ fragte Jasper, wurde in diesem Moment aber schon von Alice zur Seite gedrückt. „Ihr seid ziemlich früh wach. Wollt ihr etwas frühstücken?“ die Frage war rein rhetorisch, denn Alice hatte bereits etwas zubereitet. Zu ihrer Überraschung schien Malice jedoch nicht sehr begeistert. Angelique hingegen sprang auf und rannte auf Alice zu. „Du bist die beste!“ meinte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange, woraufhin Alice ein noch strahlenderes Lächeln aufsetzte, als sie es ohnehin schon drauf hatte. Malice setzte sich zu ihrem Wolf und strich ihm vorsichtig durchs Fell. (Vielleicht wärst du bei den Quieleute doch besser aufgehoben gewesen) dachte sie sich, dann stand sie auf und kramte ein paar Sachen aus ihrem Schrank. „Wie kommst du darauf?“ es war Edward, der in der Tür hinter Jasper auftauchte und sie verwundert ansah. „Nicht so wichtig!“ sie seufzte und drängte dann alle aus dem Zimmer, um sich anziehen zu können. Angelique war zu dieser Zeit bereits unten in der Küche und schlang ihr Frühstück herunter. „Schling nicht so, du hast doch mehr als genug Zeit!“ belehrte Carlisle sie väterlich. Angelique errötete und Carlisle musste lachen. Kurz darauf kamen die anderen herunter. „Malice geht es nicht gut, Xavier sollte schnell wieder gesund werden!“ meint Jasper zu Carlisle. „Sollte ich nach ihr sehen?“ fragte dieser, doch Jasper schüttelte den Kopf. „Körperlich ist sie wieder fit, scheint nur noch das Auge betroffen zu sein!“ „Außerdem zieht sie sich gerade an!“ fügte Edward Jasper´s Worten hinzu, als er Carlisle´s fragenden Blick bemerkte. Carlisle nickte dankend und setzte sich zu Angelique. „Wir werde morgen Sonne bekommen, also können die anderen nicht mit euch gehen. Wir machen offiziell einen Ausflug, da ihr nun zur Familie gehört solltet ihr denke ich lieber auch bei uns bleiben, sonst würde man uns noch als Rabeneltern darstellen, wenn wir nur euch zur Schule schickten!“ erklärte Carlisle ihr kurz, dann verließ er die Küche auch wieder und kam kurze Zeit mit seiner Tasche zurück. „Ich werde denn zur Arbeit gehen. Macht es gut meine lieben!“ zum Abschied hauchte er seiner Frau einen Kuss auf die Lippen und Angelique einen auf die Stirn. Denn anderen nickte er zu. „Hmm, warum bekommt ihr keinen Kuss?“ Angelique´s Frage brachte alle zum schmunzeln. „Nun wir sind wohl schon zu alt dafür, schade eigentlich!“ meinte Emmett spielerisch beleidigt, als er die Küche betrat. „Ich bin kein Kind mehr!“ beschwerte Angelique sich und im selben Moment fiel ihr der Löffeln ins Müsli, woraufhin alle losprusteten und sie sich mit Milch bespritzte. „Sicher, du bist total erwachsen!“ Malice kam gerade die Treppe herunter und lies es sich nicht nehmen einen Spruch zu dem Thema loszulassen. „Verbündest du dich jetzt mit Emmett oder was soll das werden?“ fragte Angelique beleidigt und wischte sich die Milch vom Shirt. Malice setzte sich auf einen Stuhl ihrer Schwester gegenüber. Sie sah sie ernst an. Das beunruhigte Angelique, was Malice nicht entging, deswegen grinste sie dann auch schnell. „Klar, das lass ich mir nicht entgehen!“ fügte sie dann noch hinzu, um dass Grinsen zu unterstreichen. Doch Jasper sah sie ernst an, er wusste, was wirklich in ihr vorging. Carlisle war zu der Zeit bereits in seinem Auto auf dem Weg zum Krankenhaus. An einer Ampel traf er dann auf zwei ihm langsam immer bekanntere Gesichter. Vincent und Victor sahen ihn an und er forderte sie freundlich auf, in den Wagen zu steigen. „Was führt euch zu mir? Ich kann mir nicht vorstellen, das ihr zufällig auf mich gestoßen seid“ fragte er freundlich und fuhr weiter, als die Ampel auf grün schaltete. „Nicht wirklich, nein!“ kam es von Victor, der sich hinten ins Auto gesetzt hat. „Nun?“ Carlisle sah Vincent an, der neben ihm saß. „Es geht um die Schwester, wie du dir sicher denken kannst!“ begann dieser und erwiderte den Blick. „Du kennst die Geschichte? Von uns und ihnen meine ich?“ „Grob denke ich. Malice ist immer sehr sparsam mit Worten, wenn es um die Vergangenheit geht“ „Kann man ihr nicht verübeln!“ kam es von Victor und Carlisle nickte zustimmend. „Vic und ich würden gerne deinen Rat einholen. Wir haben den Juwely den Rücken gekehrt, doch unsere nächsten Schritte sind unklar. Wahrscheinlich werden wir die Stadt verlassen, dann würde wir den Schwester jedoch nie wieder vor die Augen treten. Was denkst du, was besser ist. Vielleicht haben sie dir gegenüber etwas erwähnt. Da wir sie eine Weile nicht gesehen haben und das nicht ohne Grund, es wäre zu gefährlich für sie geworden!“ „Vincent, dieser Gedanke ist doch nun hinfällig oder sehe ich das falsch? Ihrem Vater ist alles klar und ihr habt Juwely verlassen, warum wollt ihr euch weiterhin von den beiden fern halten?“ Carlisle Worte brachten die beiden Männer zum nachdenken. „Er hat Recht Vinc!“ meinte Victor nach einer Weile. „Wir haben die Vergangenheit gemeinsam mit unserem Rudelnamen hinter uns gelassen, warum sollten wir das mit ihnen machen, unsere Entscheidung war richtig, das sagte ich dir doch!“ Carlisle sah leicht verwirrt in den Rückspiegel. „Entscheidung?“ fragte er an beide gerichtet und Vincent antwortete. „Wir gehen wieder zur Schule!“ sie standen gerade erneut an einer Ampel und beide stiegen aus. „Ich bin sicher wie sehen uns wieder!“ mit diesen Worten verabschiedeten sich die zwei von Carlisle und er fuhr weiter. 'Ob sie das mit der Ernährung so leicht hinbekommen? Jasper war bei weitem nicht so lang an Menschenblut gewöhnt wie die beiden. Wir werden sehen!' er schloss seine Gedanken zu diesem Thema ab, als er am Krankenhaus ankam und ausstieg. „Guten morgen Dr. Cullen!“ wurde er von einer Schwester begrüßt. Er erwiderte die Begrüßung mit einem Nicken und ging hinein. „Ich fahre dann schon einmal vor!“ meinte Edward und verabschiedete sich von seinen Geschwistern. „Vielleicht wird das ja zur Abwechslung mal wieder ein normaler Tag!“ Emmett streckte sich, bemerkte aber auch sofort Malice skeptischen Blick. „Was ist in unsrem Leben bitte normal?“ mit diesen Worten erhob sie sich. Ihr Essen hatte sie nicht angerührt. Angelique schnappte sich ihre Schüssel und spülte sie schnell ab, um ihrer Schwester dann schnell nach oben zu folgen. Diese wollte jedoch nur ihre Taschen holen und stand schon wieder vor ihr, als sie gerade die Stufen hinaufrennen wollte. Malice hielt ihrer jüngeren Schwester ihre Tasche hin. „Lass uns losfahren!“ zu Angelique´s Überraschung lächelte Malice. Erfreut erwiderte sie das lächeln und rannte ihr nach zum Auto. Emmett sah Malice leicht verwirrt an. „Was? Zu früh kommen hat noch niemandem geschadet!“ sie sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und verschränkte die Arme. „Ich hab doch gar nichts gesagt Mali?!“ er knuffte ihr leicht mit der Faust gegen die Schulter und grinste sie breit an. „Ist das eigentlich eine Maske? Oder lässt du dir Botox spritzen? Dieses ewige Grinsen muss doch irgendwann langweilig werden!“ „Nicht wenn man jemanden damit ärgern kann!“ konterte er und nahm sie in den Schwitzkasten. Sie musste lachen und versucht sich aus seinem Griff zu befreien. Um ihn dazu zu bringen sie loszulassen, zog sie ihm am Ohr. Er lies locker und sie rannte zur Tür hinaus, streckte ihm aber noch frech die Zunge heraus. „Hmm, auf die Idee hätte ich auch schon mal kommen können, dir einfach die Ohren langzuziehen!“ meinte Rosalie, die das Geschehen kritisch beobachtet hatte. „Aber naja, ich will ja keinen Dackel zum Mann haben, nicht wahr?“ setzte sie fort und grinste. „He! Warum müssen sich Frauen immer miteinander verbünden?“ er packte sie von hinten und biss ihr sanft in den Hals. Beide kicherten verliebt und machten sich ebenfalls auf zu ihrem Auto. Jasper und Alice lächelten sich an und Alice kicherte ebenfalls leise. „Soviel zum Thema erwachsen, nicht war?“ meinte sie zu ihrem Mann und nahm seine Hand, dann folgten auch sie den anderen. „Malice, ich glaube wir sollten dir mal ein neues Auto kaufen, wie alt ist der Wagen?“ „Rose, sag nichts gegen meinen guten, alten Renault er ist mir immer treu geblieben und musste nie zur Reparatur!“ Malice lachte und öffnete ihren Wagen. „Egal, du brauchst ein schöneren, schnelleren Wagen!“ beschloss Rosalie und Malice lachte nur zur Antwort. Als alle in ihren Autos saßen fuhren sie los. Edward stand noch vor Bella´s Haus und wartete darauf, dass sie heraus kam, was sich dieses mal etwas in die Länge zog, sehr zu seiner Verwunderung. Er lehnte an der Motorhaube, sein Blick auf das Haus gerichtet. Als sie endlich kam ging er zur Beifahrertür und öffnete sie für sie. Mit einem genervten Seufzer setzte Bella sich ins Auto und Edward stieg auf der Fahrerseite ein. Er beugte sich zu ihr herüber und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, mein Vater war der Meinung mir eine Predigt halten zu müssen, weil ich gestern so spät zu Hause war!“ erklärte sie mit entschuldigender Mine. „Schon okay, er hat ja eigentlich auch Recht!“ er lächelte sie an und startete den Motor. „Wie geht es Mali, Angi und Xavier?“ fragte sie sofort, nachdem sie auf der Straße waren. „Dem Mädchen geht es gut, Xavier brauch noch etwas Zeit!“ er nahm eine Hand vom Lenkrad um ihre in seine zu nehmen. „Ah...!“ meinte Bella nur und sah aus dem Fenster. „Es wird alles wieder gut Bella. Alice meinte er schafft es, auch wenn es anfangs nicht danach aussah, die Vision änderte sich, als Malice bei Jacob war. Ob es nun an der Hilfe dieser Kräuterhexe lag oder an Xavier seinem Willen weiß sie nicht, aber es ist doch auch wichtiger, dass er es schafft!“ als Bella diese Worte hörte atmete sie erleichtert aus und ihre Anspannung legte sich. „Scheinbar will Rosalie Malice ein neues Auto kaufen. Wusstest du, das Malice morgen Geburtstag hat? Bei weiten kein Grund zum feiern, zumindest für Frauen, die auch ihrem Alter entsprechend aussehen. Emmett meinte er holt ihr ein Karte mit Glückwünschen zum 18 oder so. Spinner!“ „Naja, wo er Recht hat. Eigentlich wird sie doch 18. Zumindest für alle Normalsterblichen in dieser Stadt.“ „Ja, da hast du wohl Recht!“ er lachte leicht. Sie kamen ziemlich zeitgleich mit Edward und Bella an der Schule an. Es regnete und die Sicht war mehr als schlecht. Malice bog gerade um die Ecke, als ein andere Wagen sie schnitt. Sie zog das Lenkrad rum, konnte aber weiter nichts machen. Angelique sprang schnell auf ihren Schoß, da das andere Auto Sekunden darauf direkt gegen die Beifahrerseite prallte. Leichte erschrocken sah Angelique hinüber. Es war Tyler, der eigentlich keinen Führerschein mehr haben durfte. Malice stieg aus dem Wagen und sah schockiert, was er mit ihrem Auto angestellt hatte. (Ich bring dich um du verdammter Penner!) fluchte sie in Gedanken. Gerade als sie sich auf ihn stürzen wollte packte sie jedoch Edward von hinten. „Ganz ruhig!“ flüsterte er. Bella stand direkt hinter ihm, gemeinsam mit Emmett, Rosalie und den anderen. „Tyler, der wurde doch der Führerschein weggenommen, wieso fährst du Auto?“ fragte Bella verständnislos, während Edward noch immer Malice im Zaum hielt. „Es tut mir Leid! Der Regen war so stark und die Fahrbahn rutschig und den Führerschein habe ich gestern wieder bekommen!“ er stieg aus seinem Auto und sah sich alles ganz genau an. „Du Idiot hättest meine Schwester fast zerquetscht, ist dir das klar man?!“ brülle Malice wütend, was Tyler einen Schritt zurückweichen lies. „He, ich hab mich doch entschuldigt!“ beschwerte er sich dann. „Klar, damit ist es ja auch aus der Welt geschafft!“ sie beruhigte sich langsam wieder und brachte Edward dazu sie loszulassen. „Alles okay Angi?“ Bella ging zu Angelique, die schockiert das Auto betrachtete. „Ich schätze nun erübrigt sich die Frage nach einem neuen Auto!“ Malice sah Emmett erst sauer an, doch dann legte sich ihre Wut fast endgültig. „Tzz, danke für den Hinweis Emmett!“ sie ging zu ihm und boxte ihm in den Bauch. „Uff! Immer wieder gerne Mali!“ er strich sich über die Stelle, gegen die Malice geschlagen hatte und zwinkerte ihr frech zu. „Sollen wir einen Krankenwagen rufen?“ wollte Eric wissen, der gerade hinter der Familie aufgetaucht war. „Nein, aber ich fürchte einen Abschleppwagen, mit dem Auto kann ich sicher nirgends mehr hin fahren!“ Malice seufzte und ging an Eric vorbei, der ihr mitleidig auf die Schulter klopfte. „Habt ihr schon gehört, wir bekommen schon wieder neue Schüler!“ erzählte Eric Bella, Malice und Angelique beim hineingehen. „Schon wieder? Ich wusste nicht, dass wir überhaupt noch Platz haben!“ es war Jessica, die ihm antwortete, kurz nachdem sie hinter ihnen aufgetaucht war. „Das frage ich mich auch. Es sollen zwei Jungs sein! Mehr weiß ich auch nicht!“ Jessica und Eric liefen nun vor Malice und den anderen. „Wir sehen uns in der Cafeteria.“ mit diesen Worten verabschiedete sich alle voneinander. Jeder ging in seinen Unterrichtsraum. Malice ging gemeinsam mit Edward, Bella und Mike zum Biologieraum. Sie setzten sich auf ihre Plätze und warteten auf den Lehrer, der etwas spät dran war. Als er dann den Raum betrat ging ein Jauchzen durch die Reihen der Mädchen. Dem Lehrer folgte ein gutaussehender, junger Mann. Der Lehrer lächelte bei der Reaktion der Mädchen. „Meine Damen. Und auch die anderen. Das ist Vincent Dubois. Er kommt aus Frankreich und wird ab heute auf unsere Schule gehen. Setz dich doch bitte hinten auf den freien Platz hinter Malice und Mike!“ die Mädchen kicherten und Vincent schritt langsam und elegant auf den Platz hinter Malice zu. Perplex sah sie ihn an und vergaß glatt das atmen, bis Mike ihr leicht in die Seite stieß. Sie zuckte zusammen und sah zu ihm hinüber. Erst jetzt realisierte sie wieder, dass sie in der Schule war. Auch Bella und Edward wandten sich mit fragendem Blick nach hinten um und sahen Vincent hinterher. Dieser setzte sich jedoch ohne ein Wort und einen Blick hinter Malice und folgte dem Unterricht. Das war für Malice nicht mehr möglich, sie war zu stark abgelenkt, bekam nicht einmal mir, was der Lehrer sagte. So bemerkte sie auch nicht, dass sie an der Reihe war. „Miss Noire? Nein Miss Cullen, Verzeihung!“ wiederholte er sich, doch Malice bemerkte ihn immernoch nicht. Vincent trat hinten gegen ihren Stuhl und sie schreckte auf. „Miss Cullen, es tut mir wirklich Leid, wenn ich sie aus ihrer Gedankenwelt gerissen habe, aber würde es ihnen etwas ausmachen, mir diese Frage zu beantworten?“ er deutete auf die Tafel und Malice folgte verwirrt seinem Blick. Sie schwieg, da sie nicht wusste, worum es ging, doch Vincent flüsterte ihr, für niemand anderen hörbar, die Antwort zu. Angelique kam gerade erst an ihrem Unterrichtsraum an und als sie ihn betrat, fiel ihr Blick sofort auf den neuen Schüler. Der Lehrer sprach sie gerade an, was ihr durch das bemerken von Victor jedoch nicht wirklich auffiel. „Miss Cullen? Warum kommen sie jetzt erst? Miss Cullen? MISS CULLEN!“ der Lehrer brüllte zum Ende hin, was Angelique aus ihrer Trance erwachen lies. Sie zuckte erschrocken zusammen, lief rückwärts und stieß den Kleiderständer um, den sie hektisch versuchte aufzufangen. So lässig wie möglich stellte sie ihn wieder an seinen Platz und sah dann entschuldigend zum Lehrer. „Ich habe von ihrem kleinen Unfall vorhin gehört, sind sie sicher, dass alles in Ordnung mit ihnen ist? Ich lasse ihnen das heute einmal durchgehen, der Schreck steckt ihn sicher noch in den Gliedern. Sehen sie aber zu, dass das nicht mehr passiert! Setzen sie sich nun!“ ohne etwas zu erwidern ging sie an ihm vorbei zu ihrem Platz neben Tyler. Victor sah sie nicht an, auch wenn er am Tisch neben ihr saß. (Warum immer ich...!?) fluchte sie innerlich. Dann versuchte sie möglichst auffällig dem Unterricht zu folgen, damit sich eine Situation wie am Anfang der Stunde nicht wiederholte. Als es klingelte stand sie so schnell wie möglich auf und rannte aus dem Raum. Sie rannte direkt zum Biologieraum, weil sie Malice sofort von ihrer Entdeckung berichten wollte. Malice stand nicht weniger unter Strom als ihre Schwester und rannte lief ihr schon entgegen, auf halber Strecke trafen sie dann aufeinander. Doch bevor sie sich Gegenseitig berichten konnten, deuteten sie überrascht hinter die andere. „Ihr... das... hier?“ Malice sah verwirrt zwischen Vincent und Victor hin und her, als Bella und Edward auch aus dem Biologieraum kamen. „Was macht ihr hier?“ fragte Edward, um seinen Schwestern etwas unter die Arme zu greifen. „Wir gehen zur Schule, wie alle anderen auch. Ich muss gestehen, ich habe es mir etwas leichter vorgestellt, ich fürchte die Schule damals war etwa anders und vor allem ist sie zu lange her“ erklärte Vincent. Malice starrte ihn noch immer an, als würde sie erwarten, er täte jede Sekunde verschwinden müssen. Vincent grinste und legte einen Arm um ihre Schulter. „Jetzt schau nicht so, freu dich doch einfach!“ doch Malice war nicht nach Freude zu Mute. „Tzz, als könnte ich mich freuen, wann haut ihr denn das nächste mal ab?!“ wütend schlug sie seinen Arm von ihrer Schulter und ging davon. Angelique rannte ihr ohne ein Wort nach. „Scheint das wird schwieriger als erwartet“ stellte Victor fest und Vincent seufzte zur Zustimmung. „Was habt ihr erwartet?“ verständnislos schüttelte Bella den Kopf und ging auch. „Ihr müsst jetzt schon um sie kämpfen, zumindest was Malice angeht, Angelique ist da nicht das Problem!“ waren Edward´s letzte Worte, bevor er Bella nachlief. Die beiden Männer seufzten und ließen leicht die Köpfe hängen, dann machten auch sie sich zu ihrer nächsten Stunde auf. Später in der Mittagspause hatte sich Malice Wut noch nicht verzogen. Stumm vor sich hin grummelnd saß sie Emmett gegenüber, warf aber gelegentlich einen leichten Blick zur Seite, zu dem Tisch an dem Vincent und Victor saßen. Emmett verpasste ihr einen leichten Tritt gegens Schienbein. „Was??!“ fauchte sie und lies sie sofort in Ruhe. Sein Blick wanderte zu Jasper und dann zu Edward, beide schüttelten die Köpfe. Plötzlich packte er die Hände auf den Tisch und stand auf. Rosalie tat es ihm gleich. „Wir sehen uns dann zu Hause!“ meinte er und wandte ihnen den Rücken zu. Verwirrt sahen Malice und Angelique den beiden nach. „Wir sind für die nächsten Stunden entschuldigt, keine Sorge!“ flüsterte Rosalie den Schwestern zu, bevor sie Emmett hinterher lief. „Mit wem fahren wir eigentlich nach Hause?“ Malice war wieder eingefallen, das ihr Wagen nicht mehr zu gebrauchen war. Und als Emmett und Rosalie sich verabschiedete wunderte sie sich stark, da sie dachte, Angelique und sie würden mit ihnen zusammen nach Hause fahren. „Ihr fahrt bei uns mit, was sonst. Wie kommst du darauf, das ihr laufen müsstet?“ Edward sah sie vorwurfsvoll an. „Das hab ich ni-... achso, okay“ ihr fiel mitten im Satz ein, dass Edward ja Gedanken lesen konnte, also warum sollte sie ihre Gedanken bezüglich des Heimweges abstreiten. Es klingelte und alle erhoben sich. „Gut, nach dem Unterricht dann bei deinem Auto!“ Malice hatte sich gerade etwas beruhigt durch die Abwechslung des Gespräches, doch dann sah sie die beiden wieder und ihre Stimmung schwang um. „Mali, was hast du? Könne wir ihnen nicht einfach noch eine Chance geben?“ fragte Angelique flehend, als sie gerade auf dem Weg zum Französischunterricht waren. Zur Antwort erhielt sie jedoch nur ein tiefes, kehliges Knurren. „Genau, hast du nicht selber einmal gesagt, jeder hat eine zweite Chance verdient? Ich glaube das war, als dein Vater zurück nach Hause kam!“ Vincent und Victor tauchten ohne Vorwarnung hinter den beiden auf, doch während Angelique sich erschrocken umdrehte, schien Malice sie schon bemerkt zu haben. Sie schwieg und betrat den Raum. Angelique seufzte und sah Victor entschuldigend an. Sie setzten sich auf ihre üblichen Plätze und folgten desinteressiert dem Unterricht. Dieser kam Malice ewig vor, da sie kein Wort des Lehrer mit anhörte, sondern die ganze Zeit überlegte. Sie verließ nicht schlauer als zu vor die Klasse und nach dem restlichen Unterricht des Tages gingen die Schwestern hinaus und warteten auf Bella und Edward. Alice und Jasper kamen bereits früher aus dem Gebäude und stellen sich neben die beiden. Gerade als Alice etwas sagen wollte knurrte Malice, denn sie entdeckte die beiden Männer, die ebenfalls Unterrichtschluss hatten und gerade die Schule verließen. „Bis morgen Mali Angi!“ Vincent sah Malice durchdringend an und nickte Angelique anschließend zu. Victor schenkte ihr ein Lächeln und umgekehrt. „Wieso bist du nur so stur? Vincent hatte doch Recht, mit dem was er gesagt hatte!“ Angelique´s Blick war von Vorwürfen geprägt, doch Malice reagierte nicht, sie sah den Männern noch nach. Dann wandte sie sich zu ihrer Schwester um. „Ja, ich bin stur! Aber was hält dich davon ab, deinen Weg zu gehen? Nur weil ich noch nicht bereit bin Vincent zu verzeihen, heißt das nicht, dass du und Vic auch dazu gezwungen seid Abstand zueinander zu halten!“ Malice sah sie fragend an. Diese Worte schienen für Angelique unerwartet zu kommen, da sich ihre Augen weiteten. „Ehrlich?“ fragte sie ungläubig. „Angi, du bist doch langsam alt genug oder? Ich mache dir doch keine Vorschriften mehr, außer was die Sache mit dem Blut angeht...“ Malice wandte den Blick nur kurz ab und entdeckte gerade Edward und Bella aus der Schule kommen. „Dann... dann komme ich heute später!“ meinte Angelique nur noch und rannte dann Victor und Vincent nach. Diese Reaktion kam ein wenig unerwartet. Malice drehte sich um, doch da war Angelique bereits verschwunden. Fragen sah sie zwischen den anderen hin und her, doch diese zuckten nur mit den Schultern. „Könnte ich doch nur so sorglos wie sie sein...“ ein trauriges Seufzen entfuhr Malice und sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Und was hält dich davon ab?“ Edward schloss gerade die Türen auf und öffnete Bella die Tür, als er sie kurz ansah. Malice fiel keine Antwort auf diese Frage ein, also schwieg sie und senkte den Blick. Dann stiegen auch die anderen in den Wagen. Malice saß hinten neben Jasper und Alice, Jasper in der Mitte. „Vielleicht bin ich verbittert...“ war Malice späte Antwort auf Edward´s Frage, als sie bereits losgefahren waren. Kaum einer im Auto fand noch einen Bezug zu dieser Antwort, doch Edward wusste sofort worum es ging und auch Jasper wurde es schnell klar. „Nein, ich denke nicht, dass es schon so schlimm ist. Du bis einfach ein gebranntes Kind, welches das Feuer scheut, das ist normal. Angelique war früher doch noch viel jünger und hat von alle dem nicht all zu viel mitbekommen!“ diese Worte beruhigten Malice etwas, was Jasper erleichtert feststellte. „Hmm... ja, vielleicht.“ Malice Blick wanderte wieder aus dem Fenster, um nicht mit ansehen zu müssen, wie die beiden Pärchen im Auto anfingen Händchen zu halten. Angelique war mit offenen Armen von Victor empfangen worden. Er drückte sie fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kannst du deiner Schwester vielleicht etwas von dieser Sorglosigkeit abgeben? Dann wäre es für mich eventuell leichter, ihr Herz zurück zu gewinnen!“ beschwerte Vincent sich, meinte es aber eher scherzend. „Du hast es nie ganz verloren Vincent!“ antwortete sie und wandte den Blick kurz von ihrem geliebten Victor ab. „Meinst du, ja?“ „Ich meine nicht, ich weiß“ sie sah ihn sicher an, widmete sich dann aber wieder mit verliebtem Blick Victor. 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