Bis(s) zum nächsten Tag von ZeroTheGuardian ================================================================================ Kapitel 5: Der Ball ------------------- Kapitel 5 Der Ball „Gut, also was fangen wir mit dem angebrochenen Tag nun an?“ fragte Alice in die Runde. „Ich habe gehört ihr habt noch keine Ballkleider?“ wandte sie sich an die Schwestern. „Nicht nur das, Schuhe... und so weiter“ Angelique war wieder Feuer und Flamme. „Die Sonne ist weg. Wollen wir zusammen nach Port Angeles fahren?“ erfreut lächelte Angelique, dann fiel ihr Malice wieder ein und sie sah fragend zu ihr. „Wieso nicht!“ war alles, was sie dazu sagte. Ihr Gedanken würden vorerst nur dem vorherigen Thema galten. „Was ist mit dir Bella? Kommst du mit?“ fragte Angelique. „Nein lass mal, ich gehe nicht auf den Ball und ihr seid ja auch schon genug“ sie winkte dankend ab. „Und du Rosalie?“ diesmal war es Malice die fragte. Rosalie überlegte nicht lange, dann nickte sie. Sie schien einen Narren an Malice gefressen zu haben, das entging niemandem. „Dann wünsche ich euch vier Frauen mal viel Spaß!“ meinte Carlisle noch und verließ dann den Raum. „Na los, kommt!“ forderte Alice die anderen Mädchen auf und sie gingen alle gemeinsam nach draußen zu den Autos. „Mit welchem fahren wir? Will vielleicht einer von euch beiden fahren?“ Alice stand ratlos vor den Autos, auch Rosalie wartete auf eine Antwort. „Ich habe keinen Führerschein und wir wissen ja auch nicht wo lang wir müssen. Malice kann ja auf der Rückfahrt ans Steuer!“ Angelique grinste, denn sie wusste genau, wie gerne ihre Schwester einmal mit einem richtig tollen Auto fahren würde. „Okay, dann nehmen wir den Cabrio und Malice fährt zurück!“ beschloss Alice, ohne weiter auf Malice Reaktion zu warten oder zu achten. Rosalie schmunzelte. Sie und Angelique setzten sich hinten und Alice und Malice vorne ins Auto, dann fuhren sie los. Alice und Angelique plauderten die gesamte Fahrt über Gott und die Welt, während Malice und Rosalie vor sich hin schwiegen. „Malice? M-a-l-i-c-e?!“ sprach Angelique ihre nachdenkliche Schwester an. Doch die reagierte nicht, erst als Angelique hinten gegen den Sitz trat schreckte Malice aus ihren Gedanken. „Ja?“ fragte sie leicht verwirrt und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar um wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Ihre Haare wehten stark im Fahrtwind, sodass Angelique schwer zu tun hatten ihnen auszuweichen. Gerade als sie wieder zu reden anfangen wollte entdeckte sie etwas weiter vorn eine Szenerie, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein Mitglied des Rudels ihres Vaters, doch sie wandte den Blick schnellstmöglich ab und überlegte, wie sie Malice dazu bringen könnte, nicht in dieselbe Richtung zu sehen. „Mali? Sie mal hier, ich habe ein neues Hintergrundbild auf meinem Handy?“ nicht gerade einfallsreich, dennoch wirksam, Malice drehte sich zu ihrer Schwester um, sodass sie kurze Zeit den Blick von der Straße löste. „Angi, das Bild hast du mindestens seit drei Monaten auf deinem Handy?! Was wolltest du eigentlich eben?“ als Malice den Blick wieder auf die Straße richtete konnte man bereits Port Angeles sehen. „Hab´s vergessen...“ verlegen lächelnd kratzte sie sich am Kopf. „Da vorn ist der erste Laden, ich denke, wir fangen mit den Kleidern an, nicht wahr?“ stieg nun auch Alice ins Gespräch ein. Während Angelique erfreut am jubeln war, seufzte Malice leise in sich hinein. „Keine Lust?“ fragte Alice sie sofort und sah sie leicht besorgt und enttäuscht an. Malice schüttelte nur den Kopf und schenkte ihr ein gequältes Lächeln. Sie war einfach nicht mehr zu gebrauchen, ihre Gedanken konnten sich nicht mehr von Carlisle Worten losreißen. Sie stiegen aus dem Auto und Rosalie nahm sich Malice zur Seite. Beide sahen sich nur schweigend an und lächelten dann. Doch auch als sie den Laden betraten und Angelique nicht zu halten war änderte sich nichts an Malice bedrückter Stimmung. Letztlich war es die Verkäuferin, die es irgendwie schaffte sie abzulenken. „Kann ich ihnen helfen? Sie wirken so verloren, neben ihrer Freundin dort drüben!“ meinte diese freundlich und deutete mit einem amüsierten Lächeln zu Angelique hinüber, die sich schon einige Kleider gekrallt hatte. „Der Frühlingsball!“ antwortete Malice knapp, doch es war mehr als ausreichend für die Verkäuferin. Sie packte Malice am Handgelenk und zerrte sie durch den Laden. Vor einer Reihe bunter Kleider blieben sie stehen. „Das pinke dort würde wunderbar zu ihnen passen. Und das gelbe auch!“ ohne eine Antwort abzuwarten nahm sie die Kleider und hielt sie Malice hin. Diese zögerte, doch Alice stimmte der Verkäuferin zu und nahm die Kleider entgegen. Rosalie sah sich derweil selber ein wenig um. Alice schob Malice zu den Umkleidekabinen, wo Angelique gerade in einem blauen, langen Kleid stand und sich im Spiegel betrachtete. „Wow, sieht toll aus!“ merkte Alice an und bugsierte Malice nebenbei in die Kabine. Mit einem leisen Seufzen begann diese sich um zu ziehen. Das pinke Kleid war ihr persönlicher Favorit, deswegen zog sie es als erstes an. Sie verließ die Kabine und bat Alice ihr den Reißverschluss zu schließen. Dann drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her und begutachtete sich genaustens. Angelique stellte sich neben sie und gemeinsam sahen sie umwerfend aus, jeder Mann wäre auf die Knie gegangen, wenn er die beiden so gesehen hätte. „Umwerfend, sie sehen beide wirklich hinreißend aus!“ fand auch die Verkäuferin und hing sofort die anderen ausgesuchten Kleider beiseite. Prüfend warf Malice ein Auge auf den Preis. Sie hob eine Augenbraue und überprüfte auch den Preis von Angelique´s Kleid. Ein leises Pfeifen kam über ihre Lippen und sie wandte den Blick nachdenklich ab. „Also wird können ihnen natürlich einen kleinen Rabatt geben, was halten sie von 25 Prozent auf beide Kleider zusammen, dann würde es nur sie nur noch 150 Dollar kosten“ schlug die Verkäuferin vor, als sie Malice Nachdenklichkeit bemerkte. Diese sprang sofort drauf an und lächelte. „Ja, das wäre wirklich nett von ihnen“ lächelnd verschwanden die Geschwister wieder in den Kabinen, um sich wieder ihre Alltagskleidung anzuziehen. Danach bezahlte Malice ihre Kleider und sie verließen den Laden. „Sie scheint endlich etwas abgelenkt zu sein!“ flüsterte Alice Angelique zu. Diese schenkte ihr ein breites Lächeln und nickte. Rosalie lief wieder direkt neben Malice. „Also dann auf zum Schuhe kaufen!“ forderte Angelique mit lauter Stimme auf. Doch als sie gerade die Straße entlang liefen tauchte er wieder auf. Der Vampir, von vorhin. Diesmal war es jedoch Malice, die ihn entdeckte. Sie blieb ruckartig stehen und starrte ungläubig in seine Richtung. Angelique und die anderen bemerkten es zuerst gar nicht und gingen weiter. Doch Angi spürte Malice Gefühlsumschwung und drehte sich zu ihr um. „Diamond...“ formte Malice stumm mit ihren Lippen und Angelique folgte ihrem Blick, bis auch sie ihn sah. „Verdammt...“ fluchte sie leise, dann ging sie zu Malice und nahm ihre Hand. „Komm gehen wir, die Schuhe warten!“ ohne weiter auf das aufgetauchte Problem zu achten zog sie Malice hinter sich her, doch es war bereits zu spät, er hatte sie gesehen. „Wer ist er?“ fragte Rosalie flüsternd, dann sah sie Alice an. „Diamond alias Vincent. Er gehört zu dem Rudel unseres Vaters“ erklärte Angelique ihr so leise, dass es unmöglich war für die Menschen um sie herum, etwas zu verstehen. Dann setzte er sich in Bewegung. Er ging direkt über die Straße auf die Mädchen zu und blieb nur wenige Meter vor Malice stehen. Schweigend sahen sich die beiden in an. Seine roten Augen leuchteten schwach im Licht der Laternen. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Als es Malice dann gelang sich loszureißen drehte sie sich abrupt um und ging. Leicht verwundert folgten ihr die anderen. „Wir müssen noch Schuhe kaufen!“ sagte sie in normaler Lautstärke. Der Vampir machte keine Anstalten ihnen zu folgen. Im Gegenteil, als Angelique sich nochmal umsah war er verschwunden. Betrübt senkte sie den Blick. Musste denn immer alles auf einmal kommen, Malice begann erst eben wieder etwas normaler zu werden und dann tauchte er auf. Angelique hasste ihn dafür, wie er ihrer Schwester immer wieder weh tat. Den Rest des Einkaufs sprach keiner mehr ein Wort über ihn, Alice und Rosalie weil sie nicht wussten wie Malice und der Vampir Diamond zueinander standen und Angelique gerade weil sie es wusste. Das Schuhe kaufen ging schnell, da sie sofort ein schönes Paar fanden und nur noch probieren mussten, welche Größe am besten passte. Wieder bekamen sie Rabatt, was die Stimmung wieder ein wenig aufhellte. Als sie sich im Anschluss auf den Weg zum Auto machten folgten ihnen viele bewundernde Blicke, sowohl die von Männern, als auch die von neidischen Frauen. „Wie abgemacht fährst du zurück Mali okay? Oder konntest du dir den Weg nicht merken?“ sprach Alice an, als sie ins Auto einsteigen wollten. Doch leicht verwundert, auch wenn vorhin schon angesprochen, sah Malice Rosalie und Alice an. Beide nickten und Malice stieg auf der Fahrerseite ein. Alice steckte ihr den Zündschlüssel ins Schoß und Malice startete den Wagen. Angelique war den Rest der Zeit sehr verschwiegen, weshalb Alice auch versuchte sie etwas abzulenken. „Habt ihr dann eigentlich alles, was ihr für den Ball braucht?“ fragte sie direkt an Angelique gewandt, die mit ihr auf der Rückbank saß. Leicht verwirrt hob sie den Blick. Sie sortierte ihre Gedanken und versuchte Diamond zu vergessen. „Also eigentlich schon, ich freue mich schon riesig!! Nächstes Wochenende ist es schon soweit!“ plauderte sie lebendig wie vor dem Einkauf drauf los. „Habt ihr denn schon eine Begleitung oder geht ihr allein?“ keine so schöne Frage. Die Mädchen waren noch nicht lange genug in Forks und mussten somit wohl allein gehen. Angelique schüttelte den Kopf und sah leicht betrübt zu Malice, doch sie erkannte im Rückspiegel, das ihre Schwester nicht am Gespräch interessiert war. Sie richtete ihren Blick strickt auf die Straße und machte den Eindruck, als würde sie sich aufs Fahren konzentrieren. Angelique jedoch wusste, ihre Gedanken galten dem Vampir von vor wenigen Minuten. „Wir finden bestimmt noch jemanden!“ trotz der merkbaren geistigen Abwesenheit ihrer Schwester versuchte sie, sie ins Gespräch einzubringen. „Oder Mali?“ Malice blickte kurz in den Rückspiegel und tauchte in die Augen ihrer Schwester ein, so dunkel es auch bereits war, Angelique konnte nur zu gut erkennen, das Malice nicht in der Stimmung war zu sprechen und lies das Thema schnell wieder fallen. „Kommt ihr eigentlich auch auf den Ball Alice?“ wandte sie sich stattdessen an ihre Nachbarin. „Ich denke schon oder Rosalie, was meinst du?“ Rosalie wandte sich zu den beiden um. „Einfach den Mund halten ist bei euch beiden nicht drin, was?“ Angelique war leicht erschrocken, doch als Rosalie dann lächelte wich der Schreck aus ihrem Gesicht. „Schau nicht so Angi, sie hat doch nur Spaß gemacht!“ Alice tätschelte Angelique´s Schulter und lachte mit ihrem gewohnten hohen Lachen, auch Rosalie kicherte leise in sich hinein. Nur Malice blieb ernst und weiterhin stumm. Sie nahm nicht einmal ansatzweise etwas von dem Gespräch auf, ungewollt blendete sie alles um sich herum aus. Ihr ging zu viel durch den Kopf. Neben der Frage in die Familie der Cullen´s einzutreten war nun auch noch die Frage aufgekommen, was Diamond´s Ziel war. Und die Unsicherheit, ob die anderen des Rudels auch in Forks waren. Sie seufzte leise und beschleunigte dann aggressiv. Nach einiger Zeit kamen sie wieder am hell beleuchteten Haus der Cullen´s an. Malice parkte den Wagen in der Auffahrt und Rosalie fuhr ihn in die Garage. „Ihr kommt doch sicher noch mit hinein oder?“ fragte Alice, als Angelique und Malice nicht den Eindruck machten, sich zu bewegen. „Ja sicher!“ antwortete Angelique sofort und zerrte ihre Schwester an der Hand ins Haus. Carlisle und die anderen saßen noch immer im Wohnzimmer und unterhielten sich. Rosalie und Alice gingen sofort zu Emmett und Jasper und setzten und stellten sich neben sie. „Wie war euer Einkauf Mädels, alles bekommen?“ fragte Carlisle und Angelique nickte. Malice hingegen starrte stumm auf den Boden, sie konnte ihre Gedanken nicht von dem Moment abwenden, an dem sie Diamond gegenüber stand. Nur sehr leise nahm sie die Stimmen der anderen wahr, auch als sie angesprochen wurde bemerkte sie es nicht, erst als Angelique ihr leicht in die Seite stieß. Sie hob den Blick und schaute verwirrt in die Runde, alle Blicke ruhten auf ihr. „Was?“ die Situation gefiel ihr nicht, doch sie wusste nicht worum es ging, da sie nicht ein Wort zu gehört hatte. (Sie fragen nach Diamond) erklärte Angelique ihr über ihre Gedanken. Malice seufzte. „Also? Er gehört zum Rudel eures Vaters? Kann das bedeuten, dass der Rest auch schon in Forks ist?“ hakte Carlisle ruhig nach. „Nein nicht unbedingt. Diamond hat oft Sachen allein unternommen, nicht selten ohne unseren Vater überhaupt gefragt oder informiert zu haben“ nach diesen Worten schwieg sie. Ihr Blick wurde traurig und auch ihre Gefühle versanken immer tiefer in der Trauer. „Wie stehst du zu diesem Diamond?“ es war Jasper, der sie das fragte. Seine Fähigkeit, die Gefühle anderer zu spüren und zu beeinflussen bewies sicher immer wieder als hilfreich. Malice hob den Blick. „Das geht euch nichts an...“ er klang weder bestimmt noch sicher, weswegen sich die anderen auch nicht einfach abwimmeln ließen. „Du hattest vorhin zwei Vampire aus dem Rudel deines Vaters erwähnt, die sich gut um euch gekümmert haben. Ist Vincent einer von ihnen?“ Carlisle sah sie mit einer Wärme im Blick an, der Malice verunsicherte, nochmals könnte sie nicht versuchen sie so abzufertigen. „Ja“ antwortete sie knapp. Auch Angelique´s Stimmung war nun sehr gedrückt, sie wusste was Vincent wirklich für ihre Schwester war und wie sehr Malice darunter litt. „Willst du uns nicht die ganze Geschichte erzählen?“ vorsichtig wagte Carlisle sich weiter an Malice heran. Die Schwestern setzten sich auf die Couch und lehnten sich erschöpft an. „Wir waren lange Zeit ein Paar. Halbwesen wie wir altern schneller, als Menschen. Mit unserem siebten Lebensjahr sind wir bereits voll ausgewachsen, normale Menschen kamen somit für unseren Kontakt nicht in Frage, sie hätten uns für geistig behindert gehalten oder so, das wollte unsere Mutter nicht. Vincent und Victor, im Rudel trägt er den Namen Topas, waren für uns da. Erst wie Brüder, doch als wir erwachsener wurden, änderte es sich langsam in eine andere Art der Liebe um. Sie blieben bei uns, auch als Vater verschwand, es war eigentlich fast so, als hätten sie sein Rudel verlassen, doch als Vater Mutter tötete gingen sie anschließend mit ihm. Wir sahen sie nicht mehr wieder“ es war Carlisle´s väterliche Art, die Malice zum reden brachten. Andächtig schwiegen alle in der Runde und wirkten sehr in ihren Gedanken verloren. „Was habt ihr? Ist das absurd oder so?“ das Schweigen verunsicherte nicht nur Malice auch Angelique sah ängstlich zu den anderen. „Nein, keinesfalls. Ihr hattet es nicht leicht in eurem Leben, nicht wahr? Ihr konntet euch nicht einmal ansatzweise entscheiden, als was ihr leben wolltet, ihr wurdet so geboren und werdet wie wir nicht mehr altern und nicht sterben.“ Bella war verwundert. Nie hatte sie Rosalie so reden hören und diesen weichen Blick kannte sie auch nicht von ihr. Die Schwestern atmeten erleichtert aus. „Nun ja, andere haben auch Probleme. Menschen haben es auch nicht so viel besser finde ich. Und ihr, keiner von euch wird sich zu seiner Zeit gewünscht haben zu einem Vampir zu werden oder? Jeder hat seine Laster zu tragen. Unsterblichkeit ist nicht unbedingt ein Nachteil.“ sie lächle in die Runde. „Was hält dich eigentlich so davon ab in unsere Familie einzutreten?“ fragte Emmett unerwartet ernst. „Ich möchte niemandem zur Last fallen!“ konterte sie knapp und erwiderte seinen recht ernsten Blick mit der gleichen härte. „Aber wir würden uns doch freuen, wenn ihr bei uns wohnt! Von Last kann da doch gar keine Rede sein!“ beschwichtigend hob Alice die Hände und versuchte die Anspannung zwischen Malice und Emmett zu legen. „Genau!“ Emmett löste seinen Blick auch bei diesem Wort nicht von Malice ihrem. Ihr Blick wurde weicher und sie danken ihm mit einem Lächeln. „Aber nur auf eure Verantwortung!“ sehr zur Freude aller schien Malice nun bereits zu sein, in die Familie einzutreten. Besonders Esme freute sich. „Ich habe euch bereits ein Zimmer hergerichtet, ihr braucht nur noch Betten, denn ihr bekommt das Zimmer von Alice, vorerst.“ teilte sie den Schwestern erfreut mit. Auch Angelique´s Mine hellte sich wieder auf und sie lächelte glücklich in die Runde. „Ich muss euch vorwarnen, ich weiß nicht ob ich so ein Familienmensch bin, Angi ist es zu 200 Prozent, aber ich eher nicht fürchte ich!“ sie musste lächeln, wobei dies eigentlich eine ernste Mitteilung sein sollte. „Ja, na sicher, wer es glaubt, nicht wahr?“ meinte Emmett und spurtete zu ihr hinüber um sie einmal fest zu drücken. „Als könntest du dich dagegen wehren!“ meinte auch Alice und umarmte sie ebenfalls. „Ich ergebe mich, Hilfe!!“ alle mussten lachen. „Gut, ich denke wir gehen dann erst einmal in unser noch zu Hause. Der arme Xavier wartete sicher schon ungeduldig. Und wir müssten das Haus ja dann auch verkaufen, ach das wird schon alles nicht so schwer werden. Okay, wir sehen uns ja morgen in der Schule nicht wahr!“ merkte Malice nach einiger Zeit an. „Ich möchte euch ungern jetzt durch halb Forks laufen lassen, sicher, ihr seid so schnell wie Vampire und wärt auch schnell zu Hause, aber der Gedanken gefällt mir nicht, es ist dunkel, was wenn euer Vater auftaucht oder ein anderer aus dem Rudel oder gar das Rudel selber? Jemand wird euch fahren!“ Carlisle´s Gesicht lag in Sorgenfalten, als er den Beschluss fasste. „Ganz der fürsorgliche Vater, nicht wahr!“ stellte Malice belustigt fest. „Na sicher, so schnell will ich euch nicht wieder her geben!“ er lächelte und die Schwestern taten es ihm erfreut gleich. „Okay, weil du es bist. Naja, ich wäre eh ungern gelaufen!“ meinte nun auch Angelique und grinste frech. „Ich fahre euch!“ Alice kam angetänzelt und schnappte sich den Autoschlüssel. Sie nahmen dieses mal Edward´s silbernen Volvo und waren eh sie sich versehen konnte an ihrem Haus angekommen. Bereits als sie aus dem Auto ausstiegen hörten sie das erfreute Bellen aus dem Haus. „Dann bis morgen!“ verabschiedete Alice sich und fuhr davon. Erfreut gingen die Schwestern ins Haus und freuten sich mit Xavier über ihr Wiedersehen. Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge, der Unterricht brachte nichts neues für die beiden heraus und in der ganzen Schule drehte sich alles nur noch um den Schulball. Es gab einige Jungs, die sich regelmäßig um die Schwestern versammelten, doch keiner traute sich sie zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball gehen würden, doch das störte die beiden nicht, sie würden auch zu zweit gehen, als gegenseitige Begleitung. Gegen Mitte der Woche versammelte sich die gesamte Familie Cullen bei den Schwestern, um beim packen zu helfen und im Anschluss die wenigen Habseligkeiten in ihr neues zu Hause zu transportieren, natürlich durfte auch das Sofa ihrer Mutter nicht fehlen. Am Samstag war es dann endlich soweit, der Ball stand an. Die Schwestern machen sich in ihrem Zimmer zurecht. Machten sich gegenseitig die Haare und schminkten sich. Als letztes halfen sie sich in ihre Kleider. Das pinke Kleid verdeckte gerade so die Narben auf Malice rücken, doch sobald etwas rutschte konnte man sie ein wenig sehen, doch es war Malice egal. Die meisten an der Schule trauten sich nicht mal in ihre Nähe, als würde es wohl auch niemand wagen, sie zu fragen, woher sie die Narbe denn habe, außerdem könne sie die Ausrede, die bei Jessica schon gezogen hat ja benutzen. Es klopfte an der Tür. „Seid ihr fertig“ konnten sie Alice aufgeregte Stimme erkennen. „Ja!“ antwortete Angelique noch und öffnete die Tür. Alice staunte nicht die schlecht. „Die anderen werden Augen machen!!“ meinte sie amüsiert. „Ich schätze die Tanzfläche wird wieder uns gehören, die Jungs wollen euch auffordern, ich wollte euch schon mal vorwarnen!“ fügte sie noch hinzu und tänzelte anschließend die Treppe hinunter. Angelique folgte ihr und auch Malice war endlich fertig. „Wow!“ war alles was Emmett hervorbrachte. (Ziemlich untypisch für ihn so wortkarg zu sein!) stellte Malice belustigt fest und Edward gluckste leicht, woraufhin Malice zu ihm sah und grinsen musste. „Gut, da kommt ja auch die letzte!“ bemerkte Alice. Rosalie kam gerade hinter Malice die Treppe hinunter und blieb eine Stufe über ihr stehen. Vorsichtig strich sie über die Narbe, die aus Malice Kleid ragte, dann zog sie etwas daran herum, bis man sie nicht mehr sehen konnte. Als sie nebeneinanderstanden lächelten sie sich an. Malice schätze Rosalie sehr, sie stellte nicht ständig Fragen, sondern wartete drauf, dass man ihr alles von sich aus erzählt. „Ist es wirklich so unrealistisch, wenn ich sagen, ich wurde in Frankreich von einem Bären angefallen?“ fragte Malice sie, als sich alle langsam nach draußen begaben. „Bären? In Frankreich?“ Rosalie sah sie leicht ungläubig an. „Also doch? Egal Jessica hat es so hingenommen. Und ich denke wenn ich ihnen erzählen würde mein Vater, der ein Vampir ist, hat mir das angetan, würden sie es wohl noch weniger glauben, als die Sache mit dem Bären!“ Rosalie war sichtlich froh darüber, dass Malice das so unbeschwert daher sagen konnten. „Malice ich fahre bei Alice und Jasper mit!“ rief Angelique ihr draußen zu. „Wie kannst du mir das antun?!“ Malice tat so als würde es ihr das Herz brechen, doch dann grinste sie breit. Angelique strecke ihr noch frech die Zunge raus und stieg dann ins Auto ein. Nach wenigen Minuten kamen sie an der Schule an. Sie stiegen aus dem Auto aus und folgten den anderen. Ein kleiner Windstoß brachte Malice dazu ruckartig stehen zu bleiben. „Was ist?“ fragte Rosalie verwundert. (Angi komm mal her!) ihre Schwester wandte sich sofort zu ihr um und lief zu ihr. „Es ist nichts, geht schon mal hinein, ich muss nur kurz etwas mit Angi besprechen!“ erklärte sie, wonach Rosalie und Emmett sich zur Turnhalle begaben. „Was ist denn Mali?“ Angelique wusste nicht, was ihre Schwester hatte. „Es scheint, wir müssten doch nicht alleine zum Ball gehen!“ meinte Malice sanft und lauschte weiterhin dem Wind. „Das ist unfair, wie soll man euch denn überraschen, wenn der Wind einen so dreist verrät!“ beschwerte sich eine männliche Stimme hinter ihnen. Die Schwestern drehte sich um und sahen in zwei sehr bekannte Gesichter. „Das neulich in der Stadt war irgendwie gar nicht nett von dir!“ Vincent ging langsam auf Malice zu, welche jedoch leicht zurückwich. „Und du? Wie kannst gerade du von etwas „nicht nettem“ sprechen?“ sie war sauer, dass konnte Vincent an ihrer Stimmfarbe nur zu gut erkennen. „Lass uns heute einfach zusammen auf einen Ball gehen, okay?“ flüsterte er ihr leise zu und nahm ihre Hand in seine, um ihr anschließend einen Handkuss zu geben. „Du siehst umwerfend aus!“ merkte er dann noch an. Während Malice sich schon mit Vincent auseinandersetzt starrt Angelique ihren gegenüber noch ungläubig an. Topas alias Victor. Er führte die selbe Geste mit Angelique durch, die Vincent Malice widmete. „Nun denn, gehen wir auf einen Ball!“ platzte Vincent heraus. Beide Männer boten den Mädchen ihre Arme an und die beiden hakten sich ein, um dann gemeinsam mit den beiden Vampiren die Sporthalle zu betreten. Bewundernde Blicke folgten ihnen, doch dieses mal nicht nur wegen ihnen, sondern vielmehr wegen ihren Begleitern. Alice und die anderen Cullen´s sahen verwirrt zu den Schwestern hinüber, dann begann die Musik zu spielen. Malice, Vincent, Angelique und Victor betraten sogleich die Tanzfläche und nahmen sie ein, da die meisten den Pärchen zusehen wollten. Doch die Cullens begannen ebenfalls zu tanzen. Malice schmiegte sich eng an Vincent. „Was soll das hier? Welchen Plan verfolgt ihr?“ „Ich habe die doch gesagt, wir gehen auf einen Ball“ „Du weißt, was ich meine“ sie wusste nicht, ob sie sauer oder traurig sein sollte. „Wir gehen auf einen Ball“ wiederholte Vincent ruhig. Malice krallte die Hand, die auf Vincent´s Schulter lag leicht in sie hinein. „Bitte Malice, lass uns einfach tanzen! Und den Moment genießen“ bei diesen fast flehenden Worten gab sie sich geschlagen und sie tanzen fortan stumm weiter. Angelique lehnte ebenfalls dicht an ihrem Partner und wagte sich kaum zu atmen. Sanft lehnte Victor seinen Kopf an ihren. „Wir müssen bald wieder gehen!“ sagte er dann leise. „Wieso?“ war alles, was Angelique wissen wollte, keine Fragen so wie Malice, sie war im hier und jetzt und genoss jede Minute in den Armen ihres Geliebten Victor´s. „Das kann ich dir leider nicht sagen, aber es wird sich bald alles klären!“ „Warum ist...“ „Schhh!“ er legte einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie somit zum schweigen. Sie verstand und schwieg. Nach drei weiteren Liedern war es dann schon vorbei. Die beiden Männer lösten sich von den Schwestern und verließen die Turnhalle. Angelique wollte ihnen hinterher rennen, doch Malice hielt sie am Arm fest und sah den beiden finster nach. „Komm, wir trinken etwas!“ sie nahm die Hand ihrer jüngeren Schwester und sie gingen zum Buffet. Alice rannten ihnen nach und stand hinter ihnen, als sie sich etwas zu trinken eingossen. „Waren das die beiden, von denen du vorhin erzählt hast?“ Alice war direkt wie immer. „Ja“ antwortete Malice knapp und nahm einen Schluck Bowle. „Kommt, lasst uns den Abend nach Möglichkeit noch genießen, wir können dann morgen über alles reden.“ sie nahm die beiden bei der Hand und führte sie auf die Tanzfläche, wo Jasper mit Angelique und Malice mit Emmett zu tanzen begannen. „Jasper meinte sie sind sehr durcheinander!“ sagte Alice zu Rosalie, als diese von der Tanzfläche zu ihr kam. „Das kann ich gut verstehen, ich glaube, sie wissen nicht mehr als wir. Und du? Konntest du etwas in der Zukunft von den beiden Vampiren sehen, werden sie die zwei wiedertreffen?“ „Ich habe noch nichts gesehen, aber ich hoffe, das kommt bald!“ „Sie hatten sicher nichts böses im Sinn, ich meine, sie haben die beiden auf den Ball begleitet. Vielleicht durften sie es nicht und sind deshalb so schnell wieder weg, vielleicht liegt ihnen ja nur die Sicherheit der beiden am Herzen und sie halten sich deshalb von ihnen fern... ich hoffe wir werden bald schlauer sein“ beendete Rosalie das Gespräch. Währenddessen tanzten die Jungs mit den Schwestern, danach machten sie sich auf den Weg nach Hause. Angelique schwieg betreten und Malice dachte nach bis sich ihre Gedanken trafen. (Was sollte das nur? Ich versteh es nicht, hätten sie uns nicht wenigstens etwas erklären können, so tappen wir weiterhin vollkommen im Dunkeln, ich weiß nicht einmal, ob wir den beiden noch vertrauen können!) Angelique sah Malice an, als sie dies hörte. Doch Malice sah aus dem Fenster, ohne Anstalten zu machen, dies zu ändern. (Ich denke vertrauen können wir ihnen, was es auch ist, sie machen es für uns, um unser Sicherheit Willen oder was auch immer, aber für uns!) Angelique war sich aus einem Grund sicher, den Malice nicht verstand, deswegen entschied sie sich, nicht weiter über das Thema zu sprechen. (Lass uns abwarten. Carlisle hat Recht, mehr können wir im Moment nicht!) Sie fuhren in direkt in die Garage und stiegen dort aus. Leicht betrübt, aber überwiegend müde gingen sie hinauf ins Haus, wo schon die nächste Überraschung auf die zwei wartete. Auf dem einen Sofa saßen Vincent und Victor, sie hatten sich allem Anschein nach bis eben mit Carlisle unterhalten. Verwirrt sahen sich die Schwestern an. Auch Rosalie und Alice tauschen verwirrte Blicke und wandten sich dann der Szenerie im Wohnzimmer zu. Malice hatte genug, ihr riss der Geduldsfaden und sie rannte aus dem Haus. „Malice!!“ rief Carlisle ihr noch hinterher. Angelique stand wie angewurzelt in der Tür und starrte ungläubig zu Victor. „Ich kümmere mich um Malice!“ meinte Vincent knapp und stand gelassen auf. Alice nahm Angelique´s Hand und drückte sie sanft. Dann gingen sie zur Couch und setzten sich gegenüber von dem Vampir Topas. Noch bevor jemand etwas sagen könnte begann Alice stumm auf den Tisch zu starren. Sie hatte eine Vision. „Malice...“ hauchte sie kaum hörbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)