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The Flower of Hope

Naruto x Fem!Haku
von

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A Fateful Encounter

Disclaimer: Naruto gehört nicht mir, sondern Herrn Masashi Kishimoto. Ich verdiene mit der Fanfiction kein Geld.
 

Jutsu/Bijuu

Gedanken
 

A Fateful Encounter
 

'Warum? Warum nur… Warum hassen mich alle?'

Wie schon so oft in seinem Leben, stellte sich der siebenjährige Naruto diese Frage, als er Gedankenversunken durch die düsteren Gassen von Konoha Gakure lief. Er war erst vor einer paar Minuten aus dem Krankenhaus entlassen wurden und verdankte es nur dem Kyūbi, das er die ständigen Torturen der Dorfbewohner überhaupt überlebte; welch eine Ironie...

Das Kind war ein jämmerlicher Anblick: dreckige, nach Abfall, Schweiß und Blut stinkende Kleidungsstücke, die bisweilen viel zu groß für den Jungen waren, hingen an den völlig abgemagerten Körper herab. Das Blond in den wild wachsenden Haaren war nur schwer zu erkennen und auch sonst wies seine Haut eine ungesunde Farbe auf.

Am erschreckendsten war jedoch sein mit Kummer und Verzweiflung gezeichneter Gesichtsausdruck. Obwohl er stets in der mit einen Grinsen in der Öffentlichkeit zu sehen war, fühlte er sich innerlich niedergeschlagen. Er merkte schon früh, wie die Leute ihm, immer wenn sie ihm begegneten, diese hasserfüllte Blicke zuwarfen... als ob er Monster wäre, weniger Wert als ein Haufen Treck.
 

Es war eine sternenklare Nacht und der Vollmond, welcher heute mit ungewöhnlich starker Intensität schien, tauchte das Dorf in ein dumpfes, aber helles Licht. Obwohl es bereits Mitternacht war, war es im Dorf welches versteckt hinter den Blättern liegt recht warm; kein Wunder, da es Sommer im Reich des Feuers ist. Vereinzelt brannte noch Licht in den Häusern und ab und an rannte ein Katze vorbei nur um gleich wieder in der Dunkelheit zu verschwinden. Naruto merkte gar nicht, wohin ihn seine Füße trugen, bis er über etwas stolperte und in eine Pfütze fiel.
 

’Verdammt, ich Trottel. Wieso ist hier überhaupt eine Pfütze?!? Es hat doch schon seit Wochen nicht mehr geregnet...merkwürdig.’

Langsam richtete sich Naruto wieder auf und erst jetzt viel ihm auf, dass das vermeintliche Wasser ungewöhnlich dickflüssig ist und bei genauerer Untersuchung rötlich glänzte.*

’Ist das…ist das Blut?!?’

Entsetzt drehte Naruto sich um und entdeckte den Leichnam einer Frau, welcher sich in der Blutlache befand. Sie war enthauptet.

’Wie grausam. Wer um Himmels Willen tut so etwas nur?’

Nun lies der Blondschopf sein Blick über die Straße gleiten und was er sah, schockierte ihn zutiefst: das gesamte Areal war überseht mit leblosen Körpern und ihr roter Lebenssaft spiegelte das Mondlicht auf abartig schöne Weise wider. An einen Haus konnte er einen weiß-roten Fächer erkennen, welcher in der Mitte einen Sprung aufwies. Die feinen Risse zogen wie sich wie Äderchen über das gesamte Bild und verästelten sich mehrmals.

’Ist das nicht dasselbe Zeichen wie auf den Rücken von diesem Jungen, Sasuke? Der Uchiha Clan... Ich sollte lieber von hier verschwinden.’

Gerade als Naruto dies dachte, spürte er eine kalte Präsenz in seinen Nacken. Langsam und verängstigt drehte er sich um und blickte direkt in zwei blutrote Augen welche am Rand der Iris jeweils von 3 Tomoe umringt waren. Naruto wollte am liebsten los schreien, weg rennen, doch er war wie paralysiert.

„Du bist doch Naruto, oder? Fürchtest du dich Naruto?" fragte eine emotionslose, männliche Stimme, bei deren Klang es Naruto eiskalt den Rücken runter lief.

Als er sich wieder etwas gefangen hatte und dem Unbekannten gerade antworten wollte, erklang eine zweite Stimme in der Dunkelheit. Sie war aufgeweckt und heiter:
 

„Mama, Papa, Bruder! Ich bin wieder da. Das Training hat heute länger gedauert als gedacht.“. Synchron dazu kam Sasuke Uchiha um die Ecke gebogen.

„Naruto? Was hast du den hier verlo-" begann Sasuke, doch er verstummte schlagartig, als er die Leichen seiner Clan Mitgliedern entdeckte. Naruto sah, wie sich Tränen in den Augen von Sasuke bildeten, welche dann jedoch wieder verschwanden und er Naruto mit einem von Hass und Wut verzerrten Blick anstarrte.

„Du Monster! Was hast du mit meinen Clan gemacht?!?! Ich werde dich dafür töten, Fuchsjunge!". Schnell formte Sasuke die Siegel, die er letzte Woche von seinen Vater gelernt hatte und rief „Katon: Gōkakyū no jutsu“.

Ein riesiger Feuerball raste auf Naruto zu, welchen er nur mit Müh und Not noch ausweichen konnte.

„Sasuke“ begann Naruto verzweifelt, „Ich habe sie nicht getötet. Sie waren schon tot als ich hergekommen bin. Du musst mir glauben. Bitte!“.

„Behalt deine Lügen für dich!! Denkst du ich bin blöd?!? Ich sehe doch, wie ihr Blut an deinen Kleidern klebt. Papa hatte Recht, als er sagte, ich solle dem Fuchsbengel nicht trauen. Ich werde sie rächen. Mach dich bereit zu sterben!!" schrie Sasuke zornig.

Gerade als er zur nächsten Attacke ansetzen wollte, wurde er plötzlich von dem Unbekannten, welcher für Sasuke bisher nicht sichtbar war, unterbrochen. Er packte ihm am Hals und hielt ihn in Augenhöhe, sodass dieser gezwungen war, seinen Angreifer ins Gesicht zu sehen.
 

„Ah. Wer...? Itachi?? Wieso tust du das? Lass mich los! Du tust mir weh. Siehst du nicht, was hier passiert ist?! Wir müssen unsere Kameraden rächen." sagte Sasuke nach Atem ringend.

Itachi musste darauf leise lachen; es war ein grausames Lachen welches Narutos Mark erschütterte.

Itachi antwortete: "Mein dummer kleiner Bruder. Du bist viel zu schwach um unseren Clan zu rächen... warum nur... warum bist du nur so schwach??"

Sasuke stammelte nun verwirrt: „Itachi was meinst du damit. Ich versteh das nicht. Warum sagst du mir das?! Hast du etwa...?“.

Wieder konnte man ein leises Lachen vernehmen und Itachi sprach unheilverkündend: „Nun...ich werde es dir zeigen, kleiner Bruder... Mangekyō Sharingan!“. Die drei Tomoe verschmolzen miteinander und bildeten somit ein neues Muster. „Tsukuyomi“.
 

Für Naruto erschien es so, als würde Itachi Sasuke nur in die Augen blicken, doch auf einmal schrie Sasuke schmerzerfüllt auf, nur um im nächsten Moment bewusstlos zusammenzubrechen. Verächtlich warf Itachi seinen kleinen Bruder gegen die Wand des nächsten Hauses, an der er mit einen dumpfen Schlag aufprallte und dann reglos liegen blieb. Naruto wusste, das er wohl der Nächste sein wird, doch bevor überhaupt jemand handeln konnte, erklangen etwas entfernt wieder Stimmen:

„Habt ihr das gehört? Es kam drüben vom Uchiha Anwesen.“

„Ja klar; Zu solch später Stunde? Es war bestimmt wieder dieser elende Fuchsbengel."

„Oh diesmal wird er nicht nur mit ein paar gebrochenen Knochen davon kommen. Es wird Zeit, dass wir Konoha von dieser widernatürlichen Abscheulichkeit befreien."
 

Naruto dachte eigentlich, das es kaum noch schlimmer werden könnte, doch da hatte er sich anscheinend getäuscht. Er versuchte gar nicht erst wegzurennen; es würde eh nichts bringen. Und überhaupt, was machte es schon für einen Unterschied? Entweder die Dorfbewohner töteten ihn jetzt, oder dieser Itachi würde es später es tun. Innerlich war er doch eh schon tausend Tode gestorben. Es gab keinen Grund für Hoffnung... kein Funken Licht, das in der Dunkelheit strahlte und ihm Mut gab... keine Freunde oder Familie, an die er sich klammern konnte. Vielleicht war der Tod ja sogar eine Erlösung.
 

Man konnte Schritte vernehmen und kurz darauf kam eine Gruppe von sechs Männern aus einer Seitenstraße. Da kam Itachi eine Idee, welche ihn boshaft grinsen lies.

Die Peiniger Narutos näherten sich ihm nun und lachten schon innerlich, als sie ihr Opfer kniend und mit sinken gelassenen Kopf erspähten. „Da ist er!" rief einer der Männer, welcher die Schläger anscheinend anführte. Sie beschleunigten ihre Schritte und kamen immer näher, als plötzlich ihr Anführer wie angewurzelt stehen blieb und die Anderen aufliefen.

„Hey, was ist denn los? Geh weiter sonst entkom-“ wollte sich einer der Männer beschweren, doch als er die leblosen Körper der Uchihas bemerkte, verstummte er. Naruto blickte auf und als sie ihm in die Augen sahen, gefror ihr Blut aus Angst: Es waren rote, fuchsartige Augen, welche vor lauter Mordlust funkelten; dieselben Augen, die sie vor sieben Jahren schon einmal sahen. Als Naruto ihre angsterfüllten Gesichter sah, grinste er diabolisch und entblößte dabei seine scharfen Eckzähne.

Die Männer wichen ein paar Schritte zurück und ihr Anführer sagte zitternd: „Das Monster hat Besitz von ihm ergriffen. Ich habe es doch schon immer gewusst, das Sarutobi ein Narr ist, da er uns verboten hat dieses Ungeheuer zu töten. Rennt um euer Leben!“

Das ließen sich die Männer nicht zweimal sagen; schreiend rannten sie weg, doch war es schon zu spät. Naruto sprintete auf allen Vieren hinterher und sprang den nächstbesten an um ihn dann mit seinen messerscharfen Krallen in blutige Stücke zu reißen. Dieser schrie kurz auf bevor er sein Leben wenige Augenblicke darauf aushauchte. Ohne noch mal auf ihren toten Kameraden zurück zuschauen, rannten die Männer weiter und waren kurz darauf in der Dunkelheit verschwunden.
 

Nun löste Itachi das Genjutsu auf und dachte angewidert: ’Pah und so was nennt sich Shinobi. Erkennen nicht mal das einfachste Genjutsu. Aber kleine Kinder verprügeln, das können sie. Wie ich dieses Dorf hasse.’

Naruto staunte nicht schlecht, als die Schläger auf einmal schreiend die Flucht ergriffen.

’Was zur Hölle ist denn in die gefahren? Fasst als ob sie einen Geist oder so etwas gesehen haben. Warum nannten sie mich jedoch Fuchsmonster? Sasuke hat so etwas Ähnliches gesagt...was hat das nur zu bedeuten... Fuchs?’

Ein Geräusch im Hintergrund riss Naruto aus seinen Musen und brachte ihn wieder in die Realität. Ängstlich sah er in das Gesicht von Uchiha Itachi. Naruto war klar, das er diesen Tag wohl nicht überleben würde. Trotzdem... dieses letzte Mal wollte er nicht bloß die Augen verschließen und davonlaufen. Mit dem Mut der Verzweiflung stellte er sich in Verteidigungsposition und zückte ein Kunai, welches er mal zufällig gefunden hatte.

Für den Bruchteil einer Sekunde konnte man Verwunderung im Gesicht von Itachi erkennen, jedoch wich sie schnell wieder seinem typischen emotionslosen Ausdruck.

„Soso, du willst also gegen mich kämpfen, huh?"

Als der Sharingan-Träger dies sagte, machte er einen Schritt auf Naruto zu, welcher unwillkürlich aufkeuchte und das Kunai noch fester packte.

„Keine Sorge. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Von allen Einwohnern Konohas, bist du wohl der einzige, der dies von sich behaupten kann. Ich will dir ein Angebot machen.“

Als der Jinchūriki diese Worte vernahm, wurde er hellhörig: „Ein Angebot?".

„Ja." entgegnete Itachi. „Was hältst du davon, mit mir mitzukommen? Ich gehöre einer Organisation an, welche aus den gefährlichsten Nukenins Kakurezatos besteht.“

„Kriminelle Ninjas die ihr Dorf verlassen haben" fügte er hinzu, als er den verwirrten Gesichtsausdruck von Naruto bemerkte.

„Krimi-, Kriminelle??" stammelte Naruto entsetzt. „Was soll ich denn bei Verbrechern?".

Itachi entgegnete gelassen: „Im Grunde genommen giltst du in diesen Dorf nun auch als Verbrecher. Die Dorfbewohner und mein dummer Bruder werden überall erzählen, dass du geholfen hättest, diesen widerlichen Clan auszurotten.“

Entsetzt begriff Naruto, das der unbekannte Recht hatte. Als Itachi keine Antwort bekam, fuhr er fort: „Außerdem… was willst du noch in diesen Dorf, in welchen du tagtäglich misshandelt wirst?“
 

Naruto dachte einen Moment über diese Worte nach: 'Er hat Recht...ich habe weder Freunde, noch Familie...und eine Zukunft habe ich hier auch nicht. Ich habe hier nichts als Leid und Hass erfahren. Er ist zwar ein Verbrecher und hat seine eigenen Familienmitglieder abgeschlachtet... aber schlimmer als hier kann es mir bei ihm wohl kaum ergehen.’

Itachi unterbrach den Gedankengang des Blondschopfs: „Nun? Wie lautet deine Entscheidung? Es werden wahrscheinlich bald Anbu-Einheiten hier aufkreuzen. Bevor das passiert, will ich hier verschwunden sein."

Hastig antwortete Naruto: „Ich habe mich entschieden. Nimm mich bitte mit dir. Überall ist es besser als in diesen Dorf!“

Mit der Antwort des Kindes zufrieden sagte Itachi: „Kluge Wahl mein kleiner Freund......ich bin übrigens Uchiha Itachi.“

„Uzumaki Naruto. Sehr erfreut dich kennen zu lernen, Itachi-san" sagte Naruto und grinste dabei frech.

’Er hat bereits seine Angst vor mir verloren? Nein. Es ist nur eine Farce. Er versucht mir und sich selbst etwas vorzutäuschen. Welch armseliges Geschöpf. So respektiert man in Konoha also den letzten Wunsch eines Hokages; der sein Leben für diesen Haufen undankbarer Bastarde gab. Es... widert mich an!’ dachte sich der Uchiha.

„Nun gut, Naruto. Dann folge mir". Wie geheißen lief der Junge dem mysteriösen Itachi hinterher, welcher nun mit zügigen schritt Richtung Stadtausgang ging. Ein letztes Mal blieb Naruto stehen und blickte in eine Blutpfütze vor seinen Füßen, in welcher sich der Mond spiegelte und so in einer wunderschönen roten Farbe erschien.

„Itachi-san“ begann Naruto, „wie heißt eigentlich diese Organisation, welche du erwähnt hast?".

Ein Blick zum Himmel werfend antwortete Itachi kurz: „Akatsuki."

The Council Of Konoha

Danke an diejenigen, die ein Kommi da gelassen haben. Sasuke wusste deswegen über Kyuubi bescheid, weil Fugaku ihm davon erzählt hat (jedenfalls in meiner Story^^)

Ich hab diese FF schon in einen anderen Forum gepostet (nera). Zur Zeit schreibe ich am zehnten Chapter. Viel Spaß beim lesen des nächsten Kapis. Es ist ein kleines oO Die nächsten werden wieder länger sein.
 

'Gedanken'

"Jutsu/Bijuu"
 

The Council of Konoha
 

„Ruhe! Ruhe, habe ich gesagt!“

Schlagartig wurde es mucksmäusschenstill im Ratsaal von Konoha Gakure. Die Kunde von der Auslöschung des Uchiha Clans hatte sich wie ein Lauffeuer im ganzen Dorf verbreitet und so hatte der Sandaime Hokage, Sarutobi Hiruzen, den allgemeinen Notstand ausgerufen und sofort den kompletten Rat von Konoha versammelt. Dieser bestand aus den Clanoberhäuptern und den Ältesten, sowie einigen besonders angesehenen und fähigen Shinobi des Dorfes.
 

„Hiermit erkläre ich die heutige Ratssitzung für eröffnet. Das Thema sollte jeden klar sein: Letzte Nacht wurde der gesamte Uchiha Clan tot aufgefunden. Einzig der junge Sasuke Uchiha hat überlebt, befindet sich zur Zeit jedoch in einen komatösen Zustand. Wer will sich zuerst dazu äußern?“

Hiashi Hyuuga erhob sich. Er war ein groß gewachsener Mann mit langen schwarzen Haaren und sehr markanten Gesichtszügen. Am auffälligsten waren aber seine schneeweißen Augen. Wer es nicht besser wusste, hätte gedacht er wäre blind, doch in Wahrheit war dies das Byakugan; das Kekkei Genkai des Hyuuga Clans, welches ihnen ein 359° Blickfeld erlaubte und mit den sie auch in der Lage waren, den Chakrafluss und die Tenketsu eines jeden Lebewesen zu erkennen.

„Wenn ihr erlaubt, Hokage-sama? Wer auch immer dies verbrochen hat, muss extrem mächtig gewesen. Fugaku war ein guter Freund von mir und einer der stärksten Shinobi Konyas. Es muss eines der anderen Dörfer gewesen sein! Iwa und Kumo hegen schon lange einen tiefen Groll gegen uns. Es würde mich nicht wundern, wenn sie dahinter stecken würden. Es ist mir jedoch ein Rätsel, wie der Feind es geschafft hat, Konoha zu infiltrieren, ohne das wir etwas davon gemerkt haben.“
 

Man hörte zustimmendes Gemurmel. Ein Räuspern lenkte die Aufmerksamkeit auf einen gebrechlich aussehenden Greis dessen Kinn eine kreuzförmige Narbe schmückte. Seine rechte Gesichtshälfte wurde von weißen Bandagen bedeckt und auch sein rechter Arm war in Bandagen gewickelt, als ob er gebrochen wäre.

„Du willst etwas sagen, Danzō?“

„In der Tat Hiruzen. Hiashi hat mit seiner Vermutung nicht Unrecht, aber wir dürfen auch nicht die Überlegung außer Acht lassen, das der sich Täter innerhalb unserer eigenen Reihen befindet.“

Ein Raunen ging durch den Raum; Dieser Gedanke war gerade zu absurd..

„Was genau willst du damit andeuten?“ fragte der Hokage.

„Nun ja, ich habe einigen meiner Anbu befohlen, Nachforschungen anzustellen und habe dabei einige interessante Dinge herausgefunden".

'Dieser elende Danzō! Ich habe ihm schon vor Jahren befohlen, Anbu ROOT aufzulösen. Ich muss ihn mir nachher wohl mal vorzuknöpfen' dachte Sarutobi verärgert, lies sich aber seinen Gemütszustand nicht anmerken.
 

Danzō fuhr mit seinen Bericht fort: „Uchiha Itachi befand sich nicht unter den Leichen und auch sonst fehlt jeglicher Spur von ihm. Ebenso war der Kyūbi unauffindbar. Wenn ein siebenjähriger Junge versucht hätte das Dorf zu verlassen, wäre es einen der Nachtwachen mit großer Wahrscheinlichkeit aufgefallen. Ich gehe deshalb davon aus, dass das Monster von ihm Besitz ergriffen hat und hinter diesen Blutbad steckt.“

Nun konnte Sarutobi seine Verärgerung nicht mehr im Zaum halten: "Ich bitte dich. Du willst nicht wirklich behaupten, das Naruto in der Lage gewesen wäre, einen gesamten Clan auszurotten. Das hätte er nicht gekonnt; und das der Kyūbi von ihm "Besitz" ergriffen hätte, ist lächerlich. Du weist genau, wie das Siegel vom Yondaime ausgelegt ist. Der Fuchs hätte gar keine Möglichkeit gehabt, gewaltsam die Kontrolle über den Jungen zu ergreifen.“

Die Blicke, welche gerade noch auf dem Hokage ruhten, glitten nun zu Danzō und man wartete gespannt auf seine Antwort. Mit ruhiger Stimme sprach er: "Ich bin mir über die Funktionsweise des Fūins durchaus Bewusst und um ehrlich zu sein, war ich zunächst auch etwas skeptisch, aber ich habe Augenzeugen, welche behaupten, gesehen zu haben, wie Naruto die Uchihas tötete. Einer wartet draußen vor Tür und ist bereit, vor diesem Rat auszusagen.“
 

Etwas verblüfft gab der Hokage einen Anbu den Befehl, diesen Zeugen hereinzubringen. Kurz darauf kam er mit einen nervös wirkenden Mann wieder in den Saal. Dieser stellte sich als Yowasa vor und nachdem er vom Sandaime dazu ermahnt wurde, die Wahrheit zu sagen, begann er von den Ereignissen der letzten Nacht zu berichten. Als er geendet hatte, herrschte erst mal eine erdrückende Stille. Selbst das Atmen schien man eingestellt zu haben, so leise war es. Schließlich seufzte Sarutobi leise. Er schien auf einmal um Jahre gealtert zu sein. Man konnte deutlich die Traurigkeit in seinen Gesicht erkennen. Nie hätte er es für möglich gehalten, das der Erbe des legendären 'Yellow Flashs' zu so etwas fähig wäre. Er konnte es noch immer nicht glauben... wollte es nicht glauben.
 

Yowasa verließ sichtlich erleichtert den Raum und der Hokage ergriff wieder das Wort: „Sehr....informativ. Hm....Shikaku, was hältst du davon??“

Der Angesprochene, welcher gelangweilt auf seinen Platz lümmelte, stöhnte genervt und nahm eine gerade Sitzposition ein. „Man ist das ätzend...." murmelte er leise vor sich hin.

„Was hast du gesagt? Ich konnte dich nicht genau hören.“ sagte Sarutobi scharf. Jeden anderen hätte er für so ein respektloses Verhalten wohl die Hölle heiß gemacht, aber bei den Clan Oberhaupt der Naras drückte er nochmal ein Auge zu. Man konnte es kaum glauben, das dieser Faulpelz der schlauste Kopf in Konoha sein sollte, aber es war tatsächlich die Wahrheit. Gerade deswegen legte der Hokage viel Wert auf Shikakus Meinung.

„Ach nicht so wichtig....Hm, was soll ich sagen? Irgendwie passt das alles nicht zusammen. So wie Yowasa es geschildert hat, kam es so rüber als hätte Naruto die Leute mit seinen bloßen Händen getötet. Die meisten Leichen, die wir untersucht haben, wurden aber durch Stichwunden und Verletzungen an den Vitalpunkten getötet. Er hätte also ein Katana oder eine ähnliche Waffen benutzen müssen und selbst dann ergibt es keinen Sinn. Nur erfahrene Ninjas auf Jonin-level besitzen die Fertigkeit, mit einen Angriff zu töten. Woher sollte der Bengel dieses Wissen gehabt haben? Ein entscheidendes Puzzlestück fehlt uns noch.“
 

Wie auf Absprache wurde die Tür plötzlich aufgeschlagen und ein nach Atem ringender Junge kam hineingeplatzt.

„Hey!! Du kannst da nicht einfach so hi-“ begann eine der Wachen zu sagen, wurde aber von den Neuankömmling gleich unterbrochen.

„Hokage, Hokage,“ rief er aufgebracht, „mein Clan wurde ermordet. Wir müs-“

„Sasuke“ fiel der Sandaime den jungen Uchiha ins Wort, „beruhig dich erst mal mein Kind. Wir sind bereits über die grausame Tat informiert und versuchen nun den Täter zu identifizieren. Es schmerzt mich, dich das fragen zu müssen; aber kannst du uns berichten, was gestern vorgefallen ist?“

Sasuke senkte deprimiert den Kopf. Mit monotoner Stimme erzählte er von den Ereignissen letzter Nacht; wie er erst spät vom Training nach Hause kam; wie er Naruto blutverschmiert inmitten der toten Uchihas stehen sah; und wie Itachi, sein eigener Bruder, ihn schließlich gezwungen hat, drei Tage lang, wieder und wieder, mit anzusehen, wie dieser ihre Eltern ermordete. Noch immer konnte er Itachis boshaftes Lachen hören, als es sie umbrachte. Noch immer konnte er Itachis nach Mord gierenden Augen sehen, als er jeden abschlachtete wie Vieh. Noch immer konnte er Itachis Befriedigung spüren, als in den Blut der Opfer watete. Egal ob Kind oder Greis, Frau oder Mann... Itachi hat sie alle umgebracht, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie Shinigami selbst tobte er im Anwesen des Clans und fuhr seine blutige Ernte ein.
 

Nachdem er fertig war, schien er den Tränen nahe zu sein. Schnell erhob sich Sarutobi von seinen Stuhl und ging auf Sasuke zu. Er kniete sich zu ihm runter... und umarmte ihn. Mit sanfter Stimme sagte er leise zu den Schwarzhaarigen: „Sasuke, es tut mir so unendlich Leid für dich. Es ist keine Schwäche, Tränen zu zeigen. Lass all dein Kummer und deinen Schmerz heraus.“

Kurz darauf weinte Sasuke bitterlich. Erst nach zehn Minuten versiegten seine Tränen und man konnte ihn nun laut schluchzen hören.

„Kakashi“ sagte Sarutobi.

„Hab schon verstanden Hokage-sama.“ antwortete ein grauhaariger Mann dessen Mund von einer schwarzen Maske verhüllt war und der über das linke Auge ein Stirnband gestreift hatte.

„Komm Sasuke“ sagte er sanft und schob ihn in Richtung Tür. Der Junge lies sich bedingungslos abführen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was dieser gerade durchgemacht hatte.
 

Als Kakashi mit Sasuke den Raum verlassen hatte, begab sich der Professor wieder an seinen Platz und zündete sich erst mal eine Pfeife an, um sich zu beruhigen. Alle warteten gespannt auf die Worte des Feuerschattens. Obwohl er noch immer nicht glauben konnte, nicht glauben wollte, das der aufgeweckte Naruto mit dieser Tat zu tun hatte, blieb ihm keine andere Wahl, als ein Urteil zu verkünden. Die Fakten sprachen klar gegen den Blondschopf. Es brach ihm das Herz, die nächsten Worte zu formulieren.

„Nach unseren jetzigen Informationen steht fest, das Uchiha Itachi und der Jinchūriki Uzumaki Naruto sich schuldig am Mord des Uchiha Clans gemacht haben. Sie gelten als Feinde von Konoha Gakure und somit erkläre ich die beiden mit sofortiger Wirkung zu S-Rang Nukenins. Die Sitzung ist beendet.“
 

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Fortsetzung folgt....

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Geht auch schon wieder weiter. Würde ja gleich alle Chapter posten, aber man kann die hier ja nur einzeln hochladen. Wie gesagt; sind schon mehrere fertig, aber ich weiß nie, wie es mit dem online kommen aussieht. Gomen nassai.

Have fun by reading the chapter.
 

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Naruto staunte nicht schlecht über den Anblick, der sich ihm darbot: überall quetschten sich Häuser in einem fremden, futuristischen Baustil Baustil aneinander und Türme schossen wie Pilze aus den Boden. Der Rauch von Fabriken hing in der Luft. Überragt wurde die Stadt jedoch von einen Gebäude, welches sogar noch größer als der Turm des Hokages zu sein schien und an deren Spitze sich die Statue eines grotesken Kopf befand der gerade die Zunge herausstreckte. Auffallend war auch, das es schon seit Tagesanbruch unaufhörlich regnete. Am Anfang empfand es Naruto als äußerst penetrant, aber mit der Zeit gewöhnte er sich daran. Der Sharingan-Träger schenkte dem Wasser ebenfalls keine Beachtung, was er den fragenden Naruto damit erklärte, dass seine Kleidung, eine lange schwarze Robe mit roten Wolken und kinnhohen Kragen sowie ein kegelförmiger Strohhut, in Chakra getränkt wäre und somit wasserabweisend sei.
 

Als Naruto und Itachi sich dem Stadttor näherten, stellten sich zwei Wachen in ihren Weg.

„Wer seit ihr und zu welchen Zweck seid-; ah verzeiht. Diese Kleidung... Eilt euch bitte. Kami-sama erwartet euch bereits.“ Mit diesen Worten gaben sie den Weg frei, sodass Naruto und Itachi weiter laufen konnten.

„Itachi-san“ begann Naruto als sie außer Sichtweite der Wachen waren, „Wo sind wir eigentlich?? Und wer ist dieser Kami-sama? Gibt es hier wirklich einen Gott???“

Ohne einen Blick auf Kind zu werfen sagte der Uchiha knapp: „Dies ist Amegakure; das Dorf versteckt im Regen. Und dieser Gott... nun, er ist zwar ein Mensch, besitzt aber gottgleiche Macht. Du wirst ihm später begegnen; er ist der Anführer von Akatsuki.“
 

Ohne weitere Unterbrechungen, erreichten die beiden nach fünf Minuten ihr Ziel; den großen Turm, der Naruto vorhin schon ins Auge gesprungen ist. Aus der Nähe betrachtet, sah er noch beeindruckender aus. Itachi öffnete das große Eisentor und nachdem sie eingetreten waren, betraten sie einen seltsam aussehenden Raum, der nicht viel größer als 3 Kubikmeter war. An der Wand befanden sich zehn Knöpfe untereinander wobei der Sharingan-Träger den obersten drückte. Naruto wäre fast hingefallen, als der Raum mit einer ruckartigen Bewegung.....nach oben fuhr? Erstaunt wandte er sich an seinen Reisepartner.

„Was ist das für ein Ding, Itachi-san??“

„Sie nennen es "Fahrstuhl". Er funktioniert mit Elektrizität, aber die genau Funktionsweise kann ich dir nicht beschreiben. Ame ist halt schon immer für ihre fortschrittliche Technologie bekannt gewesen....auf jeden Fall kommen wir damit in die oberste Etage ohne Treppen steigen zu müssen.“

„Wooowww“ war das einzige was der Blondschopf erwidern konnte.

'Ich hätte niemals gedacht, das so was möglich wäre. Wirklich sehr aufregend.' dachte er sich stattdessen schweigend.
 

Ein heller Klang ertönte und die Türen des Fahrstuhl öffneten sich. Itachi führte Naruto über einen langen Gang bis zu einen Zimmer, aus dessen Inneren man dumpfe Stimmen hören konnte. Nach einem leichten Klopfen, betrat Itachi, dicht gefolgt von Naruto, den Raum. Der Jinchūriki machte insgesamt neun Personen aus, welche alle an einen runden Tisch saßen und die Neuankömmlinge nun mit, mehr oder weniger, neugierigen Blicken musterten.
 

„Du kommst spät, Itachi. Wir warten schon eine ganze Weile auf dich. Wieso hast du solange von Konoha bis hierher gebraucht?“ fragte ein Mann mit orangeroten Haaren, einer erstaunlich blassen Haut und etlichen schwarzen Piercings im Gesicht. Die Augen des Sprecher zogen aber besonders Narutos Aufmerksamkeit auf sich: um die Pupille befanden sich in regelmäßigen Abstände mehrere dunkle Ringe.

„Gomen, Pain. Dies hier ist der Grund meiner Verspätung“ antwortete der Uchiha und schob dabei Naruto nach vorne, sodass jeder einen guten Blick auf ihn werfen konnte.

Pain spürte, das eine besondere Kraft von dem Kind ausging und dies konnte nur eines bedeuten: dieser Junge war ein Jinchūriki.

'Anscheinend hat Itachi in Konoha zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das muss ohne Zweifel der Kyūbi no Jinchūriki sein.' dachte sich Pain anerkennend.

„Nun, wen haben wir denn hier?“ fragte der Mann, während seine Augen den Jungen eindringlich beobachteten.

„N-Naruto.“ stellte sich der Blondschopf nervös vor und verbeugte sich.

„Soso, Naruto also. Es war sehr schlau von Itachi, dich hierher zu bringen. Dies könnte einige unserer Probleme lösen... Trotzdem, zuerst müssen wir uns um etwas anderes kümmern, jetzt da wir endlich vollständig versammelt sind.“
 

Itachi nahm seinen Platz neben einen großen Mann mit fischartigen Aussehen ein. Auf dessen Rücken befand sich ein gewaltiges, in Bandagen gewickeltes Schwert; jedenfalls vermutete Naruto, das es sich um ein Schwert handelte, obwohl es bei der abnormalen Größe schwer vorstellbar war, das jemand damit tatsächlich kämpfen konnte.

„Wie ihr alle wisst, hat Orochimaru uns vor kurzen verraten. Sein Fortgang ist ein herber Verlust für unsere Organisation und wird uns bei der Ausführung unseres Plans zurückwerfen. Ich dulde es nicht, das es jemand wagt, Akatsuki lächerlich zu machen, aber die Verfolgung des Hebi muss vorerst warten. Die Vorbereitungen sind endlich abgeschlossen, sodass wir mit Phase Zwei beginnen können. Allerdings müssen die Jinchūrikis zuerst ausfindig gemacht werden, was sich als besonders lästig erweisen könnte, da die großen Dörfer alles strengstens geheim halten bezüglich der Jinchūriki . Glücklicherweise hat uns Itachi bereits die wahrscheinlich schwerste Arbeit abgenommen. Wie dem auch sei... bis wir die Jinchūriki alle gefunden haben, bleibt jeder unauffällig. Unsere Pläne müssen um jeden Preis geheim bleiben; nur dann werden wir unser Ziel erreichen: eine Welt ohne die großen Dörfer, ohne Krieg, ohne den Schmerz der dadurch verursacht wird. Wir werden die Kette des Hasses, welche sich durch diese verfluchte Welt zieht, durchbrechen. Akatsuki läutet den Frieden ein!“ Pain sprach diese Worte gerade zu euphorisch aus.
 

„Zetsu! Du kümmerst dich darum, Informationen über die jeweiligen Jinchūriki zu sammeln, der Rest geht seinen üblichen Aufgaben nach.“
 

Zetsu, der nach einer Kreuzung zwischen Mensch und Pflanze aussah und zwei verschiedene Körperhälften besaß, nickte.

„Das hört sich langweilig an. Ich habe keine Lust dazu.“ hörte man ihn sagen.

„Sei still! Wir verschwinden.“ erwiderte Zetsu zu sich selbst, jedoch klang seine Stimme viel tiefer als zuvor, so als ob es sich um zwei verschiedene Personen handeln würde.

Im nächsten Augenblick versank das bizarre Wesen in der braunen Wand des Raumes.
 

„Hey Pain. Was meintest du vorhin mit: "Itachi hat uns Großteil der Arbeit abgenommen?“ fragte eine Person mit langen blonden Haaren. Naruto konnte nicht genau sagen, ob sie eine Frau oder ein Mann war.

„Kukuku, Deidara-chan. Selbst ein Dummkopf wie ich merkt doch, das dieses Balg da nen Jinchūriki ist. Vielleicht solltest du mal die Haare außem Gesicht nehmen, damit du besser sehen kannst, hehe.“ hörte man einen weißhaarigen Mann lachen, der eine riesige, drei-blättrige Sense auf den Rücken geschnallt hatte.

„Halts Maul und nenn mich nicht Deidara-CHAN, du Psychopath, oder ich zeige dir die Kraft meiner Kunst!“

„Deine...Explosionen, nennst du Kunst?!? Kunst sind schöne Dinge, die noch in der Zukunft weiter gegeben werden.WAHRE Kunst hält ewig.“ mischte sich nun ein junger rothaariger Mann in das Gespräch ein.

„Dinge die ewig halten, sollen Kunst sein?? Sasori no Dana ich respektiere euch als Künstlerkollegen, aber Kunst ist etwas, das nur für den Augenblick erblüht, bis es wieder verwelkt, un.“

„Was!? Deidara, du Kunstbanause weist doch gar nicht, was wahre Kunst ist; Wahre Kunst ist für die Ewigkeit gemacht!!“

„Das ist doch absurd! Kunst ist die Schönheit des Augenblickes!“

„Willst du dich mit mir anlegen?!? Du solltest wissen, was passiert wenn du mich wütend machst.“

„Hmpf. Für mich ist wahre Kunst eine Explosion, un. Das ist etwas ganz anderes als dein Puppentheater.“

Der Rothaarige setzte nun wütend zum Angriff an.
 

„Das reicht!!! Benehmt euch gefälligst. Sasori, setz dich wieder auf deinen Platz.“ befahl Pain laut.

Sasori kam nur widerwillig der Anweisung nach, aber er fügte sich am Ende dennoch. Da Deidara ihn dabei auch noch frech angrinste, hatte Sasori großes Verlangen ihn mit den Stachel von Hiruko aufzuspießen. Das der Weißhaarige während des ganzen Streites unaufhörlich kichern musste und sich nun schon fasst auf den Boden rollte vor Lachen, half nicht wirklich dazu bei, Sasori zu beruhigen. Ein strenger Blick seitens Pains, lies ihn jedoch augenblicklich verstummen.

'Ein ganz schön seltsamer Haufen sind diese Akatsuki' dachte Naruto verwirrt.
 

„Auf jeden Fall, hat Hidan Recht, Deidara. Der Junge neben Itachi ist, der Jinchūriki des Kyūbis.“ Pain merkte, das Naruto ihn mit großen Augen ansah. „Du scheinst viele Fragen zu haben. Ich werde dir jetzt die Möglichkeit geben, mich zu fragen, was immer du wissen willst. Wenn ich der Meinung bin, du kannst an dem Wissen teilhaben, werde ich, so gut ich kann, antworten.“

Naruto nickte langsam und schluckte kurz, bevor zögerlich begann zu sprechen.

„Ok. Was ist ein Jinchūriki und was ist ein Kyūbi ?“

„Ist das dein Ernst? Du weist das nicht?“ erkundigte sich Pain verwundert. Der Junge schüttelte nur resigniert mit dem Kopf. Mit fragenden Blick wand Pain sich an Itachi, welcher abwertend die Augen verdrehte.

„Konoha und seine Heimlichtuerei eben.“

Der Leader von Akatsuki beließ dabei und widmete sich wieder dem Kind.

„Also, du bist beispielsweise ein Jinchūriki. Jinchūriki sind Menschen, in denen so genannte Bijū versiegelt wurden. In deinen Fall ist es der Kyūbi no Yōko, der neunschwänzige Kitsune, der Konoha vor sieben Jahren angegriffen hat. Viele Jinchūrikis werden von ihren Dorf zu einer tödlichen Waffe ausgebildet, die im Krieg gegen andere Nationen verwendet werden kann. Tatsächlich war der Grund für die meisten Ninja-Kriege der Streit um die Bijū. Akatsuki hat das Ziel, alle Bijū zu finden und für immer, mit Hilfe meines Rin'negan, zu bannen, damit sie nicht mehr als Waffe eingesetzt werden können.“
 

'Bijū... Fuchs... Waffe... Krieg. Ich nehme an, allmählich ergibt das alles einen Sinn. Nach all den Jahren weiß ich nun endlich, warum man mich immer verachtet hat...in mir ist ein Monster. Oder bin ich vielleicht das Monster?' dachte Naruto mit gespaltenen Gefühlen. Einerseits traurig über die Tatsache, das er das, ohne eine Wahl gehabt zu haben, zum Gefäß für ein fürchterliches Ungeheuer gemacht wurde, andererseits glücklich darüber, das die Frage, die er sich sein Leben lang gestellt hatte, endlich beantwortet wurde. Aber was änderte dieses Wissen schon großartig an seiner Situation? Er würde weiterhin ein Leben als Außenseiter führen müssen.
 

„Hm. Weißt du vielleicht auch, wer den Kyūbi in mir versiegelt hat... und vor allem, warum gerade ich ausgewählt wurde?“

Diesmal war es Itachi, der antwortete: „Es war Namikaze Minato, der Yondaime Hokage. Er ist dabei allerdings gestorben.“

„Yon- Yondaime Hokage?“

„Ja Naruto. Aber nicht nur das. Minato war außerdem...-“

„Willst du ihm das wirklich sagen, Itachi?“ fiel Pain dem Uchiha ins Wort.

Itachi dachte lange nach, bevor er antwortete.

„Ja... ich denke, er sollte es erfahren. Es gibt keinen Grund, warum man ihm dieses Wissen weiterhin vorenthalten müsste. Keine Sorge, diese eine Sache werde ich für mich behalten.“

Pain nickte schließlich. „Nun gut. Wenn du es für richtig hältst.“
 

Naruto schaute irritiert von einem zu anderem. Um was ging es hier? Was wurde ihm denn noch vorenthalten? Er verstand gar nichts mehr.

„Hör mir jetzt bitte gut zu, Naruto. Die drei Ältesten von Konoha, Shimura Danzō, Mitokado Homura und Utatane Koharu, haben den Sandaime dazu gedrängt, diese Information streng geheim zu halten. Nur die wenigsten wissen davon und vor allem dir sollte nie jemand erzählen. Namikaze Minato, der den Fuchs in dir versiegelt hat... war dein Vater."
 

Naruto war nicht der einzige, dessen Augen sich weiteten, auch die anderen im Raum waren sehr über das Gesagte verblüfft; alle bis auf Pain, der sein Kinn auf den Handrücken stützte und die Augen geschlossen hatte.

Zwar hatte der Blondschopf sich in seinen Träumen immer vorgestellt, wie toll und stark sein Vater gewesen war; aber das er Hokage war... es war viel zu abstrakt, um es wirklich zu realisieren.
 

Naruto Blick fixierte sein Füße. „Warum?... Warum hat er das getan? Warum hat den Kyūbi in seinen eigenen Sohn gebannt? Hätte er nicht ahnen können, was dies für mich bedeutete?“

Pain öffnete wieder seine Augen während er leise seufzte.

„Das Schicksal eines Jinchūriki ist meistens stets dasselbe. Sie sind wirklich nicht zu beneiden. Ich werde versuchen, es dir zu erklären. Vielleicht kannst du es dann besser nachvollziehen. Du bist nicht der erste Jinchūriki des Kyūbis. Dein Vorgänger war Uzumaki Kushina.“

„Uzumaki... heißt das??“

„Ah, du verstehst anscheinend. Ja, Kushina war deine Mutter und außerdem... nein, das werde ich dir ein anderes Mal erzählen. Es tut jetzt auch nichts zur Sache. Also, am Tage deiner Geburt, wurde das Siegel von Kushina, welches den Fuchs gefangen hielt, sehr geschwächt. Trotz strengster Überwachung und Sicherheitsvorkehrungen, hat er es am Ende wohl irgendwie geschafft zu entkommen und verwüstete dann in seinem Zorn ganze Landstriche. Bevor er Konoha völlig in Schutt und Asche legen konnte, griff der Yondaime Hokage ein. Mit der Hilfe deiner Mutter, schaffte es Minato, den Kyūbi lange genug festzuhalten, um das Bijū mit den beiden Versiegelung Techniken Hakke no Fūin Shiki und Fūinjutsu: Shiki Fūjin in dich, ihren Sohn zu versiegeln. Deine Eltern waren wohl der Ansicht, das nur ihr eigenes Kind stark genug sein würde, die dämonische Kraft des Fuchses zu unterdrücken. Sie vertrauten darauf, das du einmal ein starker Ninja werden würdest und du die Macht des Kyūbis für das Richtige einsetzen wirst. Sie haben dich als Held gesehen. Leider wurde ihr letzter Wille, wie du ja am besten weist, von den Dorfbewohnern mit Füßen getreten.“
 

Naruto erwiderte nichts. Er brauchte eine Weile, um ganzen Sachen zu verarbeiten. Er wusste nicht, was er von all dem halten sollte.

„Und was wird nun aus mir? Was habt ihr jetzt mit mir vor?“

„Wir werden dich qualvoll töten und dein Blut Jashin-sama opfern.“ antwortete Hidan grinsend und zückte beim Aufstehen seine Sense. Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen, während er Naruto mit seinem verrückten Blick fixierte. Die Tatsache, dass der Junge sich vor Angst fast in die Hosen zu machen schien, amüsierte den Weißhaarigen ungemein.

„HIDAN!!" rief Pain wütend.

„Oi oi oi, war doch nur nen kleiner Spaß. Brauchst doch nicht gleich so ernst werden.“

Pain schüttelte verständnislos den Kopf, ging aber nicht weiter auf den "Scherz" des Jashinisten ein.
 

„Nun gut. Hör mir zu Naruto. Wenn dein du keine weiteren Fragen hast, werde ich dir nun ein einmaliges Angebot unterbreiten. Nach dem Abgang von Orochimaru benötigen wir ein neues Mitglied. Wir werden dich zum Shinobi ausbilden. Aufgrund deines Alters bist doch noch sehr lernfähig und besitzt ,allein schon wegen deiner Abstammung, enormes Potenzial. Der Kyūbi steigert dieses noch um ein Vielfaches. Ich bin mir sicher, das wir aus dir starken Kämpfer machen können.“

„Ihr wollt mich trainieren? In Konoha hatte man mir verboten, zur Ninja Akademie zu gehen. Was versprecht ihr euch als Gegenleistung?“

„Wenn du stark genug bist, wirst du ein vollwertiges Mitglied von Akatsuki. Das heißt, du musst treu zu unserer Sache stehen; wenn es sein muss sogar mit deinen Leben“

„Das ist kein Problem. In Konoha wäre ich wohl eh bald gestorben... ich werde alles tun, um deinen Anforderungen gerecht zu werden, Pain-sama"

„Glaub ja nicht, das es leicht werden wird, Naruto. Dein Training wird hart sein und dich bis an deine Grenzen treiben. Erwarte nicht von uns, dich mit Samthandschuhen anzufassen, nur weil du noch ein Kind bist.“

„Ich bin es auch gar nicht anders gewohnt...“

„Wie du meinst. Dein Training beginnt Morgen um 9:00 bei Itachi. Sei pünktlich. Tobi wird dir nun zeigen wo du schläfst und dir auch neue Sachen geben; deine jetzige Kleidung ist ja eine Zumutung. Die anderen dürfen sich zurück ziehen.“
 

Sofort verschwanden die sieben Akatsukis in einer Rauchwolke, nur ein Mann mit schwarzen Haaren und einer seltsamen Maske blieb zurück.

'Das ist bestimmt dieser Tobi.' vermutete der Blondschopf.

„Yo, dann folge mir mal mein, kleiner Freund“ sagte Tobi fröhlich.

'Der scheint ja gute Laune zu haben.' stellte Naruto verblüfft fest.

Tobi führte Naruto den Gang entlang, vorbei an den Fahrstuhl, bis sie das andere Ende erreichten.

„Hier ist dein Zimmer. Ich werde dir später neue Klamotten bringen; keine Sorge, ich vergesse es schon nicht. Tobi ist ein guter Junge. Du solltest dich jetzt erst mal waschen und danach schlafen. Morgen werde ich dich dann zum Frühstück wecken. Also, dann machs mal gut Kleiner.“
 

Tobi verschwand, genau wie seine Kameraden zuvor, in einer Rauchwolke und Naruto betrat das ihm zugewiesene Zimmer. Es war zwar nichts besonderes, aber um ihn zu beeindrucken, reichte es alle Male. Im Raum stand ein einfaches Doppelbett, an der Wand befand sich ein großer Schrank und ein Schreibtisch. Wenn man aus dem Fenster blickte, hatte man eine herrliche Sicht auf Ame Gakure. Eine weitere Tür, führte in ein Badezimmer mit Waschbecken, Klo, Badewanne und Dusche. Für Naruto war dies reiner Luxus. Früher hatte er ja nicht mal ein Dach über dem Kopf gehabt und musste sich mit den Wasser aus Regenpfützen waschen. Langsam drehte er den Wasserhahn auf und nachdem sich die Wanne gefüllt hatte, entkleidete sich Naruto und stieg dann vorsichtig in das warme Wasser. Noch nie in seinen Leben hatte er sich so entspannt gefühlt. Das Wasser lies seine Haut leicht prickeln und ihm lief ein wohliges Gefühl durch den Körper. Nach einer halben Stunde stieg er gewaschen aus der Wanne, trocknete sich ab und legte sich in das verlockend aussehende Bett. Naruto wurde nicht enttäuscht, als er sich auf die Matratze fallen ließ. Er kuschelte sich in seine weiche Bettdecke und schlief kurz darauf ein.
 

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Fortsetzung folgt...

A Long Way

A Long Way
 

„Hey Gaki! Aufwachen! Komm schon, steh endlich auf!“

Genervt öffnete Naruto die Augen und erkannte nach einen verschwommenen Moment den Verursacher des Lärms: Tobi.

„Puh, endlich geschafft. Du schläfst ja wie ein Murmeltier, Kleiner.“ sagte dieser fröhlich.

'Wie kann man nur am frühen Morgen schon so gut gelaunt sein?!' fragte sich Naruto, während er such müde die Augen rieb.

„Putz dich und zieh dich fix an. Ich komm dann in zehn Minuten wieder und hol dich ab. Tobi ist ein guter Junge.“ Nach diesen Worten war er auch schon verschwunden.
 

Nur widerwillig quälte sich der Jinchūriki aus dem viel zu gemütlichen Bett. Noch nie hatte er so gut geschlafen, denn in Konoha wurde er ja stets von der Angst geplagt, überfallen zu werden, wenn er seine Augen geschlossen hatte. Nur wenn er mal wieder im Krankenhaus war, und er war ziemlich oft dort, konnte er wenigstens etwas sorglos ruhen.

Nachdem er sich aus den Bett erhoben hatte, ging er schlaftrunken ins Badezimmer, um sich dort das Gesicht und die Zähne zu waschen. Als das erledigt war, schaute er sich kurz in seinen Zimmer um und entdeckte schließlich ein Bündel mit Sachen auf seinen Schreibtisch liegen. Schnell zog er sich an; eine schwarze Hose aus widerstandsfähigen Material und ein dazu passendes schwarzes T-Shirt. Gerade als er sich noch die Jacke übergezogen hatte, kam Tobi auch schon wieder zurück.

„Hey, das steht dir ja wirklich fabelhaft, Kleiner. Da hab ich ja genau die richtige Größe für dich herausgesucht. Tobi ist halt ein guter Junge. Übrigens habe ich dir einen Wecker besorgt. Damit kannst du dann jeden Morgen alleine aufstehen. Ok, dann lass uns jetzt mal frühstücken gehen; du hast danach noch ein anstrengendes Training vor dir.“
 

Gesagt, getan. Kurz darauf befanden sie sich in einen großen Raum zwei Stockwerke unter Narutos Zimmer. In der Mitte stand ein langer Küchentisch, an dem sich Sasori, Deidara, Hidan, Itachi und der Fischmensch über ihr Essen hermachten. Als Tobi zusammen mit Naruto die Küche betraten wurden sie erst mal freundlich begrüßt und nahmen dann zwischen Sasori und Hidan Platz. Der Puppenspieler stritt sich anscheinend schon wieder mit den ehemaligen Attentäter aus Iwa über die Bedeutung von wahre Kunst. Itachi unterhielt sich mit dem Fischmensch, der Kisame hieß, über seine letzte Mission und Hidan konnte man mit verschlossenen Augen irgendwelche unverständlichen Sätze murmeln hören. Ab und zu schnappte Naruto Wortfetzen wie 'Blut für Jashin-sama' oder 'Tod der Ketzer' auf, konnte sich aber bei besten Willen keinen Reim darauf machen und war auch nicht sehr erpicht, diesen nach der Bedeutung zu fragen.
 

Hungrig verschlang der Blondschopf fünf Brötchen und genoss dabei jeden Bissen; in Konoha musste er sich stets mit den Speiseresten aus Mülltonnen zufrieden geben...

Itachi stand plötzlich auf und erhob das Wort: „Bist du fertig Naruto-kun? Dann folge mir, damit wir dann mit unseren heutigen Training beginnen können.“

Hastig kaute der Jinchūriki hinter und heftete sich dann an die Fersen des Uchihas, der ihn in einen riesigen Raum im Erdgeschoss führte.
 

„Hier findet dein Training jeden Tag statt, also merke dir den Weg. Bevor wir anfangen, werde ich dir deinen Trainingsplan für die kommenden Monate erklären: am Montag unterrichte ich dich in Genjutsu. Dienstags lehrt dich Kisame Kenjutsu. Mittwochs lernst du bei mir und Donnerstags bei Pain Ninjutsu. Am Freitag steht Taijutsu, wieder bei mir, auf den Plan. Samstags hast du hauptsächlich theoretischen Unterricht je bei dem, der gerade Zeit hat. Sonntags hast du frei....aber Extratraining kann ja nie schaden, huh? So, aber jetzt lass uns anfangen.
 

Genjutsu sind Illusionen. Der Anwender kontrolliert und manipuliert den Chakrafluss im Gehirn seines Gegners. Je geschickter du dies anstellst umso mächtiger wird die Illusion in der du deinen Feind gefangen hältst. Genjutsu lernt man nicht von heute auf morgen. Sie sind extrem kompliziert und verlangen einen hohes Maß an Intelligenz. Von daher wirst du erst mal üben, ein Genjutsu aufzulösen. Du musst dafür den Chakralauf in deinen Körper unterbrechen und dann all dein Chakra sammeln und umleiten. Das Wort zum auflösen heißt 'Kai'. Merke dir eines Naruto-kun: wenn dein Gegner zu stark sein sollte, besteht deine einzige Chance darin, deinen Teampartner anzuweisen, sein Chakra in dich zu leiten. Dadurch wird der Chakrafluss deines Gegners unterbrochen und die Illusion verschwindet. Aber nach meinen Unterricht wirst du das wohl kaum nötig haben....Hast du alles verstanden??“

„Hai, Itachi-san“

„Nun gut, dann wollen wir mal sehen, ob du in der Lage bist, das Genjutsu aufzulösen.“
 

Nachdem Itachi dies sagte, gab auf einmal der Boden unter Narutos Füßen nach. Als er sich umblickte, befand er sich nicht mehr im Trainingsraum, sondern mitten in der Wüste, gefangen im Treibsand. Zuerst packte ihn Panik, doch dann beruhigte er sich.

'Es ist nur eine Illusion. Ich muss mich nur konzentrieren und sie auflösen.'

Das war jedoch einfacher gesagt, als getan, denn egal wie oft Naruto versuchte die Illusion zu brechen, es gelang ihm nicht. Für eine Illusion fühlte sich alles auch erschreckend echt an. Die Sonne brannte auf Narutos Haut und ließ ihn schmerzhaft die geblendeten Augen zusammen kneifen. Das erschwerte es ihm, sein Chakra zu sammeln und am Ende war er spurlos im Sand verschwunden. Seine Kehle füllte sich mit den glühenden Wüstensand und es fühlte sich an, als würde er von innen heraus zerfressen.
 

Itachi beendete schließlich das Jutsu und Naruto befand sich wieder, immer noch den imaginären Sand aushustend, im Trainingsraum.

„Bist du dann langsam fertig?“ fragte Itachi leicht lächelnd.

„Du hättest mir ruhig sagen können, das sich das alles scheiße echt anfühlt“ beschwerte sich Naruto wütend.

„Hm, habe ich wohl vergessen, huh?“

„VERGESSEN?!?“

„Ach jetzt reg dich nicht so auf. Schließlich lebst du ja noch, oder?“ Naruto schnaubte nur eingeschnappt und so fuhr der Sensei fort: „Ich habe auch gar nicht erwartet, das du es beim ersten Mal schaffen würdest. Aber du hast keine Zeit dich auszuruhen... oder gibst du etwa schon auf?“

„Was?? Natürlich nicht! Lass uns weiter machen. Ich höre erst auf, wenn ich dein verdammtes Jutsu brechen kann.“

„Dann lass uns weiter machen" antwortete Itachi schmunzelnd.

'Kampfgeist hat er auf jeden Fall. Mal sehen, ob er auch hält, was er verspricht.'

Wieder und wieder versank Naruto im Treibsand, doch gab er deswegen noch lange nicht auf; er wollte Itachi unbedingt beweisen, was er kann und er merkte, das er immer besser wurde im Konzentrieren und spontanen Freilassen des Chakras.
 

Er befand sich wieder in der Wüste. Die Sonne schien unbarmherzig auf Naruto nieder, doch er ignorierte sie vollkommen. Langsam atmete er ein und aus. Er holte tief Luft und sammelte soviel Chakra wie er nur konnte und als er bis zur Brust schon versunken war, prallte er seine Handflächen gegeneinander und lies mit ein lauten Kai das gesamte Chakra frei.

Er musste erst einmal verwirrt blinzeln um zu erkennen wo er war; dies war auf jeden Fall nicht die Wüste...es war der Trainingsraum! Itachi klatschte leise in die Hände.
 

„Wirklich sehr beeindruckend, Naruto-kun. In nicht mal acht Stunden hast du es geschafft mein Genjutsu zu brechen. Ich bin ziemlich stolz auf dich; du hast meine Erwartungen mehr als übertroffen.“

Langsam wurde Naruto sich der Realität bewusst. 'Ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft!!'

„Danke Itachi-san, für dein Lob.“ sagte er nun etwas verlegen.

„Du hast es dir durch deine harte Arbeit selbst verdient. Ich hoffe, du behältst deinen Elan bei, Naruto-kun.“

Jetzt grinste der Blondschopf wieder frech und antwortete: „Und ob ich das mache.“

„Nun gut. Damit ist dein Training für heute beendet. Am besten gehst du jetzt in dein Zimmer zurück und wäschst dich. In einer Stunde gibst dann im gleichen Raum wo wir heute gefrühstückt haben Abendessen. Wenn du also was essen willst, solltest du pünktlich sein.“

Mit diesen Worten verschwand der Uchiha und Naruto machte das, was er ihm geraten hatte.
 

Beim Abendessen unterhielt er sich mit Deidara, dem Einzigen, der ebenfalls anwesend war.

„Hey Deidara-san. Wo sind denn die anderen? Haben die kein Hunger?“ fragte Naruto, während er genüsslich an einer Schüssel Miso-Ramen schlürfte.

„Keine Ahnung. Die müssen wahrscheinlich noch was erledigen. Sasori bastelt glaube wieder an seinen lächerlichen Puppen rum, un.“

„Er spielt mit Puppen?!“ sagte das Kind ungläubig.

„Haha, wenn dir dein Leben lieb ist, solltest du ihm das nicht ins Gesicht sagen. Hm... ich versteh nicht viel, von diesen Puppenjutsu, aber im wesentlichen besteht es darin, dass du an jeden Finger Chakra-Fäden erzeugst und mit diesen deine Kampfpuppe lenkst. Sasori no Danna ist nicht nur ein Meister im Umgang mit Puppen, er hat auch viele der heute gebräuchlichen selber gebaut und hat auch eine beträchtliche Sammlung. Er trägt den Künstlernamen 'Akasuna no Sasori' und sein Markenzeichen ist ein roter Skorpion. Aber du solltest ihn am besten selber mal fragen, un.“

Naruto dachte kurz nach, bis er sich die nächste Frage überlegt hatte. „Wo kommst du eigentlich her und wieso bist du bei Akatsuki... Deidara-chan?“ Naruto musste sich ein Lachen verkneifen als er dies sagte, aber der Angesprochene schien nicht wirklich begeistert davon zu sein.

„...Sei froh, das ich kleinen Kindern nichts tue. Aber wenn du mich noch einmal mit '-chan' anredest, werde ich dir mit meiner Kunst das fürchten lehren, un.“ erwiderte der Akatsuki mit bedrohlichen Ton und wartete dann einen Moment, um seine Worte wirken zu lassen, bevor er fortfuhr. „Also, ich bin aus Iwagakure; eines der fünf großen Shinobi Dörfer von Kakurezato. Es befindet sich im Erdreich und ist seit jeher mit Konoha verfeindet. Früher war ich dort Attentäter, bis mich Pain vor einem Jahr aufgegabelt hat und mit zu nach Ame holte.“

„Oh... was ist eigentlich deine Kunst, von der du andauernd erzählst?“
 

Schweigend führte Deidara seine rechte Hand in seine Gürteltasche, in der er seinen Lehm aufbewahrte. Nachdem er ihn in Chakra getränkt hatte, nahm er seine Hand wieder aus der Tasche heraus und formte aus der weißen Lehmkugel einen kleinen Schmetterling. Dieser entfaltete seine Flügel und erhob sich in die Lüfte. Er zog seine Kreise in der Küche, während Naruto ihm mit erstaunten Augen folgte. Dann sagte Deidara: „Meine Kunst... ist eine Explosion, un. Katsu!“

Mit diesen Worten explodierte Schmetterling in einen kleinen Feuerwerk und tausende bunte Funken stoben durch die Küche.

„Wo~~w. Das ist ja abgefahren, Deidara-san! Wie machst du das? Kannst du mir das beibringen?“ Der Blondschopf war völlig begeistert von dem, was er gerade gesehen hatte.

„Hehe, schön das dir meine Kunst gefällt, Naruto, aber leider kann nur ich das. Guck mal.“ Deidara zeigte dem neugierigen Jinchūriki seine Handflächen und dieser staunte nicht schlecht, als er sah, das Deidara Münder in seinen Händen hatte.

„Voll cool. Aber warum hast du Münder in deinen Händen?“

„Woher soll ich das wissen? Ich wurde so geboren. Auch wenn du sagst, es ist cool, in meinen Dorf war man damals anderer Meinung. Sie meinten, ich wäre ein Monster und hätten mich deshalb fast getötet. Aber als man feststellte was für... 'Fähigkeiten' ich besaß, zwangen sie mich, für sie als Assassine zu arbeiten. Der Sandaime Tsuchikage selbst hat mich ausgebildet und zu einer tödlichen Waffe geformt. Mein gesamtes Leben bestand nur aus Töten und Morden. Es hatte keine Sinn... bis Pain kam, und mir mit Akatsuki einen neuen Sinn im Leben gab.“

„Das wusste ich nicht. Es tut mir Leid, Deidara-san. Ich kann gut verstehen, was du durchgemacht haben musst... sehr gut sogar...“ sagte das Kind verbittert und dachte an seine Zeit in Konoha zurück.

Ein Lächeln umspielte Deidaras Lippen. „Mach dir keine Gedanken darüber, Naruto. Jetzt bist du ja auch bei Akatsuki. Wir sind deine Freunde.“

Der Junge wusste gar nicht was er sagen sollte; er war überglücklich. „Danke.“

Lachend strubbelte der Mann Naruto durch die Haare und sagte dann: „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Aber du solltest dann langsam schlafen gehen. Du trainierst doch morgen mit Kisame und da solltest du lieber topfit sein. Es kann sein, das er es vielleicht etwas zu ernst nehmen könnte mit den Wort Training.“

„Na wenn du das sagst, Deidara-san. Dann geh ich mal. Gute Nacht.“

„Schlaf gut, Kleiner“

Nach diesen Worten zog sich Naruto in sein Zimmer zurück und legte sich auf sein Bett, wo er auch sofort in das Reich der Träume hinüber glitt.
 

Am nächsten Morgen wurde er von den penetranten Piepsen seines Weckers aus dem Schlaf gerissen und nachdem er sich gewaschen und angezogen hatte, machte er sich auf den Weg in die Küche, um zu Frühstücken. Bis auf Sasori und Deidara befand sich niemand im Zimmer, aber der Jinchūriki hatte auch gar nicht großartig Zeit für Smal Talk. Als er seinen Hunger gestillt hatte, begab er sich in den Trainingsraum, in dem Kisame schon auf ihn wartete.
 

„Da bist du ja, Gaki. Lass uns nicht erst viel Zeit vergeuden und sogleich mit den Training beginnen. Hier hast du Bokutō zum üben. Wir werden erst einmal grundlegende Katas durchgehen und wenn du irgendwann gut genug bist, gehen wir zum Randori über. Merke dir, das Tai- und Kenjutsu sich sehr ähneln. Im Grunde ist ein Schwert nur ein verlängerter Arm. Und nur weil du mit einen Katana rumfuchtelst, macht dich das noch lange nicht zu einen Kendoka. Ein Schwert ist nur ein Werkzeug und erst der Besitzer macht daraus eine Waffe; vorausgesetzt er kann damit umgehen, andernfalls ist er nur eine Gefahr für sich selbst und alle in seinen Umfeld.
 

Ok, dann schaue mir aufmerksam zu und versuche anschließend die Bewegung nachzumachen!“

„Hai“ kam es als Antwort von Naruto. Er tat sein Bestes, sich die einzelnen Katas einzuprägen und dann zu wiederholen, was ihm auch meistens gelang; sehr zur Freude von Kisame. Manchmal musste Kisame ihn verbessern und ihm nochmals den korrekten Ablauf zeigen, aber dennoch...Kisame war wirklich sehr beeindruckt, von den Talent des Blondschopfes. Er erinnerte ihn ein bisschen an ihn selbst, als er vor langer Zeit von seinen Meister im Schwertkampf unterrichtet worden war. Als er darüber nachdachte, musste er schmunzeln. In Gedanken versunken merkte er nicht, das Naruto mit der Kata, die er gerade üben sollte, fertig war. Erst Narutos Stimme holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.
 

„Hey Kisame-san. Alles in Ordnung?? Was ist mit euch los? Ich bin schon lange fertig mit der Kata.“

„Häh, was? Oh entschuldige. Ich war in Gedanken....Du hast die Übung also schon gemeistert, huh? Dann lass mal sehen.“

Der Blondschopf kam der Aufforderung umgehend nach und vollführte dann einen spektakulären Schwerttanz, in einer atemberaubenden Geschwindigkeit.

'Der Junge schafft es wirklich immer wieder mich zu beeindrucken. Ich selbst, habe für diese Übung mehrere Stunden benötigt und er lernt sie in nicht mal mehr von einer Stunde; und dann auch noch perfekt. Ich bin mir sicher, aus diesen Jungen wird mal ein großer Schwertmeister. Hm, vielleicht ist er sogar gut genug um....' dachte Kisame.
 

„Gut gemacht Naruto. Du lernst wirklich sehr schnell. Das wars dann für heute. In einer Woche gehts dann weiter, aber übe trotzdem, wann immer sich die Gelegenheit dazu ergibt. Ich werde dich beim nächsten mal testen, ob du noch alles beherrschst, von dem, was du heute gelernt hast.“

„Keine Sorge; ich werde euch nicht enttäuschen Kisame-san.“ antwortete Naruto eifrig. „Dann werde ich jetzt gehen. Tschüss.“

„Machs gut, Kleiner“
 

Wie am Vorabend duschte er sich schnell und nahm dann sein Abendessen zu sich. Vorher verstaute er aber noch sein Holzschwert im Wandschrank. Heute musste er alleine speisen, aber er war auch ehrlich gesagt nicht traurig darüber. Das Training bei Kisame hat ihn mehr ausgelaugt, als er erwartet hatte. Trotzdem hat es Naruto sehr viel Spaß gemacht und er freute sich schon auf nächste Woche. Nachdem gegessen hatte, ging er sofort in sein Zimmer um zu schlafen.
 

„Um Ninjutsu einsetzen zu können, musst du erst einmal die nötige Menge an Chakra sammeln und erst dann formst du die Fingerzeichen. Je schneller du diese anwenden kannst, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das du den Feind überraschst und dein Angriff dadurch erfolgreich sein wird. Ninjutsu kann man außerdem in fünf verschiedene Hauptelemente unterteilen: Katon, Suiton, Doton, Fūton und Raiton. Jeder Mensch hat ein bestimmtes Chakra Element und mit viel Training, kann man weitere meistern. Das heißt außerdem, das man die mächtigsten Ninjutsu nur mit der entsprechenden Affinität anwenden kann. Hast du das soweit verstanden Naruto-kun?“

„Hai, Itachi-san. Wie findet man heraus, was für ein Element man besitzt; und welches habt ihr, Sensei??“

„Du sollst mich doch nicht Sensei nennen... Hm, zum Bestimmen des Elementes, gibt es einen simplen Test: man legt ein in Chakra getränktes Blatt in die Hand und konzentriert sein Chakra. Das Ergebnis weist dann auf das Element hin. Bei Katon verbrennt das Blatt. Bei Fūton wird es zerschnitten. Wenn du Suiton besitzt wird das Blatt nass. Raiton lässt es knittern und bei Doton zerfällt das Blatt zu Staub. Da ich nichts desto trotz zum Uchiha Clan gehöre, besitze ich Katon. Aber heute werden wir eh noch nicht mit elementaren Jutsus anfangen. Zu aller erst üben wir eine grundlegende Technik: Kage Bunshin no Jutsu.“
 

„Kage Bunshin no Jutsu?“

„Ja Naruto-kun. Mit diesen Jutsu kannst du eine exakte Kopie von dir erstellen, mit der du zum Beispiel deinen Gegner angreifen oder ihn verwirren kannst. Wenn der Kage Bunshin jedoch getroffen wird, verschwindet er. Ein weiterer Nachteil ist, das der Chakraverbrauch ziemlich hoch ist. Das sollte bei dir jedoch kein Problem darstellen, da du schon alleine etwa genau soviel Chakra wie Kisame besitzt; und mit den Fuchs zusammen, hast du eigentlich unerschöpfliche Reserven zur Verfügung. Auf jeden Fall ist dieses Jutsu aber auch aus einen ganz anderen Grund sehr interessant für dich. Das Wissen, was der Doppelgänger sammelt, überträgt sich beim Auflösen auf den Anwender, das heißt, du kannst mit diesen Jutsu in kurzer Zeit, sehr viel lernen. Du darfst aber niemals zu viele Bunshins auf einmal auflösen, denn dann besteht die Gefahr, das dein Gehirn all das Wissen nicht auf einmal verarbeiten kann und du zusammen brichst. Deshalb löse sie immer nur Reihenweise auf. Vergesse dies niemals! Aber jetzt lass uns zum Praktischen übergehen.“
 

Itachi formte langsam die Siegel, sodass Naruto sie sich gut einprägen konnte und rief dann „Kage Bunshin no Jutsu“. Als die Rauchwolke sich legte, sah der Blondschopf zwei Itachis vor sich stehen. Unmöglich konnte er sagen wer der echte war. Ebenfalls mit einer Rauchwolke verschwand der Doppelgänger auch schon wieder, als Itachi das Jutsu auflöste.

„So Naruto-kun. Jetzt bist du dran. Sammel Chakra und forme dann die Fingerzeichen, die ich dir gerade gezeigt habe.“

Der Jinchūriki kam der Anweisung eifrig nach, doch sah sein Doppelgänger nicht wirklich wie.....nun ja, um es milde auszudrücken, er sah ihm nicht besonders ähnlich. Doch davon ließ er sich nicht entmutigen. Wieder und wieder formte er die Siegel und nach einer Stunde konnte er erste Ergebnisse aufweisen.
 

„Itachi-san. Schaut nur. Ich habe es geschafft. Diesmal sieht der Bunshin haargenau wie ich aus.“ rief Naruto freudig.

„Gut gemacht. Die nächste Stufe ist es, Mehrere gleichzeitig zu erschaffen. Übe also den Rest des Tages weiter, solange bis du mindestens zehn Stück auf einmal erschaffen kannst. Wenn du das hinkriegst, kannst du Schluss machen für Heute.“

„Juuuhuuu. Das werde ich in Null-Komma-nichts schaffen. Dattebayo!“ entgegnete er Junge und machte sich gleich wieder daran zu üben und nach weiteren fünf Stunden Training konnte er zehn Kage Bunshins auf einmal erschaffen. Auch wenn er sich darüber freute, die Aufgabe seines Senseis gemeistert zu haben, wunderte es ihn, wie kräftezehrend, die andauernde Anwendung von Kage Bunshin no Jutsu war.
 

Nachdem er sich wie üblich erst einmal geduscht hatte, ging er in die Küche, um seinen knurrenden Magen zu füllen. Überrascht stellte er fest, das sein Sensei ebenfalls anwesend war.

„Huh, Naruto-kun? Hast du Aufgabe etwa schon geschafft?“

„Jep. Ich kann nun zehn Stück auf einmal zu erschaffen. Wenn ihr wollt, zeige ich es euch, Itachi-san.“ antwortete er stolz.

„Ne lass mal gut sein. Ich glaube dir auch so...außerdem würde es dann wohl etwas eng hier werden.“

Darauf musste Naruto lachen und bei Itachi konnte man ein leichtes Lächeln erkennen....wenn man sehr genau hin geschaut hätte. Der Sharingan-Träger erhob wieder das Wort: „Hm, Es ist noch nicht spät. Was hältst du davon, wenn ich dich auf eine Schüssel Ramen einlade, Naruto-kun?“

„Das würdet ihr machen? Ihr seit der Beste, Sensei.“

„Na dann komm mal mit. Ich kenne da ein ziemlich gutes Restaurant.“
 

Erstaunlicherweise regnete es mal nicht in Ame Gakure und so konnte man die herrliche Sommersonne genießen, welche Naruto leicht auf der Haut kitzelte. Von den Dächern konnte man die Vögel zwitschern hören und eine leichte Brise fuhr Naruto durchs Gesicht und zerstrubbelte ihm leicht die Haare. Es war ein wunderschöner Tag und er genoss jeden Augenblick.

'Solche Momente machen das Leben wohl lebenswert. Ich hatte Glück, das Itachi mich damals mitgenommen hat.'

Nach einer Weile erreichten die beiden den Ramenstand und der Besitzer Oishii begrüßte sie freundlich.
 

„Ah Itachi-san, es tut gut euch mal wieder zu sehen. Ihr habt euch ja schon ganz schön lange nicht mehr hier blicken lassen. Zum Glück kommt Deidara-san auch oft vorbei, andernfalls wäre mein Geschäft wohl zusammen gebrochen.“

„Jetzt übertreibt ihr aber Oishii. Ich freue mich auch euch wieder zu sehen. Die letzten Missionen haben mehr Zeit beansprucht als sonst.“

„Na das erklärt einiges. Oh, was sehe ich denn da: Mein Stammkunde hat ja heute einen kleinen Freund mitgebracht. Ist das euer Sohn, Itachi-san?“

„Waass?!? Spinnst du? Nein, natürlich nicht. Das da ist Naruto-kun, mein Schüler.“

„Haha. Wenn das so ist... hallo Naruto. Was darf euch beiden denn bringen??“

„Für mich bitte zwei Schüsseln Miso-Ramen. Was möchtest du haben, Naruto-kun?“

„Ich hätte gerne vier Schüsseln Miso-Ramen und drei Schüsseln Sashimi-Ramen.“

'So viel?? Der hat vielleicht einen Hunger... da werde ich ja arm, wenn ich den öfters einlade.' dachte Itachi etwas beunruhigt.

„Kommt sofort.“
 

Es dauerte nicht einmal drei Minuten, da hatte jeder schon sein Essen vor sich stehen. Nachdem sie die Stäbchen auseinander gebrochen hatten und sich gegenseitig guten Appetit wünschten, fingen sie an, genüsslich ihre Ramen zu verspeisen. Dabei unterhielten sie sich leise.

„Itachi-san? Wieso seit ihr eigentlich Akatsuki beigetreten?“

„Hm...Das ist eine lange Geschichte. Ich werde versuchen, mich kurz fassen. Vor knapp zwei Jahren erfuhr ich zufällig, das die Ältesten des Uchiha Clans einen Putsch planten. Natürlich berichtete ich den Hohen Rat von Konoha von diesen Ereignissen, aber man verspottete mich nur und sagte mir, ich wäre verrückt. Du musst wissen, damals waren die Leute viel zu sehr damit beschäftigt, Krieg gegen Kumogakure zu führen. Allgemein wird ja behauptet, das Lichtreich hätte den Krieg angefangen, in Wirklichkeit steckte aber Danzō dahinter. Er befahl seinen Anbu ROOT Truppen, sich als Kumo-Nins zu verkleiden und einen Vorposten des Feuerreichs anzugreifen. Obwohl der Hokage sich sicher war, das Danzō seine Finger im Spiel hatte, konnte er das aufgebrachte Volk nicht beruhigen und auch die Clanoberhäupter, sowie der Daimyou drängten ihn dazu, Kumogakure den Krieg zu erklären. Es war ein unnötiges Blutvergießen... Ich erlebte es damals hautnah mit. Wie dem auch sei. Als ich darauf angesetzt wurden war, den Raikage, A, zu ermorden, traf ich zufällig auf Pain, der dort gerade Informationen über den Nibi sammelte. Nach einen kurzen Kampf und meiner einzigen Niederlage bisher, erklärte er mir, das er nicht zu Kumo gehöre und eigentlich aus Amegakure stammt. Er erzählte mir von Akatsuki und seinen Plänen, von einer Welt ohne Krieg. Ich war begeistert davon und verschrieb mich seiner Sache. Die darauf folgenden zwei Jahre diente ich als Spion von Akatsuki und meine letzte Mission als dieser, kennst du ja: die Auslöschung des Uchiha Clans.“

„Wieso wollte Pain, das du deinen Clan tötest??“

„Ich hab herausgefunden, das die Ältesten ihren niederträchtigen Plan in die Tat umsetzen wollten. Wenn die Uchihas die Macht übernommen hätten, wäre es zweifelsohne zum Krieg zwischen Ame und Konoha gekommen. Mein Clan hegte schon seit jeher einen tiefen Groll gegen das Regenreich, weil dieses viele Uchihas in den jahrelangen Auseinandersetzungen tötete. Da Amegakure als unsere hauptsächliche Operationsbasis dient, war es für uns also von äußerster Wichtigkeit zu verhindern, das ein Uchiha Anführer von Konoha wird. Der jetzige Hokage ist einer der wenigen Menschen, die den Krieg verachten und solange er im Amt ist, brauchen wir uns keine sorgen darum zu machen, das Ame angegriffen wird oder zum Austragungsort weiterer Schlachten zwischen den großen Nationen wird.“

„Ah... ich verstehe. Schade, das es in unserer Welt nur um Macht geht. Was bringt es den Ländern sich andauernd zu bekriegen?“

„Was es ihnen bringt? Gar nichts....es ist nur ein sinnloses Morden und Blutvergießen. Das einfach Volk muss für die Machtkämpfe der Reichsherren gerade stehen...sie sind die einzigen die dafür mit ihren Leben bezahlen. Solange es die großen Dörfer und die Reiche gibt, wird Kakurezato nicht von diesen Schmerz befreit werden. Solange wir in dieser verfluchten Welt leben, wird der Krieg weitergehen und mehr Hass entsteht. Eine Kette des Hasses... Wir müssen deshalb erfolgreich sein, Naruto-kun, damit diese Welt endlich ihren Frieden findet.“
 

Naruto dachte über all das nach. Für ihn war es immer noch unverständlich, warum es überhaupt Kriege gab. Wozu sollte all das Leiden gut sein. Je mehr er nachdachte, desto mehr wuchs seine Verabscheuung gegen den Krieg und seine Abneigung gegen die großen Dörfer.

Itachi, der bemerkt hatte, das sein Schützling sich sehr viele Gedanken darüber machte, sagte nun etwas fröhlicher.

„Mach dir keinen so großen Kopf darüber, Naruto-kun. Viel wichtiger ist es, dass du fleißig trainierst, damit du uns dann helfen kannst diese Welt vom Schmerz zu erlösen.“
 

Der Blondschopf versuchte zu grinsen, was ihn dann auch gelang. "Wie du meinst, Itachi-niisan.“

„Hm...Wir sollten dann langsam wieder zurück zum Turm gehen. Wie viel bekommst du Oishii??“

Der Ramenbesitzer, welcher bis gerade eben auf einen Stuhl in der Ecke saß und anscheinend döste, war auf einmal hellwach. Mit einen großen Grinsen und leuchtenden Augen, antwortete er: "Hm sechs Miso- und drei Sashimi-Ramen... das macht genau 900 RyouRyou“ Leicht seufzend holte Itachi sein Portmonee aus der Tasche und gab Oishii sein Geld „Der Rest ist Trinkgeld...“

„So großzügig wie immer, Itachi-sama. Bitte beehrt mich bald wieder und vergesst nicht Naruto mitzubringen“

„Werde ich machen. Bis bald“ sagte der Akatsuki zwar freundlich dachte sich aber frustriert 'Pah. So ein Halsabschneider.'
 

Als sie wieder im Turm waren, verabschiedete sich Itachi von Naruto und so ging der Blondschopf auf sein Zimmer und übte den Rest des Tages mit seinen Bokutō, bis die Müdigkeit ihn schließlich übermannte und er sich schlafen legte.
 

„Mein Unterricht wird etwas anders aussehen, als der von Itachi. Zu aller erst wirst du lernen, dein Element Chakra zu kontrollieren; darauf baut das nachfolgende Training auf. Während Itachi dich grundlegende Jutsus lehrt, werde ich dir sehr mächtige und zum Teil auch von mir selbst kreierte Techniken beibringen. Ich hab bereits von Itachi erfahren, das du das Kage Bunshin no Jutsu beherrschst....das ist schon mal sehr hilfreich. Also Naruto, erschaffe zehn Bunshins damit wir anfangen können.“

„Hai, Pain-sama“ antwortete Naruto gehorsam und formte die Fingerzeichen. Laut rief er “Kage Bunshin no Jutsu“ und zehn Narutos erblickten das Licht der Welt.

„Sehr gut. Hier hast du Blätter. In Konoha trainiert man das Element Chakra üblicherweise mit den Laub, von den mit Chakra gefütterten Bäumen; da wir solches aber nicht haben, wirst du mit den Blättern von Konan üben. Der Effekt ist der gleiche. Von daher umschließe das Blatt einfach mit beiden Händen und konzentriere dein Chakra. Nach einer Stunde löst du die Kage Bunshins auf und dann werden wir sehen, ob du erfolgreich warst, oder nicht.“
 

Der Jinchūriki kam der Anweisung nach und kurz darauf konnte man elf Narutos mit zusammengelegten Händen und angestrengten Gesichtsausdruck beobachten. Die Stunde ging schnell vorbei und keinen der Narutos gelang es, das Element Chakra zu konzentrieren. Selbst als er sie auflöste und er deutlich die gesammelte Erfahrung spüren konnte, welche auf ihn übertragen wurde, schaffte er es nicht, das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Etwas missmutig wandte er sich an Pain, der ihm jedoch nur sagte, er solle es weiter versuchen, solange bis er es schafft.
 

Nach dem er die Bunshins zum dritten Mal aufgelöst hatte, spürte er plötzlich ein seltsames Gefühl in sich. 'Jetzt schaffe ich es. Ich weiß, das ich es schaffen kann'

Entschlossen nahm er wieder das Blatt in die Hände und konzentrierte sein Chakra. Nach einer Minute öffnete er die Hand und jubelnd berichtete er Pain von seinen Erfolg.

„Ich habs endlich geschafft. Schaut mal Pain-sama: das Blatt ist in der Mitte zerschnitten.“

„Hm... Anscheinend besitzt du Fūton Affinität. Das ist ausgesprochen praktisch, da ich dieses am besten beherrsche. Nun da du es schaffst, dein elementares Chakra zu konzentrieren, können wir damit anfangen, einfache Fūton Jutsus zu üben. Je besser du in der Kontrolle wirst, umso stärker sind die Techniken, die du anwenden kannst. Fūton Jutsus können von einfachen Windhauchen bis zu alles zerstörenden Stürmen reichen. Außerdem musst du dir merken, das Fūton gegenüber Raiton im Vorteil ist, aber Nachteile gegen Katon hat. Nebenbei gibt es ein paar wenige Ninjas, die Aufgrund ihres Kekkei Genkais oder anderer besonderer Fähigkeiten in der Lage sind, zwei Elemente miteinander zu verbinden und somit ein neues erschaffen. Ich bin jedoch die einzige Person, die alle Elemente verwenden sowie kombinieren kann.“
 

Naruto machte großen Augen. „Im Ernst? Wieso?“

„Mein Rin'negan gibt mir die Macht, alle Techniken zu erlernen und einzusetzen.“ erklärte der Leader. Als ihn das Kind jedoch nur mit einem fragenden Blick anstarrte, deutete er mit dem Finger auf sein Auge.

„Ach deshalb sehen die so seltsam aus. Ist dieses Rin'negan das Kekkei Genkai deines Clans?“

Pain musste aufgrund des Wissensdurst des Jungen leicht schmunzeln. „Nein, es ist kein Bluterbe... jedenfalls nicht direkt.“

„Wie meinst du das, Pain-sama?“

Leise seufzte der Mann und ließ sich dann auf einen Stuhl in nieder. Mit einer Handbewegung deutete er Naruto an, es ihm gleich zu tun. Als sich die beiden schließlich gegenüber saßen, setzte er das Gespräch fort.

„Eigentlich wollte ich noch ein wenig warten, bis ich es dir erzähle, aber ich denke, dieser Zeitpunkt ist genauso gut wie jeder andere, ne? Aber zuerst einmal muss ich dir ein wenig über die Geschichte von Kakurezato beibringen. Hast du schon mal etwas von einem Rikudō Sennin gehört?“
 

Naruto legte die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. Früher manchmal, wenn er mal wieder von den Dorfbewohnern tyrannisiert wurde, schritt der Hokage ein und nahm ihn dann für den Rest des Tages mit zu sich in sein Büro, damit er in Sicherheit war. Jiisan, wie er Hiruzen immer nannte, war die einzige Person in Konoha, die er mit angenehmen Erinnerungen in Verbindung bringen konnte. Er hatte es immer gemocht, wenn er sich auf seinen Schoß setzen durfte und dem alten Mann beim Erzählen von Geschichten lauschte. Doch solche Momente waren eher spärlich gesät, da der Hokage meistens mit seiner Arbeit beschäftigt war oder sich mit dem Rat herumschlagen musste. Hiruzen hatte ihm dann oft Dinge aus seiner Vergangenheit berichtet, wie er beispielsweise zusammen mit dem Nidaime im zweiten großen Ninja-Krieg gekämpft hat oder auch von der Gründung Konohas. Doch egal wie sehr Naruto auch nachdachte, an jemanden namens Rikudō Sennin konnte er sich nicht erinnern.

Schließlich verneinte er Pains Frage mit einem Kopfschütteln. Der Leader hatte auch gar nicht erwartet, dass er Junge über diese Person Bescheid wusste. Es gehört nicht gerade zu dem Stoff, den man in Büchern findet oder der im Schulunterricht gelehrt wird.
 

„Dann hör mir gut zu, Naruto. Der Rikudō Sennin, von dem man sagt, er wäre der Begründer aller Jutsus und somit der Urvater der Ninjawelt, soll angeblich das Rin'negan besessen haben. Mit dieser unglaublichen Macht beendete er die Kriege und sorgte für eine Zeit des Friedens. Die Legende besagt außerdem, dass er einen Sohn hatte, der das Vermächtnis seines Vaters erbte. Dieser Sohn errichtete, im heutigen Reich der Wellen, das Dorf Uzushiogakure und gründete seinen eigenen Clan. Der Name dieses Clans war... Uzumaki.“

Naruto wäre beinahe von seinem Stuhl herunter gefallen, als er das letzte Wort vernahm. Ungläubig blickte er den Mann vor sich an. „Uzu-... Uzumaki?! So wie bei mir Uzumaki?“

„Ganz genau.“ bestätigte Pain gelassen.

Bei dem Jungen überschlugen sich die Gedanken. „Aber... aber das würde ja bedeuten, dass...?“

Amüsiert beobachtete der Leader den Blondschopf. „Ja, du bist einer der Nachfahren des Rikudō Sennins. Doch dies ist noch lange nicht alles, was ich dir erzählen wollte.“

Er schluckte. „Es gibt noch mehr?“

„Allerdings. Ich hatte dir ja bereits erzählt, dass der vorherige Jinchūriki des Kyūbis deine Mutter war, nicht wahr? Dies hatte einen ganz besonderen Grund. Die Kinder des Uzumaki Clans sind nämlich mit einem ausgesprochen langen Leben gesegnet und verfügen über spezielles Chakra, mit dem sich die Bijū kontrollieren lassen. Außerdem waren wir Spezialisten im Bereich der Fūin Jutsus.“

War Naruto bis jetzt noch nicht genug verwirrt, nun war es auf jeden Fall. „Huh? Wir? Was... Moment! Heißt das etwa, dass du...?!“ fragte er, während er mit dem Finger zitternd auf Pain zeigte.

Ein Lächeln umspielte die Lippen des Mannes. „Du scheinst es wohl langsam zu kapieren, ne? Wenn ich mich vorstellen darf: Uzumaki Nagato.“

„Nagato? Ich dachte, du heißt Pain?“

„Nun, Pain ist die Bezeichnung, die ich mir selbst gegeben habe. Mein richtiger Name lautete jedoch Nagato. Aber dies ist eine andere Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir, wenn du älter geworden bist. Wie auch immer...“ Er machte eine kurze Pause, um sich die nächsten Worte zu überlegen. „Aufgrund der engen Beziehung zwischen dem Senju Clan und dem Uzumaki Clan war es Brauch, dass jemand aus unserer Familie den Jinchūriki für den Kyūbi stellte, welcher sich seit Generationen im Besitz der Senjus befand. Zu dem Zeitpunkt, als sich das Leben von Uzumaki Mito, der Frau des Shodaime Hokage Hashirama Senju und Host des Kyūbis, dem Ende neigte, wurde eine Nachfolgerin für sie gesucht. Da ich noch zu jung war, fiel die Wahl schließlich auf Kushina, meine ältere Schwester.“

Die Kinnlade von Naruto klappte nach unten und seine Augen drohten förmlich herauszufallen, so sehr weitete sich seine Lieder, als realisierte, was diese Information bedeutete. „Aber... aber wenn Kushina meine Mutter ist und du ihr Bruder, dann... dann bist du ja auch mein... mein... Onkel?“

Im Gegensatz zu Naruto ließ sich Pain nicht aus der Fassung bringen. „Scheint so, ne? Naja, nachdem Kushina aus Uzushio fortgegangen war, habe ich sie über ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Die Ursache dafür war, dass unser Dorf zerstört wurde. Wie ich erst sehr viel später erfuhr, trug ein Mann namens Uchiha Madara Schuld an diesem Unglück. Meine Eltern lenkten die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich, wodurch ich fliehen konnte. Irgendwie schaffte ich es, mich an das Festland durchzuschlagen und landete dann schließlich im Reich des Regens, wo mich ein kinderloses Ehepaar aufnahm. In den Wirren des Bürgerkrieges wurden sie jedoch ermordet. Damals erwachte in mir das Rin'negan, mit welchen ich die Angreifer tötete. Natürlich habe ich damals noch nicht verstanden, wie das alles funktionierte. Als ich bettelnd durch die Straßen zog, traf ich auf die beiden anderen Waisen Konan und Yahiko. Nachdem wir unsere Ninja Ausbildung unter einem Mann namens Jiraiya abgeschlossen hatten, wurde Yahiko unser Anführer. Er war auch der eigentliche Gründer von Akatsuki. Im Alter von siebzehn Jahren begab ich mich schließlich nach Konoha, um meine ältere Schwester zu suchen. Ich war wirklich erstaunt, als ich erfuhr, das sie mit Minato, der seit einem Jahr Hokage war, verlobt wäre und nun sogar ein Kind von ihm erwartete. Obwohl das Wiedertreffen nach all der langen Zeit wirklich schön war, musste ich zurück nach Ame, da dort der Bürgerkrieg noch immer tobte. Wenige Monate darauf, überschlugen sich die Ereignisse: Yahiko wurde getötet und ich übernahm die Führung von Akatsuki. Kurze Zeit später erreichte mich die Nachricht, dass Kushina und Minato gestorben am Tage deiner Geburt gestorben wären und halb Konoha in Schutt und Asche läge.“
 

Naruto hatte schweigend der Geschichte zugehört. Tränen sammelten sich in den blauen Augen des Kindes. „Aber... aber wenn du... wus- stest das... ich dein... dein Neffe bin... war- um hast du dich dann nicht... nicht um mich ge- kümmert?“ flüsterte Naruto mit brüchiger Stimme.

Ein leises Seufzen entwich Nagatos Kehle. Langsam stand er auf und kniete sich dann vor Naruto nieder, um in ins Gesicht blicken zu können. „Es tut mir Leid... wirklich. Ich dachte damals, es wäre das beste, wenn du die in Konoha aufwachsen würdest. Der letzte Wunsch deines Vaters war es, dass man dich als Helden feiern sollte. Wie hätte ich ahnen können, dass man seinen Willen so mit Füßen tritt? Außerdem befand ich mich zudem Zeitpunkt noch im Krieg mit Sanshōuo no Hanzō. Ich weiß, dass entschuldigt alles nicht, warum ich mich nicht um dich gekümmert habe... trotzdem tut es mir aufrichtig Leid. Bitte verzeih mir.“

Allmählich beruhigte sich der Junge wieder. Schniefend zog er die Nase hoch, während er sich mit dem Ärmel seiner Jacke die Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Es ist schon gut... du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ sagte er und zwang sich zu einem bittern Lächeln. Die ganzen Informationen gaben ihm zwar viel Stoff zum Nachdenken, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Er musste sich zusammenreißen.

Zögernd erwiderte Nagato das Lächelnd. „Danke Naruto.“ Nun erhob er sich wieder. „Ich denke... wir sollten jetzt mit dem Training fortfahren oder möchtest du lieber aufhören, um ein wenig Zeit für dich zu haben?“

„Nein, es geht schon. Ich komm schon klar damit. Schließlich bin ich der Sohn des Yondaime. Machen wir also weiter.“
 

Der Leader von Akatsuki nickte leicht. „Nun gut, wie du meinst. Dieses Jutsu solltest du jetzt eigentlich schnell hin bekommen. Es heißt Fūton Daitoppa und ist ein Jutsu des Rangs C. Du kannst damit einen Windstoß erzeugen. Desto mehr Chakra du einsetzt, desto stärker wird der Wind. Du siehst, es hängt alles von dir ab. Hast du soweit alles verstanden, Naruto?“

Dieser nickte nur und so fuhr Pain fort: „Die Fingerzeichen die du verwenden musst, sind: Tiger, Ochse, Hund, Hase, Schlange. Denke daran, dein Fūton Chakra zu verwenden. Erstelle wieder zehn Bunshins und übe die Technik. Ich werde ebenfalls Bunshins erschaffen und sie vor deine stellen. Wenn du das Jutsu beherrschst, solltest du sie zerstören können.“
 

So erstellten die beiden jeweils zehn Kage Bunshins und positionierten sie so, dass immer ein Pain einen Naruto gegenüberstand. Danach formten die Narutos die Siegel, streckten ihren rechten Arm nach vorne und riefen wie aus einen Mund „Fūton: Daitoppa“. Das war aber auch schon das alles, was passierte. Pain hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, dass der Gaki das Jutsu beim ersten Anlauf beherrschen würden.

„Hm... übe weiter Naruto. Ich werde mich zurückziehen, damit du alleine bist. Wenn es dir gelingt, meine Doppelgänger mit Fūton Daitoppa aufzulösen, kannst du für heute Schluss machen. Also, viel Glück.“
 

Mit diesen Worten verschwand der Rin'negan Träger und überließ Naruto sich selbst. Dieser konzentrierte sich voll und ganz auf das Training, um nicht an das Gespräch von vorhin denken zu müssen. Immer wieder versuchte er mit Daitoppa Pains Abbilder zu zerstören, doch hätte er genauso gut versuchen können, gleichzeitig nach links und nach rechts zu sehen. Da kam Naruto plötzlich eine Idee. Vielleicht würde sich am Ergebnis etwas ändern, wenn er beide Hände benutzen würde. Es war zwar nur eine kleine Hoffnung, aber er würde nichts unversucht lassen. Er war selbst sehr erstaunt, als nach den Worten Daitoppa wirklich ein Effekt eintrat. Der Pain vor ihm wurde von der Druckwelle weggefegt und an die Wand geschmettert wo er sich auch augenblicklich auflöste. Dies wiederholte sich noch insgesamt neun mal. Als nur noch der Pain vor dem echten Naruto übrig war, fiel Naruto etwas ein.

'Verdammt ich Baka... Ich habe ja ganz vergessen, meine Bunshins mal aufzulösen, damit ihr Wissen auf mich übertragen wird. Vielleicht hätte ich das Jutsu dann auch mit einer Hand hin bekommen. Naja was solls. Wenigstens weiß ich jetzt, dass die Wirkung des Jutsus mit zwei Händen verdoppelt werden kann.'
 

Also löste Naruto seine Kage Bunshins auf und stellte sich vor das letzten Abbild seines Onkels. Da er die ganze Zeit über die gleichen Siegel geübt hatte, konnte er diese nun in einer atemberaubenden Geschwindigkeit formen. Laut rief „Fūton: Daitoppa“ und streckte seine rechte Hand in Richtung Pain. Dieser wurde, ähnlich wie die anderen Bunshins zuvor, von der Druckwelle weggestoßen, doch diesmal verschwand er schon, bevor er an die Wand prallte. Zufrieden mit seinen Erfolg zog sich Naruto in sein Zimmer zurück, duschte und übte nach den Essen noch mit den Katana, um sich abzulenken. Als er schließlich todmüde im Bett lag, überkamen ihn wieder die Gedanken an die vielen Erkenntnisse, die er heute erfahren hatte. Er hatte diese Nacht einen unruhigen Schlaf...
 

Wie gewohnt stand Naruto kurz nach 8:00 auf und erledigte seinen morgenlichen Waschgang. Weil er noch etwas Zeit hatte, bevor er zum Frühstück musste, nahm er sein Bokutō und setzte sich auf sein Bett. Er lies die Holzwaffe ein Paar mal durch seine Hände gleiten und dachte währenddessen über die letzte Tage nach. Da kam Naruto ein Geistesblitz und bevor er sich zur Küche aufmachte, um was zu essen, erschuf er einen Kage Bunshin, welchen er in seinen Zimmer zurückließ, damit er mit dem Schwert üben konnte.
 

„Ah da bist du ja endlich, Naruto-kun. Wie du ja schon bereits weißt, werden wir uns heute mit Taijutsu auseinander setzen. Taijutsu ist wohl der einfachste Bereich, da du dir keine Fingerzeichen zu merken brauchst. Du wirst trainieren, in dem du verschiedene Kata Abläufe übst, ähnlich wie du es schon bei Kisame gemacht hast. Hier ist es halt nur ohne Schwert. Die Kata ist der Grundbaustein, Naruto-kun. Wenn du in einen Nahkampf verwickelt wirst, musst du dich an die verschiedenen Bewegungen erinnern, ohne viel nachzudenken. Sobald du den Angriff deines Gegners kommen siehst, musst du ihn erkennen und mit der richtigen Bewegung kontern. Bis du jedoch soweit bist, heißt die Devise: Üben, üben und nochmals üben. Also lass uns anfangen.“
 

Taijutsu machte Naruto zwar nicht soviel Spaß wie Kenjutsu, aber er musste erstaunt feststellen, das die Katas sich verdammt ähnlich waren. Außerdem nahmen ihn die Übungen so sehr in Anspruch, dass er alle störenden Gedanken aus seinen Kopf verbannen konnte. So fiel es ihm auch nicht schwer, jede Bewegung seines Senseis fehlerlos nachzumachen.Naruto auch nicht schwer, jede Bewegung seines Senseis fehlerlos nachzumachen.

'Kisame hat wirklich nicht untertrieben, als er sagte, Naruto-kun wäre ein Naturtalent. Vielleicht sollten wir allmählich zur nächsten Stufe übergehen.'
 

„Nun gut Naruto-kun, dann lass mal sehen, wie gut du das Gelernte im Kampf einsetzen kannst. Greif mich an!“

Etwas zaghaft kam der Blondschopf der Anweisung nach. Wieder und wieder versuchte er, die Verteidigung des Uchihas zu durchbrechen, aber es gelang ihm nicht. Nach 30 Minuten stand er schnaufend da und so sprach Itachi: „Ist das alles was du kannst Naruto-kun?? Dann bin ich jetzt wohl an der Reihe." Überrascht von dem plötzlichen Angriff seines Lehrers, schaffte es Naruto gerade so noch, den Seitentritt auf seine Rippen mit dem Arm zu blocken. Aber großartig Möglichkeit zum Ausruhen wurde ihm nicht geboten, da er im nächsten Moment die Faust, welche auf seinen Brustkorb zielte, abfangen musste. Obwohl er sich so gut er konnte zur Wehr setzte, wurde er nach knapp 15 Minuten von Itachi überrumpelt und flog nach einen weiteren Tritt mehrere Meter durch den Raum. Keuchend lag er mit schmerzerfüllten Gesicht und geschlossenen Augen auf den Boden.
 

„Das hat....weh getan.“ brachte er mit gequälter Stimme heraus.

„Der kleine Tritt? Der war doch alle Male nur gestreift. Außerdem wird ein feindlicher Shinobi auch keine Rücksicht auf dich nehmen. Na komm, steh auf Naruto-kun. Lass uns Schluss machen für heute.“

Stöhnend stützte Naruto sich mit den Händen auf den Boden und stand langsam auf. Nach ein paar wackeligen Schritten gaben seine Beine nach, aber anstatt auf den harten Boden zufallen, wurde er von Itachi aufgefangen. Er stützte ihn mit seinen Arm und erkundigte sich nach dessen Zustand.

„Alles in Ordnung mit dir?? Vielleicht habe ich es wohl doch etwas übertrieben. Gomen.“

„Nein...ist schon...gut. Es ist wichtig...das ihr mich nicht....verwöhnt.“ antwortete Naruto und zwang sich zu lächeln. Er sah Itachi ins Gesicht, wobei sein eben aufgesetzte Lächeln schlagartig wieder verschwand. Mit vorwurfsvoller Stimme sagte er nun: „Itachi-sensei!!! Das ist nicht fair. Wieso habt ihr euer Sharingan im Kampf benutzt? Da ist es doch logisch, das ich keine Chance habe.“

„Ups, hab gar nicht daran gedacht, weil ich das ja immer aktiviert haben. Sorry Naruto-kun“ erwiderte Itachi etwas verlegen.

„Hmpf, und das soll ich dir abkaufen, huh? Naja, ich glaube es geht wieder einigermaßen.“

Also lies Itachi den Jinchūriki los, der sich tatsächlich wieder auf eigenen Beinen halten konnte.

„Ich geh dann mal in mein Zimmer. Bis zum nächsten mal, Sensei“

„Machs gut Naruto-kun. Und nochmals Entschuldigung.“

„Schon in Ordnung. Also, wir sehen, Itachi-niisan.“
 

Als sich die beiden verabschiedet hatten, ging Naruto auf sein Zimmer und duschte sich. Er löste noch den Bunshin auf, bevor er sich erschöpft in sein Bett warf, irgendwie hatte er heute absolut keinen Appetit. Es dauerte auch nicht lange, da konnte man ihn leise schnarchen hören.
 

Der nächste Morgen verlief wie immer und so befand sich Naruto Punkt um neun im Trainingsraum und wartete auf seinen heutigen Lehrer. Er war schon gespannt darauf, wer es sein wird und vor allem, was er bei diesen lernen wird. Lange brauchte sich der Blondschopf auch nicht zu gedulden, als nach wenigen Minuten sein Sensei auch schon durch die Tür kam. Es war eine junge hübsche Frau mit azurblauen Haaren in denen eine weiße Blume steckte. Naruto schaute sie eine ganze Weile mit großen Augen an, bis er merkte wie unhöflich sein Verhalten war und er verlegen den Kopf senkte.
 

„Was hast du denn Kleiner?? Gehts dir etwa nicht gut, oder bist du so geschockt von meinen Anblick, das du lieber deine Füße betrachtest?“

„Was?...Ja, äh ich meine nein“ Naruto wurde nun sichtlich rot im Gesicht, was der blauhaarigen Schönheit nicht unentdeckt blieb und sie deshalb leise kichern musste.

„Du bist irgendwie süß, Kleiner. Ich bin übrigens Konan.“ Unnötig zu sagen, das Narutos Kopf nun eher einer Tomate ähnelte, als irgendwas sonst.

„I-ich bin Na-Na-Naruto.“ brachte der Blondschopf stotternd hervor.

„Schön dich kennen zu lernen, Naruto-chan. Nagato hat mir schon viel von dir erzählt... Auf jeden Fall werde ich dich heute unterrichten. Dafür habe ich dir ein Buch mitgebracht. Es ist eigentlich Lehrstoff der Oi-Nins von Kiri Gakure; Kisame hat es mir besorgt. Dort drin wird die Anatomie des Menschen ausführlich erläutert. Ich möchte das du es dir während deiner Ausbildungszeit genau durchliest und dir alles merkst. Es ist wichtig, das du weist, wie der menschliche Körper aufgebaut ist, denn dann ist es dir möglich, gezielt bestimmte empfindliche Stellen und Vitalpunkte anzugreifen. Das hilft dir, wenn du beispielsweise dein Opfer mit nur einer Bewegung töten willst oder aber auch, wenn du es nur in die Bewusstlosigkeit befördern möchtest.“ Sie gab Naruto ein dickes Buch, das etwas mehr als 1000 Seiten hatte. Danach holte sie eine Schriftrolle hervor und nachdem sie das Fūin aufhob, erschien eine detailgetreu nachgebaute Puppe eines Menschen.
 

„Diese Puppe hat Sasori extra für deinen Unterricht gebaut und wir können an ihr genauso gut üben, als wäre es ein echter Körper; Ich wollte mir die Autopsie aufsparen, bis du ein wenig älter bist.“

Konan erklärte Naruto allerlei über den menschlichen Körper; über Knochenbau, Blutkreislaufsystem, Organe und Chakrapunkte. Dabei zeigte sie ihm besonders empfindliche Stellen und wie man diese am besten angreifen konnte. Obwohl es alles ziemlich kompliziert und schwer zu merken war, machte es Naruto ungemein Spaß. Seine Lehrerin war ziemlich nett und so verflog Narutos anfängliche Schüchternheit allmählich. Er stellte ihr immer wieder neue Fragen, welche sie auch lächelnd beantwortete.

'Der Kleine ist ganz schön wissbegierig... so wie Yahiko früher.' dachte sie sich.
 

„So das wärs dann für heute, Naruto-chan. Ich freu mich schon auf nächste Woche. Und vergess nicht das Buch zu lesen.“

„Werde ich machen. Tschüss, Konan-sama. Bis zum nächsten Mal.“

Konan lächelte den Jinchūriki daraufhin zuckersüß an, wobei dieser wiederum puterrot anlief und sich schnell verdrückte. Der Frau machte es wirklich ausgesprochen Spaß, ihn in Verlegenheit zu bringen. 'Hihi, wie süß kleine Kinder doch sind. Schade das Nagato sich bisher keine Kinder wünscht...'
 

Gerade als er schon zur Tür raus war, rief Konan ihn nochmal zurück.

„Ich hab hier ein Geschenk für dich Naruto-chan.“

Verblüfft beobachtete der Blondschopf, wie Konan aus dem nichts ein Blatt Papier her zauberte und es in Sekundenschnelle zu einen herrlichen Origami faltete. Als sie es ihm in die Hand drückte, war er sprachlos vor Freude. Noch nie hatte ihm jemand etwas geschenkt und deshalb wusste er die Geste der Blauhaarigen besonders zu schätzen. Er verbeugte sich tief und sprach. „Domo arigato gozaimasu, Konan-sama“

„Hab ich doch gerne gemacht. Ich mag dich, Naruto-chan. Nun solltest du aber gehen, sonst verpasst du das Abendbrot.“

Nachdem er ihr nochmals seinen Dank ausgesprochen hatte, ging er auf sein Zimmer und platzierte das Origami ganz vorsichtig auf seinen Schreibtisch...
 

Am nächsten Tag wurde der Gaki von den Sonnenstrahlen und den Gesang der Vögel, welcher durch das geöffnete Fenster deutlich in Naruto Zimmer drang, geweckt. Etwas genervt zwickte er die Augen zusammen und stülpte sich das Kopfkissen über die Ohren, um endlich seine Ruhe zu haben. Doch leider war ihm der Erfolg vergönnt und so ringte er sich am Ende doch noch durch, sich aus seinen gemütlichen Bett zu erheben. Geschockt stellte er fest, das es bereits 12:00 war. Schnell erledigte er seine Morgentoilette, schlüpfte in seine Sachen und sprintete zur Küche, um das Mittagessen nicht zu verpassen.
 

Beruhigt stellte er fest, dass außer Deidara, Pain und Konan noch keiner anwesend war. Der Leader erläuterte Deidara gerade dessen nächste Mission und warf Naruto nur einen flüchtigen Blick zu. Deshalb fragte er Konan, ob er ihr beim Kochen helfen könnte. Erfreut über sein Angebot, nahm sie seine Hilfe lächelnd an. Während die beiden das Essen vorbereiteten, unterhielten sie sich noch etwas und als es alles fertig war, trudelte auch schon der Rest der 'Verbrecher Organisation' ein.
 

Nachdem sich alle begrüßt hatten nahmen sie ihre Plätze ein und erwarteten die Mahlzeit. Naruto saß zwischen Deidara und Itachi, welche wiederum neben Sasori und Kisame saßen. Gegenüber befand sich Tobi, welcher gerade die Geduld seines Nachbarn Hidans sehr durch seinige nervige und kindische Art strapazierte. Am Kopfende saß Pain, der mit Konan gerade einen innigen Kuss tauschte. Allen in allem war dies wohl nicht das, was ein außenstehender Mensch sich unter der gefürchtetsten Gruppierung Kakurezatos vorstellte.
 

Die Teller waren schon halb geleert, als die Tür aufgestoßen wurde und ein weiteres Mitglied hereingerauscht kam. Da er eine Maske trug, war es für Naruto unmöglich, dessen Gesicht zu identifizieren. Der Neuankömmling grüßte alle und setzte sich dann neben Hidan, um auch etwas zu essen.

„Oi oi oi. Kakuzu! Weist du, das du stinkst, verdammt?! Hättest du dich nicht waschen können, bevor du hergekommen bist?“ beschwerte sich der Jashinist aufbrausend.

„Im Gegensatz zu dir, bin ich ja auch sehr beschäftigter Mann.“ entgegnete der Angesprochene seelenruhig und warf dabei einen Blick auf seinen silbernen Koffer, den er neben sich gestellt hatte.

„Bist du scheiße, oder was?!? Was machst du überhaupt mit all den Geld. Das ist so ein sinnloser Grund zum kämpfen.“

„Reiz mich nicht Hidan, oder ich töte dich.“

„Hahaha, versuchs doch.“

„Mann, könnt ihr euch nicht mal zusammen reißen?! Ihr geht mir auf den Zeiger.“ mischte sich Deidara genervt in das Gespräch mit ein.

„Na wenn du mich so lieb darum bittest, dann mache ich das auch sofort, Deidara-CHAN. Soll ich sonst noch was für dich tun, meine Süße?“ kam es vom Weißhaarigen.

„Hm, Kakuzu...ich habe nichts gesagt. Tu dir also keinen Zwang an, diesen Bastard in den Arsch zu treten“ erwiderte Deidara nun kalt.

„Es reicht. Benehmt euch!“ schritt Pain ein.

'Hm. Ohne Pain-sama würden die sich wohl ständig die Köpfe einschlagen, huh? Das ist wirklich ein ganz schön bunter Haufen' dachte sich der Jinchūriki ein wenig belustigt.
 

Das Essen wurde fortgesetzt und man unterhielt sich über viele verschiedene Dinge. Naruto fühlte sich, als würde er mit ihnen zu einer großen Familie gehören und musste bei den Gedanken unwillkürlich grinsen. Gekrönt wurde das ganze von zwei kleinen Lehmvögeln welche durch die Küche jagten und keine Möglichkeit ausließen, bei Hidan auf den Kopf zu landen um ihn pieksen, bis dann schließlich in einen atemberaubenden Feuerwerk explodierten.

Diesen Moment wird Naruto nie vergessen. Er hatte ein neues Zuhause gefunden und was viel wichtiger war: er hatte Freunde gefunden....Freunde die ihn akzeptierten wie er war, die ihn mochten. Er hatte endlich einen Grund zum leben...
 

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Fortsetzung folgt...

The Sword Of Wind

Weiter gehts. Die Frage wird nun beantwortet (also, was Kisame im letzten Chapter gemeint hat)

Viel Spaß beim lesen, wünsche euch.
 

The Sword Of Wind
 

Es war ein ruhiger Frühlingstag im Nami no Kuni. Die Sonne hatte erst vor kurzen den Horizont überschritten und man konnte vereinzelt das Zwitschern der Vögel hören, welche freudig den neuen Morgen begrüßten. Überall erblühten die ersten Blumen und die Bäume der Wälder waren bereits mit einer üppigen Schicht saftiger Blätter geschmückt, an denen sich der Frühlingstau sammelte und dann in winzigen Tropfen auf die Erde viel. Es war ein so friedlicher Anblick, das man am liebsten die Augen geschlossen hätte und sich wünschte, das dieser Moment nie vorüber gehen würde.
 

Durch diese Idylle streiften zwei Personen, welche aufgrund ihrer Geschwindigkeit nur als verschwommene Schemen auszumachen waren. Beide trugen einen langen schwarzen Mantel mit roten Wolken und dazu einen kegelförmigen Strohhut an dem weise Papierstreifen und Glöckchen herunter hingen, welche es unmöglich machten, das Gesicht der Zwei zu erkennen. Ihr Ziel war ein Schrein, der in der Nähe des Wellendorfes stand.
 

„Wie weit ist es noch??“

„Nicht mehr weit; wir müssten bald da sein. Überlass mir einfach das Reden.“

„Gut.“

Nach diesem kurzen Wortwechsel kam mit dem Torii auch schon der Shintō Schrein in Sicht. Es war ein mittelgroßer Gebäudekomplex, bestehend aus dem Shaden und zwei, links und rechts daran anschließenden, Bekkū.

Die beiden Personen erreichten das Hauptgebäude der Anlage und die Größere wollte gerade an die Tür klopfen, als diese schon zur Seite geschoben wurde.
 

„Ich habe dich bereits erwartet, Kisame“ sagte ein alter Mann, der ebenfalls wie ein Fischmensch aussah und dessen extrem langen weißen Haare kunstvoll gesteckt waren. Auf seinem Rücken hatte er ein kunstvoll verziertes Schwert geschnallt und in der Hand hielt einen hellbraunen Gehstock als zusätzliche Stütze. Ohne ihn genauer kennen zu müssen, war er eine Präsenz von Lebenserfahrung und Weisheit.
 

„Wie von euch zu erwarten, Saya-sama.“ antwortete Kisame.

„Hm... komm herein und erzähle mir von deinen Anliegen. Aber wer ist dieser junge Herr dort, wenn ich fragen darf?“

„Dies ist mein Schüler Naruto. Er ist auch der Grund wieso ich hergekommen bin, Meister.“

„Wie ich es mir gedacht habe. Dieser Junge strahlt eine ungewöhnlich starke Aura aus.“

„In der Tat...Ich habe ihm alles beigebracht was ich von euch gelernt habe, Meister. Er ist ein Naturtalent. Zwar gebe ich es nur ungern zu, aber er hat mich wohl schon längst übertroffen."

„Soso. Mein bester Schüler wurde also von seinen Schüler übertroffen, huh? Das klingt tatsächlich interessant. Du bist bestimmt hergekommen um ein Schwert für deinen Jüngling zu erbitten, oder?“

„Eure allumfassende Weisheit ist wie immer ungetrübt. Ich bin beschämt. Trotzdem bin ich mir sicher, das es kein Zufall ist, das Naruto so gut mit der Klinge ist. Es muss Schicksal sein. Ich bin mir sicher das er würdig ist, das legendäre Katana tragen zu dürfen.“

„Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Das Schwert wovon du sprichst, sucht sich seinen Meister selbst; genau wie dein Samehada. Lange Zeit war es in meinen Besitz, doch habe ich es der Natur zurückgegeben, damit es an die nächste Generation übergehen kann. Wenn dein Schüler reinen Herzens sein sollte, wird es sich ihm von selbst offenbaren. Der Geist des Windes wird erkennen, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst, oder nicht. Mehr kann ich leider nicht für dich tun, Kisame.“

„Hm... Ich hatte schon so etwas in der Art befürchtet. Dennoch, vielen Dank, Meister. Ich würde gerne länger bleiben, um mit euch zu reden, aber wir haben noch einen wichtigen Auftrag zu erledigen.“

„Es tat gut, dich nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Gehe nun. Aber pass auf dich. Ich spüre großes Unheil über euch schweben.“

„Danke. Lebt wohl, Saya-sama“
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

„Dies war also euer Lehrer, Kisame-san?“ fragte Naruto, als sie den Tempel hinter sich gelassen hatten.

„Ja. Bei ihm habe ich Kenjutsu studiert. Doch nicht nur das: er hat all diejenigen trainiert, die man heute unter den Sieben Schwertkämpfern des Nebels kennt. Im Grunde hat er uns den Titel gegeben.“ antwortete der Fischmensch.

„Stimmt. Davon habt ihr mir mal erzählt. Kirigakure brüstet sich ja damit, das diese Schwertkämpfer ihren Dorf unterstellt wären, aber in Wirklichkeit sollen sie für Gerechtigkeit in Kakurezato sorgen. Die Hilflosen verteidigen und den Armen helfen. Deshalb seit ihr auch in Akatsuki. Damit wir für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt sorgen können.“

„Richtig Kleiner. Wir sollten uns jetzt aber langsam beeilen, nicht das Itachi-san sich am Ende noch aufregt. Außerdem ist dies auch deine erste Mission als Mitglied von Akatsuki. Du darfst Pain nicht enttäuschen.“

„Keine Sorge. Ihr werdet alle stolz auf mich sein können... dennoch, ich verstehe nicht wozu das alles gut sein soll. Warum müssen wir das Team von Itachis dummen Bruder überwachen?“

„Wir sind weit außerhalb der Grenzen des Feuerreiches. Von daher besteht die Möglichkeit, das Orochimaru sich aus seinen Loch traut und versuchen wird, den Körper von Sasuke zu übernehmen. Wir wollen ihm da ein Strich durch die Rechnung machen und falls er sich wirklich zeigen sollte, werden wir alles daran setzen ihn zu töten. Er hat schließlich noch etwas, das uns gehört...“

„Ich bezweifle ehrlich gesagt, das er hier aufkreuzen wird... es passt nicht zu ihm.“

„Tja, sicher kann man sich bei ihm nie sein.“
 

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„Sasuke! Du kümmerst dich um den Jungen. Ich werde nehme mir Zabuza vor.“

„Alles klar“ antwortete ein Junge mit rabenschwarzen Haaren, gleichfarbigen Augen und einen Anzug, der auf den Rücken das Zeichen des Uchiha Clans trug.

„Sakura, du beschützt den Brückenbauer.“

„Hai, Kakashi-sensei“ kam es von einer Kunoichi mit rosa Haarfarbe. Ansonsten sah sie eher schwach aus.
 

Team 7 hatte die Aufgabe, den Brückenbauer Tazuna zu beschützen, war dabei jedoch auf zwei mächtige Feinde gestoßen: Zabuza, einen der Sieben Schwertkämpfer des Nebels und ein unbekannter junger Shinobi, welcher aber unglaubliche Fähigkeiten besaß. Bei ihren ersten Aufeinandertreffen konnte Kakashi Zabuza vertreiben, jedoch starb dabei Takeru, ein Mitglied des Teams. Nun standen sie sich wieder gegenüber auf der unvollendeten Brücke, welches das Dorf mit den Festland verbinden sollte.
 

„Hehe, es wird Zeit für meine Revanche, Kakashi.“ sprach Zabuza gehässig.

„Du solltest dich anstrengen; denn dies wird dein letzter Kampf sein.“ erwiderte der Angesprochene kühl.

„Wenn du dich da mal nicht überschätzt.“
 

Zabuza zückte sein großes Schwert und rannte auf Kakashi zu. Dieser schaffte es gerade noch, ein Kunai zu zücken um sich zu verteidigen. Immer und immer wieder blitze der Stahl dort auf, wo die beiden Waffen aufeinander trafen und versprühten dabei Funken. Kakashi hatte es nur seinen Sharingan zu verdanken, das er überhaupt in der Lage war, sich mit der, in Vergleich zu Zabuzas, mickrigen Waffe zu verteidigen. Der Nukenin kannte diese lästige Fähigkeit des Copynins ja schon von ihrer letzten Begegnung und so hatte er sich auch schon eine passende Antwort darauf überlegt. Er sprang ein paar Meter zurück, warf Kubikiri Hōchō in die Höhe und formte schnell ein paar Siegel. Danach rief er „Kirigakure no Jutsu", worauf sich ein dichter Nebel über das Schlachtfeld legte. Anschließend fing er sein Schwert wieder auf.
 

'Das ist schlecht. Ich kann mein Sharingan nicht einsetzen, wenn ich den Gegner nicht sehe. Ich muss mir was einfallen lassen.'

Doch lange Zeit zum überlegen blieb Kakashi nicht, da Zabuza schon wieder zum Angriff ansetzte. Nun hatte der grauhaarige Ninja ein gewaltigen Nachteil, da er sich nur schwer mit seinen Kunai vor dem Enthaupterschwert schützen konnte, welches des öfteren versuchte, Kakashis Kopf von seinem Hals zu trennen. Obwohl das am Ende nicht gelang, erlitt der Copynin schließlich doch eine tief Wunde am Bauch. Voller Schadenfreude löste Zabuza den Nebel auf um ein besseren Blick auf sein Opfer zu bekommen, welches er gleich töten würde.
 

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„Hm...Soll ich eingreifen, Kisame-san? Oder wollt ihr euch, um den Verräter kümmern?“

„Nein. Ich überlasse ihn dir. Das ist eine gute Möglichkeit, zu zeigen, was du bei mir gelernt hast, Naruto. Dieser Zabuza ist schon lange eine Schande für unseren Orden. Zeig ihm, was ein echter Schwertkämpfer alles kann.“

„Werde ich machen.“
 

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„Kukuku, Kakashi. Hattest du nicht vorhin noch große Töne davon gespuckt, das dies mein letzter Kampf sein wird? Doch jetzt liegst du hier halb tot rum. Ich muss zugeben, ich bin etwas enttäuscht, aber ich werde deinen Elend nun ein Ende setzen. Mach dich bereit zu sterben.“

Zabuza holte weit mit seinen Schwert aus und zielt auf den Hals seines Gegners. Dieser konnte sich aufgrund seiner Verletzung und seines Blutverlustes nicht mehr bewegen und erwartete nun mit geschlossenen Augen seinen Tod. Er dachte nochmal an sein Leben zurück...Er schaffte es damals nicht Obito zu beschützen, bei Rin versagte er ebenfalls und auch sein eigenes Team war wegen seiner Unfähigkeit nun dem Untergang geweiht. Er hatte sie im Stich gelassen...
 

Doch anstatt er spürte, wie das Enthaupterschwert seinen Namen gerecht wurde, hörte er nur ein Klirren, das klang, als würden zwei Klingen aufeinander treffen. Als er hochschaute, erblickte er eine Gestalt in einen schwarzen Umhang mit roten Wolken.

„Wer zum Teufel bist du?! Etwa ein Verbündeter dieser Konoha Ratte? Antworte gefälligst!“ rief Zabuza wütend und etwas verwirrt.

„Wer ich bin, hat dich nicht zu interessieren. Diese 'Konoha Ratte' hatte jedoch gar nicht so Unrecht damit, das dies dein letzter Kampf sein wird. Aber ich bin kein Unmensch. Du sollst wenigstens das Gesicht desjenigen kennen, der dich gleich töten wird.“ antwortete Naruto mit ruhiger Stimme und schob dabei seinen Strohhut zurück, sodass man sein Gesicht sehen konnte. Viel hatte er sich in den letzten sieben Jahren nicht verändert. Er war nun 1.60 groß, hatte immer noch blonde Haare, welche er nun aber länger trug, azurblaue Augen und war deutlich muskulöser geworden. An den Finger- und Fußnägeln trug er orangen Nagellack und auf den Rücken war eine, nun leere, Schwertscheide befestigt.

Kakashis Augen weiteten sich bei diesen Anblick. Es konnte einfach nicht sein...dieser Junge, er sah genauso aus wie sein ehemaliger Sensei; und dies konnte nur eines bedeuten. Doch bevor weiter denken konnte, umfing in Dunkelheit und er glitt in den sanften Schlaf der Bewusstlosigkeit über.
 

„Haha. Du bist ja lustig Kleiner. Du weist wohl nicht wer ich bin, huh? Ich bin Zabuza, der Dämon des Nebels, einer der Sieben Schwertkämpfer. Als ob ein Rotzlöffel wie du mich töten könnte.“ bei diesen Worten musste er lauthals lachen. Naruto entgegnete jedoch ganz gelassen.

„Ich weiß sehr wohl wer du bist. Doch trägst du den Titel zu Unrecht. In Namen von Kisame-san, werde ich deine Schande rein waschen.“ Als der Name Kisame fiel, wurde Zabuza unruhig.

'Was hat dieses Kind mit Kisame zu tun. Er kann unmöglich sein Schüler sein. Das macht doch keinen Sinn.'
 

Ohne weiter Worte zu verlieren, setzte der Blondschopf zum Angriff an. Er zielte mit seinen Katana auf den Schwertarm von Zabuza, dieser parierte aber den Schlag und holte zum Konter aus. Mit einen Rechtshieb auf Narutos Seite plante er, diesen glatt in zwei Hälften zu zerschneiden, doch tauchte Naruto geschmeidig unter der Klinge durch und nutze Zabuzas offene Verteidigung aus. Obwohl Zabuza noch nach Hinten ausweichen konnte, kam er nicht um einen langen Kratzer, der sich quer über seinen Oberkörper zog , herum.

'Mist, ich habe ihn verfehlt' dachte sich der Jinchūriki etwas enttäuscht.

'Dieser Bengel ist extrem gut. Zwar sind seine Schläge nicht besonders stark, dafür aber außerordentlich schnell. Ich muss aufpassen...' schoss es den ehemaligen Kiri Nin durch den Kopf, als er seine leicht blutende Wunde betrachtete.
 

Doch Zeit für lange Pausen war niemanden vergönnt und so prallten die Klingen der Beiden bald darauf in einen blitzschnellen Schwertwirbel gegeneinander. Naruto werte gerade einen horizontalen Hieb ab und machte einen Schritt nach Hinten. Zu seinen Pech war aus irgendeinen Grund die Fläche vereist, weshalb er ausrutschte. Zabuza fackelte nicht lange und nutzte seinen Vorteil aus. Er vollführte einen Tritt gegen den fallenden Naruto, welcher umgehend weg geschleudert wurde. Sofort danach setzte Zabuza zu einen Sprung an, das große Schwert über den Kopf haltend, um Naruto mit einen gewaltigen Hieb zu zerspalten. Der Aufprall von Kubikiri Hōchō erzeugte eine Staubwolke, welche die beiden Kontrahenten verschluckte. Zabuza war schon siegessicher, doch wurde er enttäuscht, als die Sicht wieder klar wurde und er den Blondschopf erkannte, welcher es noch geschaffte hatte sein Schwert über sich zu erheben und mit beiden Händen den Angriff parieren konnte. Doch entging ihm nicht, dass das schmale Katana diese Attacke nicht unbeschadet überstanden hatte; eine tiefe Kerbe zog sich durch das Metall.

'Mein Schwert ist nicht gut genug für einen solchen Kampf....Noch ein paar Hiebe, und es zerberstet. Ich muss weiteren Angriffen ausweichen und ihn bei einer günstigen Gelegenheit mit einen Streich töten.' dachte sich der Blondschopf beunruhigt.
 

Er stoß Zabuza weg und erhob sich, doch sah er gleich wieder das Schwert seines Gegners auf sich zu kommen. Er duckte sich zur Seite weg und tänzelte danach, jeder Attacke ausweichend, um seinen Feind herum. Seine Beinarbeit war makellos und er war wie schon in einen Tranceartigen Zustand. Er sah nicht nur, wohin die Schläge seines Feindes landen würden; er wusste es, er spürte es mit allen Sinnen. Zabuza wurde immer ungeduldiger. Es nervte ihn, das ein Kind ihn so leicht vorführen konnte. Deshalb rammte er plötzlich sein Schwert in den Boden, formte rasant viele Fingerzeichen und rief „Suiton: Suiryūdan no Jutsu“.
 

Ein riesiger Wasserdrache schoss auf Naruto zu, welchen er unmöglich noch ausweichen konnte. Deshalb sammelte er schnell sein Windchakra und leitete es in seine Klinge, welche dadurch grün-bläulich schimmerte. Das Chakra verlängerte das Katana und mit einen weit ausgeholten Vertikalhieb spaltete er die auf ihn zukommenden Wassermassen. Zu beiden Seiten schoss das Wasser an ihm vorbei, doch hatte er keine Zeit sich auszuruhen. Zabuza kam über das Schlachtfeld gerast und griff mit einen oberen Seitwertshieb an, welchen Naruto mit seiner Waffe so abwehrte, das beide Klingen nun gekreuzt waren und sich die Gegner gegenüberstanden. Beide übten Druck auf ihr Schwert aus, um den anderen zurück zustoßen. Ein unheilverkündendes Knacken drang zu Narutos Ohren und seine Befürchtung bestätigte sich, als er bemerkte, wie sich kleine Risse über die gesamte Klinge zogen.
 

„Das ist dein Untergang, Bengel.“ lachte das Monster aus den Nebel und freute sich schon, das Blut seines Feindes zu schmecken.

'Das wars dann wohl... Ich habe euch enttäuscht Meister.' dachte Naruto frustriert und erwartete jeden Augenblick, das sein Schwert zerbrach. Doch blieb dies auf unerklärliche Weise aus. Die Sonne war nun soweit über den Horizont, das sie das Gebiet des Kampfes in ein warmes Licht tauchte. Ein sanfter Wind kam auf, welcher sich um Naruto schlängelte und sich dann wie ein Vortex um sein Katana wand.

„Was geht hier vor sich? Was machst du??“

'Das wüsste ich allerdings auch gerne.'
 

Er war sehr überrascht als er in seinen Gedanken eine fremde Stimme hörte, welche definitiv nicht zu Kyūbi gehörte.

'Ich bin Kagura, der Geist des Windes.' drang eine weibliche Stimme durch seinen Kopf.

'Der Geist des Windes?' fragte der Blondschopf in seinen Gedanken.

'Ja. Ich habe dich beobachtet Jüngling... schon eine lange Zeit über. Du hast dich in den vergangenen sieben Jahren enorm weiterentwickelt. In diesem Kampf hast du dich, wie es sich für einen wahren Kendoka gebührt, ausgesprochen ehrenhaft verhalten und selbst dann auf Jutsus verzichtet, als dein Gegner dies nicht tat. Du hast dir meinen Respekt verdient und deshalb werde ich dir meine Kraft leihen. Nimmst du sie an?'

'Was? Natürlich. Aber von welcher Kraft sprecht ihr?'

'Das wirst du noch sehen....'
 

Nachdem das telepathische Gespräch beendet war, warf Naruto einen Blick zu seiner Waffe. Der Vortex wurde immer intensiver und die Klinge leuchtete auf einmal in einen grünen Glanz, obwohl er nicht sein Fūton Chakra in sie leitete. Die Risse, wie auch die Kerbe verschwanden und Klinge verlängerte sich auf einmal um gut 30 Zentimeter. Ein feines Mosaik Muster verzierte die Fläche zwischen Hamon und Mune der Klinge. Das selbe kunstvolle Muster zog sich auch über den Griff und die Scheide, die beide aus einem hellbeigen Holz gefertigt waren. An der Scheide war zudem ein purpurnes Zierband aus Seide befestigt. Die Kashira und das Stichblatt waren schwarz lackiert.
 

Als die Verwandlung abgeschlossen war, ebbte der Wind ab. Die neue Waffe funkelte im Sonnenlicht und Naruto spürte, welche enorme Macht von ihr ausging.

Der Akatsuki war äußerst verblüfft über diese plötzliche Wendung und fasste neuen Mut.

'Das ist also diese Kraft... sehr beeindruckend. Ich kann spüren, wie die Energie des Schwertes pulsiert.'

'Dies ist Masamune; das Schwert des Windes und ich bin seine Behüterin; ich bin die Seele des Schwertes, und werde dir sowohl mit meiner Macht, wie auch mit meiner Weisheit zur Seite stehen.' erklang wieder die Stimme Kaguras.
 

Mit frischen Elan stoß er Zabuza von sich und setzte nun selber zum Angriff an.

„Fühle dich geehrt, Dämon des Nebels. Ich zeige dir nun meinen Kaze no Mai.“

In einer blitzschnellen Abfolge von Schwerthieben bearbeitete er Zabuza und tänzelte dabei geschmeidig wie eine Katze um ihn herum. Zabuza konnte nicht mithalten und als Naruto das Schwert seines Feindes nach oben weg geschlagen hatte, drehte das Schwert über seinen Kopf und lies seitlich auf seinen Gegner niedersausen. Dieser hatte keine Chance mehr, sich zu verteidigen und kurz darauf wurden beide mit warmen Blut bespritzt, als Naruto den Schwertarm Zabuzas abtrennte. Ein höllischer Schmerz durchfuhr den Schwertkämpfer aus Kiri und er musste qualvoll aufschreien. Etwas entfernt landete das Enthaupterschwert und blieb im Boden stecken.

Zabuza ging auf die Knie und versuchte vergeblich mit der verbleibenden Hand, den Blutstrom zu stoppen. Naruto näherte sich seinen Kontrahenten und atmete tief durch bevor er sprach: „Es ist vorbei, Zabuza. Du bist besiegt. Hast du einen letzten Wunsch?“

Eine Antwort blieb aus und so erhob Naruto Masamune, um Zabuzas Leben auszuhauchen. Doch stoppte er das Schwert, als auf einmal...
 

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Fortsetzung folgt...

Last Will

Etwas kürzer oO

Viel Spaß beim lesen
 

Last Will
 

Ein Junge mit langen schwarzen Haaren, blauen Yukata und einer Oi-Nin Maske war plötzlich vor Zabuza erschienen, sodass Naruto sein Angriff abbrechen musste, um den Jungen nicht zu verletzen. Wer war der Fremde?
 

Flashback:
 

„Gib lieber gleich auf. Ich will dich nicht verletzen, aber wenn du mir keine Wahl lässt....“ sprach der Junge mit der Maske.

„Hör mit deinen dummen Gerede auf! Du hast keine Chance gegen mich. Ich bin ein Uchiha.“ erwiderte Sasuke und griff an. Er schlug mit der rechten Hand gegen den Brustkorb des Maskierten, welcher die Hand abfing. Sasuke setzte mit einen Tritt auf die Rippen nach, doch wich sein Gegner auch diesen Angriff spielend aus. Der Uchiha warf als nächstes zwei Kunais auf den Jungen, welcher diese mit Senbon Nadeln präzise in der Luft abwehrte. Doch war dies nur ein Ablenkungs-Manöver gewesen. Sasuke flog durch ein paar Fingerzeichen und wollte gerade das Feuerjutsu einsetzen, als sein Feind direkt vor ihm erschien und er deshalb die Attacke nicht einsetzen konnte, weil er sonst auch sich selbst getroffen hätte. Der Junge grinste hinter seine Maske und schlug nun selbst auf den Bauch von Sasuke, der seinerseits es schaffte, das Handgelenk seines Gegners zu packen und somit einen Treffer vermied.
 

„Hm...ich würde sagen ein Patt, huh?“ sagte Sasuke.

„Nein. Ich hab gewonnen.“ antwortete sein Gegenüber ruhig und formte dann mit nur einer Hand Fingerzeichen. Sasuke wollte seinen Augen nicht trauen als er dies sah.

'Das geht doch nicht. Wie kann er einhändig Fingerzeichen formen? Was für ein mieser Trick ist das?' fragte sich Konoha Nin beunruhigt.

„Hijutsu: Sensatsu Suishō “ rief der langhaarige Junge und trat dabei kräftig auf den Boden, sodass die Wassertropfen in die Luft schossen und augenblicklich zu Eisnadeln gefroren, die nun auf den wehrlosen Uchiha niederprasselten. Dieser presste die Lippen zusammen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien zu müssen.
 

„Verstehst du nun, wie unterlegen du mir gegenüber bist? Gib bitte auf... ich möchte dich nicht töten...“

„Fick dich.“ keuchte Sasuke und gab den Jungen eine Kopfnuss, sodass dessen Maske ein Riss bekam und er ein paar Schritte zurück taumelte.

„Nun gut, dann werde ich jetzt richtig kämpfen. Ich hatte gehofft, es müsste nicht dazu kommen.“ sprach der Jagd Nin seufzend.

Er formte eine Reihe von Siegeln und sagte dann „Hijutsu: Makyō Hyōshō". Sasuke konnte überhaupt nicht reagieren, als plötzlich dutzende von Eiswänden vor ihm erschienen und ihn einkreisten.

Der Junge tauchte in das Eis und sprach dann: „Dies ist mein stärkstes Jutsu. Du kannst ab jetzt nicht mehr entkommen.“

Danach schoss er aus dem Spiegel hervor, warf ein paar Senbon Nadeln auf sein Opfer und verschwand kurz darauf wieder in einen anderen Spiegel. Das alles geschah in so kurzer Zeit, das Sasuke erst realisierte was gerade passiert war, als der Schmerz durch seinen Körper fuhr. Dieser Angriff wiederholte sich immer wieder und es dauerte nicht lange, da war der Uchiha mit unzähligen Nadeln gespickt. Er konnte weder parieren noch ausweichen; dafür war sein Feind einfach zu schnell.
 

Schnaufend ging er zu Boden. Sein Blick wurde verschwommen und er schloss die Augen. Er wusste das er nicht gewinnen konnte. Aber er durfte nicht aufgeben. Es war seine Pflicht, am Leben zu bleiben, damit er seinen Clan rächen konnte....damit er Itachi und Naruto töten konnte. Entschlossen stand er auf und und öffnete die Augen. Jedoch waren sie nicht mehr schwarz, sondern leuchteten blutrot und am Rande der Iris befanden sich jeweils zwei Tomoe; das Sharingan war erwacht!

'Hm. Seine Augen haben sich verändert. Aber das macht nun keinen großer Unterschied mehr. Ich werde es hiermit beenden.'

Erneut schoss der Junge aus den Eis heraus und zielte mit einer einzelnen Nadel auf einen Vitalpunkt, der beim Treffen zur Bewusstlosigkeit führte. Doch wurde er sehr überrascht, als Sasuke die Nadel auffing und ihn mit einen Schlag ins Gesicht auf den harten Boden beförderte. Verwundert rappelte er sich auf und da wurde es ihm klar.
 

„Ah. Das muss dieses Sharingan sein; genau wie es der Kopierninja hat. Das verkompliziert die ganze Sache zwar etwas, aber es ändert nichts am Ergebnis. Ich werde trotzdem gewinnen. Du kannst mein Jutsu nicht besiegen.“

„Das wollen wir mal sehen. Diese Spiegel sind aus Eis...das heißt, mit Katon könnte ich...“ Bei der Erkenntnis musste er leise lachen. Er formte die Fingerzeichen und rief dann „Katon: Gōkakyū no Jutsu“.

Ein riesiger Feuerball raste auf das Eis zu, doch wurden Sasukes Erwartungen enttäuscht, als das Feuer ausbrannte ohne das Eis zu schmelzen.
 

„Mein Eis kann man nur mit extrem großer Hitze zum Schmelzen bringen. Dein Jutsu war viel zu schwach... und nun werde ich dem ganzen ein Ende setzen.“

Der Junge verschwand wieder; doch anstatt sich in einen Spiegel zurückzuziehen, befand er sich außerhalb des Eisgefängnisses. Er atmete tief durch. Dann formte er das Siegel Schaf, wobei das Eis in lauter kleiner Splitter zerbrach und nun in der Luft schwebte. Sasuke wusste nicht was hier vor sich ging, doch wurde es ihm schlagartig klar, als die Splitter auf ihn zugerauscht kam. Es war eine Attacke, der man weder ausweichen, noch etwas entgegen zusetzen hatte. Selbst sein neues Sharingan half ihm hier nicht weiter.Es dauerte nicht lange, bis die Eisgeschosse ihr Ziel erreichten. Dem Uchiha wurde schwarz vor Augen und er fiel leblos zu Boden...
 

Der Maskierte seufzte laut. Er ließ seinen Blick über das Schlachtfeld gleiten und da erfüllte ihn bittere Angst: Zabuza kniete blutüberströmt auf den Boden und vor ihm stand ein blonder Junge mit einen langen Katana in der Hand. Wenn sie nicht sofort handelte, würde er sterben...
 

Flashback ende
 

„Wer bist du? Ich hab nichts gegen dich...aber wenn du nicht verschwindest, muss ich dich auch töten.“ sagte der Blondschopf kühl.

„Ich werde nicht zulassen, das du Zabuza-sama noch weiter Schaden zufügst. Nur über meine Leiche.“ antworte der Oi Nin aufgebracht.

Naruto zog die Augenbrauen hoch. „Ach tatsächlich? Nun, ganz wie du willst.“

Er hob wieder das Schwert. Naruto wollte den Fremden zwar nicht töten, aber er ließ ihm ja keine andere Wahl. Bevor er zum Streich ausholen konnte, erklang stoßweise die Stimme von Zabuza.

„Nein Haku....es ist vorbei...er hat mich fair besiegt. Ich werde diesen Tag nicht überstehen...“

„Aber Zabuza-sama!! Wenn ich eure Wunde behandle, kön-“

„Ich hab zu viel Blut verloren. Geh bitte bei Seite, damit er meinen Qualen ein Ende setzen kann. Ich bereue nichts im Leben. Das schönste Geschenk war es, dich gekannt zu haben.... Du warst mir ein Licht in dieser finsteren Welt des Krieges... wenn das Schicksal es will...werden wir uns eines Tages wieder sehen; deshalb trauere nicht um mich...Haku.“

„Zabuza... -sama“
 

Obwohl Haku nur widerwillig der Aufforderung nach kam, fügte sie sich am Ende dennoch. Sie wollte nicht, das ihr Meister unnötig Schmerzen erleiden musste. Naruto der nur stumm den Gespräch zugehört hatte, erhob nun Masamune, um Zabuza mit einen sauberen Schnitt zu köpfen.

„Hey...Bengel. Du hast mich doch gefragt...ob ich einen letzten Wunsch hätte, bevor ich das Zeitliche segne....ich habe tatsächlich einen....“

„Dann sprich.“

„Kümmere dich bitte... um Haku. Ich bitte dich.... sie hat keine Familie... keine Freunde... und kein Zuhause. Ohne mich....hat Haku niemanden... ich will nicht... das sie wieder leiden muss... kannst mir diesen Gefallen erweisen? Ich... flehe dich an.“ sagte er leise und musste etwas Blut husten.

Naruto, der auf einiges vorbereitet war, wurde nun etwas aus der Bahn geworfen. Diese Haku erinnerte ihn etwas an sich selbst. Er musste an seine Vergangenheit in Konoha denken...Was hatte er schon zu verlieren, wenn er sich eine Weile um sie kümmerte? Ruhig antwortete er: „Ich werde es machen. Und nun finde deinen Frieden, in meinen Erinnerungen.“

Zabuza schloss die Augen und murmelte „Danke.“
 

Er lächelte, bevor sein Lebenslicht erlosch. Haku brach nun in Tränen aus und ihr Wehklagen drang über das Schlachtfeld. Die Maske fiel von ihren Gesicht. Naruto musste zugeben, das sie ausgesprochen hübsch war. Er steckte Masamune in die beige Schwertscheide und drehte sich dann weg, um sie einen Moment allein zu lassen. Er beobachtete, wie ein Mädchen mit rosa Haaren sich um die Wunde des Copynins kümmerte. Als sie ihr Medizin Jutsu beendet hatte, wandte sie sich etwas verunsichert an Naruto.
 

„Ich danke dir, wer auch immer du bist. Wärst du nicht gewesen, wäre Kakashi-sensei jetzt mit Sicherheit...“

„Tze. Ich brauch deinen Dank nicht. Mir ging es einzig und allein darum, Zabuza zu töten. Nicht mehr und nicht weniger. Übrigens solltest du deine Zeit nicht mit Gerede verschwenden. Itachis jämmerlicher Bruder scheint ebenfalls deine Hilfe zu brauchen... falls nicht schon zu spät ist.“ erwiderte er kalt.

Zuerst wusste Sakura nicht, was der Junge meinte, doch als er mit einen Kopfnicken in Richtung des auf den Boden liegenden Sasuke deutete, weiteten sich ihre Augen. Auch bei ihr füllten sie sich mit Tränen, doch bevor sie los rennen konnte, um zu schauen, ob es ihren Schwarm gut ging, erschien Haku neben Naruto und sprach:

„Du brauchst dir keine Sorgen machen; er ist nur bewusstlos. Ich habe die Eissplitter bei meinen letzten Angriff abgestumpft, damit er nicht getötet wird.“

Unfähig etwas zu sagen, blickte sie nur von Haku zu Naruto und dann wieder zu Sasuke. Dann rannte sie auf den Uchiha zu und untersuchte ihn genaustens. Es war wie das schwarzhaarige Mädchen sagte: Sasuke war nur bewusstlos und nicht ernsthaft verletzt.

'Gott sei dank. Was hätte ich nur gemacht, wenn ihm was zugestoßen wäre?' dachte Sakura erleichtert.
 

„Ich habe Zabuza mein Wort gegeben und das werde ich auch einhalten. Es tut mir Leid, das ich deinen Sensei getötet habe...aber ich musste es tun.“

„Ich... verstehe...“ antwortete sie monoton; die Trauer und der Schmerz um den Verlust ihres Senseis war deutlich in ihr Gesicht geschrieben.

Sie wusste damals, das es nur eine Frage der Zeit war, bis man Jagd auf sie und Zabuza machen würde... aber trotzdem. Warum musste immer ihr all das Leid geschehen?!? Es war nicht fair. Das Leben war ein einziges grausames Spiel. Und nun, war der einzige Mensch, der ihr je was bedeutete, tot... und sein letzter Wunsch war es, das sein Mörder sich um sie kümmern sollte... sie verstand es nicht. Was hatte er sich dabei nur gedacht?!
 

„Haku...das ist doch dein Name? Ich kann mir vorstellen wie dich fühlst. Du musst mich bestimmt hassen... ich kann es dir auch nicht verdenken. Du fragst dich wahrscheinlich, wie Zabuza so grausam sein konnte und mich bat, mich um dich zu kümmern. Auch wenn ich seine Untaten verurteile, so war sein Tod ehrenhaft; einem der sieben Schwertkämpfer angemessen. Seine einzige Sorge galt dir. Er wollte nicht, das du dein Leben wegwirfst und ihm ins Jenseits folgst.“

„Deine Worten bedeuten mir nichts. Warum sagst du mir das?“

„In deinen Augen sehe ich die gleiche Verzweiflung, die gleiche Hoffnungslosigkeit, welche mich jahrelang geplagt hat. Ich hatte auch nie ein Zuhause, Familie oder Freunde...“ sagte er verbittert und senkte dabei seinen Blick zum Boden. „Ich weiß, was es heißt, alleine zu sein.“

„Was? Du...auch?“ fragte sie leise.

„Ja, auch wenn es mittlerweile Vergangenheit ist. Deshalb habe ich Zabuza auch versprochen, mich eine Weile um dich zu kümmern, bis es dir wieder besser geht. Also, kommst du freiwillig mit, oder mus-“

„Keine Sorge...Ich werde das tun, was Zabuza-samas letzter Wille war.“

„Gut. Dann komm jetzt. Ich will hier nicht länger bleiben als nötig.“

„Ok....ich folge dir.“
 

Der Jinchūriki erschuf einen Kage Bunshin, welcher sich den Leichnam Zabuzas über die Schulter wuchtete und dessen Haupt in ein schwarzes Tuch wickelte. Der echte Naruto nahm Kubikiri Hōchō in die Hand und verschwand kurz darauf mit Haku...
 

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Fortsetzung folgt...

Inexplicable Emotions

Inexplicable Emotions
 

„Da bist du ja endlich. Das war ein wirklicher sehr spektakulärer Kampf, obwohl ich zugeben muss, das es Momente gab, da hab ich daran gezweifelt, das du gewinnst. Aber du hast mich ja zum Glück nicht enttäuscht. Gut gemacht.“ begrüßte Kisame seinen Schüler freudig, als dieser mit Haku an seiner Seite aus den Gebüsch gesprungen kamen.

„Auch ich muss dir gratulieren, Naruto-kun. Du bist mit der Klinge genauso gut wie Kisame.“ sagte Itachi, der auf einen Baum saß und in ein kleines Büchlein vertieft war.

„Danke. Aber das hab ich doch mit links gemacht. Schaut euch mal mein neues Katana an!“ grinsend zog er Masamune aus der Scheide und hielt es in die Luft, sodass jeder einen guten Blick auf die im Sonnenlicht schimmernde Klinge werfen konnte.
 

„Ich hab doch gesagt, das du bestimmt würdig bist, das legendäre Schwert des Windes tragen zu dürfen. Nun, da du deine eigene individuelle Waffe hast, kannst du dich mit Stolz einen Schwertmeister nennen. Aber mal was anderes: wer ist eigentlich das Mädel an deiner Seite?“

„Das? Das ist Haku. Sie war die Schülerin von Zabuza. Sein letzter Wunsch war es, das ich mich eine Weile um sie kümmere.“

„Hm. Ich glaube, das du einen triftigen Grund hattest, seinen Wunsch zu akzeptieren. Wie dem auch sei... wir gehen jetzt nach Ame zurück, um Pain von den Ereignissen Bericht zu erstatten.“ sprach Itachi ruhig.

„Bist du sicher, das wir sie einfach mit zum Hauptquartier nehmen sollten? Schließlich sind wir eine geheime Organisation und kennen das Mädchen noch nicht einmal.“

„Keine Sorge. Ich werde niemanden etwas sagen....wen sollte ich auch etwas verraten? Außer Zabuza, hatte ich niemanden im Leben....und nun ist er Tod.“ mischte sich Haku ein. Ihre Stimme war zwar ruhig, aber man konnte deutlich die Trauer aus ihr heraushören.

„Ich vertraue ihr. Wenn sie irgendwas machen sollte, werde ich dafür gerade stehen.“ hörte man den Blondschopf sagen, der gut verstehen konnte wie sich das Mädchen fühlen musste. Obwohl Haku sich nichts anmerken ließ, war sie sehr verwirrt.

'Hat er gerade gesagt, er vertraut mir? Wir kennen uns doch gar nicht; wie kann er mir vertrauen? Ich versteh es nicht.'
 

„Ok, ok. Dann lasst uns losgehen.“

„Geh du und Itachi-niisan schon mal vor. Ich muss hier noch etwas erledigen. Sobald das getan ist, komme ich mit Haku nach.“

„Gut Naruto-kun. Pass aber auf dich auf. Wir erwarten dich dann im Hauptquartier. Lass uns gehen Kisame.“ Mit diesen Worten verschwand Itachi, dicht gefolgt von dem Fischmensch.
 

Naruto ging mit Haku in die entgegengesetzte Richtung. Sein Ziel kam auch schon gleich in Sicht: Es war der Schrein von Saya. Als sie ihn erreichten, kam der alte Schwertmeister bereits aus den Gebäude.

„Hm, wenn das nicht der Jüngling von Kisame ist; und wie ich sehe, trägst du tatsächlich Masamune. Sehr beeindruckend. Auch muss ich sehen, das du den Leichnam einer meiner Schüler bei dir trägst... Zabuza... also doch. Ich habe von seinem Schicksal geträumt gehabt. Es betrübt mich zutiefst, das er vom rechten Weg abgekommen war.“

„Zabuza und ich kämpften gegeneinander, als der Geist des Windes mir erschien und sich mein Katana verwandelte. Er mag vielleicht vergessen haben, was ihr ihm gelehrt habt, aber ich kann euch versichern, das er seine Ehre im Tod zurückerlangt hat. Ich würde euch gerne um etwas bitten: Dürfen wir Zabuza auf diesen Gelände vergraben? Ich denke, es wäre ein passender Ort.“

„Oho, trotz deiner Jugend zeigst du schon sehr viel Umsicht. Es sei euch gestattet. Dort hinten ist ein guter Platz.“

„Vielen Dank, Saya-sama.“
 

Naruto und Haku gingen zu der Stelle, die ihnen von dem Weisen gezeigt worden war. Es war ein runde Fläche von circa zehn Quadratmetern, in deren Mitte ein schöner Kirschbaum stand.

„Das hattest du also vor. Ich bin dir sehr Dankbar.“ sagte Haku leise, als sie die Absichten des Jinchūrikis erkannte.

„Was dachtest du denn? Ich lass ihn doch nicht einfach da liegen. Selbst unter Feinden gebührt es sich, Respekt vor einander zu zeigen. Und immerhin war er am Ende dennoch einer Sieben Schwertkämpfer und als solcher verdient er auch ein angemessenes Grab.“
 

Nach diesen Worten machte sich Naruto daran, ein einfaches Grab zu bauen. Er benutze ein simples Doton Jutsu, was er mal von Deidara gelernt hatte. Kurz darauf befand sich eine Art steinerner Sarg vor ihnen, in den er den Leichnam hinein hievte. Er wollte das Grabmal gerade vollenden, als er von Haku unterbrochen wurde.

„Er war mein Lehrer. Lass auch mich ihm die letzte Ehre erweisen.“ Sie konzentrierte all ihr Chakra und einen Moment später konnte man beobachten, wie sich das Gestein kristallisierte. Zabuzas Körper war nun vollständig von einer undurchdringlichen Eisschicht bedeckt, welche das Licht in tausend schöne Farben brach. Haku kippte erschöpft nach vorne und so musste Naruto sie auffangen.

„Das ist wirklich atemberaubend. Ich hätte nie gedacht, das ich mal jemanden begegne, der Hyōton einsetzen kann. Du hast Zabuza eine würdevolle Ruhestätte erschaffen. Die Zeit kann ihm nun nichts mehr anhaben. Er kann jetzt in Frieden ruhen.“ sprach Naruto und war sichtlich begeistert, von der Schönheit, dieses Anblicks. Er nahm Kubikiri Hōchō in seine freie Hand und rammte es vor dem Grabmal in den Boden.
 

„Da das nun auch erledigt ist, sollten wir uns langsam auf den Weg machen. Kannst du alleine gehen, oder soll ich dich tragen.“ fragte er seine Partnerin besorgt.

„Es geht schon; aber Danke.“ antwortete diese und wurde etwas rot im Gesicht. Ein unerklärliches Gefühl machte sich in ihren Körper breit. Was war es?? Sie hatte so etwas vorher noch nie empfunden. Haku löste sich von dem Blondschopf und wartete dann, das dieser die Route bestimmte.

„Wie du meinst. Na dann mal los.“

Kurz darauf waren die beiden im Wald verschwunden und das einzige Geräusch das man noch vernehmen konnte, war der Gesang der Vögel...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

„Man ist das mal wieder langweilig. Wieso kann nicht mal jemand anderes dieses Tor bewachen? Es kommt doch eh nie jemand hier vorbei.“

„Was soll man machen? Der Hokage hat es nun mal befohlen, also müssen wir auch gehorchen.“

„Jaja, ich weiß. Aber es ist trotzdem unfair, das immer wir die Dre-“

„HEY! Schau mal dort. Da ist doch eine Person.“

„Hm...stimmt du hast Recht. Moment warte... sie trägt noch zwei andere. Anscheinend Verletzte. Los, lass uns ihr helfen.“
 

Sakura musste die ganze Zeit über, vom Reich der Wellen bis nach Konoha, die immer noch bewusstlosen Kakashi und Sasuke tragen. Sie konnte sich vor Erschöpfung und Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten. Erleichterung durchfuhr ihren Körper, als das Stadttor von Konoha endlich in Sicht kam. Schleppend bewegte sie sich auf den Eingang zu, als zwei Shinobi vor ihr erschienen. Sie nahmen ihr die Lasst von den Schultern und als sie aufblickte, um zu sehen wer ihre Helfer waren, erkannte sie Kotetsu und Izumo.
 

„Sakura! Was ist denn mit euch passiert? Hast du auch Verletzungen?“ hörte man einen besorgten Kotetsu fragen.

„Nein, mir geht es gut. Bitte bringt Kakashi-sensei und Sasuke-kun ins Krankenhaus. Ich habe bereits erste Hilfe geleistet, aber sie benötigen unbedingt fachärztliche Hilfe.“ brachte sie leise hervor.

„Solltest du nicht mit ins Krankenhaus gehen und dich wenigstens von einem Arzt untersuchen lassen?“

„Nein, nein... es geht schon. Ich komm schon klar. Ihr brauch euch um mich keine Sorgen zu machen.

„Wie du meinst. Geh trotzdem bitte sofort nach Hause und ruh dich aus. Wenn es dir dann wieder besser geht, erstatte dem Hokage Bericht. Wir kümmern uns derweil um die Beiden hier.“

„Yo, du kannst dich auf uns verlassen. Komm Izumo.“

„Danke Leute.“

Die Torwachen verschwanden mit den Verletzten und Sakura nahm ihre letzten Kräfte zusammen, um zu ihren Haus zu hinken. Dort angekommen legte sie sich gleich ins Bett und schlief sofort ein.
 

Am nächsten Morgen holte sie bei Ino zwei Blumensträuße und begab sich dann zum Krankenhaus, um ihre Teamkameraden zu besuchen. Dank der umfassenden medizinischen Versorgung waren beide wieder aufgewacht und befanden sich nun auf den Weg zur Besserung. Sasuke wurde sogar schon entlassen, weshalb er zusammen mit Sakura zum Hokage ging, nachdem sie vorher aber noch bei Kakashi waren und sich nach seinen Zustand erkundigten. Obwohl er noch Schmerzen von der Wunde hatte, die ihm Zabuza zugefügt hatte, war er ausgesprochen fröhlich und man erkannte schnell den Grund: auf seinen Nachttisch lag die brandneue Ausgabe von der 'Icha Icha' Reihe
 

Sakura klopfte kurz an, bevor sie das das Büro des Hokages betrat.

„Ah, Sakura und Sasuke. Ich habe bereits gehört, das es anscheinend Probleme gab bei eurer letzten Mission. Bitte berichtet mir was geschehen ist.“ sagte der Professor ruhig, während er an seiner Tabakpfeife zog. Sasuke erhob zu erst das Wort.
 

„Wir haben Tazuna wie befohlen ins Reich der Wellen gebracht. Dort angekommen wurden wir jedoch von zwei feindlichen Shinobi angegriffen. Bei unserer ersten Begegnung starb Takeru, als er den Brückenbauer vor einem Mann namens Zabuza beschützen wollte. Kakashi gelang es jedoch, ihn zu besiegen. Gerade als er ihm den Rest geben wollte, erschien ein vermeintlicher Oi-Nin aus Kirigakure. Obwohl er nicht älter als ich oder Sakura war, glaubte Kakashi ihm und ließ ihn, mit den angeblich toten Zabuza verschwinden. Es stellte sich jedoch später heraus, das der Jagd Ninja in Wirklichkeit der Komplize von Zabuza war und ihn somit vor dem Tod beschützt hatte.

Auf der unvollendeten Brücke, kam es dann wieder zum Kampf. Kakashi nahm sich Zabuza vor und ich kämpfte gegen den Jungen. Zuerst sah es so aus, als wären wir gleich gut, doch auf einmal formte er Fingerzeichen mit nur einer Hand. So etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Genauso erstaunlich war, das er Hyōton im Kampf verwendet hatte. Wie auch immer...er hatte mich mit seinen Jutsu gefangen und mich dann mit Senbon Nadeln attackiert. Zwar aktivierte sich im Kampf endlich mein Sharingan, doch half mir das am Ende auch nicht weiter. Ich frage mich sowieso, warum ich den letzten Angriff überlebt hatte. Von Kakashi-senseis Kampf kann ich leider nichts berichten, da ich selbst ja alle Hände voll zu tun hatte.“
 

Als Sasuke geendet hatte, fuhr Sakura mit den Bericht fort.

„Ich sollte den Brückenbauer beschützen und konnte deshalb den Kampf von Kakashi-sensei beobachten. Er war Zabuza Dank seines Sharingans eigentlich überlegen, doch benutzte der Feind ein Jutsu, mit dem sich ein dichter Nebel über das Schlachtfeld legte und somit sein Sharingan blockierte. Es dauerte nicht lange, da wurde Kakashi-sensei schließlich verletzt und wäre mit Sicherheit gestorben, wenn sich nicht ein anderer Ninja in den Kampf eingemischt hätte.“

„Ein anderer Ninja??“ Sarutobi, der bisher nur schweigend zugehört hatte, wurde jetzt etwas unruhig.

„Ja. Gerade als Zabuza Kakashi-sensei den Gnadenstoß geben wollte, erschien ein Junge, welcher das Schwert des Feindes parierte. Er trug eine schwarze Robe mit roten Wolken und einen Strohhut. Ich weiß nicht seinen Namen, aber er hatte längere blonde Haare und azurblaue Augen.“
 

„WAS?! Das kann doch nicht sein. Bist du dir ganz sicher Sakura??“ rief Sasuke aufgebracht. Bei Hiruzen überschlugen sich ebenfalls die Gedanken. Diese Beschreibung passte perfekt...aber das war doch nicht möglich.

„Kennst du ihn etwa, Sasuke-kun?“ fragte Sakura neugierig.

„Und ob! Dieser Bastard ist mit Sicherheit Naruto gewesen. Er hat meinen Clan ermordet.“ sagte Sasuke wütend.

„Fahr bitte fort Sakura.“ erhob der Hokage nun wieder das Wort. Er wollte unbedingt wissen, wie es weiter ging.

„Natürlich. Also der Junge, beziehungsweise Naruto, lieferte sich mit Zabuza einen atemberaubenden Schwertkampf. Obwohl er Zabuza überlegen war, sah es einen Moment lang so aus, als würde er verlieren, weil sein Gegner miese Tricks benutzt hatte. Ich weiß nicht genau was passierte, aber auf jeden Fall kam ein Wind auf, welcher das Schwert Narutos umgab und kurz darauf verwandelte sich sein Katana. Danach ging alles sehr schnell. Er schlug Zabuza den Arm ab und enthauptete ihn dann. Als ich mein Medizinjutsu bei Kakashi-sensei beendet hatte, wollte ich mich bei ihm bedanken, aber er meinte nur, das es ihm nicht um Kakashi ging, sondern darum, Zabuza zu töten. Er sagte auch etwas, das mich sehr verwirrte: Ich solle meine Zeit nicht mit Gerede verschwenden, sondern lieber Itachis jämmerlichen Bruder helfen.“
 

Nun konnte Sasuke seinen Zorn nicht mehr im Zaum halten. Mit der Faust schlug er wütend gegen die Wand.

„Dieses verdammte Arschloch. Ich schwöre es, wenn die mir über den Weg laufen, bring ich sie um. Ich werde nicht eher ruhen, bis sie tot vor mir Staub liegen. Ich-

„SASUKE!! Beruhige dich.“ sagte Hiruzen streng.

Der Uchiha biss sich auf die Lippen. Er kochte innerlich, aber am Ende kam er den Befehl des Sandaime nach.
 

„Ähm, wo war ich? Ach ja. Dieser Junge mit der Oi-Nin Maske war in Wirklichkeit ein Mädchen. Sie meinte, ich solle unbesorgt sein, weil sie ihren letzten Angriff absichtlich so eingesetzt hat, das Sasuke nicht getötet wird. Als ich ihn dann untersuchte, musste ich feststellen, das dies der Wahrheit entsprach. Ich wollte mich eigentlich auch noch bei ihr bedanken, aber die beiden waren da schon verschwunden. Mehr weiß ich auch nicht Hokage-sama.“

„Ok, danke für euren Bericht. Ihr dürft jetzt gehen.“

Daraufhin verschwanden die beiden wieder und ließen einen grübelnden Hiruzen zurück.
 

'Das wird ja immer besser. Ich habe haushoch gegen ein Mädchen verloren und dieser elender Naruto tötet ohne Probleme denjenigen, der Kakashi-sensei besiegt hat. Ich muss stärker werden... ich brauche mehr Macht. Egal wie...'

Sasuke machten die letzten Ereignisse schwer zu schaffen, deshalb verabschiedete er sich auch gleich nach dem Gespräch mit dem Hokage von Sakura und saß nun einsam unter einen Baum. Der Gedanke, das Naruto so stark ist, machte ihn verrückt. Er wollte seine Rache haben, koste es was es wolle.
 

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Es war schon spät am Nachmittag. Die Sonne war bereits im Begriff unterzugehen und über der Stadt sammelten sich Unmengen an Wolken, welche darauf hinwiesen, das es bald heftig regnen würde. Große Unwetter waren in dieser Jahreszeit nichts ungewöhnliches für die Einwohner von Ame Gakure, aber Naruto war trotzdem froh, das sie das Hauptquartier trocken erreichen konnten. Sein Magen knurrte laut, weshalb er sich gleich auf den Weg zur Küche machte, dicht gefolgt von Haku. Sie hatte während der Reise kein Wort mehr raus bekommen, aber der Blondschopf wusste, das sie mindestens genauso hungrig und müde sein musste wie er.
 

Er öffnete die Tür und betrat den Raum.

„Na wenn das nicht Naruto ist. Wie gehts dir?“ wurde er sogleich von seinem Freund Deidara begrüßt.

„Hi Deidara. Mir gehts gut." antwortete er und grinste dabei demonstrativ. Ein weiteres Knurren seines Magens ließ ihn hinzufügen: „Aber ich habe riesigen Hunger, hehe.“

„Na dann setz dich und ess was. Huch, wer ist denn das süße Mädel an deiner Seite?“

„Ihr Name ist Haku. Wir haben sie ihm Reich der Wellen während unserer Mission aufgegabelt. Sie wird eine Weile hier wohnen.“

„Haku, huh? Wenn das so ist; herzlich willkommen, Kleine. Ich bin der große Künstler Deidara.“ ein leichtes Husten lenkte die Aufmerksamkeit auf Sasori, doch bevor mal wieder die übliche Diskussion ausbrechen konnte, erhob Pain das Wort. Naruto setzte sich in der Zwischenzeit neben Deidara und bot Haku den Platz neben sich an.

„Schön das du wieder zurück bist. Itachi und Kisame haben mir bereits von deinen Kampf berichtet. Du hast wahrlich bewiesen, das es kein Fehler war, dich in Akatsuki aufzunehmen. Auch über dieses Mädchen bin ich bereits informiert. Es war sehr schlau von dir, sie mitzubringen. Nach meinen Wissenstand her, ist sie letzte ihres Clans, welche das Hyōton Erbe in sich trägt und auch ein Opfer der vielen Kriege wurde.“
 

Haku war ehrlich gesagt sehr verwundert darüber, wie gut dieser Fremde über sie Bescheid wusste.

„Das stimmt. Eigentlich waren wir ein friedlicher Clan, aber als der zweite große Shinobi Krieg ausgebrochen ist, zwang uns der Yondaime Mizukage, für ihn zu kämpfen. Wir mordeten und töteten....wir waren nicht mehr als wilde Bestien. Kein Wunder, dass das Volk, als der Krieg vorüber war, Angst vor uns hatte und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aus dieser Furcht und Unwissenheit heraus versuchen würden, uns umzubringen. Selbst Jahre danach, war ihr Hass nicht verebbt, und als mein Vater heraus fand, das Mutter das Kekkei Genkai in sich trug... er tötete sie und ich....ich musste es mit ansehen. Es war mehr ein Reflex von mir, eine Art Notwehr, als ich meinen eigenen Vater daraufhin umbrachte... es war schrecklich...“

Ihre Augen glitzerten und eine einzelne Träne lief langsam ihre Wange herunter und fiel dann zu Boden. Naruto war schockiert. Diese ganze Gewalt widerte ihn an. Es war alles die Schuld der großen Dörfer. Er nahm Haku in den Arm, um sie zu trösten und für diese kleine Geste war sie ihm unendlich dankbar. Zabuza gab ihr zwar einen Grund zum Leben, aber dies war das erste Mal, das jemand Mitgefühl für sie zeigte. In ihren Körper machte sich ein bisher unbekanntes Gefühl breit. Sie glaubte, das man sich so fühlen musste, wenn man glücklich war, jedoch konnte sie das nicht mit Sicherheit sagen. Sie empfand Zuneigung für Naruto, jedoch war sie anderes als die, die sie für Zabuza gefühlt hatte. Was war nur los mit ihr? Woher kamen diese Gefühle?
 

„Es tut mir Leid, Haku. Aber mach dir bitte keine Sorgen mehr; hier bei uns kannst leben. Wir haben alle ähnliches durchgemacht und verstehen dich deshalb sehr gut. Akatsuki versucht, eine Welt zu schaffen, in der es keine Kriege mehr gibt, in der die Menschen friedlich zusammenleben und einander akzeptieren. Das ist unser Traum.“ sprach Naruto leise.

„Danke. Danke euch allen.“ antwortete Haku. In Pain kam gerade ein Gedanke auf.

"Naruto hat vollkommen Recht, mit dem, was er sagt. Ich bin Pain, der Anführer von Akatsuki und ich möchte dich was fragen: willst du uns dabei helfen, unseren Traum von Frieden zu verwirklichen? Du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst, aber wisse, das dies ein einmaliges Angebot ist. Nur die wenigsten erfüllen die Anforderungen, Akatsuki beizutreten.“
 

Haku dachte ein Weile darüber nach. Als Zabuza starb, hatte sie ihren Grund zum Leben verloren und diese Leute hier, gaben ihr die Möglichkeit, ihren Leben einen neuen Sinn zu geben. Es wäre eine gute Chance dafür zu sorgen, das niemand mehr ein Schicksal, wie sie es erlitten hatte, zustößt. Sie hasste ebenfalls diese ständige Gewalt... eine friedliche Welt, in der sie nicht kämpfen, nicht töten musste... und jemanden hatte, der diese Zeit mit ihr teilte... es war ein schöner Gedanke.

Als sie ihren Entschluss gefasst hatte, antwortete sie: „Es wäre mir eine Ehre, eurer Sache dienen zu dürfen, Pain-sama. Ich stehe euch mit meinen Fähigkeiten und meinen Leben zur Verfügung.“
 

Der Erbe des Rin'negans war äußerst zufrieden mit der Antwort des Mädchens.

„Sehr schön. Naruto? Du kümmerst dich bitte um Haku und machst sie mit unserer Organisation vertraut.“

„Hai, Pain-sama. Wie geht es jetzt eigentlich weiter mit unseren Plänen?“

"Hm, wir müssen die verbleibenden Jinchūriki ausfindig machen. Über den Aufenthaltsort des Ichibi und des Hachibi, wissen wir bereits Bescheid. Jedoch werden beiden von den Kage ihres Dorfes beschützt. Ein direkter Angriff würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, weshalb diese erst zum Schluss dran kommen. Hidan und Kakuzu sammeln zurzeit Informationen über den Nibi. Kisame und Itachi werde ich demnächst mit der Verfolgung des Yonbi beauftragen. Es fehlt uns jedoch noch jegliche Spur vom Sanbi. Eigentlich kann dies nur eines bedeuten und zwar, das dieses Bijū keinen Jinchūriki besitzt. Außerdem haben wir beunruhigende Aktivitäten in Otogakure festgestellt. Es heißt, ein unbekannter Ninja hätte die Macht dort an sich gerissen. Die Waffenindustrie wurde enorm angekurbelt. Es kann deshalb gut möglich sein, das bald wieder ein Krieg ausbrechen wird. Wir müssen auf alles gefasst sein.“
 

„Schon wieder Krieg“ seufzte Naruto leise.

'Wann findet das endlich ein Ende?'

Nach dem Gespräch machten sich alle wieder daran, ihr Essen zu verspeisen. Deidara stoß Naruto leicht mit seinen Ellenbogen in die Rippen und flüsterte ihm dann ins Ohr: „Nun sag mal ehrlich; was läuft denn zwischen dir und dieser Haku?"

„Häh? Was meinst du?“

„Na komm schon. Stell dich nicht so dumm an. Du weißt genau, wovon ich rede“

„Man da ist nichts. Wir kennen uns erst seit kurzen und sind im besten Fall nur Freunde.“

„Na klar. Als du sie in den Arm genommen hast, sah das aber etwas mehr als 'nur Freunde' aus.“

„Ach halt doch die Klappe.“ sagte Naruto genervt und widmete sich wieder seinen Essen, innerlich überschlugen sich jedoch seine Gedanken

'Was ist, wenn Deidara Recht hat? Ich kann mich doch nicht einfach so verlieben. Es stimmt schon, das sie ausgesprochen hübsch ist und wir ähnliche Kindheiten hatten, aber wir kennen uns doch kaum. Außerdem habe ich ihren Sensei umgebracht. Allein schon aus dem Grund, könnte da niemals was laufen. Aber trotzdem... irgendwie habe ich so ein seltsames Gefühl, was ich vorher noch hie verspürt habe. Was ist nur los mit mir? Ich muss mich zusammen reißen.'

Er warf einen Blick zu seiner Nachbarin, welche leicht rot wurde, als sie bemerkte, das Naruto sie ansah.

Konan, welche das beobachtet hatte, grinste wissend und kicherte leise.

'Anscheinen wird unser kleiner Gaki erwachsen, huh. Ach die zwei würden wirklich ein süßes Paar abgeben, hihi.'
 

Nachdem Naruto und Haku satt waren, verabschiedeten sie sich von dem Rest und verschwanden dann durch die Tür. Naruto zeigte Haku ihr Zimmer, welches sich genau gegenüber Naruto seinem befand. Da beide sehr ausgelaugt von ihren Kämpfen und der darauf folgenden Reise waren, wünschten sie sich eine gute Nacht und legten sich dann schlafen. Nicht nur Naruto hatte einen unruhigen Schlaf, Haku erging es nicht fiel besser. Beide waren in den Gedanken bei den jeweils anderen....und wurden von der selben Frage geplagt: 'Was ist das für ein Gefühl?'
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Es war früh am Morgen, als Schreie Sakura aus dem Schlaf rissen. Hastig warf sie die Bettdecke zurück und rannte zum Fenster, um den Grund des Tumults zu erfahren. Ihre Augen weiteten sich, als sie ein Flammenmeer vor sich erblickte, welches sich durch die Häuser von Konoha Gakure fraß. Überall versuchte man, das Feuer zu löschen, doch wurden die Leute von Ninjas angegriffen, auf deren Kopf ein Stirnband hervorblitzte, in welches eine Musiknote eingraviert war.

'Wir werden angegriffen. Was soll ich nur tun?? Ich muss ihnen helfen. Aber wie? Ich würde doch nur im Weg stehen.' dachte die Kunoichi panisch.
 

Sie hörte Geräusche von unten her zu ihren Zimmer dringen. Jemand stieg die Treppe hinauf und schritt nun über den Gang zu ihren Raum. Ängstlich nahm sie ein Kunai in die Hand und erwartete ihren Angreifer. Die Tür wurde geöffnet und eine Person erschien aus dem Schatten. Sakura blieb fast das Herz stehen, doch erleichtert stellte sie fest, das es kein Feind war.
 

„Kakashi-sensei! Was macht ihr denn hier? Müsst ihr nicht helfen, die Invasoren zurück zuschlagen?“

'Zum Glück geht es ihr gut. Ich will nicht schon wieder mit ansehen müssen, wie einen meiner Teammitglieder getötet wird...' dachte Kakashi und sprach dann: „Der Feind hat uns überrascht. Die Wachen waren heute Nacht aus irgendeinen Grund nicht auf ihren Posten. Es sieht schlecht aus um Konoha... Ich möchte das du fliehst.“

„Was?!? Das kann nicht euer Ernst sein. Was soll den aus dem Dorf werden. Ich kann doch nicht meine Freunde im Stich lassen.“ sagte sie empört.

Kakashi seufzte leise. Nüchtern antwortete er ihr: „Was bringt es dem Dorf oder deinen Freunden, wenn du da Raus gehst und dich töten lässt?“

Sakuras Gesicht nahm einen geschockten Ausdruck an. Ihr Sensei hatte Recht. Was brachte es schon, wenn sie versuchen würde, irgendwas gegen die Angreifer zu unternehmen?? Gar nichts. Ihre Knie wurden weich und sie ging demoralisiert zu Boden.
 

Monoton fragte sie nun ihren Sensei: „Und wohin soll ich gehen?“

„Schlag dich nach Sunagakure durch. Es liegt im Windreich und ist einer unserer Alliierten. Berichte dem Kazekage, das wir von Otogakure angegriffen wurden.“

„Kommt ihr etwa nicht mit?“

„Nein. Ich muss den Hokage beschützen. Vielleicht komme ich dann nach...Geh jetzt Sakura.“

Mit diesen Worten verschwand der Copynin und auch Sakura wurde sich nach einen Moment wieder der Realität bewusst, als ein verirrter Pfeil durch ihr Fenster schlug und sie nur haarscharf verfehlte. Sie hasste den Gedanken, ihr Dorf den Rücken kehren zu müssen, aber was blieb ihr denn anderes übrig? Ohne weiter nachzudenken, sprang sie durch das kaputte Fenster und rannte die Straße entlang, vorbei an brennenden Ruinen und Leichen, welche ihren Weg säumten. Ihr stieg der süße Geruch von verbrannten Fleisch in die Nase, welcher sie fast dazu brachte, sich zu übergeben. Alles ignorierend rannte sie weiter, bis sie schließlich die zerstörte Stadtmauer erreichte. Ohne nochmal zurück zuschauen, stieg sie über die Trümmer und wurde dann von der Finsternis des Waldes verschluckt.
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

„Kukuku, Wie es scheint, hat euch euer Alter am Ende doch noch eingeholt, ne Sarutobi-sensei? Schaut euch nur an; ihr seit ein Schatten euer selbst. Wo ist der große Ninja von damals hin?“

„Ich verachte Leute wie dich, Orochimaru. Du warst mein größter Fehler, aber diesen werde ich hier und heute wieder gutmachen. Niemals wirst du dieses Dorf erobern. Nicht solange der Wille des Feuers in den Herzen seiner Bewohnern brennt.“

„Der Wille des Feuers, huh? Du bist viel zu naiv, Sensei. Meine Truppen haben eure Verteidigung schon längst durchbrochen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Dorf fällt. Warum gebt ihr nicht einfach auf?“

„Ich bin der Hokage der dritten Generation! Ich diene den Dorf und dem Volk Konohas. Ich bin ein Stützpfeiler für die Menschen, die hier leben. Ich werde nicht zulassen, das jemand wie du, ihnen Leid zufügst.“

„Haha, ein Stützpfeiler also... dann bereite dich darauf vor, das ich diesen Stützpfeiler nun einreißen werde!“
 

Der Hebi streckte sein Faust nach vorne, aus der augenblicklichen Schlangen herauskamen und nun auf Sarutobi zuschossen. Dieser weichte zur Seite aus und formte noch im Flug eine Reihe von Fingerzeichen. Er rief „Katon: Karyū Endan“, worauf etliche Flammenprojektile auf Orochimaru rasten. Auch für ihn war es kein Problem, dem Angriff auszuweichen.
 

„Kukuku, Wir sollten wohl langsam ernst machen, ne?“ sprach der Sannin und zog nach diesen Worten sein Schwert Kusanagi aus dem Mund.

'Hm, dieses Schwert kann selbst mir gefährlich werden. Ich muss aufpassen, das ich nicht getroffen werde.' dachte der Hokage beunruhigt.

„Wie du meinst, Orochimaru.“ sagte er zu seinem ehemaligen Schüler, streifte seine Robe von sich und warf seinen Hut weg. In seiner Kampfrüstung machte er sich bereit auf den nächsten Angriff. Bevor jedoch jemand handeln konnte, erschienen vier weitere Leute auf dem Dach, welches als Kampffeld diente. Erstaunt warf der Hokage einen Blick auf die Neuankömmlinge.
 

„Danzō! Was machst du hier?“ fragte der Sandaime verwirrt.

„Wir sind hier, um euch im Kampf gegen Orochimaru zu unterstützen.“ antwortete der Älteste und seine Anbus nickten nur demonstrativ.

„Hahaha, glaubt ihr nicht, das ihr euch da ein wenig überschätzt? Was könnt ihr schon gegen mich ausrichten? Aber es wird mir ein Vergnügen sein, euch alle zu töten.“ verspottete der Hebi lachend die Konoha Nins.

Obwohl er sich nichts anmerken ließ, war Hiruzen sehr erleichtert, Unterstützung zu bekommen. Er war sich nicht sicher, ob er den Sannin selber hätte aufhalten können.
 

„Ok. Ich werde ihn frontal angreifen. Wenn ich ihn festhalte, nutzt ihr seine offene Verteidigung aus.“

„Hai Hokage-sama“ kam es aus den Mündern der Anbus gleichzeitig.

Sarutobi flog durch ein paar Fingerzeichen, biss sich dann die Daumenspitze auf und schlug dann seine Hand auf den Boden, während er „Kuchiyose no Jutsu“ rief. Es erschien ein Affe aus der Rauchwolke. Sofort wandte der Hokage das Wort an diesen.

„Enma. Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Ich benötige den Donnerkeilstab.“

„Hm. Ich sehe schon...es ist Orochimaru. Ich habe euch damals bereits gewarnt, das es ein Fehler war, ihn am Leben zu lassen. Nun gut. Ich werde euch helfen, so gut ich kann, mein alter Freund.“
 

Daraufhin verwandelte sich der Affe in einen gewaltigen Stab, welchen Sarutobi mit beiden Händen auffing und nun auf Orochimaru gerichtet zum Angriff ansetzte.

Kusanagi und der Donnerkeilstab prallten gegeneinander und erzeugten dadurch ein Schockwelle, welche die Ziegel des Daches zum Zerbrechen brachte.

„Jetzt! Greift an.“ rief der Hokage und sprach dann leise zu Orochimaru gerichtet weiter: „Dies wird dein Ende sein. Am Ende hast du dich doch überschätzt. Ich sagte dir, solange der Wille des Feu-“ weiter kam er nicht. Unendliche Schmerzen fuhren durch seinen Körper. Aus dem geöffneten Mund lief Blut und als er an sich hinunterblickte, erkannte er einen Dolch, welcher in seiner Seite steckte.
 

„Was hat das zu bedeuten?“ fragte er unter extremen Anstrengungen und musste dabei mehr der roten Flüssigkeit husten.

„Hahaha hahaha hahaha“ Der Hebi lachte schrill, fast schon im Wahn.

„Und ich sagte euch, Sensei, ihr seit viel zu naiv.“ hinter Sarutobi kam nun Danzō hervor geschritten und stellte sich neben Orochimaru.

„Du...Verräter...und ich dachte...dir würde etwas an diesen Dorf liegen.“

„Oh, mir liegt sogar sehr viel an Konoha. Aus diesen Grund, musste ich ja auch dafür Sorge leisten, das ihr verschwindet. Eure Politik machte Konoha schwach. Ich werde dafür sorgen, das Konohagakure zum mächtigsten Dorf in Kakurezato wird. Wer sich uns in den Weg stellt, wird hinweggefegt wie trockenes Laub vom Herbstwind. Orochimaru hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, mir zu helfen.“

„Du bist krank...ihr seit beide krank... Ihr werdet unserem Land den Untergang bringen.“

„Tja, selbst wenn es so wäre. Du wirst es mit Sicherheit nicht mehr mit erleben... Hokage-sama.“

Sarutobi spuckte Orochimaru ins Gesicht und warf beiden noch einen verachtenden Blick zu, bevor das Licht des Lebens in ihm erlosch und er in die endlose Dunkelheit hinüber glitt...
 

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Fortsetzung folgt...

The Shadows of War

So, hier das nächste. Dannach gehts nen bisschen langsamer weiter. Danke an all diejenigen, die sich die Zeit genommen haben, die FF zu lesen und auch nen Kommi da gelassen haben. Also, viel Spaß beim lesen
 

The Shadows Of War
 

Die Sonne hatte schon längst den Zenit überschritten, doch ein große Schicht schwarzer Wolken sorgte dafür, das nur wenige Sonnenstrahlen die Gegend erhellen konnten. Ebenso war es ungewöhnlich kühl und überall herrschte Wehmut und Angst. Ein kalter Schatten hatte Konoha in seinen eisernen Würgegriff genommen. Wo man auch hinschaute, man konnte der Finsternis nicht entkommen. Die halbe Stadt lag in Trümmern, die große Stadtmauer war eingestürzt, vielerorts konnte man Frauen beobachten die um ihre verstorbenen Kinder oder Ehemänner weinten und Kinder, welche ihre Eltern verloren hatten. Die Verzweiflung der Menschen umgab das Dorf wie eine unsichtbare Masse. Auch war die Trauer groß, um ihren geliebten Hokage, welcher am frühen Morgen getötet worden war. Viele konnten es noch gar nicht glauben; die meisten wollten einfach nur das dieser schreckliche Alptraum endlich vorbei war.
 

Doch es war kein Traum. Es war Realität. Konoha Gakure war erobert worden und ihr Hokage wurde von Orochimaru und Danzō getötet, welche sich als neue Herrscher über das Dorf ausgerufen hatten. Oto Nins und Anbu ROOT Einheiten durchstreiften die Stadt, auf der Suche nach verbleibenden Widersachern, bereit jeden zu töten, der ihnen in die Quere kam. Niemand wagte es deshalb, sich ihnen in den Weg zu stellen. Diejenigen, welche entweder mutig oder töricht genug waren, trotzdem gegen das Terror Regime aufzubegehren, bezahlten allesamt mit ihren Leben und ihre verstümmelten Körper schmückten nun den Marktplatz des Dorfes, zur Abschreckung. Die Gedanken der Dorfbewohner waren von Furcht und Entsetzen erfüllt. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihrer neuen Regierung zu gehorchen. Die Ninjas des Dorfes waren entweder getötet worden oder mussten alles stillschweigend mit ansehen, denn Orochimaru verkündetet gleich nach der Machtübernahme, das er für jede feindliche Aktivität, zehn Dorfbewohner qualvoll töten würde....und es war keine leere Versprechung.
 

Für den Sannin lief jedoch nicht alles wie geplant. Nachdem sie Hiruzen getötet hatten, legte sich ein undurchdringlicher Nebel über das Schlachtfeld und als er wieder verschwand, war auch der Leichnam des Hokages spurlos verschwunden. Eigentlich hatte der Hebi geplant, mit der Leiche seines ehemaligen Senseis, die Einwohner des Dorfes endgültig zu demoralisieren. Er wollte all ihre Hoffnung und Wünsche im Keim ersticken. Zwar war es letzten Endes kein makelloser Sieg, aber Orochimaru war trotzdem vollauf zufrieden. Bald schon würde er sich als der neue Hokage ernennen, so wie es schon vor Jahren hätte passieren sollen, wenn ihm dieser elende Minato nicht in die Quere gekommen wäre. Auch war er endlich an Sasuke heran gekommen. Sobald sein Jutsu in drei Jahren wieder einsatzbereit war, würde er den Körper des Uchihas übernehmen. Eben dieser befand sich gerade in seinen neuen Büro.
 

„Kukuku, wenn das nicht Itachi-kuns kleiner Bruder Sasuke ist.“ sprach Orochimaru amüsiert.

„Wer bist du und woher kennst du den Namen meines Bruders? Sprich, oder ich töte dich!“ antwortete ein wütender Sasuke. Er hasste es, das jeder irgendwie mehr über Itachi Bescheid wusste als er.

„Warum denn so aggressiv? Ich bin der Sannin Orochimaru und schon bald der neue Herrscher über dieses Dorf hier. Und woher ich deinen Bruder kenne...sagen wir es so: er und ich hatten so unsere Probleme miteinander, aber das spielt hier keine Rolle.“

„Du bist also derjenige, der den Hokage ermordet hat...was willst du von mir?“

„Ermordet ist so ein hartes Wort...."abgelöst" klingt viel besser, würde ich meinen, hehe. Ich möchte dir ein interessantes Angebot machen...“

„Ein Angebot? Was für eines? Und ich warne dich; wenn das ein Trick ist, bringe ich dich um!“

'So arrogant wie sein Bruder, huh?' dachte er Hebi belustigt.

„Du willst doch Itachi und Naruto töten, ne? Du willst Rache an ihnen üben, für die Auslöschung deines Clans. Ich könnte dir dabei vielleicht helfen...“

Sasuke wurde hellhörig; „Wie willst du mir helfen?“

„In dem ich dir die nötige Kraft verleihe...du musst mein Geschenk nur annehmen.“

„Was ist der Haken bei der Sache?“

„Nun ja, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du mir deinen Körper geben. Ich habe persönlich auch noch eine Rechnung mit den beiden offen...Also, was sagst du??“
 

Der Uchiha dachte einen Moment über die Worte des Sannins nach. 'Er kann mir die Kraft geben, Itachi und Naruto zu töten...endlich würde ich meine Rache bekommen. Und ich WILL meine Rache verdammt nochmal haben. Egal was der Preis für diese Macht ist...solange sie mir hilft, werde ich ihn zahlen. Wenn die beiden tot sind, kann er von mir aus mit mir machen, was er will.'

„Nun gut. Ich nehme dein Angebot an. Gib mir die Kraft, welche du mir versprochen hast.“

„Kukuku, ich wusste, ich kann mich auf dich verlassen, Sasuke-kun. Dann wollen wir mal anfangen.“

Nach diesen Wort verlängerte sich der Hals Orochimarus und raste auf den überraschten Sasuke zu. Mit einen Biss in den Nacken gab er ihm sein Himmels-Juin und nach einen kurzen Schmerzensschrei, fiel der Junge in Ohnmacht.
 

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„Kakashi? Bist du das?“

„Wer denn sonst. Natürlich bin ich es, Asuma“

„Ein Glück, ich dachte schon, sie hätten dich auch erwischt. Was trägst du da über der Schulter?“ fragte Asuma, ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren, einen Kinnbart und einer Zigarette im Mund, während er auf ein in schwarzes Leinen gehülltes Bündel deutete.

Kakashi seufzte leise. „Es tut mir Leid Asuma. Ich bin zu spät gekommen. Ich konnte Hokage-sama nicht mehr retten...das einzige was ich noch tun konnte, war seinen Leichnam zu bergen, damit er Orochimaru nicht in die Hände fiel.“ sagte er niedergeschlagen.

Asumas Augen weiteten sich. Er hatte schon gehört, das sein Vater gestorben war, wollte es aber nicht glauben. Es gab keinen Beweis, außer das Wort des Hebis.. Nun wusste er, das es der Wahrheit entsprach. Er ballte seinen Hand zur Faust. Seine Augen schimmerten, doch er weinte nicht. Hiruzen hätte nicht gewollt, das er um ihn weinte.
 

„Danke das du seinen Körper in Sicherheit gebracht hast, Kakashi. Wer weiß, was dieser Abschaum mit ihm angestellt hätte. Nun können wir ihn angemessen bestatten.“

Kakashi nickte nur leicht mit den Kopf. Danach erhob er wieder das Wort.

„Was ist das hier eigentlich für ein Ort? Ich habe ihn vorher noch nie gesehen.“

„Dies ist eine geheime Basis. Mein Vater hatte sie vor vielen Jahren für Zeiten wie diese angelegt. Sie liegt direkt hinter den Hokage Felsen. Vater und ich waren die einzigen, die von ihrer Existenz wussten, und nur ein Sarutobi, sowie diejenigen, welche von uns über diese Basis erfahren hatten, sind in der Lage den Eingang zu sehen. Deshalb wundere ich mich, das du überhaupt hier bist, Kakashi. Wie hast du den Eingang gefunden??"“

„Hm. Ich habe mit Pakkun eure Fährte aufgenommen und diese führte mich hierher. Ich hatte keine Ahnung, das der Eingang von einer Barriere verborgen ist. Vielleicht liegt es an meinen Sharingan, das ich trotzdem in der Lage war, ihn zu sehen.“ vermutete der Copynin.

„Das muss es sein. Die Basis wurde erst nach dem Uchiha Massaker gebaut, weshalb du und Sasuke die einzigen beiden Ninjas in Konoha wart, die über das Sharingan verfügten. Damit konntest du wohl das Genjutsu durchschauen, das den Eingang verbergen sollte, als du direkt davor standest. Naja, am besten du kommst erst einmal rein und ruhst dich aus. Hier sind wir im Moment sicher."
 

Kakashi folgte Asuma in das Innere der Höhle. An der Decke hingen Lampen, welche den Gang erleuchteten und zu beiden Seiten waren in regelmäßigen Abständen Türen.

„Wer ist alles hier und was sind eure nächsten Pläne.“ fragte der Copynin als er neben dem Sarutobi herging.

„Wir sind nicht viele...ein paar Jōnins und ansonsten Genins und Chunins. Ich hab versucht, so viele wie möglich mit zu nehmen. Wir wollen uns zu nächst neu formieren und sobald sich eine Möglichkeit ergibt, werden wir Konoha von den Verrätern befreien. Solange müssen wir im Untergrund bleiben. Für Nahrung müssen wir selbst sorgen, aber es gibt noch einige Hintereingänge, welche es uns ermöglichen, die Basis zu verlassen, ohne das einer in Konoha auf uns Aufmerksam wird. Über Strom und Wasser brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Mein alter Herr hat an alles gedacht; wir sind direkt mit dem Kraftwerken im Dorf verbunden. Es gibt auch genügend Schlafzimmer, mehrere Trainingsräume und ein Versammlungszimmer.“
 

Der grauhaarige Jonin staunte nicht schlecht, über das, was er gerade erfahren hatte. Der Sandaime war wirklich ein sehr weißer Mann gewesen....natürlich war er das! Nicht um sonst nannte man ihn den 'Professor'.

Asuma hielt auf einmal an und wies mit seiner Hand auf eine Tür.

„Hier kannst du dich ausruhen, Kakashi. Die anderen schlafen ebenfalls. Du kannst mir den Leichnam von Hokage-sama geben. Ich werde alles für seine Beerdigung vorbereiten. Heute Abend um 22:00 steht eine Besprechung im Versammlungszimmer an. Es ist einfach immer gerade aus den Gang entlang. Also, bis später.“

„Yo, wir sehen uns dann nachher.“ erwiderte der Sohn des Weißen Reißzahns Konohas und übergab Asuma das schwarze Bündel, bevor er den ihm zugewiesenen Raum betrat.
 

Im Zimmer befand sich ein einfaches Holzbett, ein kleiner Schrank und ein Tisch. Kakashi zog seine Weste aus und kramte dann etwas in seinen Rucksack, bis er gefunden hatte, was er suchte: ein Bild welches ihn, Obito, Rin und ihren Sensei Minato Namikaze zeigte. Er legte es zusammen mit einen in weisen Tüchern gehüllten Gegenstand auf den Tisch und holte dann noch ein kleines Kästchen aus der Tasche. Mit diesen warf er sich mit den Rücken auf sein Bett. Langsam öffnete er es und holte ein gezacktes Kunai hervor. Er lies es mehrere Male durch seine Finger gleiten und betrachtete es verträumt.

'Was würdet ihr wohl in einer solchen Zeit tun Sensei? Konoha ist verloren...euer Opfer damals war umsonst. Selbst euer Sohn hat uns den Rücken gekehrt. Wir haben so viel falsch gemacht. Wenn ihr nur hier währt... ihr wüsstet bestimmt Rat...'
 

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Wie lange war sie nun schon unterwegs?? Sie wusste es nicht. Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren...

Wo war sie?? Sie wusste es nicht. Nichts als Sand, soweit das Auge reichte...

Eines wusste sie jedoch gewiss: Lange würde sie es nicht mehr aushalten unter der glühenden Sonne und dem heißen Wüstensand. Ihre Kehle war ausgedörrt, ihr Magen knurrte. Die Augen wurden von dunklen Ringen umrandet und ihre sonst so gepflegten kirschrosanen Haare waren verkrustet von Dreck und Matsch. Selbst ihre Sachen hingen in Fetzen und stanken nach Blut und Schweiß...

Wer war sie?? Sie war sich nicht mehr sicher... Ihr Name war Sakura...sie war eine Kunoichi gewesen in Konoha....doch nun war sowohl ihr Dorf verloren, wie auch ihre Familie und ihre Freunde waren wahrscheinlich schon tot....hatte es einen Sinn, am Leben zu bleiben?? Wenn ja, wie lautet er? Sie hatte alle Hoffnung aufgegeben...sie hatte keine Kraft mehr, um weiter zu gehen....erschöpft brach sie zusammen und die Dunkelheit umfing ihren zerrütteten Geist...
 

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„Aus dem Weg!! Los, bei Seite. Wir haben hier eine Verletzte.“ Einige Shinobi rannten gerade aufgebracht durch die gefüllten Straßen von Suna Gakure und die Menschen machten sofort Platz, als sie vorbei kamen. Einer trug auf den Rücken ein junges Mädchen. Sie hatten es bewusstlos außerhalb des Dorfes gefunden. Zwar hatte sie noch einen schwachen Puls, aber wenn sie nicht schnell handelten, würde sie womögliche sterben.
 

Die Tür des Krankenhauses wurde aufgeschlagen und augenblicklich eilten mehrere besorgte Medic Nins herbei, welchen sie das Mädchen übergaben. Man brachte es sogleich in einen Behandlungsraum zur Untersuchung. Sie hatte etliche kleine Wunde, welche nicht weiter schlimm gewesen wären, jedoch war Sand und Dreck in die Wunden hinein gelangt, sodass diese anfingen sich zu entzünden und zu eitern. Sie litt auch deutlich unter Flüssigkeitsmangel und hatte wegen der Verletzungen und der unbarmherzigen Wüstensonne hohes Fieber.
 

„Wie sieht es aus, Doktor? Könnt ihr sie retten?“ fragte einer der Ninja besorgt.

„Ich weiß es nicht...Unsere besten Ärzte sind zur Zeit auf Missionen. Außerdem wurde sie von irgendetwas gestochen und ist anscheinend vergiftet.“ antwortete der Arzt verbittert.

„Verdammt. Ihren Stirnband her zu deuten, ist sie aus Konoha. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. Es muss doch irgendwas geben, was wir machen können...“

„Vielleicht. Aber diese Frau zu überzeugen uns zu helfen, könnte sich als schwierig erweisen.“

„Wir müssen es wenigstens versuchen. Ich glaube, das dieses Mädchen uns wichtige Informationen liefern könnte.“
 

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„Ein herrlicher Tag mal wieder, findest du nicht auch Nee-chan?... Nee-chan? Alles in Ordnung mit dir? Du schaust so seltsam.“ fragte ein alter Mann mit tief eingefallen Augen und gewaltigen Augenbrauen eine Frau, welche mindestens genauso alt war. Diese reagierte jedoch nicht im geringsten, sondern fiel urplötzlich einfach zur Seite um.

„Nee-chan!! Sag doch was! Du kannst doch nicht etwa....“ rief der Greis besorgt.

Auf einmal konnte man ein leises kichern vernehmen, welches eindeutig von der alten Schachtel ausging.

„Nee-chan?“ fragte der Opa verunsichert.

„Hihi. Ich hab dich reingelegt. Ich hab nur so getan als wär ich tot, haha“ lachte die alte Frau ihren Bruder aus, welcher nicht besonders begeistert drein blickte.

'Wieso falle ich immer wieder darauf rein?'
 

Die Ältesten von Suna konnten konnten nun von unten Leute hören, welche die Treppe zu ihnen raufkamen. Kurz darauf erschienen zwei schwer atmende Männer.

„Chiyo-baasama! Ebizō-jiisama! Entschuldigt die Störung, aber wir brauchen eure Hilfe. Wir haben eine Verletzte aus Konoha auf unserer Krankenstation.“

„Ich habe nichts mit Konoha zu tun.“ antwortete Chiyo kalt.

„Aber Chiyo-baasama! Konoha ist unser Verbündeter. Außerdem ist es ein junges Mädchen. Wollt ihr denn gar nichts tun?“

„Tze Konoha.....Wenn es unbedingt sein muss. Ich denke, wenn ein Kind es alleine von Konoha bis hierher geschafft hat, ist es wohl wert, gerettet zu werden,huh? Los! Bringt mich hin“

„Hai.“ antworteten die beiden Shinobi gehorsam.
 

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„Hm...das sieht übel aus... sie wurde von einen roten Wüstenskorpion gestochen. Sehr erstaunlich, das sie es mit dem Gift im Körper soweit geschafft hat. Glücklicherweise kenne ich mich mit diesen Toxin sehr gut aus und kann sofort ein Antidot herstellen. Du da! Besorge mir etwas Tomoshiri-Gewächs.“

„Hai, Chiyo-baasama.“

„Gut, Die anderen helfen mir die Wunden zu reinigen, danach tragt diese Salbe hier auf; sie ist fördert den Wundverschluss. Anschließend verwendet ein Medizinisches Jutsu und bandagiert die verletzten Partien. Schließt sie außerdem an eine Nährlösung an.“
 

Als man mit den säubern der Wunden fertig war, kam der Medic Nin mit den gewünschten Heilkraut wieder, welches er sofort der Ältesten übergab. Diese zermahl das Gewächs mit einen Stößel und gab der Pampe Wasser und verschiedene Stoffe hinzu. Als sie fertig war, konnte man ein leises gequältes Stöhnen vernehmen, welches von der Patienten stammte. Chiyo kam mit einen Becher in der Hand, welcher mit einer braunfarbigen Flüssigkeit gefüllt war, wieder zu Sakura zurück.

„Chiyo-baasama, sie ist aufgewacht.“

„Das seh ich selber, Baka.“ Sie seufzte leise. Das Mädchen war noch so jung... ihr ganzes Leben lag noch vor ihr. Die Greisin wandte sich nun direkt an Sakura.

„Keine Sorge. Du bist in Suna Gakure. Wir kümmern uns um deine Verletzungen. Du musst das hier trinken... dann wirds dir besser gehen.“

Chiyo stützte leicht den Kopf des Mädchens und führte ihr dann die Flüssigkeit in den Mund ein. Sie ließ alles wehrlos über sich ergehen. Für sie erschien eh alles nur sehr verschwommen. Kurz darauf schlief Sakura wieder ein, flüsterte aber vorher noch und leises „Danke“.
 

„Puh, geschafft. Alles was sie jetzt noch benötigt ist viel Ruhe. Ich denke in zwei Tagen ist sie wieder topfit.“

„Wirklich beeindruckend, Chiyo-baasama.“ sagten die anderen Ärzte begeistert, aber die Älteste ging nicht weiter darauf ein. Ihre Gedanken waren sehr unruhig. Die Welt war im Wandel, das merkte sie...ein Schatten regt sich...sie spürte, das großes Unheil ihnen noch bevorstehen wird.
 

Wie die weiße Chiyo es vorausgesagt hatte, wachte Sakura am übernächsten Tag auf. Ihre Wunden waren vollkommen verheilt und das Gift in ihren Körper neutralisiert. Man gab ihr gleich etwas Nahrung damit wieder vollkommen zu Kräften kommen konnte und zur Mittagszeit wurde sie von dem Kazekage, sowie den beiden Ältesten besucht, welche natürlich erfahren wollten, wieso sie diese weite Reise auf sich genommen hatte.
 

Sakuras Augen füllten sich mit Tränen. Wieder musste sie daran denken, wie ihr Konoha in Flammen stand...wie die Einwohner niedergemetzelt wurden. Sie wollte es einfach nur vergessen. Trotzdem berichtete sie von den Ereignissen. Ihre Stimme wurde immer leiser und versagte am Ende vollkommen. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie weinte bitterlich, ließ ihre Trauer einfach heraus. Was kümmerte es sie schon, das man sie beobachtete? Ihr Leben lag in Trümmern. Es machte alles keinen Sinn mehr...
 

Die Ältesten und der Kazekage sahen sich besorgt an. Dies waren in der Tat besorgniserregende Neuigkeiten und deshalb verabschiedete sich der Yondaime kurz darauf um eine Ratssitzung einzuberufen. Sie mussten die Sicherheit ihres Dorfes verstärken, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Ebizou begleitete den Windschatten und zurück blieben eine schluchzende Sakura und eine Chiyo, welche das Kind mit einen mitleidigen Blick musterte.
 

„Es tut mir Leid für dich. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen. Mein Name ist Chiyo.“ sagte sie mit tröstender Stimme.

Die Angesprochene hob leicht ihren Kopf, damit sie der Puppenspielerin in die Augen sehen konnte. „Danke...danke das ihr mich gerettet habt. Ich bin Sakura. Man hat mir damals beigebracht, niemals Gefühle zu zeigen... aber ich kann es nicht...die Trauer, der Schmerz ist einfach zu groß. Als meine Eltern damals gestorben sind, hatte ich wenigstens noch das Dorf und meine Freunde, welche für mich da waren...nun ist das alles weg...innerhalb weniger Stunden habe ich alles verloren...“
 

Chiyo musste unwillkürlich an Sasori denken...er hatte damals denselben Ausdruck in den Augen. Dieselbe Verzweiflung. Sie wollte diesem Mädchen helfen, obwohl sie es nicht kannte.

„Du brauchst dich für deine Gefühle nicht zu schämen, Sakura. Selbst der stärkste Shinobi ist am Ende auch nur ein Mensch. Ich weiß, es ist nur ein schwacher Trost, aber du bist in Suna immer willkommen. Wir können zwar nicht das Loch in deinen Herzen füllen, welches der Verlust von Konoha bei dir hinterlassen hat, aber vielleicht findest du hier ein neues Zuhause...“

Sakura guckte Chiyo mit großen Augen an...vielleicht...vielleicht gab es ja doch noch einen Grund zum Leben...„Etwas fröhlicher sagte sie dann: „Danke Chiyo-baasama, das ihr mir neuen Mut gemacht habt.“

Die Alte lächelte leicht und sprach dann: „Hm...du bist doch auch Medic Nin, oder?“

„Woher wisst ihr das?“

„Als ich deine Wunden behandelt habe, stellte ich fest, das einige schon versucht wurden mittels Medizin Jutsu heilen.“

„Ah... ich war noch in Ausbildung. Außerdem hatte ich zu dem Zeitpunkt schon Fieber und konnte nur schwer mein Chakra kontrollieren." erwiderte sie verbittert.

„Das sollte keine Kritik sein. Wie auch immer... Willst du meine Schülerin werden?“

„Häh?“ Sakura war sichtlich verwirrt.

„Ich bin einer der besten Medic Nins in Kakurezato...dieses Nacktschneckenmädchen ist vielleicht etwas besser. Auf jeden Fall mag ich dich irgendwie und deshalb möchte ich dich nicht so traurig sehen. Bestimmt kommst du während des Trainings auf andere Gedanken.“

„Ich...Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...Es wäre mir eine Ehre, eure Schülerin zu werden, Chiyo-baasama.“

„Schön das du einverstanden bist. Wenn du möchtest, kannst du solange, bis du eine eigene Wohnung gefunden hast, bei mir wohnen. Ich hab genügend Platz Zuhause.“

„Vielen Dank für euer Angebot. Wenn es euch wirklich keine Umstände bereitet, nehme ich es an.“

„Hihi, nicht doch. Wie fühlst du dich? Kannst du schon aufstehen?“

Das Mädchen erhob sich aus dem Bett, um zu testen, ob sie schon wieder fit war. Abgesehen davon, das sich ihre Gliedmaßen etwas steif anfühlten, ging es ihr gut.
 

„Hm, alle Schmerzen sind verschwunden. Ich muss euch wohl schon wieder danken“"lachte Sakura und streckte ihre Arme demonstrativ in die Höhe.

„Hab ich doch gern getan. Da hinten sind ein paar Sachen. Wenn du dich angezogen hast, führe ich dich etwas in Suna herum.“

„Hört sich gut an.“

Chiyo war froh, dass das Mädchen ihr Lächeln wieder gefunden hatte. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte sie sich mit Sakura verbunden...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

„Konoha ist also gefallen?“

„Ja Pain. Orochimaru hatte mit Otogakure die Kontrolle über Hi no Kumi übernommen und sich mit Danzō verbündet. Zusammen haben sie das Konoha sowohl von innen, wie auch von außen angegriffen. Diesem Zwei-Fronten-Krieg hielten die Ninjas dort nicht lange stand. Der Sandaime Hokage wurde bei diesen Überfall übrigens auch getötet.“

„Haha, das war vielleicht ein Gemetzel. Und die ganzen Schreie erst dazu.“

„Also hat der Hebi endlich seinen Zug gemacht. Hm, das sind wirklich beunruhigende Neuigkeiten. Vor allem die Sache mit Danzō gefällt mir nicht. Wir sollten die beiden auf jeden Fall im Auge behalten. Wer weiß, was sie vorhaben.....Du darfst gehen, Zetsu.“
 

Der Angesprochene löste Gentōshin no Jutsu auf und befand sich im nächsten Augenblick wieder in den Wäldern von Konoha.

„Lass uns gehen Tobi. Wir haben unseren Job hier erst mal erledigt. Nun müssen wir nach Kirigakure. Wir haben noch ein Treffen mit dem Mizukage, hehe. Eigentlich ist es mehr ein 'unangekündigtes Treffen'. Komm jetzt!“

„Alles klar, Zetsu-san. Geht vor, ich folge euch.“

„Tobi ist ein guter Junge.“

„Tze...“
 

Währenddessen befanden sich Naruto und Haku zusammen mit Pain in einen Raum und erwarteten dessen Befehle. Der Leader richtete sogleich das Wort an die beiden

„Schön das ihr hier seit. Ich habe einen Auftrag für euch...“
 

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Fortsetzung folgt...

In The Moonlight

So, dann gehts hier weiter. Ist nicht eines meiner besten; bin halt nicht besonders gut, im ausrücken und beschreiben von Gefühlen. Naja, ihr werdet ja sehen. Übrigens nicht wundern. Ich habe das Chapter nochmal in ein "Unterchapter" gegliedert. Lange Rede, kurzer Sinn: viel Spaß beim lesen.
 

In The Moonlight
 

Die Sonne war schon längst untergegangen, weswegen man nur undeutlich die zwei Personen erkennen konnte, welche gerade von Baum zu Baum sprangen. Jeder normale Mensch hätte in dieser Finsternis wohl die Hand vor den Augen nicht gesehen, aber für die beiden Akatsuki war die spärliche Sicht kein Problem. Seit drei Tagen waren sie ohne Unterbrechung unterwegs gewesen und befanden sich nun in einen entfernten Land. Ihr Ziel war ein großer See, welcher in den Tiefen des Zwielichtwaldes sich befand. Angeblich sollte sich dort der Sanbi Isonade aufhalten.
 

Trotz der langen Reise, waren die Zwei nicht im geringsten erschöpft.

„Wir müssten bald da sein....Bist du bereit für den Kampf Haku-chan??“ fragte Naruto seine Partnerin, welche ihre alte Kleidung gegen eine Akatsuki Robe eingetauscht hatte. An den Händen-und Fußnägeln trug sie weiß-bläulichen Nagellack und ihr langes schwarzes Haar flatterte im Flugwind. In diesen Moment war sie der Dunkelheit um sie herum äußerst dankbar, denn sie war bei den Wort 'Haku-chan' rot angelaufen. Der Blondschopf hatte vor ein paar Tagen damit angefangen, sie so zu nennen. Auch wenn sie nicht wusste warum, irgendwie störte sie das nicht... im Gegenteil: Es gefiel ihr...
 

„Von mir aus kann es sofort losgehen, Naruto-kun.“ antwortete sie schließlich.

„Gut. Ich hab keine Ahnung, was auf uns zukommen wird. Sei lieber auf alles vorbereitet. Es könnte ein harter Kampf werden.“

„Bestimmt hast du Recht. Aber wir werden das schon schaffen.“sprach das Mädchen zuversichtlich.

„Na klar schaffen wir das.“ sagte der Jinchūriki nun lachend.
 

Kurz nach diesen Gespräch erreichten sie auch schon ihren Zielort. Haku und Naruto landeten nebeneinander am Ufer des ruhigen Gewässers und betrachteten nun die Umgebung. Der See war riesig und in der Mitte befand sich sogar eine kleine Insel. Es war ein wundersamer Anblick, jedoch war man nicht hier, um die schöne Aussicht zu genießen, sondern um das Bijū einzufangen.
 

„Da wären wir.“ stellte Naruto fest.

„Ja... aber hast du irgend einen Plan, wie wir das Monster aus dem See locken?“ fragte Haku unsicher.

„Oh. Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht.“ sagte er und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf. „Hm, lass mich mal überlegen... ich hab vielleicht ne Idee. Ich könnte das Youki vom Kyūbi benutzen. Vielleicht kommt der Sanbi raus, wenn er eine fremde dämonische Energie spürt.“

„Naja, ich weiß ja nicht, ob das klappen wird.“ erwiderte Haku skeptisch und legte dabei demonstrativ ihre Stirn in Falten.

„Hast du ne bessere Idee??“ Da er keine Antwort bekam, wollte er gerade das Chakra des Fuchses konzentrieren, als er in seinen Gedanken eine vertraute Stimme hören konnte.
 

'Du hättest auch mich vorher um Rat fragen können, Jüngling.'

'Kagura?'

'Wer denn sonst?'

'Achso... und? Weißt du, wie wir das Bijū aus dem Wasser locken können?'

'Es befindet sich direkt vor dir und beobachtet euch.'

'Was?! Woher kannst du das wissen?'

'Das spielt doch keine Rolle. Du würdest es eh nicht kapieren.'

'Na danke. Sagst du mir nun, wie wir es da raus bekommen?' erwiderte Naruto etwas beleidigt

'Frag es einfach.'

'… Fragen?' der Blonde war von diesen Plan nicht wirklich begeistert.

'Mach es einfach. Du wirst schon sehen, das es klappt. Vertrau mir.'

'Ok, ok. Wenn du das sagst...'
 

Naruto war zwar immer noch der Meinung, das dies niemals funktionieren würde, aber was hatte er schon zu verlieren? Laut sprach er: „Ähm... Hallo. Kannst du mich hören, Isonade?“ Er kam sich bei der ganzen Aktion ziemlich dumm vor und erwartete auch nicht wirklich, das etwas passieren würde. Doch hatte er sich dabei gewaltig geirrt.

Ein dunkles Grollen kam aus den Tiefen des Sees und eine machtvolle Stimme erklang.

„Was wollt ihr hier, Ningen?! Ihr habt hier nichts verloren. Verschwindet, wenn euch euer Leben lieb ist!“

Haku zuckte unwillkürlich zusammen und rückte näher an Naruto.

„Fürchte dich nicht. Die tun meist stärker, als sie eigentlich sind.“ flüsterte Naruto ihr ins Ohr, der solche Art Gespräche 'Ich starker Dämon-du schwacher Mensch' wegen des Kyūbis bereits gewohnt war.

„Wir sind hier um dich fangen. Du kannst natürlich auch freiwillig mitkommen...“

„Du wagst es, mich zu verspotten?! Wertloser Ningen. Ich werde euch beide töten, für diese Frechheit!!!“

Das Wasser fing an zu brodeln und schwappte über das Ufer. Kurz darauf schoss eine Fontäne in die Höhe und aus dem kalten Nass kam langsam ein grüner Panzer zum Vorschein. Eine gigantische Schildkröte erhob sich aus den Untiefen. Drei Schwänze peitschten hinter ihr wild durch die Luft.

„Ist das... Ist das Isonade??“ fragte Haku etwas verängstigt.

„Scheint so. Er ist zwar groß... aber am ende doch nur eine Schildkröte, ne? Wir müssen seine Größe zu unseren Vorteil nutzen. Ich werde im Nahkampf gegen den Yokai kämpfen. Bleib du auf Distanz.“ antwortete der Blondschopf.

„Gut. Pass auf dich auf.“

„Danke, du auch auf dich.“
 

Nach diesen Worten setzten die beiden zum Angriff an. Naruto erschuf mittels Tajū Kage Bunshin 100 Narutos, welche nun alle ihre Schwert zückten und voller Kampfeslust auf das Bijū einstachen, während dessen Haku ihr Hyōton Chakra erschuf und es in den See leitete, worauf das Wasser um Isonade herum augenblicklich zu Eis erstarrte, sodass der Sanbi nun bewegungsunfähig war. Daraufhin schwankte die Schwarzhaarige kurz vor Erschöpfung. Eine so große Fläche zu gefrieren, hatte sie sehr viel Kraft gekostet. Haku sah, wie einer der Narutos auf den Kopf des Bijūs sprang und sein Schwert in eines der empfindlichen Augen versenkte. Die Klinge durchstieß das Sinnesorgan wie weiche Butter. Dann formte dieser ein paar Siegel und rief „Fūton: Reppūshō“, worauf das Katana in den Körper des Monsters hinein geschossen wurde und am Bauch wieder hinaustrat. Das Blut sprudelte in den Fontänen aus den geblendeten Auge heraus und das Eis, welches vorher mal durchsichtig war, färbte sich aufgrund der des vielen Blutes nun rot.
 

'Wusste doch, das die immer nur große Töne spucken.' dachte sich der Jinchūriki amüsiert.

'Willst du damit irgendwas andeuten, Kit??' fragte der Kyūbi scharf.

'Nein natürlich nicht, oh großer und weiser Kyūbi no Yōko. Wie könnte ich einfacher Ningen es wagen.' lachte Naruto in seinen Gedanken.

'Übertreib es nicht.' knurrte der Fuchs.

'Jaja. Ich hab jetzt eh keine Zeit, um dir zu plaudern. Ich werde der Sache ein Ende setzen.'
 

Die dreischwänzige Schildkröte brüllte auf vor Schmerzen und versuchte wütend ihre Füße aus dem Eis zu befreien; vergeblich. Hakus durch Hyōton geschaffenes Eis war fast unzerstörbar.

Der echte Naruto landete wieder neben seiner Partnerin, während seine Bunshins das Bijū weiterhin attackierten.

Er wollte die Sache schnell beenden und hatte sich dafür auch schon den perfekten Plan.
 

Seit dem Tag, an dem Deidara ihm seine Kunst zeigte, bewunderte er dessen Explosionen. Leider war er selber ja nicht im Stande, den speziellen Lehm mit Chakra zu tränken, aber er hat sich, mit Hilfe von Deidara, im Laufe der Zeit etwas einfallen lassen. Wenn man genügend Chakra an einen Punkt konzentriert und es dann spontan freisetzt, wird es mit einer Explosion entfesselt. Normalerweise wäre die Menge an Chakra so gewaltig, das es ein einzelner Mensch nie konzentrieren konnte Deshalb hatte er auch die Youki des Fuchses dazu genommen als er seine Doppelgänger erschuf, da dämonische Energie um Weiten aggressiver ist wie gewöhnliches Chakra. Er wies seinen Kopien nun an, genau dies zu tun. Grinsend schloss er die Augen. Das wollte Naruto schon immer einmal machen. Leise flüsterte er „Kunst...ist eine Explosion!“ und aktivierte dann seine Technik „Kage Bakuhatsu“
 

Die Nacht wurde erhellt vom grellen Lichtern und ein ohrenbetäubender Lärm schallte durch den Wald, als die Kage Bunshins sich an dem Leib von Isonade sprengten, welcher nun regungslos im Wasser schwamm. Zufrieden mit ihrer Arbeit, holte er eine Urne aus der Tasche und stellte diese auf den Boden. Danach machte er ein Paar Fingerzeichen, welche Pain ihm vor Abreise beigebracht hatte, als er ihm die Urne gab. Nachdem das letzte Siegel geformt war, wurde das Bijū in das Gefäß gesogen. Als auch das erledigt war, verschloss er die Urne mit einen Korken und verstaute sie vorsichtig wieder in seiner Tasche.
 

„Das war ja doch einfacher, als ich gedacht hatte. Deine letzte Technik war einfach nur atemberaubend Naruto-kun.“ sprach Haku freudig.

„Hehe, danke für die Blumen. Allerdings zählt der Sanbi zu den schwächsten Bijū. Jedenfalls hat mir Kyūbi das mal erzählt. Aber in seinen Augen sind eh alle, außer er, ziemlich schwach.“ sagte Naruto und lachte leise. „Wir haben den Auftrag sehr viel früher erledigt, als eigentlich gedacht war. Wir können uns also auf der Rückreise schön viel Zeit lassen. Es gibt da ein paar heiße Quellen in der Nähe von Yugakure, die ich mal vor langer Zeit zusammen mit Itachi-san besucht habe. Es würde sich bestimmt lohnen, auf dem Rückweg dort mal kurz anzuhalten und ein Pause einzulegen. Oder was meinst du?“

„Das hört sich gut. Es ist schon ein ganzes Weilchen her, seit ich zum letzten Mal in einer heißen Quelle war. Ein bisschen Entspannung von den vielen Anstrengungen tut bestimmt mal gut.“

„Ok, dann ist es entschieden. Du wirst es mit Sicherheit nicht bereuen. Aber ich schlage vor, wir übernachten heute hier und brechen erst am nächsten Morgen wieder auf; ich habe bei dem Kampf vorhin große Menge an Chakra verbraucht.“

„Geht mir genauso.“ seufzte sie leise. Nachdem sie sich einen kurzen Moment in der Umgebung umgeschaut hatte, strahlten ihre Augen auf. „Naruto-kun, lass uns doch unser Nachtlager auf der Insel dort aufschlagen.“

„Hm, und wie willst du dahin kommen? Ich hab keine Lust zu schwimmen...das Wasser sieht kalt aus.“

Das Mädchen schüttelte genervt mit dem Kopf, bevor sie sagte: „Du hast auch an allen was zu nörgeln, huh? Anscheinend färben die Eigenschaften des Kyūbis ein wenig auf dich ab. Naja, dann lass mich mal machen.“
 

Haku ging an das Ufer und streckte ihre Hände in das Wasser, worauf sich ein schmaler Weg aus Eis vom Ufer aus bis hin zur Insel bildete. Sie stieg dann auf diesen rauf und lief anschließend das Eis entlang.

„Wo bleibst du denn Naruto-kun??“ fragte sie den Blondschopf, welcher sich noch nicht von der Stelle gerührt hatte. Leicht seufzend setzte er sich in Bewegung. Vorsichtig machte er einen Schritt nach den anderen, um nicht auszurutschen und am Ende doch ins Wasser zu fallen. Es sah wirklich sehr kalt aus. Bei dem Gedanken sträubten sich seine Nackenhaare.

Nach ungefähr fünf Minuten kam er am anderen Ende an, wo Haku schon ungeduldig wartete. Sie sammelte gerade Holz, damit sie ein Lagerfeuer entzünden konnten, während Naruto ein Zelt aufbaute, welches er in einer Schriftrolle versiegelt hatte. Er war schon fertig, als das Mädchen, vollbepackt mit Ästen, zurück kam.
 

Wegen ihrer Ladung, konnte sie jedoch nicht auf den Boden achten und übersah deshalb einen Stein, der sie zum Stolpern brachte. Doch statt auf den harten Boden zu fallen, landete sie in den starken Armen Narutos.

Die Wolken, welche bis gerade eben noch den Himmel bedeckten, lichteten sich etwas und das Licht des Vollmondes tauchte die beiden in einen silbrig schimmernden Glanz. Schweigend sah sie ihm in sein Gesicht. Er schaute sie mit einen unerklärlich intensiven Blick an, welcher ihr Blut zum kochen brachte. Dieser Blick sprach mehr als tausend Worte. Seine azurblauen Augen, welche im Mondlicht auf wunderschöne Weise glitzerten, zogen sie magisch in seinen Bann. Ihr Herz raste und ohne nachzudenken, näherten sich ihre Lippen den Seinen. Als sie aufeinander trafen, wurde ihr Körper mit einen befriedigenden Gefühl erfüllt. Sie spürte wie die Zunge Narutos sich sachte Eingang zu ihren Mund verschaffen versuchte. Sie gewährte es ihr und kurz darauf umschlangen sich sanft ihre Zungen. Ihr wurde in unregelmäßigen Abständen heiß und kalt. Sie verlor jegliches Zeitgefühl. Waren es Minuten, Stunden oder Tage, die sie so verbrachten? Es war ihr egal, sie wollte nur, das dieser Moment niemals vorbei gehen würde. Ein immenses Gefühl von Lust strömte durch ihren Körper.

Langsam lösten sich die beiden schwer atmend wieder von einander. Er sah ihr tief in die Augen.

„Haku-chan, ich liebe dich!“ flüsterte er.

„Ich liebe dich auch, Naruto-kun.“ sagte sie und gab ihm einen weiteren Kuss, welchen er freudig erwiderte...
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Naruto lag mit den Rücken auf dem Boden und streichelte Haku, welche mit ihren Kopf auf seiner Brust lag, sanft durch die Haare, während er verträumt in den Mond blickte. Noch nie in seinen Leben war er so glücklich gewesen. All die Jahre des Schmerzes waren wie vergessen. Das einzige an das er denken konnte, war die dunkelhaarige Schönheit neben ihm.

„Glaubst du an das Schicksal, Naruto-kun“ fragte sie leise.

„Ja, das tue ich.“ antwortete er.

„Ich auch. Ich denke, es war Schicksal, das wir uns begegnet sind. Wir sind für einander bestimmt, da bin ich mir sicher.“

„Unsere Liebe wird auf ewig währen, das verspreche ich dir, Haku-chan.“
 

Sie drehte ihren Kopf um, sodass sie ihrem Geliebten ins Gesicht schauen konnte. Haku lächelte ihn zärtlich an. Auch für sie war es ein Gefühl unbeschreiblichen Glückes. Es war wie ein Traum. Ein Traum, aus dem sie niemals erwachen wollte....

Er erwiderte ihr Lächeln. Kurz darauf wurden Hakus Augen jedoch müde. Langsam schloss sie die Lider und schlief ein.
 

'Sie war wohl doch erschöpfter, als sie zugeben wollte, huh?' dachte sich der Blondschopf. Ganz vorsichtig erhob er sich, um das Mädchen in das Zelt zu tragen. Er legte sie sachte auf die Matratze und deckte sie dann zu. Er sah eine Weile zu, wie sie friedlich schlummerte. Für Naruto war Haku die hübscheste Frau in ganz Kakurezato. Er hätte sie am liebsten noch Stunden lang betrachtet. Dann legte er sich ebenfalls hin, um auch ein wenig zu schlafen...
 

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[SIZE="2"]In The Twilight[/SIZE]
 

Es war bereits spät am Nachmittag, als man die fröhliche Sakura Haruno durch die Straßen von Sunagakure laufen sah. Mittlerweile waren bereits zwei Monate vergangen, seitdem sie hier lebte. Ihre alte Kleidung war natürlich wegen der entbehrlichen Reise unbrauchbar geworden und so hatte ihr Chiyo erst mal etwas Geld geliehen, damit sie sich neu einkleiden konnte. Ihr heutiges Outfit bestand aus einen schwarzen Yukata, um welchen sie ein rotes Band zwischen Busen und Becken gebunden hatte. Somit wurde ihre Oberweite deutlicher hervorgehoben, welche sonst eigentlich viel zu mickrig war, jedenfalls nach ihrer Meinung. An den Füßen trug sie Sandalen und an den Händen fingerfreie Handschuhe. Um ihre Stirn hatte sie den Protektor von Suna gebunden. Zwar fühlte sich immer noch als Konoha Nin, aber es wäre einfach unhöflich gewesen. Schließlich hatte dieses Dorf sie mit offenen Armen aufgenommen. Hinzu kommt, das dieses Stirnband ein Geschenk von ihrem Sensei Chiyo war. Es hatte mal ihrer Tochter gehört, bevor sie gestorben ist.
 

Die Älteste war wirklich ein herzensguter Mensch, wie Sakura ja schon bei ihrer ersten Begegnung miteinander festgestellt hatte. Außerdem waren ihre Heilkenntnisse enorm und sie war eine Meisterin des Puppenspiels. Schon nach der ersten Woche machte das Mädchen extreme Fortschritte, dank des effizienten Trainings von Chiyo. In Konoha hätte sie niemals so schnell gelernt.

Da ihre Ausbildung so gut lief, fragte sie eines Tages, ob Chiyo ihr nicht vielleicht das Puppenjutsu beibringen könnte. Zwar war die Alte daraufhin erst mal sehr überrascht, willigte jedoch dann lächelnd ein; zur großen Freude Sakuras, denn sie hasste es mittlerweile, das sie sich immer auf andere verlassen musste. Wenn es mal zum Kampf kommen sollte, wollte sie nicht tatenlos rum stehen, sondern auch aktiv werden.
 

Noch überraschter war die alte Chiyo, als sie bemerkte, was für ein Talent das Mädchen besaß. Ohne Probleme schaffte sie es beim ersten Trainingstag, Chakrafäden zu erzeugen mit welchen sie eine einfache Puppe geschickt steuerte. Sakura war nach Sasori ihr einziger Schüler und sie musste zugeben, das sie fast so gut war wie ihr Enkel; und das will was heißen, denn Sasori war der beste Puppenspieler den das Dorf je hervorgebracht hatte. Er hatte Suna zwar vor langer Zeit verlassen, aber sie liebte ihren kleinen Enkel dennoch über alles. Sie wusste, das er einen triftigen Grund für sein Handeln gehabt hatte und irgendwann wird sie diesen Grund auch erfahren; vorher würde sie nicht den Löffel abgeben! Das hatte sie sich geschworen.
 

Die Kunoichi mit den rosa Haaren war gerade auf dem Heimweg. Plötzlich hörte sie laute Stimmen, welche eindeutig aus der Richtung stammten, aus der sie gerade kam. Sie musste zwar eigentlich zurück nach Hause, aber ihre Neugier siegte am Ende doch. Sie kehrte also auf dem Marktplatz zurück, auf der sich eine beachtliche Menschenmenge gebildet hatte. In der Mitte des Mobs stand jemand, doch konnte sie wegen der vielen Leute nicht erkennen wer es war, oder was dort geschah.
 

Nach einer Weile schaffte sie es, sich bis zur Mitte durchkämpfen und was sie da sah, schockierte sie zutiefst: etliche Männer schlugen auf einen rothaarigen Jungen ein, der sich aus irgendeinen Grund nicht mal die Mühe machte sich zu wehren.

Einer der Schläger sagte abfällig „Du elendes Monster, willst also irgendwann mal Kazekage werden? Das wird niemals, NIEMALS geschehen. Wir wollen dich nicht und bevor ein Ungeheuer wie du, unser Anführer wird, brennen wir das Dorf doch lieber schon vorher nieder!“

Die Leute stimmten lauthals zu.

„Genau. Du denkst wohl, nur weil du der Sohn des Yondaime bist, macht dich das zu einem von uns?! Solch Abschaum wie du es bist, wird niemals Teil des Dorfes sein. Der einzige Grund, warum du überhaupt existierst, ist das du eine Waffe des Windreiches bist. Nichts mehr. Also tu nicht so, als wärst du auch ein Mensch... Jinchūriki.“ Der Sprecher spie das letzte Wort abfällig aus und trat dem Jungen in die Seite. Ein leises Stöhnen war zu hören, als der Rothaarige sich die schmerzende Rippe hielt.
 

Sakura konnte da nicht länger tatenlos zusehen. Sie eilte zu dem Jungen hin und fing die Fäuste der Schläger ab. Es waren nur einfache Dorfbewohner, weshalb Sakura keine Probleme hatte, mit ihnen fertig zu werden, ohne sie jedoch zu verletzen. Dennoch kochte die Kunoichi vor Wut. Wie kann man nur so niederträchtig sein, indem man als Masse auf einen einzelnen Jungen losgeht, der sich noch nicht mal verteidigte.
 

Aus ihren Augen schossen Blitze, als sie die Menschen böse anfunkelte.

Laut sagte sie: „Was fällt euch nur ein, auf einen hilflosen Jungen loszugehen?! Wieso schaut ihr Anderen nur zu und macht nichts?“

Die Männer waren zuerst verwirrt, als als das zornige Mädchen plötzlich vor ihnen stand. Sie hatten es vorher noch nie gesehen. Aber sie war eindeutig ein Suna Shinobi; soviel stand fest. Doch wieso half ein Suna Nin diesem Monster? Das machte doch keinen Sinn.

„Hilflos?? Bist du von Sinnen?! Jeder weiß doch, wie gefährlich dieses Monster ist.“
 

Sakura wollte schon etwas erwidern, als auf einmal der rothaarige Junge aufstand. Die Dorfbewohner wichen verängstigt einen Schritt zurück. Nur Sakura blieb dort wo sie stand, während sie ihn besorgt musterte. Er hatte überall blaue Flecken, Blutergüsse und auf der Stirn eine Platzwunde. Trotz der Verletzungen sah er recht hübsch aus: Er hatte genau wie Sakura türkisfarbene Augen, welche mit schwarzen Lidschatten umrandet waren und somit sehr exotisch wirkten. Doch erkannte sie in seinen Blick große Traurigkeit. Auf der anderen Seite der Stirn war ein rotes Kanji tätowiert. Es bedeutete Liebe. Sakura konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, das dieser Junge gefährlich sein sollte, geschweige denn ein Monster war.
 

Die Menschen sahen ihn immer noch furchterregt an, als ob sie jeden Augenblick ein Massaker erwarten würden. Mit einer ruhigen Stimme sagt er: „Es tut mir Leid... Ich weiß, das die meisten Menschen in diesem Dorf immer noch große Angst vor mir haben... aber einfach nur herum sitzen und warten bringt nur noch mehr Angst und Leid.... Um meiner Einsamkeit zu entkommen, habe ich keine andere Wahl, als hart zu arbeiten und meinen eigenen Nindo zu finden... Deshalb ist es, als Shinobi des Sandes, mein Ziel Kazekage zu werden. So kann ich ein Leben für mein Dorf führen... Ich werde hart arbeiten, sodass ihr irgendwann meine Existenz akzeptiert.“

Die Dorfbewohner warfen sich nur unschlüssige Blicke zu, einige sahen sogar beschämt zu Boden. Erst jetzt realisierten sie, zu was sie ihr blinder Hass getrieben hatte; nicht Gaara war das Monster, sondern sie waren es.

Der Rothaarige fuhr fort: „Bis jetzt... bestanden meine Beziehungen zu anderen Menschen nur aus Hass oder Mord. Doch nun habe ich erkannt, was eine solche Beziehung wirklich ist... ich denke, ich verstehe nun ein wenig davon. Leid, Trauer... und Freude. Die Möglichkeit zu haben, sie mit jemand anderen zu teilen. Ich habe nun verstanden, das man das Leben, das man lebt, ändern kann. Ich möchte, das meine Existenz eines Tages für andere von Bedeutung ist. Nicht als ein Monster, oder als gefährliche Waffe... sondern als der Kazekage von Suna Gakure!“
 

Als er geendet hatte, herrschte erst mal Schweigen. Niemand wusste so recht, was er sagen sollte. Man hatte diesen armen Jungen all die Jahre gequält und misshandelt und irgendwann war er dann zu dem geworden, was sie ihn immer schimpften: ein Monster. Doch nun stand er hier und entschuldigte sich dafür, obwohl er das eigentlich Opfer war. Er machte ihnen noch nicht einmal Schuldvorwürfe. Nein! Er sagte, er will für das Dorf leben, für die Menschen, die ihm seine Kindheit zur Hölle gemacht hatten.
 

Endlich erhob einer der Schläger das Wort. Beschämt sagte er: „Gaara....es tut mir Leid. Ich war...nein wir alle waren törichte Narren. Unser Hass und unser Aberglauben hat uns taub für jegliche Vernunft gemacht. Wir waren grausam zu dir. Du bist kein Monster, das wissen wir jetzt. Du bist ein ehrenhafter Shinobi des Sandes. Wir können unsere Untaten zwar nicht ungeschehen machen, aber bitte vergib uns.“ Der Mann ging auf die Knie, um seiner aufrichtigen Reue Ausdruck zu verleihen. Kurz darauf, machten die anderen es ihm nach.
 

Damit hätte der Jinchūriki nicht gerechnet. Er war glücklich, das ihn die Menschen nun endlich akzeptierten, was dafür sorgte, das sich ein kleines Lächeln auf der emotionslosen Miene bildete. Es war nur für einen kurzen Moment, aber trotzdem bekam es Sakura mit. Dieses Lächeln sah so wunderschön aus, das ihr Herz höher schlug...

„Ihr alle... Ich danke euch. Ich we-“ weiter kam Gaara nicht, da er kurz darauf zusammenbrach. Er hustete ein wenig Blut und Spucke.

'Oh nein. Sind die Verletzungen doch schlimmer, als gedacht?' fragte sich Sakura beunruhigt und die Menschen bekamen noch mehr Schuldgefühle.

Gaara wurde schwindlig vor Augen und er faste sich mit der rechten Hand an seinen Kopf, wo das Kanji sich befand.
 

'Nein... bitte nicht jetzt!! Lass mich in Ruhe. Ich bin kein Monster.'

'Kukuku, was bist du dann? Es ist dein Schicksal zu töten, die Menschen zu quälen: das bedeutet es Gaara zu sein.'

'Nein... ich will das nicht... du bist es, dir mich dazu bringt, all die schlimmen Dinge zu tun.'

'Ich, huh? Hast du nicht auch Gefallen daran gefunden, wenn das Blut deiner Feinde in Strömen floss? Hat es dir nicht gefallen, wenn deine Opfer um Gnade winselten, bevor du sie mit deinen Sand zerquetscht hast? Hat es dir nicht immer ein Gefühl der Befriedigung gegeben, wenn du einfach nur töten konntest, einfach nur Gaara sein konntest?'

'Du warst es!...du hast mir eingeredet, es wäre schön... so etwas zu tun.'
 

Obwohl Gaara es kaum schaffte, einen klaren Gedanken zu fassen, sprach er zu den Leuten: „Bitte... flieht... schnell. Ihr... müsst von hier.... verschwinden... Ich bitte... euch.“

Die Leute wussten zwar nicht wirklich, was vor sich ging, aber sie befolgten den Befehl lieber.

„Schneller!!“ rief Gaara panisch, als der psychische Einfluss von Shukaku immer stärker wurde. Die Leute ließen es sich nicht noch mal sagen. Keine Minute später war der Marktplatz wie ausgestorben; nur Gaara und Sakura blieben zurück.
 

'Wertloser Ningen! Du verweigerst mir das, was mir zusteht? Ich will Blut! Für dein Ungehorsam werde ich dich leiden lassen, verlass dich darauf. Endlose Qualen wirst du durchleben, schlimmer als du es dir jemals vorstellen kannst.'

'Mach mit mir...was du willst. Solange die Bewohner in Sicherheit sind, ist mir egal was du machst.'

'Du wagst es auch noch, dich lustig über mich zu machen, du mickriges Ungeziefer... Hehe, leider war dein Plan wohl doch nicht erfolgreich... ich sehe noch einen kleinen Ningen da rumstehen... Ich kann sein Blut schon förmlich schmecken. Ah, und es ist sogar ein junge Frau. Heute muss mein Glückstag sein. Wie wohl ihre Schreie sein werden, wenn wir ihr mit dem Sand die Haut von ihrem hübschen Gesicht reißen? Ob sie wohl laut schreit? Oh ich hoffe es, hahaha.'
 

Gaara schlug wieder die Augen auf. Er war extrem müde, weil er nicht schlafen konnte; nicht schlafen durfte, denn dann würde Shukaku die Kontrolle übernehmen und ein Massaker anrichten. Aus diesem Grund schlief er so wenig wie möglich. Langsam blickte er zur Seite, wo er ein wunderschönes Mädchen mit rosa Haaren sah. Was machte sie denn da nur? Sie sollte fliehen. Stattdessen kniete sie neben ihm und heilte seine Wunden. Tiefe Besorgnis war in ihr Gesicht geschrieben.

'Ist dieses Mädchen etwa um mich besorgt? Wer ist sie? Warum flieht sie nicht, wie die anderen?'

„Du da... verschwinde bitte... bevor es zu spät ist.“ sagte er leise.

„Was meinst du? Ich lasse dich doch nicht einfach hier liegen! Ich sehe doch, das du Schmerzen hast und deswegen werde ich mich um dich kümmern.“
 

Hatte er das richtig verstanden? Sie will sich um ihn kümmern? Freiwillig?! Obwohl er sie nicht mal kannte. Ein ungewöhnliches Gefühl machte sich in ihm breit.

'Was ist das Ningen? Was machst du?'

Gaara merkte, das Shukakus Einfluss plötzlich schwächer wurde. Er wusste auch warum: Das Bijū erlangte seine Kraft über ihn, wegen den Wunden seiner Seele. Positive Gefühle schwächten es. Dieses Mädchen dort....es sorgte dafür, das er so etwas, wie wahres Glück empfand...er war glücklich darüber, das jemand um ihn besorgt war. Seine Existenz akzeptierte...
 

Gaara schöpfte neuen Mut. Vielleicht konnte er dieses Mal den Kampf gewinnen, und die Kontrolle behalten.

'Dieses verdammte Mädchen! Ich will meine Krallen in ihr Fleisch versenken und den Wüstenboden mit ihren Blut tränken! Sie soll leiden!'

'Nein!! Du Wirst nichts machen!! Ich lass nicht länger zu, das wegen dir den Menschen Leid zugefügt wird!!! Ich bestimme, was es heißt Gaara zu sein und nicht du!'

'Du kleiner, jämmerlicher Ningen! Ich wer-'

'SEI ENDLICH STILL HABE ICH GESAGT!!!'
 

Nichts... nichts.... kein Geräusch... es war ruhig... er hörte das kranke Bijū nicht mehr... er hatte den mentalen Kampf tatsächlich gewonnen... endlich konnte er schlafen, ohne Angst haben zu müssen... und das alles, hatte er diesem Mädchen dort zu verdanken.

Er lächelte leicht und flüsterte „Danke“, bevor er ,nach all den Jahren, endlich die Augen schließen und schlafen konnte.
 

Als Sakura fertig war mit dem Heilen der Verletzungen, nahm sie den Jungen Huckepack und ging dann zurück nach Hause. Nachdem sie angekommen war, legte sie ihn in ein Bett.

'Ich versteh es nicht... wieso sollte er ein Monster sein? Er hat so einen friedlichen Gesichtsausdruck...'

Sakura wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als Chiyo in das Zimmer kam.
 

„Sakura. Da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Ist irgendwas passiert?? Du siehst traurig aus.“ Schweigend trat das Mädchen zur Seite, damit die Älteste den Blick auf Gaara richten konnte. Sie schnappte kurz nach Luft und ihre Augen weiteten sich.

„Warum ist ER hier???“ fragte sie Sakura scharf.

„Dieser Junge... er wurde von den Dorfbewohnern zusammen geschlagen. Ich musste ihm einfach helfen.“

'Dieses Mädchen... es kennt Gaara nicht mal, aber will ihm trotzdem helfen. Sie selbst hat soviel Leid in letzter Zeit erlebt und trotzdem besitzt sie noch die Kraft, den Wunsch, Anderen zu helfen.' dachte Chiyo bewundernd.

Ihr Blick glitt wieder auf den Jinchūriki. 'Ach ich verdammte Närrin. Ich hätte mich weigern sollen, Shukaku in ihm zu versiegeln... wegen mir, konnte er nie Glück oder Freude empfinden. Ich habe ihn zu einen Leben voller Leid und Qual verdammt... Aber was ist das? Gaara schläft... ich dachte immer, das er nicht schlafen kann, wegen dem Bijū , das sich die negativen Gefühle von Gaara zu Nutzen macht. Ob Sakura etwas damit zu tun? Ja, bestimmt. Ich glaube, ich muss mit ihr über Gaara reden...'
 

Und genau dies tat sie auch. Sie erzählte ihr alles. Wie sie vor Jahren den Ichibi in das Baby Gaara versiegelt hatte. Wie dieser von den Dorfbewohner gehasst, drangsaliert und misshandelt wurde. Wie selbst sein eigener Vater versucht hatte, seinen Sohn zu töten, weil er ihn als potentielle Gefahr betrachtete. Und wie der Jinchūriki irgendwann an all dem seelischen Schmerz zerbrach, und daraufhin nur noch fürs Töten lebte...
 

Nachdem Sakura das gehört hatte, empfand sie tiefe Trauer für den Rothaarigen. Das er ein Jinchūriki war, schien sie aber nicht im geringsten zu stören. Leise seufzte sie. Es würde wahrscheinlich noch lange dauern, bis Gaara wieder aufwachen würde, also verließen die beiden Frauen das Zimmer.

Draußen sprach ihr Sensei sie wieder an. „Sakura... ich danke dir, das du dich um Gaara gekümmert hast. Bitte sorge dich um ihn. Ich glaube, du wärst in der Lage, die Wunden seiner Seele zu heilen.“

„Chiyo-baasama. Ihr braucht mich nicht darum bitten. Ich hätte es so oder so gemacht.“ antwortete sie leise.
 

Die Älteste lächelte leicht. Etwas fröhlicher meinte sie dann zu ihrer Schülerin, das es Zeit fürs Essen wäre. Der knurrende Magen der Rosahaarigen bestätigte diese Aussage nur noch, weshalb man die beiden kurz darauf in der Küche sehen sah, wie sie kleine Reisbällchen aßen. Danach ging Sakura auch schon auf ihr Zimmer. Ihr Schädel brummte. Heute war so viel geschehen. Sie musste die ganze Zeit über an Gaara denken. Sie bekam sein Lächeln einfach nicht mehr aus ihrem Kopf raus. Letztendlich schlief sie auf ihren Bett ein und träumte... träumte von ihm...
 

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Eine ganze Woche verging, bis Gaara seine Augen wieder öffnete. Zuerst hatte er ein sehr merkwürdiges Gefühl.

'Wo bin ich? Was ist nur passiert?' fragte er sich. Nachdem er eine Weile überlegt hatte, fiel es ihm wieder ein. 'Ich war auf dem Marktplatz... die Leute haben mich verprügelt... Shukaku wollte die Kontrolle übernehmen, aber es gelang ihm nicht... wieso?... Moment, da war noch dieses Mädchen... sie hat sich um mich gekümmert... sie war wunderschön... aber wer war sie nur? Ich habe sie noch nie zuvor gesehen gehabt...'
 

Der Jinchūriki erhob sich nun langsam aus dem fremden Bett. Das seltsame Gefühl was er verspürte, nannte man wohl 'ausgeruht sein'. Es war herrlich. Vorsichtig öffnete er die Tür und trat in den Gang. Es fiel ihm auf, das eine Tür etwas entfernt angelehnt war. Also näherte er sich dieser und spähte vorsichtig durch den Spalt.

'Da ist sie wieder! Dieses Mädchen mit den rosa Haaren hat mich wohl zu sich nach Hause mit genommen. Aber warum? Wieso sorgte sie sich so sehr um mich?'
 

Sakura, welche gerade an einer Puppe bastelte, schreckte auf einmal auf und blickte in Richtung Tür. Schnell versuchte Gaara noch, sich zu verstecken, aber die Kunoichi hatte ihn schon entdeckt.

„Hey! Du bist ja endlich aufgewacht. Was ist los mit dir? Komm doch rein; ich tu dir schon nichts.“ rief sie fröhlich.

Etwas verlegen betrat der Rothaarige das Zimmer. Sakura erhob sich von ihren Stuhl und ging auf ihn zu. Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Ich bin Haruno Sakura.“

Zuerst war der Jinchūriki verwirrt, da er solche Höflichkeiten nicht gewohnt war. Zögerlich schüttelte er ihre Hand und erwiderte leise: Gaara....Sabaku no Gaara ist mein Name.“

„Schön dich kennen zu lernen Gaara.“ sprach sie und lächelte dabei.
 

'Schön... mich kennen zu lernen??? Dieses Mädchen ist so seltsam... ich spüre etwas, was ich vorher noch nie gefühlt habe... Freude? Oder ist es was anderes?'

Schließlich antwortete er: „Auch... schön dich kennen zu lernen...Sakura. Ich bin dir unendlich dankbar. Du hast mir sehr geholfen. Aber du musst wissen, ich bi-

„Schon gut. Ich weiß über alles Bescheid. Chiyo-baasama, meine Sensei, hat mir bereits alles erzählt. Es tut mir Leid für dich...ich hoffe, das du irgendwann trotzdem glücklich werden kannst.“

„Du... Du weißt, das ich ein Jinchūriki bin und hast keine Angst vor mir? Du gibst dich freiwillig mit jemanden wie mir ab?“ fragte Gaara ungläubig.

„Ist es nicht egal, was du bist? Es sind unsere Taten, die zeigen wer man wirklich ist. Du hast die Dorfbewohner gestern versucht zu schützen. Ich glaube, nein ich weiß, das du ein guter Mensch bist. “
 

Gaara wusste nicht was er darauf sagen sollte. Noch nie in seinen Leben, hatte jemand so etwas zu ihm gesagt. Das einzige, was er im Moment empfand, war Glück. Dieses Mädchen erhellte sein Herz, welches Jahre lang von Dunkelheit umgeben war. „Du weißt gar nicht, wie dankbar ich dir bin, Sakura.“ sprach er und lächelte dabei.

Es war dasselbe Lächeln wie vor einer Woche. Nein! Es war anders; es war eindeutig fröhlicher. Das Mädchen hatte wieder dieses unerklärliche Gefühl in der Brust. Sie blickte Gaara in die Augen. Sie hatten sich verändert; man sah nun nicht mehr die Trauer und das Leid in ihnen, sondern sie strahlten nun Lebensfreude und Wärme aus.

'Er ist wirklich sehr hübsch... diese Augen... ich könnte stundenlang in sie blicken.' dachte sich die Kunoichi.
 

Plötzlich wurde sie sich wieder der Realität bewusst und schaute verlegen auf den Boden. Ihr Gesicht hatte einen rötlichen Schimmer bekommen.

Langsam hob sie wieder den Kopf und sagte etwas schüchtern: „Ano...Was hältst du davon, wenn wir eine Runde spazieren gehen, Gaara-kun?“ fragte sie den Jinchūriki.

„Spa- Spazieren? Ähm, klar. Von mir aus. Aber wenn die Leute dich mit mir sehen, dann....“

Sakura verlor nun allmählich die Geduld. „Ich habe dir doch schon gesagt, das du kein schlechter Mensch bist. Es ist mir egal, was andere über mich denken. Außerdem kennen mich eh die meisten nicht.“

„Hm,ok...wie du meinst.“

„Na dann lass uns gehen.“
 

Kurz darauf befanden sich die beiden auf den Straßen von Suna Gakure. Es war ein heißer Tag, doch im Schatten war es wegen dem kühlen Wind recht angenehm. Dicht nebeneinander, gingen sie gerade den Weg entlang, als Gaara das Wort ergriff. Er hatte seine anfängliche Unsicherheit abgelegt. Es war, als ob ihre Fröhlichkeit auch auf ihn überspringen würde.
 

„Sag mal Sakura, du hast doch vorhin erwähnt, das dich die meisten eh nicht kennen. Ich hab dich vorher auch noch nie gesehen. Was hat das zu bedeuten?“

„Hm, das hängt damit zusammen, das ich erst seit kurzem in diesem Dorf lebe. Eigentlich bin ich aus Konoha...“

„Dann bist du das Mädchen, welches schwer verwundet hier her kam. Mein Vater hatte davon gesprochen... es tut mir Leid um deine Heimat.“

„Danke. Dein Vater ist doch der Kazekage, oder?“

„Ja, das stimmt. Aber er will sich bald zur Ruhe setzen. Deshalb habe ich mich auch für das Amt beworben; und aus diesem Grund haben mich die Dorfbewohner gestern angegriffen, als sie von meiner Kandidatur erfuhren. Du weißt ja bereits, das mein Ruf nicht besonders gut ist bei den Menschen hier.“

„Ach so war das. Wie stehen deine Chancen??“

„Naja... eigentlich ganz gut, vermute ich... schließlich bin ich der stärkste Shinobi in diesem Dorf, musst du wissen. Hm, wir werden ja sehen, was der Rat entscheidet.“

„Echt? Du bist so stark? Dann brauch ich ja in deiner Nähe keine Angst zu haben. hihi.“ kicherte die Rosahaarige. Auch Gaara lachte leise. Es war das erste Mal in seinen Leben das er lachte... ein herrliches Gefühl! Die Leute auf der Straße drehten sich um und musterten den Jungen ungläubig.

'Ist das da wirklich Gaara? Das kann doch gar nicht sein. Seit wann ist er denn so fröhlich?' dachten sich die Meisten wohl.
 

„Hast du noch andere Verwandte, Gaara-kun?? fragte Sakura, die neugierig geworden ist; letzten Endes war dies hier der Sohn vom Kazekage.

„Ja.... Aber am Leben ist nur noch meine große Schwester Temari. Sie liegt gerade im Krankenhaus. Auf unserer letzten Mission gerieten wir in einen Hinterhalt, wobei sie schwer verletzt und mein Bruder getötet wurde... Kankurō. Er hatte mich gerettet. Eigentlich war ich das Ziel des Angriffes, doch warf er sich in die Schusslinie um mich zu beschützen. Zwar tötete ich die Feinde daraufhin, aber es war schon zu spät für ihn... dies war der Zeitpunkt, an dem ich beschlossen habe, mein Leben zu ändern. Ich habe meinen Bruder geschworen, das ich auf das Volk, unsere Schwester und Suna aufpassen werde. Deshalb muss ich Kazekage werden.“

„Es tut mir Leid, wegen deinem Bruder. Hoffentlich schaffst du es, deinen Traum zu verwirklichen.“

„Danke Sakura...“ erwiderte Gaara
 

Die beiden waren an einer Treppe angekommen, welche hoch zur Stadtmauer führte.

„Los, komm Gaara-kun.“ sagte sie gut gelaunt und lief eilig die Stufen hoch. Der Junge folgte ihr und als er oben ankam, stockte ihm der Atem.

„Na, was sagst du? Ist das nicht ein wunderschöner Sonnenuntergang??“ fragte sie lächelnd ihren Begleiter. Die rote Abendsonne hing tief über der endlosen Wüste und tauchte diese in ein warmes gelb-rotes Licht. Der Jinchūriki hatte so etwas atemberaubend noch nie gesehen.

Sakura setzte sich an den Rand der Mauer und wies Gaara an, sich neben sie zu setzen.
 

So saßen die zwei nun neben einander und betrachteten die bezaubernde Dämmerung.

„Ich komme oft hierher, seit dem ich in Suna lebe. Immer wenn ich traurig bin, lässt dieser Anblick mich daran erinnern, das es noch so viel Schönes und Gutes in der Welt gibt, weswegen es sich zu leben lohnt.“ sagte Sakura leise zu dem Jungen. Dieser ließ sich die Worte durch den Kopf gehen.

'Sie hat so recht. All die Jahre muss ich blind gewesen sein... Ich kenne sie erst seit Kurzem und trotzdem fühle ich mich ihr so nah, wie noch keinen anderen Menschen jemals zuvor. Ihr Lächeln, ihre Augen, ihre ganze Ausstrahlung, lässt mein Herz höher springen. Nennt man so etwas Liebe?? Die Zuneigung zu einen anderen Menschen, sodass man alles Leid und Schlechte vergisst und nur noch Wärme und Freude empfindet? Ist das Liebe? Auf jeden Fall ist dieses Gefühl das angenehmste, was ich je verspürt habe...'
 

„Sakura...ich danke dir. Du bist der erste Mensch, der mir das Gefühl gibt, irgendwie wichtig zu sein. Es muss ein Geschenk Kami-samas gewesen sein, das du in mein Leben getreten bist. Ich glaube... ich liebe dich, Sakura.“ sprach er und sah dem Mädchen in ihr Gesicht. Zuerst hatte er Angst, das sie sich vielleicht aufregen würde über das, was er soeben gesagt hatte... doch sie lächelte einfach nur.

„Seit dem Moment, an dem ich dich das erste Mal sah, konnte ich dich nicht mehr vergessen. Ich träumte sogar von dir. Warum weiß ich auch nicht. Aber ich will nicht, das du je wieder leiden musst. Ich will dich lachen sehen. Ich will mit dir zusammen sein; mir dir glücklich sein. Ich liebe dich, Gaara-kun.“ sagte sie und gab dem Rothaarigen dann einen zärtlichen Kuss. Er wusste zuerst nicht was er machen sollte; dies war so neu für ihn. Doch dann erwiderte er ihn einfach, ohne weiter darüber nachzudenken.

Als sich ihre Lippen voneinander lösten, kam es ihm zuvor, als gebe es nur Sakura und ihn auf der Welt. Das Mädchen schmiegte sich nun eng an den Jinchūriki an und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Beide schauten sie zu, wie die Abendsonne langsam unterging und genossen den Moment der Zweisamkeit. Sie waren froh, froh darüber, einander gefunden zu haben. Nannte man dieses Gefühl Liebe?? Ja, es war Liebe...
 


 

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Für die nächsten werde ich länger brauchen. Der Grund ist, das es insgesamt nun 4 Parteien gibt (Akatsuki, Suna, Orochimaru (mit Konoha+Oto) und noch die Widerstandsbewegung. Da muss ich ganz genau planen, wer was macht, wie sich das auswirkt und wer gegeneinander kämpfen wird. Am Ende muss es ja noch glaubwürdig erscheinen. Hoffe mal, ihr versteht das. Gomen nasai.

Freue mich, wenn jemand nen Kommi dalässt

The Chain of Hatred

So, hier kommt das nächste Chapter.
 

The Chain of Hatred
 

„Ihr habt nach mir gerufen Orochimaru?“

„Allerdings, Sasuke-kun. Ich habe interessante Neuigkeiten für dich: meine Spione berichten, das Naruto los geschickt wurde, um den Hachibi zu fangen. Er befindet sich in diesem Moment auf den Weg in das Lichtreich...“

Die Augen des Uchihas leuchteten bei diesen Worten unheilverkündend auf. „Ich werde mich um ihn kümmern... Der Zeitpunkt meiner Rache ist endlich gekommen. Ich werde sofort die Verfolgung aufnehmen.“ erwiderte er und drehte sich bereits Richtung Ausgang.

„Kukuku, nicht so schnell, Sasuke-kun. Du wirst nicht alleine gehen, sondern zusammen mit Team Hebi.“

„Ich brauche die Hilfe von diesen Loosern nicht.“ beschwerte sich Sasuke.

„Unterschätze deine Feinde nicht. Immerhin ist er ein Mitglied von Akatsuki; das heißt, er hat mit Sicherheit einen Partner. Selbst wenn du in der Lage wärst ihn zu besiegen; Gegen zwei Feinde hast selbst du keine Chance.“

„Tze... meinetwegen. Solange mir die anderen nicht in die Quere kommen, können sie mich begleiten.“

„Schön das du Einsicht zeigst. Nimm das hier mit dir.“ sprach der Godaime Hokage, und gab seinen Schüler eine versiegelte Schriftrolle.

„Was ist das??“

„Hehe...das ist zu deinen Schutz. Es könnte passieren, das Naruto sich das Chakra vom Kyūbi zu Nutze macht. Wenn dies geschehen sollte, werden deine Überlebenschancen nur noch verschwindend gering sein. Damit aber, kannst du die Yōki bannen.“ erklärte Orochimaru

„Woher habt ihr das?“ wollte Sasuke nun wissen.

„Hm, es war ein Andenken an meine Zeit bei Akatsuki. Sozusagen ein Abschiedsgeschenk, haha.“ antwortete der Hebi und musste dabei leise lachen.

'Ich hätte gerne Pains Gesichtsausdruck gesehen, als er erfuhr, das ich es gestohlen hatte, hihi.'
 

Sasuke verstaute die Schriftrolle in seiner Tasche und ging dann aus dem Hokageturm, vor welchen seine Teammitglieder bereits warteten: Suigetsu, ein dünner Junge, welcher sich zum Ziel gemacht hatte, der beste Schwertkämpfer Kakurezatos zu werden; Der verschwiegene Jūgo; Karin, ein rothaariges Mädchen mit einer Brille, das in der Lage war, Chakren aufzuspüren und deren Stärke zu bestimmen. Außerdem war sie in Sasuke verschossen, was sie auch gar nicht versuchte zu verheimlichen; Und am Ende noch Kaguya Kimimaro, der aufgrund seines Kekkei Genkai in der Lage war, seine Knochen zu verhärten und beliebig oft nachwachsen zu lassen. Er hatte weiße Haare, auf der Stirn zwei rote Punkte und trug ein beige Hose und ein geöffnetes Hemd. Der Letzt-genannte war auch der Einzige, vor dem der Uchiha zumindest etwas Respekt hatte, wenn nicht gar Freundschaft zu ihm empfand.
 

„Da bist du ja, mein Sasuke-kun“ rief Karin freudig.

„Ist es dir das nicht langsam peinlich?“ fragte Suigetsu seine Teamkollegin genervt.

„Urusai, Baka! Du bist ja nur neidisch, weil du nicht so cool und gut aussehend wie Sasuke-kun bist.“

„Haltet die Klappe! Wir brechen auf.“ mischte sich der Uchiha nun in das Gespräch ein.

„Was immer du wünscht, Sasuke-kun.“ erwiderte die Rothaarige. Suigetsu seufzte daraufhin nur viel sagend, was ihm wieder einen bösen Blick von Karin bescherte. Danach folgten sie ihren Teamleiter, welcher eilig durch die Straßen Konohas in Richtung Stadttor rannte. Sasuke war nun schon fast drei Jahre lang der Schüler von Orochimaru gewesen. Seine alte Kleidung hatte er gegen eine blaue Hose und ein weises Hemd, welches er wie Kimimaro generell offen trug, getauscht. Auch hatte er die Gleiche purpurne Schleife um seine Taille gebunden, welche sowohl sein Sensei, wie auch der Kaguya sie hatte. Über den Rücken trug Sasuke sein mächtiges Schwert Kusanagi, das ihm der Sannin mal überreicht hatte. Er war nun circa 1.75 Meter groß und trug seine rabenschwarzen Haare etwas länger als früher.
 

Konoha hatte sich in all den Jahren ebenfalls sehr verändert; überall wurden Fabriken gebaut, weswegen die Stadt nun von einer einer großen Smogwolke eingehüllt war. Ob die Sonne schien oder nicht, vermochte man gar nicht mehr zu sagen. Die umliegenden Wälder wurden gerodet, um mehr bebaubares Land zu erhalten. Das Holz diente den etlichen Hochöfen als Brennstoff. Die Straßen, auf denen sonst immer die kleinen Kinder 'Ninja' gespielt hatten und auf denen sonst immer ein geschäftiges Treiben herrschte, waren nun wie ausgestorben. In den Häusern waren die Fensterläden zu geklappt, sodass Konoha mehr wie eine Nekropole wirkte, als wie eines der größten Dörfer Kakurezatos. Außerdem wurde in den Hokage Felsen ein neues Gesicht eingemeißelt: der Kopf Orochimarus befand sich nun neben dem von Minato.
 

Als Team Hebi gerade das Tor passiert hatte, kam eine eine dunkle Gestalt aus den braunen Gestein hervor, welche gleich darauf wieder verschwand...
 

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„Es sieht so aus, als hätte Orochimaru fünf Shinobis ausgesandt, die Naruto töten sollen. Vielleicht sollten wir ihm ein anderes Team zur Unterstützung schicken...“

„Warum? So ist es doch viel unterhaltsamer.“

„Wer sind die Feinde, Zetsu?“ fragte Pain ohne auf das Zwischenkommentar einzugehen.

„Ihr Anführer ist Uchiha Sasuke. Dann ist da noch einer vom Kaguya Clan und den kleinen Bruder von Mangetsu Hoozuki habe ich auch unter ihnen erkennen können... Über den Rest habe ich keine Informationen.“ antwortete die Projektion des Akatsukis.

„Sasuke? Ist das nicht Itachis Bruder? Wollte Orochimaru ihn nicht als Gefäß für sein Reinkarnations Jutsu verwenden?“

„Ja... entweder er hat seinen Plan geändert, oder aber er ist sehr von den Fähigkeiten seines Schülers überzeugt.“

„Ich glaube nicht, dass er Itachi besiegen könnte.“
 

Pain hörte dem schizophrenen Gespräch Zetsus schon gar nicht mehr zu.

„Uchiha und Kaguya... so so. Beide gehörten sie zu den kriegerischsten Stämmen in unserer Welt und so haben sie sehr viel Leid verursacht. Die letzten Überlebenden dieser Clans wollen uns also in die Quere kommen und verhindern, das wir für Frieden sorgen, huh? Wie ignorant... und dann noch der Bruder vom großen Mangetsu. Tja, dann ist es entschieden... Itachi! Kisame! Ihr werdet Naruto und Haku verfolgen.

„Ok.“ antwortete Itachi kurz. „Komm Kisame, lass uns keine Zeit verlieren.“

„Hai.“ erwiderte der Fischmensch und war kurz darauf mit seinen Partner verschwunden. Beide ließen sich zwar nichts anmerken, doch waren sie äußerst besorgt um ihren Schüler.
 

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Zwei Gestalten durchquerten zur selben Zeit gerade die Donnersteppe, welche sich tief im Land des Lichts befand. Aufgrund der schwarzen Wolken, die über dem Himmel hingen, war es sehr düster. Nur ab und zu erhellte ein vergabelter Blitz die Gegend und ein rollender Donner übertönte jedes andere Geräusch. Die Glöckchen an den Hüten der beiden Akatsuki erzeugten in regelmäßigen Abständen einen hellen Klang.
 

„Irgendwie ziemlich karge Landschaft, ne?“

„Allerdings. Ich bin froh wenn wir hier wieder verschwinden können. Wo ist denn nun dieser verdammte Hachibi?“

„Nach unseren Informationen sollte er hier Irgendwo sein, Haku-chan.“ sagte der Blonde. „... Huh? Hörst du das auch?“ fügte er dann fragend hinzu.

„Was meinst du? Ich hör-... ah jetzt höre ich es auch... was zum Teufel ist das!?“

„Keine Ahnung. Aber es hört sich ganz so an, als würde jemand singen.“

„Wer sollte den bitte schön in dieser gottverlassenen Gegend singen, Naruto-kun??“ fragte Haku skeptisch. Doch lange brauchten sie nicht suchen, bis sie den Ursprung des Geräusches erblickten: Ein muskulöser dunkelhäutiger Mann saß im Schneidersitz auf einen Felsen, ungefähr 100 Meter von ihnen entfernt. Auf den Rücken hatte er sieben Schwerter befestigt und auf der Stirn trug er das Zeichen von Kumo Gakure. Allen Anschein nach war er gerade damit beschäftigt, irgend etwas in ein kleines Notizbuch zu schreiben, während er komische Reime sang.
 

„Das ist ja grausig.“ flüsterte Haku ihrem Geliebten ins Ohr.

„Mehr als nur grausig.“ erwiderte dieser. „Naja, wenigstens haben wir jetzt unser Zielobjekt gefunden, ne?“

„Was? Dieser Kerl soll der Jinchūriki sein?“

„Ja. Ich spüre es deutlich. Bist du bereit für dem Kampf?“

„Wann immer du willst, Naruto-kun.“
 

Die zwei Akatsukis kamen den Hachibi immer näher, welcher nun auch auf die Beiden aufmerksam wurde. Er packte sein Schreibmaterial weg und widmete sich den Neuankömmlingen.

„Yo, euch sah euch hier ja noch nie, was wollt Kids vom großen Killer Bee?“ fragte er sie so, als würde er ein Song rappen wollen.

„Wir wollen dich mitnehmen.“ antwortete Naruto ruhig.

„Haha, warum sollte ich mit euch mitkommen wollen, ich glaub wohl, ihr wollt mich rollen.“

„Was zum?! Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt... wir werden dich mitnehmen; egal ob du willst oder nicht. Für unsere Organisation, also Akatsuki, ist es von größter Wichtigkeit, das wir dich auf jeden Fall lebendig fangen. Da wir dich eh besiegen werden, kannst du auch gleich freiwillig mitkommen.“

„Ich habe aber keine Lust, mich fangen zu lassen, allein schon eure Dreistigkeit kann ich nicht fassen. Aber wenn es der Kampf den ihr begehrt, dann wundert euch nicht, wenn ich mich wehr'.“ Daraufhin erhob er sich und sprang mit einen graziösen Salto von seinen Sitzplatz herunter, direkt vor Haku und Naruto.
 

„Yo, ich hoffe, das gerade eben war kein Witz, lasst uns endlich anfangen Kids.“ sagte der Hachibi, während er seine Schwerter zückte.

Naruto starrte auf die Waffen seines Feindes und grinste.

'Dieser Kampf könnte interessant werden.'

„Lass mich mal machen Haku.“ sprach er, während er nun sein eigenes Katana aus der Scheide zog und sich in Kampfposition begab. Einen Moment lang geschah gar nichts, dann rannte der Blondschopf auf seinen Gegner zu. Die Schwerter trafen mit einen hellen Klang gegeneinander. Immer wieder blitzte der Stahl auf, als sich die Schwerter berührten.
 

'Er ist sogar in der Lage Masamune abzuwehren... sehr beeindruckend. Aber mal sehen, ob er dem hier auch etwas entgegen zusetzen hat.' dachte Naruto und bereitete seinen nächsten Angriff vor. Sein Katana leuchtete grünlich, als er sein Windchakra in es hinein leitete und wieder zum Angriff ansetzte. Mit voller Wucht prallte das mächtige Schwert auf die Waffen seines Feindes. Doch zu Narutos großer Verwunderung hielt sein Feind der Attacke stand. Nun war es der Bee der grinste. Leise sagte er: „Fliegen wie ein Schmetterling... und stechen wie eine Biene!“ Er drehte seine Schwerter und entwaffnete Naruto, während dieser außerdem noch von den Klingen fünf lange Wunden davontrug, welche sich über seinen gesamten Oberkörper zogen. Seine zerfetzte Kleidung wurde nass vom Blut, das nun in dicken Tropfen auf den trockenen Boden fielen. Etwas entfernt landete Masamune und blieb in der Erde stecken. Es fing nun auch an, wie aus Strömen zu regnen.
 

„Naruto-kun!“ schrie Haku entsetzt. Eine eisige Angst umfing das Mädchen. Alte Bilder schossen durch ihren Kopf; sie sah noch einmal, wie Zabuza damals blutüberströmt auf dem Boden kniete... doch dieses Mal war es Naruto. Der Schrecken wiederholte sich. Sie durfte ihn nicht verlieren. Wenn er sterben würde, was hätte das Leben dann noch für einen Sinn? Er durfte nicht sterben!
 

Bee wollte seinem Feind nun den Rest geben, doch seine Schwerter drangen nicht wie erwartet durch weiches Fleisch, sondern wurden von etwas harten abgewehrt. Haku hatte mittels Hyōton einen hohlen Eisblock erschaffen, welcher Naruto vor dem Tod bewahrte. Sie war erleichtert als sie sah, das ihr Jutsu erfolgreich war. Nun jedoch nahm ihr sonst stets freundliches Gesicht einen wütenden Ausdruck an.
 

„Du Bastard. Das wirst du noch bereuen.“ sprach sie mit einen vernichtenden Ton. Darauf hin legte sie ihre Hände auf den nassen Boden, um diesen mit einer dünnen Eisschicht zu bedecken. Für sie war es kein Problem, sich auf dieser fort zu bewegen, jedoch ging es dem Hachibi da ganz anders. Er hatte ernsthafte Schwierigkeiten damit, sich auf den Beinen zu halten und schaffte es gerade so noch, den auf ihn zu rauschenden Katana auszuweichen. Haku hatte sich Masamune geschnappt und schlug nun wild auf ihren Feind drauf ein, der es jedoch immer im letzten Moment noch schaffte, den Angriff zu parieren.
 

'So wird das nichts. Er ist mir in Kenjutsu haushoch überlegen. Mir bleibt keine andere Wahl...' Haku nahm wieder Abstand zu ihren Gegner, welcher sie misstrauisch beobachtete, jederzeit bereit für die nächste Attacke.

„Es ist nun gleich vorbei. Selbst der Himmel weint schon...“ sagte sie leise zu Bee, welcher sich jedoch keinen Reim auf diese Worte machen konnte. Haku seufzte leise und formte dann mit beiden Händen ein paar geheime Fingerzeichen ihres Clans. Danach rief sie: „Hyōton: Kami no Namida!“
 

Der Hachibi erwartete irgendeine Wirkung, jedoch blieb diese seltsamer Weise aus.

„Yo was war denn das, kein besonders gutes Ass?“ fragte er Haku lachend. Das Mädchen blickte jedoch nur zum Himmel und flüsterte mehr zu sich, als zu den Jinchūriki: „Ich sagte dir doch, das du es bereuen wirst, Naruto-kun so schwer verletzt zu haben...“

Bee schaute nun ebenfalls in die schwarzen Wolkenmassen. Es hatte aufgehört zu regnen. Was hatte das zu bedeuten? Die Stürme in der Donnersteppe dauerten doch sonst immer mehrere Stunden, wenn nicht gar Tage an. Verwirrt stellte er fest, das es außerhalb des vereisten Areals weiter regnete und da wurde ihm auf einmal bewusst, was Haku vorhin getan hatte. Doch war es nun schon zu spät. Vom Himmel rasten unzählige Eisspeere und Eisbrocken herunter welche auf die vereiste Fläche trafen, auf der sich der Hachibi befand. Er konnte dem Angriff nicht mehr entkommen, da er auf den glatten Boden keinen Halt fand und ausrutschte. Brennender Schmerz durchfuhr ihn, als das Eis seinen Körper durchbohrte. Seine gequälten Schreie waren in der gesamten Steppe zu hören.
 

Nachdem die Attacke vorüber war, regnete es wie gewohnt weiter. Vor Haku befand sich der gegnerische Jinchūriki in einer großen Blutlache liegend. Sie begab sich vorsichtig zu ihm hin, um zu prüfen, ob er noch am Leben war, doch hielt sie plötzlich an. Das Blut des Mannes vermischte sich mit einer seltsam aussehenden Substanz, welche aus dessen Körper floss und ihn umgab. Sofort heilten die Wunden und Bee öffnete wieder seine Augen. Ein greller Blitz erhellte sein Gesicht und mit einen hasserfüllten Blick sah er Haku an, welche unwillkürlich mehrere Schritte zurückwich. Seine Augen hatten sich verändert; es waren nicht mehr die eines Menschen, sondern die eines Dämons!!
 

Mit einer gewaltigen Schockwelle aus Youki wurde Haku mitsamt dem Boden, des Eises und allen, was sich sonst noch im Umkreis befand weg geschleudert. All ihre Knochen taten weh und nur mühsam schaffte sie es, sich wieder zu erheben. Entsetzt sah sie den Jinchūriki des Hachibi in seiner völlig verwandelten Bijū Form vor sich aufragen: Ein riesiger Ochse mit acht Schwänzen, welche wie die Tentakel eines Oktopusses aussahen. Schnaufend kam er auf die bewegungsunfähige Hyōton-Nutzerin zu. Bei jeden Schritt erbebte die Erde und der unheilvolle Schatten der Bestie fiel Haku.
 

„Das hat verdammt weh getan du kleines Gör. Bereite dich darauf vor, das ich dich gleich zermalmen werde. Dann kannst du dem anderen Pimpf im Jenseits Gesellschaft leisten.“ sprach er mit donnernder Stimme, während er sein vorderes Bein hob. Haku sah, wie der Huf , welcher sie zermalmen sollte, auf sie zu rauschte. Das Mädchen schloss die Augen und dachte an Naruto. Die letzten drei Jahre, waren die schönsten in ihren Leben gewesen. Es war wie ein Traum. Sie liebte ihn... und er liebte sie. Doch nun schien der Traum vorbei zu sein. Wie sehr hatte sie es sich gewünscht, mit ihm zusammen irgendwann ein friedliches Leben führen zu können, eine Familie zu gründen und mit ihm alt zu werden. Doch das Schicksal gönnte es ihr anscheinend nicht, das sie jemals glücklich werden sollte.Tränen liefen ihr über das Gesicht und fielen auf den Boden. Bevor das Monster sie töten konnte, sprach sie ein letztes mal den Namen ihres Liebsten: „Naruto-kun....“
 

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„Kakashi. Ihr seit wieder zurück. Wart ihr erfolgreich? Konntet ihr Jiraiya-sama ausfindig machen??“

„Yo. Das hier ist er, Asuma.“ antwortete der Copy-Nin und zeigte dabei auf einen großen Mann mit langen weißen Haaren. Er trug ein Stirnband mit dem Kanji Eremit und zwei rote Striche zogen sich von den Augen aus nach unten über die Wangen.

„Ich bin der große, starke, galante und ausgesprochen gut aussehende Jiraiya, hahaha.“ stellte sich der Sannin lachend vor und vollführte dabei eine äußerst alberne Pose.
 

Flashback vor 1 1/2 Jahren
 

„Und? Was haben eure Nachforschungen in Iwa Gakure ergeben, Kakashi?“ wurde der Grauhaarige von Shikaku gefragt, als sich die Jonins der Freiheitskämpfer zu einer Ratssitzung in ihrer Basis versammelt hatten.

„Hm, es scheint so, als ob der Tsuchikage seinen Außenpolitischen Kurs gravierend geändert hätte.“

„Was heißt das konkret?“

„Es heißt, das die Waffenindustrie komplett lahm gelegt wurde und das Heer des Erdreichs wurde fast vollständig abgemustert. Es gibt nur noch so viele Soldaten und Ninjas, wie man für die Verteidigung im Falle einer Invasion benötigen würde. Die Leute sagen, ihr Oberhaupt hätte sich stark verändert. Früher war er für seine fesselnden und imposanten Reden bekannt. Nun zeigt er sich kaum noch in der Öffentlichkeit. Woran dies liegen könnte, weiß niemand.“
 

„Interessant...wie dem auch sei. Das Iwa keine kriegerischen Ambitionen zeigt, kommt uns sehr zu Gute. Das Letzte was wir jetzt noch gebrauchen können ist, das sich eines der anderen großen Reiche in den innenpolitischen Machtkampf im Land des Feuers einmischt. Im Wasserreich konnten wir ähnliche Aktivitäten beobachten. Suna hingegen hat ihre Verteidigung extrem verstärkt. Es ist Niemanden mehr möglich, unentdeckt dort Nachforschungen anzustellen, beziehungsweise Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Aus diesen Grund können wir auch nichts genaues über ihre Absichten sagen, aber es sieht mehr danach aus, als ob sie sich auf einen drohenden Angriff vorbereiten und nicht, als ob sie selber planen einen Krieg zu beginnen. Einzig Kumo bereitet uns noch Kopfzerbrechen. Es ist kein Geheimnis, das sie seit jeher einen tiefen Groll gegen Konoha hegen.“ sprach der Nara.

„Wie wahr, wie wahr. Aber wir müssen Orochimaru bald Einhalt gebieten. Seine aggressive Außenpolitik hat dafür gesorgt, das man uns nicht mehr traut. Wenn wir Konoha nicht bald von ihm befreien, könnte es passieren, das es in den nächsten Jahren gar kein Konoha mehr geben wird.“

„Ihr habt völlig Recht Kakashi. Ich kenne nur eine Person, die stark genug ist, es mit Orochimaru aufzunehmen; und zwar der legendäre Sannin Jiraiya.“ erwiderte Shikaku.
 

„Jiraiya wäre tatsächlich in der Lage, ihn zu besiegen. Aber leider weiß keiner wo er sich aufhält. Er hat Konoha vor fast 20 Jahren verlassen.“ warf Asuma ein.

„Auch wieder wahr... Kakashi? Du bist unser bester Shinobi und im Bereich des Aufspüren bist du ungeschlagen. Könntest du dich vielleicht auf die Suche nach Jiraiya begeben und ihm von unserer misslichen Lage berichten? Ich bin mir sicher, er wird uns helfen.“ fragte Shikaku nun.

„Geht klar. Aber ich kann für nichts garantieren.“ entgegnete der Copy Nin.

„Ach du schaffst das schon. Du musst nur an die Kraft der Jugend in dir glauben, hahaha.“ sagte Maito jetzt zu seinen ewigen Rivalen, während er dabei die 'Nice Gai Pose' vollführte.

„Ja ne ist klar..." sprach Kakashi und seufzte dabei leise.
 

„Was hast du da eigentlich auf den Rücken, Kakashi?“ erkundigte sich Asuma nun bei ihm.

„Du meinst das hier?“ erwiderte er, während er ein Tantō aus der Scheide auf seinen Rücken zog. „Nun ja... eigentlich hatte ich geschworen, es niemals zu reparieren. Es sollte mich an die Fehler in meiner Jugend erinnern und mich dazu ermahnen, diese nie wieder zu begehen. Aber so wie es aussieht, könnte ich es in der Schlacht, die bald auf uns zu kommen wird, gut gebrauchen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit, es in Iwa bei einen Schmied zu richten."

„Ist das... ist das etwa das legendäre Tantō von Konohas weißen Reißzahn?“ fragte Gai ehrfürchtig.

„Was denn sonst? Schließlich war er ja mein Vater; und das hier ist das Tantō Hakkō Chakra Tō. Naja, ich mach mich dann mal auf die Suche nach Jiraiya. Wir sehen uns dann irgendwann.“ Kurz darauf war er in einer Rauchwolke verschwunden.
 

Flashback ende
 

„Ihr seit Jiraiya-sama? Man habt ihr euch in all den Jahren verändert. Könnt ihr euch noch an mich erinnern?“

„Die Jahre gehen halt nicht spurlos an einem vorbei. Hm, lass mich mal überlegen. Dieser Bart... und diese Frisur... bist du es Asuma?“

„Was für eine Ehre, das ihr euch tatsächlich noch erinnern könnt. Als wir uns das letzte mal sahen, war ich gerade erst zum Genin ernannt wurden.“

„Du siehst deinen Vater erstaunlich ähnlich. Es tut mir Leid für dich. Hiruzen-sensei war ein großartiger Mensch und ein weißer Hokage. Orochimaru ist eindeutig zu weit gegangen. Ich hätte das Dorf niemals verlassen dürfen.“

„Das war er... aber sein Tod liegt nun schon fast drei Jahre zurück. Wir müssen nach vorne blicken. Euch trifft keine Schuld, Jiraiya-sama. Werdet ihr uns helfen, Orochimaru aus Konoha zu vertreiben?“

„Das brauchst du mich nicht erst zu fragen. Er und ich haben noch einen alten Konflikt auszutragen. Ich hoffe, das die Menschen endlich in Frieden leben können, wenn die alte Schlange nicht mehr ist. Das ist mein größter Traum... das irgendwann mal Frieden auf der Welt herrscht und die Menschen einander verstehen und freundschaftlich koexistieren können... Also, berichtet mir erst mal, wie die momentane Lage ist.“

„Wir sind nicht sehr Viele. In den letzten Jahren haben wir immer wieder verschiedene Sabotagen ausgeführt, Informationen gesammelt und die Genin, die wir retten konnten, ausgebildet. Wir sind zu jeden Zeitpunkt kampfbereit. Ich denke, viele der Leute ihm Dorf werden sich uns anschließen, wenn sie uns sehen. Nach unseren Informationen plant Orochimaru bald einen Angriff, auf eines der Dörfer. Leider wissen wir nicht welches, aber es ist weitestgehend bekannt, das Otogakure der zweite Stützpunkt von Orochimaru ist.“

„Hm, das hört sich nicht gut an. Zuerst müssen wir in Erfahrung bringen, welches Dorf Ziel des Angriffes sein wird und uns dann mit dessen Kage in Verbindung setzen, um die Verteidigung vorzubereiten. “

„Gut. Ich werde später sofort eine Einheit aussenden, um es heraus zu finden.“
 

„Ok, als nächstes würde ich gerne etwas Anderes wissen: wo ist Naruto? Ist er ebenfalls bei euch?“

Asuma wusste damit nichts an zu fangen. Er hatte keine Ahnung, wer das sein sollte. Doch Kakashi antwortete: „Es tut mir Leid... ich weiß, das Minato-sensei euch zum Paten von Naruto-kun gemacht hat. Allerdings hat er das Dorf schon vor über zehn Jahren verlassen.“

„Was?! Wieso hat er das gemacht? Vor mehr als zehn Jahren... da war er doch gerade mal sieben.“

„Seine Gründe blieben uns unbekannt. Er steht im Konoha Bingo Buch als Geährlichkeitssufe S klassifizierter Nuke Nin, weil er angeblich bei der Ausrottung des Uchiha Clans beteiligt gewesen sein sollte. Ich persönlich bezweifle dies bis Heute noch. Wie auch immer. Das letzte mal bin ich ihm im Nami no Kumi begegnet, kurz bevor Konoha in Orochimarus Hände fiel. Ich habe ihn damals fast nicht wieder erkannt: er trug eine lange schwarze Robe mit roten Wolken, sowie einen Strohhut. Sein Gesicht war emotionslos und kalt. Aber dennoch; es war ohne Zweifel Naruto. Er ist das Ebenbild Minatos.“

Jiraiya seufzte schwer. „Sagtest du gerade 'Schwarze Robe mit roten Wolken'? Das kann nur eines bedeuten: Naruto gehört zu Akatsuki.“

„Akatsuki??“ fragte Kakashi verwirrt.

„Es ist eine gefährliche Organisation bestehend aus S Nuke Nins, welche sich zum Ziel gemacht hat, alle Bijūs zu fangen. Was sie damit vorhaben, weiß ich nicht. Orochimaru gehörte auch mal zu Akatsuki, deshalb weiß ich ein wenig über sie Bescheid... Auf jeden Fall sind diese Leute unberechenbar und müssen aufgehalten werden. Wieso ist der Bengel nur bei diesen Verbrechern?! Das ergibt doch gar keinen Sinn, schließlich ist er doch selbst ein Jinchūriki.“

„Hm, ich weiß es nicht. Es gibt viele Dinge, die noch unklar sind. Trotzdem habe ich Naruto-kun mein Leben zu verdanken. Aber mal eine andere Frage, jetzt wo du es erwähnst. Wieso hat Orochimaru eigentlich diese Organisation verlassen??"

„Soweit ich weiß, hatte er Streit mit ihren Anführer; keine Ahnung ob das stimmt. Was ich aber herausgefunden habe ist, das beide Parteien versuchen, die andere auszuschalten.“

„Wenn das so ist, könnten wir doch einfach abwarten, bis sie sich gegenseitig vernichtet haben und uns dann um den Sieger kümmern. So würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ mischte sich Asuma nun wieder in das Gespräch mit ein.

„In unser jetzigen Situation, ist es wohl das Einzige, was uns übrig bleibt. Mit Beiden können wir es auf jeden Fall nicht auf nehmen. Wir müssen abwarten und schauen, was sie planen und dann eingreifen. Es könnte jederzeit beginnen, also haltet euch bereit für die Schlacht...“

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Eine alles verschluckende Staubwolke wurde von den Aufprall des Hufs verursacht. Als sich diese langsam wieder legte und die Sicht klarer wurde, konnte Haku erkennen, das sie vom Angriff verschont worden war; das Bein stoppte, kurz bevor es den Boden berühren konnte. Lange brauchte sie auch nicht nach den Grund dafür suchen: vor ihr stand Naruto, welcher von einer roten Aura umgeben war. Mit bloßen Händen hatte er die Attacke aufgehalten. Er warf einen kurzen Blick auf das Mädchen und sagte dann leise: „Entschuldige, dass das solange gedauert hat. Nun wird alles gut werden.“

„Danke, Naruto-kun.“ antwortete sie ihren Liebsten.

„Haku-chan. Kannst du mir mein Schwert bringen? Ich halte ihn solange auf.“
 

Rasch ließ sie den Blick über das verwüstete Schlachtfeld gleiten. Schließlich entdeckte sie das Katana, welches zwischen zwei Felsen feststeckte. Sie hinkte so schnell sie konnte zu der Stelle, um Naruto seine Waffe zu bringen, der mit angestrengten Gesicht immer noch das Monster aufhielt. Mit einen lauten Schrei stoß er den Fuß des Ungetümes von sich und hechtete zur Seite. Danach hielt er nach seiner Partnerin Ausschau, welche gerade das Schwert geborgen hatte. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit sprintete er auf sie zu. Als er sie erreicht hatte, übergab sie ihm die Klinge.
 

Bee schaute sich nun verwirrt nach allen Richtungen um, um seine kleinen Feinde ausfindig zu machen und als er Naruto entdeckte, sprach er: „Du bist ebenfalls ein Jinchūriki? Welch unangenehme Überraschung. Das verzögert die ganze Sache nur unnötig. Aber bevor ich dich jetzt gleich über den Jordan schicke; sag mir, welches Bijū in dir gebannt wurde.“

Ruhig erwiderte der Blondschopf: „Du bist mir allmählich gewaltig auf die Nerven, Octopus Guy. Und deine leere Drohungen kannst du dir auch sparen. Aber ich werde dir deine Frage dennoch beantworten: Ich, Namikaze Naruto, bin der Kyūbi no Jinchūriki. Der Host des mächtigsten Yōkai den die Welt je gesehen hat.“

'Endlich zeigst du mal ein bisschen Respekt, Kit.' stellte der Fuchs in Narutos Gedanken freudig schnurrend fest.

'Bilde dir ja nicht zu viel darauf ein.' sagte Naruto.
 

„Kyūbi?“ fragte der gegnerische Jinchūriki entgeistert. „Wah, das ist ja vielleicht mal unfair. Du magst eventuell im Vorteil sein, aber wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht.“

„Hm, in der Tat. Aber ich habe keine Lust mehr, mit dir zu plaudern. Ich bin nicht wirklich gut auf dich zu sprechen, musst du wissen, wenn man die Tatsachen bedenkt, das du sowohl mich, wie auch meine geliebte Freundin beinahe umgebracht hättest. Deshalb werde ich es nun beenden.“
 

Nach dieses Worten schloss Naruto die Augen und verlangsamte seine Atmung. Er kehrte in Sich um seine Kräfte zu sammeln. Plötzlich konnte man beobachten, wie die rote Aura, die Naruto umgab, sich verdichtete und sich allmählich zu Schweifen formte. Immer mehr von der unheilvollen Dämonenenergie trat nun aus dem Körper des Jinchūrikis heraus. Der Boden unter Narutos Füßen fing an zu verkohlen. Die Luft knisterte und das Wasser der Regentropfen verdampfte, sobald es in Berührung mit dem aggressiven Chakra kam. Insgesamt sechs Schweife wirbelten nun hinter dem Blondschopf wild umher. Seine Eckzähne verlängerten sich und die Fingernägel bildeten sich in Krallen um, sodass sein Aussehen mehr den je dem eines Fuchses ähnelte. Langsam beruhigte sich das Yōki und wurde größtenteils wieder in den Körper hinein gedrängt. Eine weiße Schicht legte sich stattdessen auf Narutos Haut. Nach wenigen Augenblicken waren seine Arme und Beine, sowie der Bereich um den Brustkorb herum fast vollständig von einer Knochenrüstung umgeben. Als er die Lider öffnete, hatten sich seine zuvor tiefblauen Augen in ein leuchtendes Rot verwandelt.
 

Er verstärkte den Griff auf sein Schwert, das seitlich schräg auf den Boden gerichtet hatte. Ein grüner Wind bildete sich um Masamune, welcher sich kurz darauf mit dem roten Yōki vom Kyūbi vermischte. Der Vortex aus Wind und Yōki umgaben die mächtige Klinge. Ohne weiteres Zögern rannte Naruto auf seinen Feind zu und sprang dann kurz vor diesen, mit hoch erhobenen Schwert, in die Luft. Mit beiden Händen riss er Masamune über seinem Kopf in einem gewaltigen Hieb nach unten. Der Schrei seiner Attacke hallte durch die Steppe und seine kraftvolle Stimme übertönte durch den dämonischen Einfluss selbst das Donnern der Blitze.

„Kaze no Kizu!“
 

Von der Klinge ging eine alles vernichtende Energiewelle aus, die sich in fünf Strahle gabelte und den Hachibi frontal trafen. Bee wurde von dem grellen Licht der Attacke vollkommen verschluckt.

Naruto und Haku mussten die Augen zusammenkneifen, um nicht von dem Licht geblendet zu werden.

Als der Angriff beendet war, wurde man Zeuge, der verheerenden Folgen: von der Stelle aus, wo Naruto das Schwert runter gerissen hatte, bahnten sich fünf tiefe Gräben im Boden ungefähr hundert Meter quer durch das Areal. Inmitten diesen Gebietes lag nun Bee regungslos auf der nassen Erde. Langsam wurde er immer kleiner, bis er sich schließlich in seine normale Form zurückverwandelt hatte. Die durch das Yōki des Bijūs abgeblätterte Haut regenerierte sich in Sekundenschnelle und bedeckte somit wieder das zuvor freigelegte Fleisch des bewusstlosen Jinchūrikis.
 

Naruto schwang sein Katana durch die Luft und steckte es anschließend wieder in die Schwertscheide. Die Knochenrüstung verschwand und die Schweife bildeten sich zurück, sodass auch er wieder seine ursprüngliche Form annahm. Als er sich dann umdrehte, wurde er von Haku überrascht, welche ihn stürmisch umarmte.

„Ich hatte solche Angst um dich gehabt Naruto-kun.“ flüsterte sie.

„Ich auch um dich, Haku-chan. Aber nun ist es vorbei. Wir haben es geschafft. Lass uns zum Versteck zurückkehren, damit Pain-sama sein Jutsu ausführen kann.“ erwiderte er und sah ihr dann tief in Augen. Daraufhin gaben sie sich einen leidenschaftlichen Kuss, welcher irgendwann wegen Luftmangel unterbrochen werden musste.

'Wieso müssen Menschen auch atmen?!' dachte sich der Blondschopf.

„Gehen wir, Naruto-kun.“

„Ja.“
 

Die zwei gingen zwischen den großen Erdspalten auf Bee zu. Naruto erschuf einen Kage Bunshin, der sich den Hachibi über die Schulter warf. Anschließend warf er sich seinen Akatsuki Umhang über, den er während des Kampfes ausgezogen hatte, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben.

Danach machten sie auf den Weg zu ihrem Unterschlupf, welcher sich an der Grenze zum Lichtreich befand...
 

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„Wow... was für ein Kampf.“ sagte Suigetsu ehrfürchtig zu den Anderen von Team Hebi, welche in sicherer Entfernung die Auseinandersetzung Akatsukis mit den Jinchūriki verfolgt hatten. Sasuke musste darauf nur verächtlich schnauben. Allen Anschein nach, war dieser Bastard von Naruto noch stärker geworden. Zu dumm, das er sich bei den Kampf ziemlich verausgabt hatte. Das machte es dem Uchiha nur leichter, ihn zu töten und damit endlich an seine Rache zu kommen. Er freute sich schon darauf, Naruto in Stücke zu reisen. Sein Blut sollte fließen!
 

Karin, welche bis eben auch noch sprachlos von der gewaltigen Machtdemonstration war, erhob nun verunsichert das Wort.

„Ano, was machen wir jetzt, Sasuke-kun?“

„Was wohl?! Wir werden sie natürlich verfolgen und dann umbringen, solange sie noch geschwächt sind.“

„Dann lass uns gehen, Sasuke. Orochimaru-sama wünscht sich ebenfalls den Tod dieses Mannes. Ich werde alles dafür tun, das er sein Ziel erreicht.“ sagte Kimimaro mit ruhiger Stimme und stellte sich neben den Uchiha. Dieser sah sein Teammitglied kurz an und nickte dann.

„Moment mal, das kann doch nicht euer Ernst sein, Sasuke, Kimimaro?! Habt eben gepennt, oder was? Dieser blonde Kerl hat gerade eben einen voll verwandelten Jinchūriki mit nur einem Schlag besiegt. Selbst mit vereinten Kräften können wir gegen sonen Gegner nichts ausrichten.“ mischte Suigetsu sich aufgebracht mit ein. Diese Mission war ein Himmelfahrtskommando, ohne Zweifel.

„Scheiß dir nicht ein Suigetsu, ich habe alles perfekt geplant. Naruto wird heute sterben.“

'Sasuke ist ja soo~~ cool.' schwärmte Karin in Gedanken, während Suigetsu nur mit den Kopf schütteln konnte.

„Mach doch was du willst. Du würdest ja eh nicht auf mich hören.“

„Gut, wenn du dann fertig bist mit Meckern, gehen wir los.“
 

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Haku, Naruto und dessen Bunshin durchquerten langsam und schweigsam die Donnersteppe. So leise, das es nur seine Partnerin verstehen konnte, sagte der Blondschopf: „Haku...“

„Ich habs schon bemerkt.“ erwiderte die Frau und dann sprangen die Beiden plötzlich zur Seite weg. Keinen Augenblick zu spät, denn kurz darauf landeten zwei Kunais, an denen Kibakufudas befestigt waren, genau dort, wo die beiden Akatsukis gerade eben noch gestanden hatten. Als der Rauch der Explosion sich löste, erblickten die Zwei ihre Angreifer: Team Hebi.

Der Erste, der Naruto auffiel, war natürlich Uchiha Sasuke.
 

„Wie ich sehe, hast du deine Seele an die alte Schlange verkauft... wie armselig... aber im Grunde passt das ganz gut zu dir.“ sagte Naruto und war sichtlich angewidert.

„Schweig du Bastard! Du wirst hier und jetzt sterben. Das ist die Rache für meinen Clan.“

Bevor er jedoch zum Angriff übergehen konnte, hörte man eine wütende Haku rufen. Ihr zorniger Blick auf Suigetsu gerichtet.

„Was machst DU, mit dem Schwert von Zabuza-sama?!?“

„Oh, du meinst das hier?“ fragte er grinsend und hielt demonstrativ Kubikiri Hōchō vor sich. „Es stand da so einsam und verlassen vor einen Kristallbock. Ich dachte mir, ich kann es doch nicht einfach da stehen lassen. Was wäre, wenn es in die falschen Hände geraten würde... unvorstellbar.“

Haku war nun zutiefst in rage. „Du mickriger Wurm hast das Grab meines Senseis geplündert?! Das wirst du noch bitter bereuen, das schwöre ich dir.“
 

Der Blondschopf war sehr überrascht. Er hatte seine Freundin noch nie so zornig gesehen. In all der Zeit, in der er Haku schon kannte, war sie stets eine Quelle der Ruhe und Besonnenheit gewesen. Diese Seite an ihr war ihm völlig fremd, weshalb er wirklich froh war, das nicht er der Grund für ihren Zorn war.

Aber eigentlich war es auch verständlich, wenn man mal genauer darüber nachdachte. Haku hatte Zabuza verehrt. Sein Grab geschändet zu sehen, muss in ihren Augen wohl die schlimmste Missetat überhaupt sein .

Leise sagte er zu ihr: „Wir müssen uns was einfallen lassen Haku-chan. Ich weiß, das du den Grabräuber dort am liebsten in Stücke reisen würdest, aber wir sind Beide bereits angeschlagen, wegen des Kampfes mit dem Hachibi. Wir sollten die Flucht vorziehen; das wäre im Moment das Klügste.“

Das Mädchen war zwar außer sich vor Wut, aber dennoch schlau genug, um zu wissen, das Naruto Recht hatte. Es wäre töricht, wenn sie blind auf Rache sinnen würde, ohne auf ihren Verstand zu hören.
 

Sie wollte ihren Partner gerade fragen, wie sie am besten abhauen sollten, war Sasuke mit seinem Sharingan in der Lage gewesen, von ihren Lippen abzulesen, was sie so eben gesagt hatten. Er wollte ihnen keine Möglichkeit zum Fliehen geben. Mit einen kurzen Blick zu den Jūgo, Karin und Suigetsu signalisierte er ihnen, das sie sich um das Mädchen kümmern sollten, während er mit Kimimaro den Jinchūriki ins Visier nahm. Eigentlich wollte er sich ja alleine Naruto kümmern, aber der Kaguya hatte sich geweigert gegen das schwarzhaarige Mädchen zu kämpfen; aus welchen Grund auch immer.
 

Zusammen rannten Sasuke und Kimimaro auf Naruto zu, während der Sharingan-Träger sein Kusanagi aus der Scheide zog und sein Teamkollege sich eine Rippe aus dem Körper riss, welche sofort wieder nachwuchs. Der Blondschopf bewaffnete sich nun ebenfalls mit seinem Katana und stellte sich seinen Feinden entgegen.

„Haku-chan, flieh! Ich halte sie solange auf.“ sagte er zu der Hyōton-Nutzerin, doch blieb dieser keine Möglichkeit etwas zu erwidern, da im gleichen Moment Suigetsu auf sie zu gerast kam.
 

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Sie weichte Kubikiri Hōchō spielend aus und machte einen Rückwärtssalto nach hinten, um etwas Abstand zwischen sich und ihren Gegner zu schaffen. Zwar benutzte dieser das Schwert ihres alten Meisters, doch war er bei weiten nicht so geschickt damit, wie Zabuza es war. Seine Angriffe waren schwerfällig und somit leicht vorherzusehen. Mit dem wenigen Chakra was sie noch hatte, erschuf sie ein Eisschwert, denn ihre Tasche mit Senbon Nadeln hatte sie verloren, als sie vorhin vom Hachibi weg geschleudert wurde. Eis und Stahl trafen aufeinander und Haku gelang es, ihrem langsamen Feind immer wieder kleinere Kratzer und Schnittwunden zuzufügen. Allerdings achtete sie leider nicht genug auf ihre Umgebung. Hinter ihr erschien plötzlich Jūgo, der sie an den Armen packte und festhielt. Mit seiner Hand übte er starken Druck auf ihr Handgelenk aus, sodass sie ihre Waffe fallen lassen musste. Sie versuchte sich zu befreien, aber ihr Gegner war ihr körperlich einfach überlegen. Suigetsu regte nun seinen Blutkreislauf an, damit mehr Blut durch die Adern gepumpt wird. Seine Muskeln wuchsen auf einmal an und er konnte das Enthaupterschwert mit einer Hand halten. Mit erhobener Waffe kam er auf die bewegungsunfähige Haku zu, welche immer noch von Jūgo fest umklammert wurde.
 

Doch so wollte sie es nicht enden lassen! Sie trat ihren Feind kräftig auf die Fußzehen, sodass dieser seinen Griff für einen kurzen Moment lockerte. Jedoch war dies Zeit genug für Haku, ihre Arme zu befreien. Heftig rammte sie den Ellenbogen des rechten Armes in die Magengrube Jūgos, der daraufhin nach Atem ringend zusammen zuckte. Mit beiden Händen umklammerte sie dessen Arm und schleuderte ihn in Richtung Suigetsu. Die beiden prallten mit einen dumpfen Schlag gegeneinander. Haku wollte schon aufatmen, als Suigetsu sich jedoch plötzlich in Wasser auflöste. Geschockt wurde Haku sich bewusst, das dies nur ein Mizu Bunshin gewesen war. Sie drehte sich um und sah auch schon wie Kubikiri Hōchō auf niedersauste...
 

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Etwas entfernt konnte man beobachten, wie die Schwerter von drei Shinobis in einer blitzschnellen Abfolge auf einander prallten. Naruto musste zugeben, das die Zwei ein sehr gutes Team abgaben. Kimimaro setzte auf rasche, schnelle Schläge, um den Gegner zu zermürben, ähnlich wie es der Blondschopf auch tat. Sasuke hingegen benutzte eher kraftvolle Angriffe. Aufgrund seines Sharingans war er auch in der Lage, Naruto schwer zuzusetzen. In diesen Moment dankte er Kami dafür, das er eine Ausbildung bei dem besten Schwertkämpfer Kakurezatos genossen hatte. Andernfalls wäre er wahrscheinlich schon längst tot.
 

Als sich Klingen wieder kreuzten, sprach Naruto: „Sasuke, ich weiß ja das du jämmerlich schwach bist... aber zu zweit auf einen ist doch ein bisschen unfair, ne?“

Die Worte erzielten die gewünschte Wirkung. Wütend antwortete der Uchiha: „Halt die Fresse! Ich werde dich jetzt töten!“ Darauf hin wartete er nicht auf seinen Partner und griff den Akatsuki alleine an, welcher leicht grinsen musste. Was für ein Vorteil, das sich Sasuke so leicht provozieren ließ. Kimimaro wollte Sasuke zwar noch aufhalten, doch war sein Freund taub für alles um ihn herum. Seine einzige Aufmerksamkeit galt Naruto. Dieser leitete sein Windchakra in Masamune und die beiden Schwerter trafen laut gegeneinander. Jetzt musste der Jinchūriki leise lachen, was seinen Gegner natürlich noch mehr in Rage versetzte.
 

„Was ist so lu-“ wollte der Uchiha fragen, doch merkte er schon selber, was passiert war. Das Fūton Chakra hatte dafür gesorgt, das sich lauter kleine Windklingen gebildet an der Schwertschneide gebildet hatten und auf ihn zu geflogen waren, als er mit Kusanagi gegen Masamune schlug. Sein gesamter Oberkörper war übersät mit feinen Schnittwunden und der rote Lebenssaft lief langsam an ihm herab. Er lockerte den Druck auf seinen Schwert, was es Naruto ermöglichte, es wegzuschlagen und den verletzten Sasuke mit einen kräftigen Tritt in Richtung Kimimaro zu katapultieren. Ein lautes Knacken deutete darauf hin, das mehrere Rippen des Uchihas bei diesem Angriff gebrochen wurden. Der Kaguya fing seinen Partner auf und legte ihn sachte auf den Boden, während ein rothaariges Mädchen auf ihn zu gerannt kam. Sie hatte einen äußerst besorgten Gesichtsausdruck.
 

Naruto hatte keine Lust, das sich noch jemand in den Kampf einmischte und beabsichtigte deshalb, dem ganzen nun ein Ende zu bereiten. Gerade als er zum Finisher ansetzen wollte, erhob sich Kimimaro und streckte beide Hände nach vorne. Augenblicklich schossen zehn weise Projektile auf den Blondschopf zu. Naruto schaffte es noch rechtzeitig sich zu ducken, doch blieb ihm keine Zeit zum auszuruhen. Der Kaguya befand sich schon vor ihm, doch hatte sich sein Aussehen verändert: Über seinen gesamten Körper zogen sich etliche schwarze Linien. Naruto spürte ein finsteres Chakra von ihm ausgehen. Es war anders als das des Kyūbis... viel kälter.

Er parierte den Angriff und rollte sich zur Seite weg. Kimimaro legte seine Hände auf die Schulterblätter des jeweiligen andern Armes und zog sich dann die Knochen der Oberarme heraus, welche ihm nun als neue Waffen dienen sollten. Mit den zwei spitzen Knochen in der Hand setzte er wieder zum Angriff an. Er hatte mit der Verwandlung deutlich an Schnelligkeit und Kraft gewonnen, sodass Naruto immer mehr Probleme damit bekam, den Waffen auszuweichen. Sein Atem ging mittlerweile Stoßweise und die Wunden aus dem Kampf mit Bee, brachen durch die vielen Bewegungen wieder auf.
 

Der Kaguya begab sich in Kampfposition: Die linke Waffe hatte er horizontal vor sich erhoben und die Rechte zielte mit der Spitze geradeaus.

Leise sprach er: „Tsubaki no Mai“ und ließ seine Knochen blitzschnell auf Naruto niederfahren. Zwar hielt dieser zunächst noch stand, doch war die Angriffsfolge einfach zu rasant, weswegen er schon bald eine tiefe Stichwunde im Unterleib erlitt. Schmerzend hielt er sich die die durchbohrte Stelle und warmes Blut quoll über seine Hand. Etwas entfernt bekam er mit, wie Karin sich zu Sasuke runter gebeugt hatte und ihm ihren entblößten Arm hinhielt. Zuerst traute Naruto seinen Augen nicht, aber der Uchiha biss ihr doch tatsächlich in den Arm. Lange brauchte er auch nicht darüber rätseln, welchen Zweck das dienen sollte: die Verletzungen, die ihm der Jinchūriki zuvor zugefügt hatte, heilten auf der Stelle. Nach der bizarren Prozedur sah das Mädchen etwas ausgelaugt aus, aber Sasuke war wieder topfit. Er blickte sich um und als er Naruto sah, musste er boshaft grinsen. Er hatte sich vorhin einfach überrumpeln lassen. Dieser Fehler würde ihm nicht noch einmal passieren. Er würde es mit dem nächsten Jutsu beenden.

Kimimaro merkte bereits, was sein Freund plante, als dieser in die Zweite Stufe des Juins wechselte. Aus diesem Grund versenkte er beide Schwerter in den Oberschenkeln des Akatsuki Mitgliedes, bevor er sich zurück zog, um nicht in die Schusslinie von Sasukes Attacke zu geraten. Naruto stöhnte qualvoll auf, als er spürte, wie seine Bein durchbohrt wurde und sein Knochen splitterte.
 

Sasuke hatte wirklich Glück, das ihr Schlachtfeld ausgerechnet die Donnersteppe war. Somit brauchte er nicht erst für die nötigen Gewitterwolken zu sorgen, sondern konnte sofort sein mächtigstes Jutsu einsetzen, welches er extra für diesen Moment entwickelt hatte.

Er warf einen letzten verachtenden Blick auf seinen verhassten Feind, der sich dank Kimimaro nicht mehr bewegen konnte. Schnell formte Sasuke die Siegel Tiger, Ratte, Affe, Hund, Drache, Schaf und rief dann laut: „Raiton: Kirin“

Blitze zuckten durch die Luft und kurz darauf manifestierte sich eine große bestienartige Gestalt aus der elektrischen Energie der unzähligen Blitze. Danach schoss das Fabelwesen mit einer Geschwindigkeit, dem das bloße Auge nicht folgen konnte, auf den wehrlosen Naruto zu. Selbst ohne die Verletzungen in den Beinen, wäre ein Ausweichen unmöglich gewesen. War dies nun tatsächlich das Ende? Würde er auf diese Weise sterben? Durch die Hand von Itachis Bruder Sasuke? Welch bittere Ironie.
 

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Kubikiri Hōchō prallte mit einen ohrenbetäubenden Lärm auf einen in Bandagen gewickelten Gegenstand. Haku dachte schon, das ihr letztes Stündlein geschlagen hatte, doch glücklicherweise hatte Pain ihnen Kisame und Itachi zu Hilfe geschickt. Der Fischmensch stieß nun das Schwert Suigetsus weg und mit einer geschickten Drehung von Samehada schaffte er es, seinen Feind zu entwaffnen. Das Schwert wurde hoch in die Luft geschleudert und Kisame fing es mit der freien Hand auf. Suigetsu blickte ihn nur entgeistert an, was den Nuke Nin breit grinsen ließ, wobei er seine spitzen Haifischzähne entblößte.
 

„Na was sollte das denn werden, Kleiner? Du bist noch viel zu schwach, um das Schwert eines der Sieben Schwertkämpfer aus dem Nebel tragen zu dürfen. Geh erst mal trainieren.“

Suigetsu starrte gebannt auf die Waffe des Akatsukis. „Das ist.... das ist Samehada! Ohne Zweifel. Das da ist wirklich das große Schwert Samehada. Das kann dann nur eine bedeuten... du musst Hoshigaki Kisame sein, der stärkste Schwertkämpfer der Welt!“

„Haha, es ist lange her, das man mir ein solches Kompliment gemacht hat. Du bist du bestimmt Suigetsu. Du siehst deinem Bruder verdammt ähnlich.“ lachte er. „Wie auch immer... Ich habe kein Lust, gegen einen Feind zu kämpfen, der sich nicht mal richtig wehren kann. Also verschwinde, bevor ich es mir anders überlege.“

„Niemals! Ich will der beste Schwertkämpfer werden; und das heißt, das ich dich besiegen muss. Diese Chance lasse ich mir bestimmt nicht entgehen.“ sprach der Junge fest entschlossen.

Nach einer kurzen Pause schlug er die Faust in seine andere Hand. Selbstbewusst sagte er: „Hoshigaki Kisame, Schwertkämpfer des Nebels, ich, Hoozuki Suigetsu, fordere dich zum Zweikampf heraus!“

Kisame starrte den Weißhaarigen ein Weile lang reglos an. Dann brach er in schallendes Gelächter aus.

„Hahaha, welch große Worte, Gaki. Du siehst deinen Bruder zwar unglaublich ähnlich, aber da enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Solch Übermut und Starrsinn begegnet man wirklich selten. Nun denn, wenn du wirklich gegen mich kämpfen willst, dann werde ich dir wohl mal ein gehörige Tracht Prügel verpassen müssen, damit du wieder klar wirst im Kopf. Obwohl... wie hattest du dir eigentlich gedacht, mir gegenüber zu treten, Pimpf?“ fragte er, während er dem Teenager mit einen Schwenker von Kubikiri Hōchō darauf aufmerksam machte, das Kisame immer noch im Besitz seiner Waffe war.
 

Suigetsu fluchte leise, doch bevor er etwas erwidern konnte, zog etwas Anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Er beobachtete, wie etliche Blitze den Himmel erhellten.

'Willst du wirklich dieses Jutsu einsetzen, Sasuke?' dachte er besorgt, während er einen Blick zu seinem Teammitglied warf.

Kisame betrachtete ebenfalls verwundert das Schauspiel. Er erkannte Naruto, der verletzt auf den Boden kniete. Seine Augen weiteten sich, als ein gewaltiger Blitz auf ihn zu schoss.
 

Krachend traf die Attacke ihr Ziel. Große Rauchschwaden entstanden. Trotzdem fühlte Naruto keinen Schmerz...Woran konnte dies nur liegen? War er bereits tot und befand sich im Jenseits? Nein, er hörte deutlich das Grollen des Donners und er spürte, wie der kühle Regen auf seine Haut fiel. Was war passiert? Wieso wurde er nicht vom Angriff getroffen? Der Rauch legte sich etwas... ganz undeutlich konnte er eine Person vor sich erkennen. Sie trug die typische Akatsuki Kleidung...

Er kannte diese Person...

Sie stand mit weit ausgestreckten schützend Armen vor ihm, mit dem Rücken zu Sasuke...

Er kannte diese Person....

Ganz langsam, wie ihn Zeitlupe, sank der Mann auf die Knie. Blut lief ihm aus den offenen Mundwinkel. Ein heftiger Wind brauste auf, welcher den Rauch davon blies. Ein Strohhut wurde von der Böe mit davon geweht. Naruto war wie paralysiert. Das durfte nicht sein.

Er kannte diese Person...

Der Mann vor ihm, der den tödlichen Angriff abgefangen hatte... es war... es war Itachi!
 

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Fortsetzung folgt...

Itachi's Legacy

Hi Leute. Danke an alle fürs lesen und an natürlich auch an diejenigen, die sich die Zeit nehmen und ein Kommi dalassen. Eigentlich wollte ich gestern das 11. Chapter posten, bin aber leider nicht dazu gekommen. Gomen nassai. Deshalb wünsche ich heute viel Spaß beim lesen.
 

Itachi's Legacy
 

„NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNN!! IIIIIIITTTAAAAACCCCHHHHIIIIIII!!“ schrie Naruto verzweifelt, als er seinen Sensei vor sich knien sah. Seine Haut war verbrannt von Sasukes Jutsu Kirin und aus seinem Mund lief warmes Blut das Kinn hinab. Langsam erhob er seinen Blick und schaute Naruto schwach in die Augen. Dieser konnte es einfach nicht glauben, was hier gerade passierte.

WIESO?! Wieso musste so etwas geschehen. Tränen liefen ihm über das Gesicht.
 

„Schön dich zu sehen... Naruto-kun.“ sprach Itachi leise zu seinem Schüler, für den es so vor kam, als würde die Stimme von weit herkommen.

„Sensei, warum? Warum habt ihr das getan? Warum habt ihr euch für mich geopfert?“ fragte er zittrig den Uchiha, der aus irgendeinen unbegreiflichen Grund heraus lächelte. Warum lächelte er in solch einer Situation, wo es Naruto zum Heulen zu Mute war.

„Kannst du dich noch daran erinnern, was ich dir mal erzählt habe, Naruto-kun? Ich sagte, das ich mir nichts sehnlicher wünsche, als eine Welt ohne Krieg. Ich glaube, du bist derjenige, der diesen Traum verwirklichen wird... auch wenn ich es nicht mehr mit erleben werde, macht es mich glücklich zu wissen, das der Tag kommen wird, an dem Welt endlich ihren Frieden findet. Ich weiß, dass du diese Welt verändern wirst. Du bist die Brücke zum Frieden“

„Ich versteh das nicht. Ihr dürft nicht sterben. Bitte... Ich brauche euch.“

„Es ist zu spät für mich... Schon lange litt ich an einer unheilbaren Herzkrankheit... ich wäre so oder so gestorben. Das Einzige was ich noch tun konnte, war meinen kleinen Schüler zu retten.“

„Aber wieso habt ihr mir nie etwas davon gesagt? Was soll ich denn machen, wenn ihr sterbt?“

„Trauer bitte nicht um mich. Hier... nimm das hier an dich. Er gehört nun dir...“
 

Itachi führte sein linke Hand zum rechten Ringfinger, um sich seinen Ring Shu herunter zu ziehen. Er nahm danach Narutos rechte Hand und steckte ihm den Ring auf den gleiche Finger, an dem er ihn vorher getragen hatte. Als er das getan hatte, hustete er etwas Blut und kippte nach vorne, sodass Naruto seinen Sensei stützen musste. Itachi spürte, wie er immer schwächer wurde. Bald würde sein Lebenslicht erlöschen. Er hob nochmal seinen Kopf und blickte Naruto, der sich nun wenige Zentimeter vor ihm befand, direkt in die Augen.
 

„Es ist gleich soweit. Bevor ich sterbe, will ich dir noch sagen, dass du mir am meisten bedeutet hast, in meinen Leben. Es war damals vom Schicksal vorher bestimmt gewesen, dass wir uns treffen. Ich bereue nichts... zu sterben, um dich zu beschützen, ist mehr als ich erwarten kann. Du bist... mein wahrer.... Bruder. Nicht Sasuke oder irgend ein anderer Uchiha. Uns verbindet etwas... das stärker ist als jede Bande des Blutes... Naruto, vergiss bitte nicht, dass auch wenn ich nicht mehr bin, ich doch trotzdem immer bei dir sein werde. Meine Wünsche und Hoffnungen begleiten dich. Du wirst du Brücke sein, die unsere Welt zu wahren Frieden führt... und ich werde die Stütze sein, welche die Brücke aufrecht erhält... deshalb habe noch etwas für dich... es ist das Letzte, was ich noch für dich tun kann. Versprech mir eines...Bitte.. bl... eib...am... Le... ben... Bruder.“
 

Das Mangeykō Sharingan in den Augen Itachis erlosch und wichen einen leeren Blick. Naruto umarmte Itachi und schrie seine ganze Trauer laut heraus, während die Tränen ihm ungezügelt über das Gesicht strömten. Immer wieder sagte er verzweifelt den Namen seines Senseis... doch er antwortete nicht mehr. Naruto spürte nicht mehr seinen Atem.... er spürte nicht mehr wie sein Herz schlug. Die Muskel erschlafften und sein Körper wurde kalt... Er war tot... Sein Sensei war tot... Sein Bruder war tot! TOT!!!
 

Langsam versiegten seine Tränen und das Wehklagen verstummte. Rote Yōki floss aus Narutos Haut heraus und umgab ihn. Augenblicklich verebbte sein Schmerzgefühl und der Blutverlust aus den Wunden die ihm von Bee und Kimimaro zugefügt wurden stoppte. Ohne auch nur einen Muskel zu verziehen, zog er sich die beiden Schwerter aus den Beinen heraus. Die beiden gebrochenen Oberschenkel fügten sich wieder zusammen und heilten.

Sachte legte er den Leichnam Itachis auf den Boden und fuhr mit der Hand über dessen Augen, sodass diese sich schlossen.

„Ruhe in Frieden, Itachi-niisan. Dein Opfer war nicht umsonst. Ich werde Vermächtnis stets im Geiste verwahren.“ flüsterte er.

Dann erhob er sich. Er blickte in Richtung Sasukes, der ihn mit einen gehässigen Grinsen anstarrte.

„Eigentlich sollte dich der Angriff treffen... aber das es meinen wertlosen Bruder erwischt hat, ist sogar noch um einiges befriedigender. Er soll in der Hölle schmoren, dieser Bastard, hahaha.“

Das war zu viel. Der Zorn des Jinchūriki explodierte förmlich. Fünf Yōki Schweife bildeten sich, welche hinter Naruto in der Luft wedelten. Hasserfüllt sah den Uchiha an.

„Was ist los? Bist du wütend auf mich, das ich ihn getötet habe? Willst du Rache an mir üben. Haha, die einzige Rache, die Real werden wird, ist meine! Keine Sorge. Du wirst bald wieder mit diesen Verräter vereint sein... und zwar im Tod!“
 

Der Jinchūriki raste auf Sasuke zu. Er wollte ihn zerreißen, in der Luft zerfetzen, ihn einfach nur leiden lassen. Sein Verstand setzte total aus. Es gab nur noch den Wunsch, den Mörder Itachis zu töten. Sein Gegner machte sich nicht mal die Mühe, in Verteidigungsposition zu gehen. Er stand einfach nur da und lachte Naruto aus. Oh, wie Naruto es genießen würde, Vergeltung zu üben. Er formte mit seinem Chakra eine gewaltige Yōki Kralle, mit der er Sasuke zerschmettern wollte. Doch dieser ließ plötzlich eine Schriftrolle aus seinen Ärmel in seine Hand gleiten, welche er aus wickelte und auf der Erde ausbreitete. Danach schlug er die rechte Handfläche auf das schwarze Muster des Pergamentes und augenblicklich schoss eine Holzstatue auf Naruto zu, welche ihn am Boden festnagelte. Die Schweife lösten sich auf und allmählich verschwand auch das rote Chakra. Als das geschehen war, zog sich die seltsame aussehende Holzstatue wieder in das Siegel zurück. Naruto verstand nun, was eben passiert ist: Das war eindeutig die Kraft des Shodaime Hokages gewesen. Anscheinend hatte Senju Hashirama mit seinen besonderen Fähigkeiten diese Schriftrolle erschaffen, damit nachfolgende Generationen die Jinchūriki in Zaum halten konnten.
 

Naruto hatte keine Ahnung, wie Sasuke daran gekommen war, doch er konnte wetten, das Orochimaru dahinter steckte. Vielleicht hatte es der Hebi durch seine kranken Experimente mittlerweile wirklich geschafft, das Kekkei Genkai von Hashirama zu replizieren.

Eigentlich interessierte es ihn auch nicht weiter, woher die Schriftrolle stammte. Fakt war auf jeden Fall, das er ein ernsthaftes Problem hatte, wenn in seinem momentanen Zustand auf die Kraft des Kyūbis verzichten musste. Immerhin hatten waren seine Knochenbrüche wieder verheilt, auch wenn er nun wieder deutlich den Schmerz spüren konnte, der in jeder Faser seines Körpers brannte.
 

„Ha ha ha, denk gar nicht erst daran, das Chakra des Fuchses zu verwenden. Ich bin auf alles vorbereitet. Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen. Du wirst hier sterben, durch meine Hand. Ich bin ein Rächer und werde Vergeltung üben.“ rief Sasuke lachte dabei wie im Wahn.

Naruto hingegen hatte sich in der Zwischenzeit wieder weitestgehend beruhigt. Er wusste, das er sich nicht auf seine blinde Wut verlassen durfte, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte.

„Ich verachte dich. Dein Verlangen nach Rache ist ein Fluch. Aber ich will dir etwas verraten... damals war ich zwar auch im Uchiha Anwesen, aber ich habe nie auch nur einen getötet.“

„Spar dir deine Worte. Ich weiß, das du lügst! Ich werde mich an dir für den Mord an meinen Clanmitgliedern rächen. Erst wenn du Tod bist, werde ich zufrieden sein.“

„Glaub von mir aus, was immer du willst... Ich kann dir für das, was du getan hast nicht vergeben... Kami-sama vielleicht, ich aber nicht.“

„Als ob ich deine Vergebung bräuchte, wo du doch diesen Tag doch eh nicht überleben wirst. Schluss mit dem Gerede. Zeit für dich, Itachi Gesellschaft zu leisten!“
 

Daraufhin zückte er sein Kusanagi und ging auf Naruto los, der mit ein paar geschickten Ausfallschritten auswich. Aus dem Augenwinkel heraus entdeckte er sein Schwert, welches neben dem leblosen Körper seines Senseis lag. Da es zu weit entfernt war, benutzte er einen Trick, den er von Sasori gelernt hatte. Naruto erschuf einen unsichtbaren Chakrafaden, welchen er an dem Heft des Katanas befestigte.

Sasuke wollte soeben einen Vertikalhieb auf den Blondschopf vollführen, als er plötzlich sah, wie dessen Schwert auf ihn zu geflogen kam. Dem Uchiha blieb deshalb nichts anderes übrig, als seinen Angriff abzubrechen und sich vor dem Katana seines Feindes zu ducken, welches ihm beinahe den Schädel durchbohrt hätte. Er hörte deutlich den Luftzug, als die scharfe Waffe knapp über seinen Haupt entlang.schoss.Schweigend ließ Naruto Masamune in seines Hand gleiten und begab sich nun in Kampfstellung.
 

Die Klinge schimmerte grün, als der Jinchūriki mittels Hien sein Windchakra in diese leitete. Sasuke tat es ihm nach und verwendete seinerseits Chidori Gatana, wodurch die Klinge durch den elektrischen Strom zu leuchten anfing und kleine Blitze unkontrolliert aus dem Schwert zuckten.

Kurz danach prallten die mächtigen Schwerter aufeinander. Beide versuchten, den jeweils anderen zurück zurückzudrängen, aber keine schaffte es, die Oberhand zu gewinnen. Die Luft vibrierte, immer wenn die Klingen sich kreuzten.

Naruto brachte seinen Gegner mit einen schnellen Tritt zu Fall und versuchte nun diesen aufzuspießen. Sasuke rollte sich noch gerade rechtzeitig zur Seite weg und sah nun, wie das Katana von Naruto genau dort steckte, wo eben noch sein Herz gewesen war. Der Uchiha kam mit einer Bodenrolle wieder auf die Beine und sprang mit einen Rückwärtssalto mehrere Meter nach hinten weg. Er richtete seine Waffe in Richtung Naruto, auf den nun ein knisternder Blitzstrahl zugeschossen kam. Unbeeindruckt davon, hieb er einfach mit Masamune durch die Luft. Dadurch sauste eine Windklinge auf die Attacke von Sasuke zu und mit einen lauten Knall schlugen die beiden Angriffe gegeneinander. Die Schockwelle, die dadurch entstand, wirbelte Unmengen Staub auf, welcher den beiden Kontrahenten die Sicht nahm.
 

Naruto konnte zwar nichts sehen, aber dafür hörte er deutlich ein ohrenbetäubendes Geräusch, das wie das Zwitschern tausender Vögel klang.

'Hm, das ist dann wohl das Chidori; die Technik des Copynins Hatake Kakashi. Tze, wie sinnlos...' überlegte sich der Jinchūriki. Seine Vermutung wurde kurz darauf bestätigt, als der Rauch sich legte und er Sasuke auf sich zu rennen sah. In seiner Hand, welcher er flach über den Boden hielt, zuckten etliche grelle Blitze wild umher und hinterließen einen regelrechten Graben in der Erde. Als er die Distanz zwischen ihnen überbrückt hatte, schnellte seine Hand nach vorne und er schrie laut: „Chidori“.
 

Doch Naruto war auf alles vorbereitet gewesen. Noch bevor ihn der Angriff treffen konnte, formte er ein paar Fingerzeichen und aktivierte flüsternd sein Jutsu „Fūton: Arashi Kabe“.

Der Jinchūriki wurde in einen schützenden Sturm eingehüllt, an dem das Chidori von Sasuke einfach nur wirkungslos abprallte. Als der Angriff abgewehrt war, flaute der Wind wieder ab und Sasuke schaffte es gerade noch mit Kusanagi zu verhindern, das er von Narutos Schwert enthauptet wurde. Nun war der Blondschopf an der Reihe. In einer raschen Schwertfolge griff er seinen Feind an, der immer weiter zurückgedrängt wurde. Er versuchte ihn zu entwaffnen oder ihm Gliedmaßen abzutrennen, doch Dank seines Sharingans, konnte er einen Treffer stets verhindern.
 

'Es scheint wohl unmöglich zu sein, im Schwertkampf gegen das Sharingan zu gewinnen, huh? Ganz egal, wie viel besser meine Technik ist, es nützt mir rein gar nichts, wenn er meine Bewegungen vorher sehen kann. Leider besitze ich auch kein geeignetes Jutsu, um ihm die Sicht zu nehmen, so wie es Zabuza damals bei dem Hatake getan hat... Es bringt doch alles nichts. Dann muss ich wohl auf Ninjutsu zurückgreifen; was bleibt mir anderes übrig? Meine normalen Genjutsus würde er mit diesen Augen ja ebenfalls durchschauen... obwohl... vielleicht wird es ja doch allmählich Zeit dafür... Itachi, gib mir Kraft.' dachte Naruto, während er für etwas Abstand zwischen sich und Sasuke sorgte, damit er seine nächste Technik vorbereiten konnte. Er flog durch eine große Menge Siegel, um eines seiner stärksten Jutsus einzusetzen.

Laut rief er „Fūton: Tenrei Ryūkaze!“

Ein starker Wind kam auf, der zu einen regelrechten Sturm anwuchs, welcher alles in näherer Umgebung hoch in die Luft wirbelte. Kurz darauf sah man, wie der Wind sich zu einen grün schimmernden Drachen formte, der nun mit einen ohrenbetäubenden Kreischen auf den Uchiha zu schoss. Die Attacke war zwar nicht ganz so schnell wie Kirin, aber ausweichen konnte Sasuke dennoch nicht. Da half ihm auch sein Sharingan nicht weiter. Der Drache erreichte schließlich sein Ziel, wo er krachend einschlug und einen riesigen Krater hinterließ.
 

Naruto näherte sich dem Rand des Erdloches, um einen Blick auf seinen Gegner werfen zu können. Sasuke war wieder auf die zweite Stufe seines Juins gewechselt und hatte sich mit seinen Flügeln vor dem eigentlich tödlichen Angriff retten können. Diese hingen nun jedoch zerfetzt und völlig unbrauchbar von seinen Rücken runter.
 

„Hm, So wie es aussieht, habe ich bald gewonnen. Am Ende wird es wohl doch MEINE Rache sein, die Real werden wird und nicht deine.“ sagte er kühl zu dem Uchiha.

„Ach halt einfach die Fresse. Ich werde dich genauso wie meinen Bruder in die Hölle schicken, elender Bastard.“ antwortete dieser wütend.

„Falsch. Itachi-niisan war mein Bruder.“ verbesserte ihn Naruto ruhig.

„Haha, so ein Unsinn. Du scheinst ihm ja sehr nahe gestanden zu haben, wenn du so ein Müll laberst. Aber denk von mir aus was du willst. Ich werde dich eh töten.“

„Du scheinst es wohl noch immer nicht verstanden zu haben, huh? Wie traurig... auf jeden Fall hat Itachi-niisan mir in den letzten Momenten seines etwas vermacht, bevor er starb.“

„Auf was willst du hinaus? Sprech!“

„Du sagtest, du willst dich an mir rächen, weil ich angeblich deinen Clan ausgerottet habe? Ich habe dir ja bereits erzählt, das dies ein Irrtum ist... Da du mir aber nicht glaubst, werde ich dir nun einen wirklichen Grund geben, mich zu hassen...“
 

Nach diesen Worten rutsche er den Abhang runter und näherte sich, mit gezückten Katana, Sasuke. Als er nah genug war, schlug sein Feind mit Kusanagi auf ihn ein. Sasuke grinste boshaft, als er sah, wie er mit seinen Schwert durch den Jinchūriki schnitt. Doch wich seine Schadenfreude schlagartig wieder, als Naruto sich in einer Rauchwolke auflöste.

„Was? Kage Bunshin no Jutsu?“ stellte er verwirrt fest und drehte sich dann um. Aber es war schon zu spät, denn der eiserne Griff von Narutos Hand hatte den Uchiha bereits fest an der Kehle gepackt. Er hielt in etwas in die Höhe, sodass seine Füße in der Luft baumelten und er verzweifelt versuchte, sich zu befreien.
 

Der Blondschopf sah seinen Feind mit einen eindringlichen Blick an. „Ich sagte dir doch vorhin, das mein Bruder mir etwas da gelassen hat. Nun werde ich dir zeigen, was es ist. Danach kannst du mich wahrlich hassen.“ sprach er in einen kalten Ton zu seinem Opfer. Sie sahen sich direkt in die Augen. Plötzlich durchfuhr Sasuke eine schrecklich Angst... das konnte nicht sein! Itachi hatte doch nicht etwa...?
 

Die Azurblauen Augen Narutos hatten sich verändert: sie waren rot geworden. Jedoch nicht so, wie wenn er das Chakra das Kyūbis benutzte. Nein. Das hier war etwas völlig anderes, etwas völlig neues. Seine Augen leuchteten in den Rot auf und am Rande der Iris hatten sich jeweils drei Tomoe gebildet.

„Wie... geht... das?!“ fragte Sasuke keuchend. Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, wieso Naruto auf einmal über das Kekkei Genkai des Uchiha Clans verfügte.

„Jemand wie du, wird so etwas nie verstehen können. Jemand der nur für die Rache und den Hass lebt, kann nicht verstehen, was Freundschaft und Liebe bedeutet... Der Fluch der Uchihas, schätze ich... Itachi konnte diesen Fluch, die Kette des Hasses brechen, welche Uchiha und Senju miteinander verbindet und seine Kraft somit auf mich übertragen.“ Er machte eine kurze Pause, damit sich Sasuke die Worte durch den Kopf gehen lassen konnte. Naruto wollte, das dieser begriff, was auf ihn zukam.

„Ich bemitleide dich Sasuke. Im Gegensatz zu Itachi bist du ein nichts. Du bist völlig gefangen in der Kette des Hasses. 'Rächer' hast du dich vorhin genannt? Nun, dann werde ich deinem Leben einen weiteren Sinn geben. Einen Grund jemanden zu hassen. Einen weiteren Grund, dich an jemanden zu rächen, Sasuke... Mangeykō Sharingan!
 

Die drei Tomoe verschmolzen miteinander zu dem gleichen Muster, welche auch Itachis Augen annahmen, wenn er das Mangeykō Sharingan aktivierte. Sasuke wollte weg schauen, er wollte alles tun, um nicht in diese unseglichen Augen blicken zu müssen. Er konnte sich noch zu deutlich an das letzte Mal erinnern, als er sie gesehen hatte; obwohl es bereits 10 Jahre her war. Niemals würde er diesen Moment vergessen. Eiskalte Furcht umklammerte seinen Geist.

„Nein... bitte... lass mich... los.“ wimmerte der Schwarzhaarige, welcher sich schon denken konnte, was gleich passieren würde. Er wollte das nicht...

„Loslassen? Gnade walten lassen? Ich bin ein Monster, schon vergessen? Oh nein Sasuke, du wirst mir nicht entkommen... ich werde dir Schmerz zeigen... das hier ist meine Gerechtigkeit... Tsukuyomi!“
 

Die Umgebung verschwamm und verlor jegliche Farbe. Sasuke befand sich auf einer leeren Straße... nein, sie war nicht leer: sie war gepflastert mit den Leichen seiner Clanmitglieder und seine Füße befanden sich in einen Strom aus warmen Blut. Vor ihm standen seine Eltern und winkten ihm fröhlich zu. Ein Glück; sie waren nicht tot. Er wollte gerade auf sie zu gehen, um sie zu fragen was geschehen sei, doch stoppte er plötzlich in seiner Bewegung. Aus dem Oberkörper seiner Mutter stach eine messerscharfe Kralle hervor. Ihr Blick wurde leer. Mit vorwurfsvoller Stimme flüsterte sie: „Sasuke... wieso hast du mich nicht beschützt? Warum hast du mich sterben lassen?“

„Mut... ter, nein. Ich, Ich.... wieso?“ stammelte der Junge ängstlich, nicht in der Lage, zu begreifen, was hier geschah.
 

Die Klaue zog sich aus dem Leib der Frau zurück und dieser fiel leblos zu Boden. Nun erkannte er ihren Mörder. Es war Naruto. Seine dämonischen Augen waren so rot wie das Blut, das überall an seiner Kleidung klebte und tropfenweise von seinen Krallen fiel. Er grinste den schockierten Sasuke diabolisch an und entblößte dabei seine spitzen Eckzähne. Der Junge taumelte eine paar Schritte zurück, fiel dann jedoch auf Boden hin. Der Jinchūriki leckte sich nun genüsslich den warmen Lebenssaft von seinen Fingern. Als nächstes wandte er sich Sasukes Vater zu. Fugaku versuchte sich zu wehren, doch die Krallen Narutos durch schnitten sein weiches Fleisch wie heiße Butter. Zuerst trennte er ihm die Arme ab und als der Mann schließlich auf die Knie ging, ließ Naruto seine Hand durch die Luft sausen. Das Haupt des Clan Anführers flog ihm hohen Bogen über die Straße und rollte dann einige Meter den Weg entlang, bis es neben den kleinen Sasuke liegen blieb. Seine Augen füllten sich mit Tränen, als er den Kopf seines Vater neben sich sah. Er war unfähig etwas zu sagen. Seine gesamter Körper war wie paralysiert von der Grausamkeit, die sich gerade vor ihm abspielte. Sasukes Gedanken waren mit Entsetzen und blanken Terror gefüllt.
 

Langsam schritt Naruto auf ihn zu und starrte ihn mit seinen Mordhungrigen Blick an. Hinter ihm ragte der Vollmond unheilverkündend auf. Er hatte eine rote Farbe angenommen, ganz so, als würde er Gefallen an dem Blutbad finden, auf welches er sein Licht warf.

Der Jinchūriki kam nun immer näher, doch wurde seine Erscheinung auf einmal seltsam verzerrt. Seine Konturen veränderten sich und kurz darauf schaute Sasuke in das emotionslose Gesicht von Itachi.
 

„Bruder... hilf mir, bitte.“ flehte der Junge wimmernd. Doch der Angesprochene erwiderte nur kalt: „Sasuke... wieso hast du sie nicht gerettet? Wegen dir sind alle tot! Nur weil du so schwach bist, sind alle gestorben... warum bist du nur so schwach?“

„Ich... ich... wieso sagst du so etwas, Bruder?“ fragte er zittrig.

„Ich bin nicht mehr dein Bruder Sasuke... du bist so schwach, das mich schon allein der Gedanke daran, das wir zum selben Clan gehören, anwidert... vielleicht sollte ich dich von deinem jämmerliche Dasein erlösen...“
 

Plötzlich war Sasuke an einem Pfahl gekettet und konnte sich nicht mehr bewegen. Er befand sich noch auf der gleichen Straße, die nun immer mehr einem Fluss aus Blut glich. Ängstlich sah er sich nach Itachi oder Naruto um... doch es war keiner da. Aber dann bemerkte er schockiert, das sich die Leichen seiner Clanmitglieder erhoben. Bei vielen war der Körper auf grausame Weise verstümmelt und ähnelte mehr einer blutenden Fleischmasse, als einen Menschen. Die Toten kamen langsam auf den wehrlosen Jungen zu. Er schrie um Hilfe... aber keiner hörte ihn. Er versuchte zu entkommen... aber es gab keinen Ausweg. Er wollte diesem Alptraum entrinnen... aber er würde nicht Erwachen.
 

Kurz bevor ihn die Zombies erreichten, verwandelten sich ihre Körper und wieder erkannte er seinen Bruder Itachi, welcher ein langes schwarzes Schwert in der Hand hielt. Ungefähr zwanzig Itachis umkreisten den Pfahl. Egal wohin er schaute, immer musste er in die schrecklichen Augen sehen, in denen das Mangekyō Sharingan funkelte. Sie zogen den Kreis nun immer enger. Sasuke kreischte auf, als höllischer Schmerz seinen Körper durchfuhr. Als zu sich runter blickte, bemerkte er, wie eine Klinge sich durch sein Bein gebohrt hatte. Der Besitzer der Waffe kratzte nun mit der Klinge langsam über den Knochen entlang, was einen weiteren Schmerzensschrei bei Sasuke auslöste. Dann zog Itachi das Schwert wieder hinaus und die Wunde verschloss sich augenblicklich. Doch der abartige Schmerz war noch immer sehr deutlich präsent. Er kniff qualvoll die Augen zusammen und als er sie wieder aufschlug, sah er vor sich seine Eltern stehen. Sie sahen in angeekelt an.
 

„Mutter...Vater... bitte... helft mir..“ brachte er keuchend hervor. Bestimmt würde der Alptraum gleich enden. Nun da seine Eltern da waren, würde mit Sicherheit alles wieder gut werden.

„Wieso? Wir hassen dich, Sasuke. Du bist eine Schande für den Uchiha Clan...Wir hatten gehofft, das du irgendwann mal so stark wie dein Bruder werden würdest... aber du hast uns alle enttäuscht. Du bist so schwach... viel zu schwach.“ antwortete sein Vater.

„Wieso bist du nur so schwach? Du bist nicht mehr unser Sohn. Du konntest uns nicht mal retten...“ fügte seine Mutter hinzu.
 

Bittere Tränen strömten über das Gesicht des hilflosen Kindes. Warum musste so etwas passieren? WARUM? Wieder brannte sein Körper, als ein anderes Schwert seinen Bauch aufschlitzte und die Eingeweide mit einen klatschenden Geräusch auf den blutigen Boden fielen. Alles Schreien, alles Betteln um Gnade half ihm nichts... der Schmerz hörte nicht auf. Selbst die Bewusstlosigkeit war ihm nicht vergönnt. Er musste all die Pein über sich ergehen lassen.
 

Nun stand neben seinen Eltern auch Naruto. Mit einen grausamen Blick starrte er Sasuke an.

„Naruto... bitte helf mir... ich flehe dich an... bitte...“ sprach der schwarzhaarige Junge unter großen Anstrengungen.

Aber der Jinchūriki stand einfach nur reglos da. Sein Gesicht war vollkommen emotionslos. Plötzlich veränderten sich seine Augen. In ihnen war nun auch das verfluchte Mangeykō Sharingan zu sehen. Diese Augen durchbohrten regelrecht den zerüttelten Geist von Sasuke. Er wollte sie nicht mehr sehen; nie wieder. Aber er konnte den Blick nicht abwenden.
 

„Dein Betteln um Vergebung kommt zu spät. Niemand wird dir hier helfen. Das ist MEINE Welt. Dies ist die Welt des Mondes. Keiner wird deine Schreie hören. Du wirst endlose Qualen erleiden. Dann wirst du vielleicht die Bedeutung des Wortes Schmerz verstehen. Und nun leide!“
 

Ein weiteres Mal fraß sich der kalte Stahl durch Sasukes Fleisch... Es war wie der Jinchūriki gesagt hatte... er konnte solange schreien wie er wollte. Niemand erhörte ihn. Seine Eltern schauten der ganzen Tortur nur zu, welcher er über sich ergehen lassen musste. Die Itachis um ihn herum rammten immer wieder ihre Waffe in den Körper des kleinen Jungen. Die Wunden heilten sofort wieder; abgetrennte Gliedmaßen und herausgerissene Organe wuchsen nach... zurück blieb nur der Schmerz... Er konnte nicht sterben... aber in den Gedanken durchlebte er tausend Tode... die Qualen hörten nicht auf... er konnte dem Schmerz nicht entkommen.... er war verloren in dieser Welt... Schmerz...
 

Drei Sekunden... drei Sekunden waren in der realen Welt gerade einmal vergangen, seitdem Naruto sein Tsukuyomi angewendet hatte. Doch für Sasuke waren es drei schreckliche Tage des Horrors. Drei Tagen hielt ihn der Jinchūriki in seiner Welt gefangen, um ihn zu peinigen. Nach dem die Illusion beendet war, verlor der Uchiha das Bewusstsein. Naruto warf den schlaffen Körper seines Feindes in Dreck. Er schloss die Augen und deaktivierte sein Sharingan, welches Itachi ihm in seinen letzten Atemzügen übertragen hatte. Plötzlich spürte er die Erde etwas beben und sprang vorsichtshalber wieder aus dem Krater heraus. Keinen Moment zu spät, denn da, wo er noch vor einen Augenblick gestanden hatte, schoss auf einmal ein weiser Speer aus dem Boden heraus. Kimimaro erschien in dem großen Knochen und begab sich zu seinen Teamkollegen. Naruto sah stumm mit an, wie der Kaguya sich Sasuke über die Schulter warf und sich dann ebenfalls aus dem Erdloch zurück zog.
 

Flashback
 

Kisame wollte seinen Augen nicht trauen, als er mit erleben musste, wie sein Partner von dem gewaltigen Blitzstoß getroffen wurde und auf die Knie sank. Suigetsu bemerkte, das der Fischmensch abgelenkt war, weshalb er die Gelegenheit nutzte, um dessen Handgelenk zu packen. Indem er es drehte, zwang er Kisame dazu, Kubikiri Hōchō los zulassen, welches Suigetsu geschickt auffing und dann zurück sprang.
 

„Was ist los mit euch? Es sieht einem der Sieben Schwertkämpfer aus dem Nebel gar nicht ähnlich, seinen Feind so ungeachtet aus den Augen zu lassen, hehe.“ lachte der Weißhaarige triumphierend, als er seine Waffe zurückerobert hatte

„Sei still, Gaki.“ sagte der Angesprochen einfach nur und beachtete ihn dann nicht weiter. Seine einzige Aufmerksamkeit galt Itachi und Naruto... er musste ihnen irgendwie helfen. Gerade als er sich auf den Weg machen wollte, wurde er jedoch von etwas äußerst Lästigen, namentlich Suigetsu, aufgehalten. Dieser griff Kisame mit einen Horizontalhieb an, welchen er aber mit Samehada leicht parieren konnte. Der Akatsuki warf einen langen Blick auf den Bruder seines ehemaligen Mitschülers. Er seufzte leise.
 

„Du gibst wohl nie auf, huh? Ich habe eigentlich wirklich wenig Lust, mit dir kleinen Fisch zu spielen, aber wenn du's unbedingt willst. Sei mir nicht böse, aber ich werde es kurz machen.“

„Unterschätz mich nicht... ich bin besser als du denkst.“ erwiderte der Junge. Kurz darauf trafen die gigantischen Schwerter gegeneinander.

Etwas entfernt beobachtete Haku den Schlagabtausch der beiden. Eigentlich wollte sie ihrem geliebten Naruto zu Hilfe eilen, aber sie hatte einfach keine Kraft mehr, um sich zu bewegen.
 

Suigetsu gab alles, was er konnte. Er versuchte jeden Trick, den er von seinen Bruder gelernt hatte, aber Kisame wehrte alle Schwerthiebe mit Leichtigkeit ab. Er musste sich noch nicht einmal dabei anstrengen, sich zu verteidigen. Nun war es der Fischmensch, der angriff und Suigetsu fiel es bei weitem schwerer, die sowohl kräftigen, wie auch gut platzierten und schnellen Streiche zu parieren. Doch er hatte sich schon einen genialen Plan ausgedacht mit dem er gar nicht verlieren konnte. Er entblößte seine linke Verteidigung und wie erwartetet, sauste Samehada genau dort auf ihn zu. Bevor ihn Kisames Waffe erreichen konnte, warf er Seine über den Akatsuki drüber. Dieser war zwar verwundert und fragte sich, was Suigetsu damit bezwecken wollte, aber es war ja eh gleich vorbei. Samehada traf mit voller Wucht seinen Gegner, doch anstatt ihn zu zerfetzen, zerfiel er zu Wasser.
 

Was zum?! Wann hat er einen Mizu Bunshin erschaffen?“ fragte sich Kisame verwirrt. Sein Gedankengang wurde plötzlich unterbrochen, als er hinter sich ein Geräusch hören konnte, das so klang, als würde jemand ein Schwert auffangen. Schockiert drehte er sich um, doch war es schon zu spät. Das große Zanbato zerschnitt die Luft und trennte Kisame den rechten Arm ab.

Qualvoll schnappte er nach Luft und sah, wie sein Arm mit Samehada auf den Boden landete. Nun hörte er Suigetsu lachen, welcher sich hinter ihm wieder manifestiert hatte.
 

„Haha, ich sagte dir doch, das du mich nicht unterschätzen sollst. Ich besitze nämlich die Fähigkeit, mich in Wasser zu verwandeln und bin somit unverwundbar. Du kannst mich nicht besiegen, hehe. Und nun wird es wohl Zeit, das ich mir dein großes Schwert Samehada hole.“ Er wollte gerade wieder angreifen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Kimimaro stand neben ihm.
 

„Auch wenn du ihm einen Arm geraubt hast, solltest du dir deine eigenen Worte zu Herzen nehmen. Er ist nichts desto trotz ein Akatsuki und außerdem einer der Sieben Schwertkämpfer. Hinzu kommt, das du deine Fähigkeit nicht unbegrenzt einsetzen kannst.“ flüsterte der Kaguya seinen Partner zu.

„Jaja, ich weiß. Hast wohl recht. Wo sind eigentlich die Anderen?“ erwiderte Suigetsu leise, ohne Kisame aus den Augen zu verlieren.

„Jūgo kümmert sich um Karin und Sasuke kämpft gerade gegen diesen Naruto. Wir sollten uns in diesen Kampf lieber nicht einmischen. Sasuke ist davon überzeugt, das er selbst ihm fertig wird...“

„Gut... also kümmern wir uns gemeinsam um Kisame, ne? Dann mal los. Ich will endlich Samehada in den Händen halten, hehe.“
 

Kimimaro zog sich wieder ein Knochenschwert aus dem Körper, welches er durch sein Kekkei Genkai zu einen Zweihänder vergrößerte, während der Fischmensch seine fallen gelassene Waffe auf klaubte. Zusammen gingen die Beiden auf den verkrüppelten Kisame los, welcher, trotz dem Verlust seines Schwertarmes, den Angriffen standhielt. Er parierte gerade die Klingen seiner Feinde, als er Suigetsu einen kräftigen Tritt verpasste, der ihn weit nach hinten gegen einen Felsen schleuderte. Danach widmete er sich den anderen Gegner. Immer wieder prallte Samehada gegen das Schwert von Kimimaro, welcher es eigentlich nicht gewohnt war, mit einer solch großen Waffe zu kämpfen. Er setzte lieber auf schnelle, leichte Schläge, aber gegen ein Schwert wie Samehada blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Kampfstil umzustellen. Es dauerte deshab nicht lange, da hatte der Fischmensch die Verteidigung seines Gegner überwunden. Mit einen kräftigen Vertikalhieb ließ er Samehada auf den ungeschützten Körper seines Kontrahenten niedersausen. Kurz bevor das Schwert jedoch sein Ziel erreichte, traten etliche Knochen aus dem Brustkorb Kimimaros heraus, welche die Waffe im letzten Moment noch abfingen.
 

„Dein Kekkei Genkai ist wirklich lästig.“ sagte Kisame. Aus dem Augenwinkel heraus erkannte er, das Suigetsu sich wieder auf gerappelt hatte und zum Angriff ansetzte, doch stellte sich plötzlich jemand in seinen Weg! Haku hatte durch die kleine Pause wieder ein paar Kräfte sammeln können und hob nun ihr Eisschwert auf, um Kisame im Kampf so gut es ging zu unterstützen. Diesmal würde Suigetsu ihr nicht entkommen! Sie würde ihn für den Frevel, das Grab ihres Senseis entweiht zu haben, bestrafen.
 

~~~~~~~~~ (Kämpfe laufen gleichzeitig ab)
 

„Du schon wieder, huh? Geh mir aus dem Weg; ich habe keine Lust gegen ein kleines Mädchen zu kämpfen. Mein einziges Interesse gilt Kisame.“ sagte der junge Schwertkämpfer grinsend zu ihr.

„Wenn du gegen Kisame kämpfen willst, musst du erst an mir vorbei!“ erwiderte diese entschlossen.

„Wie du meinst Schätzchen.“
 

Das Zanbato traf wieder gegen die eisige Klinge Hakus. Obwohl die Hyōton-Nutzerin bei weitem ausgelaugter war und auch nicht über die gleichen Fähigkeiten im Bereich des Kenjutsu verfügte wie ihr Gegner, konnte sie diesem jedoch erstaunlich lange standhalten.
 

Suigetsu täuschte nun einen Linkshieb vor, griff jedoch dann von rechts an. Haku schaffte es noch sich zu ducken, doch wendete Suigetsu Kubikiri Hōchō geschickt und ließ es mit einen Horizontalhieb auf das Mädchen zu sausen. Mit voller Wucht traf der Schwertrücken Haku und sie hörte deutlich ein unheilverkündendes Knacken. Die gebrochen Rippen verursachten einen höllischen Schmerz, der in ihrem Körper brannte und sie zusammen zucken ließ. Es fühlte sich außerdem so an, als würde alle Luft aus ihr heraus gepresst werden. Suigetsu lachte leise über die Qualen seines Opfers.
 

Allein dieses gehässige Lachen reichte aus, um ihre Verletzung zu vergessen und mit der Kraft des Willens weiter zu kämpfen. Die Eisklinge durchschnitt blitzschnell die Luft, als sie auf ihren Gegner zielte. Verwundert darüber, dass das Mädchen überhaupt noch in der Lage dazu war, den Kampf fortzusetzen, schaffte Suigetsu es gerade so noch, sein Schwert hochzureißen und einen Treffer zu vermeiden. Jedoch blieb ihm keine Zeit um sich auszuruhen. Haku drängte Suigetsu nun immer weiter zurück.
 

Sie schlug seine Waffe nach unten auf den Boden. Ohne zu zögern setzte sie mit einen Tritt gegen die Schwerthand nach und kurz darauf sah man, wie das Zanbatō

kurz durch die Luft wirbelte und dann auf den Boden weiter schlitterte, bis es schließlich weit entfernt liegen blieb. Haku gönnte ihren Gegner jedoch keine Pause. Mit ihrem Eisschwert zielte sie direkt auf Suigetsus Herz. Als die Waffe ihn dann durchbohrte, verwandelte er sich, genau wie Haku erwartet hatte, in Wasser. Alles lief genau nach Plan. Sie schaute mit an, wie Suigetsu einen Moment später wieder versuchte sich zu manifestieren. Kurz bevor er die Metamorphose beendet hatte, schnellten die Hände der Frau nach vorne und durchdrängten den ,immer noch flüssigen, Körper Suigetsus. Haku erkannte trotzdem, das er sie dumm angrinste. Oh, wie würde ihm gleich dieses Grinsen vergehen! Es war töricht von ihm gewesen, genau diese Fähigkeit, im Kampf gegen jemanden wie sie einzusetzen.
 

Der immer noch flüssige Suigetsu wollte sich jetzt wieder zurück transformieren und das Mädchen töten, doch konnte er sich auf einmal weder rühren, noch sonst etwas machen. Es dauerte auch nicht lange, bis er schockiert den Grunde dafür entdeckt hatte: Haku hatte ihn mittels Hyōton zu Eis verwandelt!

„Am Ende warst du doch unachtsam. Es war ein großer Fehler von dir, das Schwert meines Senseis zu stehlen.“ sagte das Mädchen genauso kalt wie das Element, welches sie verkörperte.

„Im Jenseits hast du genügend Zeit, über deinen Fehler nachzudenken. Bete zu Kami-sama, das du als ein besserer Mensch wieder geboren wirst... Sayonara.“
 

Mit diesen Worten streckte sie ihre Hand nach vorne und schnippte laut mit dem Finger, während sie flüsterte „Hyōton: Daiyamondo Hokori.“

Augenblicklich zerbrach der der vereiste Suigetsu in tausend kleine Splitter, welche in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden...
 

~~~~~~~~~~~
 

Die Knochen zogen sich wieder in den Körper Kimimaros zurück. Ruhig sprach er zu Kisame.

„Jeder Mensch hat irgend einen Grund, weshalb er lebt... weshalb er kämpft. Meine Existenz besteht darin, Orochimaru-samas Traum zu erfüllen. Er hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Er zeigte mir den Grund, weshalb ich lebe. Ich lebe um zu kämpfen. Das habe ich dank ihm verstanden... Deshalb werde ich alles tun, um ihn nicht zu enttäuschen. Dies treibt mich an... ich werde nicht verlieren...“
 

Kimimaros Körper wurde wieder mit schwarzen Linien durchzogen und etliche Knochen stachen aus den Armen und der Schulter heraus, als er die erste Stufe seines Erd Juins aktivierte. Danach legte er seine Hand auf den Rücken. Etwas angewidert schaute Kisame mit an, wie der Kaguya sich sie gesamte Wirbelsäule heraus riss, welche gleich darauf wieder nach wuchs.
 

'Dieses arme Kind... was bringt einem ein Leben, welches nur aus Kämpfen besteht? Orochimaru hat wirklich ganze Arbeit geleistet, als er seinen Verstand vergiftet hat.' dachte sich der Fischmensch und sagte dann zu den Weißhaarigen:

„Was für ein Unsinn. Orochimaru hat dich eindeutig einer Gehirnwäsche unterzogen. Wieso sollte die Existenz eines Menschen lediglich auf den Kampf beschränken? Die alte Schlange benutzt dich für seine Zwecke. Was mit dir passiert ist, ihm vollkommen egal. Die einzige Person die ihm wichtig ist, ist er selbst!“

„Es mag sein, das mich Orochimaru-sama nur benutzt... aber ich bin glücklich darüber... solange mein Leben einen bestimmten Zweck dient, bin ich glücklich. Orochimaru-sama hat mich keiner Gehirnwäsche unterzogen. Seine Träume und Wünsche sind auch zu den Meinen geworden... ich werde alles tun, damit Orochimaru-samas Traum Wirklichkeit wird. Du kannst mich nicht aufhalten.“

„Wach endlich auf, Junge! Orochimaru ist ein Wahnsinniger. Verstehst du das nicht?“ erwiderte Kisame und versuchte Kimimaro doch noch zur Vernunft zu bringen.

„Schweig! Ich werde für Orochimaru-samas Traum alles tun, was in meiner Macht steht!“
 

Daraufhin setzte Kisames Gegner wieder zum Angriff an. Mit erhobenen Arm schwang er seine Wirbelsäule wie eine Peitsche durch die Luft, in Richtung Kisame. Dieser wich geschickt der Waffe aus, welche bei dem Einschlag großen Schaden auf den Boden verursachte.

'Diese Knochen sind viel härter als Normale. Ich darf mich auf keinen Fall davon treffen lassen, ansonsten sieht es schlecht aus für mich...wenn ich doch nur Jutsus einsetzen könnte; aber mir nur einen Arm bleibt mir wohl nur der Schwertkampf übrig, huh?' überlegte er sich, als er die Folgen von Kimimaros Attacke begutachtete.
 

Der Kaguya lies seinem Feind jedoch nicht die Möglichkeit, großartig Strategien zu entwickeln, da er schon wieder angriff. Die Luft wurde von der Knochenpeitsche zerfetzt, als Kimimaro sie horizontal auf seinen Feind schwang. Kisame sprang mit angewinkelten Beinen hoch und konnte somit einen Treffer gekonnt vermeiden. Jedoch wirbelte sein Kontrahent die Waffe um seinen Kopf, sodass die Peitsche gleich darauf schon wieder versuchte, Kisame zu treffen. Dem Akatsuki blieb also nichts anderes mehr übrig, als Samehada schützend vor sich zu erheben. Die Peitsche schlang sich sowohl um das mächtige Schwert, wie auch um Kisame selbst und fügte ihm dabei einige Stichverletzungen zu.
 

Kisame schob den brennenden Schmerz beiseite und konzentrierte sich auf seinen Konter. Er ließ Samehada los und griff dann mit der linken Hand um die Knochen. Mit übermenschlicher Kraft schwang er nun selbst die Peitsche durch die Luft und somit auch Kimimaro, welcher diese immer noch festhielt. Mit voller Wuchte lies er ihn auf den Boden aufschlagen. Ein kleiner Krater entstand dadurch, in welchen der Kaguya angeschlagen liegen blieb. Während dessen streifte Kisame die Knochen, welche noch um seinen Körper gewickelt waren, von sich ab und griff wieder nach seinen Schwert. Ohne Zeit zu verlieren, sprang er auf seinen Gegner zu und ließ Samehada auf diesen niedersausen. Krachend traf die mächtige Waffe wieder einmal auf die schützenden Knochen Kimimaros, welche aus seiner Brust ragten, doch diesmal war der Angriff einfach zu gewaltig gewesen. Mit einen lauten Knacken zerbrachen die Knochen und es trieb Kimimaro die Luft aus den Lungen, als er einen direkten Treffer von Samehada einstecken musste. Die Haut um seinen Bauch war blutig und einige Fleischstücke fehlten. An diesen Stellen konnte man die weißen Knochen sehen, welche die inneren Organe vor Schaden bewahrt haben und einen Blutverlust nun verhinderten. Trotzdem hatte die Attacke ihre Spuren hinterlassen.
 

Kimimaros Blick wurde verschwommen und er schloss die Lider. Sein Atem ging leise...

'Ist dies das Ende? Habe ich versagt? Damals, als wir dieses Dorf angegriffen hatten, war ich der einzige der überlebte... mein Leben hatte keinen Sinn... warum lebte ich? Warum existierte ich?... Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich auf der Suche nach einer Antwort das erste Mal Orochimaru-sama begegnet bin... er erzählte mir von seinen Traum... und dieser Traum wurde irgend wann zu den Meinen. Ich darf nicht aufgeben. Ich muss für Orochimaru-samas Traum kämpfen... nicht weil ich einer Gehirnwäsche unterzogen wurde... sondern weil ICH es so will. Das ist der Grund meiner Existenz... Orochimaru-sama will, das diese Leute sterben... Ich werde alles tun, damit er seine Ziele erreicht... denn das ist MEIN Traum!'
 

Kimimaro schlug entschlossen die Augen auf. Die schwarzen Linien auf seinen Körper verdichteten sich. Seine Haut färbte sich braun und aus den Rücken traten sechs große Knochen hervor. Außerdem bildete sich an seinem Steiß ein langer Knochenschwanz aus.
 

Sein zorniger Blick suchte nach Kisame.

'Was ist das für ein Monster?? Was hat Orochimaru nur mit diesem Kind angestellt?' fragte sich Kisame, als er schockiert Kimimaro anstarrte, welcher nun auf der zweiten Stufe seines Erd Juins war und in dieser Form mehr wie eine wilde Bestie aussah, als ein Mensch.
 

Der rechte Arm des Kaguyas wurde nun von einen gigantischen Knochenspeer umhüllt. Mit dieser neuen Waffe griff er, ohne unnütze Worte zu verlieren, den Akatsuki an. Der riesige Speer traf krachend auf Samehada.

'Verdammt! Nicht nur sein Aussehen hat sich verändert, er hat außerdem noch ein Vielfaches an Kraft und Schnelligkeit gewonnen. Ich muss mir was einfallen lassen, wenn ich gewinnen will' dachte Kisame besorgt, als die knöcherne Waffe abermals gegen sein Schwert prallte und der Fischmensch allein durch diesen Stoß mehrere Meter nach hinten geschleudert wurde. Er drehte sich in der Luft und landete mit den Füßen an der Wand eines großen Felsen und leitete, ohne Nachzudenken, Chakra in seine Sohlen, damit er an der Wand stehen konnte. Sofort kam der Kaguya wieder auf ihn zugerast. Mit einem Salto brachte sich Kisame gerade noch in Sicherheit, als der große Speer den Felsen genau dort traf, wo er eben noch gestanden hatte. Das Gestein wurde durch die brutale Attacke vollständig zertrümmert und kleine Felsbrocken regneten vom Himmel herab.
 

'Mist... das kann so nicht weiter gehen. Ich kann mich ja nur verteidigen beziehungsweise ausweichen... und auch das nur mit Müh und Not... Mir bleibt wohl keine andere Wahl... ich muss wohl Samehadas volle Macht einsetzen.'

Kisame wollte gerade die Verbände seines Schwertes lösen, als eine gewaltige Explosion seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine riesige Staubwolke kam ihm entgegen und verschluckte alles ihn ihrem Weg. Als die Sicht wieder klar wurde, erkannte der Fischmensch einen riesigen Krater. Sowohl Kimimaro, wie auch er selbst rannten über das Schlachtfeld, um zu sehen was so eben passiert war.
 

Als sie bei den Erdloch ankamen, erkannten sie Naruto, welcher Sasuke am Hals gepackt hatte und nun in der Luft hielt. Der Kaguya wollte seinen Freund zur Hilfe eilen, jedoch musste er sich ducken, damit er nicht von Samehada getroffen wurde.

'Ich muss verhindern, das der Junge sich in Narutos Kampf einmischt; solange, bis Itachis Bruder ausgeschaltet ist. Dann haben wir eine gute Chance, diesen Kampf am Ende doch noch zu gewinnen.' überlegte Kisame und setzte seinen Plan auch in die Tat um. Mit frischen Elan ließ er sein Schwert durch die Luft sausen und hinderte Kimimaro daran, Sasuke zu helfen.
 

Die kurze Zeit, in der Kisame den Kaguya beschäftigte, reichte jedoch lange aus, damit Naruto sein Tsukuyomi anwenden konnte. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Kimimaro, wie sein Teamkollege auf den Boden geworfen wurde und dort reglos liegen blieb. Wütend wehrte er Samehada mit seinen Speer ab, drehte sich um die eigene Achse und schleudert Kisame mit seinen Knochenschwanz quer über das gesamte Schlachtfeld. Danach bohrte er seine Waffe in Boden und kurz darauf schoss eine Knochensäule im Krater wieder aus der Erde hinaus, welche den Jinchūriki nur um Millimeter verfehlte.
 

Flashback ende
 

Naruto erkannte, wie ein schwer angeschlagener Kisame langsam auf ihn zugehumpelt kam.

„Kisame! Ihr seht ja schrecklich aus. Was ist mit euch passiert?“ fragte der Blonde während er besorgt seinen Lehrer musterte.

„Hm, ich war etwas unachtsam, hehe. Naja, die Verletzungen sind halb so schlimm; Nichts was Kakuzu nicht wieder hin bekommen würde. Was ist mit Itachi-san?“ erwiderte der Fischmensch.

Schweigend senkte Naruto seinen Blick nach unten. Wieder sah er, wie sein Mentor von den Blitzen getroffen wurde... Er kniff fest die Augen zu, um nicht daran denken zu müssen.

„Itachi-niisan ist vorhin, aufgrund des Angriffes von Sasuke und einer Herzkrankheit an der er schin lange litt, gestorben...“ antwortete er dann niedergeschlagen.

Die Augen Kisames weiteten sich vor Schreck. Er konnte nicht glauben was er da hörte. Itachi war bei weiten einer stärkste Shinobi den er kannte... vermutlich wurde er nur noch von Pain übertroffen. Und nun sollte dieser großartige Mensch plötzlich tot sein? Getötet von seinem eigenen Bruder? Jetzt wurde Kisame wütend und schaute sich nach Sasuke um, den er bei Kimimaro entdeckte. Naruto ahnte schon, was sein Sensei vor hatte.

„Nein, Kisame. Sasuke ist für sehr lange Zeit außer Gefecht gesetzt... wenn er überhaupt jemals wieder zu sich kommen sollte. Überlasst mir den Kaguya und bringt euch mit Haku in Sicherheit.“
 

Das soeben erwähnte Mädchen erschien nun ebenfalls neben Naruto. Ihr Atem ging schwer und sie hielt sich mit schmerzenden Gesichtsausdruck ihre rechte Rippe. In der linken Hand schleifte sie Kubikiri Hōchō kraftlos hinter sich her.

„Haku-chan! Bist du in Ordnung? Hast du dich verletzt?“ erkundigte sich Naruto, dem die Besorgnis ins Gesicht geschrieben war.. Wenn seine Liebste ernsthafte Verletzungen davongetragen hätte, würde er sich das niemals verzeihen können.

„Ach, es geht schon Naruto-kun. Ich habe den Grabschänder angemessen bestraft. Also... was machen wir nun? Ich glaube nicht, das ich noch weiter kämpfen kann...“

Naruto sah stumm zu Kisame, der sofort verstand, auf was sein ehemaliger Schüler hinaus wollte und deshalb nickte.

„Gut, wir überlassen dir alles weitere. Ich warne dich: Wehe du stirbst!“ sprach der Fischmensch

Der Jinchūriki grinste breit. „Haha, so leicht werdet ihr mich schon nicht los keine Sorge. Unkraut vergeht nicht, ne?“ Danach erschuf er zwei Kage Bunshins. Der Ein legte sich vorsichtig den Leichnam Itachis über die Schulter, der andere barg Kisames Arm und nahm dann Haku das schwere Zanbatō ab. Außerdem kam nun der dritte Bunshin, welchen Naruto nach dem Kampf gegen Bee erschaffen hatte, hinter einen Felsen hervor. Er hatte sich während des Kampfes versteckt und trug noch immer den bewusstlosen Körper des Hachibis.
 

„Geht jetzt. Ich komm nach, sobald ich hier fertig bin.“ sprach er zu Kisame, Haku und seinen drei Doppelgängern.

„Pass auf dich, Naruto-kun.“ sprach Haku leise. Er sah ihr eindringlich in die Augen. Selbst jetzt, wo ihr Gesicht und ihre Kleidung von den Kämpfen verdreckt war, war sie für Naruto einfach das schönste Wesen auf dieser Erde. Sanft schloss er sie in seine Arme. Haku genoss die Berührung, sollte sie auch noch so kurz sein.

„Mache ich.“ flüsterte Naruto, bevor er die Umarmung beendete.
 

Kisame schnallte sich Samehada auf seinen Rücken. Dann drehte er sich um und wies den Anderen an, ihm zu folgen. Kurz darauf waren sie auch schon verschwunden. Eine ähnliche Situation konnte Naruto auch bei seinen Feinden beobachten. Kimimaro übergab Jūgo den bewusstlosen Uchiha. Das rothaarige Mädchen weinte bitterlich, als sie ihren Schwarm so verletzt sah.

Auch Team Hebi war wenig später verschwunden und so blieben nur noch Naruto und Kimimaro auf den Schlachtfeld zurück. Es regnete wie aus Strömen und Blitze zuckten wild durch die Luft, stets gefolgt von einem rollenden Donner. Die beiden Feinde starrten sich mit angespannten Nerven eine Weile nur wortlos an, jederzeit bereit, den Kampf auf Leben oder Tod zu beginnen. Der Jinchūriki beobachtete, wie sich um den Arm des Kaguya wieder ein großer Speer aus Knochen bildete. Naruto zog seinerseits Masamune aus der Scheide und hielt es mit beiden Händen schräg vor sich. Er verwendete augenblicklich Hien und leitete somit wieder einmal sein Windchakra in die Klinge, welche dadurch grün schimmerte und noch schärfer wurde, als sie ohne hin schon war. Die Nacht wurde von einem weiteren grellen Blitz erhellt und die beiden Feinde rasten nun mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf einander zu. Mit einen ohrenbetäubenden Lärm, der sogar das Donnern der Blitze übertönte, krachten die Waffen gegeneinander und verursachten eine Schockwelle, welche die Felsen in nähere Umgebung zu Staub zerbröseln ließ.
 

Der Speer schoss nach vorne und wollte Naruto aufspießen, doch sprang dieser, geschmeidig wie eine Katze, hoch in die Luft und landete geschickt auf der Waffe Kimimaros. Masamune durchschnitt surrend die Luft, mit der Absicht, den Kaguya zu enthaupten. Dieser wiederum brachte im letzten Augenblick noch, seinen knöchernen Schwanz zwischen seinen Hals und dem Katana. Die Klinge drang tief in den Knochen ein, aber durchtrennen konnte sie ihn dennoch nicht.
 

„Meine Knochen sind auf der zweiten Stufe des Juins härter als Stahl. Du kannst sie nicht zerstören.“ sagte Kimimaro kalt und schwenkte dabei seinen Speer nach oben, sodass Naruto hoch in die Luft geschleudert wurde. Der Kaguya wollte den fallenden Naruto nun einfach aufspießen. Naruto kugelte sich deshalb zusammen und rotierte somit um seine eigene Querachse. Mit dem Schwung aus dieser schnellen Rotation heraus, krachte Masamune mit der Schwertschneide genau auf die Speerspitze. Der Jinchūriki pumpte soviel Fūton Chakra in sein Schwert, wie nur irgendwie möglich war und tatsächlich fraß das Katana sich immer weiter durch die Waffe seines Gegners, welcher nur ungläubig drein schaute, während Masamune nun den Knochenspeer, mitsamt dem halben Armes von Kimimaros, spaltete. Die Knochen fielen mit einen klatschenden Geräusch auf den nassen Boden und Naruto schaute mit an, wie sein Gegner vor Schmerzen aufbrüllte. Der rechte Arm, welcher längs in zwei Teile zerschnitten wurde, hing nun unbrauchbar herunter. Man konnte deutlich die durchtrennten Muskeln und Sehnen des Gliedmaßes erkennen. Dicke Bluttropfen landeten auf der Erde und tränkten diese in einer roten Farbe.
 

„Sagtest du nicht vorhin, das deine Knochen unzerstörbar wären. Es scheint so, als hättest du dich dahin gehend ziemlich überschätzt, ne?“ sprach Naruto kühl zu seinem Feind, welcher ihn wütend anstarrte.

„Noch ist es nicht vorbei, denn es gibt jemanden für den ich kämpfe. Du hast keine Ahnung von so was. Ich werde Orochimaru-samas Traum erfüllen und dich töten! Selbst wenn das bedeutet, das ich hier auch sterbe.“ erwiderte er leise. „Es wird nun Zeit, den letzten Tanz zu tanzen. Das Ende ist nah... bist du bereit?“ fragte er seinen Gegner. Noch bevor der Jinchūriki antworten konnte, spürte er wieder den Boden beben. Doch dieses Mal waren die seismischen Erscheinungen um ein vielfaches stärker als zuvor. Naruto bekam Probleme, sein Gleichgewicht zu halten.

'Was macht er da? Was hat er nur vor? Er wird doch nicht etwa...' dachte Naruto sich beunruhigt.
 

Kimimaro grinste ihn nun an. Fast schon flüsternd sagte er die Worte seiner finalen Technik „Sawarabi no Mai.“

Kaum hatte er den Namen seines Jutsus ausgesprochen, da ertönte ein unheilverkündendes Geräusch, welches die Luft vibrieren ließ. Schockiert sah Naruto mit an, wie überall unzählige, gewaltige Knochenspieße wie Pilze aus den Boden sprossen. Immer näher kam die Wand aus todbringenden Knochen und so verwendete der Blondschopf das Einzige, was ihm in dieser Situation noch einfiel. Schnell flog er durch sehr viele Fingerzeichen, welche er mit den Siegel Hebi beendete. Daraufhin schlug Naruto beide Hände auf den bebenden Boden und rief laut „Doton: Sora no Iwa Tō.“

Die Erde unter Narutos Füßen brach auf; jedoch wurde er nicht von einem Knochenspieß durchbohrt, sondern ein großer Felsturm wand sich hoch in den Himmel hinein und überragte selbst Kimimaros Farnknospen.
 

Der Akatsuki atmete erleichtert auf, als er bemerkte, das sein Jutsu erfolgreich war und das keinen Moment zu früh: der Felsen, auf dem sich Naruto befand, stand inmitten eines Waldes weißer Knochen. Von dem Kaguya fehlte jedoch jegliche Spur, was den Blonden sehr beunruhigte. Der Turm wackelte auf einmal und Naruto schaffte es eben noch, sich zur Seite zu hechten, als Kimimaro aus dem Boden der Plattform heraus geschossen kam. Er hatte um seinen verbleibenden Arm wieder die altbekannte Waffe geformt. Die runde Fläche, auf denen die beiden Kontrahenten sich nun gegenüber standen, war höchstens zehn Quadratmeter groß. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, ein falscher Schritt und man würde in die tödliche Tiefe stürzen!

Blitze zuckten an allen Seiten am Felsen vorbei...
 

„Erstaunlich, das du diese Attacke überlebt hast... der Tanz der Farnknospen ist mein bei weitem stärkstes Jutsu.“ sagte der Weißhaarige leicht anerkennend.

„Tja, wie mir scheint war sie letztlich wohl doch nicht stark genug, um mich zu töten, huh?“ stellte Naruto nüchtern fest. „Wie dem auch sei. Der Tanz wird bald zu Ende sein. Mach dich bereit zu sterben.“ fügte er hinzu und griff dann mit Masamune seinen Feind an.
 

Wieder einmal prallte Knochen gegen Stahl. Der Jinchūriki versuchte mit einer schnellen Abfolge von Schwerthieben Kimimaro an den Rand der Plattform zurückzudrängen, was ihm anscheinend auch gelang. Gerade als er zu einen weiteren Streich ausholen wollte, drehte sich der Weißhaarige um die eigene Achse, sodass sein Schwanz durch die Luft peitschte. Naruto blieb gar keine Möglichkeit mehr zum reagieren, als ihm plötzlich sein Katana aus der Hand geschlagen wurde. Er konnte nur noch mit ansehen, wie es im hohen Bogen durch die Luft segelte und dann am Rande des Turmes liegen blieb.
 

Unbewaffnet musste der Blonde nun dem Speer seines Feindes ausweichen, welcher ihn immer wieder beinahe aufspießte. Naruto wollte gerade einen Schritt nach hinten machen, als er erschrocken feststellte, das er bereits am Abgrund angekommen war. Sein Gegner grinste ihn boshaft an

„Möchtest du noch irgendetwas los werden, bevor du stirbst?“ fragte er Naruto gehässig.

„Allerdings... du sagtest vorhin, das ich den Grund, weshalb du kämpfst, nicht verstehen kann. Jedoch kämpfe ich auch für Jemanden, der mir sehr nahe steht! Ich werde auch alles dafür tun, um seinen Traum zu erfüllen. Und um dies zu erreichen, werde ich dich jetzt endgültig töten.“ erwiderte der Blondschopf und zuckte kurz mit seinen rechten Zeigefinger.
 

Kimimaro erhob nun den Knochenspeer, um Naruto den Todesstoß zu geben, doch plötzlich weiteten sich seine Augen vor Schreck. Langsam blickte er an sich herunter und bemerkte, das er ein schmales Loch im Bauch hatte, aus dem nun warmes Blut seinen Körper hinab floss. Während dessen ließ der Jinchūriki unbeeindruckt Masamune wieder in seine Schwerthand gleiten. Kurz bevor Kimimaro ihn entwaffnete, hatte Naruto in weiser Voraussicht einen Chakrafaden an dem Griff der Waffe befestigt, welcher es ihm ermöglicht hatte, das Katana aus der Ferne zu steuern.
 

Kimimaro lachte leise. „Ha...Von einer solch kleinen Wunde lasse ich mich nicht töten... da musst du schon mehr bieten. Und denk gar nicht erst daran, mich von der Plattform zu stoßen; mein Körper ist härter als Stahl. Ich überlebe selbst einen Fall aus dieser Höhe... aber kannst du das Selbe auch von dir behaupten??“ fragte der Kaguya spöttisch.

Ein Seufzer entfuhr Naruto. „Allmählich fängst du und dein Kekkei Genkai an, mir auf die Nerven zu gehen... wieso stirbst du nicht einfach? Dann kann ich endlich nach Hause gehen.“ erwiderte Naruto, dem langsam die Ideen ausging.

'Die einzige Möglichkeit, dem ganzen ein Ende zu setzen, ist wohl, ihm einen tödlichen Treffer zu verpassen, huh? Aber wie? Ich habe kaum noch Chakra übrig, weshalb ich keine starken Jutsus mehr anwenden kann. Und auf Kyūbis Yōki kann ich ebenfalls nicht zurückgreifen. Hm, aber diese Knochen halten auch nicht alles aus. Ich habe seine Verteidigung schon einmal durchbrochen... Alles klar, ich werde ihn mit Masamune erledigen.' überlegte er sich.
 

Die Waffen blitzen auf und versprühten Funken, als der Akatsuki wieder zum Angriff überging. Er sprang hoch, um den Speer auszuweichen und versuchte dann, seinen Feind mit einen gewaltigen Vertikalhieb zu vernichten. Dieser verteidigte sich mit seiner knöchernen Waffe, welche dem Angriff wie erwartet standhielt. Doch plötzlich fing der Boden unter ihren Füßen an zu bröckeln; die Plattform auf der sie sich befanden fiel aufgrund des wuchtigen Schlagabtausches auseinander! Kimimaro und Naruto stürzten in die unendlichen Tiefen!
 

„Haha, und was machst du jetzt?“ fragte ihn sein Feind lachend. Er war sich seines Sieger sicher.

„Dich töten...“ erwiderte der Blonde kalt. Er klemmte sich das Katana zwischen die Zähne und formte dann ein paar Fingerzeichen. Danach streckte er beide Hände in den Himmel und rief „Fūton: Daitoppa.“

Der Rückstoß, welcher durch die gewaltige Druckwelle verursacht wurde, beschleunigte Narutos freien Fall um ein Vielfaches. Er packte Masamune wieder mit beiden Händen und drehtesich um, sodass er mit den Kopf und der Schwertspitze vorne weg nach unten flog. Mit einer enormer Geschwindigkeit schoss er direkt auf Kimimaro zu, der sich nicht mehr verteidigen konnte. Masamunes Spitze traf genau dort, wo das Herz sich befinden müsste. Die Haut von Kimimaro blätterte durch den Angriff ab und man sah, wie sich wieder eine schützende Knochenschicht gebildet hatte, welche das Katana stoppen sollte.
 

Der Kaguya grinste ihn wieder verhöhnend an. Jedoch wich es schlagartig, als man ein unheilverkündendes Knacken hören konnte. Kleine Risse durchzogen die Knochenrüstung. Nun war es Naruto der spöttisch grinste.

„Ich hatte mehr erwartet.“ sprach er mit einen eisigen Ton zu Kimimaro, bevor die Knochen zerbrachen und der Jinchūriki sich mit seinen Schwert durch die gesamte Brust seines Feindes bohrte und hinten aus dem Rücken wieder hinaus schoss.
 

Narutos gesamter Körper war überzogen mit dem fremden Blut, doch das war nun wirklich seine geringste Sorge. Er kam dem Boden immer näher, doch bevor er auf der harten Erde aufschlug, ließ er seine Waffe los und benutze sein letztes bisschen Chakra was er noch besaß, um sich zu retten. Nachdem er die Siegel geformt hatte, sagte er „Fūton: Odayaka Soyokaze.“

Augenblicklich wurde sein Fall abgefangen und eine sanfte Brise umgab Naruto, welche ihn langsam zum Boden trug, auf dem er angekommen erst einmal erschöpft liegen blieb. Sein Schwert lag nur wenige Meter von ihm entfernt. Es war ein harter Kampf gewesen, doch am Ende hatte er schließlich doch gewonnen. Er ruhte sich noch einen Moment lang aus, bevor er sich dann zwang, wieder auf zustehen. Träge begab er sich zu seiner Waffe und klaubte diese auf. Nachdem er sie sicher in der Schwertscheide an seiner Seite verstaut hatte, setzte er sich in Bewegung. Es dauerte eine ganze Weile, bis er aus dem gigantischen Knochenwald herausgefunden hatte. Er war wirklich froh, als nicht mehr Weiß das einzige war, was er sehen konnte. Naruto warf noch mal einen kurzen Blick zurück, um das Schlachtfeld zu begutachten. Seufzend machte er sich dann auf den Weg zu ihrem Versteck, in dem die anderen wahrscheinlich schon ungeduldig warteten.
 

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„Naruto-kun!“ rief laut eine weibliche Stimme, nach dem der Jinchūriki das Akatsuki Versteck gerade eben betreten hatte, welches tief in einer Höhle verborgen lag und durch ein Gofū Kekkai geschützt wurde. Gleich darauf fand er sich auch schon in einer stürmischen Umarmung Hakus wieder.

„Da bist du ja endlich... ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, Naruto-kun.“ flüstere sie ihm zu. Es tat gut, in seinen starken Armen zu liegen.

„Es tut mir Leid, das ich dir Sorgen bereitet habe, Haku-chan.“ antwortete der Blonde während er ihr eindringlich in die Augen schaute. Dann gaben sich die Beiden einen innigen Kuss. Am liebsten hätten sich die zwei Verliebten gar nicht wieder von einander getrennt, aber dann wurden sie schließlich von jemand Anderen wieder in die Realität zurück gebracht.

„Ich bin froh darüber, das du den Kampf heil überstanden hast, aber die Wiedersehensfeier muss warten. Von größter Priorität ist es jetzt, den Hachibi zu extrahieren und dazu können wir nicht auf deine Hilfe verzichten, Naruto.“
 

Der Blondschopf sah sich nun genau in der kreisrunden Höhle um und erkannte die verzerrte Projektion von Pain, der soeben zu ihm gesprochen hatte. Die anderen sechs Mitglieder von Akatsuki erschienen jetzt auch alle mittels Gentōshin no Jutsu im Versteck. Naruto musste zuerst einmal darüber nachdenken, was ihr Leader mit diesen Worten gemeint hatte, als ihm wieder einfiel, das er ja nun der Träger des Ringes Shu war und somit an dem Versiegelungs Ritual teilnehmen musste.

Naruto löste sich, wenn auch nur widerwillig, aus Hakus Umarmung und begab sich zwischen Deidara und Zetsu.
 

„Hey! Was hat das zu bedeuten? Wo ist Itachi no Danna?“ hörte man Deidara fragen. Naruto wollte ihm soeben antworten, als Zetsu für ihn sprach.

„Itachi ist tot.“ bei diesen Worten ballte der Jinchūriki unwillkürlich seine Hand zur Faust, aber dann beruhigte er sich wieder.

'Ich darf nicht in der Vergangenheit leben, sondern muss nach vorne blicken. Itachi-niisan verlässt sich auf mich... Deshalb muss ich meine Trauer überwinden.' dachte sich Naruto.

Nicht nur Deidara, auch viele der anderen waren sichtlich überrascht, als sie von dieser Neuigkeit erfuhren.

„Zetsu.“ sagte Pain mit einen fragenden Unterton.

„Ich habe alles aufgezeichnet.“ entgegnete der Angesprochene.

„Dieser Sasuke ist wirklich eine Überraschung. Ich hätte nie gedacht, dass es neben den Amaterasu noch ein anderes Jutsu gibt, das unfehlbar ist.“ mischte sich die andere Hälfte Zetsus mit ein.

Der Leader nickte. „Sehr gut... ich werde es mir nachher ansehen. Lasst uns mit der Versiegelung beginnen. Mit sämtlichen Mitgliedern anwesend, wird sie drei Tage und Nächte dauern." erwiderte Pain, während Hidan nur laut seufzte.

„Man das ist scheiße! Ich bekomm von dem ganzen still rum sitzen immer einen steifen Hals und meine Füße schlafen ein. Außerdem hocken wir hier im Regen rum.“ beschwerte sich der Jashinist.

„Halt die Klappe Hidan.“ mischte sich Kakuzu mit strengen Ton ein.

„Keh...“ sagte der Weißhaarige. Er murmelte noch etwas, das klang wie „Dummer Leader...“, aber dann war er leise, sodass Pain mit seinen Jutsu beginnen konnte.

Schnell formte der Erbe des Rin'negans eine Reihe von Fingerzeichen und rief dann „Fūinjutsu: Genryū Kyū Fūjin.“

Eine schwarze Rauchwolke verschluckte die Anwesenden und als die Sicht wieder klarer wurde, konnte man eine große Statue erkennen. Sie bestand aus einer Art grotesken Kopf, welcher neun geschlossene Augen hatte und aus zwei geöffneten Händen, deren Finger nach oben zeigten. Sofort sprangen die Akatsukis auf den jeweiligen Finger, an denen sie selber ihren Ring trugen. Einzig der kleine linke Finger blieb unbesetzt, da Orochimaru diesen Ring ja noch immer besaß und man ihn bis jetzt nicht zurück erobert hatte.

Als sie alle ihre Position eingenommen hatten, startete das Ritual. Der Mund des Kopfes öffnete sich langsam und eine blaue Substanz floss aus diesem, welche Bee vollständig einhüllte. Kurz darauf konnte man beobachten, wie das Bijū in Form von einem roten Plasma aus den Augen und dem Mund des Jinchūrikis herausgezogen wurde.
 

Da Haku neben Tobi die Einzige war, die nicht an der Versiegelung teilnehmen konnte, verabschiedete sie sich von dem Rest der Organisation. Die junge Frau zog sich in einen kleinen Raum zurück, um ein wenig zu Schlafen, da sie von den harten Kämpfen mehr als nur erschöpft war. Es war ihr ein Rätsel, woher Naruto nur diese ungeheure Stamina her nahm. Schließlich hatte er auch gerade erst einige schwere Gefechte hinter sich und nun machte er auch noch bei dem Genryū Kyū Fūjin mit. Haku kam nicht drum herum, ihren Liebsten dafür zu bewundern. Leicht lächelnd warf sie sich in das Bett und schloss die Augen. Es dauerte keine fünf Minuten, da war die Hyōton Benutzerin auch schon im Reich der Träume.
 

Als sie nach circa elf Stunden wieder aufwachte, war die Extrahierung mittlerweile im vollem Gange. Die Anwesenden waren allesamt hoch konzentriert und sprachen keinen einzigen Ton miteinander. Haku wollte sie nicht bei dem wichtigen Jutsu stören und wusste eh nicht, was sie in den übrigen zwei ein halb Tagen hier machen sollte, deshalb nahm sie das Schwert ihres Senseis, um es an seinen ursprünglichen Platz zurückzubringen. Wenn sie das erledigt hatte, wäre die Versiegelung mit Sicherheit bereits abgeschlossen. Schnell packte sie ihre Sachen und begab sich dann zu dem Grab von Zabuza, welches sich östlich von ihrem Unterschlupf, im Reich der Wellen, befand.
 

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Es war bereits spät am Nachmittag, als es leise an der Tür zum Hokage Büro klopfte. Die Gardinen waren zugezogen und etliche Kerzen tauchten den Raum ein gedämpftes Licht...
 

„So, Itachi ist also tot?“ fragte der Godaime mit einer amüsierten Stimme den Neuankömmling.

„Ja, es scheint, als ob er Sasuke-kuns Attacke abgefangen hätte, welche eigentlich Naruto-kun treffen sollte. Unglücklicher Weise sind jedoch Suigetsu und Kimimaro bei den Kampf umgekommen, Orochimaru-sama.“ antwortete die Rechte Hand des Sannins. Kabuto war noch sehr jung, hatte aber trotzdem schon schlohweißes Haar. Außerdem trug er ein Brille mit großen runden Gläsern und auf der Stirn war der Protektor von Oto Gakure befestigt. Während Orochimaru in Konoha war, verwaltete Kabuto das Reisreich für seinen Meister. Nun hatte ihn der Hokage jedoch zu sich gerufen, weil er seine Medizin Künste benötigte...
 

„Kukuku... das ist natürlich bedauerlich. Kimimaro hätte früher einmal ein gutes Gefäß abgegeben, wenn mir nicht Sasuke-kun in die Hände gefallen wäre. Wie ist sein Zustand?“

„Er befindet sich momentan in einer komatösen Bewusstlosigkeit. Er scheint zwar nicht in Gefahr zu sein, ich habe jedoch keine Ahnung, wieso er nicht aufwacht. Welches Jutsu auch immer dafür verantwortlich war, es ist extrem stark. Leider kann selbst ich nichts für ihn tun, Orochimaru-sama.“

„Wirklich nicht Kabuto? Das ist schade... Naruto-kun scheint ziemlich stark geworden zu sein. Hm, wenn das so ist, wird es wohl Zeit, eine alte Freundin von mir aufzusuchen, hehe...“

„Ihr meint diese Frau?!“

„Ah wie nicht anders von dir zu erwarten, weißt du bereits, von wem ich rede. Es ist gut, das ich dich habe, Kabuto. Ok, wir werden gleich aufbrechen. Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, wo sie sich gerade aufhält.“

„Glaubt ihr wirklich, das sie mit uns kommen würde? Nach dem, was ich über sie gehört habe, ist sie ausgesprochen temperamentvoll und auch nicht gerade sehr gut über euch zu sprechen, Orochimaru-sama.“ fragte Kabuto etwas skeptisch.

„Haha, das stimmt wohl. Aber ich kenne Tsunade schon sehr lange... ich habe ein Angebot für sie, welches sie nicht ablehnen wird, hihi...“ erwiderte der Sannin und seine gelben schlangenartigen Augen funkelten bei diesen Worten unheilverkündend.

„Wie ihr meint. Wer wird in dieser Zeit die Führung von Konoha und Oto übernehmen, während wir weg sind??“

„Danzō wird hier alles regeln und den Krieg gegen Amegakure vorbereiten. Pain wird bestimmt nicht damit rechnen, das wir sie direkt im Herzen angreifen, hehe. Gib Guren den Befehl, die Truppen von Oto Gakure zu sammeln. Wir werden den Krieg über zwei Fronten führen und sie somit zerschmettern, hahaha.“

„Wie ihr befehlt, Orochimaru-sama.“ sagte der weißhaarige Medic Nin und verbeugte sich. Er schob sich seine Brille zurecht und kurz darauf war er mit Shunshin no Jutsu auch schon verschwunden, um einen Falken zu Guren zuschicken...
 

Gerade als Kabuto sich in einer Rauchwolke aufgelöst hatte, rannte eine kleine schwarze Maus lautlos über den düsteren Gang...
 

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Zur gleichen Zeit befanden sich die Shinobis der Widerstandsbewegung in ihren großen Versammlungsraum, um über die nächsten Schritte zu beraten. Es waren ausnahmslos jeder kampffähige Ninja anwesend. Jiraiya erhob nun das Wort.

„Ich habe vorhin erfahren, das Akatsuki wieder zugeschlagen hat. Im Reich des Lichts haben sie den Hachibi gefangen. Naruto war wohl maßgebend daran beteiligt. Leider konnte mir mein Informant nicht sagen, wer die anderen Mitglieder waren. Wie auch immer. Wir müssen davon ausgehen, das sie ihr Ziel bald erreicht haben. Deswegen müssen wir alles daran setzen, um zu verhindern, das Akatsuki auch noch den Ichibi in die Finger bekommt.“ sagte der Eremit mit lauter Stimme.

„Ichibi?“ fragte Asuma.

„Ja. Der Jinchūriki von Shukaku befindet sich seit Generationen in Suna Gakure. Wir sollten deshalb ein Team zusammenstellen, welches augenblicklich in das Windreich aufbricht, um den Kazekage vor Akatsuki zu warnen.“

„Suna Gakure, huh? Dann werde ich gehen, Jiraiya.“ kam es von dem grauhaarigen Kakashi, welcher an einer Wand lehnte.

„Sehr gut. Ich verlass mich auf dich. Entscheide selbst, wen du mit nehmen möchtest.“

Der Copy Nin brauchte nicht lange darüber zu überlegen, wer ihn begleiten sollte. Seine Auge suchten nach einen Mann mit braunen Haaren und einen Art Gesichtsschutz, welches sein Gesicht einrahmte. Kakashi nickte diesen kurz zu und ohne ein Wort zu wechseln begaben sich die ehemaligen Anbus zur Tür.
 

„Seit ihr sicher, dass ihr nur Zweit gehen wollt, Kakashi-sensei?“ fragte Shikamaru Nara, der Sohn von Shikaku Nara. Der Junge war mit dem selben scharfsinnigen Verstand wie sein Vater gesegnet und hatte seine schwarzen Haare genauso wie Shikaku zu einen Zopf zusammen gebunden.

„Hm, ich denke, es reicht vollkommen aus, wenn Tenzou und ich nach Suna aufbrechen. Wenn zu viele gehen, erregt das mit Sicherheit zuviel Aufmerksamkeit.“

„Ihr sollt mich doch nicht so nennen, Senpai.“ flüsterte Yamato seinen ehemaligen Anbu Captain Freund ins Ohr.

„Wie ihr meint. Seit aber vorsichtig.“ lenkte der Nara ein.

„Yo.“ antwortete der Weiße Reißzahn knapp und wand sich dann wieder zur Tür. Gerade als er sie öffnen wollte, glitt sie schon langsam auf und ein Shinobi trat in den Versammlungsraum. Er hatte rabenschwarze Haare welche im krassen Kontrast zu seiner leichenblassen Haut standen. Genauso befremdend war seine, für einen Mann, ungewöhnliche Kleidung: diese bestand aus einer dunklen Drei-Viertel Hose und einen bauchfreien Shirt. Auf den Rücken trug er ein Wakizashi mit stumpfer Spitze.

Kakashi und Yamato ließen sich davon nicht stören und verließen den Raum, um sich auf den Weg nach Suna Gakure zu machen. Zwar war die Miene des Hatakes so unergründlich wie immer, doch seine Gedanken überschlugen sich. Das wäre die erste Möglichkeit nach drei Jahren, seine einstige Schülerin Sakura wieder zusehen. Jedenfalls hoffte er inständig, das sie es in das Dorf, welches versteckt im Sand lag, geschafft hatte...
 

„Ah, Sai. Schön das du wieder zurück bist. Konntest du irgendwelche Neuigkeiten bezüglich Orochimarus Absichten erfahren?“ sprach der Asuma.

Der Junge setzte ein künstliches Lächeln auf, denn er hatte in einen Buch gelesen, das sich Leute wohler fühlen, wenn man sie anlächelte. Dann antwortete der Spion freundlich. „In der Tat. Und zwar weiß ich nun, gegen wen sich der Angriff von Orochimarus Armee richten soll.“

„Was?! Ist das wahr? Los, spucks schon aus Junge“ hörte man Anko aufgebracht sagen.

„Das Ziel wird Amegakure sein. Außerdem hatte er erwähnt, das ein gewisser Pain niemals damit rechnen würde, das man genau das Herz angreifen wird.“

„Hm, das ergibt keinen Sinn. Was meinte er damit?“ fragte Asuma, der aus den Worten nicht schlau wurde.

„Es tut mir Leid, aber darüber habe ich keine Informationen. Das Einzige was sonst noch interessant wäre ist, das Orochimaru das Dorf zusammen mit Kabuto für eine Weile verlassen wird, um irgendeine Frau aufzusuchen. Ihren Namen konnte ich nicht verstehen...“
 

Es wurde nun leise getuschelt im Raum. Jetzt wusste man endlich über die Pläne des Verräters Bescheid! Die Zeit war nun gekommen, das sie etwas gegen Orochimaru unternahmen. Jiraiya Stimme erhob sich wieder über die der Anderen.

„Ich weiß zwar nicht, welche Frau gemeint ist, aber wichtiger ist es, das wir Amegakure warnen. Ich war schon früher mal im Regenreich und kenne mich dort wie in meiner Westentasche aus. Deshalb werde ich auch sofort nach Ame gehen. Ihr bleibt hier und beobachtet die Lage. Shikaku, ich verlasse mich auf deinen Taktischen Verstand. Du wirst wissen, wie zu handeln ist. Nun gut, ich will keine Zeit verlieren. Wir sehen uns...“
 

Mit diesen Worten war der Sannin auch schon in einer Rauchwolke verschwunden, ohne das irgendwer etwas erwidern konnte...
 

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Langsam öffnete sich das letzte Auge der Statue und eine schwarze Pupille erschien in ihm. Nun versiegte der Strom aus roter Flüssigkeit und die blaue Substanz, welche den Hachibi eingehüllte hatte, löste sich auf. Der Mund der Statue leuchtete einen Moment rot auf. Dann fiel Bee mit einen dumpfen Geräusch zu Boden und blieb regungslos liegen. Pain schlug seine Augen wieder auf und beendete das Siegel Hitsuji, welches er die ganze Zeit über mit den Händen geformt hatte.
 

„Die Versiegelung des Achtschwänzigen ist abgeschlossen. Jetzt fehlt nur noch einer... Sasori. Deidara. Ihr werdet nach Suna aufbrechen und den Ichibi fangen. Ich verlasse mich auf euch. Zerstört von mir aus das Dorf, oder macht was immer ihr wollt... mir ist es egal, solange ihr uns den Jinchūriki lebendig bringt.“

„Verstanden.“ sagte der rothaarige Puppenspieler ruhig.

„Immer wir, un...“ kam es leise von Deidara.
 

„Der Rest sammelt sich in Amegakure... Abtreten!“ befahl Pain nun.

„Ah, Endlich! Wurde auch mal Zeit, das der Scheiß hier vorbei ist.“ sprach der Jashinist erleichtert.

„Lass uns gehen, Hidan.“ sagte Kakuzu zu seinen Partner

„Ja...“

Die Projektionen der beiden verschwanden. Ebenso die von Sasori, Deidara, Konan und Zetsu.
 

„Übrigens gut gemacht, Naruto. Ich sage Haku Bescheid, das sie nach Ame kommen soll. Wir sehen uns dann im Hauptquartier.“ hörte man den Leader von Akatsuki sprechen. Dann formte er blitzschnell einige Siegel und löste sich dann auch auf. Die große Statue, welche mittels Genryū Kyū Fūjin von Pain erschaffen wurde, verschwand mit einer schwarzen Rauchwolke. Kisame und Naruto sprangen von den Finger, auf den sie standen, herunter und landeten nebeneinander.
 

„Hm, na dann mal los.“ sagte der Fischmensch.

„Einen Moment noch, Kisame... ich muss noch etwas wichtiges erledigen.“ erwiderte der Blonde und begab sich dann mit den Leichnam von Itachi nach draußen. Vor ihrem Versteck konnte man einen großen Holzhaufen erkennen, welchen einer von Narutos Kage Bunshins während der Versiegelung gebaut hatte. Der Jinchūriki legte den Körper seines Senseis vorsichtig auf das trockene Holz. Dann nahm er eine Fackel in die Hand, die er mit einen Feuerzeug entzündete. Er stellte sich ungefähr fünf Meter vor den Scheiterhaufen. Noch einmal dachte er zurück an die schöne Zeit, die er mit seinen Sensei gehabt hatte. An ihre erste Begegnung. An ihr gemeinsames Training. An die Besuche bei Oishii's Ramenstand. An ihre Missionen. Er musste leicht lächeln, als er sich an all das erinnerte... dieser Mann hatte sein Leben verändert... er war ihm so dankbar...
 

Naruto hob seinen Arm und warf die Fackel auf das Holz. Wie in Zeitlupe flog das Feuer durch die Luft. Als es sein Ziel erreicht hatte, fing das Holz augenblicklich an zu brennen. Lichterloh schossen die Flammen in die Höhe. Der Jinchūriki schloss die Augen und murmelte leise: „Ruhe in Frieden, mein Bruder. Eigentlich bist du nicht tot, denn du wirst immer einen Platz in meinen Herzen haben...“
 

Kisame, der etwas abseits stand und alles beobachtet hatte, senkte nun auch seinen Blick, um seinen verstorbenen Partner die letzte Ehre zu erweisen. Auch wenn er sich keine Gefühlsregungen anmerken ließ, war er zutiefst traurig über den Tod Itachis. Als sie sich das erste Mal getroffen hatten, konnte Kisame den Uchiha und dessen ruhige und kühle Art überhaupt nicht leiden. Aber mit der Zeit, in der sie zusammen unterwegs waren, Aufträge erledigt haben und zusammen gekämpft hatten, entwickelte sich langsam ein enges Band der Freundschaft zwischen den Beiden.

'Und... hast du herausgefunden, was für ein Mensch du wirklich bist, Itachi-san? Du warst mir ein guter Partner; ein guter Freund...'
 

Tränen liefen Naruto über die Wangen und tropften auf den Boden, während er in Gedanken an seinen verstorbenen Mentor war.

„Du wirst nicht in Vergessenheit geraten, Itachi. Ich werde deinen Traum erfüllen. Ich werde den Frieden einläuten!“

Der Blonde öffnete wieder die Lider und in seinen Augen leuchtete das Rot des Mangeykō Sharingans. Doch es hatte sich verändert. Drei schwarze Ringe unterteilten es. Im äußeren und gleichzeitig größten Bereich befanden sich insgesamt sechs schwarze Ellipsen, die stark an die schlitzförmigen Pupillen des Kyūbis erinnerten. Den mittleren Bereich zierte ein sechseckiger Stern, dessen inneren Ecken auf die Ellipsen des äußeren Bereiches ausgerichtet waren und an denen sich eine kleinere Form Pupillen sich befand. Der innerste Bereich wurde von einer Art Blüte dominiert, deren Blätter, ebenso wie Ecken des vorherigen Segmentes, auf die markanten Ellipsen ausgerichtet waren.
 

Ohne noch einmal zurück zuschauen drehte Naruto sich um und verschwand dann mit Kisame im angrenzenden Wald. Er wusste, dass Itachi nicht umsonst gestorben war. Naruto würde alles dafür tun, damit der Traum seines Freundes in Erfüllung gehen wird. Das hatte er sich geschworen. Doch war es noch lange nicht vorbei. Zwar hatten sie diesen Kampf gewonnen, aber die Schlacht hatte eben erst begonnen...
 

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Fortsetzung folgt...

The Sand's Kazekage

Hier ist das nächste Kapitel. Ich danke deiejenigen, die immer ein Kommentar dalassen. Have fun by reading the chapter.
 

The Sand's Kazekage
 

Erschöpft saß Gaara in seinem weichen Schreibtischsessel. Er nippte gerade an einer Tasse kühlen Disteltee, während er müde den großen Stapel mit Pergamenten vor sich musterte. Niemals hätte er gedacht, das der Job als Kazekage so monoton und langweilig sein könnte. Mittlerweile hatte er sich jedoch an den lästigen Papierkram gewöhnt; schließlich war er jetzt schon zweieinhalb Jahre im Amt. Ihm war von Anfang an klar gewesen, das Viele ihn nur gewählt hatten, damit man ihn besser kontrollieren und manipulieren konnte. Aber der Jinchūriki hatte schon früh deutlich gemacht, das er nicht die Marionette des hohen Rates sein würde. Seine erste Handlung als Kazekage war es deshalb, alle Ratsmitglieder, politischen Würdenträger und militärische Generäle überprüfen zu lassen, um zu gewährleisten, das man keine Spione in den eigenen Reihen hatte. Die Bestürzung über diesen Befehl war zwar groß, trotzdem ließ sich Gaara nicht umstimmen, denn was passieren konnte, wenn man Feinde unter seinen Verbündeten hat, war ja sehr gut am Beispiel von Konoha Gakure zu beobachten.

Unzufrieden und misstrauisch ging man schließlich dem Befehl des Godaime nach und Gaaras Vorsichtsmaßnahme war letzten Endes nicht verfehlt gewesen. Es gab tatsächlich einen Spion im Hohen Rat, welcher zugleich auch noch der Taishō der Armee war, Yūra! Das Volk war über diese Neuigkeit regelrecht schockiert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, welch einflussreiche Position der Verräter besaß. Hätte man ihn nicht überführt und eingekerkert... die Folgen wären wohl mehr als fatal gewesen. Nun zweifelte niemand mehr an dem Befehl des Windschattens und mit neuen Eifer überprüfte man jeden, der auch nur ein wenig Macht inne hatte, auf kleinste Detail. Glücklicherweise stellte sich heraus, das es neben Yūra, keinen weiteren Spitzel in Suna gab. Durch diese Aktion gewährleistete Gaara nicht nur die innere Sicherheit des Dorfes, er verschaffte sich zusätzlich auch Autorität und Anerkennung gegenüber den Menschen.
 

Mittlerweile wagte es keiner der Politiker mehr, die Führung Gaaras in Frage zu stellen. Im Gegenteil. Man schätzte nun seine weisen Entscheidungen, die er in dieser kritischen Zeit schlug. Vor allem die jüngeren Shinobis, welche nichts von Shukaku wussten, bewunderten den jungen rothaarigen Mann und es war auch kein großes Geheimnis, das der Jinchūriki ziemlich viele Verehrerinnen besaß. Doch dies ließ Gaara völlig kalt. Die einzige Frau, welche sich über die Aufmerksamkeit des Kazekages freuen konnte, war seine geliebte Sakura. Die Kunoichi war in den letzten Jahren noch schöner geworden und ihre Ausbildung bei Chiyo hatte sie ebenfalls beendet. Zusammen mit Temari, Sakuras bester Freundin, bildeten sie das stärkste Team von Suna Gakure. Die beiden Frauen galten allgemein hin, als die Vorbilder ihres Geschlechtes: Intelligent, hübsch und ausgesprochen talentiert. Viele der jungen Mädchen und Frauen wollten so sein wie sie und viele Männer wünschten nichts sehnlicher, als ein Date mit ihnen; sehr zum Unmut von Gaara, bei dem der natürliche Beschützer Instinkt einsetzte.

Einmal hatte ein schwarzhaariger Mönch sogar die Unverfrorenheit gehabt, Sakura, mitten auf dem belebten Marktplatz und im Beisein von Gaara, einen Heiratsantrag zu machen und hatte sie außerdem gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, die Mutter seiner Kinder zu werden. Höchst wahrscheinlich hatte man noch nie jemanden so schnell rennen sehen, als ein wütender Gaara den lüsternen Hoshi mit seinem Sand durch die gesamte Stadt scheuchte.
 

Seufzend lehnte sich der Godaime in seinen Stuhl zurück und schaute die aktuellen Grenzberichte durch. Ein Windzug drang durch das geöffnete Fenster in das Büro hinein und die sanfte Brise wirbelte einige der paar Blätter in die Luft. Gaara stand auf, um die umher tanzenden Dokumente wieder ein zu sammeln, doch plötzlich spürte er, wie zwei zarte Hände im die Augen und somit auch die Sicht verdeckten.
 

„Rat mal, wer da ist.“ flüsterte eine weibliche Stimme ihm ins Ohr.

Lächelnd drehte sich der Jinchūriki um und sah in das Gesicht von Sakura. „Schön dich zu sehen, meine Blüte.“ sagte er und fügte dann etwas streng hinzu „Aber du kannst doch nicht einfach durch das Fenster hereinkommen; am Ende halten dich die Leute noch für eine Einbrecherin. Das würde kein gutes Licht auf dich werfen.“

„Ach wirklich? Hm, wie kann ich das nur wieder gut machen?“ fragte Sakura setzte dabei eine schuldbewusste Miene auf.

Gaara grinste verschmitzt. „Nun ja. Du könntest mich zum Beispiel küssen.“

Der rothaarige zog die hübsche Frau näher an sich heran und kurz darauf vereinten sich ihre Lippen. Sanft spielten ihre Zungen miteinander. Die beiden Verliebten wollten gar nicht wieder von dem anderen ablassen. Gaara hob Sakura auf den Schreibtisch und setzte dann mit der Liebkosung fort. Er fuhr mit seinen Fingern durch ihre weichen Haare und küsste zarte ihren Hals. Das Liebespaar vergaß in ihrer Lust alles um sich herum. Doch plötzlich wurde die Tür des Zimmers aufgeschlagen und eine blondhaarige Kunoichi kam eilig herein.
 

„Kazekage-sama, wir müs-“ begann sie laut. Als sie jedoch ihren Bruder und Sakura so sah, brach sie abrupt den Satz ab und sah jetzt etwas ungläubig von einem zu dem anderen.

„Ähm, hallo Nee-san. Es ist nicht das, wonach es aussieht. Ehrlich.“ versuchte Gaara sich verlegen herauszureden.

„Ja er hat Recht.“ pflichtete die Puppenspieler ihm bei. Auf ihren Wangen konnte man einen leicht rötlichen Schimmer erkennen.

Temari hatte sich indes wieder gefangen. Seufzend schüttelte sie nur mit dem Kopf. „Na klar, wers glaubt... aber verschiebt solche, ähm.... Aktivitäten, bitte in eure Freizeit. Wie auch immer. Was ich eigentlich sagen wollte, war, das wir in einer viertel Stunde zu einer wichtigen Besprechung müssen. Der komplette Rat von Suna Gakure wird anwesend sein. Thema wird wohl wieder einmal Orochimaru sein.“

„Hm... gut. Danke Temari. Wenn das so ist, sollten wir uns gleich in den Ratsaal begeben. Schließlich muss die Familie des Kazekage als Vorbild dienen.“

Der Jinchūriki löste sich von seiner Freundin. Schon jetzt vermisste er ihre Wärme. Aber seine große Schwester hatte vollkommen Recht. Wenn sie jemand anderes erwischt hätte, wären wohl einige üble Gerüchte über sie verbreitet worden. Sowohl Gaara, als Repräsentant von Suna, wie auch Sakura, welche als Schülerin der Ältesten Chiyo sehr viel Autorität und Einfluss besaß, konnten sich nun wirklich nicht leisten, zum Stadtgespräch zu werden.
 

Schweigend gingen die drei durch das riesige Gebäude, bis sie schließlich einen großen Raum erreichten. In diesem stand ein breiter, runder Tisch aus schwarzen Ebenholz. Ungefähr zwanzig Stühle waren um diesen aufgestellte. Am Kopfende des Zimmer war eine Nische ein gelassen, in der fünf steinerne Statuen sich befanden; die Kazekage der fünf Generationen! Vor circa einem Jahr hatte man das Abbild Gaaras, dem Godaime, zu den übrigen Statuen hinzugefügt.
 

Es war bisher noch niemand anwesend und so nahm Gaara seinen Platz direkt vor den Steinfiguren ein. Sein Stuhl war ebenfalls aus dunklen Ebenholz geschnitzt. Die Armlehnen waren mit kunstvoll geschwungenen Linien aus Elfenbein verziert und auf der Rückenlehne konnte man das Kanji für Wind erkennen. Temari nahm rechts neben ihren kleinen Bruder platz und Sakura setzte sich links neben Gaara. Lange brauchte sie auch nicht zu warten, als kurz darauf die Mitglieder des hohen Rates eintrafen. Chiyo und Ebizō setzten sich neben Sakura und Baki nahm neben seiner ehemaligen Schülerin Temari platz. Nachdem alle Stühle besetzt waren, stand Baki auf und erhob als erster das Wort.
 

„Zuerst einmal danke ich ihnen, das sie so kurzfristig hier erschienen sind. Ich möchte auch nicht lange drum herum reden; einige unserer Späher haben äußerst beunruhigenden Aktivitäten im Reich des Feuers und auch im Reich des Reises festgestellt. Mit beunruhigend meine ich, dass die Heere dieser Länder mobilisiert wurden. Wir können als davon ausgehen, das sich unsere schlimmsten Befürchtungen leider bewahrheitet haben: Orochimaru wird schon sehr bald einen Krieg beginnen."
 

Es wurde aufgebracht gemurmelt und getuschelt. Zwar wusste man schon seit langem, das der Sannin eindeutig die Weltherrschaft anstrebte, jedoch versetzte ein solch konkretes Handeln die Ratsmitglieder in helle Aufruhr.

Ruhig fuhr Baki fort. „Wir liegen bis jetzt noch im Dunkeln darüber, welches Land Ziel des Angriffes sein wird, allerdings sollten wir auf alles gefasst sein. Wenn Orochimaru in das Windreich einfallen will, muss seine Armee zuerst das Regenreich durchqueren. In diesem Falle, sollten wir ihn dort abfangen.“

Das Getuschel wurde nun immer lauter. Hier und da nickten einige nur zustimmend, während andere wiederum nur verständnislos mit dem Kopf schüttelten und trotzig die Arme verschränkten. Temari war eine derjenigen, der dieser Plan ebenfalls missfiel.
 

„Ich bitte euch Baki. Wenn Orochimaru uns angreift, können wir doch unmöglich die Schlacht auf dem Territorium von Unschuldigen ausfechten. Wenn wir das täten, wären wir keinen Deut besser als die alte Schlange! Außerdem wurde das Regenreich aufgrund der letzten großen Ninja Kriege oft genug schon verwüstet, als Iwa, Suna und Konoha ihre Kämpfe in dieses neutrale Gebiet verlegt haben.“
 

„Ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen, Temari. Aber sehe ich es als notwendig, sollte es tatsächlich soweit kommen. Wir müssen den Krieg soweit wie möglich von unserer eigenen Nation fern halten. Wenn Suna fällt, hat Orochimaru die gesamt Mitte von Kakurezato unter seiner Kontrolle und wäre seinem primären Ziel nicht mehr weit entfernt: die absolute Herrschaft über alles! Das muss auf jeden Fall verhindert werden. Auch wenn dies Opfer verlangt.“
 

Die Blond haarige schnaubte nur kopfschüttelnd. „Das mag ja alles wahr sein... aber es ist trotzdem falsch, solch drastische Maßnahmen zu unternehmen. Schließlich können wir die Invasoren genauso gut an unseren eigenen Grenzen aufhalten. Wenn sie vom Osten her in das Windreich einfallen wollen, müssen sie zuerst die Nabradia und die Nalbina Festungen überwinden. Noch nie in der Geschichte Sunas, ist dies je einem Feind gelungen. Hinzu kommt, das Orochimaru sein Heer von Oase zu Oase bewegen muss, wenn er in der trockenen Wüste überleben will. Dies verschafft uns genügend Zeit, weitere Strategien, mit denen wir die Soldaten zurückschlagen können, zu entwickeln. Außerdem haben wir ja noch Gaara! Und Gaara ist in der Wüste am mächtigsten, wie du sehr gut wissen solltest, Baki.“
 

Der Mann dachte eine Weile über die Argumente seiner früheren Schülerin nach. „Hm...was haltet ihr davon, Kazekage-sama??“ fragte er dann den Jinchūriki, welcher bisher nur schweigsam der Diskussion gelauscht hatte. Es verging etwas Zeit, bevor der Godaime antwortete.

„Ich denke auch, das Temari Recht hat... Soweit ich weiß, fällt in Amegakure unaufhörlich Regen. Dies macht es mir fast unmöglich, meinen Sand zu benutzen, weshalb ich unsere Streitmacht nicht in der Schlacht unterstützen könnte. Wir sollten, so wie Temari vorgeschlagen hat, die beiden Grenzgarnisonen besetzen und umfassend befestigen. Auf eigen Terrain haben wir einen ungemeinen Vorteil, was uns die Möglichkeit einräumt, den Feind in einen Hinterhalt zu locken. Und in Anbetracht dessen, das unser Heer nicht einmal ein Viertel so groß ist wie das Orochimarus, sollten wir alle erdenklichen Vorteile auch nutzen.“
 

Fast alle Mitglieder stimmten diesen Vorschlag zu. Auch die Ältesten gaben ihre Stimme, als man über das Verfahren abstimmte. Mit einer absoluten Mehrheit von 14 zu 6 entschied man sich dazu, die Schlacht im Windreich auszufechten; wenn der Hokage tatsächlich sie angreifen wollte. Als nächstes wurden die weiteren Schritte besprochen. Gleich morgen früh sollte Temari mit mehren Krieger Bataillonen und Shinobis zur Nalbina Festung aufbrechen, während Sakura den Oberbefehl über Nabradia Feste übernehmen sollte. Obwohl sich Gaara nichts anmerken ließ, war er äußerst beunruhigt darüber. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, das seiner Blüte bei dieser Schlacht etwas zustoßen könnte. Am liebsten hätte er sie soweit wie nur möglich abseits dieses Krieges gesehen, doch er wusste auch, das die Kunoichi niemals tatenlos in ihren Haus geblieben wäre. Sie hatte schon einmal ihre Heimat verloren und wollte auf jeden Fall verhindern, das dies sich wiederholte.
 

Draußen dämmerte es bereits, als die Ratssitzung beendet wurde. Die Leute strömten eilig aus dem Raum heraus und auch Temari verabschiedete sich schnell von ihrem Bruder und von Sakura. Die Blonde musste noch viel für die morgige Mission organisieren. Gaara und Sakura gingen gerade auf einer der dunklen Straße von Suna Gakure nach Hause. Der Kazekage hatte den Mantel abgelegt und stattdessen seine Alltagskleidung angezogen.

„Hm... sag mal Sakura-chan, was hältst du davon, wenn ich dich heute zum Essen ausführe. Wahrscheinlich sehen wir uns wir eine lange Zeit nicht mehr...“ fragte der Jinchūriki seine Liebste.

„Großartige Idee, Gaara-kun. Es ist bestimmt schon Ewigkeiten her, als wir das letzte mal zusammen aus waren.“ erwiderte die Kunoichi erfreut.

„Allerdings.... viel zu lange. Ich kenne da ein gutes Restaurant, das vor zwei Wochen eröffnet hat. Temari sagt, es soll dort ausgezeichnet schmecken und die Atmosphäre ist sehr gemütlich.“

Sakura lächelte den Godaime an. „Das klingt fantastisch.“
 

Keine Zehn Minuten später, saßen die beiden auch schon an einem kleinen Tisch im besagten Restaurant, welches den Namen "Grüner Drache" trug. Auf dem Tisch stand eine Kerze, die die Gesichter von Sakura und Gaara in rot-gelbes Licht tauchte und eine wohlige Wärme verstrahlte. Die Stühle waren weich und im Hintergrund lief leise eine angenehme Musik.

„Sehr gemütlich und romantisch hier.“ meinte Sakura

Gaara lächelte verschmitzt. „Du kennst mich doch, meine Blüte. Ich wusste, das es dir gefallen wird.“

„Ach jetzt tu nicht so. Wenn Temari-chan dir es nicht empfohlen hätte, säßen wir bestimmt nicht hier.“

Er grinste sie frech an „Tze, das sind doch Kleinigkeiten. Wichtig ist, das wir beide jetzt hier sind, oder?“

Sakura seufzte leise. „Hast Recht. Wir sollten den Moment genießen.“
 

Als das Kellner kam, bestellte Gaara eine Flasche Champagner. Als Hauptspeise nahm er Schnitzel mit Bratkartoffel in Pfefferrahmensoße und Sakura entschied sich für eine Portion Spaghetti Bolognese. Genüsslich aßen sie ihr Dinner und unterhielten sich dabei über viele verschiedene Dinge. Gaara schenkte ihnen immer wieder Champagner nach, weswegen es nicht lange dauerte, bis Sakura etwas beschwipst war. Gaara machte der Alkohol eigentlich nichts aus, da er als Jinchūriki sehr viel vertrug. Tatsächlich war er noch nie in seinem Leben betrunken gewesen. Dennoch schlug die frohe Laune von seiner Geliebten sofort auch auf ihn über.
 

„Hat es dir geschmeckt, Liebling?“ fragte Gaara, nachdem sie ihren Teller geleert hatte.

„Ich glaube, so gut habe ich noch nie gegessen. Temari hat nicht übertrieben. Wenn der Krieg vorüber ist, müssen wir um bedingt öfter hier her kommen.“

„Hehe, das wollte ich hören. Hm, ich hab noch eine Überraschung für dich.“

Sakura zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Gaara beugte sich über den Tisch und gab der schönen Kunoichi einen zärtlichen Kuss. Als sich ihre Lippen wieder von einander lösten, erhob sich der Kazekage von sein Stuhl und ging zu Sakura, welche schon gespannt darauf war, was ihr Freund jetzt schon wieder vor hatte. Plötzlich sank Gaara mit einen Bein auf die Knie und holte eine kleine schwarze Schachtel aus seiner Tasche. Die Augen der Frau weiteten sich. Sie schnappte leise nach Luft. Er wollte doch nicht etwa...? Vor all den Leuten?
 

„Sakura-chan, ich liebe dich. Du bist das wichtigste für mich auf dieser Welt. Alles an dir ist einfach wunderbar. Dein Lächeln ist so warm wie die Strahlen der Sonne, deine Schönheit so einzigartig wie tausend Kirschblüten die im Wind tanzen, deine Augen leuchten so hell wie Sterne des nächtlichen Firmaments. Du hast Licht in mein Herz gebracht, wo sonst nur Dunkelheit war. Ich kann mir eine Leben ohne dich nicht vorstellen. Deshalb frage ich dich jetzt: Sakura-chan, möchtest meine Frau werden.“ Er öffnete die Schatulle und ein weiß goldener Ring kam zum Vorschein. Ein prächtiger Edelstein war in ihm eingelassen. Im inneren schimmerte er hellgelb und bei näheren Betrachten erkannte man, das anscheinend Sandkörnchen in ihm zirkulierten. Sakura wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war einfach sprachlos. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Die Gefühle in ihr überschlugen sich regelrecht. Geschah dies wirklich? Oder träumte sie nur? Sie betete zu Kami-sama, das dies keine Fantasie war.
 

„Oh Gaara-kun. Ja! Ja ich will deine Frau werden!“ sagte sie dann völlig gerührt. Der Rothaarige streifte ihr grinsend den Ring über den Ringfinger. Er passte wie angegossen. Dann stand er wieder auf und Sakura fiel ihm um den Hals. Ihre Lippen vereinigten sich zu einen innigen Kuss voller Leidenschaft. Schwer atmend trennten sich die beiden wieder von einander.

„Ich liebe dich so sehr, Gaara-kun.“ flüsterte Sakura zärtlich.

„Ich liebe dich auch, meine Blüte.“ erwiderte er leise.
 

Die übrigen Gäste, welche bis eben wie gebannt zugeschaut hatten, erhoben sich nun und klatschten Beifall. Gläser wurden erhoben und man stieß euphorisch auf das zukünftige Glück ihres Kazekages an. Gaara, der ganz vergessen hatte, das er mit diesem öffentlichen Heiratsantrag vermutlich auch die Aufmerksamkeit der Mitmenschen auf sich ziehen würde, kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Wahrscheinlich wird sich schon bald ganz Sunagakure darüber das Maul zerreißen.“ vermutete er.

Sakura musste daraufhin lachen. „Sollen sie doch tratschen. Mir ist das völlig egal. Das einzige was für mich zählt, ist deine Liebe. Außerdem verstehen dann hoffentlich auch all die anderen Frauen, das du vergeben bist und hören auf dich anzubaggern.“

„Bist wohl eifersüchtig gewesen, huh?“ fragte Gaara grinsend.

„Ja, das war ich.“ antwortete Sakura ehrlich und fügte dann schelmisch hinzu, „Schließlich kann man bei dir nie so genau wissen.“

Der Rothaarige machte einen entrüsteten Gesichtsausdruck. „Hey, das ist jetzt unfair. Ich bin nie auf irgendwelche Flirtversuche eingegangen.“

„Das will ich dir auch geraten haben.“ erwiderte sie lachend.

Gaara legte nun die Stirn in Falten, so als würde er angestrengt nachdenken. „Obwohl... das eine mal, da in dem Blumenladen, da war doch diese schwarzhaarige Verkäuferin...“

„Gaara-kun.“ sprach Sakura den Namen des Kazekages mit einem sehr bedrohlichen Unterton aus, der gar nicht zu ihrem hübschen Lächeln passte. „Ich habe dich gerade nicht ganz verstanden. Könntest du das bitte nochmal sagen, Gaara-kun?“

Dem Windschatten lief es kalt den Rücken runter. Schützend hielt er die Hände vor seinen Körper. „War doch nur ein Scherz, Sakura-chan , nur ein Scherz.“ Die Kunoichi schaute ihn ungläubig an. „Ach jetzt tu nicht so, du weißt ganz genau, das ich dich nur aufziehen wollte. Bitte glaub mir. Es gibt nur eine Frau, für die mein Herz schlägt und das bist du. “

Sakura fing an zu kichern „Ich weiß doch... schließlich arbeitet im Blumengeschäft überhaupt keine schwarzhaarige Frau. Außer natürlich, du Takeru für eine Frau gehalten.“

„Ah, ich wusste doch, das du nur so tust. Wie fies.“

„Du hast damit angefangen.“

„Auch wieder wahr.“ stimmte er Sakura mit einem Lachen zu. „Naja, wollen wir uns langsam auf den Rückweg machen, oder möchtest du noch ein wenig hier bleiben?“

„Lass uns nach Hause gehen. Mir sind hier zu viele Leute, die uns neugierig anstarren.“

„Tja, das ist ja leider nichts neues. Wer will es ihnen auch verdenken? Aber du hast Recht. Ich möchte den Rest des Abends mit dir alleine verbringen, ohne Zuschauer.“
 

Der Jinchūriki bezahlte die Rechnung und machte sich dann mit seiner frisch Verlobten auf den Heimweg. Die beiden hatten sich noch nie so glücklich gefühlt. Die Strapazen des Krieges waren vergessen. Was interessierte sie schon Orochimaru, oder sonst irgendein machtsüchtiger Herrscher?! Das Einzige was im Moment zählte, war ihre Liebe zu einander.

Die Frau hatte sich bei den Rothaarigen eingehakt. Gemächlich schritten sie über die in schummriges Mondlicht getauchte Straße. Sakura hob die Hand vor ihr Gesicht, um den herrlichen Ring zu bewundern. Gaara beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus.
 

„Er ist so schön... aber was ist das eigentlich für ein seltsamer Edelstein?“ fragte die Kunoichi neugierig

Der Kazekage grinste leicht „Es ist eine äußerst seltene Form des Citrin. Man nennt diesen Stein 'Die Rose der Wüste'. Nur ich kann ihn herstellen. Ich habe den rohen Edelstein in der Wüste gefunden und dann geschliffen. Er ist mit meinen Chakra getränkt und mit meinem speziellen Sand gefüllt. Solange ich lebe, wird sich der Sand im inneren bewegen und so hell leuchten, wie meine ewige Liebe zu dir. Doch er ist nichts im Vergleich zu deiner Schönheit...“

„Ach ich bin so glücklich.“ sprach die Frau und lehnte ihren Kopf auf die Schulter des Rothaarigen, welcher den Arm um sie schlang und Sakura somit fest an sich drückte.
 

Gaara schloss die Haustür zu seinem großen Appartement auf. Es befand sich am Rande der Stadt auf einen kleinen Hügel. Vom Balkon aus konnte man weit über das Dorf und über die Wüstenlandschaft blicken. Vor allem, wenn die Sonne aufging, bot dies einen unvergesslichen Anblick. Zusätzlich waren sie durch diese Peripherielage weitestgehend geschützt vor aufdringlichen Fans. Der Kazekage hatte dieses Haus selbst vor einem Jahr für sich und Sakura errichtet. Es bestand aus ganz besonderen Sandstein, den der Kazekage hergestellt hatte. Die Hitze wurde draußen gehalten, sodass es im inneren angenehm kühl war.

Als sie die Wohnung betreten hatten, fiel Sakura ihren Verlobten wieder um den Hals. Wild umschlangen sich ihre Zungen zu einen leidenschaftlichen Kussspiel. Die Verliebten waren in ihrer Lust wie in Ekstase versetzt. Gaara durchfuhr mit seiner Hand die langen Haare seiner Freundin und drückte ihren Körper fest an seinen. Sie konnten das Zittern des jeweils anderen spüren.
 

Die Luft um sie herum war förmlich aufgeladen mit der Leidenschaft, die sie versprühten. Irgendwie schafften es die beiden in ihr Schlafzimmer. Dort verloren sie die Balance und fielen auf das breite Bett. Gaara übersäte den Hals von Sakura mit zärtlich Küssen. Ihr Körper war vor lauter Lust ganz heiß geworden. Sie kochte regelrecht, so groß war das brennende Verlangen was sie verspürte, als sie an Gaaras starken Körper gepresst war. Ein leichtes Keuchen entrang ihrer Kehle, als Gaara mit seiner Zunge über ihr Schlüsselbein fuhr. Der Mann schob das dünne Shirt seiner Geliebten über ihren Kopf. Sie hob die Arme, damit es schneller ging. Dann entledigten sie sich ihrer restlichen Sachen, um ihr Liebesspiel fortzuführen. Nichts auf der Welt fühlte sich so gut, so herrlich an. Es war einfach wunderbar. Die Leidenschaft der beiden explodierte regelrecht, als sich ihre Körper vereinigten...
 

Am nächsten Morgen kitzelten die warmen Sonnenstrahlen, die durch das offene Gemäuer in das Zimmer fielen, die schlafende Sakura. Blinzelnd schlug sie die Augen auf und musste sich die Hand vor das Gesicht halten, um nicht vom hellen Licht geblendet zu werden. Sie setzte sich auf und blickte sich im Zimmer um. Gaara war nicht da und die Spuren von der letzten Nacht waren auch verschwunden. Schlaftrunken erhob sich die Frau aus dem weichen Bett. Der Wecker zeigte 10:00 an. Sie hatte als noch gut drei Stunden Zeit, bis sie los musste. Gemächlich schlurfte sie in die Küche, wo sie einen gedeckten Frühstückstisch vor fand. In der Mitte stand ein Strauß frisch duftender Blumen. Gaara stand am Herd und kochte gerade ein Paar Spiegeleier und Schinken.
 

„Endlich aufgewacht, Dornröschen?“ begrüßte er seine Verlobte.

Sakura brummelte nur etwas unverständliches und ließ sich dann müde auf einen Stuhl fallen. Ein herzhafter Gähner folgte, während sie sich die Augen rieb.

Gaara musst unwillkürlich lachen. „Du siehst wirklich zu schießen aus, meine Blüte.“

„Ach halt die Klappe“ murmelte die Angesprochene leise, was nur dazu führte, das der Jinchūriki noch lauter lachen musste.

„Aber irgendwie bist du ziemlich süß so.“ erwiderte er grinsend. Sakura sparte sich eine Antwort.
 

Der Kazekage kam mit einer Bratpfanne zum Tisch und lud ihnen jeweils ein Ei auf den Teller. Danach schenkte er sich und Sakura einen heißen Kaffee ein. Genau das brauchte die Frau jetzt zum wach werden. Es war ihr eh ein Rätsel, wie Gaara nur schon so fit wieder sein konnte. Das war unfair. Während sie das Frühstück verspeisten, erhob der Mann wieder das Wort.
 

„Und, wie gehts dir?“ fragte er sie

„Gut... wie solls mir denn sonst gehen.“ stellte Sakura die Gegenfrage.

Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Ach ich weiß nicht. Gestern warst du ja schon etwas angetrunken. Vielleicht bereust du ja die letzte Nacht oder das du meinen Antrag angenommen hast.“

„Baka... wie könnte ich so etwas je bereuen? Du bist der Mann, mit dem ich meine Kinder groß ziehen möchte.“

Er sah ihr tief in die Augen und lächelte dann zufrieden. Schweigend aßen sie weiter.
 

Als sie damit fertig waren, begab sich Sakura erst einmal ins Badezimmer, um sich zu duschen. Das kühle Wasser fühlte sich herrlich auf ihrer warmen Haut an. Gewaschen stieg sie aus der Dusche und föhnte sich die nassen Haare, welche sie anschließend mit dem Stirnband von Suna zurück band. Danach schlüpfte sie in ihre Lieblingskleidung und schob sich den Ring, welchen Gaara ihr gestern geschenkt hatte, über den Finger. Irgendwie wurde sie nicht müde, den herrlichen Stein zu bewundern.

Als das erledigt war ging sie in ihr Arbeitszimmer, in welchem sie alles, was sie für die Mission benötigte, einpackte. Mit gepackter Tasche ging sie dann zum Haus ihres Senseis.
 

Zwar besaß sie einen Schlüssel zur Haustür, trotzdem war sie der Meinung, es wäre höflicher zu klopfen. Die Tür wurde aufgeschoben und eine lächelnde Chiyo kam aus dem Haus.

„Ah, Sakura. Ich dachte schon, das du heute irgendwann hierher kommen wirst. Deshalb habe ich schon alles für dich vorbereitet.“ Mit diesen Worten übergab die Greisin ihrer Schülerin eine kleine Schriftrolle.

„Vielen Dank, Chiyo-baasama.“ erwiderte Sakura. Dann entsiegelte sie die Rolle und eine hölzerne Puppe erschien in einer Rauchwolke. Es war eindeutig eine weibliche Puppe. Sie hatte einfache, grüne Kleidung an und langes schwarzes Haar. Auf den ersten Blick wirkte sie sehr unscheinbar, doch war sie gespickt mit etlichen Waffen, die nur darauf warteten, den unachtsamen Gegner zu überraschen.

„Ich habe die versteckten Klingen geschärft und mit dem neuen Gift, welches wir letztens entwickelt haben, präpariert. Übrigens habe ich auch einen Chakraschild in den rechten Arm eingebaut, der dich vor Angriffen schützen kann. Zusätzlich habe ich die Gelenke deiner Puppe gereinigt und geölt. Sonst wars das eigentlich. Deine Puppe war ja schon von vorne rein ein absolutes Meisterwerk. Du kannst wirklich stolz darauf sein, so etwas gebaut zu haben.“

Die junge Frau errötete etwas. „Das habe ich nur eurer Ausbildung zu verdanken, Chiyo-baasama. Ihr seid wirklich die Beste! Danke für eure Hilfe.“

„Hehe, keine Ursache. Am liebsten würde ich ja mit kommen, aber man braucht mich und Aniki-kun hier in Suna. Ich freu mich schon darauf, wenn du siegreich wieder heim kehrst.“ erwiderte die Älteste lachend. Danach fielen ihre Augen auf den Ring an Sakuras Hand. Chiyo lächelte wissend. Die beiden waren wirklich das perfekte Paar, wie sie fand.
 

„Ach, Sakura. Ich habe hier noch etwas für dich. Komm doch mal bitte kurz mit rein.“

Die rosahaarige Kunoichi folgte ihrem Sensei in das große Gebäude, während sie sich fragte, was die Oma ihr wohl geben wollte. Schnell merkte Sakura, das Chiyo sie zur Werkstadt führte, in der tausende von Einzelteilen zur Herstellung von Puppen gelagert waren. Chiyo kramte etwas in einer Schublade und holte dann zwei verstaubte Kästchen hervor. Beide waren mit einen dicken Schloss verriegelt. Die pensionierte Frau schloss eine der Kisten auf. In ihr lagen zwei weitere Schriftrollen. Die eine war lila und die andere schwarz. Sofort erkannte Sakura das Zeichen auf der lilanen Rolle und ihre Augen weiteten sich.

„Chiyo-baasama! Das... Das ist doch Shirohigi: Jikki Chikamatsu no Shū, welche vom großen Monzaemon gebaut wurden!“ sprach sie fassungslos. Diese Puppensammlung ist wohl die mächtigste, die je erschaffen wurde. Der Begründer des Puppenjutsu, Chikamatsu Monzaemon hatte sie entworfen, soviel wusste die junge Frau. Aber hätte sie sich niemals träumen lassen, das ihr Sensei im Besitz von dieser war.
 

„Haha, das stimmt. Mit diesen Puppen habe ich mal eine ganze Festung eingenommen. Es sind insgesamt zehn Puppen, eine für jeden Finger.“ erklärte die Älteste. Dann nahm sie die schwarze Schriftrolle in die Hand und hielt sie Sakura hin, welche sie fragend anschaute.

„Ich sagte doch, ich möchte dir noch etwas nützliches geben. Dies hier ist das genau Gegenstück zu Shirohigi: Jikki Chikamatsu no Shū; Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen . Auch sie wurden von Monzaemon entworfen und teilweise gebaut, jedoch starb er vor der Beendigung seiner Arbeit, weswegen ich die Puppen fertig stellte. Ich bin eine direkte Nachfahrin von ihm, musst du wissen. Man kontrolliert auch hier mit jeden Finger eine Puppe. Ich kann aber keine zwanzig Puppen brauchen, deshalb möchte ich, das du die hier an dich nimmst. Ich habe keine Zweifel daran, das du es schaffst, dieses Jutsu zu beherrschen und außerdem kann ich mir gut vorstellen, das sie dir noch hilfreiche Dienste erweisen werden.“

Der Mund von Sakura klappte nach unten. Verstand sie das gerade richtig? Chiyo wollte ihr tatsächlich eines der Meisterwerke vom großen Monzaemon, welcher auch noch ihr Urahn war, anvertrauen? Zittrig nahm sie die Schriftrolle in ihre Hände und hielt sie ganz vorsichtig, als ob das Pergament aus zerbrechlichen Porzellan bestünde.

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“ brachte sie leise hervor. „Danke. Vielen vielen Dank, Chiyo-baasama.“

Die Greisin lächelte zufrieden „Gern geschehen. Und nun solltest du langsam aufbrechen. Soweit ich mich erinnern kann, musst du in 30 Minuten zur Nabradia Festung aufbrechen. Bestimmt willst du dich vorher noch Gaara verabschieden.“

Die Kunoichi umarmte ihren Sensei. „Danke. Ich werde jetzt gehen.“

„Machs gut Sakura.“
 

Nachdem sie Schriftrolle neben ihrer anderen verstaut hatte, machte sie sich hastig auf den Weg zum Kazekage Gebäude. Gaara hatte seine Geliebte schon aus dem Fenster kommen sehen, weshalb er sie bereits vor dem Eingang erwartete. Sie umarmten sich und der Jinchūriki gab der hübschen Frau einen zärtlichen Kuss auf die weichen Lippen.

„Ich muss dann los, Schatz.“ sagte sie zu ihrem Verlobten

„Ich vermisse dich jetzt schon. Versprich mir, das du heil wieder zurück kommst.“ erwiderte er leise

Sakura lächelte ihn warm an. Es machte sie glücklich zu wissen, das Gaara sich so viele Gedanken um sie machte.

„Keine Sorge. Ich kann auf mich aufpassen. Ich werde nicht zulassen, das Orochimaru schon wieder meine Heimat zerstört. Niemals! Du kannst dich auf mich verlassen.“

Wieder vereinigten sich die Lippen der Beiden. „Ich liebe dich, Sakura-chan. Pass auf dich auf.“

„Ich dich auch, Gaara-kun. Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Und wenn der Krieg erst vorbei ist, heiraten wir..“

„Darauf freue ich mich schon. Tschüs, meine Blüte.“

„Auf Wiedersehen.“
 

Widerwillig lösten sie ihre Umarmung und vermissten jetzt schon die Nähe des jeweils anderen. Ohne noch mal zurück zuschauen machte Sakura sich auf den Weg zum Haupttor, an dem eine Gruppe aus 50 Shinobi und 400 Soldaten sie bereits erwarteten.

Als ihr Taishō in Sicht kam, nahmen die Soldaten sofort Stellung ein. Sakura verständigte sich kurz mit den Unteroffizieren um eine Befehlskette zu errichten. Nachdem die Kunoichi den Missionsablauf noch einmal erläutert hatte, brach der kleine Trupp nach Osten auf...
 

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„Denkt ihr wirklich, das die Frau, die wir suchen, in dieser Stadt ist, Orochimaru-sama?“

„Hehe, vertrau mir Kabuto. Tsunade ist auf jeden Fall hier... ganz in der Nähe sogar. Ich kann es spüren...“

„Hm, wie ihr meint, Meister.“
 

Die Beiden durchquerten gerade eine kleine Ortschaft im Reich des Feuers. Sie lag weit entfernt von Konoha Gakure und hatte nicht viel mehr als tausend Einwohner. Da das Dorf so abgeschieden war, erkannte niemand den Godaime Hokage, was Orochimaru aber auch ganz Recht war. Er hatte wirklich keine Lust, das irgendeiner seiner Feinde zu Ohren bekam, das der Hokage Konoha verlassen hätte. Ansonsten würde der ein oder andere wahrscheinlich auf dumme Ideen kommen und das Dorf unter den Blättern während seiner Abwesenheit anzugreifen... nicht das es ihnen etwas gebracht hätte. Aber er konnte auf zusätzliche Arbeit gut und gerne verzichten, wenn sie sich vermeiden ließ. Ebenfalls schien es hier keine Shinobi zu geben. Kein Wunder eigentlich, da sich nur die großen Städte Kakurezatos es leisten konnten, Ninjas zu unterhalten. Alles eben eine Frage des Geldes.
 

Orochimaru und Kabuto gingen gerade eine Straße entlang, als auf einmal Lärm ertönte. Dieser kam aus einen nicht weit entfernten Gebäude, welches nach einer Spielothek aussah.

Der Hebi grinste breit. „Wir haben unser Ziel wohl gefunden, Kabuto.“

„Ihr meint also, das sie der Ursprung für diesen Krawall ist?“ fragte der Weißhaarige interessiert nach.

„Hehe, Tsunade hatte schon immer eine Schwäche für Glücksspiel gehabt. Wenn man weiß, in welchem Ort sie ist, ist es auch nicht schwer sie zu finden.“

„Hm.... Kaum zu glauben, das eine solche Frau zu den legendären Sannin gehören soll.“ sagte Kabuto skeptisch und rückte sich dabei seine Brille zurecht.

Orochimaru lachte belustigt. „Unterschätze sie nicht... Tsunade ist extrem gefährlich. Aber wir sind natürlich im Vorteil. Obwohl ich kaum glaube, das es zum Kampf kommen wird, hehe.“

Der Medic Nin schaute seinen Meister aus den Augenwinkel heraus an. Es ist sehr ungewöhnlich, das Orochimaru jemanden als 'gefährlich' bezeichnet. Schließlich war er ja selbst einer der stärksten Ninjas Kakurezatos... wenn nicht sogar der Stärkste.
 

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„Da-... Da-... Das ist un-... unmöglich!“ stotterte der Besitzer des Casinos schockiert. Er konnte nicht fassen, das hier jemand wirklich den Jackpot geknackt hatte. Die Chancen dafür stehen eigentlich 1 zu 1.000.000.000.000. Wie konnte jemand nur so viel Glück haben?! Das ruinierte ihm glatt das gesamte Geschäft! Eine Menschenmenge hatte sich um den Spielautomaten versammelt und betrachtete nun das Geschehen.

„Tsunade-sama! Ihr habt endlich mal gewonnen. Juuuhuuuu.“ freute sich eine junge hübsche Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren. Sie trug einen dunklen Yukata und in den Armen hielt sie ein kleines Schwein. „Hm... bei Kami-sama! Das müssen ja über 100 Millionen Ryō sein, die ihr da gewonnen habt!“ überlegte die Frau. Der Casino Besitzer schluckte bei diesen Worten laut. Schweiß lief ihm das Gesicht hinab. Damit wäre er definitiv bankrott. Und dabei ist alles so gut gelaufen in letzter Zeit.
 

Von dem Sitz des Spielautomaten erhob sich schweigend ein wunderschönes Mädchen, welches auf keinen Fall älter als 18 Jahre war. Sie hatte helles blondes Haar, das ihr bis zu Hüfte reichte und auf der Stirn prangte ein diamtförmiges Symbol. Ihr Gesicht war makellos und die alabasterfarbende Haut war so weich wie Seide. Die rehbraunen Augen strahlten einen ungewöhnlich intensiven Glanz aus, welchen jeden Mann auf der Stelle in ihren Bann zogen. Auf den Lippen hatte sie rosanen Lipgloss aufgetragen. Sie hatte eine enge Jeans an und trug ein weißes, ärmelloses Shirt, welches einem einen großzügigen Einblick in den Ausschnitt bot. Der Busen war üppig und absolut straff. Um den Hals hing eine kunstvoll gearbeitete Kette, an der ein länglicher Smaragd befestigt war. Ein betörender Duft ging von ihr aus. Das Mädchen war so bezaubernd, das sie weniger wie ein gewöhnlicher Mensch aussah, sondern mehr wie ein Engel. Sie schien nicht von dieser Welt zu sein, so perfekt war ihr Körper!
 

Sie drehte sich zu der Schwarzhaarigen und sprach leise mit einer lieblichen und sanft klingenden Stimme: „Shizune, kümmere dich bitte um das Geld. Ich muss mal frische Luft schnappen.“

„Hai. Aber... irgendwie scheint ihr euch gar nicht zu freuen.“ antwortete Shizune verunsichert. Sie wusste genau, wenn irgend etwas mit ihrer Tante nicht stimmte. Eigentlich war Tsunade ein Pechvogel, der immer nur verlor. Es war also mehr als außergewöhnlich, das sie mal gewonnen hatte.

„Ach kein Grund zur Panik. Es ist alles in Ordnung bei mir. Du musst dir keine Sorgen machen. Ich möchte einfach nur den Moment genießen.“ erwiderte sie zu ihrer Freundin und lächelte dabei. Innerlich war ihr jedoch überhaupt nicht zum lächeln zumute. Klar war es schön, das sie endlich mal gewonnen hatte, aber sie hatte eine üble Vorahnung. Immer wenn sie Glück beim Glücksspiel hatte, passierte bald darauf etwas Schlimmes. Vielleicht war es aber auch einfach nur Einbildung. Tsunade hoffte dies inständig.
 

Die Sannin ging nach draußen und überließ Shizune die finanziellen Angelegenheiten. Sie hatte soeben die Tür hinter sich geschlossen, als sie ein leichtes Kichern hinter sich hörte. Nichts Gutes erwartend warf sie einen Blick über die Schulter. Als ob sie es nicht geahnt hätte! An der Wand des Gebäudes lehnte niemand anderes als Orochimaru. Neben ihm stand ein weißhaariger Junge, den Tsunade jedoch nicht kannte.

„Hehe, Du hast anscheinend Glück gehabt.“ sagte der Hebi.

„Was machst du denn hier? Was willst du von mir Orochimaru?!“ erwiderte die Frau barsch.

„Warum denn so unhöflich? Freust du dich nicht, einen alten Freund und Teammitglied nach so langer Zeit mal wieder zu sehen, Tsunade?“

Die Angesprochene wollte soeben antworten, als Kabuto sich plötzlich einmischte. „Dieses Mädchen soll Tsunade von den Densetsu no Sannin sein?! Wie ist es möglich, das sie so jung ist? Müsste sie nicht mindestens 50 Jahre alt sein?“

Das linke Auge von Tsunade zuckte bei dieser Aussage kurz. Sie schloss die Lider und ballte die rechte Hand zur Faust. Bevor Kabuto sich versehen hatte, wurde er mit einen Faustschlag von Tsunade quer über die gesamte Straße geschleuderte, bis er ungefähr 200 Meter entfernt im Staub liegen blieb. Stöhnen rappelte er sich auf und berührte sich schmerzerfüllt die Wange. Der Knochen war mit Sicherheit gebrochen! Wer hätte gedacht, das jemand der so zart und unschuldig aussieht, so brutal sein kann. Er schälte sich innerlich dafür, vergessen zu haben, was für ein Temperament dieser Frau nach gesagt wird.
 

Orochimaru lachte leise. „Wie ich sehe, hast du dich nicht sehr verändert Tsunade. Du scheinst immer noch dein Aussehen zu manipulieren, ne? Unsterblichkeit und ewige Jugend wäre tatsächlich etwas Angenehmes; meinst du nicht auch?“

„Keh... Auf was willst du hinaus, Orochimaru?“

„Kukuku, so misstrauisch... Wie wäre es, wenn wir irgendwo hingehen und unser Gespräch dort fortsetzen. Diese Straße ist etwas zu... hellhörig.“

„Hm, wie du meinst... aber ich hoffe für dich, das du einen guten Grund hast, mich aufzusuchen.“ sprach die Blondhaarige.

Kabuto erschien nun auch wieder neben seinem Meister. Orochimaru warf einen kurzen Blick auf die Stelle, wo Tsunade Kabuto getroffen hatte. Sie schimmerte in einem ungesunden rot-bläulichen Farbton und war ziemlich stark angeschwollen.

„Kukuku, du solltest mehr über Frauen wissen, Kabuto. Ansonsten zieht man schnell ihren Zorn auf sich, hihi.“ sagte der Hebi wissend.

Der Weißhaarige schnaubte nur leise. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Casinos wieder und Shizune kam mit zwei großen Geldkoffern heraus. Das Schwein Ton-Ton lief neben der jungen Frau her.
 

„Tsunade-sama. Wer sind diese Leute?“ fragte sie besorgt.

„.... Alte Bekannte“ antwortete die Sannin nach kurzem Überlegen. Dann fuhr sie an Orochimaru gerichtet fort. „Nun denn. Es gibt hier einen kleinen Dango Laden in denen wir bei einer Flasche Sake alles bereden können.“

„Fabelhaft.“ erwiderte der Hebi und grinste dabei breit.
 

Zwanzig Minuten später saßen die Vier an einem großen Tisch, welcher in der Ecke des gemütlichen Restaurants stand. Tsunade schenkte sich und Orochimaru gerade Sake in zwei kleine Trinkbecher ein. Danach schob sie ihrem alten Teamkameraden sein Getränk zu und hob dann ihr eigenes zum Mund. In einem Zug leerte sie den Reiswein. Seufzend stellte sie den Becher wieder auf den Tisch ab.
 

„Also... Was willst du nun von mir, Orochimaru?“ fragte die Sannin, während sie sich Sake nachfüllte.

„Ich will dir einen Vorschlag machen.“ antwortete der Hebi und trank nun auch seinen Alkohol.

„Einen Vorschlag, huh? Und an was genau hast du da gedacht??“ fragte Tsunade interessiert.

„Ich möchte, das du mit nach Konoha Gakure kommst und meinen Schüler Sasuke Uchiha heilst.“

„Konoha? Seit wann kannst du dich denn dort wieder blicken lassen? Soweit ich weiß, hat der Sandaime dich vor vielen Jahren von dort verbannt.“ unterbrach die Blonde Orochimaru.

„Hehe, wohl wahr... doch haben die Zeiten sich geändert, Tsunade. Es gab... einen kleinen Amtswechsel, könnte man sagen, hihi. Vor dir sitzt der Godaime Hokage.“

Die Augen der Frau weiteten sich. „Dann sind die Gerüchte also wahr... Ich habe davon gehört, aber ich wollte es nicht glauben... Du hast also tatsächlich Hiruzen-sensei ermordet! Wie konntest du nur?“

Lächelnd erwiderte der Hebi. „Eigentlich war ich es gar nicht, sondern Danzō... aber das ist ja jetzt egal. Lass uns zurück zum wesentlichen kommen-“

„Vergiss es! Ich werde dir nicht helfen. Egal was du mir anbietest. Und wenn du mir nicht gleich aus den Augen gehst, werde ich dich töten!“

„Kukuku, ich dachte mir schon, das du es mir bestimmt nicht gut nehmen würdest, dass ich am Tod von Sarutobi beteiligt war-“

„Eins; wenn du bei drei nicht verschwunden bist, stirbst du.“ sagte Tsunade bedrohlich

„Trotzdem höre mir bitte erst einmal zu, was ich dir zusagen habe-“

„Zwei...“

„Ich könnte dir einen alten Freund zurückbringen“

"Drei!“ Tsunade stand jetzt mit erhobener Faust auf.

"Ich kann Dan und Nawaki wieder zum Leben erwecken.“ sprach Orochimaru schnell. Er grinste triumphierend als er sah, das seine alte Teamkollegin in ihrer Schlagbewegung stoppte. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich etliche Emotionen wider.

„Du... Du kannst sie wirklich...?“ fragte sie ungläubig.

„Ja.“ antwortet der Sannin kurz. Tsunade plumpste seufzend wieder auf ihren Platz und senkte den Blick. Ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht. So oft hatte sie sich gewünscht, ihren kleinen Bruder und ihren geliebten Ehemann wieder zu sehen... aber wollte sie dafür wirklich Orochimaru helfen? Irgendwie fühlte sich das falsch an... als würde sie ihren alten Sensei und alles, an das sie oder Dan geglaubt hat, betrügen.

Da das Mädchen nichts erwiderte, fuhr Orochimaru fort. „Ich habe ein ein Jutsu entwickelt, das Edo Tensei. Mit diesem kann ich den Beiden neues Leben schenken. Das einzige, was ich dazu benötige, sind zwei Körper, welche die Grundlage für das Jutsu bieten. Nun... was sagst du?“

Lange schwieg die Frau. Dann entgegnete sie. „Und was ist, wenn ich ablehne?“

„Kukuku, das wäre natürlich nicht sehr angenehm... aber es ist deine Entscheidung. Denk aber daran, das auch Konoha jemanden mit deinen Fähigkeiten mehr als gebrauchen kann. Vor allem, da uns bald wieder Krieg bevor steht. Du könntest vielen Leuten ein Schicksal wie das deines geliebten Mannes und Bruder ersparen. Hm, ich gebe dir zwei Tage Zeit zum überlegen. Dann erwarte ich deine Antwort. Ich hoffe, das du akzeptieren wirst...“ Mit diesen Worten erhob sich Orochimaru von seinem Stuhl. „Also, wir sehen uns. Komme in zwei Tagen zur Mittagszeit zum Stadteingang. Kabuto, wir gehen.“ Darauf hin stand auch der Weißhaarige auf und verschwand dann mit seinem Meister aus der Tür.
 

„Tsunade-sama, ihr wollt doch nicht wirklich auf diesen Handel eingehen? Mein Onkel hätte das bestimmt nicht gewollt.“ sagte Shizune aufgebracht zu ihrem Sensei.

„Ach Shizune... hier geht es nicht darum, ob ich Orochimaru helfen will, oder nicht. Auch jemand wie ich muss irgendwann seinen Platz in dieser Welt finden. Ich kann nicht länger davon laufen und versuchen, meine Sorgen mit Alkohol und Glücksspiel zu vergessen. Mir ist klar, das der Weg, den Orochimaru eingeschlagen hat, der falsche ist und seine Mittel erst recht. Trotzdem kann ich wenigstens den Leuten von Konoha, so gut es geht helfen, damit ihr Leiden etwas gelindert wird. Außerdem kann ich somit ein Auge auf die alte Schlange werfen.“

Die Schwarzhaarige seufzte leise. „Ich hoffe, das ihr damit die richtige Entscheidung trefft...“
 

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Die Sonne war schon längst untergegangen, als zwei Personen langsam die weite Wüste des Windreiches durchquerten. Sie trugen eine schwarze Robe mit roten Wolken und einen kegelförmigen Strohhut, welcher ihr Gesicht verdeckte. Ab und zu verbreiteten die kleinen Glöckchen einen hellen Klang, der über das Gebiet hallte. Allmählich kam die gigantische Stadtmauer von Suna Gakure in Sicht.
 

„Wird dieser eine Beutel ausreichen, Deidara? Immerhin haben wir es hier mit einem Jinchūriki zu tun, welcher obendrein auch noch der Kazekage ist.“

„Keine Sorge, Sasori no Danna. Ich habe noch einen weiteren, der von unserer letzten Mission übrig geblieben ist, un." antwortete Deidara und schlug mit seinem Arm den Umhang zurück, damit man einen Blick auf eine zweite Lehmtasche werfen konnte. Sasori erkannte, das sie nur noch halb gefüllt war. Dennoch beruhigte es ihn etwas, das sein Partner nicht so arrogant war, den Feind zu unterschätzen. Zwar würde er es niemals zugeben, aber der Blondhaarige ist ihm irgendwie ans Herz gewachsen; auch wenn sie sich meistens über die wahre Bedeutung von Kunst stritten.

„Hm... da wir gerade beim Thema Vorsicht sind. Weshalb versteckt ihr euch nicht in dieser komischen Puppe?“ fragte Deidara nun.

„Es wird nicht nötig sein, Hiruko zu benutzen. Abgesehen von einer Person erkennt mich eh niemand. Und ob diese überhaupt noch lebt, wage ich fast zu bezweifeln... Hinzu kommt, das zur Zeit nicht viele Shinobi im Dorf sind; die meisten sind heute früh nach Osten aufgebrochen, um die beiden Grenzgarnisonen zu besetzen.“ erwiderte der Puppenspieler.

Wie immer staunte Deidara nicht schlecht darüber, wie gut sein Freund doch über alles informiert war. „Wie ihr meint, Meister. Also, ich werde den Ichibi fangen, während ihr den Fluchtweg vorbereitet, oder?“

„Ja. Sorge aber dafür, das du ihn nicht tötest. Wir müssen ihn lebendig fangen.“

„Werde ich machen. Meine Jutsus sind Kunst, un.“ sprach der ehemalige Attentäter und führte seine Hände die Gürteltaschen, um schon einmal seine explosiven Lehmfiguren vorzubereiten

Sasori schüttelte genervt mit dem Kopf „Tze...“
 

Kurz bevor sie den Eingang zum Dorf erreichten, streckte Deidara seine rechte Hand nach vorne, aus der eine kleiner Vogel in die Luft stieg. Danach formte er schnell ein Siegel, worauf der Vogel zu einem großen Adler heranwuchs. Der junge Akatsuki sprang elegant auf den Rücke des weißen Tieres.

„Also, wir sehen uns dann, Sasori no Danna.“ sagte er zu dem Rothaarigen, der schweigend mit ansah, wie sein Partner hoch in die Luft flog und kurz darauf im dunklen Nachthimmel verschwunden war.
 

Sasori selbst setzte seinen Weg zur Stadtmauer fort. Nur wenige Shinobi waren für die Nachtwache eingeteilt wurden. Der Nuke Nin zählte insgesamt elf Feinde. Es würde mit Sicherheit schnell gehen, diese auszuschalten. Lautlos und verborgen im Schatten schlich Sasori zu seinem nichts ahnenden Opfer heran. Dieser schnappte nur leise nach Luft, als ein gezackter Dolch ihm die Kehle durchbohrte. Die Leiche fiel schlaff auf den Boden und dicke Bluttropfen benetzen den kühlen Wüstensand. Der Puppenspieler steckte seine Waffe wieder weg und erschuf nun unsichtbare Chakrafäden, mit dem er den Körper des soeben ermordeten steuerte. Jetzt ließ er diesen, zu einem weiteren Shinobi gehen, welcher auf dem ersten Mauerring stand

„Hey, Anarion! Was machst du hier? Geh zurück auf deinen Posten!“ sprach der Ninja. Die Wolken verdeckten den Mond, weshalb er nicht die klaffende Wunde am Hals des Mannes sehen konnte. Auch der zweiten Wache blieb keine Zeit zu reagieren, als der die Hand des toten Anarion nach vorne schnellte und ein Kunai durch die Luft sauste, welches den Schädel des Fremden durchdrang und am Hinterkopf wieder heraus schoss. Eine Blutspur lief von der Wand herab, an der die Wurfwaffe stecken blieb. Grinsend setzte Sasori nun auch an dieser Leiche seine Fäden an und setzte sein Blutbad fort. Er empfand eine perverse Freude an diesem unbarmherzigem Morden. Einer nach dem anderen fiel dem heimtückischen Angriffen des Akatsukis zum Opfer. Es dauerte nicht lange, da waren alle Wachen getötet, ohne das irgendwie Aufsehen erregt wurde. Der Rest würde nun ganz von Deidara abhängen...
 

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'Hm... eins, zwei, drei, vier, fünf... fünf Shinobi sind auf den Dächern, un. Die werden kein Problem darstellen, für meine kleinen Lieblinge.' dachte sich Deidara, während er mit Kibaku Nendo fünf kleine C1 Spinnen erschuf, die er nun in der Hand hielt. Sein Vogel flog hoch über den Feinden hinweg und der Nuke Nin ließ seine Lehmfiguren auf die Erde fallen, welche er im Fall wie üblich noch vergrößerte. Leise landeten die Spinnen auf den Dächern und pirschten sich nun von hinten an die Feinde heran. Als die Wachen die weißen Krabbeltiere bemerkten, war es auch schon zu spät. Blitzschnell sprangen die Spinnen in die Gesichter ihrer Opfer, welche verzweifelt versuchten, sich von ihnen zu befreien; vergeblich jedoch.

„Was zur Hölle ist das für ein hässliches Ding?!“ hörte der Akatsuki einen Wächter sagen.

Deidara grinste leicht „Hässlich? Du hast ja keinen Geschmack... Kein Wunder; Dumme Leute können wahre Kunst nicht verstehen. Ich werde dir zeigen, was ich meine... Kunst ist eine Explosion, un. Katsu!“

Die Lehmfiguren sprengten sich an den Häuptern der Ninjas in die Luft. Leblos sackten die kopflosen Körper der Männer zusammen.
 

Der Blondhaarige steuerte seinen Vogel nun zum Kazekage Gebäude. Mit einem Sprung landete er auf den großen Balkon.

„Infiltration erfolgreich, un.“ flüsterte er lächelnd. Doch plötzlich sah er aus dem Augenwinkel wie etwas auf ihn zugeschossen kam. Gerade noch rechtzeitig schaffte es der Eindringling, sich mit seinem Vogel wieder in die Luft zu retten. Auf dem Dach des Gebäudes entdeckte er einen rothaarigen Mann, der auf den Rücken ein kürbisartiges Gefäß trug und mit den Händen den Sand manövrierte. Kurz darauf entstand eine kleine Sandwolke, auf der Gaara in die Luft schwebte und dem Akatsuki in die Augen blickte.
 

„Das ist also die Kraft des Ichibi, huh? Wie auch immer... woher wusstest du von meiner Anwesenheit?“ fragte Deidara den Jinchūriki

„In dieser Wüste existieren solche Vögel nicht.“ entgegnete dieser ruhig.

„Tze... anscheinend bin ich aufgeflogen. Naja, wenigsten erspart mir das, dich zu suchen, un.“

Er holte drei weitere weiße Vögelchen aus seiner Taschen, die nun auf Gaara zuflogen. Unbeeindruckt streckte dieser beide Hände vor sich. Mit großen Augen schaute Deidara mit an, wie sich Unmengen von Sand hinter dem Rothaarigen in die Luft erhoben, welche die Lehmbomben einfach verschluckte.
 

'Wie zu erwarten, hat er den geographischen Vorteil auf seiner Seite... das könnte gefährlich werden... un.' überlegte sich Deidara, als er die gewaltige Sandmauer vor ihm musterte. Gaara formte seinen Sand nun zu krallenartigen Gebilden, welche den Nukenin durch die gesamte Stadt jagten. Deidara war keine Pause vergönnt. Egal wohin er floh, der Sand verfolgte ihn. Gerade flog er durch eine enge Gasse, um den Sand hinter ihm zu entkommen, als vor ihm ebenfalls eine Kralle auf ihn zuraste. Mit einer neunzig Grad Kehrtwende schaffte er es, dem Sand nach oben auszuweichen. Aus seinen Beuteln holte er wieder die altbekannten Figuren hervor. Diesmal sahen sie jedoch etwas anders aus. Anstatt zwei Flügeln, hatte diese hier vier Stück. Seine Hände schnellten nach vorne und augenblicklich schossen die Vögel auf ihr Ziel zu.

'Die hier werden schneller sein, als vorherigen, un.' dachte Deidara als er die weißen Bomben mit dem Siegel vergrößerte. Gaara versuchte, die Kraniche mit seinem Sand einzufangen, jedoch wichen diese geschickt aus. Kurz darauf hatten sie auch schon die Entfernung zum Jinchūriki überbrückt und explodierten dann mit einem lauten Knall der die Nacht erhellte.

„Das wars, un.“ flüsterte Deidara und lächelte siegesgewiss. Jedoch wurden seine Erwartungen enttäuscht, als der Rauch sich legte und er eine große Kugel aus Sand in der Luft entdeckte. Über dieser schwebte ein einzelnes Auge.
 

„Hm, diese Sphäre beschützt wohl das innere. Das er sich gegen meinen Angriff noch verteidigen konnte, ist ziemlich beeindruckend, un.“ sagte der Akatsuki anerkennend. Allerdings achtete er einen Moment lang nicht auf seine Umgebung. Eine Schatten legte sich über ihn und als einen Blick über die Schulter warf, entdeckte er eine riesige Welle aus Sand die ihn zu verschlucken drohte. Eine Stimme, die von überall her zu kommen schien sprach vernichtend „Sabaku Rō“.
 

Das Sandgefängnis schloss sich und zerdrückte den Vogel von Deidara. Dieser jedoch hatte es eben noch geschafft, aus einer noch freien Öffnung nach draußen zu fliehen, bevor der Sand ihn fangen konnte. Unglücklicherweise wurde er selbst jetzt noch von einem Sandstrahl verfolgt, der seinen Arm einschloss. Deidara schaute zu seinem Feind hinauf und erkannte ein Loch in dessen Sandschild. Ganz langsam führte Gaara seine Hand nach vorn. Flüsternd sprach er „Sabaku Kyū“ und ballte seine Hand zur Faust. Der Nuke Nin verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als er spürte, wie sein linker Arm vom Sand zerquetscht wurde. Immer noch fallend erschuf er mit seiner verbleibenden Hand einen weiteren Vogel auf den er seinen Sturz abfing und den restliche Sand abschütteln konnte, welcher versuchte hatte, nun auch seinen restlichen Körper zu umschließen.
 

„Du bist gut....un.“ sagte er leise zum Windschatten, während er seinen kaputten Ärmel begutachtete . Danach schaffte der Akatsuki erst einmal etwas Abstand zwischen sich und seinem Gegner, damit er nachdenken konnte.

'Dieser Sand, mit dem er sich schützt und mit dem er auch meinen Arm vernichtet hat, ist anders als der normale Wüstensand. Er ist viel schneller und stärker. Das heißt also, das dies der Sand ist, den er immer in seinem Kürbis mit sich herum trägt. Wahrscheinlich hat er ihn über viele Jahre hinweg mit Chakra getränkt. Eine ultimative Verteidigung, die in einem Augenblick auch zum tödlichen Angriff ansetzen kann. Äußerst künstlerisch, muss ich zugeben. Hm, daher stammt wohl auch das Loch in seinem Schild.' überlegte sich Deidara. Dann musste er einen weiteren Sandstrahl ausweichen. Seine Vermutung wurde bestätigt, da dieser Sand tatsächlich um ein Vielfaches schneller war als der andere Sand. Die Hand, welche er in seine Beutel gesteckt hatte, holte er nun wieder hervor.
 

'Er war stärker als ich gedacht habe. Nichts desto trotz werde ich dieses Dorf zerstören.'

Aus dem Augenwinkel bekam er mit, das sich auf den Dächern der Gebäude nun Shinobi positionierten, die ihren Kazekage anfeuerten und außerdem Balllisten auf den Gebäuden aufbauten.

„Von unten gestört zu werden, würde in der Tat den ganzen Spaß verderben... Dazu kommt... das ich es langsam Leid bin, in dein ausdrucksloses Gesicht zu blicken.“

Deidara streckte seine Hand nach vorne und eine weitere Lehmfigur kam zum Vorschein. Diese schwebte ein paar Meter nach vorne, bevor sie zu einer gewaltigen Größe anwuchs. Die Flügel der weißen Puppe waren zu beiden Seiten ausgestreckt und ein unheimlicher Mund war weit geöffnet. Geschockt schaute Gaara mit an, wie diese jetzt auf das Dorf zuraste. Ein Schweif bildete sich um sie, als sie hinab fiel.

„Haha, Ich erstelle meine Spezialitäten, in dem ich meine Hand explosiven Lehm essen lasse und dann Chakra hinzufüge. Von all den Dingen, die ich erschaffen kann, ist diese C3-Bombe mein größtes Meisterwerk, un“ erklärte der Akatsuki ruhig. Dann fügte er laut hinzu. „Kunst ist eine Explosion! Katsu!“
 

Eine gewaltige Explosion erhellte die Nacht und ein ohrenbetäubender Lärm folgte der Schockwelle. Der gigantische Sprengungskegel drohte das gesamte Dorf in Schutt und Asche zu legen. Doch glücklicherweise hatte es Gaara im letzten Augenblick noch geschafft, eine riesige Sandkuppel zu erschaffen, welche die Explosion abfing. Erleichtert atmete Gaara auf, als er sah, das er Suna und die Bewohner vor Schaden bewahren konnte. Ein Schweißtropfen lief ihm über die Stirn. Diese Verteidigung hatte ihm fast all sein Chakra gekostet. Doch ihm blieb keine Zeit zum ausruhen.
 

„Hehe, in Reichweite, un.“ hörte er seinen Feind rufen und kurz darauf sah er einen Vogel neben seinem Gesicht auftauchen. Augenblicklich detonierte dieser, aber Gaaras Sand beschützte ihn auch dieses mal. Innerhalb der Kugel wollte sich der Jinchūriki eine neue Strategie zurecht legen, mit der er diesen Kampf gewinnen konnte. Jedoch war er bereits in Deidaras Falle getappt. Entsetzt schaute Gaara mit an, wie sich winzige Löcher in seinem Schild bildeten. Der Sand hatte an dieser Stelle eine hellere Farbe angenommen und man konnte vereinzelt weiße Punkte erkennen. Kurz darauf kamen etliche kleine Würmer durch den Sand hervor. Dem Kazekage blieb keine Möglichkeit mehr zu reagieren, als diese in der Kugel explodierten. Die Sphäre wurde deformiert und viele Beulen bildeten sich. Der schützende Sandschild fiel in sich zusammen, sodass man jetzt sehen konnte, wie Gaara schlaff in der Luft schwebte. Mit der letzten Kraft die er noch hatte, manövrierte er die Sandkuppel weg vom Dorf, damit niemand verletzt wurde. Dann wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel leblos in Richtung Boden.
 

'Hm... wie nicht anderes vom Kazekage zu erwarten, benutzt er seine letzten Reserven dazu, um das Dorf zu beschützen. Dabei wäre es viel einfacher gewesen, den Sand einfach herunter fallen zu lassen. Naja, was solls.' dachte sich Nuke Nin und fing mit seinem Vogel den stürzenden Gaara auf.

„Ihn lebend zu fangen war am Ende doch schwerer als erwartet, aber meine Arbeit hier ist erledigt. Mission erfolgreich, un. Ich sollte mich beeilen, ansonsten wird mir Sasori noch böse sein, das ich ihn hab warten lassen.“ mit diesen Worten flog er mit seinem Adler aus der Stadt heraus, während er den etwas penetranten Geschossen auswich, welche nun von den Ninjas auf ihn abgefeuert wurden.
 

Nachdem er die Stadtmauer hinter sich gelassen hatte, landete er wieder auf den Wüstenboden. Sasori, welcher bis jetzt im Schneidersitz auf dem Boden gesessen hatte, erhob sich nun.

„Das hat ziemlich lange gedauert... Du weißt doch, wie sehr ich es hasse zu warten.“ sagte er zu seinem Partner, der nun von seinem Vogel herunter sprang und sich neben den Puppenspieler stellte.

„Der Jinchūriki war stärker als erwartet, un.“ erwiderte Deidara.

„Deshalb habe ich dir gesagt, du sollst dich besser vorbereiten.“

„Jaja, ich habs schon kapiert. Lasst uns von hier verschwinden, bevor wir noch von irgendjemanden gestört werden.“ entgegnete der Blonde nun etwas genervt. Er wollte es nicht zugeben, aber der Kampf vorhin hatte ihm wirklich sehr viel abverlangt. Zwischendurch hatte er sogar daran gezweifelt, das er siegreich sein würde. Aber im Endeffekt zählte nur das Ergebnis.

Sasori nickte und machte sich dann mit Deidara auf den Weg zu ihrem Versteck, das im Flussland sich befand. Etwas besorgt schaute Sasori auf den Armstumpf seines Gefährten. „Geht das da?“

„Ach, das ist nur eine Kleinigkeit, un.“ antwortete der Angesprochene. Eigentlich war es eine Lüge. Der Verlust seines Armes pisste ihn schon ziemlich an, um mal ehrlich zu sein.

„Hm...wie du meinst. Trotzdem werde ich dir später einen künstlichen Arm bauen.“

Deidara freute sich innerlich, das sein Freund sich solche Sorgen um seine Verletzung machte. „Danke, Sasori no Danna.“

Schweigend setzten die Akatsuki ihren Weg fort...
 

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Fortsetzung folgt...

Reunion

Moin meine lieben Leser. Lange hats gedauert, aber nun kommt endlich das nächste Chapter. Warum hat es so lange gedauert?? Nun ja, ich war im letzten Moment im Umzugsstress und dann habe ich ja auch noch Schule. Zwei Wochen lang konnte ich überhaupt nicht schreiben, weil ich keinen Computer hatte. Ich hoffe man verzeiht es mir. Leider muss euch gleich dazu sagen, das das nächste Chapter ähnlich lange auf sich warten lassen wird, weil ich meinen BLF Prüfungen in einer Woche habe. Naja, mal sehen..
 

Have fun by reading.
 

Reunion
 


 

Die Sonne stand hoch am Horizont und die Hitze prallte unbarmherzig auf die sandige Landschaft rund um die Nabradia Festung nieder. Die Grenzanlage war riesig. Von der gelb-braunen Farbe her zu urteilen, bestand sie aus einer Art Sandstein. Der äußere Verteidigungswall umgab die Fläche der Garnison in einem großen Achteck. An den Ecken befand sich jeweils ein hoher Verteidigungsturm und auf den breiten Zinnen hatten etliche Bogenschützen Platz, um den Feind mit einem tödlichen Pfeilhagel niederzustrecken. An der Nord-, Süd-, Ost- und Westmauer befanden sich stark befestigte Tore. Von diesen Toren aus gingen innere Wälle bis zur Mitte der Festung hin und teilten die gesamte Anlage somit in fünf Bereiche. Im Südosten und Südwesten standen die Kasernen. Hier befanden sich die Soldaten; stets in Alarmbereitschaft, um ihre Heimat vor Eindringlingen zu schützen. Im Nordosten standen Silos für die Nahrungsmittelvorräte und unzählige andere diverse Lager. Eine grüne Oase sorgte für die nötige Wasserversorgung und auch für Holz; ein äußerst knapper Rohstoff in der kargen Wüstenlandschaft des Windreichs. Nordwestlich hatte die Zivilbevölkerung, welche aus den umliegenden Dörfern hierher gebracht wurde, ihre Unterkünfte.

Das Zentrum der Garnison bildete eine große Burg. Ein gewaltiger Turm schoss von dort aus in den Himmel hinein. Er wurde in der Blütezeit des Reiches vom zweiten Kazekage mit Hilfe des Tsuchikage, welcher damals zu den verbündeten Sunas gehörte, gebaut. Er bestand aus einem harten weißen Gestein, welches man als Todesstein bezeichnete, und aus den seltenen Metallen Adamantite und Orichalcum, welche ein Geschenk des Erdreichs waren, denn nur dort konnte man diese extrem kostbaren Erze überhaupt schürfen und weiterverarbeiten. Wegen seinem silbrigen Glanz nannte man ihn im Volksmund "Elfenbeinturm". Sein richtiger Name lautete jedoch Senzaikyou.

Mit ihm war es möglich, eine Barriere um das gesamte Gebiet zu errichten. Diese verhinderte, dass die Projektile von Belagerungswaffen oder auch Explosionen, dem Wall etwas anhaben konnten. Nur wenn es dem Feind gelang, die Ninjas zu töten, welche den Bannspruch aufrecht erhielten, konnte man die Barriere auflösen. Ein anderer hilfreicher Effekt dieses unsichtbaren Schutzwalls war es, dass man es sofort merkte, wenn jemand unerlaubt die Grenzen zum Reich des Windes überschritt. Dadurch konnte man jeden Eindringling auf der Stelle orten und gegebenenfalls töten, beziehungsweise gefangen nehmen.

Den Verteidigern, welche vor einigen Tagen die Nabradia Feste erreicht hatten, waren Dank des Senzaikyou bereits zwei Konoha Shinobis ins Netz gegangen...
 

„Wir sind in friedlicher Absicht hier." versuchte Kakashi Hatake die Suna Nins zu überzeugen.

Vor nicht einmal einer Stunde hatten er und Yamato die Grenze überquert und waren auch schon prompt in ein Hinterhalt geraten. Ehe sie sich versahen, waren sie gefesselt und jeglicher Waffen entledigt. Abgesehen davon, das es den Weißen Reißzahn ziemliche störte mit anzusehen, wie sein kostbares Tantō zum Spielzeug dieser Stümper wurde, fragte er sich ernsthaft, wie man sie nur so schnell entdecken konnte; schließlich waren sie ja eigentlich Profis und hatten auch kein Aufsehen erregt. Die ganze Angelegenheit war wirklich mehr als dubios.
 

„Tze. Wieso sollte ich euch Abschaum aus Konoha auch nur ein Wort glauben?!“ fragte der Anführer des Trupps abfällig.

„Wir haben rein gar nichts mit Orochimaru zu tun, falls ihr das denkt.“ erklärte der Copy Nin der Wahrheit entsprechend.

„Hahaha, wers glaubt....“

„Spart euren Atem, Senpai. Die hören ja eh nicht auf euch.“ mischte sich Yamato nun leise mit ein. Kakashi blickte seinen Freund kurz an und nickte dann nur stumm.

„Fukutaichō. Was geschieht jetzt mit den Gefangenen?“ fragte einer der Shinobi ihren Anführer.

„Hm, wir werden sie zum Sōtaichō bringen. Sie soll über alles weitere entscheiden. Los Männer! Lasst uns keine Zeit verlieren.“
 

Wie befohlen, brachte man Kakashi und Yamato zur Nabradia Festung. Ihre Gesichter ließen nicht die geringste Gefühlsregung anmerken, aber innerlich staunten sie jedoch sehr über die gewaltigen Ausmaße der Garnison. Es war ein architektonisches Meisterwerk; sowohl schön anzusehen wie auch beinahe uneinnehmbar.

Die Gefangenen wurden nun über einen langen Gang im zweiten Geschoss der Burganlage geführt. Die Männer stoppten vor einer Tür aus massiven Ebenholz. Zwei hochgewachsene und muskulöse Wächter standen mit verschränkten Armen vor der Tür. An ihren Gürteln war jeweils ein langes Katana befestigt.
 

„Euer Name und euer Anliegen!“ sprach einer der Wachen mit lauter Stimme.

Der Anführer des Trupps nahm Stellung ein und antwortete „Kira, Fukutaichō der 3. Einheit unter Ichimaru-taishō. Wir haben zwei Konoha Shinobis an der Südost-Grenze gefangen nehmen können. Ich erbitte eine Audienz beim Sōtaichō, um über das weitere Verfahren bezüglich der Eindringlinge in Kenntnis gesetzt zu werden.“

Der Wächter drehte sich um und öffnete die Tür einen Spalt breit, sodass er in den Raum hineingehen konnte. Mit gedämpfter Stimme gab er das wieder, was Kira soeben gesagt hatte. Kakashi konnte eine weibliche Stimme sprechen hören. „Gut, bringt sie herein.“

Der Mann kam wieder aus dem Zimmer heraus. Mit einem Blick zu seinem Kollegen gaben sie den Weg frei. Der Leutnant betrat nun selbst das Zimmer; gefolgt von zwei seiner Leute, welche die Gefangenen grob vor sich her schoben.
 

Der Raum war ziemlich groß. Auf einem breiten Tisch waren etliche Karten ausgerollt auf denen man viele verschieden Kampfszenarien simuliert hatte und auf denen strategisch wichtige Punkte markiert worden waren. Durch das geöffnete Fenster drang ein kühler Luftzug hinein. Kakashi sah nun zu der Person, die auf einen weichen Ledersessel hinter dem Tisch saß. Ihre Blicke trafen sich. Kakashi traute seinen Augen nicht. Konnte dies tatsächlich wahr sein? Eine volle Minute lang starrten sich die beiden nur wortlos an, bis die Frau schließlich mit unsicherer Stimme fragte. „Ka-Kakshi? Seit ihr es wirklich?“

Nun lächelte der Copy Nin hinter seiner Maske. „Sakura! Wie froh ich doch darüber bin, das es dir gut geht. Ja, ich bin es.“

Tränen sammelten sich in den Augen der Kunoichi. Nach all den Jahren sahen sie sich endlich wieder. Sakura hatte schon befürchtet, dass er womöglich bei dem Angriff von Orochimaru vor drei Jahren gestorben sei. Sie schaute auf die Handfesseln von ihrem alten Sensei. Leise seufzte sie.

„Nehmt die Fesseln von den beiden und verlasst dann den Raum. Ich möchte alleine mit ihnen sprechen.“

„Aber Haruno-sōtaichō! Diese Ryoka sind Konoha Nins; unsere Feinde. Wir können euch doch-“ versuchte Kira entrüstet zu erwidern, wurde jedoch unterbrochen.

„Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“ Sakuras Stimme war leise, man konnte jedoch deutlich heraus hören, dass sie keine weiteren Wiederworte dulden würde.

Hastig verbeugte sich sich der Leutnant der 3. Division vor dem Kommandant-General. „Entschuldigt, das ich eure Order in Frage gestellt habe. Es wird nie wieder vorkommen.“

Nachdem sie Kakashi und Yamato von ihren Fesseln befreit hatten, legte Kira noch einen braunen Beutel auf den Boden, in welchen sich die in Verwahrsam genommen Waffen befanden. Dann verbeugten sie sich noch einmal und verließen eilig den Raum.
 

„Ah, schon viel besser.“ sagte der Copy Nin während er sich die Handgelenke rieb. Geschickt fing er sein Tantō auf, das ihm von Yamato zugeworfen wurde, welcher sich nun lässig an die Wand lehnte. Kakashi musterte nun eindringlich die Frau hinter dem Schreibtisch. Obwohl sie saß, konnte er er feststellen, das sie ganz schön gewachsen war. Ihre langen rosafarbenen Haare fielen locker über ihren Rücken. Die türkisgrünen Augen glänzten wie Smaragde und ihr Gesicht schien fröhlich. Die Kleidung bestand aus einem eleganten schwarzen Kimono über den sie einen weißen Haori trug, welcher ihren Kommandanten-Status signalisierte. Außerdem fiel Kakashi noch der Ring an Sakuras Hand auf.

'Wie schnell doch die Zeit vergeht...' dachte der Copynin nostalgisch und erinnerte sich schmunzelnd an die vergangenen Jahre.
 

„Wie ich sehe, hast du dich sehr verändert. Das kleine Mädchen von damals, welches kein Selbstvertrauen besaß, gibt es nicht mehr. Aus dir ist eine starke, selbstbewusste und wunderhübsche Kunoichi geworden. Du hast sogar eine der ranghöchsten Positionen im Militär inne... Es macht mich ziemlich stolz, dich so zu sehen.“ Kakashi lachte leise. Dann fuhr er fort. „Verzeih mir, das ich mich erst jetzt melde....“

Sakura erhob sich von ihrem Stuhl und ging um den Tisch herum. Ohne Vorwarnung fiel sie ihrem alten Sensei schluchzend um den Hals. Oft hatte sie sich schon vorgestellt, wie es wohl sein würde, wenn sie ihre alten Freunde wiedersehen würde. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, nicht zu weinen; sie wollte keine Schwäche zeigen. Doch jetzt, da Kakashi tatsächlich vor ihr stand... ihre Gefühle überschlugen sich. Sie war so glücklich. Vor ein paar Tagen erst hatte Gaara ihr den Heiratsantrag gestellt und nun traf sie sogar ihren tot geglaubten Lehrer wieder.

„Sensei... ich habe euch ja so vermisst.“ sprach sie leise.

Der Grauhaarige erwiderte die Umarmung. „Ich dich auch. Damals habe ich mir solche Sorgen um dich gemacht...“

Er schob die Frau nun sachte von sich und sah ihr tief ins Gesicht. Mit der rechten Hand wischte er ihr eine Träne vom Gesicht. „Eine so schöne Kunoichi sollte nicht wegen jemanden wie mir weinen.“ sagte er freundlich.

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf Sakuras Gesicht.'Er ist immer noch der selbe....Er sorgt sich um alle und kümmert sich stets zuerst um die anderen.'
 

Ein Räuspern lenkte die Aufmerksamkeit der zwei auf eine Person, die sie schon ganz vergessen hatten. „Senpai, ich weiß, ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen, aber wir haben eine wichtige Mission hier zu erledigen und die Zeit spielt gegen uns.“

„Hm, ich schätze, du hast Recht.“ antwortete Kakashi langsam.

Sakura bot ihren Gästen zwei Stühle an und setzte sich dann auf ihren eigenen, um den Worten der Shinobi zu lauschen.
 

„Also... um was geht es? Und überhaupt; Zu welchen Dorf gehört ihr nun eigentlich, wenn ihr keine Konoha Nins mehr seit?“ fragte die Puppenspielerin interessiert.

„Also, ich versuche mich kurz zu fassen. Nachdem Orochimaru die Macht an sich gerissen hatte, gründeten diejenigen, denen es gelang zu fliehen, eine Widerstandsbewegung, mit dem Ziel, die hinterhältige Schlange aus unseren Dorf zu vertreiben und den normalen Zustand wieder herzustellen. Lange Zeit haben wir im Geheimen spioniert und sabotiert. Vor etwa eineinhalb Jahren gelang es mir, Jiraiya von den Densetsu no Sannin ausfindig zu machen, der uns seine Hilfe im Kampf gegen Orochimaru zugesprochen hat. Leider mussten wir feststellen, das der Hebi nicht unser einziger Feind ist. Laut den Informationen Jiraiya-samas, gibt es eine Organisation namens Akatsuki. Diese besteht aus den gefährlichsten Nuke Nins Kakurezato. Sie sind alle mit dem S-Rang im Bingo Buch verzeichnet. Ihr Erkennungszeichen sind schwarze Roben mir roten Wolken und großen Strohhüten.“
 

Sakura, welche bis jetzt nur stumm den Bericht des Grauhaarigen zugehört hatte, blickte überrascht auf und starrte Kakashi nun mit verblüfften Augen an.

„Ah, wie ich sehe, erinnerst du dich. Ja, der Junge, der mich vor drei Jahren vor Zabuza gerettet hat, gehört auch zu dieser Organisation.“

„Aber wenn sie unsere Feinde sind, wieso haben sie uns dann geholfen? Das ist doch paradox. Was ist ihr Ziel?“

Der Weiße Reißzahn seufzte verdrießlich. „Nun, das ist ja gerade der springende Punkt... wir wissen nicht genau, was Akatsuki vorhat. Was wir jedoch wissen ist, das sie für ihr Vorhaben die neun Bijūs benötigen, die in den Jinchūrikis gebannt wurden.“

Bei diesen Worten krallte die Suna Nin unwillkürlich ihre Hände zusammen. Wenn das wahr ist, dann schwebt ihr geliebter Gaara in ernsthafter Gefahr... Sie hatte ja selbst miterlebt, zu was die Mitglieder dieser Organisation fähig sind.

'Oh bitte, bitte lass es Gaara gut gehen...' flehte sie inständig.

„Ich gehe mal davon aus, das du über die Bedeutung der Jinchūrikis Bescheid weißt.“

Ein zögerliches Nicken seitens Sakura bestätigte die Vermutung Kakashis. Dann fuhr er fort.

„Nach unseren Informationen, konnten sie bereits sieben Bijūs extrahieren. Es gibt deshalb nur noch zwei weitere. Einer ist davon Naruto-“ Sakura runzelte ungläubig die Stirn. Was machte dies für einen Sinn? „Bevor du mich fragst; ich habe selber keine Ahnung. Wir können nur Vermutungen bezüglich Naruto aufstellen. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Auf jeden Fall sollte sich der Shukaku no Jinchūriki im Windreich aufhalten. Deshalb muss umgehend der Kazekage davon unterrichtet werden, damit diese Person geschützt wird. Wir dürfen nicht zulassen, das Akatsuki ihr Ziel erreicht!“
 

Ein leichtes Grinsen zog sich über Sakuras Gesicht. Kakashi schaute sie angehobener Augenbraue fragend an. „Zufälliger Weise ist der Kazekage und der Jinchūriki ein und die Selbe Person. Ich werde sofort einen Boten nach Suna schicken, damit Gaara-kun gewarnt wird. Ich selbst muss jedoch hier bleiben und die Grenzen sichern...“

Der Hatake nickte verständlich. „Wie zu erwarten, geht man davon aus, dass Orochimaru das Windreich angreifen könnte, ne? Besser Vorsicht als Nachsicht...Wie auch immer. Tatsächlich ist das Ziel des...Hokage“, Kakashi spie diese Worte verächtlich aus, „das Land des Regens zu erobern. Es ist selbst uns unklar, weshalb er gerade eine so kleine Nation angreift. Jedoch ist es gut möglich, das er seinen Krieg auf das Kaze no Kuni und das Tsuchi no Kuni ausweitet, sobald Ame gefallen ist.“
 

Sakura faltete die Hände vor ihrem Gesicht zusammen und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Hinter ihr schoss ein ein brauner Vogel am Fenster vorbei, welcher aufgrund seiner Schnelligkeit aber nur als schwarzes Flimmern zu erkennen war...
 

„Wenn das so ist, wäre es vielleicht schlau, wenn wir uns mit dem Anführer von Amegakure in Verbindung setzen, um eine Allianz gegen Orochimaru zu schmieden.“ sprach die Frau schließlich.

„Jiraiya-sama ist bereits nach Ame aufgebrochen, damit er sie vor dem drohenden Angriff des Hebis warnen kann. Die Freiheitskämpfer werden alles in ihrer Macht stehende tun, um zu verhindern, dass dieses Land auch noch in die Hände des Verräters fällt. Wenn Suna uns im Kampf unterstützt, haben wir eine reelle Chance, Orochimaru ein für alle mal den Gar auszumachen und den Frieden wieder herzustellen.“
 

Bevor die Rosahaarige antwortete, nahm sie erst mal einen großen Schluck kühlen Tee aus ihrer Tasse.

„Ich kann zwar nichts versprechen, aber ich denke, dass ihr auf uns zählen könnt. Allerdings hat dies der hohe Rat von Suna Gakure zu entscheiden und nicht ich. Ich werde jetz-“
 

Weiter kam sie nicht in ihrem Satz, da auf einmal die Tür aufgeschlagen wurde und ein nach Atem ringender Suna Nin ins Büro hinein gestürzt kam, dicht gefolgt von den beiden Wächtern, welche ziemlich verärgert darüber waren, dass man sie einfach so überrumpelt hatte.

„Haruno-sōtaichō! Bitte verzeiht mein unhöfliches Eindringen, aber etwas schreckliches ist passiert. Kazekage-sama....Kazekage-sama...“

„Was? Was ist mit Gaara-kun?“ fragte Sakura ungeduldig.

Niedergeschlagen senkte der junge Mann seinen Blick „Kazekage-sama wurde vor zwei Tagen in ein Gefecht verwickelt und... entführt.“
 

Der Schock war Sakura deutlich ins Gesicht geschrieben. Der Griff um ihre Tasse verkrampfte sich, bis das Keramikgefäß schließlich zerbarst. Die kalte Flüssigkeit wurde über den gesamten Tisch verteilt und klirrend flogen einige Scherben durch den Raum. Warmes Blut floss aus ihrer rechten Faust und tropfte auf die dunkle Tischplatte. Eine Welt brach für sie zusammen... das konnte nicht wahr sein... nein, das durfte nicht wahr sein! Wieso ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo ihr Leben doch gerade so gut lief? Warum gönnte Kami ihr kein Glück?! Was für ein krankes Spiel war dies?!? Es war nicht fair!

Verzweifelt vergrub sie das Gesicht in ihren Händen. Flüsternd sprach sie den Namen ihres Geliebten. Dicke Tränen liefen über die Wangen und die Finger und landeten wie das Blut auf dem Tisch.
 

„Akatsuki hat also schon zugeschlagen.“ murmelte Yamato leise. „Senpai. Wir dürfen keine Zeit verlieren! Noch haben wir vielleicht eine Chance...Wir müssen sie verfolgen und den Kazekage zurückbringen.“

„Ja...“ erwiderte der Angesprochene knapp. Sein Blick ruhte nun auf seiner ehemaligen Schülerin. Er ging um den Tisch herum und legte seine rechte Hand auf ihre Schulter. Die Frau zuckte bei der Berührung zusammen und schaute dann unsicher in das Gesicht von Kakashi.

„Keine Sorge, Sakura. Wir werden den Kazekage zurück holen. Yamato und ich werden dich dabei unterstützen, Gaara aus den Fängen Akatsukis zu befreien.“

Die Tränen versiegten allmählich und die Kunoichi zwang sich zu einem bitteren Lächeln. „Ich danke dir, Kakashi.“ sprach sie leise.

Sakura atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen. Nachdem sie ihr verschmiertes Gesicht mit einen Tuch abgewischt hatte, wandte sie sich an den Boten.

„Was steht noch in dem Brief?“

„Man möchte, das ihr sofort die Verfolgung aufnehmt und eurem fähigsten Hauptmann das Kommando hier übergibt. Die Angreifer sind in das Flussreich geflüchtet. Außerdem steht noch geschrieben, das ihr euch im Sektor 12C mit Chiyo-baasama und Temari-sama treffen sollt. Ihr müsstet ungefähr zur selben Zeit dort eintreffen und die Rettungsmission daraufhin zusammen ausführen.“ antwortete der junge Mann hastig. Dann gab er ihr die Schriftrolle. „Ihr könnt alles nochmal nachlesen. Es liegt außerdem eine Karte vom Flussreich bei, mit der ihr euch besser dort zurecht findet.“
 

Sakura nahm das Papier entgegen und überflog noch einmal den Text. Danach begutachtete sie Landkarte, welche sie dann an Kakashi weitergab.

„Also, lasst uns losgehen. Suna zählt auf uns. Wir dürfen nicht versagen... ich darf nicht versagen.“ sagte die Kunoichi und erhob sich. Schnell überprüfte sie, ob sie vollständig ausgerüstet war. Kakashi schnallte sich währenddessen sein Tanto wieder um den Rücken und befestigte die Tasche mit Kunais an seinem Gürtel.

„Von mir aus können wir starten. Ich bin soweit.“ sprach der Grauhaarige dann ruhig. Diese Mission bedeutete nicht nur, dass er Sakura helfen konnte...er würde auch Naruto wieder sehen. Und dieses Mal würde er herausfinden, was der Grund für dessen Handeln war. Er war es Minato schuldig, seinen Sohn wieder auf die Rechte Bahn zurückzubringen... egal was es auch kosten möge.

„Alles klar. Wachen! Ich übergebe den Oberbefehl an Ichimaru Gin von der 3. Einheit. Überbringt Ichimaru-taishō auf der Stelle diese Nachricht; ich habe dafür keine Zeit mehr.“

Nach diesen Worten drehte sie sich um und sprang aus dem offenen Fenster, dicht gefolgt von Yamato und Kakashi. Geschickt landeten sie auf der Straße und rasten nun den Weg in Richtung Osttor entlang. Ihr Haori und ihre Haare flatterten wild im Wind. Sakura schaute auf den Ring an ihrem Finger.

'Halte durch Gaara-kun. Ich komme... ich werde dich retten...'
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Mit gemächlichen Tempo steuerte Tsunade auf das kleine Tor des Dorfes zu. Neben ihr lief ihre Nichte Shizune, welche wie üblich das seltsame Ferkel Ton-Ton in den Armen hielt. In den letzten Tagen hatte die Sannin kaum ein Wort gesagt und blieb bis spät in die Nacht auf, um über ihre Entscheidung nachzudenken. Shizune hatte sie in dieser Zeit öfters gefragt, ob es ihr gut geht. Auch wenn die Blondhaarige sie dann immer versuchte mit einen 'Ja' zu überzeugen, wusste Shizune aber ganz genau, dass ihre Tante hin und her gerissen war. Gerne würde sie ihr helfen, aber leider war es ihr nicht möglich... Diese Entscheidung musste Tsunade ganz alleine treffen; und egal wie sie ausfallen würde, Shizune würde immer hinter ihr stehen.
 

Als sie näher kamen, konnten sie Orochimaru und Kabuto auch schon entdecken, die beide jeweils an einen der Torpfosten lehnten. Wenige Meter vor Orochimaru machte Tsunade halt, der sie nun mit einen neugierigen Blick musterte.

„Hm, Wie hast du dich nun entschieden, Tsunade-hime?“ fragte er grinsend und leckte sich mit seiner langen Zunge über die Lippen.

„Ich werde mit dir nach Konoha Gakure kommen.“ antwortete sie schlicht.

Der Hebi drückte sich vom Pfosten ab, damit er einen geraden Stand einnehmen konnte. „Einfach so?“

„Einfach so.“ bestätigte die Blondhaarige.

Das Grinsen des Sannins gewann noch einmal an Breite. „Das freut mich zu hören. Eigentlich hatte ich irgendwelche... Bedingungen erwartet. Nun denn, ich werde wie versprochen meinen Teil der Abmachung halten. Sobald wir in Konoha angekommen sind, führe ich mein Tensei Jutsu aus, um deinen Mann und deinen Bruder wieder zurück ins Leben zu holen.“

„Das wird nicht nötig sein. Du brauchst sie nicht wiederbeleben.“

„Ach, brauch ich nicht? Darf ich auch erfahren warum? Oder nein, sag es mir nicht. Ich will deine Gründe gar nicht wissen. Du würdest sie mir wohl ohne hin nicht sagen. Also gut. Kabuto, wir gehen.“

„Hai, Orochimaru-sama.“ antwortete der Brillenträger. und stellte sich neben seinen Meister.

„Also, ich geh mal davon aus, das du den Weg selber kennst. Ich geh schon mal vor; schließlich darf der Hokage sein Dorf nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt lassen, hehe. Ich erwartete dich dann. Lass dir aber bitte nicht zu viel Zeit.“

Nach diesen Worten waren die beiden auch schon spurlos verschwunden
 

Ein langer Seufzer entfuhr Shizune. „Bist du dir auch wirklich sicher bei der ganzen Angelegenheit hier? Ich meine, wir können Orochimaru kein bisschen trauen.“

Tsunade ließ sich etwas Zeit, bevor sie schließlich antwortete. „Keine Sorge. Ich hab mir alles genau überlegt. Dies ist der beste Weg.“ Die Blonde wand sich nun von ihrer einstigen Schülerin ab und starrte mit einem unergründlichen Blick in den blauen Himmel.

„Als... Als Nawaki und Dan gestorben sind, dachte ich, das ich so nicht weiterleben konnte; das ich nicht weiter leben wollte. Es war damals eine sehr unruhige Zeit, in der ein Krieg dem anderen folgte. Ich habe wie in Ekstase gekämpft... Die Schmerzen meiner Wunden fühlte ich gar nicht. Erst als die Schlacht vorbei, merkte ich, das ich es wieder einmal nicht geschafft hatte zu sterben...Ich hab mir den Tod so sehnlich gewünscht...ich wollte Dan und Nawaki folgen... Eine jämmerliche Existenz...“ Tsunade machte eine Pause. Dann drehte sie sich um und sah ihrer Shizune in die Augen. „Doch dann bin ich dir begegnet. Du hast mit Dan auch einen wichtigen Menschen in deinem Leben verloren, aber trotzdem hast du gelächelt und gelacht. Dies hat mir neuen Mut gegeben und mich an ihre Träume erinnert... sie wollten Hokage werden, um das Volk und die Menschen die ihnen am Herzen lagen zu beschützen. Nur Dank dir habe ich es geschafft,dieser ewigen Finsternis zu entfliehen und dafür bin ich dir ewig dankbar...“

Die Augen von Shizune füllten sich mit Tränen, so gerührt war sie von den Worten ihres Senseis. „Tsu...nade...sama“ war das einzige was sie heraus brachte.

Tsunade fuhr fort. Deshalb habe ich beschlossen, die Menschen Konohas mit meinen Fähigkeiten und meiner Kraft zu unterstützen. Ich weiß, dass Dan es nicht gewollt hätte, dass ich ihn wiederbelebe... und solange ich ihn in meinen Herzen behalte, ist er eigentlich gar nicht tot.“

Die Brünette wischte sich mit den Händen die Tränen aus den Augen.

„Ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll. Aber egal wohin ihr geht, ich werde euch folgen Tsunade-sama. Vielleicht mag dies seltsam klingen, aber ihr seit in all der Zeit in der wir zusammen unterwegs waren wie eine große Schwester für mich geworden.“
 

Diese Bemerkung veranlasste die Sannin zu einem breiten Lächeln. Sie überlegte kurz. Dann nahm sie die Kette mit den grünen Edelstein von ihrem Hals und legte sie der verblüfften Shizune um. Dann küsste Tsunade sie sanft auf die Stirn. Früher glaubte sie, dass diese Kette verflucht sei, aber sie wusste, dass dies einfach nur lächerlicher Aberglaube war. Tsunade hatte sich selbst Vorwürfe gemacht, dass sie nicht in der Lage, die Personen zu retten, die ihr am wichtigsten waren. Damals war es bequem, ihr Versagen einfach auf die Kette zu schieben. Doch dieses Mal würde es anderes sein; dieses Mal würde sie es schaffen, den Menschen, der ihr am Herzen liegt, zu beschützen. Es gab keinen Platz für Zweifel.

„Diese...Diese Kette....ist sie nicht ein Familienerbstück des Senju-Clans? Ich kann doch ein solches Geschenk nicht annehmen, Tsunade-sa-“ bevor sie zu ende sprechen konnte legte ihr Tsunade den Finger auf den Mund.

„Ich habe dir schon so oft gesagt, du sollst diese Ehrentitel weg lassen.“ Die Sannin schüttelte den Kopf und seufzte demonstrativ. „Hm, außerdem gehörte die Kette mir; also kann ich sie schenken wem ich will....Nee-chan.“
 

Shizune schaute ihren Sensei entgeistert an und hoffte, das sie sich einfach nur verhört hatte. Tsunade hatte schon eine solche Reaktion erwartet und grinste jetzt breit. Die Braunhaarige schalte sich innerlich dafür, die Sache mit '...wie große Schwester...' gesagt zu haben. Sie hätte doch wissen müssen, das Tsunade sie jetzt damit für den Rest ihres Lebens aufziehen würde. Manchmal konnte die Sannin wirklich kindisch sein.

„Hört bitte damit auf, Tsunade-sa-“

„Na, was habe ich dir vorhin gesagt? Keine Ehrentitel mehr. Weder -sama noch -hime oder sonst irgendetwas. Hör auf deine große Schwester, hihi.“

„Tsunade!“ entrüstete sich Shizune nun laut.

„Siehst du? Geht doch.“ sagte die Sannin nun triumphierend.

„Ah, ihr habt mich ausgetrickst.“ meckerte Shizune.

Tsunade streckte ihr frech die Zunge raus. „Nimm doch nicht alles so ernst, Shizune. Naja, genug herumgealbert. Lass uns losgehen.“
 

So machten sich die beiden Kunoichi auf den Weg nach Konoha. Obwohl Shizune die ganze Zeit die Sticheleien ihrer Mentorin ertragen musste, freute sie sich doch sehr, denn so fröhlich hatte sie ihre Tante, oder Schwester, Shizune wusste selbst nicht mehr was sie sagen sollte, noch nie erlebt...
 

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„Haha, was ist denn mit deinen Arm passiert, Deidara-chan? Hat der böse Jinchūriki ihn dir etwa abgebissen?“

„Halt die Fresse du Bastard! Und nenn mich nicht Deidara-CHAN.“

„Ach was ist denn los? Du brauchst doch nicht so zurückweisend sein; schließlich magst du mich doch, nicht wahr, Deidara-chan?“

„Hidan-san. Man ärgert doch einen Krüppel nicht.“

„Wie hast du mich gerade genannt, Tobi?!“

„Ich wollt euch nur verteidigen, schließlich sind wir ja alte Kumpel, Deidara-senpai.“

„Noch ein Wort und du bist tot.“

„Seit still!!! Wir haben keine Zeit zum streiten.Wir müssen den Ichibi extrahieren. Deidara, komm nach der Versiegelung, nach Ame, damit Kakuzu dir einen Ersatzarm annähen kann.“

„Werde ich bei solchen Beschlüssen auch mal gefragt? Könnt ihr nicht alle mal etwas mehr auf eure Gliedmaßen aufpassen?! Ich bin doch kein Ambulanter Krankendienst.“

„Hm, zu was bist du denn sonst nützlich?“

„Sei still Hidan oder ich bring dich um.“

„Haha, das will ich sehen.“

„RUHE!!“
 

Augenblicklich war es still in der dunklen Grotte, sodass Pain mit seinem Genryū Kyū Fūjin beginnen konnte. Nachdem die große Statue erschienen war, sprangen die Akatsukis auf ihre gewohnten Plätze. Außer Deidara, Sasori und Tobi waren alle anderen Mitglieder der Organisation nur mittels dem Gentōshin no Jutsu anwesend. Pain hatte Tobi befohlen, so schnell wie möglich zu diesen Versteck hier zu kommen, nachdem er erfahren hatte, das Deidaras Mission nicht ganz einwandfrei gelaufen ist und man deshalb mit Verfolgern rechnen muss. Zwar war man in der Lage Angreifer sowohl mit Shōten no Jutsu, wie auch mit der fünffachen Barriere aufzuhalten, aber man konnte ja schließlich nicht vorsichtig genug sein. Jeder Fehler konnte bestraft werden und so kurz vor der Vollendung ihrer Pläne durfte sich Akatsuki einfach keine Fehler erlauben. In weniger als einen Wimpernschlag stand der Maskierte dann auch schon in Höhle...
 

„Also, die Versiegelung wird wie üblich drei Tage und Nächte andauern. Danach ziehen sich alle nach Ame Gakure zurück, damit wir über alle weiteren Schritte beraten können.“
 

Nachdem die Worte des Rin'negan Trägers verklungen waren, erhob sich der bewusstlose Körper Gaaras auch schon in die Höhe und wurde kurze Zeit später von der blauen Substanz umschlossen, welche das Bijū in Form einer roten Flüssigkeit aus dem Jinchūriki heraus sog und in den weit geöffneten Mund der Statue saugte.
 

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Es fing bereits an zu dämmern, als Kakashi, Yamato und Sakura in dem Sektor 12C des Flusslandes ankamen. Lange brauchten sie auch nicht auf ihre Verstärkung aus Suna zu warten, da nur wenige Minuten später, bereits Temari und Chiyo eintrafen. Man konnte im Gesicht der blonden Kunoichi den gleichen feurigen Eifer erkennen, wie auch bei Sakura. Beide Frauen waren fest entschlossen, Gaara zu retten; koste es was es wolle. Versagen war keine Option.
 

Geschickt landeten die zwei Neuankömmlinge vor Sakura, welche bereits unruhig hin und herlief. „Temari-chan, Chiyo-baasama, da seit ihr ja endlich!“ begrüßte die Rosahaarige die beiden Frauen.

„Wir sind so schnell gekommen, wie wir nur konnten.“ erwiderte Temari schnaufend.

„Wer ist das?“ fragte die Älteste argwöhnisch, deren Blick auf Yamato liegen geblieben war, welcher gerade einige Landkarten studierte.

„Das ist Yamato. Ich bin ihm und meinem alten Sensei Kakashi in Nabradia begegnet. Sie gehören zu einer Widerstandsbewegung die gegen die Herrschaft von Orochimaru in Konoha opponiert. Eigentlich waren sie mit den Ziel nach Suna gekommen, Gaara vor Akatsuki zu warnen, allerdings war es da bereits zu spät. Deshalb helfen sie uns jetzt, Gaara zu retten. Kakashi kundschaftet im Moment die Landschaft aus. Sobald er zurückkommt, machen wir uns auf den Weg, das Versteck dieser Verbrecher zu finden und Gaara zu befreien.“
 

Die Greisin nickte stumm auf Sakuras Antwort. Dann setzte sie sich auf einen großen Stein und packte eine kleine Schriftrolle aus, welche sie dann langsam beschriftete. Als sie damit fertig war, kam eine weitere Rolle zum Vorschein. Diese rollte sie auf den Boden aus und löste dann mit einen Fingerzeichen das Siegel, sodass ein kleiner mechanischer Vogel erschien, welchem sie das beschriebene Pergament in den Schnabel legte. Nachdem sie den Apparat aufgezogenen hatte, flog er wie auf Kommando auch schon los.
 

Sakura nahm jetzt neben ihrem Senseis Platz.

„Wie ist momentane Situation in Suna?“ fragte sie leise Chiyo.

Die Baba seufzte. „Schlimm... Der Hohe Rat versucht alles, um die aufgebrachten und verunsicherten Menschen zu beruhigen, jedoch sind die meisten Mitglieder selbst ziemlich verzweifelt. Einige forderten, das wir mehr Ninjas zur Rettung des Kazekage schicken, aber dies wurde abgelehnt.“

„Wieso?“

Der Blick in den Augen der Ältesten wurde traurig und mit monotoner Stimme antwortete sie schließlich. „Vor ungefähr zehn Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall im Windreich. Damals herrschte der Sandaime Kazekage, welcher als stärkster Ninja in der Geschichte unseres Landes gilt. Eines Tages war er jedoch spurlos verschwunden. Der Gedanke, dass ein Mensch, der großartig wie er war, entführt oder gar getötet wurde ...Wir haben alle nach unseren Anführer gesucht und vernachlässigten die Verteidigung des Landes, weshalb es feindlichen Nationen gelang in unser Reich einzudringen. Suna versank im Chaos, Anarchie und Verzweiflung. Viele Menschen verloren damals ihre Leben. Ganze Dörfer wurden niedergebrannt. Die Leute versklavt und verkauft. Frauen und Kinder wurden... nein, ich möchte nicht daran denken. Aus diesem Grund will man den Fehler von damals nicht wiederholen.“
 

Ein leichtes Rascheln war im Gebüsch zu hören und kurz darauf sprang Kakashi hervor und landete auf der kleinen Waldlichtung. Er wollte die anderen soeben über die Lage aufklären, als er einen Kunai ausweichen musste, das gefährlich nahe an seinem Kopf vorbei flog.
 

„Du! Ausgerechnet du!Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, meinen Sohn zu rächen... Konohas Weißer Reißzahn!“ sprach Chiyo mit zorniger Stimme und warf bereits weitere Waffen auf den armen Kakashi, der sich in seiner Haut gerade etwas unwohl vor kam.

„Äh, ich bin nicht ganz der, für den du mich hältst.“

„Sei still; es gibt kein Entkommen. Mach dich ber-“

„Chiyo-baasama!“ mischte sich Sakura jetzt ein um das Missverständnis aufzuklären. „Das ist nicht der legendäre Weiße Reißzahn von Konoha, sondern der Copy Ninja Hatake Kakashi.“

Die alte Frau guckte etwas verwirrt. „Häh...?“

„Konohas Weißer Reißzahn hat vor fast dreißig Jahren Selbstmord begangen... jedenfalls stand das so in den Chroniken über die stärksten Ninjas Konohas. Dieser Mann da ist mein ehemaliger Sensei.“ fuhr die junge Puppenspielerin fort.

Kakashi hob die Hand zum Gruß. „Yo!“.

Chiyo starrte den Grauhaarigen noch einen Moment an, bevor sie laut anfing zu lachen. „War nur nen Scherz. Ich hab nur so getan, als wäre ich senil, haha.“

Nun war es der Copynin, welcher die Älteste entgeistert anstarrte. „Ein... Scherz... huh?“ flüsterte er leise zu sich.
 

Yamato war derjenige, der alle wieder zurück in die Realität holte. „Nun Senpai, was habt ihr herausgefunden? Konntet er das Versteck des Feindes orten?“

„Mehr oder weniger. Ich weiß in welcher Richtung es ungefähr liegt. Pakkun sucht gerade nach dem genauen Standort und gibt mir Bescheid, sobald er ihn aufgespürt hat.“

Der Anbu machte einen nachdenklichen Eindruck. „Ich verstehe. Wir sollten die Nacht hier verbringen und uns ausruhen. In der Dunkelheit ist es so schon schwierig genug, das Ziel zu finden, wenn wir es überhaupt wüssten. Ohne die Koordinaten ist es so gut wie unmöglich.“

Kakashi stimmte dem nickend zu, Temari allerdings teilte diese Auffassung ganz und gar nicht. „Wir können doch jetzt keine Pause machen! Je länger wir warten, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Gaara stirbt!“ versuchte sie den anderen aufgeregt klar zumachen.

Überraschenderweise war es Chiyo, die antwortete. „Temari, beruhige dich. Yamato hat vollkommen recht. Außerdem müssen wir damit rechnen, morgen schon gegen diejenigen kämpfen zu müssen, die Gaara entführt haben. Dafür müssen wir ausgeruht sein, oder wir werden sterben.“
 

Etwas widerwillig zeigte die Fūton Spezialistin letzten Endes doch noch Einsicht weswegen die Ninjas nun damit anfangen wollten, ihre Schlafstätte aufzubauen, jedoch wurden sie von Yamato unterbrochen.

„Was ist los?“ erkundigte sich Kakashi.

Der Angesprochene grinste leicht. „Kommt mal alle hierher und lasst mich das übernehmen.“

Nachdem alle der Anweisung mehr oder weniger skeptisch gefolgt sind, fing Yamato damit an, Handzeichen zu formen und Kakashi ging nun ein Licht auf, was sein Freund vorhatte. Als das letzte Siegel geformt war, legte der Anbu die Hände auf den Boden und sagte: „Mokuton: Shichūka no Jutsu“
 

Vor den Augen der staunenden Frauen wuchs ein Geflecht aus Holz aus dem Boden heraus und formte sich zu einen kleinen Haus. Der Copynin kannte dies bereits aus der Zeit, in der er noch Anbu Captain gewesen war.
 

„Unglaublich“ flüsterte Sakura beeindruckt.

Lächelnd betrat Yamato, dicht gefolgt von Kakashi, das soeben geschaffene Haus. Einen Blick über die rechte Schulter werfend, fragte der Copynin. „Wollt ihr da Wurzeln schlagen oder warum kommt ihr nicht rein?“

Daraufhin traten die drei Kunoichi vorsichtig nun ebenfalls in das Haus ein. Es gab zwei Zimmer zum schlafen und eines mit einem großen Tisch, auf dem die Männer bereits ihr Proviant ausgepackt hatten und sich jetzt über ein paar Taktiken unterhielten, wie sie morgen vorgehen wollten.
 

Nachdem Chiyo und Sakura auch am Tisch Platz genommen hatten, sprach die Älteste die Frage aus, die sich Sakura auch schon gefragt hatte. „Das gerade eben war doch das Mokuton, nicht wahr? Es ist lange her, das ich jemanden sah, der es anwenden konnte. Wie kann es sein, das ihr es beherrscht? Seit ihr etwa ein Nachfahre des Shodaime; ein Kind des Senju Clans?“

Yamato lachte verbittert. „Nein, wohl eher weniger. Selbst bei den lebenden Mitgliedern des Senju Clans ist das Bluterbe des Mokutons nicht weit verbreitet... höchstens bei den direkten Nachfahren von Hashirama Senju persönlich könnte vielleicht die Möglichkeit bestehen, das sie es besitzen, da es selten dominant vererbt wird.“

„Und wie ist es dann möglich, dass ihr es habt?“ hakte die Baba interessiert nach.

Der Anbu ließ sich etwas Zeit, bevor er antwortete. „Ich geh mal davon aus, dass ihr den Namen Orochimaru kennt.“ Die Frau nickte. Wer kannte den Hebi schließlich nicht? Die Älteste konnte sich sogar zu den wenigen Personen zählen, welche ihn schon als Kind kannten...

„Er war der beste Kandidat für den Posten des Yondaime Hokage, allerdings gab es damals einen Vorfall in Konoha, welchen den Sandaime dazu veranlasste, Namikaze Minato zum Hokage der vierten Generation zu ernennen und Orochimaru aus Konoha zu verbannen.“ Ein weiteres humorloses Lachen erklang. „Es war kein Geheimnis, dass Orochimaru ein leidenschaftlicher Forscher war, der allen Geheimnissen auf den Grund ging und gerne die verschiedensten Experimente durchführt. Vor allem was die Erforschung der Kekkei Genkais anging. Wahrscheinlich fragte er sich, wie es möglich sein kann, das einige Menschen ein solches Bluterbe entwickeln konnten. Vielleicht waren sie höher entwickelt als normale Menschen oder aber, sie haben ein Kekkai Genkai aufgrund der vorherrschenden Umweltbedingungen ausgebildet. Ähnlich verhält es sich ja bei Tieren und der Mensch ist ja nichts anderes als das am höchsten entwickelte Wirbeltier. Wie auch immer. Eines dieser Experimente war besonderes makaber. Er entweihte das Grabmal von Hashirama Senju um dessen DNA zu entschlüsseln und festzustellen, welche Mutation der Gene dazu geführt hatte, dass er das Kekkei Genkai des Mokuton in sich trug. Als ihm das schließlich gelang, entführte er einhundert Neugeborene und änderte deren Genabfolge auf der DNA so um, das sie in der Lage wären, Mokuton einsetzten zu können. Allerdings starben alle dieser Kinder... bis auf eines.“
 

Nachdem Yamato geendet hatte, trat bedrücktes Schweigen ein. Dann durchbrach Chiyo die Stille. „Es tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen sollen.“ entschuldigte sie sich leise.

„Ach kein Problem. Ich hab gelernt, das, was Orochimaru mir angetan hat, mehr als ein Geschenk zu sehen, anstatt eines Schadens. Man muss halt stets das Positive sehen.“ erwiderte Yamato nun wieder freundlich.
 

Plötzlich erhob sich Kakashi von seinen Stuhl. „Also, ich geh dann mal schlafen. Morgen früh brechen wir auf, sorgt also dafür, das ihr ausgeruht seit.“

Der Mokuton User erhob sich ebenfalls. „Ich werde dem Beispiel des Senpais folgen. Wir sind fast ohne Unterbrechung von Konoha nach Suna und dann noch hierher gerannt. Ich bin hundemüde. Bis Morgen.“
 

Kurze Zeit später verabschiedete sich auch Temari, die bis gerade eben noch mit dem Pflegen ihres Equipments beschäftigt war, sodass Sakura und Chiyo als einzige noch am Tisch zurückblieben. Ein paar Minuten lang sagte niemand etwas. Dann erhob die Älteste das Wort.

„Sei unbesorgt Sakura. Wir werden Gaara schon irgendwie da raus holen. Glaub einfach daran.“ versuchte sie ihre Schülerin etwas aufzumuntern.

Die junge Kunoichi zwang sich ein falsches Lächeln ab. „Danke, Chiyo-baasama. Ich weiß eure Fürsorge zu schätzen, allerdings... ich bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt schaffen kann. Ich meine, was kann jemand wie ich schon gegen einen Feind ausrichten, gegen den nicht einmal Gaara-kun ankommen konnte?“

„Hör mir jetzt mal gut zu mein Kind. Der größte Fehler, den du begehen kannst, ist anzufangen, an dir zu zweifeln. Du musst Vertrauen zu dir selbst und in deine Fähigkeiten haben und nicht immer daran denken, was alles passieren könnte, wenn...? Wenn du ein Ziel anstrebst, wirst du es erreichen. Wenn du gegen einen Feind kämpfst, wirst du ihn besiegen. Und wenn du jemanden beschützen willst, dann wirst du ihn auch retten. Behalte dies stets in Erinnerung und es wird kein Hindernis auf der dieser Welt geben, das du nicht überwinden kannst.“
 

Diese Ansprache hatte die gewünschte Wirkung bei Sakura erzielt. Sie tankte neuen Mut und in ihrem Gesicht konnte man feste Entschlossenheit ablesen. „Vielen Dank Sensei. Wir werden nicht versagen.“

Nun lächelte auch Greisin gutmütig „So ist es richtig. Ach Sakura, bist du eigentlich schon dazu gekommen, die Puppen auszuprobieren, die ich dir überreicht habe?“

„Nein, tut mir Leid. Ich hatte bisher keine Zeit dafür gefunden. Warum fragt ihr?“

„Ich habe dir damals noch nicht alles über dieses Jutsu erzählt... Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen ist das stärkste Puppenjutsu, das es gibt.“ erklärte die Baba.

„Was? Noch stärker als Shirohigi: Jikki Chikamatsu no Shū? Das mag ich kaum glauben.“ gab Sakura zu bedenken.

„Ja.... viel stärker sogar. Ich bin zwar noch nie dazu gekommen, es zu verwenden, aber du kannst mir glauben. Sag mir Sakura, was für Arten von Puppen kennst du?“

Die Rosahaarige guckte etwas verwirrt. „Arten? Ich dächte nur die aus Holz. Jedenfalls habe ich noch keine anderen gesehen oder davon gehört.“

„Es gibt noch zwei andere Arten von Puppen. Beide werden unter die Kinjtsus gezählt; verbotene Techniken. Nur die wenigsten Puppenspieler wissen überhaupt davon. Und noch weniger verwenden oder bauen sie. Was auch gut so ist, wenn man bedenkt...“ Die alte Frau legte eine Pause ein um sich die nächsten Worte zurecht zulegen. „Hm, auf der einen Seite hätten wir da Hitokugutsu; die sogenannten Menschenpuppen. Das sind Puppen, die ursprünglich einmal Menschen waren. Als Grundlage für diese Art von Puppen benötigt man einen toten Körper, dessen Tod nicht länger als 72 Stunden zurück liegen darf. Man muss das Blut ablassen, die inneren Organe entfernen und den Körper reinigen. Danach kann man ihn umbauen; mit Waffen versehen und Rüstungen verstärken. Die ursprüngliche Menschengestalt ist meist noch gut erkennbar. Der große Vorteil hierbei ist, dass sie aufgrund ihres menschlichen Ursprungs ihr Chakrasystem beibehalten, da man dieses nicht entfernt. Deshalb kann man mit ihnen alle Jutsus anwenden, welche sie auch vor ihrem Ableben beherrscht haben... Mein Shirohigi: Jikki Chikamatsu no Shū gehört zu dieser Art von Puppen. Es heißt, Chikamatsus Schüler selbst haben ihn darum gebeten, aus ihren Körpern Menschenpuppen zu bauen, damit sie für immer als eines seiner größten Meisterwerke weiterleben können. Ob diese Geschichte wahr ist, weiß ich nicht. Allerdings kann ich ihre unglaublich Macht bestätigen.“
 

„Was ist die letzte Art von Puppen?“ fragte Sakura wissbegierig.

Chiyo schmunzelte leicht. Sakura erinnerte sie so sehr an ihren kleinen Enkel Sasori. Er war auch immer begeistert, wenn sie ihm etwas über das Puppenjutsu beibrachte...

„Die dritte Art von Puppen sind auch gleichzeitig die Stärksten, aber auch die Gefährlichsten. Man benötigt eine ganze bestimmte Sorte von Holz... Ha, was für eine Ironie des Lebens... Man braucht Holz, welches von jemanden mit dem Mokuton erschaffen wurde. In diesem Holz steckt die Kraft der Versiegelung. Das ist auch der Grund, wieso es eurem Shodaime gelang, die Bijūs zu unterdrücken und zu versiegeln. Auf jeden Fall muss man mit diesem Holz den Grundkörper einer Puppe bauen. Schon allein der Schritt der Beschaffung und Verarbeitung ist ein sehr großer Aufwand. Doch das ist noch lange nicht alles, denn wenn man die Puppe so lassen würde, würde sie sich nur geringfügig von einer normalen Puppe unterscheiden. Der nächste Schritt ist der Schwierigste und Riskanteste, da er nicht gerade ungefährlich ist. Man benötigt ein sehr mächtiges Fūin, das man auf mit Weihwasser gereinigten und purifizierten Boden aufträgt. Und ab jetzt wirds gefährlich. Mit einem komplizierten Jutsu muss man einen Geist aus einer anderen Dimension beschwören, welchenr dann in der Puppe versiegelt wird. Nicht nur, dass man sich bei den Fingerzeichen, wie auch bei der Rezitation der Beschwörungsformel, nicht den geringsten Fehler erlauben darf; wenn der beschworene Geist mächtiger als man selbst ist, übernimmt er die Kontrolle über deinen Körper und verschlingt deine Seele. Der Tod wäre die unweigerliche Folge. Sollte einem jedoch all das gelingen, dann hat man eine Waffe mit ungeheurer Macht erschaffen.“
 

Die junge Kunoichi machte große Augen. „Chiyo-baasama. Kennt ihr eine solche Puppe?“ Sakura wollte unbedingt mehr über dieses spannende Thema erfahren.

„Kannst du dich erinnern was ich dir zu Beginn unseres Gespräches bezüglich Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen erzählt habe?“ fragte die Älteste ihre Schülerin mit ruhigem Ton.

„Ähm, ihr sagtet, das dies das mächtigste Pu- Moment! Sagt nicht, das diese Puppen...“

Obwohl die Kunoichi sichtlich aufgeregt war, ließ sich Chiyo nicht im geringsten aus dem Konzept bringen. „Ganz Recht, Sakura. Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen gehört zu den Konpakukugutsu und ist auch gleichzeitig die einzige dieser Art. Mein Vorfahre, Chikamatsu Monzaemon, war ein sehr guter Freund von Hashirama Senju gewesen. Von ihm hat er sowohl das Holz bekommen, wie auch das Wissen über das Fūin, welches man benötigte. Der Senju Clan und somit auch Konoha waren ja schließlich für ihre enge Freundschaft mit dem Uzumaki Clan, also dem herrschenden Clan des Uzu no Kuni, bekannt. Und dieser wiederum bestand aus den besten Fūin Meister, die Kakurezato je gesehen hatte. Naja, man muss nur mal bedenken, dass sie in der Lage waren, den Kyūbi zu bannen. Mit den Geistern verhält es sich im Grunde ähnlich, wie mit den Bijū. Wenn man will, kann man diese Seelenpuppen auch als eine Art künstlicher Jinchūriki bezeichnen. Wie dem auch sei. Dadurch, das ein Geist in der Puppe versiegelt ist, besitzt die Puppe ein Bewusstsein. Ferner verändert sich die Form des Körpers, den man zuvor aus den Mokuton Holz gebaut hat, so, dass sie dem Aussehen des Geistes in seiner materialisierten Form entspricht. Sie sind deshalb extrem mächtig und besitzen ein enormen Vorrat an Chakra. Sollte die Puppe außerdem zerstört werden, repariert sie sich mit der Zeit neu. Voraussetzung ist nur, das wenigstens ein Splitter noch vorhanden sein muss.“
 

Die rosahaarige Kunoichi kam aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus. „Aber warum um alles in der Welt, habt ihr mir dann etwas so mächtig gegeben. Warum habt ihr es nicht selbst behalten?“

Jetzt seufzte die Baba leise. „Ich hatte ja erwähnt, das die Herstellung extrem riskant ist. Ist eine Seelenpuppe erst einmal fertig, braucht der Schöpfer keine Angst mehr zu haben. Chikamatsu hätte neun dieser Puppen problemlos steuern können; mehr noch als das: Aufgrund ihres Bewusstseins bewegen sich diese Puppen besser, schneller und gezielter als alle andere Puppen. Sie sind vergleichbar mit einem Menschen. Vielleicht auch besser. Sie können sich sogar bisweilen selbst bewegen.“

„Aber wenn sie in der Lage sind, sich selbst zu bewegen, hätten sie ja Chikamatsu töten können, um wieder frei zu kommen.“

Chiyo schüttelte mit dem Kopf. „Nein, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Eine Seele, die einmal unterworfen wurde, wendet sich niemals gegen ihren Bezwinger. Sie können es zum einem nicht und zum anderem verbietet es ihr Ehrgefühl. Hm, wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Sollte jemand anderes als ihr Schöpfer die Seelenpuppe benutzen, würde diese jedoch alles daran setzen, sich der Kontrolle zu entziehen... und dann würde das eintreten, was du vorhin gesagt hattest: Der Benutzer würde mit großer Wahrscheinlichkeit getötet werden. Deshalb muss man als neuer Benutzer den Geist erst unterwerfen. Das ist auch der Grund, warum ich diese Puppensammlung weder gebrauchen noch benutzen kann. Meine alte Seele ist viel zu schwach und gebrechlich, um ein solches Machtringen zu gewinnen.“

„Wenn in der Benutzung dieses Jutsus ein solches Risiko besteht, warum habt ihr mir dann die Puppen gegeben, ohne ein Wort davon zu erwähnen?!“ fragte Sakura nun ziemlich bestürzt.

Die Greisin fasste sich verlegen an den Hinterkopf. „Ich hatte es in der Eile irgendwie vergessen, haha“

Sakura blickte sie entgeistert an. „Vergessen... huh? Dir ist schon klar, das ich hätte drauf gehen können, oder?“

Das Lachen der alten Frau gewann an Lautstärke. „Ach jetzt guck doch nicht so böse. Schließlich lebst du ja noch, haha.“

Die Rosahaarige ersparte sich eine Antwort darauf und stellte stattdessen eine Frage, welche sie schon eine Weile beschäftigte. „Chiyo-baasama, ihr erwähntet vorhin 'Chikamatsu hätte neun Puppen problemlos steuern können'. Aber Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen besteht doch aus zehn Puppen, habt ihr gesagt... was ist dann mit der zehnten Puppe?“

„Nun ja... Weißt du, jeder Künstler strebt nach immer neuen und schwereren Herausforderungen, um seine Fähigkeiten und Künste unter Beweis zu stellen. Manchmal kann es jedoch passieren, dass sie ihre Grenze erreicht haben und ihre Fähigkeiten überschätzen. Dies ist auch meinen Vater Chikamatsu widerfahren. Immer wieder hat er Seelenpuppen erschaffen und immer wieder hat er dabei einen neuen und noch stärkeren Geist als vorher gerufen. Am Ende hat er es einfach übertrieben. Der zehnte Geist war so mächtig, das selbst er ihn nicht unter Kontrolle halten konnte. Er hat tagelang einen spirituellen Kampf gegen ihn ausgefochten und schließlich gelang es ihm sogar, den Geist zu bannen. Er war jedoch so erschöpft danach, das kurz darauf mit einem Lächeln im Gesicht starb.“

„Er hat gelächelt?“ fragte Sakura verwundert.

„Nun, Chikamatsu hat seinen Tod nicht als Niederlage oder als Versagen gesehen, sondern er war stolz auf seine größtes Meisterwerk, welches er in den letzten Momenten seines Lebens geschaffen hatte und für welches er schließlich auch gestorben ist. Mehr hatte er sich nicht gewünscht. Und dieses Meisterwerk hältst du nun in deinen Händen.“
 

Sakura holte jetzt die schwarze Schriftrolle aus ihrer Tasche und betrachtete sie eindringlich. Sie erschien ihr auf einmal geheimnisvoll und gefährlich . Langsam fuhr sie über die schwungvollen Kanji, in denen der Name geschrieben war. Der Gedanke, dass etwas so kleines eine solche Macht besaß, beunruhigte und faszinierte sie gleicher Maßen.

„Ob du sie einsetzen willst oder nicht, ist ganz allein dir überlassen. Ich kann verstehen, wenn du es nicht tust. Das Risiko wäre bestimmt zu hoch.“ sagte die Älteste nachdenklich.

Plötzlich zog sich ein selbstgefälliges Grinsen über das Gesicht der jungen Kunoichi. Chiyo, welche sie aufmerksam beobachtete hatte, schaute sie nun fragend an.

„Risiko, huh? Keine Sorge, Chiyo-baasama. Wenn ich diese Puppen meinen Willen unterwerfen muss, dann werde ich das auch machen. Ganz einfach. Kein 'was wäre wenn'. Außerdem habe eine sehr gut ausgeprägte Mentalität.“

Nun lächelte auch Greisin. Die beiden Frauen unterhielten sich noch einen kurzen Moment, bevor sie sich in ihren Futon Matten legten und auch augenblicklich in einen traumlosen Schlaf hinüber glitten.
 

Die Abreise am nächsten Morgen verlief recht zügig. Pakkun war zur Dämmerung zurückgekehrt und hatte Kakashi über den Standpunkt des Akatsuki Versteckes informiert, weshalb man die fünf Shinobi nun mit beachtlicher Geschwindigkeit von Ast zu Ast springen sah. Jedoch bemerkte niemand den dunklen Schemen, welcher nun in Baumstamm eintauchte...
 

~~~~~~~~~~
 

„Wir bekommen Besuch.“ sprach Zetsu mit tiefer und verzehrter Stimme.

„Wie viele Feinde sind es?“ erkundigte sich der Leader.

„Fünf.“

„Lasst uns diese Technik einsetzen. Ich habe Lust, Jashin-sama endlich mal wieder ein paar Opfer darzubringen.“ meldete sich Hidan zu Wort.

Bevor Pain etwas erwidern konnte, konkretisierte Zetsu die Beschreibung der noch unbekannten Gegnern

„Drei tragen das Stirnband von Sunagakure.“

„Und zwei sind aus Konoha.“

„Konoha?“ wiederholte Naruto überrascht.

„Dann ist es entschieden. Das Jutsu passt eh besser zu dir, wenn man bedenkt, das du den größten Chakravorrat von Akatsuki besitzt. Ich werde trotzdem 50% deines Chakras benötigen, Naruto.“
 

Sowohl Pain, wie auch Naruto schlossen die Augen, um sich vollkommen auf das Jutsu zu konzentrieren, welches aus einem der unnützen Untergebenen von Akatsuki ein genaues Abbild von Naruto erschuf, das diesem im Aussehen und Fähigkeiten fast vollkommen glich und vom Original gesteuert wurde.
 

Wenige Minuten darauf, stand der falsche Naruto bereits am Rande des Waldes und erwartete seine Feinde. Nur einen kurzen Augenblick später erschienen die von Zetsu angekündigten Gegner.
 

„Halt!“ sagte Kakashi laut, als er den neuen Widersacher erblickte und nun aufmerksam musterte. Es war für ihn unmöglich, die Identität festzustellen, da das Akatsuki Mitglied wie üblich sein Gesicht mit einem großen Strohhut und einer Robe mit langen Kragen verbarg.
 

„Wer bist du?“ fragte Kakashi kühl.

„Mein Name hat dich nicht zu interessieren, da du eh hier sterben wirst.“ erwiderte Naruto ungerührt.

Obwohl Kakashi die Stimme nicht kannte, wusste Sakura genau, wem sie gehörte.

„Du... Du bist Naruto. Hab ich recht?“

„Hm, und du bist Haruno Sakura... Schätzt euch als glücklich. Dank dieser Frau kennt ihr nun wenigstens den Namen desjenigen, der euch töten wird.“ Als diese Worte gesprochen waren, zog der Blonde langsam den Hut von seinem Kopf, sodass sein Gesicht offenbart wurde: Azurblauen Augen, lange blonde Haare, markante Gesichtszüge und auf der Stirn prangte der Protektor von Konoha Gakure; jedoch verlief eine lange Kerbe über das Stirnband und das Zeichen hindurch. Es hatte Itachi gehört, allerdings hat Naruto es nach dessen Tod an sich genommen, als Andenken.

Kakashi erkannte in dem jungen Mann sofort seinen ehemaligen Sensei wieder; er war Minato wie aus dem Gesicht geschnitzt. Vor allem diese Frisur und die blauen Augen weckten in dem Copynin Erinnerungen.
 

Die ausdruckslosen Augen des Blonden waren auf die Gruppe von Ninjas vor ihm gerichtet. Im Grunde war dies alles nur ein Psychospielchen, mit dem er ihnen Angst machen wollte. Er wusste genau, dass die Chancen, fünf Gegner, mit nur der Hälfte seines Chakras, zu besiegen, ziemlich gering sein würden. Aber er sollte ja nur genügend Zeit schinden, bis die Extraktion des Ichibi abgeschlossen war. Mehr als ein Tag war bereits seit Beginn der Versiegelung vergangen...
 

Kakashi wollte soeben das Wort an Naruto richten, allerdings kam Temari ihm zuvor. „Du Bastard! Was habt ihr mit Gaara vor?!“ sprach sie wütend.

Der Blonde warf einen flüchtigen Blick auf die zornige Kunoichi, beachtete sie aber nicht weiter, was diese noch mehr in Rage versetzte.

„Du Mistkerl...“ sagte sie verachtend und zückte bereits zwei Kunais, welche sie auf den Feind werfen wollte, allerdings wurde sie von Sakura unterbrochen.

„Lass dich nicht provozieren; Ich weiß, er sieht nicht so aus, aber glaub mir: Naruto ist extrem gefährlich. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren. Im Moment sind wir in der Überzahl. Das verschafft uns einen Vorteil.“ erklärte die Puppenspielerin.
 

Chiyo musterte Naruto ebenfalls eindringlich. „Dieses Kind... Ist es wirklich so gefährlich?“ fragte sie leise Kakashi. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie jemand der jung war, so stark sein sollte, das sie zu fünft vorsichtig sein sollten.

Ruhig antwortete der Copynin, während seine Augen weiterhin auf Naruto ruhten. „Man kann davon ausgehen... Schon allein seine Angehörigkeit zu dieser Organisation beweist dies. Uchiha Itachi war sein Sensei.“

„Das Kind, das seinen eigenen Clan ausgelöscht hat?“

„Ja. Außerdem... ist er der Sohn des Yondaime Hokage und dazu auch noch der Kyūbi no Jinchūriki.“

Die Augen der Ältesten weiteten sich bei der Erkenntnis, welche Gefahr von diesem Gegner ausging.
 

Jetzt wandte sich der Grauhaarige an den Akatsuki. „Ich habe eine Menge Fragen an dich... Naruto.“

„Ich werde aber keine Fragen beantworten...“ gab der Angesprochene ruhig zurück. Dann änderte er jedoch seine Meinung, da er durch Gerede durchaus Zeit gewinnen konnte. Er musste ja keine wichtigen Fragen beantworten beziehungsweise überhaupt die Wahrheit sagen.

„Da ihr den nächsten Morgen eh nicht erleben werdet, glaube ich, es kann nicht schaden, mich ein wenig mit dir zu unterhalten. Es ist ja sozusagen der letzte Wunsch eines bald toten Mannes...“

Einen gewöhnlichen Ninja hätten diese Mordprophezeiungen wahrscheinlich demoralisiert, aber bei jemanden wie Kakashi verfehlte dies seine Wirkung. Er wusste, wie das Spiel gespielt wird.

„Gut. Zuerst möchte ich erfahren, aus welchem Grund du Konohagakure damals verlassen hast.“
 

„Warum? Ich dachte, man hätte bereits herausgefunden, dass ich Itachi beim Auslöschen seines minderwertigen Clans geholfen hatte.“

„Das ist die Geschichte von Danzō; jemanden dem man genauso wenig vertrauen kann, wie Orochimaru. Ich möchte jedoch gerne die Wahrheit erfahren.“

„Die Gerüchte über dich stimmen anscheinend. Du bist ziemlich clever. Nun gut. Was glaubst du, hält ein siebenjähriges Kind an ein Dorf, in dem es tagtäglich fast zu Tode verprügelt wird? Ein unschuldiges Kind, das von allen wie ein Monster behandelt wurde und nicht einmal den Grund dafür wusste. Nichts hat mich an Konoha gehalten. Ich verbinde mit diesen Ort nicht eine schöne Erinnerung. Ihr habt das Andenken meines Vaters, meiner Mutter, sowie des Namikaze und Uzumaki Clans, welche sich für Konoha geopfert hatten, mit Füßen getreten. Sie sind umsonst gestorben, für ein Ort, der nichts weiter als Verachtung verdient. Sollte die Stadt zu Asche verfallen wäre dies der einzige Grund zur Freude für mich.“

Kakashi ließ sich die Erklärung des Blonden durch den Kopf gehen. Das Schicksal des Jungen machte ihn traurig. Er konnte verstehen, weshalb er so gehandelt hatte. Welches Recht besaß Kakashi eigentlich, Kritik daran zu üben oder Naruto nach Konoha zurückholen zu wollen. Er wusste darauf keine Antwort. Noch mehr ärgerte es ihn, das Konoha dies alles hätte verhindern können, wenn man doch nur den letzten Willen Minatos respektiert hätte. Viel wichtiger noch: er hätte es verhindern können, nein, verhindern müssen! Kakashi seufzte verbittert.
 

„Was ist das Ziel von Akatsuki?“ stellte er schließlich die nächste Frage.

„Frieden in Kakurezato.“ erwiderte Naruto schlicht.

„Frieden? Und aus welchem Grund entführt ihr dann die Jinchūriki?“

„So wie die Welt jetzt ist, kann es in Kakurezato keinen Frieden geben. Solange es Menschen gibt, die nach der Macht streben, egal mit welchen Mitteln, wird es letzten Endes immer zum Krieg kommen. Die Jinchūriki wurde schon viel zu oft für diese Zwecke missbraucht. Viel zu oft mussten unschuldige Menschen dafür sterben, dass die Reiche nach der Kontrolle über Bijūs gierten. Deshalb werden wir sie für immer Versiegeln, damit kein Mensch mehr in Zukunft die Bürde eines Jinchūriki zu tragen hat. Wenn dies erreicht ist, werden wir die letzte Phase zum Frieden einleiten... Die Zerstörung aller großen Ninja Dörfer. Wir sind Akatsuki. Und mit uns beginnt für diese Welt ein neuer Tag; Wir läuten den Frieden ein!“
 

Als Naruto die letzte Aussage geäußert hatte, zeigte das Gesicht von Kakashi während dieses Gesprächs zum ersten mal eine Gefühlsregung. Ungläubig blickte er den jungen Mann an.

„Das ist ein Scherz, oder?“

„Ich fürchte nicht. Du solltest keine Fragen stellen wenn du die die Antwort nicht verkraften kannst.“

Er wusste zwar, dass dieses Vorhaben von Akatsuki absurd und schlichtweg wahnwitzig war, aber es beunruhigte Kakashi, mit welcher Endgültig Naruto diese Worte gesagt hatte. Fast so, als hätte er das Urteil eines Gottes verkündet. Allerdings ging der Copyninja nicht weiter darauf ein, da es ihm bewusst war, dass er mit Worten bei Naruto nichts erreichen konnte. Stattdessen stellte er eine weitere Frage.

„Bist du dir im klaren, dass diese Leuten auch dir das Bijū entziehen werden?“

„Ja, das könnte durchaus passieren.“ sprach er so gelassen, als würden sie über das Wetter der nächsten Tage sich unterhalten..

Diesmal war es Sakura, welche das Wort an den Blonden richtete. „Naruto... Ich bitte dich, euch... bitte lasst Gaara frei. Er verabscheut den Krieg mehr als alles andere und er hat die gleiche Kindheit durchgemacht wie du. Wenn es nach ihm ginge, würden alle Nationen friedlich miteinander leben. Er ist keine Waffe, die für den Krieg eingesetzt wird... er ist ein Mensch.“
 

Auf dem Gesicht von Naruto spiegelte sich für einen kurzen Moment Verwunderung wider, jedoch verbarg er sie schnell. Sakuras Worte hatten aber durchaus eine gewisse Wirkung erzielt; vor allem der letzte Satz. Es gab nur wenige Leute, welche die Jinchūriki als Menschen ansahen. Anscheinend gehörte diese Frau mit dazu. Mehr noch: Naruto war dank des Trainings von Itachi dazu in der Lage, die Personen während eines Gespräche wie ein offenes Buch zu lesen, weshalb er auch sofort wusste, das Sakura wohl mehr für diesen Gaara empfand als nur Freundschaft. Trotzdem änderte dies nichts.

„Armes Mädchen... Diese Welt ist so kontaminiert von dieser Gier nach Macht, dass Weisheit ein seltene Tugend geworden. Ich würde lügen, würde ich behaupten, das mich deine Ansichten kalt lassen. Trotzdem... Die Versiegelung hat bereits begonnen...Selbst wenn ich wollte, könnte ich sie jetzt nicht mehr verhindern.“
 

„Dann besteht die einzige Möglichkeit, Gaara noch zu retten, darin, dich zu besiegen.“ stellte Kakashi nüchtern fest. Naruto antwortete nicht darauf, sondern überlegte sich, wie er den Kampf am besten angehen würde. Er beobachtete, wie Kakashi sein Stirnband hochzog und damit sein linkes Sharingan Auge offenbarte. Zuerst einmal würde Naruto einen außer Gefecht setzen und sich dann vom Schwächsten zum Stärksten vorarbeiten.
 

Langsam schloss der Jinchuuriki die Augen und als er sie wieder öffnete, wichen seine Feinde erschrocken einen Schritt zurück. Ungläubig starrte Kakashi den Blonden an.

„Was hat das zu bedeuten?“ fragte er leise.

Statt zu antworten, hob er lediglich seine rechte Hand und zeigte mit dem Zeigefinger auf Temari.

„Zeit schlafen zu gehen...“ flüsterte er.
 


 

Zuerst geschah gar nichts, doch als Temari sich umsah, waren ihren Kameraden plötzlich spurlos verschwunden.

„Was zum...?“ sagte sie verwirrt. Sie wusste nicht im geringsten, was hier vor sich ging. Ein Rascheln im Gebüsch verleitete sie dazu, sich blitzschnell umzudrehen und ein Kunai auf diese Stelle zu werfen. Eine pechschwarzer Rabe flog aus dem Geäst heraus, der wenige Meter vor der blonden Kunoichi landete und sich auf einmal in den Akatsuki verwandelte. Jetzt hatte auch die Suna Nin verstanden, was hier passierte.

„Genjutsu?!“ stellte sie verblüfft fest. Das ist wirklich mehr als schlecht; sie war nie ein Genjutsu Typ gewesen, sondern eher im Tai- und Ninjutsu bewandert.

„Wie bin ich nur in dieses Genjutsu geraten?“ fragte sie sich. Sie konnte sich nicht erinnern, das ihr Gegner irgendwelche Fingerzeichen geformt hatte.

Naruto, fast so, als hätte er ihre Gedanken lesen können, antwortete: „Ich kann meine Illusionen mit nur einem Finger erschaffen. Du hast verloren...“
 

Obwohl die Kunoichi nicht gerade die Beste auf diesen Gebiet war, wollte sie sich so leicht jedoch nicht geschlagen gegeben. Sie sammelte ihr Chakra und schlug die Handflächen gegeneinander. Mit einen lauten 'Kai' setzte sie die Energie frei, um der Illusion zu entkommen. Langsam verschwamm das Bild und ihr Feind löste sich allmählich in schwarze Fetzen auf, welche in die Luft stiegen. Sie dachte schon, das sie es geschafft hätte, aber Naruto hatte es ihr mit Absicht leicht gemacht, um zu testen, wie gut sie war. Er war ein wenig enttäuscht.

Die schwarzen Fetzen veränderten in der Luft ihre Form und verwandelten sich zu etlichen Senbon Nadeln, die nun aus allen Richtungen auf Temari zurasten. Illusion hin oder her; der Schmerz fühlte sich dennoch echt an. Trotzdem verzog die Frau keine Miene, als die Wurfgeschosse sie trafen.

Stattdessen überlegte sie sich, wie sie das Genjutsu jetzt am besten auflösen würde. Bevor sie eine Antwort fand, verwandelte sich der Blonde plötzlich in eine Gestalt, die Temari sehr bekannt war. Unweigerlich wich sie einen Schritt zurück. Die grünen Augen Gaaras blickten sie ausdruckslos an.
 

„Warum? Warum hast du mich nicht gerettet? Wegen dir musste ich sterben.“

Die Kunoichi schüttelte nur apathisch mit den Kopf, unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen.

„Immer seit ihr es, die glücklich sein dürfen, während das Schicksal für mich nur Kummer und Leid vorgesehen hat...“

Eine einzelne Träne kullerte über die Wange von Temari. Die Gestalt Gaaras veränderte sich nun wieder. Sofort wusste die Blonde, was vor sich ging.

„Nein...bitte nicht.“ flüsterte sie vollkommen verängstigt. Erinnerungen aus ihrer Kindheit flogen vor ihrem geistigen Auge vorbei. Bilder der Gewalt, des Blutes. Sie hatte gehofft, nie wieder die Gestalt Shukakus sehen zu müssen. Wie konnte man nur so grausam sein?! Mit mordhungrigen Blick bewegte sich das Bijū nun auf die starre Frau zu. Die Panik war ihr ins Gesicht geschrieben. Langsam erhob es die gewaltige Klaue, um Temari damit zu zerschmettern. Mit den letzten bisschen das sie an Willen noch übrig hatte, sprach sie leise. „Sakura... Chiyo... bitte helft mir.“
 

Im nächsten Augenblick war das Monster auch schon wieder verschwunden und Temari befand sich neben ihren Freunden. Sakura und Chiyo hatten beide die Hände auf ihre Arme gelegt, um ihr Chakra in sie zu leiten. Anscheinend wussten sie, was der blonden Kunoichi widerfahren war. Nachdem sie sich kräftig geschüttelt hatte, beruhigte sie sich wieder und konzentrierte sich auf ihren Feind.
 

Kakashi hatte das Verhalten der Suna Nin genau beobachtet.

„Also beherrscht du das Genjutsu genauso gut, wie Itachi. Kein Wunder, da du ja sein Schüler warst.“ stellte der Copynin nüchtern fest.

Bevor er handeln konnte, setzte Naruto schon zum nächsten Angriff an. Mit unglaublicher Geschwindigkeit flog er durch einige Siegel und aktivierte daraufhin sein Jutsu. „Katon: Gōkakyū no Jutsu“

Ein riesiger Feuerball raste auf die Gruppe von Ninjas zu, allerdings bereitete es ihnen keine Schwierigkeiten, der großflächigen Attacke rechtzeitig auszuweichen. Als die durch das Jutsu resultierende Staubwolke sich gelegt hatte, hörte Naruto das Knistern, welches sich wie das Gezwitscher tausender Vögel anhörte. Kurz darauf wurde die Technik, für die der Hatake berühmt berüchtigt war, sichtbar. In seiner rechten Hand zuckten die grellen Blitzen wild umher. Übermenschlich schnell raste Kakashi auf den Blonden zu. Naruto wollte den Angriff ausweichen, in dem er sich in die Luft rettete, jedoch musste er feststellen, das er seine Beine nicht bewegen konnte. Aus der Erde waren mehrere Holzgeflechte gewachsen, welche sich unbemerkt um sein Bein gewunden hatten und er somit schutzlos dem Angriff ausgeliefert war.
 

„Das wars für dich, Naruto.“ rief Kakashi siegessicher. „Raikiri!“

Der Akatsuki blieb aber unbeeindruckt. Schließlich hatte er fast die selbe Technik erst in seinen letzten Kampf erfolgreich abwehren können. Also formte er die Fingerzeichen und aktivierte das Konter Jutsu: „Fūton: Arashi Kabe“

Augenblicklich wurde der Jinchūriki von einer schützenden Mauer aus Wind umringt, an der das Raikiri, genau wie das Chidori zuvor, einfach spurlos abprallte. Außerdem hatte er mit seinem Wind die Wurzeln an seinen Füßen zerschnitten, sodass er sofort zum Gegenschlag ansetzte, indem er dem Grauhaarigen einen harten Tritt in den Bauch verpasste, der ihn mehrere Meter zurück schleuderte.
 

Naruto blieb keine Zeit zum verschnaufen, da Temari ihren Fächer gezückt hatte und eine Windklinge gegen ihn schickte, die er aufgrund des toten Winkels nicht sehen konnte. Er schaffte es nicht mehr vollständig auszuweichen und trug eine tiefe Schnittwunde an seiner linken Schulter davon. Da es jedoch nicht sein richtiger Körper war, verspürte er keinen Schmerz.
 

Der Blonde musterte nun mit wachsendem Interesse die Waffe der Kunoichi. Es war lediglich ein kleiner, handlicher Fächer. Der Stoff war rot und mit weißen Linien durchzogen. Naruto spürte deutlich die Kraft, die von ihm ausging.
 

'Das ist Aerith' meldete sich Kagura in seinen Gedanken zu Wort.

'Ach, dich gibts ja auch noch.' begrüßte er den Geist seines Schwertes sarkastisch. Er hätte schwören können, zu spüren, wie ihm jemand auf den Kopf schlug, aber das war ja albern...

'Du solltest mal etwas mehr Respekt vor mir haben.'

'Wie soll ich vor einer Stimme in meinen Kopf Respekt haben?' lachte Naruto. 'Bei Kyūbi ist das ja etwas anderes; den seh ich ja schließlich. Oder besser gesagt, der ist ja nicht zu übersehen.'

'Wenn dies das Problem ist, kann ich es später beheben...'

'Mach was du willst. Also, du wolltest mir doch bestimmt etwas über die Waffe von der Frau da erzählen, oder?'

'Allerdings! Dieser Fächer ist ebenfalls eine Waffe, welche die Macht des Windes in sich trägt.'

'Hm, darauf wäre ich nie gekommen. Ich dachte, die Windklinge vorhin wäre ein ganz normales Naturphänomen gewesen.' spöttelte der Jinchūriki. Dieses Mal ignorierte Kagura jedoch die freche Bemerkung.

'Der Fächer trägt ebenfalls einen Geist in sich.' erklärte sie dann weiter.

'Echt? Scheint ja mehrere von eurer Sorte zu geben. Ist er stark?'

'Es gibt nicht mehrere sondern nur uns zwei Windgeister. Und die da ist nicht stark, sondern lediglich eine miese Diebin die mir einen Teil meiner Kräfte geraubt hat.'

'Huh? Kommt es mir nur so vor, oder bist du gerade etwas zornig?'

'Halt die Klappe und zieh Masamune endlich, damit wir dieses Miststück zerhäckseln können.'

'Du bist ziemlich unheimlich, wenn du in Rage bist, Kagura-chan.' Dieses Mal spürte Naruto schon wieder, wie ihm jemand gegen den Kopf schlug. Wirklich merkwürdig. Wahrscheinlich eine Nebenerscheinung die eintrat, wenn man zu oft mit Geistern oder Dämonen mentale Zwiegespräche führte. Jedoch tat er dann das, was der dominante Windgeist ihm befohlen hatte und zog elegant das mächtige Katana aus der hellbeigen Scheide.

Sofort flaute der Wind auf und tänzelte um die blanke Klinge und Naruto herum. Man konnte die Kampfeslust des Schwertes förmlich spüren und so fand auch der Akatsuki Gefallen an dem Gefecht, was jetzt erst richtig los ging.
 

Temari sendete mit dem Schwung ihres Fächers eine weitere Kaze Klinge gen Naruto. Dieser zuckte nicht einmal mit der Wimper und zerschlug den Wind mit einen lässigen Schwenker seines Katanas. Der ungläubige Blick in den Augen der Kunoichi fachte seine Freude auf den Kampf noch weiter an. Er wollte soeben angreifen, als er aus dem Augenwinkel heraus mitbekam, wie etliche Holzbalken auf ihn zugeschossen kamen. Dank seines Sharingans konnte er diesen jedoch spielerisch ausweichen, allerdings bemerkte er nicht, dass Kakashi sich unter der Erde versteckt hatte und nun hinter ihm aus dem Boden heraussprang. Naruto konnte gerade noch zur Seite hechten und somit den Schwerthieb seines Gegners entkommen, der ihn höchst wahrscheinlich enthauptet hätte.
 

Fasziniert blickte er auf das Tantō in Kakashis Händen. Es war zwar sehr kunstvoll gearbeitet, aber das Beeindruckende war viel mehr das weiße Chakra, das die Klinge umgab. Es erinnerte stark an das Hien, da die Klinge des Tantō dadurch extrem verlängert wurde und somit einem langen Katana oder einem Nodachi in keinster Weise nach stand. Der einzige Unterschied natürlich war das weiße Chakra. Naruto hatte zwar Gerüchte gehört, aber noch nie jemanden gesehen, dessen Chakra eine weiße Farbe annahm. Dieser Kakashi war in der Tat ein interessanter Gegner.
 

„Ein eindrucksvolles Schwert führst du da, Hatake Kakashi... oder sollte ich lieber sagen: 'Konohas Weißer Reißzahn'?“ sprach der Jinchūriki anerkennend. „Das letzte Mal, als wir uns begegnet sind, hattest du es meines Wissens noch nicht. Oder hast du es dir für den richtigen Kampf aufbewahrt?“

„Das Hakkō Chakra Tō ist das Familien Erbstück des Hatake Clans und unser wertvollster Schatz. Nur in den Händen eines Hatake entfaltet es seine wahre Macht. Allerdings scheint dein Katana ebenfalls ziemlich stark zu sein. Lass uns sehen, welche Waffe die Bessere ist.“ erwiderte Grauhaarige. Er hatte das Gefühl schon beinahe vergessen gehabt, wie herrlich es sich anfühlte, dieses Schwert in den Händen zu halten. Nicht nur das Tantō selbst war äußerst gefährlich, es verdoppelte außerdem die Stärke aller Fähigkeiten Kakashis.
 

Naruto verwendete nun seinerseits Hien, worauf sich augenblicklich ein grüner Schimmer um die Klinge bildete und dann griff er den Copynin mit einer rasanten Schwertfolge an. Die Schwerter prallten gegeneinander und die Klinge kreuzten sich in einen Tanz aus Stahl. Immer wenn die Waffen sich trafen, entstand eine Schockwelle, welche Staub und Erde gleichermaßen aufwirbelte und das Trommelfell vibrieren ließ. Kakashi vollführte einen Vertikalhieb gegen den Rumpf von Naruto, dem dieser mit einen gekonnten Sprung nach ob auswich und aus einem Salto heraus Masamune auf den Hatake niederfahren ließ. Der Grauhaarige hob das Tantō schützend über sein Haupt. Die Kraft, welche hinter Narutos Schwertstreiches steckte, drückte den Boden unter Kakashis Füßen zusammen. Jedoch schaffte es der Copy Ninja den Angriff abzuwehren und seinen Gegner wegzudrücken, sodass dieser in die Luft geschleudert wurde. Im Flug schickte Naruto eine Windklinge auf seinen Kontrahenten zu und drehte sich seinerseits so, das die Windklinge, welche Temari auf ihn geschleudert hatte ins Leere verlief. Geschickt landete er auf den Boden und schaute sich nach dem nächst stehenden Gegner um. Außer Temari war jedoch niemand zu sehen.
 

„Gib es auf. Dein Fächer mag zwar stark sein, aber gegen jemanden wie mich ist er nutzlos.“ rief der Akatsuki ihr zu.

„Ach wirklich? Das werden wir ja noch sehen.“ erwiderte die Kunoichi entschlossen. Daraufhin schwang sie wieder ihre Waffe und sprach: „Ryuuhana no mai“

Allerdings kam nicht, wie Naruto erwartet hatte, eine Windklinge auf ihn zugeschossen.

'Über dir!' warnte ihn die Stimme Kaguras. Und auch keinen Moment zu spät, wie sich herausstellen sollte, denn aus den Himmel schossen nun unzählige Tornado-ähnliche Wirbel auf die Erde hinab. Krachend schlugen sie auf den Boden ein und hinterließen metertiefe Löcher.

„Das wars.“ hörte man Temari sagen. „Diesen Angriff kann niemand überleben.“

Die Frau wollte sich bereits umdrehen, als ein leises Lachen innerhalb der großen Staubwolke erklang. Ungläubig schaute Temari sich um, konnte allerdings in dem aufgewirbelten Dreck nichts erkennen.

„Wie kann es sein, das du noch atmest?! Du müsstest tot sein.“ sprach die Suna Nin aufgebracht.

„Hm, hast du irgendetwas gemacht? Ich habe nichts gemerkt.“ erwiderte Naruto spöttisch. „Wenn das alles ist, was du zu bieten hast, bin ich wahrlich enttäuscht. Ich werde dir jetzt mal zeigen was ein wahrer Angriff ist. Deine kleinen Lüftchen sind nicht im Vergleich zu dem Sturm, der gleich auf dich zukommen wird.“
 

Wie prophezeit, nahm der Wind deutlich an Stärke zu und schüttelte das Blätterdach der näheren Bäume heftig durch. Der Wind sammelte sich um Naruto und blies die Staubwolke augenblicklich fort. Seine Haare und Kleidung flatterten wild umher. Der Vortex um ihn herum wurde immer heftiger und glich schon fast einem kleinen Zyklon. Er hielt Masamune so vor sich, dass die Klinge parallel zum Boden verlief. Dann holte er aus und schwang das Katana vertikal durch die Luft, während er den Namen seines Angriffes flüsterte. „Senbon Kazega Tenshō“
 

Der Effekt war angsteinflösend; Ein Sturm aus tausenden Kaze Klingen schoss auf den Feind zu. Der Wald hinter der Kunoichi wurde regelrecht abgeholzt und zerstückelt. Holzsplitter, Äste, Dreck, Stein, ja sogar Tiere oder entwurzelte Bäume wurden weggefegt und flogen quer durch die Luft. Zurück blieb eine vollständig verwüstete Landschaft.
 

Nachdem die Sicht wieder klarer wurde, erkannte Naruto, dass Yamato Temari mit einen Holzschild versucht hatte zu schützen; mehr oder weniger erfolgreich. Die blonde Frau war zwar noch am Leben, jedoch ziemlich schwer verwundet. Unzählige Schnittwunden, aus denen Blut floss, zeichnete ihren Körper. Die Kleidung, beziehungsweise das, was von ihr noch übrig ist, hing in Fetzen an ihr herab und ihr Fächer lag zerstört neben ihr.*
 

Keuchend suchte der Jinchūriki nun nach den übrig gebliebenen Widersachern. Er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, da diesem Körper das Chakra ausging. Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, eine seiner stärksten Attacken, 'Die Tausend Reißzähne des Windes, die den Himmel zerschneiden'; er hatte irgendwie eine Schwäche für lächerlich lange und impossante Namen; einzusetzen, aber irgendwie hatte er sich zu sehr in diesen Kampf hinein gesteigert. Kagura allerdings, war ziemlich erfreut.

'Gut gemacht, Naruto. Wir haben es dieser Aerith gezeigt. Nun sollten auch meinen restlichen Kräfte wiederkommen.' sagte sie ihn seinen Gedanken.

'Hm, schön für dich.' erwiderte Naruto desinteressiert.

'Tze.' sagte der Geist daraufhin nur eingeschnappt 'Du könntest ruhig mal etwas mehr Anteilnahme zeigen; schließlich profitierst du ja auch davon, wenn ich stärker werde'

'Hai Hai, Kagura-chan...'
 

Mehr Zeit zum plaudern blieb ihnen jedoch nicht, da Narutos Körper plötzlich auf die Knie ging. Als er nach der Ursache hierfür suchte, erkannte er das Kunai, das ihm in der linken Wade steckte. Ohne Schmerzen zu spüren, packte der Akatsuki die Waffe und zog sie heraus. Dann zwang er den Körper wieder auf die Beine und schaute sich nach dem Angreifer. Ungefähr zwanzig Meter vor ihm standen Yamato und Kakashi. Hinter ihm kümmerten sich Sakura und Chiyo um die verletzte Temari. Naruto ließ sie gewähren und widmete seine Aufmerksamkeit lieber den beiden Männern. Er verstärkte den Griff um sein Katana und ging langsam auf sie zu.
 

„Habt ihr bereits aufgegeben, oder warum rührt ihr euch nicht?“ fragte der Jinchūriki seine Feinde. Da er allerdings keine Antwort bekam, beschleunigte er seine Schritte um in Reichweite für sein Schwert zu kommen. Auf halber Strecke sackte sein Körper aber plötzlich zusammen.

„Scheint, als hätte das Gift seine Wirkung entfaltet.“ sprach Yamato ruhig. „Was sollen wir jetzt machen Senpai?“

Kakashis Blick blieb lange auf Naruto liegen, bevor er schließlich antwortete. „Ich glaube nicht, das er seine Ansichten ändern würde... auch wenn ich mich dagegen sträube; er ist ein Feind und muss auch als dieser behandelt werden... Ich überlasse ihn dir, Tenzou. Wir gehen schon einmal vor.“
 

Der Anbu nickte nur stumm. Wahrscheinlich wollte Kakashi nicht mit ansehen, wie der Sohn seines Senseis stirbt. Als alle verschwunden waren und nur er und Naruto übrig blieben widmete er sich seiner Aufgabe.
 

„Du hast die Gegend hier ja ziemlich verwüstet.“ sprach Yamato nachdenklich. „Möchtest du noch etwas letztes sagen?“

Schweigen. Yamato seufzte leise „Nun gut.“ Dann formte eine lange Kette von Siegeln um sein mächtigstes Jutsu einzusetzen: „Mokuton Hijutsu: Jukai Kōtan“

Mehrere große Wurzeln traten aus der Erde hervor und schlangen sich um den Körper des Akatsukis. Als Naruto ganz unter den Wurzeln verschwunden war, vereinigten sich diese und bildeten einen dicken Stamm. Nun begann der ganze Boden des Schlachtfeldes zu beben und überall wiederholte sich dieses Schauspiel. Ein gewaltiger Wald entstand dort, wo eben nur karge Landschaft war. Überragt wurde dieser von dem ersten Baum, welcher den falschen Körper Narutos verschlungen hatte und einen Größe von mindestens 40 Metern besaß.
 

Nachdem auch dies erledigt war, machte Yamato sich auf den Weg, die anderen einzuholen. Er fand sie nach circa fünf Minuten auf einer kleinen Waldlichtung. Sakura und Chiyo waren fleißig damit beschäftigt, die Wunden von Temari mit Hilfe eines medizinischen Heil-Jutsus zu versorgen. Als sie damit fertig waren, legten sie die Kunoichi vorsichtig auf eine Matte und deckten sie zu, damit sie sich erholen konnte.
 

„Wir werden die Nacht hier verbringen.“ sagte Kakashi zu Yamato, der sich neben seinen Freund auf einen Baumstamm setzte.

„Scheint wohl besser so zu sein.“ gab der Angesprochene Kakashi Recht. „Wir haben uns durch diesen Kampf viel zu lange aufhalten lassen und sind nun außerdem ziemlich erschöpft.“ stellte er anschließend fest.

„Wenn sie einen so starken Gegner schicken, nur um uns aufzuhalten, müssen wir davon ausgehen, das die Extrahierung schon im fortgeschrittenen Zustand ist.“ überlegte der Grauhaarige. „Leider können wir jetzt nichts mehr unternehmen, vor allem, weil Temari verletzt wurde. Wir können nur hoffen, dass sie bis morgen wieder genesen ist, ansonsten müssen wir ohne sie versuchen, den Kazekage zu retten.“

„Wenn es dann nicht schon zu spät ist...“
 

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Nicht weit entfernt konnte man eine ganz andere Szenerie beobachten. In der dunklen Höhle wurde weiterhin Shukaku aus Gaara heraus gesogen und sechs der neun Augen des Steinkopfes hatten sich bereits geöffnet. Noch ungefähr ein Tag würde die Versiegelung andauern, bis das Bijū vollkommen aus dem Körper des Jinchūriki entfernt wäre...und Gaara sterben würde.
 

Naruto schlug die roten Augen wieder auf und wenig später öffnete auch die Projektion von Pain seine Rin'negan Augen wieder.

„Die Technik ist vorbei?“ begann der Leader zu sprechen. „Dennoch haben wir uns genug Zeit verschafft. Das ist gut. Gut gemacht, Naruto.“

„Das sagst du so leicht. Den Mann, den ihr geopfert habt, war mein Untergebener!“ hörte man Sasori erzürnt sagen.

Pain lachte leise. „Du solltest mir dankbar sein. Dank meines Shōten no Jutsu ist er wenigstens kurzzeitig zu einem vollwertigen Mitglied von Akatsuki geworden.“

Der Puppenspieler schnaubte lediglich, erwiderte jedoch nichts.

„Zetsu, beseitige den Typen, den wir für das Shōten no Jutsu verwendet haben.“ sprach Pain nun zum Spion Akatsukis, allerdings mischte sich jetzt Naruto in das Gespräch mit ein.

„Das wird nicht nötig sein. Der Körper wurde vollständig zerstört.“ erklärte der Blonde ruhig.

„Ach tatsächlich? Hm, klär uns bitte über die Zahl der Gegner und ihre Fähigkeiten auf, Naruto.“

„Es ist eine Fünfer-Gruppe, bestehend aus dem Copynin Hatake Kakashi und Tenzou aus Konoha sowie aus den Kunoichi Haruno Sakura, Temari und der Ältesten Chiyo aus Suna.“
 

'Sagte er gerade, Chiyo-baa?!' schoss es Sasori sofort durch den Kopf. 'Und ich dachte, sie hätte schon längst den Löffel abgegeben, die alte Schachtel. Das könnte ja noch interessant werden...'
 

„Hey Naruto!“ hörte man Deidara laut sagen. „Kannst du mir mal erklären, was du mit deinen Augen gemacht hast?! Das sieht ja aus wie das Sharingan.“

„Du brauchst nicht so schreien, Deidara-san. Ich steh genau neben dir...“ erwiderte Naruto mit seiner typisch ruhigen Art. „Und übrigens sieht es nicht nur so aus wie das Sharingan; es ist das Sharingan.“ korrigierte er dann noch.

„Aaaaaahhh, ich verstehe. Nein warte; ich verstehe nicht. Warum hast du es? Du gehörst doch gar nicht zum Uchiha Clan.“
 

Naruto blickte Pain mit hoch gezogenen Augenbrauen an. Dieser zuckte jedoch nur unbeteiligt mit den Schultern. „Sie hatten ja nicht gefragt, also habe ich es nicht für notwendig gehalten, ihnen von deinen neu errungenen Fähigkeiten zu erzählen.“ entschuldigte sich der Anführer.
 

Der Jinchuuriki nickte. „Hm...Naja, das wäre ne lange Geschichte. Die Umstände unter denen ich es bekommen habe, spielen ja eigentlich auch keine Rolle, oder Deidara-san?“

„Tze, wenn du meinst.“ gab sich der ehemalige Attentäter aus Iwa zufrieden. Es interessierte ihn aber trotzdem, wie Naruto an das Sharingan gekommen ist.

„Jetzt ist eh nicht die Zeit dafür. Konzentriert euch wieder auf das Jutsu.“ befahl der Leader mit strengen Ton.
 

Die Zeit verstrich und die letzte Phase der Extrahierung wurde eingeleitet. Langsam begann sich das letzte Auge der Statue zu öffnen. Nur noch eine Stunde würde es dauern, bis das Genryū Kyū Fūjin abgeschlossen wäre. Allerdings wurde Akatsuki abermals gestört.
 

„Sie sind sehr nahe.“ sprach Zetsu, der die fünf Shinobis von gestern nahe bei ihrem Versteck ausfindig hatte machen können.

„Haben sie noch immer nicht aufgegeben? Ich dachte, sie hätten verstanden, wie groß der Unterschied zwischen ihrer und unserer Kraft ist... Tobi, du weißt, was zu tun ist.“ erwiderte Pain.

Der Angesprochene kam aus dem Schatten der Höhle hervor. „Yo. Ihr könnt euch auf mich verlassen Pain-san. Tobi ist nen guter Junge.“ sagte der Mann fröhlich.

„Halt die Klappe du Spinner und mach dich aufen Weg. Wenn die uns wegen dir bei der Versiegelung unterbrechen und ich die ganze Zeit umsonst steif herum saß, bist du dran.“

„Keine Sorge Hidan-san. Hm, was versiegelt ihr da eigentlich?“ fragte der Maskierte neugierig und natürlich sorgte diese Frage dafür, das die meisten Mitglieder nur verständnislos mit den Kopf schütteten.

„Machst du das eigentlich mit Absicht? Das ist der Ichibi. I-chi-bi.“ sagte Deidara.

„Hm...Ah! ReiBI, IchiBI und ich bin TobBI!“ hörte man den seltsamen Akatsuki rufen. Deidara schaute ihn daraufhin nur ziemlich entgeistert an, sparte sich jedoch, etwas darauf zu erwidern.

Nun drehte sich Tobi um und nachdem der große Fels, welcher die Grotte verschloss, sich geöffnet hatte, war er auch schon verschwunden.
 

Die Stille währte nicht lange, da Pain wieder das Wort ergriff „Deidara, Sasori.“ begann er zu sagen „Unterstützt, falls nötig, Tobi nachher im Kampf. Danach ke-“ Plötzlich stoppte der Leader in seinem Satz und runzelte die Stirn.

„Was ist los?“ fragte Konan beunruhigt.

„Jemand ist in Ame Gakure eingedrungen... jemand gefährliches.“ antwortete Pain.

„Wer ist es?“ wollte die Frau nun wissen.

„Ich weiß es nicht. Allerdings brauchst du dir keine Sorgen zu machen; ich werde mich um ihn kümmern.“

„Willst du etwa...? Es ist schon lange her, seit du auf darauf zurück gegriffen hast...“ sprach Konan nachdenklich, jedoch bekam sie keine Antwort, da Pain sich bereits vollkommen auf sein Jutsu konzentrierte.
 

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„Wer bist du?“

„Ich bin Tobi. Tada!“

„Wie ist der denn drauf?“

„Unterschätz ihn nicht... das ist bestimmt nur ein Trick.“

„Du hast wahrscheinlich Recht.“

„Hey, hey! Was tuschelt ihr da? Tobi will es auch wissen.“

„Wir haben keine Zeit, uns mit dem Idioten da zu befassen. Wir müssen Gaara retten... HEY! Du mit der Maske. Geh uns aus dem Weg!“

„Ich fürchte, das geht nicht... ihr werdet hier sterben.“

….............
 

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„Es ist lange her, seit ich das letzte mal in Amegakure war. Scheint sich nicht wirklich viel verändert zu haben. Der Regen ist noch genauso nervig wie damals. Naja, wenigstens hat mich niemand bemerkt. Aber was soll man auch anderes von dem gut aussehenden, charmanten und galanten Jiraiya erwarten, hehe. So, dann lasst uns mal mit der Suche nach dem Anführer beginnen.“
 

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Fortsetzung folgt...

Confrontation – First Act: The Truth About The Past

Vorwort: Erst einmal danke an diejenigen, die ein Kommentar da gelassen haben. Darüber freut man sich als Schreiber immer sehr und das motiviert auch ;)

Schön das du immer noch weiter liest, Kisame. Vor allem für dein Lob danke ich dir, aber Bijuu und mich kann man einfach nicht vergleichen. Unser Schreibstil ist wie Tag und Nacht. Das soll jetzt nicht heißen, ich wäre besser, sondern einfach nur, dass wir uns ziemlich unterscheiden, was das Schreiben an sich angeht (Grammatik, Ausruck, Artikulation); jedoch haben wir einen ähnlichen Geschmack ;)

Fahnm, du gehörst ja zu meinen treusten Lesern; schon seit Anfang an dabei. Vielen Dank, das immer dir die Zeit nimmst und mein Chapter kommentierst. Hoffentlich wird dir meine FF auch in Zukunft noch gefallen.

SSJ4Goku. Oaun brauchte 30% Prozent von Narutos Chakra-->also hatte Fake Naruto auch nur 30%^^ Auch dir danke fürs Lesen.

Oho, ein neuer Leser *sich freu* xD

Ne im Ernst, freu mich wirklich. Vor allem, hast du ja ein schön langen Kommi geschrieben. Ich möchte nichts vorweggreifen, aber du hast natürlich Recht. Aerith hat da eine Andeutung gemacht, welche man nicht falsch verstehen konnte ;)

Ob Sasori und Deidara sterben werden... wer weiß. Vielleicht kommts ja auch ganz anders und Naruto stirbt am Ende oO

Ah ich seh schon, du hast wirklich gute Gedankengänge. Das nächste Kapitel wird zwar noch nicht die Fragen klären, aber zumindest etwas Licht ins Dunkle bringen.
 

Im dem Sinne möchte ich nicht noch großartig viel Worte verlieren. Vielleicht noch eines: Wer es vergessen hat oder überlesen hat; Es gibt hier keinen Nagato, so wie im Manga. Stattdessen ist God Realm hier der Chef. Nur nochmal für später zum besseren Verständnis.

Have fun by reading the 14th Chapter of my fanfiction.
 


 

Confrontation – First Act: The Truth About The Past
 


 

„Ist das... ist das hier wirklich Konoha?!“ fragte Shizune ungläubig, während sie sich schockiert in der Landschaft umblickte. Nichts erinnerte mehr an die einstige Idylle. Wo früher der Wind durch das das saftig grüne Blätterdach der Bäume wehte, war heute nur noch karge und verheerte Erde übrig geblieben. Die farbenfrohen Gebäude wurden ersetzt durch einheitliche, düstere Fabriken. Eine große Dunstglocke verdeckte den Himmel und verschluckte die warmen Strahlen der Sonne.

„Orochimaru.... was hast du nur getan?“ flüsterte Tsunade nicht minder entsetzt zu sich selbst.

„Was sollen wir machen, Tsunade?“

„Es ist zu spät, um umzukehren. Lass uns weiter gehen.“ antwortete die Angesprochene ruhig.
 

Auch als sie ihren Weg durch die Straßen der Stadt fortsetzten, änderte sich der Eindruck nicht. Konoha war wie ausgestorben. Es war offensichtlich, das sich hier schnellstens etwas ändern musste; wenn es nicht sogar schon zu spät dafür war...
 

Im Hokageturm angekommen, gingen sie schweren Schrittes die unheilvollen Treppen zum Büro des Godaimes hinauf. Nach kurzen Zögern, klopfte die Sannin dann schließlich an der Tür und betrat anschließend den Raum.

Auf dem Stuhl hinter den Schreibtisch saß Orochimaru und musterte die beiden Frauen mit interessierten Blick.
 

„Kukuku, da bist du ja, Tsunade-hime. Früher als ich erwartet habe. Schön das du hier bist.“ begrüßte der Mann die Neuankömmlinge

„Spar dir deine Worte, Orochimaru.“ erwiderte die Blondhaarige kalt. „Erzähl mir lieber, was du mit Konoha gemacht hast.“

Die Schlange grinste breit. „Ich weiß nicht ganz, auf was du hinaus willst. Ich habe das Dorf lediglich etwas industrialisiert. Man kann schließlich nicht immer in der Vergangenheit leben.“

Tsunade schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf. „Orochimaru... sag mir bitte, wie viel liegt dir wirklich an Konoha? Diese Stadt hier... hat nichts mehr mit dem zu tun, was sie vorher einmal war. Hast du das wirklich gewollt?“

„Eine seltsame Frage. Bin ich nicht in deinen Augen der Böse, welcher für alles Übel verantwortlich ist?“

„Mach dich nicht lustig!“ drohte die Frau nun. „Du weißt genau was ich meine. Wir kennen uns schon, seit wir kleine Kinder waren. Ich kann mich gut daran erinnern, wie du immer sagtest, du würdest eines Tages Hokage werden und Konoha in ein goldenes Zeitalter führen.“

„Kinder sagen wirklich die verrücktesten Dinge, findest du nicht?“ gab der Sannin immer noch grinsend von sich. „Außerdem tue ich das doch. Nachdem wir die anderen Reiche unterworfen haben, wird Konoha der Mittelpunkt eines neuen Kakurezatos sein. Ich werde das Land einigen und befrieden.“

„Wieso... wieso?... Deine Eltern wurden im Krieg getötet... Deine Frau wurde wegen einer politischen Auseinandersetzung mit dem Lichtreich ermordet. Wir, du, ich und Jiraiya, mussten in so vielen Schlachten das Leben anderer auslöschen. Wie kannst du da nur sagen, dass der Krieg zum Wohle unseres Lande wäre?! Was ist nur mit dir passiert, nachdem du das Dorf verlassen hast!?“
 

Zum ersten Mal seit langer Zeit, schien der Sannin etwas verunsichert zu sein. Auch er erinnerte sich an die schmerzende Vergangenheit. Er war gerade einmal sechs Jahre alt gewesen, als seine Eltern bei dem Überfall einer feindlichen Nation ums Leben gekommen waren. Nach diesem schicksalhaften Tag, hatte er sich geschworen, Shinobi zu werden und Kakurezato zu verändern. Alte Bilder schossen durch seine Gedanken. Wie er, Tsunade und Jiraiya blutüberströmt in einer mit Leichen übersäten Landschaft standen. Und dann, der Tod seiner geliebten Ashelia... Ihre Heirat wurde damals groß gefeiert. Fast ganz Konoha wünschte ihnen eine glückliche Zukunft. Sie wurden bereits als das neue Hokage-Paar angesehen. Doch schon drei Jahre später starb sie. Seine Frau wurde Opfer eines Attentats, welches eigentlich ihn treffen sollte. Er war gerade mit Jiraiya und Tsunade im Regenreich und kämpfte gegen Hanzō Salamander, als dies geschah. Am Grabe seiner Frau, versprach er ihr, das er sie rächen würde und dafür sorgen wird, das ihre beiden Töchter in einer gewaltlosen Zukunft aufwachsen würden...
 

Mit einer Stimmlage, die Tsunade von ihren alten Teamkollegen nicht gewohnt war, sprach Orochimaru. „Die Welt ist grausam, Tsunade, sehr grausam sogar... Ohne Krieg kann sie nicht existieren... und sie wird von eben diesen aufgefressen. Menschen verschiedener Art können nicht friedlich zusammenleben. Das ist nur ein Blütentraum Jiraiyas. Ich habe erkannt, dass man dem ewigen Krieg nur durch einen anderen Krieg beenden kann. Wenn Kakurezato geeint wäre, würde es kein Machtstreben mehr geben.“ Der Sannin lachte leise. „Genau das habe ich auch zu Hiruzen gesagt. Deswegen hat er mich auch nicht zum Yondaime Hokage ernannt. Ich wäre zu gefährlich geworden und hätte die falschen Ansichten erlangt. Aber war er denn besser? Er hat nur zugeschaut, wie ein Krieg nach dem anderen unser Land heimgesucht hat. Seine diplomatischen Schlichtungsversuche haben nicht das geringste bewirkt... Und wir waren am Ende diejenigen, welche die Schlacht ausfechten mussten. Jeder Soldat dem ich begegnet bin, ist irgendwann gestorben... Ich musste meine eigenen Kinder weggeben, weil sie als Waffe gegen mich hättet verwendet werden können, so wie Ashelia. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Deine Kinder kennen dich zwar, wissen aber nichts über deine wahre Identität. Jede Faser meines Herzen schreite danach, es ihnen zu sagen... aber damit hätte ich ihnen mehr geschadet, als geholfen. Selbst heute wissen sie nichts davon; und es ist auch besser so... Wie auch immer. Ich habe Konoha Gakure verlassen, weil man nicht mich zum Hokage ernannt hatte, sondern diesen Jungspund Minato. Wie hätte ich noch eine Sekunde länger in diesem Dorf bleiben sollen, in dem alle meine Träume und Hoffnungen zerstört wurden?! Ich habe Konoha nicht verraten, Tsunade... es hat mich verraten.“
 

Tsunade senkte bei Orochimarus Worten beschämt den Kopf. Auch wenn es für sie schwer war, es zuzugeben, aber er hatte Recht. Egal wie sehr man sich eine friedliche Welt wünscht... die Realität sieht meistens anderes aus. Diese Erfahrung hatte sie selbst gemacht. Konnte sie ihn deswegen kritisieren? Hätte sie es besser machen können? Gab es überhaupt einen moralisch richtigen Weg, den Krieg ein für alle Male zu beenden? Tsunade wusste es nicht.
 

„Was hast du nun vor?“ fragte sie schließlich.

„Meine Truppen haben sich bereits mobilisiert und in Bewegung gesetzt. Die Streitmacht Konohas wird Amegakure von Süden her angreifen, während Oto von Westen einfallen wird.

„Es gibt wohl keine andere Möglichkeit, oder?“

„Nein. Die Würfel sind gefallen... Es gibt keinen Weg mehr zurück...“
 

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„Seit vorsichtig. Wir dürfen ihn, trotz seiner Art, auf keinen Fall unterschätzen.“ warnte Kakashi seine Kameraden.

Chiyo nickte zustimmend. „Wenn Akatsuki uns einen weiteren Gegner schickt, müssen wir davon ausgehen, das sie ihr Jutsu noch nicht abgeschlossen haben. Es besteht also immer noch eine Chance, Gaara zu retten.“ überlegte die weise Frau.

„Gut, wenn das so ist... Yamato, nimm die anderen und verschwinde von hier. Ich werde mich alleine um ihn kümmern.“ sprach der Grauhaarige ernst.

„Aber Senpai! Alleine gegen einen von Akatsuki zu kämpfen, wäre zu riskant. Wir sind am stärksten, wenn wir zusammen gegen ihn antreten.“

Kakashi schüttelte nur den Kopf. „Dafür haben wir keine Zeit mehr. Entweder ich schaffe es alleine, oder ich sterbe. Das ist der Weg eines Shinobis. Ihr aber müsst vorgehen und alles daran setzen, den Kazekage zu befreien.“
 

Zwar etwas widerwillig gab sich Yamato dann zufrieden. Er hätte seinen Freund eh nicht mehr von seiner Meinung abbringen können „Viel Glück Senpai.“

„Danke. Ich komm dann nach. Geht jetzt!“

Sakura, Temari, Chiyo und Yamato sahen sich kurz an, bevor sie dann in die selbe Richtung los rannten. Tobi allerdings, hatte anderes im Sinn und wollte die feindlichen Shinobi nicht einfach so türmen lassen.
 

Mit atemberaubender Geschwindigkeit stellte er sich ihnen in den Weg, jedoch hatte er die Rechnung ohne Kakashi gemacht, der genauso schnell neben ihm erschienen war und nun mit einen Kunai versuchte, ihm den Hals aufzuschlitzen. Dank dem Sharingan in seinem rechtem Auge, konnte Tobi dem Angriff gerade noch rechtzeitig entgehen.
 

Als er sah, wie die vier Ninjas im Wald verschwanden, ließ Tobi traurig seinen Kopf hängen.

„So was gemeines.“ murmelte er schmollend. „Sie hätten mir ja wenigsten sagen können, wie sie überhaupt heißen.“ Nun wandte er sich an den einzigen noch übrig gebliebenen Gegner. „Es tut mir Leid, aber ich muss das hier kurz machen. Ansonsten wird man noch böse auf mich sein. Tobi ist aber ein guter Junge.“

„Du solltest mich nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ erwiderte Kakashi ruhig.

Dann warf er sein Kunai nach Tobi und zog anschließend sein Tantō. Augenblicklich wurde er und sein Schwert von weißen Chakra umgeben. Irgendwie kam Tobi der Anblick merkwürdig bekannt vor...
 

In dem er seinen Kopf etwas zur Seite legte, wich der Maskierte dem Kunai spielend aus und machte sich nun bereit, den heranstürmenden Hatake aufzuhalten. Als die Kontrahenten nur noch wenige Meter voneinander entfernt waren, verschwand Kakashi urplötzlich. Zu Tobis großer Verwunderung erschien sein Gegner direkt hinter ihm. Auch dieses Mal, konnte er einen direkten Treffer dank seines Sharingans verhindern. Dies änderte aber nichts an der Tatsache, das ihm das weiße Chakra seines Feindes trotzdem eine lange Schnittwunde an seinem linken Arm zufügte. Bei dem Kontakt mit diesem eigenartigen Chakras schmerzte sein Kopf seltsamer Weise. Nun erkannte er auch, dass das Kunai von vorhin, kein normales war. Das Messer hatte eine dreifach gezackte Klinge.
 

„Hiraishin no Jutsu...“ murmelte der Akatsuki leise.

Der Weiße Reißzahn zog bei dieser Bemerkung die Augenbrauen hoch. „Du kennst es?“ fragte er überrascht. „Das ist wirklich merkwürdig. Anscheinend hast du mal gegen Minato Namikaze gekämpft, ne?“ Auch dieser Name kam Tobi irgendwie bekannt vor. Als ob er ihn früher schon einmal gehört hatte.

Jetzt fuhr der Konoha Nin fort. „Da du gegen den Yondaime gekämpft hast und dies sogar lebend überstanden hast, werde ich wohl das hier benötigen...“

Mit diesen Worten schob er sich mit der freien Hand das Stirnband nach oben, sodass sein linkes Auge zum Vorschein kam. Die beiden Sharingans blickten sich gegenseitig an. Plötzlich ging Tobi zu Boden und hielt sich schmerzend den Kopf. Tausende Bilder und Erinnerungen flogen in seinem Kopf vor seinem geistigen Auge vorbei. Da war eine Stadt mitten in der Wäldern. Häuser, an denen ein rot-weißer Fächer gemalt war. Ein junger Mann mit blonden Haaren. Ein Mädchen und... und ein grauhaariger Junge. Das gleiche Aussehen... das gleiche Tantō... Der Junge verlor im Kampf sein linkes Augen. Eine große Felslawine stürzte auf ihn ein... und dann war alles dunkel.
 

Misstrauisch beobachtete der Copynin, wie sein Feind sich wieder erhob. Eine Zeit lang starrten sie sich nur an. Dann fuhr Tobi mit der Hand langsam zu seiner Maske und nahm sie ab. Zum Vorschein kam Gesicht eines Mannes Ende zwanzig. In seinem linken Auge leuchtete das rote Sharingan und sein linkes war fest verschlossen. Der Grauhaarige wollte nicht wirklich glauben, was er da sah...
 

„Lange nicht gesehen... Kakashi.“ sprach der Akatsuki leise.

„Du... Bist du es wirklich? Wie kann das sein? Ich dachte, du wärst gestorben, Obito...“

„Das dachte ich auch... nun wo waren wir stehen geblieben?“
 

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Unaufhörlich prasselte der kühle Regen auf die Dächer und den gepflasterten Weg von Ame Gakure. Ein schattenhafter Schemen huschte unentdeckt durch die Straßen. Sein Ziel war der große Turm, denn wie Jiraiya von einem Bewohner erfahren hatte, hielt sich dort der Anführer des Dorfes auf. Vorsichtig schlich er sich nun durch einen kleinen Industriedistrikt, als seine Alarmsensoren ihn warnten. Kampfbereit drehte er sich um und suchte die Gegend nach seinem Verfolger ab. Hoch oben, auf einem Rohr stehend, erkannte er ihn schließlich. Es war ein Mann mit langen orangeroten Haaren, etlichen schwarzen Piercings im Gesicht und Augen, welche sechs Ringe anstelle einer Iris hatten. Seine Kleidung bestand aus einer schwarzen Robe mit roten Wolken darauf. Das allein reichte aus, um Jiraiya zur Vorsicht zu zwingen, da er sofort erkannte, dass es sich bei dem Fremden eindeutig um ein Akatsuki Mitglied handelte. Etwas stutzig machten ihn jedoch die Augen des Mannes. Sie waren ihm nur allzu vertraut; wie hätte er sie auch jemals vergessen können?
 

Der Akatsuki sprang geschickt von seiner Postion herunter und landete etwas entfernt vor dem Sannin.

„Jiraiya-sensei...“ hörte man ihn leise sagen, nachdem er den Eremiten eine kurze Zeit gemustert hatte.

Jiraiya setzte sein typisches Grinsen auf und erwiderte dann „Wie ich sehe, kannst du dich noch an mich erinnern, Nagato... allerdings hast du dich ziemlich verändert; selbst nach so langer Zeit.“
 

Der Rin'negan-Träger schaute seinen alten Lehrer emotionslos an. „Nagato gibt es nicht mehr... Ich bin Pain.“

„Ach wirklich? Naja, mir egal, wie du dich jetzt nennst. Hm... wie gehts Konan und Yahiko? Ich hoffe sie leben noch.“

„Ich sehe keinen Grund, dir dies mitzuteilen.“

„Huh? Naja, meinetwegen. Viel wichtiger ist wohl eh eine andere Frage. Was hast du mit Akatsuki zu tun?“

„Du stellst ziemlich forsche Fragen in der Anwesenheit eines Gottes...“

Jiraiya schaute seinen Schüler ungläubig an. „An Arroganz scheint es dir ja nicht zu mangeln.“ stellte er verblüfft fest. „Trotzdem beantworte mir meine Frage.“ forderte er dann.

Pain zeigte immer noch keine Gefühlsregung. „Was ich mit Akatsuki zu tun habe, verlangst du zu wissen?“ Ein leises Lachen kam von dem Mann, bevor er weiter sprach. „Ich BIN Akatsuki.“
 

Das Grinsen verschwand aus Jiraiyas Gesicht und er setzte nun eine ernste Miene auf. „Ich verstehe...“ sprach er leise „Und anscheinend bist du auch noch der Anführer dieser Stadt.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Was für eine Ironie des Schicksals...“

Pain ergriff nun wieder das Wort. „Es war ein Fehler von dir, hierher zu kommen, Jiraiya-sensei. Da ich aber ein Gott bin, werde ich dieses Mal noch Gnade wallten lassen...Verschwinde und lass dich nie wieder hier blicken. Andernfalls bekommst du meinen Zorn zu spüren.“

„Verschwinden, huh? Weißt du eigentlich, warum ich überhaupt erst nach Ame kam? Eigentlich wollte ich euch warnen, das Orochimaru schon bald einen Angriff auf dieses Land starten wird.... Ich stecke wohl in einer ziemlich zwicklichen Lage: einerseits müssen wir Orochimaru Einhalt gebieten und verhindern, dass ihm noch mehr Länder in die Finger fallen. Andererseits müssen wir aber auch Akatsuki zerschlagen.“ Der Mann machte eine kurze Pause zum Nachdenken. „Ich kann nicht einfach wieder gehen, jetzt wo ich gesehen habe, das mein Schüler auf den falschen Pfad geraten ist.“

„Du willst dich also mir in den Weg stellen. Törichter Narr... Du bist so unwissend wie eh und je. Wahrscheinlich hängst du immer noch an deiner lächerlichen Glauben an Frieden fest. Als dein ehemaliger Schüler erweise ich dir die Ehre, dich von dem Leid der Unwissenheit zu erlösen.“
 

Nachdem diese Worte gesprochen waren, sprang Pain mit einem Salto zurück und formte noch während des Fluges die Fingerzeichen für sein Jutsu. Wieder auf dem Boden landend, legte er sofort sein Hände auf diesen und im nächsten Augenblick verschluckte ihn eine große weiße Rauchwolke.

„Kuchiyose no Jutsu.“ stellte der Sannin flüsternd fest und machte sich seinerseits bereit, den drohenden Angriff abzuwehren. Aus dem Dunst schoss ein großer dreiköpfiger Hund hervor, welcher versuchte, den Eremiten mit seinem gewaltigen Maul zu verschlingen. Aber natürlich war es für den Konoha Nin keine Herausforderung, dieser trägen Attacke auszuweichen. Geschickt sprang er in die Luft und hielte währenddessen nach Pain Ausschau. Seltsamerweise konnte er ihn nicht ausfindig machen. Auch sah er es zu spät kommen, dass ein Salamander kopfüber an einem der lange Rohre hing und nun auf Jiraiya zugeflogen kam. Das Tier fuhr seine scharfen Krallen aus und hätte den Sannin beinahe in handgerechte Scheiben zerschnitten, wenn dieser nicht im letzten Moment noch mit einem Jutsu sein Haarmähne so verlängert hätte, das sie ihn nun wie ein Schutzschild umgab. Erfolgreich wehrte er somit den Angriff des Kriechtiers ab und setzte daraufhin auch schon gleich zum Konter an: Die weiße Haarpracht wuchs wieder an und formte sich zu einem mit Stacheln versehenen Speer, der den Salamander an die nächste Wand spießte. Kurz darauf löste sich die Beschwörung in Rauch auf.
 

Jiraiya fragte sich zwar, wie es möglich sein konnte, dass ein Mensch mehrere Kuchiyose-Verträge eingegangen war, jedoch war dies wohl im Augenblick seine geringste Sorge. Aus diesem Grund zögerte er nicht lange und griff selbst auf ein Beschwörungs-Jutsu zurück. Nachdem er die Siegel geformt und sich die Kuppe seines Daumens aufgebissen hatte, erschien eine gigantische Kröte auf dem Schlachtfeld. Sie nahm beinahe vollständig den gesamten Distrikt ein und selbst der Höllenhund Pains erschien neben dieser Amphibie klein. Der Frosch hatte eine rote Farbe, trug einen Art schwarzen Haori und auf seinen Rücken war ein gewaltiges Schwert befestigt.. Dieses erschien allerdings in Anbetracht seiner eigenen Größe eher wie ein Dolch oder Tantō.
 

„Ich hab keine Zeit für lange Erklärungen, Gamabunta. Ich stehe einen starken Gegner gegenüber und benötige deine Hilfe.“ sagte Jiraiya zu dem Frosch. Dieser erkannte sofort den Ernst der Lage und nickte nur stumm, während er seine Waffe aus der Scheide zog. Mit einer Geschwindigkeit, welche man ihm überhaupt nicht zugetraut hätte, ließ er das Schwert auf den Hund niederfahren. Krachend landete es auf dem Boden und hinterließ einen tiefen Krater. Der Großteil der anliegenden Wand wurde durch diesen Hieb zum Einsturz gebracht. Allerdings war der Angriff nicht so erfolgreich, wie eigentlich geplant, da sich der Hund in circa zwanzig kleinere Hunde aufteilte, welche nun in alle Richtungen davon liefen. Erst jetzt fiel dem Sannin auf, das in all den Augen der Tiere ebenfalls das Rin'negan zu erkennen war. Er wusste zwar nicht, was dies zu bedeuten hatte, aber es beunruhigte ihn sehr. Er fragte sich auch schon die ganze Zeit über, wo sich Nagato, beziehungsweise Pain, versteckt hielt.
 

Der Höllenhund hatte sich in der Zwischenzeit wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandelt und öffnete jetzt seine drei Mäuler. Heiße Flamme brannten in in diesen und einen kurzen Moment später, schossen drei Feuersträhle auf Gamabunta zu und vereinten sich dann zu einem großen infernalen Salve. Der Froschboss blieb jedoch unbeeindruckt und öffnete auch seinerseits den Mund, um eine konzentrierte Hochdruck-Wasser-Kugel gegen die Flammen abzuschießen. Als die konträren Elemente sich trafen, wurde das gesamte Areal von einem undurchsichtigen Dunst überdeckt. Obwohl Jiraiya, im Gegensatz zu Pain, nicht wusste, wo sich sein Gegner befand, schützte ihn sein Instinkt vor einem weiteren heimtückischen Angriff. Ein Krebs hatte sich lautlos und verborgen im Rauch an ihn herangeschlichen und versuchte, Jiraiya mit seiner mächtigen Zange zu zerquetschen. Darauf vorbereitet, duckte sich der Sannin unter der Schere hinweg, um kurz darauf das Schalentier gekonnt mit einem Rasengan in die ewigen Jagdgründe zu befördern.
 

Als der Rauch sich legte und die Sicht wieder klarer wurde, fehlte von Pain immer noch jegliche Spur. Zu dem Hund hatten sich zudem zwei weitere Beschwörungen hinzugesellt. Es waren zwei fast identisch aussehende Werwölfe, die in den Klauen eine breite Kriegsaxt hielten. In ihren Augen war ebenfalls das Rin'negan zu erkennen. Der einzig Unterschied bildete die Farbe ihres Fells: der eine war schneeweiß, während der andere so schwarz wie die tiefe Nacht war. Sie waren zwar deutlich kleiner als Gamabunta, aber jeder erfahrene Kämpfer wusste, das die Körpergröße rein gar nichts über die Stärke aussagte. So war es nicht verwunderlich, dass der riesige Frosch, wegen Platzmangels, seine Probleme damit hatte, den flinken Attacken der Wölfe auszuweichen. Nicht nur einmal trafen ihn ihre Waffen, aber er war nicht umsonst einer der mächtigsten vertrauten Geister, die es überhaupt gab. Seine Haut war über die Jahrtausende so hart wie Stein geworden. Deshalb prallten die Äxte wirkungslos an dem Tier ab. Da es für Gamabunta unmöglich war, seine beiden Gegner mit dem Schwert zu erwischen, griff er auf einen alternativen Flächenangriff zurück. Jiraiya war so perfekt auf seinen Freund abgestimmt, dass er sofort bemerkte, was dieser vor hatte und konnte sich deshalb rechtzeitig in Sicherheit bringen. Kurz darauf schoss aus den Hautdrüsen des Frosches ein gelbes Sekret in alle Richtungen. Die Wirkung trat augenblicklich ein, sodass alles, was in den Kontakt mit der Flüssigkeit kam, weggeätzt wurde. Der Höllenhund, sowie einer der Wölfe konnte dem Angriff entgehen, der schwarze Werwolf hatte allerdings nicht soviel Glück. Ein widerlicher Gestank erfüllte das Gebiet, als das Fleisch des Tieres erst langsam, dann aber immer schneller, zersetzt wurde.
 

Jiraiya fiel jedoch auf, dass das Tier nicht zufällig von dem Sekret getroffen wurde. Es hatte sich in Wahrheit schützend vor den Hund gestellt. Jetzt fiel es dem Eremiten wie Schuppen von den Augen. Innerlich schalte er sich bereits dafür, nicht vorher schon auf das Geheimnis gekommen zu sein.

„Gamabunta!“ rief er laut „Ignoriere den Wolf und konzentriere dich auf den Hund.“

Der Angesprochene nickte kurz als Zeichen, das er verstanden hatte. Das gewaltige Schwert des Frosches zielte wieder einmal auf die Beschwörung des Feindes und wie Jiraiya bereits erwartet hatte, teilte sich das Tier abermals in Kleinere auf. Es gab jedoch kein Entkommen für die Hunde, da der Eremit auf eines seiner Erdjutsus zurückgegriffen hatte und somit seine animalischen Feinde in einem großen Felsblock einschloss. Damit war er aber noch lange nicht am Ende. Er schickte einen großen Feuerball auf das Steingefängnis, welches kurz darauf anfing zu schmelzen. Die Tiere konnten der hungrigen Lava nicht entfliehen und wurden fast augenblicklich vernichtet. Nachdem sich die Beschwörungen in Rauch aufgelöst hatten, kam der verbrannte Körper Pains zum Vorschein. Er zeigte keine Anzeichen von Leben mehr.
 

Jiraiya war zwar traurig, dass es so enden musste, aber er hatte keine Wahl gehabt.

„Danke dir, alter Freund.“ sprach er nun zu dem Frosch. „Ohne dich hätte ich es wohl weitaus schwieriger gehabt.“

„Nichts zu danken. Ich fand den Kampf sehr erfrischend; genau das habe ich mal wieder gebraucht. So, jetzt verschwinde ich mal wieder. Ich darf nicht zu lange weg blieben, wer weiß, was meine frechen Kinder sonst alles anstellen; kennst sie ja.“ erwiderte der Froschboss. Ein kleines Schmunzeln stahl sich auf das Gesicht des Sannins.

„Machs gut und grüße bitte alle von mir.“

„Na klar. Fukasaku hat eh schon gemeckert, dass du dich überhaupt nicht mehr meldest. Naja, bis die Tage.“ Mit diesen Worten verschwand der vertraute Geist.
 

Jiraiya wollte jetzt seinen Weg fortsetzen, als er eine laute Stimme hinter sich hörte.

„Gut gekämpft, aber glaubst du wirklich, das es so schnell vorbei ist?“


 

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„Sie sind da...“ hörte man Zetsu mit tiefer Stimme sagen

„Wirklich? Schade nur, das sie etwas zu spät gekommen sind.“

Ein leises Kichern war in der Höhle von Akatsuki zu hören, als die Mitglieder boshaft lachten.

„Tobi hat bereits den Kampf mit dem Kopier Ninja Hatake Kakashi aufgenommen.“ führte Zetsu den Bericht fort

„Damit ist das Sharingan wohl wieder vereint...“ fügte seine andere Hälfte hinzu.

Nur Pain, Konan und Kakuzu konnten sich auf diese Aussage einen Reim bilden. Naruto vermutete jedoch, was damit gemeint war. Schließlich kann es doch kein purer Zufall sein, das Kakashi nur im linken Auge sein Sharingan hatte und Tobi nur Rechtem. Naja, er hatte allerdings Tobi noch nie ohne Maske gesehen, weshalb er nicht zu hundert Prozent sicher sein konnte.
 

„Sasori, Deidara.“ begann Pain zu sagen. „Kümmert euch um die da draußen und helft dann Tobi. Der Rest sammelt sich wie gesagt in Ame Gakure. Ich erwarte noch heute eure Ankunft.“

„Hm, lass uns gehen Kakuzu. Mein Körper braucht Bewegung.“ sprach der Jashinist zu seinen Partner

„Ja.“ war die kurze Antwort. Kurz darauf waren die Projektionen der beiden auch schon verschwunden. Kisame und Zetsu lösten ebenfalls das Gentōshin no Jutsu.

„Viel Glück euch beiden.“ sagte Naruto zu Sasori und Deidara. Auf das Gesicht des Iwa Nins zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, während man bei den Puppenspieler nicht sagen konnte, ob er Naruto überhaupt gehört hatte. Das lag wohl daran, das dieser mit den Gedanken ganz woanders war. Der Jinchūriki machte sich jedoch nichts daraus und verschwand im gleichen Moment wie Konan und Pain.
 

Ihre realen Körper schlugen wieder die Augen auf und lösten das Fingerzeichen, mit welchen sie ihre Projektion aufrecht erhalten hatten. Sie befanden sich in dem obersten Raum des großen Turms von Ame.

„Ich gehe. Haltet euch solange von dem Bezirk Q7 fern.“ befahl der Leader seiner Freundin und seinem Neffen.

„Nagato. Willst du mir vielleicht sagen, was überhaupt los ist?!“ erwiderte Konan aufgeregt. Sie redete ihn immer mit seinem richtigen Namen an, wenn es um etwas wichtiges ging...

Ein kurzes Schweigen erfüllte das Zimmer, bevor der Erbe des Rin'negans schließlich sagte. „ER ist hier...“

„Er?... doch nicht etwa... Jiraiya-sensei?!“

Sie bekam jedoch keine Antwort, da Pain bereits verschwunden war...
 

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„Hm, wie kommen wir da rein?“ fragte Temari ihre Teamkameraden. Vor wenigen Sekunden hatten sie den Eingang zum Akatsuki versteckt erreicht und befanden sich nun vor einem großem Felsen, an welchem ein Bannsiegel befestigt war.

„Wenn ich richtig liege, sollte dies ein Gofū Kekkai sein. Zusammen mit diesem hier müsste es noch vier weitere dieser Siegel im Umkreis von einem Kilometer geben. Nur wenn sie alle gleichzeitig entfernt werden, kann man die Barriere durchbrechen.“ sprach Chiyo weise.

Yamato nickte zustimmend, machte allerdings einen nachdenklichen Eindruck. „Wir haben keine Zeit, erst die anderen Siegel zu suchen.“ stellte er fest.

„Und was schlägst du vor?“ wollte die Älteste wissen..

„Geht bitte beiseite. Ich werde die Barriere zerstören.“ antwortete der Anbu.
 

Zwar etwas misstrauisch, folgten sie dann der Anweisung. Yamato setzte sich auf den Boden und breitete eine Schriftrolle vor sich aus. Anschließend formte er eine lange Kette von Fingerzeichen. Nachdem auch dies beendet war, leuchtete das Pergament auf und die Erde begann zu beben. Langsam brachen in einem großem Umkreis insgesamt fünf gigantische Holzpfeiler aus dem Boden hervor, welche das vermeintliche Akatsuki Versteck in einem Fünfeck einschloss. Damit war das Schauspiel aber noch nicht zu Ende. Als nächstes begann das Siegel, das auf dem Felsen befestigt war, zu verbrennen und die Asche wurde vom Wind weggetragen. Nun stand Yamato wieder auf. Sein Atem ging etwas unregelmäßig, aber sonst zeigte er keine Anzeichen von Ermüdung. Er holte mit der angespannten Hand aus, welche sich in einen Speer aus Holz verwandelte hatte, und ließ sie dann hervor schnellen. Die Waffe traf den Felsen wie einen Rammbock. Etliche kleine Risse zogen sich durch das Gestein. Aber es wollte noch nicht nachgeben, weshalb Yamato das Chakra erhöhte und drei weitere Speere wachsen ließ, die dann schließlich den Fels zertrümmerten.
 

„Dann lasst uns mal die Höhle des Löwen betreten. Seit alle vorsichtig. Eine falsche Bewegung, eine unüberlegte Handlung, und wir sind alle tot.“ sagte der braunhaarige Anbu nun zu seinen Kameraden. Natürlich waren diese schon auf all das vorbereitet. Schließlich waren sie nicht umsonst Shinobi. Blitzschnell huschten sie in in die Grotte hinein, in welcher sie ihren neuen Gegner gegenüberstanden.
 

„Ich dachte schon, ihr würdet gar nicht mehr kommen, un.“ begrüßte Deidara das Rettungsteam grinsend.

Ein spitzer Aufschrei war von Sakura zu hören. „Gaara!“ rief sie schockiert, als sie ihren Verlobten regungslos auf dem Boden liegen sah. Seine Augen Augen waren geschlossen. Ihr Gesichtsausdruck änderte von Entsetzen zu Wut, als sie realisierte, das der blonde Akatsuki auf Gaaras Leiche saß. Seltsamerweise gab es in ihren Kopf jetzt gerade keinen Platz für Trauer über den Tod ihres Geliebten. Das einzige was ihre Gedankengänge beherrschte war Zorn und Hass. Akatsuki würde es noch bereuen, sich mit ihr angelegt zu haben.
 

„Du elender Bastard...was denkst du, auf wem du da sitzt?!“ sagte sie laut.

Ein hämisches Lächeln war das Einzige, was Sakura zur Antwort bekam.

„Also, welche wollt ihr übernehmen, Danna?“ fragte er stattdessen seinen Partner. Dieser hatte den Strohhut tief in sein Gesicht gezogen, damit niemand ihn erkennen konnte. Trotzdem hatte er aus dem Augenwinkel heraus die ganze Zeit lang seine Großmutter beobachtet. Er hätte nicht gedacht, das dieser Tag noch irgendwann einmal kommen würde.

„Ich kümmere mich um diese Suna Nins. Du kannst den anderen da haben.“

„Was? Das ist aber nicht fair. Jeder sollte zwei abbekommen, un.“ entrüstete sich der Blonde.

„Tze...“

„Naja, ich werde einfach den hier nehmen und verschwinden.“ Deidara zeigte mit dem Finger auf die Leiche von Gaara. „Mal sehen, wer mir alles folgt, un.“

„Mach was du willst.“ erwiderte der Rothaarige teilnahmslos.
 

Der ehemalige Iwa Nin erhob sich von seiner Sitzgelegenheit und knetete anschließend eine kleine Lehmfigur in seiner Hand. Als diese geformt war, warf er sie nach oben und ließ sie wie üblich durch sein Jutsu vergrößern, sodass wieder einmal ein weißer Greifvogel das Licht der Welt erblickte. Dieser vergeudete auch gar nicht erst viel Zeit und ließ Gaaras Körper in seinen Schnabel gleiten. Nachdem er seine Ladung aufgenommen hatte, sprang Deidara geschickt auf die Lehmfigur hinauf und flog anschließend mit seinem Tier aus der Höhle hinaus.

„Bis nachher, Danna.“ rief er noch zu Sasori.
 

Die verblüfften Ninjas folgten ihrem fliehenden Feind mit dem Augen, bis sie sich schließlich aus der Starre befreiten. Sakura wollte soeben den Akatsuki verfolgen, als sie von Temari aufgehalten wurde.

„Sakura, ich weiß wie du dich fühlst... aber Gaara ist auch mein Bruder. Deshalb überlass mir und Yamato das und unterstütze stattdessen Chiyo-baasama im Kampf gegen den Anderen. Ihr seit am besten aufeinander abgestimmt.“

Zwar etwas widerwillig, gab sich die Rosahaarige am Ende doch geschlagen und nickte dann nur stumm. Es wäre töricht, Rache über den gesunden Menschenverstand zu stellen.
 

Temari warf einen kurzen Blick zu Yamato, welcher sofort verstand. Keinen Moment später waren die beiden auch schon wortlos verschwunden, um diesen Deidara den Gar auszumachen und den Körper des Kazekage zurück zu erobern.
 

So blieben also lediglich Sakura und Chiyo zurück, welche nun, den ihnen noch unbekannten, Sasori gegenüberstanden. Die Älteste schaute wenig interessiert ihren Gegner an. Dann ließ sie blitzschnell ihre Hände in die Ärmel ihres Kimono gleiten, um anschließend eine Reihe von Kunais, welche an einen Draht befestigt waren, herauszuholen. Sie hielt den Draht an den Enden vor sich und kurz darauf leuchteten die daran befestigten Wurfmesser blau auf und schossen dann unerwartet auf Sasori zu. Dieser jedoch blieb völlig unbeeindruckt. Er befestigte am erstbesten das er finden konnte, in diesem Falle ein Holzstück, welches zufällig in der Höhle herum lag, ein paar Chakrafäden und benutzte dies dann zu seiner Verteidigung. Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als die spitzen Kunais das Holz trafen und darin stecken blieben.
 

„Ein kleiner Schlagabtausch, zum erforschen der generischen Fähigkeiten... das sieht dir ähnlich Chiyo-baasama.“ stellte Sasori mit klangvoller Stimme fest. Die Älteste des Sandes war bereits die ganze Zeit über misstrauisch gewesen, aber jetzt war sie sich vollkommen sicher, dass sie sich nicht geirrt hatte. Dieser Mann hatte irgendein Geheimnis. Schon allein wie er sich gegen ihren Angriff verteidigt hatte, kam ihr merkwürdig vertraut vor.
 

„Kennt ihr den Mann dort, Chiyo-baasama?“ fragte Sakura etwas verwirrt ihre Lehrerin.

Die Angesprochene schüttelte leicht mit dem Kopf. Sie hatte zwar eine Vermutung, aber das konnte doch gar nicht sein...

„Wer bist du? Zeig mir dein Gesicht.“ forderte sie den Akatsuki auf.

„Hm, du kannst dich also nicht mal mehr an meine Stimme erinnern, Chiyo-baasama? Nach über zehn Jahren wahrscheinlich auch nicht sehr verwunderlich. Tze... na dann werde ich deinen Gedächtnis mal ein bisschen auf die Sprünge helfen.“
 

Der Puppenspieler führte langsam seine rechte Hand zu seinem Kopf und zog sich dann den Strohhut herunter, welchen er anschließend zu Boden gleiten ließ. Zu sagen, Chiyo wäre überrascht, wäre wohl maßgebliche Untertreibung gewesen.

„Du...? Was hat das zu bedeuten...? Sasori?“ flüsterte sie leise während sie den jungen rothaarigen Mann mit großen Augen anstarrte. In ihren Kopf überschlugen sich die Gedanken.

Sasori lächelte „Was ist los Chiyo-baasama? Bist du etwas so ergriffen, dass es dir die Sprache verschlagen hat? Wär ja nicht ungewöhnlich, bei einem Treffen nach dreizehn Jahren...“

„Sasori... bist du es wirklich?“ fragte die Greisin den Akatsuki. Sie konnte es immer noch nicht wirklich glauben, was hier gerade geschah.

Als Sakura den Namen 'Sasori' hörte, machte auch sie große Augen.

'Ist das da etwa Chiyo-baasamas Enkel? Akasuna no Sasori?! Der große Puppenspieler, der das Dorf Suna vor so vielen Jahren verlassen hatte? Wie kann er dann noch so jung aussehen? Was ist hier falsch?!' dachte sich die junge Frau.
 

Der Rothaarige lachte leise und sein Lächeln gewann nochmal an Größe. Irgendwie wirkte sein Gemütszustand vollkommen unpassend in Anbetracht zur momentanen Lage.

„Wer soll ich sonst sein. Freust du dich wenigstens, deinen geliebten Enkel nach all der Zeit wieder zu sehen?“ Wieder war ein leises Lachen zu hören. „Nun, was sollen wir jetzt tun?“

„Wie ist das möglich? Du bist kein Jahr gealtert, seitdem du uns verlassen hattest. Was ist mit dir passiert? Warum hilfst du diesen Verbrechern hier?!“

„So viele Fragen, huh? Da die Stimmung im Moment ja eh so herrlich mit Nostalgie erfüllt ist, sorge ich mal dafür, dass noch mehr schöne alte Erinnerungen hoch kommen, hehe.“
 

Eine Schriftrolle glitt aus seinem rechten Ärmel in sein Hand, welche er nun vor sich ausgestreckt hielt und langsam den Gegenstand entrollte. Auf dem weißen Papier war das Wörtchen 'San' zu lesen.

„Gleich wirst du noch ergriffener sein, Chiyo-baa.“

Der Rand der Schriftrolle leuchtete lila auf und kurz darauf wurde Sasori von einer Rauchwolke eingehüllt. Als sich diese dann allmählich wieder legte, wurde die Sicht auf eine männliche Puppe sichtbar, welche vor ihrem Meister in der Luft schwebte. Sie hatte einen braunen Kimono als Kleidung, schwarze Haare und markante, orange leuchtende Augen.

„Das... das ist doch nicht etwa...?“ sagte die Älteste entsetzt.

Sakura drehte sich zu ihrer Lehrerin um und sah sie fragend an. „Was? Was ist los?“

„Das... ist der Sandaime Kazekage!“

„Der... Sandaime?! Welcher damals vor dreizehn Jahren spurlos verschwunden war und dessen Leiche man niemals gefunden hatte? Welcher außerdem noch als der stärkste aller Kazekage galt?“sprach die Rosahaarige eher feststellend, als fragend.

„Hehe. Na, da werden wirklich Erinnerungen wach, nicht wahr, Chiyo-baa?“

„Wie schrecklich... was hast du nur getan Sasori? Warst du es etwa?“ fragte die Älteste schockiert ihren Enkel.

„Und wenn es so wäre? Du bist eine pensionierte Greisin die im Begriff ist drauf zu gehen. Kannst du den Sandaime Kazekage wirklich rächen? Wenn du dich da mal nicht übernimmst.“

„Ich mag zwar pensioniert und halbtot sein, aber ich versuche, noch etwas zu erreichen. Ich habe noch zu viel auf dem Herzen, um jetzt schon zu sterben... Vor allem, wenn ich sehen muss, dass mein Enkel auf der falschen Seite der Macht steht. Du hast da Dorf verraten und sogar Hand an den Sandaime Kazekage angelegt... und dieses Mal habt ihr Gaara getötet, den Godaime!“

„Ach ist das so?“ fragte Sasori amüsiert.

„Beantworte mir eine Frage, Sasori...Warum? Warum hast du das alles getan?“
 

„Hm, das kommt etwas ungelegen. Ich muss euch erledigen und dann zum Hauptquartier zurückkehren. Ich hasse es, andere warten zulassen. Ich fürchte, ich habe leider keine Zeit, mich von dir ausfragen zulassen, Chiyo-baa.“ Sasori machte eine kleine Pause zum Überlegen. Dann setzte er fort. „Allerdings sind das ja hier besondere Umstände, ne? Vielleicht können wir deshalb ja mal eine Ausnahme machen. Also... warum ich das Dorf verlassen habe, ohne ein Wort zu sagen, möchtest du wissen? Warum ich den Sandaime getötet habe und warum ich Akatsuki die Treue geschworen habe? Ich bezweifle zwar, das dir meine Antworten irgendwie nützen werden, aber... Nun gut. Kannst du dich noch daran erinnern, wie sehr jeder den Sandaime verehrt hatte? Wie man seine Stärke bewundert hatte? Wie auch immer. Über mich sagten die Menschen schon in frühen Jahren, das ich eines der größten Genies wäre, die das Dorf je hervorgebracht hätte und gute Chancen hätte, irgendwann einmal Kazekage zu werden. Auch, dass die Menschen mich als würdigen Nachfolger des Sandaime ansehen würden. Naja, dem Dritten ist dies natürlich auch zu Ohren gekommen. Vielleicht war es Eifersucht und Vorsicht, vielleicht aber auch zwanghafter Verfolgungswahn. Auf jeden Fall hatte er mich in dieser einen Nacht, drei Wochen nach meinen zweiundzwanzigsten Geburtstag, in einen Hinterhalt gelockt, um mich anschließend zu töten. Mir blieb keine andere Wahl, als mich zu wehren. Er kann zwar noch so mächtig gewesen sein, allerdings verliert jeder, wenn er sein Chakra nicht mehr konzentrieren kann. Er hatte mich unterschätzt und sich gedacht, dass er mich einfach tötet, bevor ich eine Gefahr für ihn und seine Machtposition werden könne. Sein Übermut ist ihm schließlich zum Verhängnis geworden, weshalb er meinen Giften zum Opfer fiel und daran starb. Mir war zu diesem Zeitpunkt klar, dass niemand im Dorf mir meine Geschichte glauben würde und ich wahrscheinlich wegen des Hochverrats exekutiert werden würde. Da ich mich sowieso schon auf einem Weg befand, auf dem es kein Zurück mehr gab, habe ich aus dem Körper des Kazekage eine Menschenpuppe gemacht; ganz so, wie du es mir beigebracht hattest, Chiyo-baa. Also irrte ich nun, heimatlos und vogelfrei, durch Kakurezato. Erst nach einem Jahr, begegnete ich im Regenreich einem Mann namens Pain, welcher mir von seiner Idee des Friedens erzählte. Durch ihm wurde mir wieder ein Grund zum Leben gegeben; wieder ein Ziel, welches ich erreichen möchte. Zusammen mit ihm und vier weiteren Leuten, gründeten wir dann schließlich die Organisation Akatsuki; und mit ihr werden wir Frieden nach Kakurezato bringen... ich hoffe mal, das reicht dir an Erklärungen, Chiyo-baa.“
 

Das Gesicht der alten Frau wurde durch tiefe Traurigkeit und Mitleid gekennzeichnet. Sie hatte immer gewusst, das es einen Grund gab, weshalb er sie damals verlassen hatte. Und nun, da sie diesen endlich wusste, sollte sie da froh sein? Sie wusste es nicht. Sie hatte zwar endlich eine Antwort auf ihre Frage bekommen, aber innerlich weinte sie um ihren Enkel. Ihre Seele blutete. Es hätte alles anderes laufen können. Was konnte sie nun tun? Was sollte sie nun tun? Einerseits wollte sie ihren Enkel retten, andererseits aber auch zur Rechenschaft ziehen, weil er und seine Organisation den Godaime Kazekage getötet hatten. Was war das Richtige? Chiyo wusste es nicht... Da versagte auch all ihre Lebenserfahrung und Weisheit, welche sie besaß.
 

Sasori, dem natürlich das Gefühlschaos seiner Großmutter nicht verborgen blieb, legte den Kopf leicht schräg und schaute sie an.

„Huh? So sentimental kenne ich dich ja gar nicht, Chiyo-baa. Ich sagte es bereits: für mich gibt es kein zurück; keinen anderen Weg. Deshalb werde ich mich nicht von irgendetwas wie Familienbande am Kämpfen hindern lassen.“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann mit leiser und klangvoller Stimme. „Nun, wollen wir beginnen?“
 

Es war weniger eine Frage, als eine Feststellung. Die Finger des rothaarigen Mannes bewegten sich nach diesen Worten auch schon, sodass die Puppe des Sandaime jetzt zum Angriff ansetzte. An ihrem rechten Arm kam eine gewaltige Klinge zum Vorschein, an der man lila schimmerndes Gift erkennen konnte. Das Ziel der Puppe war die regungslos dastehende Chiyo. Wahrscheinlich konnte sie sich durch den Schock nicht bewegen. Wer konnte es ihr auch verübeln? Gegen seinen eigenen Enkel zu kämpfen brauchte große Überzeugung. Vielleicht hatte sie auch selbst Schuldgefühle und wollte sich deshalb töten lassen. Allerdings hatte man hier die Rechnung ohne Sakura gemacht! Schnell war ihre Hand in die Tasche gefahren und holte eine weiße Schriftrolle heraus. Sie zögerte nicht lange und beschwor ihre Puppe herauf, mit welcher sie dem Angriff Sasoris vereitelte. Keinen Augenblick zu spät, fing ihre Marionette die Klingen des Feindes ab. Dies war auch der Zeitpunkt, in dem Chiyo aus ihrer Trance erwachte. Es brach ihr zwar das Herz und sie hasste sich selbst dafür, aber sie musste gegen ihn kämpfen; allein schon, weil sie Sakura nicht wegen ihrer Unfähigkeit sterben lassen durfte.
 

Der Akatsuki manövrierte den Sandaime wieder zu sich zurück und betrachtete nun interessiert die neue Gegnerin.

„Eine Puppenspielerin huh? Das könnte sich als ganz amüsant erweisen.“ sprach er, während er die Marionette von Sakura musterte. Es war eine weibliche Puppe aus hellen Holz; nein, es sah mehr nach Elfenbein aus. Sie hatte einen ebenso weißen Kimono an und auch schulterlanges Haar in der gleiche Farbe. Am auffallendsten waren jedoch die flügelartigen Gebilde, welche aus ihrem Rücken hervorragten. Sasoris geübten Auge entging natürlich nicht, das dies nicht einfach nur zur Dekoration war. An den Flügelspitzen konnte man messerscharfe Klingen erkennen an denen Gift auf den Boden tropfte. An den Armen waren blitzende, schwertähnliche Klingen befestigt.
 

Sasoris Blick glitt von Sakura zu Chiyo und wieder zurück. Er grinste entzückt.

„Du bist also ihre Schülerin. Lange ist es her, seitdem ich mich gegen jemanden messen konnte, der auch nur annähernd so gut im Puppenjutsu war, wie ich. Hoffentlich enttäuschst du meine hohen Erwartungen nicht, Frau.“

Chiyo holte währenddessen aus ihrer Tasche selbst zwei Schriftrollen hervor, welche sie kurz darauf entsiegelte. Zum Vorschein kamen zwei Puppen aus dunklen Holz. Die eine war eine Frau mit langen braunen Haaren und einem dunkelgrünen Mantel, die andere ein Mann mit kurzen roten Haaren, welcher einen tiefblauen Mantel an hatte. Beide trugen ein Schwert mit gezackter Klinge als Waffe

Bei diesem Anblick, nahm Sasoris Gesicht einen unergründlichen Ausdruck an. Nach wenigen Sekunden lächelte er dann jedoch wieder.

„Ich hätte nie gedacht, das ich die ersten Puppen, die überhaupt erstellt habe, jemals wieder sehen würde... allerdings sagte ich bereits, dass ich mich nicht von Gefühlen beeinflussen lasse.“
 

Die beiden Frauen stellten sich nebeneinander und steuerten dann ihre Marionetten auf die Feindliche zu. Diese ließ nun eine Kreissäge an ihrem rechten Arm erscheinen. Die Waffen der Puppen prallten mit einem klirrenden Geräusch gegeneinander.
 

Man konnte nicht sagen, wer die Oberhand besaß, da keine Marionette Platz einbüßte. Es war ein einziger Wirbel aus dem blitzenden Stahl der Klingen. Sasori hatte jedoch äußerste Schwierigkeiten, gegen zwei so exzellente Spieler anzukommen. Sein Vorteil war aber, das er die Kampfweise von seiner Großmutter bereits kannte. Auch kannte er zum großen Teil die Fähigkeiten ihrer beiden Puppen, da er sie ja selbst entworfen hatte. Vor allem Sakura setzte ihm mehr zu schaffen. Er musste zugeben, sie war wirklich ausgesprochen gut. Nur seiner Erfahrung hatte er es zu verdanken, dass er ihr standhielt. Sasori fing immer mehr an, an der unbekannten Frau Interesse zu gewinnen. Auch machte ihm dieser Kampf ziemlich viel Spaß. Es war, wie er bereits sagte, lange Zeit her, seit er das letzte mal richtig gefordert war.
 

Aus linken Arm Vaters schoss eine Stachel bewerte Peitsche hervor, welche surrend die Luft zerriss und den Sandaime schweren Schaden zufügen sollte. Doch ließ auch Sasori eine versteckte Waffe aus dem Arm seiner Puppe erscheinen, mit der er die Peitsche einfach zerschnitt. Die gewaltige Klinge suchte ihren Weg und traf gegen die beiden Schwerter von Chiyos Marionetten. Diese konnten dem Druck und der Kraft dieses Angriffes nicht standhalten, sodass die Puppen weg geschleudert wurden. Als nächstes ließ Sasori das Armgelenk des Kazekages umklappten, was zur Folge hatte, das eine versteckte Kanone zum Vorschein kam. Er zögerte nicht lange und ließ seine Puppe die Sprengladung auf Sakuras Tenshi abfeuern. Die Rosahaarige ließ ihre Puppe jedoch die Flügel schützend um ihren Körper legen. Dadurch konnte der Engel die Explosion unbeschadet überstehen. Die Suna Nin setzte auch gleich zum Konter an. Sie ließ Tenshi aus dem Spitzen ihrer Flügel eine Klingen Salve abfeuern. Der Akatsuki konnte dem Angriff nicht mehr entkommen, doch seltsamer Weise vielen die Geschosse, kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, zu Boden. Sakura erkannte nun, das sich eine Klappe auf der rechten Brust des Kazekage geöffnet hatte. Sie wusste zwar nicht, was dies zu bedeuten hatte, allerdings konnte sie eins und eins zusammen zählen und verstand, dass dies der Grund sein musste, wieso ihre Attacke misslungen war.
 

„Ausgezeichnet. Du bist wahrlich eine würdige Gegnerin. Du zwingst mich sogar dazu, die besondere Fähigkeit des Kazekage anzuwenden. Chiyo-baa hat dir bestimmt schon erzählt, was man unter Menschenpuppen versteht. Natürlich hat der Sandaime dadurch alle Fähigkeiten, welche er auch im Leben besaß. Seine bemerkenswerteste Eigenschaft war es, dass er in der Lage war, mit seinem Chakra ein Magnetfeld aufzubauen. Dadurch habe ich die Kontrolle über alle metallische Gegenstände hier.“ erklärte der Akatsuki und schaute nun seine Großmutter an. „Aber was erzähle ich da? Du kannst dich ja bestimmt sehr gut an ihn erinnern, nicht war Chiyo-baa?“

Die Älteste hatte mittlerweile die Kontrolle über ihre Puppe zurück und steuerte sie neben die von Sakura. Die Greisin hatte wirklich ein schlechtes Gefühl. Sasori hatte es bereits gesagt: sie wusste ganz genau, wozu der Kazekage alles fähig war... sie hatten wirklich einen schweren Gegner vor sich.
 

Der Rothaarige lächelte bei dem ernsten Gesicht seiner alten Lehrerin. Sie hatte wohl verstanden, was gleich folgen würde. Deshalb zögerte er auch nicht lange und setzte den in seiner Puppe verwahrten Eisensand frei. Diesen manövrierte er auch sogleich auf die gegnerischen Puppen, welche keine Chance mehr hatten auszuweichen. Mutter und Vater wurden in entgegengesetzte Richtung hinfort geschleudert. Sakura schaffte es zwar, größeren Schaden an ihre Puppe zu verhindern, in dem sie, wie kurz zuvor scon, die Flügel als Schutzschild einsetzte, doch wurde die Marionette dennoch weggefegt und traf zu allem Unglück auch noch ihre Meisterin, welche nun vor Schmerzen stöhnend auf den Boden lag.
 

„Sakura!“ rief Chiyo besorgt, doch blieb ihr keine Zeit, sich um die Frau zu kümmern, da Sasori ihnen keine Pause gönnen wollte und deshalb gleich wieder zum Angriff ansetzte. Der tödliche Eisensand flog auf sie zu und hätte sie wahrscheinlich auch getroffen, hätte die Älteste nicht das Gelenk ihres rechten Ellenbogen umgeklappt und damit ein Chakraschild erschaffen, welcher sie vor Schaden bewahrte. Nachdem die Attacke abgewehrt war, schüttelte sie den Sand aus dem Gelenk ihres künstlichen Armes. Danach widmete sie sich Sakura. Die alte Frau atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass sie keine ernsthafte Verletzungen davon getragen hatte. Außer ein paar Prellungen schien es ihr gut zu gehen; kein Knochen war gebrochen und es gab auch keine offenen Wunden, welche eine Vergiftung zur Folge gehabt hätten.
 

„Sakura, halte dich bitte zurück. Ich werde die Sache ab jetzt in die Hand nehmen. Du kannst deine Puppe sowieso nicht mehr benutzen, weil Sand in ihre Gelenke eingedrungen ist. Überlass mir das und ruh dich solange aus.“ sprach sie leise zu ihrer Schülerin und wand sich dann wieder Sasori zu. Dieser musterte mit interessierten Blick den künstlichen Arm seiner Großmutter.

„Wie ich sehe, hast du dich selbst teilweise in eine Puppe umgebaut und somit eine Chakraschild als Schutz eingebaut... wirklich sehr clever.“

„Du analysierst alles ausgesprochen genau und deine Fähigkeiten sind exzellent...“ gab die Älteste zu.

Der Akatsuki lachte leise. „Kein Wunder... Du warst es ja auch schließlich, die mir das Puppenspiel beigebracht hat, Chiyo-baasama.“

„Ja... aber heute werden wir das Spiel ein für alle mal beenden.“ erwiderte Greisin ernst.

„Das habe ich auch vor... Sei ehrlich, glaubst du wirklich, es würde so einfach werden?“
 

Statt zu antworteten, holte die alte Frau eine weitere, lilane, Schriftrolle aus ihrer Tasche hervor.

„Dies ist ein Jutsu, das du nicht kannst. Ich hätte nicht gedacht, das ich sie noch einmal anwenden müsste... aber dann soll es wohl so sein.“

Die Älteste wickelte das schwarze Band von der Rolle und breitete sie dann vor sich aus.Die Innenfläche war weiß und insgesamt zehn schwarze Symbole waren darauf abgebildet.

„Hiermit werde ich es beenden.“

Chiyo formte ein Fingerzeichen. Daraufhin verselbständigten sich nun die Symbole und drangen aus der Rolle als bläulich schimmernde Substanz heraus. Einen Augenblick später hatten sich insgesamt zehn weiße Puppen materialisiert auf deren Kopf eben dieses Emblem zu sehen war.
 

Sasori schien cool zu bleiben und sprach ruhig.

„Es heißt, dass es einen Puppenspieler gibt, der die Fähigkeiten hat, so viele Puppen zu benutzen. Beeindruckend, du Alte. Hehe, Chiyo-baas geheime Technik: Eine Puppe für jeden Finger. Ich habe Gerüchte gehört, dass mit diesen Puppen schon eine ganze Festung eingenommen wurde... Shirohigi Jikki Chikamatsu no Shū. Vom Begründer der Puppentechnik. Das Meisterwerk des Monzaemons. Eine wirklich außerordentliche Puppensammlung.“ stellte der Rothaarige fest.

Chiyo zeigte keinen Gefühlsregung, sondern ging stattdessen in Angriffsstellung.

Ihr Enkel grinste wieder. „Nun denn, wollen wir zum zweiten Akt übergehen?“

Gleich nach diesen Worten setzten die beiden Puppenmeister auch schon wieder zum Angriff an...
 

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Deidara steuerte sein weißes Flugtier über die Baumkronen des Waldes. Dicht an seinen Fersen hingen ihm Temari und Yamato, welche fest entschlossen waren, den Körper Gaaras zurückzuerobern.

Der blonde Mann war nun endlich fertig damit, den Lehm in seiner Tasche mit Chakra zu füttern, weshalb er seinen Vogel auf einer etwas größeren Lichtung stoppen ließ. Lächelnd beobachtete er seine Verfolger, welche kurz darauf auf der besagten Lichtung erschienen.
 

Temari war bei dem Anblick des Gegners wieder fuchsteufelswild. Dieses selbstgefälliges, verhöhnende und arrogante Lächeln regte sie einfach nur auf und schaffte es, ihr Blut zum Kochen zu bringen.
 

„Gib uns endlich Gaara zurück, du widerlicher Bastard.“ rief sie ihm laut entgegen.

Das Grinsen des Akatsuki gewann im Angesicht von Temaris Rage noch einmal an Stärke.

„Ich glaube, das ist jetzt weit genug, un. Sasori müsste eigentlich mittlerweile auch schon fertig sein. Ich sollte mich wohl allmählich mal beeilen. Ansonsten ist er mir wieder böse, weil ich ihn hab warten ließ, un. Hm, also beende ich das hier mal schnell.“
 

Deidara sprach die Worte mehr zu sich selbst, als zu den feindlichen Shinobis. Er streckte jetzt seine Hand in die Luft und warf somit dutzende von kleinen weißen Tierchen gen Erde. Temari und Yamato gingen, wie erwartet, in Deckung und beobachteten nun argwöhnisch die Lehmfiguren, welche sie umrangen. Nach dem Informationen, welche sie besaßen, fungierten diese Objekte als Bomben, welche von dem Akatsuki ferngezündet werden konnten.
 

Ihre Lage war wirklich ziemlich ungünstig, doch Yamato überlegte bereits eifrig, wie sie das Blatt wenden konnten. Die Winzlinge des Gegners zuckten ungeduldig mit den Beinen, als würden sie nur darauf warten, endlich explodieren zu können und somit ihre armen Opfer in Stücke zu zerfetzen. Kurz darauf setzten sie auch schon zum vernichtenden Schlag an, doch Yamato errichtete gerade noch rechtzeitig eine massive Gesteinskuppel, welche sie vor den an Sicherheit grenzenden Tod bewahrte. Dem Anbu ist nämlich aufgefallen, das diese Tiere wahrscheinlich Sprengkraft für Mobilität eingebüßt hatten, damit sie ihn und Temari erwischen konnten. Ergo bedeutete dies aber auch, das man sie mit einen starken Verteidigung leicht abwimmeln konnte.
 

Die krachende Explosion war auch noch im inneren des steinernen Schutzwalls zu hören und ließ die Erde unter ihren Füßen leicht erzittern. Als es wieder leise wurde, löste Yamato das Jutsu auf. Doch machte er nicht erst großartig eine Pause, sondern setzte gleich zum Angriff an. Eigentlich war es weniger ein Angriff, als mehr eine Maßnahme dazu, dass sie den Akatsuki überhaupt erst angreifen konnten. Der Anbu ließ durch sein Mokuton die Äste der Bäume in der näheren Umgebung wachsen und miteinander verschmelzen. In Folge dessen wurde das Schlachtfeld von einem dichten Blätterdach verdunkelt. Deidara war nun aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit zum Landen gezwungen. Dies hatte Yamato beabsichtigt, denn er wusste, dass es schwer werden würde, jemanden wie ihn, im Fernkampf zu besiegen. Es war wahrscheinlich Glück, das ihr Kampfplatz ausgerechnet ein Waldgebiet sein musste, denn Yamato hatte hier natürlich einen nicht zu missachtenden Vorteil. Aber das konnte Deidara logischerweise vorher nicht wissen.
 

Der Blonde stieg nun geschickt von seinem Adler herunter und musterte seine Gegner neugierig. Er hielt sich mit der verbleibenden Hand das Kinn, als Zeichen, dass er nachdachte.

„Der Typ ist mir klar in Vorteil, un. Sasori no Danna wird bestimmt wieder sauer auf mich sein, weil ich mich nicht richtig vorbereitet habe. Andererseits ist es aber auch nicht mein Ding, wenn's gemütlich ist. Mir ist bis jetzt in jeder Situation das Richtige eingefallen. Gerade das ist es doch, was den wahren Künstler im Kampf auszeichnet. Hmm... Was mache ich jetzt?“
 

Auf der Gegenseite schmiedeten Yamato und Temari auch bereits ihren Plan, oder versuchten es zumindest.

„Gut, der erste Schritt ist getan. Jetzt, da wir ihn zur Landung gezwungen haben, können wir ihn in einen Nahkampf verwickeln.“ erklärte Yamato seiner Partnerin.

„Gut, worauf warten wir dann noch? Lasst uns die Sache beenden.“ erwiderte die Kunoichi voller Kampfeseifer. Allerdings schüttelte der Anbu nur leicht mit dem Kopf

„Ganz so einfach ist das nicht... er hat es geschafft, in Sunagakure einzudringen und Gaara zu besiegen. Und vor allem Dingen ist er ein Mitglied von Akatsuki; wir dürfen ihn deshalb nicht unterschätzen... also, was machen wir jetzt? Ich glaube, er kann seine explodierenden Figuren nicht nach belieben einsetzen. Falls ich soweit richtig liege, musst du ihn mit deinen Fūton Jutsus davon abhalten, diese Dinger zu erschaffen. Halte ihn ständig auf Trab.Wenn er dann abgelenkt ist, werde ich ihn vernichten. Alles klar?“

Die Frau nickte. Beide machten sich nun zum Kampf bereit. Deidara war nun auch mit seinen Überlegungen fertig und hatte deshalb wieder ein spöttisches Grinsen aufgesetzt. Leider musste er feststellen, dass Temari sich nicht so leicht wie vorhin aus der Fassung bringen ließ. Allerdings änderte dies nichts daran, dass er, so oder so, diesen Kampf gewinnen würde; alles war perfekt durchdacht. Er konnte überhaupt nicht verlieren..
 

Ohne Vorwarnung warf der Akatsuki drei Kugeln auf den Boden. Diese verursachten einen undurchsichtigen Rauch, welcher Deidara verschluckte und somit vor allen Blicken schützte.

„Temari!“ rief Yamato schnell, als er erkannte, was ihr Gegner vorhatte.

Die Suna Nin war aber schon längst dabei, die Siegel für ihr Jutsu zu formen und keinen Augenblick später fegte ein starker Wind den Rauch hinfort, sodass man den ehemaligen Iwa Nin wieder erkennen konnte.
 

Temari lächelte siegessicher. „Deine Ablenkung war wohl nicht ganz so erfolgreich wie geplant, ne? Du hast keine Chance.“

Ohne noch großartig Worte zu verlieren, sendete die Kunoichi eine Windböe nach der anderen gen Deidara. Dieser schaffte es jedoch spielend, den Attacken auszuweichen. Allerdings merkte er nicht, dass ihn Temari immer weiter an den Rand des Waldes drängte. Erst als es schon zu spät war, wurde ihm sein Fehler bewusst. Yamato erschien plötzlich aus dem braunen Holz und versuchte, seinen Gegner mit einem Holzspeer aufzuspießen. Dieser schaffte es eben noch rechtzeitig, sich durch einen Sprung in die Luft zu retten. Aber es war ihm keine Zeit zum Ausruhen vergönnt, da Temari nun eine Sequenz von Kaze Klingen auf den Akatsuki schickte. Deidara gelang es zwar, den meisten von den Geschossen auszuweichen, allerdings wurde er von zwei Klingen getroffen und trug infolge dessen, lange Schnittwunden davon, welche sich über seinen gesamten Körper zogen.
 

Mit einem dumpfen Geräusch landete der Körper des Akatsukis auf dem trockenen Waldboden. Er rührte sich nicht mehr. Temari seufzte erleichtert auf, da es nun endlich vorbei war. Sie machte sich jetzt daran, Gaara aus dem Maul des Vogels zu befreien.

Yamato jedoch war misstrauisch... das war viel zu einfach gewesen. Irgendwas war hier falsch. Sein Blick blieb bei dem regungslos daliegenden Deidara hängen, als ihn eine dunkle Vorahnung überfiel. Seine Augen weiteten sich vor Schreck.

„Temari!“ rief er panisch. „Geh in Deckung. Sofort.“

Die Kunoichi wusste zwar nicht, was das Problem des Anbus war, aber sie gehorchte einfach. Yamato hingegen war nun damit beschäftigt, so schnell er nur konnte, eine Reihe von Fingerzeichen zu formen... eine Schutzwand bildete sich um die blonde Frau und ihren Bruder... für Yamato selbst war es jedoch zu spät. Er schaffte es nicht mehr rechtzeitig, seine eigene Verteidigung aufzubauen.... der Körper des blonden Akatsukis fing an zu leuchten und kurz darauf fegte eine ohrenbetäubende Explosion über das Schlachtfeld. Die feurige Druckwelle vernichtete alles, was sich ihr in den Weg stellte. Zurück blieb ein metertiefer Krater verbrannter Erde. Dieser nahm ungefähr die gesamte Lichtung ein. Der Schutzwall, den Yamato für Temari errichtet hatte, wurde bei dem Angriff zerstört, doch hatte er die Frau vor schlimmeren Schäden bewahrt. Der Anbu jedoch hatte die volle Ladung abbekommen. Sein verbrannter Körper lag unter dem zersplitterten Holz der Bäume. Er hatte an vielen Stellen einen mehrfachen Knochenbruch erlitten. Doch das schlimmste war wohl, das sein linker Arm durch diesen Angriff zerstört wurde. Eine klaffende Wunde zierte den Armstumpf.
 

Hektisch versuchte Temari nun, das Holz von Yamato runter zu schaffen, um sich anschließend um seine Verletzung zu kümmern. Zwar war sie bei weitem nicht so gut im medizinischen Ninjutsu,wie Sakura, doch hatte sie sich genügend Grundfähigkeiten aneignen können. Provisorisch stillte sie zuerst die Blutung des abgetrennten Armes und riss sich dann ein Stück ihres Ärmels ab, welches sie als Druckverband benutzte. Anschließend heilte sie, so gut es ihr möglich war, die Knochenbrüche. Alles was sie tun konnte, war Erste Hilfe zu leisten und somit auch seine Schmerzen zu lindern. Die Suna Nin wusste, wenn Yamato nicht bald in ein Krankenhaus kam, oder sich zumindest ein Spezialist wie Chiyo oder Sakura um ihn kümmern würde, so würde er den nächsten Morgen nicht mehr erleben
 

Der Erde fing leicht an zu zittern. Kurz darauf brach der Boden auf und zum Vorschein kam der blonde Akatsuki. Er sah sich eine Weile in der verwüsteten Landschaft um, bevor sein interessierter Blick bei Temari und Yamato hängen blieb.

Deidara machte jetzt einen wenig begeisterten Eindruck. „Man, ihr seit ja immer noch am Leben. Aber ihr könnt euch glücklich schätzen: Ihr habt eines meiner größten Kunstwerke erlebt und das Erstaunlichste ist, ihr habt es sogar überlebt. Nun, noch ist es anscheinend nicht vorbei, un. Lasst uns zur zweiten Runde übergehen.“
 

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Schnell drehte sich Jiraiya um und sein Blick schweifte über den zerstörten Industriedistrikt, welcher vorhin als Schlachtfeld diente. Der Regen nieselte auf das Areal nieder, da auch die Decke zum großen Teil zerstört wurde. Dort oben, an der höchsten Stelle, erkannte der Sannin das verschwommene Bild eines Mannes. Plötzlich lichteten sich die Wolken, sodass Jiraiya die Augen zusammen kneifen musste, um nicht von der gleißenden Sonne geblendet zu werden. Das Schauspiel hielt nur für einen kurzen Moment an, da sich schon kurz darauf wieder eine dicke Schicht von Regenwolken vor die Sonne geschoben hatte. In dieser Zeit jedoch war der Mann von seiner erhöhten Position herunter gesprungen. Allerdings erkannte Jiraiya nun, dass es nicht nur einer war; es waren in Wirklichkeit insgesamt fünf Männer. Sie hatte alle die gleiche Haarfarbe, trugen alle die selbe Kleidung und im jeden ihrer Augen war das selbe Dōjutsu zu erkennen: Das Rin'negan.
 

„Was hat das zu bedeuten?“ flüsterte sich Jiraiya vollkommen verwirrt. Langsam schaute er sich einen nach dem anderen an. Der Eremit erkannte jeden wieder. Entweder waren es Ninjas mit denen er früher einmal gekämpft hatte, oder aber alte Bekannte. Als er den Akatsuki in der Mitte erblickte, weiteten sich seine Augen.
 

„Ya... Yahiko?!“ fragte er ungläubig.

„Oh, du erkennst also deinen alten Schüler wieder?“ fragte der Tendō.

„Wie ist das möglich? Wieso hast du das Rin'negan? Nagato ist doch sein Träger.“

Der Angesprochene schnaube abfällig. „Ich sagte dir bereits: Nagato gibt es nicht mehr. Er ist zusammen mit Yahiko gestorben. Ich bin Pain... ich bin Kami!“

„Pain, Kami, Yahiko, Nagato... Ich versteh überhaupt nichts mehr. Vielleicht würdest du mir endlich erklären, was das alles zu bedeuten hat.“ forderte der Sannin.
 

Der Leader von Akatsuki überlegte einen kurzen Moment, bevor er seine Entscheidung traf. „Nun gut. Als Lohn für deinen ersten Sieg, denke ich, dass ich dir zumindest meine Geschichte erzählen kann.“ Pain machte eine Pause, um sich seine Worte zurecht zulegen. „Nachdem du uns verlassen hast, waren wir alle sehr traurig. Vor allem Yahiko fiel der Abschied ziemlich schwer. Doch es herrschte Krieg und deshalb konnten wir nicht einfach herum sitzen und weinen. Wir wollten ein für alle mal den Bürgerkrieg in Ame beenden und danach auch den globalen Krieg bekämpfen. Aus diesem Grund gründeten wir eine Gruppe von Freiheitskämpfern; die Urform von Akatsuki, mit Yahiko als unseren Anführer. Es lief eigentlich alles ganz gut, allerdings kam der schicksalhafte Tag, an dem wir alle betrogen worden. Es war niemand anderes als Sanshōuo no Hanzō... mit der Hilfe von Konohas niederträchtigen Danzō. Man lockte uns in einen Hinterhalt. Hanzōs Ziel war es, Yahiko zu ermorden, da er diesen als Bedrohung für seine Machtstellung in Ame sah. Dieser widerliche Abschaum nahm Konan als Geisel und zwang mich, meinen besten Freund zu töten.“
 

Pain stoppte in seiner Erzählung, um Jiraiyas Reaktion zu beobachten. Er sah traurig und wütend zugleich aus. Der Leader fuhr fort.

„Was sollte ich also tun? Zusehen, wie meine beste Freundin getötet wird, oder aber meinen besten Freund töten? Eine schwierige Frage, findest du nicht auch Jiraiya-sensei? Yahiko nahm mir jedoch die Entscheidung ab... er rannte selbst in meine gezogene Waffe hinein und beendete somit sein Leben. Dies war der Zeitpunkt, an dem sich alles verändert hatte. Mein zweiter großer Schmerz. Ich hatte mir geschworen, sollte es irgendetwas wie Frieden geben, dann würde ich es finden. Doch meine Suche danach zog nur immer mehr Schmerz hinter sich... Schmerz den ich nicht ertragen konnte... nicht ertragen wollte.

Was nützte mir mein Rin'negan, wenn ich damit noch nicht einmal den Tod meines Freundes verhindern konnte?! Ich wollte es nicht akzeptieren. Allerdings habe ich es nun verstanden. Krieg bringt nur Tod...u nd Wunden... für beide Seiten. Es gibt nichts härteres, als den Tod derer zu akzeptieren, die du liebst... man glaubt, sie würde ewig leben. Vor allem eine so junge und naive Generation, wie die unsrige. Du versuchst, dem Tod eine Bedeutung zu geben, aber du findest nur Schmerz und Hass... weißt aber damit nichts anzufangen. Sterben wie Müll, unendlicher Hass, Schmerz, der nie vergeht! Doch ich werde dies alles beenden....“ Er lachte leise. „Ich war gerade mal fünfzehn Jahre alt, als das geschah. Selbst heute verstehe ich nicht, was wirklich geschah. Wahrscheinlich reichte allein mein Wunsch, mein Verlangen aus, den Tod meines Freundes rückgängig zu machen. Die wahre Macht des Rin'negan erwachte und übertrug mein Leben in den Körper Yahikos... unsere Seelen verschmelzten. Seine Träume wurden die meine und meine die seine... ein Kami war geboren; Pain! Und eben dieser steht nun vor dir. Du siehst, ich bin weder Nagato, noch Yahiko, aber ich kann nicht leugnen, das beide ein Teil von mir sind. Ich musste zu Kami werden, um diesem sinnlosen Krieg endlich ein Ende zu setzen. Deshalb habe ich Akatsuki gegründet. Mit dieser Organisation werden wir den ewigen Frieden einläuten und die Dämmerung einer neuen, goldenen Ära heraufbeschworen... Du kannst dich mir nicht in den Weg stellen. Solltest du weiter an deinem Vorhaben festhalten, werde ich dich vernichten. Also, was ist deine Entscheidung, Densetsu no Jiraiya?“
 

Der Sannin wusste wirklich nicht, was er im Moment fühlen sollte; was er denken sollte; oder wie er handeln sollte. Zum einen war er zornig auf Danzō, weil dieser Konoha und Hiruzen damals schon hintergangen hatte. Andererseits war er auch sauer auf sich selbst. Wenn er da geblieben wäre, hätte er den Verlauf der Dinge mit Sicherheit beeinflussen können. Auch hätte es nie soweit kommen müssen, wenn er, Tsunade und Orochimaru damals schon Sanshōuo no Hanzō erledigt hätten. Nun wusste er auch, was sein Schüler mit dieser Akatsuki Organisation bezwecken wollte. Durfte er überhaupt weiterhin gegen ihn kämpfen? Schließlich tat er nur das, was Jiraiya ihm damals beigebracht hatte. Und vor allem Dingen, war er denn überhaupt besser als Pain? Er selbst hatte es schließlich auch nicht geschafft, eine Antwort auf die Frage nach Frieden zu finden. Wie konnte er dann Pain, für das was er tat, verurteilen? Dieser versuchte wenigstens, den Krieg zu beenden; auch wenn seine Mittel nicht Jiraiyas Vorstellungen entsprachen.
 

Der Eremit wollte soeben seine Entscheidung äußern, als das laute Dröhnen von Kriegshörnern seine und auch Pains Aufmerksamkeit auf sich zog. Die beiden Kontrahenten schauten sich kurz an, bevor sie, Seite an Seite, durch die Gassen der Stadt rannten und von einem Gebäude zum anderen sprangen. Als sie auf einem der höchsten Türme angekommen waren und sie freie Sicht auf die weiten Ebenen der Landschaft des Regenreiches hatten, stockte ihnen der Atem.

„Heilige Mutter...“ flüsterte Jiraiya fassungslos und auch Pain schien ziemlich beeindruckt.
 

Am Horizont war eine gewaltige Armee zu erkennen, welche nun immer näher an Amegakure heran marschierte. Es war ein Meer aus Soldaten. Aus der Ferne schaffte es der Leader von Akatsuki, die Schlachtstandarte von Otogakure zu erkennen. Er gab es zwar nicht gerne zu, aber nun hatten sie wirklich ein ernsthaftes Problem. Seine Auseinandersetzung mit Jiraiya musste deshalb erst einmal warten. Nun galt es, sein Reich zu verteidigen, oder sie würden alle sterben.
 

Der Vorhang zur Finalen Schlacht hat sich geöffnet. Der Hammer, welcher über das Schicksal Kakurezatos und aller Menschen die dort leben entscheiden wird, ist gefallen. Wer wird den Sieg davon tragen?
 

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Fortsetzung folgt...

Confrontation – Second Act: The Unrealized Dream

Es ist schon eine Weile her, seitdem ich ein neues Kapitel hier hochgeladen habe. Ich hoffe nicht desto weniger, das meine bisherigen Stammleser sich trotzdem noch an der FF erfreuen werden.

Ich danke allen, die ein Kommentar geschrieben haben und auch all denen, die die Geschichte gelesen haben.

Ich entschuldige mich bei dieser Gelegenheit für die große Lücke, zwischen dem letzten Update. Ich hoffe, es ist mir verziehen.

Das Chapter ist nicht sehr lang, allerdings hat es gut gepasst, an genau dieser Stelle Schluss zu machen, aber das werdet ihr dann sehen.

Ich weiß auch nicht, ob es gut geworden ist. Die ganzen Kämpfe zu schreiben ist ziemlich ermüdend. Naja, ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer auf Lob und Kritik jeglicher Art.
 

Confrontation – Second Act: The Unrealized Dream
 

Geschäftiges Treiben herrschte in der modernen Industriestadt Amegakure. Erst wenige Minuten war es her, seitdem Pain auf die Invasoren aus Oto aufmerksam geworden war. Mittlerweile waren auch die Grenzaußenposten des Regenreiches eingetroffen, um von der drohenden Gefahr zu berichten. Anscheinend waren auch sie von dem Angriff überrascht worden, denn ihre Zahl war stark dezimiert und die Kleidung der meisten war blutgetränkt. Sie entschuldigten sich zigmal bei ihrem Anführer für ihre mangelnde Kompetenz. Pain jedoch winkte lediglich ab und trug ihnen auf, sich erst einmal auszuruhen. Währenddessen trommelte der Rin'negan Träger das Heer seines Landes zusammen. In weniger als einer Stunde war der Großteil seiner Armee mobilisiert und die Zinnen der Stadtmauern waren mit unzähligen Bogenschützen bemannt, welche nur darauf warteten, ihre Opfer mit einen tödlichen Pfeilhagel zur Strecke zu bringen. In der obersten Kammer des Hauptturms der Stadt hatten sich die vier Fūin Meister versammelt, welche sogleich eine schützende Barriere um die Stadt errichteten.
 

Nur ein Narr würde glauben, Pain hätte nichts von den feindlichen Absichten Orochimarus gewusst. Schließlich hatte Akatsuki den besten Spion Kakurezatos in ihren Reihen. Die jüngsten Kämpfe jedoch, ließen ihn etwas unachtsam werden. Dennoch würden sie die Eindringlinge zurückschlagen! Er und Akatsuki waren zu weit gekommen, um jetzt noch zu versagen. Schnell hatte der Mann mit den orangeroten Haaren seine Befehle an die Offiziere erteilt und überließ ihnen nun die weitere Mobilisierung und Formierung des Heeres, während er selbst auf das Eintreffen seiner Kameraden wartete. Ungefähr eine Stunde würde es noch dauern, bis die feindliche Streitmacht die Strecke hinter sich gebracht hatte und bereit zum Angriff war.
 

Pain befand sich im Versammlungszimmer von Akatsuki und schritt ungeduldig auf und ab. Sein ehemaliger Sensei Jiraiya lehnte lässig in einer Ecke und tat so, als wäre ihm das alles hier so ziemlich egal. Der Sannin hatte sich mit seinem einstigen Schüler schnell darauf geeinigt, ihre kleine Auseinandersetzung erst einmal ruhen zu lassen und bot ihm, so wie eigentlich von Anfang an beabsichtigt, seine Hilfe an. Ehrlich gesagt, kam dem Eremiten dies auch ganz recht. Er brauchte Zeit zum Nachdenken…
 

Plötzlich erschienen drei Personen in dem großen Raum. Alle trugen die typische schwarze Robe mit den roten Wolken darauf und jeder hatte einen anderen Nagellack auf seine Finger- und Fußnägel aufgetragen. Auf den Strohhut wurde verzichtet, da es nicht nötig war, die eigene Identität im Hauptquartier zu verbergen.
 

„Da seit ihr ja. Habt ihr alles erledigt, was ich auf befohlen hatte?“ wurden die Neulinge von Pain unwirsch begrüßt. Es war wirklich eine geniale Fähigkeit von ihm, das er in der Lage war, mit anderen Leuten telepathisch zu kommunizieren. Nicht einmal die Entfernung spielte hierbei eine Rolle. Voraussetzung war lediglich, dass der Gesprächspartner einen der zehn der Ringe der Reinkarnation, ein Vermächtnis des Rikudō Sennin, tragen musste.
 

Konan war es, die antwortete. „Wir haben uns natürlich darum gekümmert. Deine Armee ist einsatzbereit. Die Soldaten warten auf deine Anweisungen und die Zivilbevölkerung wurde in die unterirdischen Schutzbunker gebracht. Du musst lediglich noch die Kommandanten der einzelnen Einheiten bestimmen; dann kann es los gehen…“

Pain nickte zufrieden. Dieses Mal war es Hakus Stimme, welche im Zimmer ertönte.

„Ano, Pain-sama. Wer ist eigentlich dieser alte Knacker dort in der Ecke?“

Besagter 'alter Knacker' zuckte bei dieser Bemerkung entrüstet mit Augenbraue. Bis jetzt hatte er die Akatsukis noch nicht einmal angeschaut, weil er einfach zu sehr in Gedanken vertieft war. Auf einmal vollführte der Eremit eine merkwürdig, um nicht lächerlich sagen zu müssen, aussehende Pose, während er sich vorstellte.

„Vor euren Augen steht der charmante, attraktive und äußerst galante Jiraiya von den Legendären Sannin!“

Die junge Frau schaute Jiraiya entgeistert an und wich einige Schritte näher zu Naruto. Der Kerl war ihr nicht ganz geheuer und sie bereute es bereits jetzt, überhaupt gefragt zu haben.
 

„Seit ihr es wirklich, Jiraiya-sensei? Man habt ihr euch verändert. Mit den ganzen Falten im Gesicht, hätte ich euch fast nicht wieder erkannt.“ Erklang Konans ruhige Stimme.

Der Sannin weinte innerlich. Kami meinte es wirklich nicht gut mit ihm in letzter Zeit. Die Jugend von Heute hatte einfach keinen Respekt mehr. Er riss sich jedoch zusammen und widmete sich lieber den wichtigen Dingen. Die Frau hatte ihn mit Sensei angeredet, weswegen er die blauhaarige Schönheit nun eindringlich musterte.
 

„Du bist wirklich hübsch geworden… Konan. Zu einer richtigen Frau bist du herangewachsen.“ Sprach er schließlich mit einen breiten Lächeln im Gesicht.

Die Angesprochene kicherte verlegen. Anders als Pain, freute sie sich sehr, ihren alten Lehrer wieder zusehen. Nostalgisch erinnerte sie sich an den Tag, an dem Jiraiya ihnen das erste Mal begegnet war. Er hatte sich damals um sie, Nagato und Yahiko gekümmert, als das Land des Regens vom dritten Ninja Krieg heimgesucht wurde. Trotz dieser düsteren Zeit damals hatten sie doch viele schöne Momente erlebt.
 

„Wow… ihr seit also der Sensei von Konan-san?“ fragte Haku nun sichtlich erstaunt. „Ihr scheint wohl ziemlich stark zu sein, obwohl ihr so alt seit und ziemlich schräg ausseht.“

Unnötig zu sagen, aber Hakus Worte waren wie Messerstiche für den sonst so selbstbewussten Eremiten. Dennoch ließ er sich nichts anmerken; so schwer es ihm auch fiel.

„Das stimmt, junges Fräulein. Doch ich war nicht nur der Sensei von Konan. Euren Anführer unterrichtete ich ebenfalls und auch Minato Namikaze war mal mein Schüler. Bestimmt hast du schon mal von ihm gehört. Er war der Yondaime Hokage.“

Auf letzteren war Jiraiya besonders stolz. Und das auch zu Recht. Generell konnte man wohl behaupten, dass unter Jirayas Unterricht sehr mächtige Ninjas hervorgegangen sind.
 

Bei der Erwähnung des Namen ’Minato Namikaze’ verengten sich Narutos Augenbrauen, während er diesen Jiraiya aus dem Augenwinkel heraus musterte. Sein Gesicht blieb dabei so ausdruckslos wie immer und in seinen blutroten Sharingan Augen war bestenfalls Desinteresse zu lesen. Er hatte es in der Unterdrückung seiner Gefühle, genau wie Itachi und auch Pain, zur Meisterschaft gebracht; so, wie es sich für einen wahren Shinobi ziemt. Er warf seiner Freundin einen kurzen Blick zu, welcher sie sofort verstehen ließ, nicht weiter nachzuhaken. Das Kapitel Konoha war für ihn abgeschlossen.
 

Weiterer Konversation wurde, durch das Erscheinen anderer Akatsuki Mitglieder, im nächsten Moment sowieso keine weitere Möglichkeit geboten. Dieses Mal waren es ebenfalls drei Personen.

„Ah, endlich seit ihr auch noch angekommen.“ erklang die tiefe Stimme Pains. „Nun fehlt nur noch Zet-“ diesen Satz brauchte er nicht zu beenden, da Besagter genau in diesem Moment aus einer Wand tauchte. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte man ein leichtes Grinsen auf

dem Gesicht des Rin'negan Trägers erkennen. Er wollte soeben fortfahren, als er abermals unterbrochen wurde.
 

„Oi oi oi! Was soll hier heißen ’endlich seit ihr auch noch angekommen’!?“ rief ein ungehaltener Jashinist wütend. „Wir sind ohne Pause vom Lichtreich bis hierher gerannt; und

das innerhalb von fast 16 Stunden. Wir haben uns vielleicht mal eine Pause gegönnt, Fucking Leader!“

„Halt die Klappe, Hidan.“ mischte sich Kakuzu ein. Pain hingegen schien sich gar nicht an der Beleidigung zu stören.

„Was sonst?“ wollte der Weißhaarige von seinem Partner wissen. „Wirst du mir dann etwa böse sein? Da bekomm ich aber Angst.“

Natürlich ließ sich der Angesprochene, wie so oft, von Hidan provozieren. „Noch ein weiteres Wort und du bist tot.“

Ein höhnisches Lachen erfüllte den Raum. „Hahaha, das will ich sehen.“

Bevor der Kopfgeldjäger etwas erwidern konnte, setzte Naruto diesem kindischen Streit ein Ende. „Ich unterbreche eure kleine Auseinandersetzung zwar nur ungern, jedoch möchte ich euch daran erinnern, dass wir uns im Krieg befinden. Vielleicht könntet ihr deshalb eine geistige Reife an Tag legen, die eines erwachsenen Shinobis angemessen ist.“ Er sagte dies mit seiner typischen ruhigen Stimme und verschlossenen Augen, jedoch konnte man deutlich den unmissverständlichen Befehlston heraushören.
 

Der Blondhaarige konnte diese hirnlosen Streitereien noch nie besonders leiden. Am Anfang waren sie zwar noch durchaus lustig gewesen, aber irgendwann nervten sie einfach nur noch. Es ging andauernd um dasselbe. Entweder zofften sich Hidan und Kakuzu, oder aber Deidara und Sasori. Ganz zu schweigen von Tobi, der sich wohl zur Lebensaufgabe gemacht hatte, anderen so gut wie möglich auf die Nerven zu gehen.
 

Kakuzu hatte wohl begriffen, dass man sich in einer heiklen Lage befand und setzte sich deshalb stillschweigend auf seinen Platz. Der impulsive Hidan sah allerdings nicht ein, warum er auf den Jinchūriki hören sollte. Er wollte soeben Naruto angehen, als dieser seine Lider aufschlug und den weißhaarigen Mann mit seinen roten Augen fixierte. Der Blick schien Hidan förmlich zu durchbohren und ließ das Blut des Jashinisten gefrieren. Ohne sein furchteinflößendes Sharingan von ihm abzuwenden, sprach Naruto. „Ich kann deinen Unmut durchaus verstehen… aber wie ich schon sagte: dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für Albereien. Halt deshalb bitte einfach die Klappe und hör zu, was Pain zu sagen hat. Du wirst später noch genügend Zeit haben, deinen Frust an unseren Feinden auszulassen.“
 

Für kurze Zeit herrschte Stille im Raum. Dann hatte sich Hidan wieder gefangen und schnaubte nur verärgert, hielt sich aber nun zurück, sodass der Leader seine nächsten Befehle geben konnte. Mit einem schnellen Blick, signalisierte er seinem Neffen noch seinen Dank, während sich die Akatsukis an den Tisch setzten, auf welchem schon eine große Karte vom Regenreich befand.
 

„Ok. Da nun alle anwesend sind, können wir wohl beginnen. Der Feind ist uns, was die Truppenstärke anbelangt, drei zu eins überlegen. Es handelt sich bei den Angreifern um Otogakure; Orochimarus Vasallen. Wie ihr auf der Karte sehen könnt, sind die strategisch günstigsten punkte hier, hier und dort….“
 

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Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort
 

„Was soll das heißen?!“

„Genau das, was ich dir eben mitgeteilt habe. Ich fürchte, du bist überflüssig geworden.“

„Das kannst du nicht machen! Nur dank mir, war es dir überhaupt erst möglich, die Macht in Konoha zu übernehmen.“

„Oh, das stimmt natürlich auch wieder. Dafür danke ich dir sehr. Leider sehe ich keinen weiteren Nutzen mehr für mich, unsere kleine Zweckgemeinschaft noch länger fortzuführen. Ich glaube sogar, das du selbst die Absicht gehegt hast; wie sagtest du gerade so schön? ’die Macht in Konoha zu übernehmen’? Nun ich bin lediglich etwas vorsichtig, mein alter Freund, hehe.“

„Du mieser…“

„Kukuku, tja Danzō, das mit dem Verrat ist so ein Ding. Es ist solange vorteilhaft, bis man selbst verraten wird, ne?“

„Glaub nicht, dass du so einfach damit davon kommst. Wie du bestimmt weißt, bin ich immer in Begleitung meiner Anbu ROOT Leute unterwegs. Selbst für dich könnte ein Kampf gegen meine Spezialeinheit etwas gefährlich werden, Orochimaru.“

„Haha, meintest du etwa diese beiden Typen hier?....Kabuto...“
 

Der Weißhaarige Medic Nin öffnete die Tür zum Hokage Büro. In seiner Hand ruhte ein kleines Skalpell, an welchem das leuchtend rote Blut langsam zu Boden tropfte. Auf dem Gang lagen die leblosen Körper von zwei maskierten Anbus. Der Brillenträger hatte ein leichtes Grinsen aufgesetzt.
 

„Ich hatte eigentlich mit ein bisschen mehr wieder Widerstand gerechnet. Schließlich spricht man ja immer in höchsten Tönen von der mächtigen ROOT Einheit.“ sprach Kabuto gehässig.

Bei der Betrachtung seiner toten Untergebenen weiteten sich die Pupillen von Danzō.

„Ich sagte dir doch, das es zwecklos ist. Gegen mich hast du keine Chance, haha.“ lachte Orochimaru. Der verzweifelte Ausdruck auf dem Gesicht seines einstigen Verbündeten gab ihm ein tiefes Gefühl der Befriedigung.

Langsam fasste sich der alte Mann. „Du hast mich wirklich erwischt... Orochimaru. Aber ganz so leicht werde ich es dir dann doch nicht machen. Wenn du mich loswerden willst, musst du wohl oder übel mit mir kämpfen.“ Mit diesen Worten führte er seine Hand zu seinem verdeckten Augen und löste die Bandagen. Darunter kam ein Sharingan zum Vorschein, welches Orochimaru ins Visier nahm. Danzō wollte gerade die Fähigkeit seines Auges nutzen, als ein unvergleichlicher Schmerz ihn an der soeben entblößten Stelle überkam. Das Organ fing an zu bluten und sein Körper fühlte sich an, als würde er von innen aus verbrennen.
 

„Was...?!“ stammelte der Älteste, während er versuchte, den Blutverlust mit der Hand zu stillen.

Ein breites Lächeln zeichnete sich auf Orochimarus Gesicht ab. „Glaubtest du wirklich, ich wäre so unvorsichtig gewesen und hätte nicht an die nötigen Sicherheitsvorkehrungen gedacht, als ich dir dieses Auge implantierte? Wie ignorant.“ sagte der Sannin. „Wie dem auch sei. Du ersparst es mir allerdings, das ich mir an dir meine Hände schmutzig machen muss. Ich hoffe, du wirst mir nicht böse sein, wenn ich dich in den letzten Minuten deines Lebens alleine lasse; ich muss einen Krieg gewinnen. Also, viel Spaß noch, alter Freund, hehe.“
 

Der Hokage erhob sich von seinem Stuhl und verließ zusammen mit Kabuto den Raum. Danzō sank langsam auf die Knie, während seine Organe immer mehr den Dienst versagten. Die Lunge füllte sich mit Blut und verhinderte jeglichen Atemvorgang. Die Zeit zog sich hin, während er allmählich qualvoll zugrunde ging...
 

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„Das Heer setzt sich in Bewegung.“

„Ja, ich sehe es, Asuma.“

„Nun ist der Moment gekommen. Wir werden alle verfügbaren Shinobi versammeln und ihnen später in den Rücken fallen. An zwei Fronten kann niemand lange standhalten.“

„Haben wir schon Nachricht von Kakashis Team erhalten?“

„Leider nein, Shikaku. Seine Fähigkeiten werden uns in diesem Kampf fehlen, aber uns bleibt keine andere Wahl.“
 

Der Nara seufzte. Nun war der Moment gekommen, auf den sie alle hin gearbeitet hatten. An diesem Tag würde sich entscheiden, was mit dieser Welt geschehen würde. Heute würde die Zukunft von Kakurezato geschmiedet werden...
 

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Deidara führte sein verbleibende Hand wieder in die Seitentasche und präparierte seinen explosiven Lehm.

'Ich sollte den Kampf langsam hinter mich bringen. Sasori no Danna ist bestimmt schon fertig. Wie ich ihn kenne, wird er mir wieder böse sein.' dachte sich der ehemalige Iwa Nin.

Temari bereitete sich ebenfalls auf die Schlussphase dieses Kampfes vor. Schnell flog sie durch eine Reihe von Fingerzeichen, biss sich die Fingerkuppe auf und schlug dann die Hände auf den Boden.

„Kuchiyose no Jutsu!“ rief sie, während sie von einer Rauchwolke verschluckt wurde. Als sich diese wieder einigermaßen gelegt hatte, wurde die Sicht auf ein kleines Wiesel offenbart, das in seinen Pfoten eine große Sense trug.
 

„Ich benötige in diesem Kampf deine Hilfe Kamatari“ begrüßte die Blondhaarige das Tier. Dieses nickte nur verständlich. Beim Mustern des verwüsteten Schlachtfeldes wurde Kamatari bewusst, dass es sich hier um einen sehr machtvollen Gegner handeln musste.
 

Mit interessierten Gesichtsausdruck beobachtete Deidara seine Gegnerin.

„Bist du sicher, dass du mich mit einem kleinen Tier bekämpfen willst? Ich bezweifle, dass das von Erfolg gekrönt sein wird, un.“ sagte er mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen.

Temari ließ sich jedoch nicht provozieren und blieb ruhig. „Wenn ich an deiner Stelle wäre, dann würde ich Kamatari lieber nicht unterschätzen. Es könnte ansonsten eine äußerst schmerzhafte Erfahrung für dich werden.“ ermahnte sie den Akatsuki.

Deidara lächelte bloß und holte nun seine Hand wieder aus der Tasche heraus. Er warf die kleine Lehmfigur in die Luft und ein weißer Adler entfaltete kurz darauf seine Flügel. Ohne zu zögern, sprang der Mann auf den Rücken seines Flugtiers. Er überlegte, dass es wahrscheinlich schlauer wäre, erst einmal sicheren Abstand zwischen sich und dem neuen Gefährten seines Feindes zu bringen, um erst einmal dessen Fähigkeiten zu analysieren. Man konnte schließlich nie wissen.
 

„Lass uns anfangen.“ sprach die Suna Nin zu ihrer Summon. Kurz darauf setzten die beiden auch schon zum Angriff an. Während Temari ein Wind Jutsu nach dem anderen anwendete, sprang Kamatari flink durch die Luft und zerfetzte mit seiner tödlichen Sense alles, was sich in seiner Schussbahn befand. Große Teile des Waldes wurden abgeholzt. Die Splitter der Bäume flogen in alle Himmelsrichtungen, während die zerteilten Holzstämme der Bäume zusammenbrachen. Deidara hatte ernsthafte Schwierigkeiten, den rasanten Attacken auszuweichen. Er manövrierte seinen Vogel geschickt durch den Himmel. Immer wieder spürte er den scharfen Luftzug, wenn eine Kaze Klinge an ihm vorbei schoss.
 

Langsam ging auch Deidaras Lehm zu neige, weshalb er nun wirklich alles genau planen musste. Er entschied sich für einen Großflächenangriff. Nachdem die kleinen Tierchen geformt waren, sendete er sie gen Boden. Doch sein Plan ging nicht auf, da er die Fähigkeiten von dem Wiesel unterschätzt hatte. Dieses fegte die Bomben mit einer starken Windböe weg, ehe sie den Boden überhaupt erreichen konnten.
 

Deidara schnaubte etwas verärgert. Er hatte sich das wirklich etwas anders vorgestellt, aber er hatte immer noch einige Asse im Ärmel. Vor Temari und ihrer Beschwörung fing plötzlich die Erde an zu beben und kurz darauf explodierte es unter ihnen. Als Deidara sich vorhin in den Boden verschanzte, hatte er die Gelegenheit genutzt, um einige Minen zu legen, welche er nun detonieren ließ.

Trotz diesen Überraschungsangriffes, blieb die Suna Nin unverletzt. Sie verlor auch keine Zeit, die aufgewirbelte Staubwolke wegzuwehen. Es kam jedoch etwas zu spät. Der Akatsuki hatte seine Hand nach vorne gestreckt und eine Kette aus Lehmspinnen schoss von dort aus in Richtung der Summon. Kamatari schaffte er zuerst noch auszuweichen, dann schlang sich der Sprengstoff jedoch um den Körper des Tieres und bot ihm somit keine Chance mehr, der Explosion zu entkommen. Nichts blieb mehr mehr von dem Wiesel übrig...
 

„Verdammt...“ flüsterte Temari zornig. Langsam aber sicher gingen ihr doch die Ideen aus.

Deidara zog nun tief seine Kreise mit seinem Vogel, sodass die Suna Nin sein schelmisch grinsendes Gesicht sehen konnte.

„Dieser Kampf neigt sich dem Ende zu... und es sieht ganz so aus, als würde ich als Sieger hervorgehen, un.“ sprach der Blonde selbstgefällig.

Temaris Atem ging mittlerweile stoßweise. Sie war am Ende ihrer Kräfte angelangt. Der Nuke Nin war einfach eine Klasse zu hoch für sie gewesen. Wenigstens würde es ein schneller und schmerzloser Tod sein...
 

Deidara breitete wieder seine Hand aus und zwei kleine Kraniche flogen mit enormer Geschwindigkeit auf die junge Frau zu. Diese verschloss die Augen und erwartete den kommenden Angriff. Sie wäre eh nicht mehr in der Lage gewesen auszuweichen, geschweige denn, noch zu gewinnen. Warum also das Unvermeidliche länger als nötig heraus zögern?
 

Die Stimme des Akatsukis hallte über das Areal, als er seinen berühmten Spruch von sich gab. „Kunst... ist eine Explosion. Katsu!“

Mit einem lauten Knall detonierten die beiden Flugbomben und wirbelten eine Menge Staub auf.

Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf dem Gesicht von Deidara breit.

„Das wars. Ich sollte mich auf den Weg zu Sasori no Dann machen, un“ überlegte er nachdenklich.

Doch sein Gedankenstrang wurde unterbrochen, als die Sicht klarer wurde und er eine Holzwand entdeckte, welche sein letztes Jutsu abgefangen hatte.

Dies konnte nur eines bedeuten. Gerade als dem ehemaligen Iwa Nin die Erkenntnis kam, schoss auch schon ein Holzspeer auf ihn zu, mit der Absicht ihn aufzuspießen. Gerade noch rechtzeitig schaffte er es, seinen Adler aus der Gefahrenzone zu manövrieren.
 

Auf den Boden erkannte er Yamato. Ein Holzarm ersetzte das zerstörte Körperteil und eine Holzschicht bedeckte die verwundete Körperhälfte wie eine Rüstung. Er war ein miserablen Verfassung. Er schaffte es kaum noch, sich auf den Beinen zu halten. Seine Lider wurden immer schwerer. Er hatte seine letzten Kräfte verwendet, um den Angriff des Akatsukis abzufangen und diesen zu kontern. Leider war er nicht erfolgreich gewesen.
 

Langsam landete Deidaras Vogel auf der Erde, während der Mann seine Gegner musterte.

„Ihr seid wirklich zäh... aber am Ende war doch alles vergebens, huh? Macht euch nichts draus. Gegen jemanden wie mich hättet ihr so oder so nie gewinnen können, un.“

In der Zeit, in der er sprach, formte er bereits seine nächsten Bomben, mit welchen er den Kampf ein für alle mal ein Ende setzen wollte.

Schnaufend beobachten ihn die zwei gegnerischen Ninjas, wie er die Hand aus der Lehmtasche holte. Plötzlich hielt er jedoch in seiner Bewegung inne. Einige Sekunden lang stand der Blonde nur starr auf seinen Fluggefährt. Es zog sich immer länger hin, bis er auf einmal genervt schnaubte und das kleine Lehmtier wieder in seiner Tasche verstaute.
 

Verdutzt starrten Temari und Yamato ihren Feind an. Sie bezweifelten, das der Akatsuki ihnen gegenüber ganz plötzlich Gnade walten lassen wollte.

„Tze... Scheint, als hättet ihr heute nochmal Glück gehabt. Ich habe keine Zeit mehr, euch an meiner Kunst teilhaben zu lassen, da es scheint, dass meine Fähigkeiten auf einem anderen Schlachtfeld eher gebraucht werden, un. Als Zeichen meiner Güte überlasse ich euch den Rothaarigen, aber eine Warnung: Kommt mir oder Akatsuki nicht noch einmal in die Quere. Ansonsten beende ich das, was ich angefangen habe.“
 

Der Vogel breitete wieder seine Schwingen aus und hob ab. Ehe man sich versah, flog der Akatsuki auch schon von dannen. Sein Ziel war das Regenreich. Pain hatte ihm soeben den Auftrag erteilt, die feindlichen Truppen von Otogakure zu unterwandern und diese von innen heraus, mit seinen tödlichen Bombenangriffen, zu zermürben. Doch er würde noch einen Zwischenstopp einlegen, um seine Lehmressourcen in einem der vielen Verstecke der Organisation wieder aufzufüllen. Gerne hätte er sich noch um die anderen beiden Shinobi gekümmert, allerdings waren die Worte Pains Befehl und er täte gut daran, diese zu befolgen. Man verließ sich außerdem auch auf ihn...
 

'Mein Treffen mit Sasori muss wohl etwas warten, un. Wahrscheinlich wird er wieder stinksauer sein... er hast es, warten zu müssen.' dachte sich der Nuke Nin, während er sein Ziel ansteuerte.

In der Zwischenzeit ließen sich Yamato und Temari erschöpft auf den Boden sinken; unfähig irgendetwas zu sagen. Sie wussten nicht, was sie nun von der ganzen Situation halten sollten. Die Erschöpfung war einfach zu groß. Sie konnten nur hoffen, das Sakura, Chiyo und Kakashi erfolgreicher sein würden, als sie es gewesen waren.
 

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„Obito... was hat das zu bedeuten? Ich habe doch gesehen, wie du von den Felsen begraben wurdest. Ich sah, wie du gestorben bist. Wie kann es also sein, dass du hier vor mir stehst?!“ fragte Kakashi verwirrt. Seine Gedanken schwirrten quer durch seinen Kopf, doch er fand keine Antwort auf dieses Rätsel. Wie konnte sein bester Freund noch am Leben sein, wo der Hatake doch mit eigenen Augen miterlebt hat, wie er gestorben ist? Es machte alles gar keinen Sinn. Erst das unerwartete Auftauchen von Naruto und nun das von Obito. Das war zu viel in so kurzen Zeit.
 

Auf dem Gesicht von dem Uchiha zeigten sich keine deutlichen Gefühlsregungen. Sein Geist war verschwommen, aber auf eine seltsame Weise auch wieder ungewöhnlich klar. Allmählich begriff er, was passiert war.

„Du hast recht, mein alter Freund. Ich wurde damals von den Felsen zerquetscht. Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht tot. Es steckte immer noch eine Funken Leben und mir. Du und Minato-sensei musstet die Brücke zerstören und hattet dadurch keine Zeit, meinen vermeintlichen Leichnam zu bergen. Jedoch... hat dies jemand anderes übernommen. Ein Mann namens Kakuzu flickte meinen geschundenen Körper wieder zusammen und nahm mich unter seine Fittiche. Ich hatte mein Gedächtnis verloren und konnte mich daher weder an dich, noch an meine Vergangenheit erinnern. Alles was mir übrig blieb, war eine Schriftrolle, auf welches ein Jutsu geschrieben war.“ Der Akatsuki machte eine kurze Pause um zu überlegen. „Nun weiß ich, dass sie von unseren alten Lehrmeister Minato war. Er hatte mir damals das Hiraishin no Jutsu beigebracht, um mir einen Anreiz fürs Training zu bieten. Trotzdem war diese Technik noch nicht vollständig. Er arbeitete fieberhaft an einer besseren Variante und schrieb seine Ergebnisse auf diese Schriftrolle nieder. Am Tage unserer Mission verlor er sie, als er sich aufmachte, die Iwa Nins von der anderen Front anzugreifen, damit wir unbemerkt die Brücke zerstören können. Ich hatte sie gefunden, konnte sie ihm aber aus ersichtlichen Gründen niemals zurück geben. Es betrübt mein Herz, das er von uns gegangen ist...“
 

Kakashi schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. Er wusste nicht, was er in diesem makabren Moment fühlen sollte. Zum einen freute er sich, das Obito am Leben war, andererseits belagerten etliche Fragen seinen Verstand.

„Warum Akatsuki? Was hast du mit dieser Verbrecher Organisation zu tun?“ wollte der Copynin wissen.

„Hm... Kakuzu ist ebenfalls ein Mitglied von Akatsuki. Aus diesem Grund unterstütze ich sie auch.“ antwortet der Schwarzhaarige

„Und was ist jetzt? Nun da du dein Gedächtnis wiedererlangt hast? Du wirst doch erkennen, dass das, was Akatsuki macht, falsch ist. Schließe dich mir an. Ich will nicht gegen dich kämpfen.“

„Das geht leider nicht. Ich verdanke diesen Leuten mein Leben. Einige von ihnen sind sogar meine Freunde geworden. Es wäre undankbar, würde ich sie jetzt verraten und im Stich lassen.“

„Aber sie wollen unsere Welt zerstören. Ist es wirklich das, was du willst?!“ fragte Kakashi verbittert. Er war stets dem Kodex der Ninjas gefolgt und ließ sich in einem Kampf nie von seinen Gefühlen leiten... doch dieses Mal war es anders. Er konnte nicht gegen Obito kämpfen.

Nun stahl sich ein falsches Lächeln auf Obitos Lippen. „Zerstören, huh? Warum bist du dir da so sicher? Unser Ziel ist ein ganz anderes. Akatsuki hat die Absicht dieser Welt einen ewigen Frieden zu bringen, in der die Menschen nicht ständig unter dem Terror der Ninjakriege zu leiden haben.“ erklärte der Uchiha.

„Was? Aber wozu braucht ihr dann die Bijūs, wenn ihr sie nicht für eure Zwecke missbrauchen wollt?“

„Die Menschen sind eine sehr arrogante Spezies. Es gibt immer wieder Leute, die ausgesprochen machthungrig sind und alles daran setzen, ihre egoistischen Ansprüche zu verwirklichen. Die Jinchūriki wurden seit jeher von Shinobis in Kriegen eingesetzt. Man sah sie nicht als Menschen, sondern als reine Kriegswaffen. Dadurch, dass wir die Bijūs versiegeln, wird verhindert, dass sie jemals wieder missbraucht werden und das Unschuldige die Bürde tragen müssen, ein Dasein als Jinchūriki zu fristen. Sage mir Kakashi, was ist daran so falsch?“

„Ich... wusste ni-... es...“ stotterte der Angesprochene. Er wusste nicht, was er erwidern sollte. Je mehr er darüber nachdachte, umso logischer und sinnvoller erschien ihm diese Sichtweise. Vielleicht war er die ganze Zeit im Unrecht gewesen. Vielleicht war Akatsuki gar nicht so schlecht, wie er immer angenommen hatte. In seinem Kopf herrschte ein Chaos. Der sonst so gefasste Copynin konnte nicht mehr unterscheiden, was falsch und was richtig wahr.
 

Nach Minuten des Stillschweigens führte der Hatake die Hand zu seinem linkem Auge und verdeckte das Sharingan wieder unter dem Stirnband.

Obito zog überrascht die Augenbrauen nach oben. „Du ergibst dich?“

„Ich werde dir nicht im Weg stehen, alter Freund. Mein einziges Ziel bleibt nun, Konoha von Orochimaru zu befreien...“ antworte der Grauhaarige leise.

Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf Obitos Gesicht ab. „Nun, wenn das so ist, dann wird es dich mit Sicherheit auch interessieren, dass Orochimaru seinen Krieg so eben begonnen hat.“

Kakashi schaute den Uchiha verdutzt an. „Was meinst du damit?“

„Die Schlange und seine Vasallen aus Otogakure sind gerade im Begriff, Amegakure zu erobern; den Sitz von Akatsuki. Als Mitglied ist es meine Aufgabe, die Stadt unter allen Umständen zu verteidigen. Du solltest dich daher besser schnell entscheiden, ob der Feind deines Feindes nicht doch vielleicht dein Freund ist und du uns hilft, oder aber hier verweilst und nichts tust. Es liegt ganz bei dir.“

Der weiße Reißzahn brauchte nicht lange zu Überlegen. Obito hatte es gut auf einen Punkt gebracht. Dadurch, das er Akatsuki half, würde er auch Konoha helfen. „Nun gut. So machen wirs. Geh du voraus. Ich folge dir.“

Obito grinste, während er das Kunai des fliegenden Donnergottes aufhob, welches im Boden steckte. „Es gibt einen schnelleren Weg, als zu Fuß zu gehen.“

Mit diesen Worten war er auch schon spurlos verschwunden. Kakashi spürte kurz darauf auch schon, wie das Kunai seines alten Sensei geworfen wurde und benutzte das Hiraishin no Jutsu, welches er von ihm gelernt hatte. Keinen Augenblick später fand er sich neben Obito einen großen Versammlungsraum wieder...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Sasoris Finger bewegten sich schnell und der Eisensand des Sandaime Kazekage bildete eine große matt silberne Düne, die sich hinter ihrem Meister erhob. Interessiert beobachtete Chiyo das Spektakel. Sie wusste, dass dieser Kampf der härteste sein würde, den sie je bestritten hatte. Der Eisensand war fast genauso gefährlich wie der von Gaara... wenn nicht sogar noch gefährlicher.

„Satetsu Shigure“ flüsterte der rothaarige Akatsuki und augenblicklich schossen unzählige Sandgeschosse auf Chiyo und ihre zehn Puppen zu. Es war wirklich Glück im Unglück, das die Älteste gut über die Fähigkeiten des ehemaligen Windschattens informiert war. Ansonsten hätte sie diesen Kampf gleich aufgeben und sich begraben lassen können.
 

Einige Finger der Greisin bewegten sich und drei Puppen sprangen nach vorne. Augenblicklich formten sie mir ihren Händen ein Dreieck. Als die Geschosse sie erreichten, prallten sie an einer unsichtbaren Barriere ab und der Sand nieselte träge auf die Erde herab.

Sasori verzog etwas Gesicht. 'Natürlich... Chiyo-baa kennt die Stärken und Schwächen des Sandaime so gut, wie keine Zweite.' rief er sich ärgerlich ins Gedächtnis. Doch lange gab er sich nicht die Blöße und versuchte sogleich eine andere Strategie.
 

Der Eisensand formte sich zu einem großem Speer und flog auf die Widersacher zu. Wie Sasori sich gedacht hatte, hielt diese Schutzwand sehr kräftigen Attacken nicht stand. Die tödliche Waffe raste weiter ungehindert auf die Kunoichi zu, doch ein weiteres Mal wurde der Angriff verhindert. Eine andere Puppe die größer und kräftiger war als die restlichen neun hatte den Speer im Flug abgefangen und schleuderte ihn auf ihren Erschaffer zurück. Bevor ihm sein eigenes Jutsu schaden konnte, zerfiel das Wurfgeschoss wieder zu harmlosen Sand.
 

Nun war es Chiyo, welche die Offensive startete. Vier weiße Marionetten rannten nach vorne. Sasori schickte einige Salven von Eisensand den Angreifern entgegen, doch diese konnte ausweichen. Eine weibliche Puppe war die erste, die den Sandaime erreichte. Ihre beiden Breitschwerter sausten auf den Kazekage herab, doch dieser fing die Klingen mit seinen eigenen Waffen ab. Bevor die Puppe ein weiteres Mal angreifen konnte, erschuf der Akatsuki durch den Sandaime ein Magnetfeld, welches die beiden Schwerter seiner Gegnerin weg schleuderte. Sofort ließ er nun den Kazekage angreifen. Chiyo versuchte noch, ihre Marionette aus der Gefahrenzone zu befördern, allerdings war es bereits zu spät. Die große Klingenfaust des Feindes zerstörte ihre Puppe. Jedoch waren die anderen drei Marionetten nun ebenfalls in Angriffsposition und schlugen auf den Kazekage ein. Sasori bekam immer mehr Schwierigkeiten, seine Puppe schnell genug zu bewegen, um allen Angriffen rechtzeitig auszuweichen.

Der Eisensand verdichte um den Kazekage und fing somit jegliche Attacken ab. Ohne zu Zögern, ließ Sasori Spitzen aus aus der Eisenkugel herausfahren, welche die Puppen seiner Großmutter aufspießten.

Aus dem Augenwinkel bekam der Rothaarige mit, wie zwei weitere Puppen ihn von hinten angreifen wollten. Bevor ihn die Waffen der Gegner erreichen konnten, brachte sich Sasori mit einem Sprung in Sicherheit. Etwas missgelaunt betrachte er den Saum seiner schwarzen Robe, die an zwei Stellen lange Schnitte aufwiesen. Wie ausgesprochen lästig.
 

Während er wieder landete, beobachtete er, wie Chiyo die Überreste der von ihm zerstörten Puppen zu sich zurück brachte. Ungläubig schaute er mit an, wie die ersten drei Marionetten ein Kuppel aus blauen Chakra über die Einzelteile erschufen. Nach wenigen Momenten regenerierte sich das Material und die zehn weißen Puppen waren wieder vollständig.

Sasori lächelte. „Wie ich sehe, hat meine Großmutter doch einige sehr interessante Jutsus in der Hinterhand, von denen selbst ich nichts wusste. Dennoch... Doch du zögerst deine Niederlage nur heraus. Ich werde aufhören, nur so kleine Mengen an Chakra zu verwenden.“
 

Nach seinen Worten folgten augenblicklich Taten. Geschick bewegte er seine Finger und der dunkle Eisensand schwebte nach oben. Zuerst wusste die Älteste nicht, welchem Zweck dies dienen sollte, dann wurde es ihr aber auf erschreckende Weise klar.

Doch die Erkenntnis kam zu spät, als Sasori schon den Namen seiner ultimativen Technik verkündete „Satetsu Kaihō!“
 

Der Sand breitete sich rasend schnell aus und verästelte sich dabei zu einen gewaltigen Gebilde. Die Decke der Grotte wurde durch Spitzen dieses metallischen Astwerkes aufgebrochen und die schweren Felsbrocken stürzten herab. Niemand konnte vorhersagen, wie der Sand sich formen würde. Es war eine Attacke, der man nicht ausweichen konnte. Eine Puppe nach der anderen fiel dem mächtigen Jutsu zum Opfer. Chiyo positionierte sich vor Sakura und erschuf mit einer ihrer verbleibenden Marionetten ein Chakraschild, welches die Suna Nins vor dem tödlichen Sand schützte. Trotzdem verspürte Chiyo plötzlich einen stechenden Schmerz, als ein verirrter Dorn sie am Arm berührte. Das dickflüssige Blut benetzte den trockenen Boden. Sofort wandte die Baba ein medizinisches Ninjutsu an, welches die Blutung stillte und die Wunde verschloss. Dennoch ging sie nur wenige Momente keuchend zu Boden. Es war, als würde sie all ihrer Kräfte beraubt werden. Entsetzt blickte sie ihren Enkel an, der sie nur mit interessierten Blick beobachtete.

„Du hast du doch nicht etwa...?!“ stellte Chiyo nach Atem ringend die unvollständig Frage.

Der Angesprochene grinste gehässig. „Natürlich ist auch der Eisensand mit einem ganz speziellen Gift präpariert, welches ich aus Schwermetallen zubereitet habe. Nur der Giftmischer kennt die exakte Zusammenstellung der Zutaten; und nur mit diesem Wissen lässt sich ein Antidot erstellen. Langsam solltest du nicht mehr in der Lage sein, dein Chakra zu kontrollieren und schon bald wirst du dich gar nicht mehr bewegen können. Wenn ich dich jetzt hier so liegen lassen würde, dann blieben dir noch drei Tage zum Leben.“ Das Grinsen des Akatsuki wuchs an. „Allerdings habe ich das nicht vor. Leb wohl, Chiyo-baasama.“
 

Mit diesen letzten Worten steuerte der Rothaarige den Kazekage durch Wirrwarr aus Eisenstäben. Die Puppe kam immer näher, während ihre gefährliche Klingenfaust nur darauf wartete, ihr blutiges Werk zu verrichten. Chiyo wollte sich bewegen, ausweichen... doch alles war vergebens. Das Gift hatte sie vollständig paralysiert. Der Sandaime hatte die Distanz überbrückt und nun sah die Älteste bereits die Waffe ihres Feindes über ihren Kopf schweben. Die Klingen fuhren herab, doch sie schnitten nicht, wie erwartet, durch weiches Fleisch, sondern wurden abgefangen.

Grund dafür war Sakura gewesen, die wieder zu sich gekommen war und mit Tenshi den Angriff des Sandaime abgefangen hatte.*

Sasori wollte seine Puppe wieder zurückrufen, aber eine unsichtbare Barriere verhinderte ein Entkommen. Nachdem der Akatsuki die Umgebung gemustert hatte, wurde ihm auch der Grund dafür bekannt. Verbittert biss er sich auf die Lippe. Vier von Chiyos zerstörten Puppen hatten bei ihrer Deaktivierung ein Siegel auf den Boden gezeichnet, welches den Kazekage nun im Bannviereck gefangen hielt.
 

Sakura verschwendete keine Zeit und warf ein Kunai mit Explosionssiegeln in Richtung des Sandaime. Als die Wurfwaffe mit einem dumpfen Geräusch auf das Holz traf, fingen die Zettel sofort zu brennen und detonierten kurz darauf. Die Überreste der Puppe flogen quer durch Höhle. Mit der Zerstörung des Kazekages, verlor auch das Jutsu des Eisensandes seine Wirkung und das Ehrfurcht erregende Gebilde fiel in sich zusammen, wie ein Kartenhaus.
 

Nachdem das Schauspiel beendet war, wandte sich die rosahaarige Kunoichi ihrem Sensei zu.

„Chiyo-baasama. Ist mit dir alles in Ordnung?“ fragte Sakura besorgt, während sie die alte Frau auf Wunden absuchte.

„Kümmere dich nicht um mich. Viel wichtiger ist im Moment, diesen Kampf zu gewinnen.“ erwiderte die Baba erschöpft. „Wenn ihn jemand besiegen kann, dann bist du das Sakura. Ich vertrau auf dich.“

Sakura nickte als Antwort und erhob sich. Mit fest entschlossenen Blick stellte sich Sasori entgegen. Ihre Puppe Tenshi ruhte neben ihr.
 

Der Akatsuki hatte einen unergründlichen Blick aufgesetzt. „Ich muss dir meine Bewunderung aussprechen. Bisher ist es niemanden gelungen, diese Attacke zu überleben. Es scheint mir, als ob ich euch etwas unterschätzt habe; aber dieser Fehler passiert mir kein zweites Mal.“ Er machte ein Pause. Aus dem Ärmel seiner Robe ließ er eine weitere Schriftrolle gleiten, die sich in der Luft ausbreitete. „Hiermit werde ich diesen Kampf beenden.“ Aus dem Pergament schossen unzählige Schemen heraus. Der Himmel verdunkelte sich. Insgesamt einhundert rote Puppen schwebten in der Luft.
 

Sakuras Augen weiteten sich, als sie das Spektakel mit ansah. „So...viele?!“ war das einzige, was sie in diesem Moment heraus brachte.

Dem rothaarigen Puppenmeister gefiel die Reaktion seiner Gegnerin. „Du bist also erstaunt? Es heißt, dass die Stärke eines Puppenspielers an der Anzahl der Marionetten gemessen wird, die er kontrollieren kann. Hiermit habe ich bereits ein ganzes Land zu Fall gebracht... Akahigi: Hyakki no Sōen. Zehn Marionetten pro Finger. Jetzt kommt das Konzert der hundert roten Puppen. Du wirst es in seiner Vollendung erleben dürfen.Von mir kannst du noch einiges lernen. Doch ich frage mich: Wie viel länger können meine Gegner, eine alte Greisin und ein Mädchen, noch gegen mich bestehen?“
 

Es dauerte einen Moment, bis Sakura aus ihrer Starre erwachte. Was sich hier vor ihr abspielte war sowohl Angst einflößend wie auch bewundernswert zugleich. Nun wusste sie, warum Akasuna no Sasori als größtes Genie im Umgang mit dem Puppenspiel gilt. Doch sie hatte keine Zeit, die Fähigkeiten ihres Gegners zu bestaunen. Unter diesen Umständen blieb ihr nur noch eine Möglichkeit; und sie hatte gehofft, es würde nicht so weit kommen...
 

Aus ihrer Seitentasche holte die Kunoichi ebenfalls eine schwarze Schriftrolle hervor. Langsam löste sie die weiße Schleife und öffnete das Pergament. Mit einer Hand formte sie das Zeichen zum Entsiegeln der Puppen. Danach verdichteten sich zehn schwarze Substanzen vor der Suna Nin. Sie spürte deutlich, wie sich ein eisiger Griff um ihre Seele legte. Verzerrte Stimmen hallten durch ihr Gehirn. Tausende Bilder schossen binnen Sekunden vor ihrem geistigen Auge vorbei. Die düstere Präsenz versuchte mit allen Mitteln, ihren Geist zu brechen. Sakura stöhnte. Ihr schnürte sich der Atem ab. Ihre Knie wurden weich und sie geriet ins Wanken. Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, hielt sie die Balance und verhinderte ein Sturz. Ein jeder Knochen in ihrem Körper fühlte sich an, als würde er verbrennen und es kam ihr vor, als würden die Sehnen in ihren Muskeln mit millionen feinster Nadeln durchstochen werden. Auf ihrer Zunge schmeckte sie einen metallischen Geschmack vermischt mit Blut. Sie musste den Brechreiz unterdrücken. Sakura schloss die Augen, um ihre Willenskraft zu fokussieren. Sie sammelte ihr Chakra in ihrem Gehirn, um sich von den bösen Geistern zu befreien. Das Gefühl erinnerte sie an ein Genjutsu, welches man nur mit einer starken Psyche durchbrechen konnte. Und tatsächlich: Langsam wurde ihr Verstand wieder klarer. Die Geräusche verstummten, der plötzliche Schmerz verebbte. Nachdem sie sich erholt hatte, schlug sie die Lider wieder auf. Vor ihr waren zehn Puppen erschienen. Alle hatten einen schwarzen Kimono als Kleidung, jedoch unterschieden sich ansonsten in Aussehen, Form und Größe. Das einzige gemeinsame Merkmal war noch, das jede mit einem Schwert bewaffnet war.
 

Eine mehrtönige Stimme erklang in ihrem Kopf. 'Du, die du uns gerufen hast: Wir sind die zehn Shinigami, die einst vor langer Zeit von Monzaemon in diese irdischen Körper gebannt wurden. Du hast die Prüfung bestanden, Ningen. Deine Seele ist stark und dein Wille eisern. Unsere Kraft steht dir zu Verfügung. Es liegt an dir, ob du von ihr Gebrauch machen kannst.'

Merkwürdigerweise war Sakura kein bisschen erschrocken über die spontane telepathische Konversation. Im Gegenteil. Alles erschien ihr logisch und sie wusste, wie von selbst, wie die Seelenpuppen einzusetzen waren.
 

Interessiert beobachtete Sasori die neue Wendung in diesem Gefecht.

„Wer hätte das gedacht. Eine so junge Frau ist bereits jetzt schon in der Lage, zehn Marionetten gleichzeitig zu kontrollieren. Du bist tatsächlich eine würdige Gegnerin; Chiyo-baa hat dich gut unterrichtet. Nun denn, allen Anschein nach scheint es sich erst bei der letzten Puppe zu zeigen, wer diesen Kampf gewinnt. Dann lass uns beginnen.“
 

Blitzschnell bewegten sich die Finger des Akatsukis und die Armee aus Puppen kam auf Sakura zugerast. Noch nie hatte sie dieses Jutsu ausprobiert. Sie konnte nur auf ihre Fähigkeiten vertrauen und hoffen, das sie Sasori irgendwie gewachsen war. Auch sie setzte ihre Marionetten in Bewegung.

Es war ein einziges Wirrwarr aus Puppen, in dem man bei nur der geringsten Unaufmerksamkeit den Überblick verlor. Sakura konzentrierte sich voll und ganz auf den Kampf, der gerade seinen Höhepunkt erreichte. Sie hatte anfangs einige Probleme damit, alle zehn Puppen richtig zu koordinieren, doch nach der Zeit wurde sie immer besser. Ihr gelang es, eine Marionette nach der anderen auszuschalten. Ihre Shinigamis bewegten sich schneller und ihre Waffen waren schärfer als die der Gegner. Dadurch gewann sie neuen Elan. Allerdings waren es einfach zu viele. Sasori nutzte dies aus, und ließ zwanzig seiner Diener gleichzeitig eine von Sakuras Puppen angreifen. Gegen diese Übermacht konnte Kunoichi nicht lange bestehen und büßte bereits eine Marionette ein.

Desto länger der Kampf dauerte, umso schwerer fiel es Sakura, ihre Gegner zu bezwingen. Das lag vor allem daran, das mit abnehmender Zahl auch die Bedingungen besser wurden, unter welchen Sasori seine Armee steuerte.

Mittlerweile hatte es die Suna Nin geschafft, zwei Drittel der Feinde auszuschalten. Sie selbst hatte dabei nur zwei Puppen verloren. Doch allmählich zermürbte sie das Gefecht. Nicht nur war es für sie extrem schwer, so viele Puppen zu steuern, das Jutsu an sich zehrte äußerst stark an ihren Kraftreserven. Und dabei hatte sie noch nicht mal einen Bruchteil der Macht eingesetzt, die ihrem Kurohigi: Jikki Shinigami no Sōen innewohnte.

Auf der Gegenseite schien Sasori ruhig und gelassen. Er zeigte nicht mal die geringsten Anzeichen von Erschöpfung.
 

Allmählich wurde Sakura bewusst, dass sie diese Auseinandersetzung nicht sehr viel länger fortführen könnte. Es gab nur eine Möglichkeit: Sie musste den Puppenspieler selbst ausschalten. Wenn ihr das gelang, dann wäre es egal, wie viele Marionetten er kontrolliert. Gerade wollte die Rosahaarige ihren Plan in die Tat umsetzen, als sie hinter sich ein Geräusch wahrnahm. Ohne Zeit zu verlieren, positionierte sie einen der Shinigamis neben sich, der sie schützen sollte, aber sie war zu langsam. Schmerzhaft verzerrte sie das Gesicht, als ein Schwert ihren Oberschenkel durchbohrte. Zwar wurde der Angreifer sofort von Sakura zerstört, doch es war zu spät. Sie spürte bereits, wie das Gift ihren Geist vernebelte. Eine Weile lang konnte sie sich noch zur Wehr setzen, bis das Toxin dann jedoch seine volle Wirkung entfaltete und ihren Chakrafluss unterbrach. Erschöpft sackte sie zu Boden, während ihre Puppen sich wieder in einer schwarzen Flüssigkeit auflösten.
 

Das Schlachtfeld war überseht mit den Überresten zerstörter Marionetten. Holzköpfe, Gelenke und zerbrochene Schwerter schmückten den felsigen Boden. Von Sasoris Puppensammlung waren noch 31 Puppen geblieben. Der Akatsuki begab sich nun langsamen Schrittes auf seine besiegte Kontrahentin zu. Nur noch wenige Meter trennten die beiden, als er das Wort ergriff.

„Du hast gut gekämpft Mädchen. Deine Fähigkeiten sind beeindruckend, genau wie dein letztes Jutsu, doch es ist noch Jahre zu früh, dass du es mit mir aufnehmen kannst. Ich werde dich schnell töten, damit du nicht lange leiden musst. Betrachte es als meine Anerkennung dir gegenüber.“

Ein unsichtbarer Chakrafaden befestigte sich an den Heft eines herumliegenden Katanas und landete kurz darauf in Sasoris Hand.

Er warf noch mal einen langen Blick auf die junge Frau. „Leb wohl...“ Mit diesen Worten rannte er auf die bewegungsunfähige Suna Nin zu. Das scharfe Schwert funkelte im Licht der Sonne. Sakura schloss die Augen und erwartete den kommenden Todesstoß. Blut spritzte ihr über das Gesicht... aber sie spürte keinen Schmerz. Zögerlich öffnete sie ihre smaragdgrünen Augen wieder. Es war nicht ihr Blut gewesen, welches soeben vergossen wurde...
 

Sasori blickte ungläubig an sich herab. Aus seiner Brust ragten die Spitzen von zwei langen Schwertern. Blut lief ihm den Mundwinkel herab. Langsam drehte er seinen Kopf zuerst nach links, dann rechts. Entsetzt starrte er in die Gesichter der beiden Puppen, die er vor all den Jahren erschaffen hatte: Vater und Mutter. Sein Blick wanderte nach unten. Auf den Boden zeichnete sich ein Bannkreis ab, der es verhindert hatte, das der Akatsuki ausweichen konnte.
 

„Am Ende warst du doch unvorsichtig, Sasori.“ sprach Chiyo leise. Sie lehnte an einen Felsen und einige Chakrafäden verliefen von ihren Fingern zu den beiden Marionetten.

Der Akatsuki schaute seine Großmutter seltsam an. Es war, als ob er die Situation nur nach und nach begreifen würde. Leere zeichnete sich auf seinen Augen ab. Seine Lippen formten letzte lautlose Worte, die nie gehört wurden.
 

Und so starb er in tödlichen Umarmung seiner Eltern. Akasuna no Sasori... der größte aller Puppenspieler...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Geschickt sprangen die sechs Shinobis von Baum zu Baum. Lediglich ihre schemenhaften Abbilder waren bei zu erkennen, als die Ninjas die Strecke mit rasanten Tempo zurück legten. Als man die Nachricht von Chiyo in Suna erhalten hatte, wurde sofort ein weiteres Team zusammengestellt, welches die anderen im Kampf unterstützen sollte. Ebizō höchst persönlich bestand darauf, diesen Einsatz zu leiten. Der Rest des Teams bestand aus den beiden Jōnin Otokaze und Baki, einen Medic Nin, einen Aufspühr-Ninja, sowie aus der Chunin Matsuri. Egal wie man ihr auch ins Gewissen redete, sie weigerte sich, im Dorf zu bleiben. Jeder wusste, das Gaara das große Vorbild der jüngeren Generation war und so war es wohl auch nicht verwunderlich, dass jeder dabei helfen wollte, den Kazekage wieder gesund nach Suna Gakure zurückzubringen.
 

Die Gruppe erreichte soeben eine verwüstete Lichtung, welche damals von Narutos Doppelgänger in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man machte kurz halt, um das Gebiet genauer unter die Lupe zu nehmen. Da hier ein Kampf stattgefunden hatte, musste dies gleichzeitig bedeuten, das man sich nun auf feindliches Territorium befand. Ab jetzt musste stets mit einem Hinterhalt gerechnet werden.
 

Ein Rascheln war in den umliegenden Gebüschen zu hören und der Aufspührungs-Ninja signalisierte seinen Kameraden, das es sich um zwei Personen handele. Sofort wurden die Kunais gezückt und die Sand Shinobis begaben sich in Angriffsstellung.
 

Wenige Sekunden später erschienen Temari und Yamato aus dem Blattwerk. Die Kunoichi trug den Leichnam ihres Bruders über der Schulter. Die Anstrengungen der vergangenen Kämpfe waren den beiden deutlich anzusehen.
 

„Temari-sama!“ hörte man Matsuri rufen, als sie die blonde Frau erkannte.

Zuerst war Skepsis im Gesicht von Temari zu lesen, dann wich sie jedoch einer freudigen Miene. Der Hilfstrupp kam den Verletzten entgegen geeilt. Baki nahm seiner alten Schülerin die Last von den Schultern, sodass sich der Heiler um die Wunden der beiden kümmern konnte.

„Baki, was ist mit Kazekage-sama? Ist er bewusstlos?“ fragte die junge Chunin den Mann. Sein niedergeschlagener Blick sprach Bände. Langsam schüttelte er den Kopf, bevor er traurig antwortete. „Er... ist tot.“

Das Mädchen sank schockiert auf die Knie. Dicke Tränen liefen ihre Wangen herab und fielen auf den Boden. Ein unterdrückter Schluchzer entwich ihrer Kehle. Jeder der Anwesenden teilte ihren Gemütszustand. Ebizō senkte sein Haupt. Wieder einmal hatten sie es nicht geschafft, ihren Kazekage zu retten... Die Geschichte wiederholte sich. Sie wurden von der Vergangenheit eingeholt.
 

In der allgemeinen Trauer bekam man erst spät mit, das sich zwei weitere Leute der Lichtung näherten. Nur einige Augenblicke danach offenbarte sich, das es sich um Chiyo und Sakura handelte. Zwar hatten die beiden ihre Verletzungen bereits behandelt, aber das Gift setzte ihnen stark zu. Obwohl die beiden Kunoichis gegen Sasori gewonnen hatten, verspürten sie einzig ein großes Gefühl der Enttäuschung.
 

Sakura ließ sich neben den toten Körper ihres Verlobten nieder. Ihre Augen spiegelten die tiefe Verzweiflung ihrer Seele wieder. Sie hatte ihn so sehr geliebt... und nun war er fort. Am liebsten hätte die Rosahaarige ihren elenden Leben sofort ein Ende gesetzt, damit sie ihrem geliebten Gaara folgen konnte. Missmutig betrachtete sie den Ring an ihrem Finger. Der sonst so hell funkelnde Edelstein war düster und matt...
 

Chiyo beobachtete ihre Schülerin mit niedergeschlagenen Blick. Langsam wandte sie sich ihrem Bruder zu. „Ich habe ihn wieder gefunden.“ sprach sie leise zu ihm.

Ebizō hob die Augenbrauen. „Wen meinst....“ Plötzlich verstand er. Es brauchte keine weiteren erklärenden Worte, damit er das Verhalten seiner Schwester deuten konnte.

„Er gehörte zu Akatsuki.“ schlussfolgerte der Älteste dann. „Hast du ihn...?“

Ein Nicken von Seitens der Baba bejahte die Frage. Es schien, als ob der Mann bei dieser Information nochmals um ein paar Jahre gealtert wäre.

„Bitte sorge dafür, das er ein anständiges Grab bekommt, Bruder.“ bat Chiyo.

„Was meinst du damit Nee-chan? Was ist mit dir?“

„Ich werde leider keine Möglichkeit mehr dazu haben.“

„Du willst doch nicht etwa...?!“

„Ich muss. Heute habe ich meine größte Niederlage erlitten. Ich konnte meinen Enkel nicht zurückbringen. Suna war für seinen Zustand verantwortlich. Vielleicht kann ich damit die Fehler der Vergangenheit wieder gut machen...“
 

Die alte Frau wandte sich von ihrem Bruder ab und kniete sich neben den Leichnam Gaaras nieder. Sakura bekam dies gar nicht mit. Resigniert starrte sie immer noch auf das letzte, was ihr von ihrem Verlobten geblieben war.

Chiyo legte beide Hände auf den Körper des ehemaligen Jinchūrikis. Ein blaues Licht schimmerte auf, als die Baba ihr Technik einsetzte. Die falten auf ihrem Gesicht vertieften sich und ihr Haar wurde noch grauer.

Plötzlich fing der Edelstein von Sakuras Ring wieder schwach an zu leuchten. Verwirrt blickte die Kunoichi auf und schaute ihren Sensei an.

„Was macht ihr da?“ fragte sie mit brüchiger Stimme.

Ohne ihre Schülerin anzusehen, erklärte Chiyo. „Ich verwende mein Kishō Tensei. Es ist kein gewöhnliches Medizinisches Ninjutsu, denn es verwendet die Lebenskraft des Benutzers. Damit kann man sogar einer Puppe Leben einhauchen. Ursprünglich habe ich es für Sasori entwickelt... aber das bleibt nun ein unerfüllbarer Traum...“

Es dauerte einen Moment, bis Sakura realisierte, was das soeben Gesagte eigentlich bedeutete.

„Aber Chiyo-baasama. Wenn es die Lebensenergie des Anwenders benutzt, dann bedeutet das ja...“

Ein bitteres Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Greisin. „Keine Sorge. Dieses Opfer bringe ich gerne. Sakura... du warst wie eine Tochter für mich und als deine Lehrerin kann ich nicht stolzer auf dich sein. Dank dir durfte ich noch einige schöne Jahre erleben. Doch ich bin schon viel zu alt. Es wird Zeit, das ich meinen Frieden finde. Die Welt steht vor den Umsturz. Ich muss Platz für die nächste Generation machen. Sakura... Bitte versprich mir, das du deine Träume niemals aufgibst. Vielleicht wird dann am Ende doch noch ein friedlicher Ort aus Kakurezato.“
 

Das blaue Chakra umschloss nun den gesamten Körper von Gaara. Sakura streckte ihre Hand nach ihrem Sensei aus, doch sie konnte sie nicht berühren.

„Chiyo-baasama.“ schrie die Rosahaarige, doch die Frau lächelte nur.

„Sayonara...“ flüsterte Chiyo, bevor das Licht wieder erlosch und ihr Körper leblos zu Boden fiel.

Die Anwesenden senkten ihr Kopf in Gedenken an das Opfer, welches gerade vollbracht wurde. Sakura konnte nicht wirklich glauben, was sich hier abspielte. Alles wirkte so unecht.
 

Ein plötzliches Husten, holte sie aus der Trance. Langsam öffneten sich die Augen des Kazekages. Seine Sicht war zuerst verschwommen, bis sich nach einigen malen Blinzeln die Konturen verschärften. Er schaute in die bekannten Gesichter der Shinobis.

Niemand wusste, was man in diesem Moment fühlen sollte. Sollte man lachen oder weinen?
 

Gaaras Blick wanderte von Sakura zu der toten Chiyo, die neben ihn lag.

„Was... ist mit mir passiert?“ fragte der Rothaarige leise.

Seine Verlobte war es, die antwortete. „Akatsuki hat Shukaku aus dir extrahiert und du bist dadurch gestorben. Chiyo-baasama gab allerdings ihr Leben für das deine. Ihr Opfer war es, das dich zurück ins Leben holte.“ erklärte die junge Frau monoton.

Lange verharrte der unergründliche Blick des Windschattens auf dem Körper der Ältesten, bevor er sich schließlich erhob.
 

„Es tut mir Leid. Das ist nur passiert, weil ich zu schwach gewesen war, unser Dorf zu beschützen. Auch wenn es Chiyo-baasama nicht wieder lebendig macht... ich verspreche euch, niemals wieder werde ich in meiner Pflicht als Kazekage zu versagen.“ sprach der ehemalige Jinchūriki ruhig.

Sakura lächelte traurig. „Ach Liebster.“ Mit diesen Worten schloss sie ihren Verlobten in eine feste Umarmung, die Gaara zögerlich erwiderte. Danach war Temari an der Reihe, die ihren Bruder umarmte.
 

„Lasst uns nach Suna zurückkehren...“ sagte die Blonde Fūton Userin erschöpft.

„Was ist mit Kakashi? Wir können ihn doch nicht einfach zurück lassen. Wahrscheinlich befindet er sich noch im Kampf mit dem maskierten Akatuski.“ gab Sakura zu bedenken.

Yamato schüttelte langsam mit dem Kopf. „Kakashi-senpai ist nicht mehr in diesem Gebiet; er ist verschwunden.“

Sakura schaute ihn verwirrt an. „Wie könnt ihr das wissen?“

„Deshalb...“ Aus seiner Tasche holte der Anbu einige Samen und hielt dann einen davon hoch, damit jeder ihn sehen konnte. „Diese Samen reagieren auf mein Mokuton, weshalb ich sie jederzeit aufspüren kann. Vor dem Start dieser Mission habe ich Kakashi-senpai einen davon gegeben, falls wir, wie jetzt beispielsweise, verloren gehen sollten.“

„Es stimmt; in diesem Gebiet befindet sich kein Shinobi mehr.“ bestätigte Kohaku, der Sensor Ninja aus Suna.“

„Aber wo ist er dann hin; und viel wichtiger: warum hat er uns vorher nichts gesagt?“ fragte die rosahaarige Kunoichi.

„Ich weiß es nicht. Das ist nicht die Art von Kakashi-senpai. Möglicherweise wurde er gefangen genommen. Aber selbst wenn, können wir im Augenblick nichts für ihn tun.“
 

Sakura biss sich ärgerlich auf die Unterlippe, während sie nachdachte. Es behagte ihr gar nicht, Kakashi einfach seinen Schicksal zu überlassen, allerdings war es so wie Yamato sagte: Im Moment konnten sie nichts unternehmen. Der einzige, der in der Lage war, ihn aufzuspüren, war Yamato selbst und dieser musste erst einmal so schnell wie möglich in ein Krankenhaus, damit man sich um seine Wunden kümmern konnte. Das selbe galt auch für Sakura. Zwar hatten sie sich nachdem Kampf mit Sasori ein provisorisches Gegengift verabreicht, welches die Lähmungen aufhob, trotzdem war das Toxikum in ihren Körper noch nicht neutralisiert.

Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass es Kakashi gut ging.
 

Yamato erschuf nun eine Trage aus Holz, auf welche man vorsichtig den Leichnam von Chiyo legte. Ebizō deckte seine verstorbene Schwester mit einem weißen Mantel ab. Baki und Otokaze ergriffen die Trage und hoben sie an. Danach machten sich die Shinobi auf den Weg zurück ins Windreich...
 

Für die Leute aus Sunagakure war die Schlacht bereits geschlagen, doch anderenorts hatte der Krieg eben erst begonnen. Akatsuki oder Orochimaru. Wer auch immer als Sieger hervorgeht, wird die Welt von Kakurezato verändern. Bald wird sich entscheiden, welchen Weg die Zukunft einschlagen wird!
 

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Fortsetzung folgt...

Confrontation – Third Act: The Battle Begins

Wow, es ist jetzt schon fast ein ganzes Jahr her, seit ich hier ein neues Kapitel gepostet habe. Die Zeit vergeht wirklich schnell. Zuallererst einmal möchte ich mich für die ziemlich lange Pause entschuldigen. Aufgrund von den vielen Stress, den ich hatte und immer noch habe, geriet das Schreiben in den Hintergrund. Trotzdem will ich versuchen, auf alle Fälle diese Fanfiction noch abzuschließen.

Wie ja bereits gesagt, ist das letzte Update schon verdammt lange her. Es kann daher sein, dass ich mich erst wieder richtig rein finden muss (reißt mir bitte nicht den Kopf ab). Aber ich hoffe dennoch, dass euch das Chapter irgendwie gefallen wird. Eigentlich würde es noch weiter gehen, aber es war so schon lang genug. Ich habe auch wieder ein paar OST Videos zur musikalischen Untermalung mit eingeschoben. Könnt sie euch ja beim Lesen anhören, wenn ihr Bock habt

Übrigens habe ich alle meine vorherigen Kapitel überarbeitet und Fehler korrigiert. Ein paar wenige Sachen habe ich auch verändert. Wundert euch also bitte nicht.

[SPOILER]

1)Naruto hat sein eigenes MS

2)Nagato ist der jüngere Bruder von Kushina und somit Narutos Onkel
 

Naja, aber nun zum Kapitel. Kritik, Anregung, Fehlerbetrachtung etc. sind immer gerne gesehen.
 

Confrontation – Third Act: The Battle Begins
 

http://www.youtube.com/watch?v=ZBrT97qJ-3w
 

„Wie ich sehe, geht es dir wieder besser, Sasuke-kun.“

„Orochimaru...“ stellte der Uchiha teilnahmslos fest.

„Kukuku, Kabuto hatte ja ganz schöne Schwierigkeiten, dich wieder zusammenzuflicken. Wir mussten extra meine alte Freundin Tsunade aufsuchen, um dich von dich zu heilen; eine einzigartige Frau.“

Noch immer schwieg Sasuke, während er seinem Lehrmeister den Rücken zugewandt hatte. Er stand auf den Dach seines großen Anwesens im Uchiha Viertel, den Blick Richtung Westen gerichtet, wo sich das Reich des Regens befand.
 

„Der Krieg sollte bald beginnen.“ sprach der Sannin, als hätte er Sasukes Gedanken lesen können „Guren wird mit der Armee Otos die Verteidigung Amegakures weitestgehend geschwächt haben, wenn unser Hauptheer in den Kampf eingreift.“ erklärte er weiter.

„Amegakure... Akatsuki befindet sich dort?“ fragte Sasuke in einem ruhigen Ton.

„Kukuku, ja allerdings. Itachi-kun ist bereits tot. Freust du dich eigentlich über deinen jüngsten Sieg?“

Der Angesprochene schnaubte abwertend „Freuen? Ich bin ein Rächer; das einzige, auf das ich fokusiert bin, ist ein meine Vergeltung. Alles andere ist unwichtig. Und von einem 'Sieg' kann keine Rede sein.“

Orochimaru grinste wissend. „Ah, ich verstehe... Naruto-kun, nicht wahr? Er hat sich in der Tat sehr interessant entwickelt. Aber was sollte man auch anderes erwarten? Der Sohn von Namikaze Minato, ein Kind des Uzumaki Clans, Jinchūriki des Kyūbis und dann auch noch Schüler von Itachi-kun. Recht beeindruckend, dass muss ich schon zugeben.“

„Er ist lediglich ein Ziel; das Ziel meiner Rache, welches ich wie ein Adler verfolgen werden. Und als dieses Ziel wird er sterben, genauso wie mein Bruder Itachi zuvor. Mit seinem Tod ist die Schande des Uchiha Clans wieder reingewaschen.“

„Kukuku, wenn ich mich richtig erinnere, war dein letzter Versuch, Naruto-kun zu töten, nicht sehr erfolgreich.“ lachte der Godaime Hokage, während er gespannt auf die Reaktion seines Schülers wartete.

Seufzend schloss Sasuke die Augen. „Leider... stimmt es. Beim letzten Mal war ich unvorbereitet. Selbst jetzt noch fällt es mir schwer zu glauben, dass Itachi tatsächlich das geheime Kinjutsu des Uchiha Clans verwendet hat, um sein Sharingan auf Naruto zu übertragen... es widert mich an. Doch dieses Mal wird es anderes ausgehen.“

Orochimaru zog interessiert seine Augenbrauen hoch. „Ach wirklich? Und was veranlasst dich zu so viel Selbstvertrauen, Sasuke-kun?“

„Bei unserer letzten Begegnung war ich schwach. Ich bin blind durch die Dunkelheit getappt, hilflos wie ein Kind; wie ein Vogel, dessen Flügel gebrochen waren. Jetzt jedoch, sehe ich die Dinge anders. Realität und Illusion verschwimmen ineinander und bilden ein neue Welt der Wirklichkeit. Eine Welt in der ich bestimme, was geschieht. Plötzlich sehe ich alles klarer. Naruto wird sterben.“
 

Ein Windhauch wehte durch die Stadt und fuhr den beiden Ninjas durch die Haare. Sasuke schlug die Augen wieder auf und drehte sich allmählich zu seinem Sensei um.

Die Verblüffung stand Orochimaru ins Gesicht geschrieben, wich jedoch schon bald wieder seinem typischen Grinsen. Mit der Zunge fuhr er sich langsam über die Lippen.

„Kukuku, es ist also erwacht, huh?“ stellte er amüsiert fest. „Nun, was wirst du jetzt tun, Sasuke-kun?“

Der Uchiha ließ sich einen Moment Zeit, bevor er emotionslos seine Antwort gab.

„Ich werde Ame zerschmettern!“
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

In Amegakure herrschte die höchste Alarmstufe. Die Fußsoldaten des Heeres befanden sich außerhalb der Stadtmauern, um den Feind auf den weiten Ebenen vor der Stadt die Stirn bieten zu können, während die Bogenschützen ihre erhöhte Position auf den Wällen ausnutzten, um das gegnerische Heer mit todbringenden Pfeilen zu spicken.

Trotzdem, Ame war keine Festungsstadt. Es würde schwer werden, einer langen Belagerung Stand zu halten. Im Angesicht der schier überwältigenden Überzahl ihres Feindes fiel es den kommandierenden Offizieren auch nicht gerade leicht, die Ruhe unter den Männern zu wahren. Überall machte sich Zweifel breit und hier und da wurde Stimmen laut, dass man sich doch gleich ergeben könne. Deshalb riefen die Befehlshaber ihren Leuten wieder ins Gedächtnis, dass es auf dem Schlachtfeld kein Platz für Zweifel gab. Und viel wichtiger noch: Sie konnten im Grunde gar nicht verlieren, da sie unter dem Schutz von Kami-sama und Tenshi-sama standen. Diese Worte erzielten bei den Soldaten den erwünschten Effekt und gaben ihnen wieder neuen Mut. Angespannt wartete man nun, dass Oto seinen Angriff begann.
 

Im Versammlungsraum des Akatsuki Hauptquartiers erklärte Pain den anderen Mitgliedern nochmal den Kriegsplan.

„Hidan und Kakuzu, ihr werdet, wie abgesprochen, direkt an vorderster Front stehen. Neben Deidara sind Kakuzus Angriffe am besten geeignet, um ein großes Gebiet anzugreifen. Und Hidan wird dank seiner Unsterblichkeit wie ein Todesengel unter den feindlichen Kriegern wüten und seine blutige Ernte einfahren. Somit können wir sicher gehen, dass die Armee von Otogakure viele Verluste einstecken muss. Höchst wahrscheinlich dient dieses Heer eh nur als Kanonenfutter, um unser Verteidigung zu schwächen und uns so weit zu zermürben, dass Orochimaru uns mit der Armee des Feuerreiches nur noch den Todesstoß versetzen zu brauch.“

Der Erbe des Rikudō Sennin machte eine Pause, um nachzudenken, bevor er an Naruto gerichtet fortfuhr. „Du verstärkst zusammen mit Haku und Kisame die Westflanke, während Jiraiya die Ostflanke unterstützt. Euer vorrangiges Ziel muss es sein, die Anführer auszuschalten, sodass die feindliche Befehlskette zusammenbricht.“
 

Die Angesprochenen signalisierten mit einem kurzen Kopfnicken, dass sie verstanden hatten. Pain wollte soeben fortfahren, als plötzlich, wie aus dem Nichts, Tobi im Raum erschien. Nachdem er ein seltsam geformtes Kunai gegen die Wand geworfen hatte, erschien zu großer Verwunderung auch noch der Copynin Kakashi in dem Zimmer. Und als wäre die Szenerie noch nicht makaber genug, so mussten die Anwesenden verblüfft feststellen, dass Tobi seine Markenzeichen, die Maske, nicht trug.

Jiraiya war der erste, der das soeben eingetretene Schweigen brach. „Kakashi, was machst du denn hier?! Und sag mal, ist das da nicht das spezielle Kunai von Minato?“

Der Grauhaarige lächelte erfreut, als er den Sannin erblickte. „Jiraiya-sama, wie schön euch zu sehen. Anscheinend war eure Mission erfolgreich.“

Der Eremit wollte gerade etwas erwidern, als Pain ihm ins Wort fiel. „Tobi, was hat das zu bedeuten? Warum bringst du den Kopier Ninja Hatake Kakashi ausgerechnet hierher? Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung dafür.“

Tobi grinste verschmitzt. „Immer mit der Ruhe, Pain-san. Kakashi-kun wird uns keine Schwierigkeiten bereiten. Ganz im Gegenteil: Er will uns im Kampf gegen Orochimaru unterstützen.“

Der Weiße Reißzahn hob die rechte Hand und bestätigte mit einem einfachen „Yo“ die Aussage seines alten Freundes. Er war ziemlich gelassen im Angesicht der vielen Nukenin, welche in dem Raum versammelt waren.
 

Pain fragte sich zwar, was die Beweggründe des Hatake waren und vor allem, was mit Tobi geschehen war, doch im Moment hatte er einfach keine Zeit dafür, weshalb er nur nickte und sich wieder den wichtigeren Dingen zuwendete.

„Nun gut. In dem Fall werdet ihr beiden Jiraiya helfen. Konan wird aus der Luft angreifen, während ich mich mitten in das Herz der feindlichen Armee begebe und ihnen den Zorn eines Gottes zeigen werde.“ Der Leader machte eine kurze Pause, bevor er sich an seinen Neffen richtete. „Ach und Naruto; Vermeide es nach Umständen möglichst, dich in dein Bijū zu verwandeln. Du richtest in dieser Form immer so großen Schaden an und wahrscheinlich würdest du unseren eigen Soldaten zu viel Angst machen. Spar dir das für Orochimarus Heer auf.“

„Verstanden, Pain.“ war die einseitige Antwort.
 

„Naruto?!“ kam es zeitgleich, bevor Pain den Befehl zum ausrücken geben konnte, aus den Mündern der beiden völlig erstaunten Jiraiya und Kakashi.

Erst jetzt, nahm Kakashi die Akatsuki näher unter die Lupe und tatsächlich: da, keine fünf Meter neben ihm, stand Naruto. Er konnte sich das nicht erklären. Sie hatten ihn doch im Flussreich besiegt. Hatte Yamato ihn etwa verschont? Nein, Kakashi kannte seinen alten Freund und wusste, dass dies gar nicht sein Stil war. Selbst wenn es Naruto noch irgendwie geschafft haben sollte, den Tod von der Schippe zu springen, so hätte er in so kurzer Zeit doch niemals in Ame eintreffen können. Vor allem nicht diesen Verletzungen und dem Gift im Körper. Was zum Henker ging hier also vor sich?

Jiraiya schwirrte im Moment ein ähnliches Gedankenwirrwarr durch den Kopf. Er hatte ja ganz vergessen, dass Kakashi ihm damals im Versteck der Freiheitskämpfer erzählt hatte, dass Naruto zu einem Mitglied von Akatsuki geworden wäre. Er hatte sich auch nicht weiter die Mühe gemacht, die anderen Akatsukis, mal abgesehen von Konan und Haku, näher zu betrachten. Was sollte man sagen? Er hatte eben so eine Schwäche für Frauen.
 

Der Blick des besagten Jinchūriki wanderte von Jiraiyas Gesicht über zu Kakashis.

„Hm, ist irgendwas?“ fragte er die beiden Konoha Nins ziemlich gelangweilt.

„Wie kann es sein, dass du noch am Leben bist?“ stellte der Copynin zuerst seine Frage.

Naruto zog amüsiert seine Augenbrauen hoch. „Huh, ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ihr mich besiegt hättet oder etwa doch? Ganz schön ignorant, findest du nicht? Den 'Naruto' den ihr vor ein paar Tagen im Flussreich getötet habt, war lediglich ein Kopie von mir. Zugeben, Dank des genialen Jutsus von Pain, glich mir dieser Doppelgänger bis in das kleinste Detail und er konnte, mit einer winzigen Ausnahme, alle meine Jutsus anwenden.“ erklärte er.

„Wir haben also gar nicht gegen dich gekämpft?“

„Hab ich das nicht gerade eben gesagt? An den Gerüchten, dass du besonders clever sein sollst, ist wohl nicht viel dran, huh?“

Kakashi überging die indirekte Beleidigung. Nun mischte sich auch Jiraiya mit in das Gespräch mit ein.

„Naruto... Ich habe ziemlich viel Fragen an dich.“

„So wie die meisten aus Konoha.“ stellte der Namikaze nüchtern fest. „Doch sehe ich nicht, was ich mit dir zu schaffen hätte, Jiraiya von den Densetsu no Sannin. Und jetzt komm mir ja nicht damit, dass du meinen Vater kanntest; Er war schließlich Yondaime Hokage. Wer bitte schön kannte ihn also nicht?“

Der Sennin kratzte sich verlegen am Kopf. „Nun, anscheinend weißt du ja bereits darüber Bescheid, dass Minato dein Vater war, was du allerdings nicht weißt... hm, wie soll ich es sagen? Mir fällt das richtige Wort gerade nicht ein.“

„Es heißt 'Pate'.“ sprach Pain ruhig.

Jiraiya blickte seinen einstigen Schüler verwundert an. „Huh?“

„Das Wort nach dem du gesucht hast; es heißt Pate. Sorry Naruto, ich hatte es völlig vergessen zu erzählen. Jiraiya ist dein Patenonkel.“

„Woher weißt du das, Nagato?!“ fragte der Eremit erstaunt. Er war sich sicher, dass Minato es nur ihm, Kushina und Hiruzen erzählt hatte. Woher wusste es also ausgerechnet der Rin'negan Träger? Pain kannte Minato doch noch nicht einmal.

„Das tut jetzt hier nichts zur Sache. Viel wichtiger ist im Augenblick der Krieg; unterhalten kann man sich auch nachher.“
 

Jiraiya ließ die Frage zwar noch immer nicht los, aber er sah ein, das Pain Recht hatte.

Der Leader erhob sich von seinem Stuhl und warf einen flüchtigen Blick aus dem Fenster, an welches unaufhörlich der ewige Regen von Amegakure prasselte.

„Es ist alles gesagt. Ihr wisst, was zu tun. Wir müssen diesen Krieg gewinnen. Als Akatsuki ist Versagen keine Option. Abtreten.“

Die Ninjas verschwanden auf den Befehl hin sogleich aus dem Raum, um die, von Pain ihnen zugeteilten, Positionen zu besetzen.
 

Eine Weile lang stand der Anführer von Akatsuki nur regungslos in dem Raum und starrte Gedanken versunken nach draußen, bevor er das große Doppelfenster öffnete und auf den Balkon hinaus ging, hinein in den kühlen Regen. Langsam folgte ihm Konan und stellte sich neben ihren Jugendfreund.

„Jetzt beginnt es also...“ sprach die Frau leise, während ihr Blick über die Stadt schweifte, welche sie an Nagatos Seite so viele Jahre über regiert hatte. Seit Yahikos Tod war wirklich Zeit vergangen. Viel ist seit damals geschehen. Sie hatten seinen Traum nach einem vereinten Amegakure zwar erfüllt, doch drohte nun, alles wieder zu zerbrechen.

„Es scheint so.“ bestätigte Pain ruhig. „Wenn man Frieden will, muss man Krieg führen; so heißt es jedenfalls. Anscheinend entspricht dies der Wahrheit. Wir müssen siegreich sein; wir dürfen Yahikos Opfer damals nicht umsonst gewesen lassen sein.“

Konan lächelte leicht. „Keine Sorge, Nagato. Er wäre bestimmt glücklich, wenn er sehen könnte, wie nah wir unserem Ziel bereits gekommen sind. Und mit dir und Naruto an unserer Seite, werden wir nicht versagen. Ihr seit die letzten des Uzumaki Clans, die direkten Nachfahren des Rikudō Sennins, von welchem man sagt, dass er der Welt zuerst den Frieden gebracht hatte. Ihr beide seit sein Vermächtnis; ihr werdet die Brücke sein, die uns zu wahren Frieden führen wird. Und Akatsuki wird die Stütze sein, welche diese Brücke aufrecht hält.“

Nagato sah seiner Geliebten in die Augen, bevor er kurz darauf ihr Lächeln erwiderte. „Danke Konan.“ sagte er und gab ihr einen schnellen Kuss. Gleich darauf begab er sich in die Luft, um seine Armee in den Krieg zu führen.

Die Blauhaarige seufzte leise. Papier wehte plötzlich im Wind und haftete sich an den Rücken der Kunoichi. Nachdem sich ein Paar schneeweißer Flügel gebildet hatte, tat sie es Nagato gleich und flog in Richtung Schlachtfeld.
 

Der Krieg hatte also endlich begonnen.
 

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Die Sonne befand sich im Begriff unterzugehen, als am Horizont eine Gruppe von Menschen sichtbar wurde, die auf die einsame Wüstenstadt zusteuerte. Die Shinobis auf den Mauern waren sofort in Alarmbereitschaft, als man jedoch erkannte, um wen es sich bei den Fremden handelte, wurden die Glocken der Stadt geläutet. Die Dorfbewohner brauchten nicht lange zu überlegen, was dies zu bedeuten hatte. Hastig wurde alles, im wahrsten Sinne des Wortes, stehen und liegen gelassen und eilig begab man sich zu dem großen Felseingang.
 

Die Jubelrufe waren bereits von Weiten zu hören; erst leise, dann immer lauter werdend. Gaara war sichtlich erstaunt, als er zwei lange Menschenreihen erblickte, welche sich vor Sunagakure aufgereiht hatte. Die Dorfbewohner strecSkten freudig ihre Fäuste in die Luft und klatschten, als sie sahen, dass ihr Kazekage wohlbehütet wieder zurückgekehrt ist.

Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Windschattens breit. Er war gerührt von so viel Anteilnahme. Trotzdem herrschte in seinem Verstand immer noch eine tiefe Trauer über den Tod von Chiyo. Mit einem kurzen Blick zu Ebizō signalisierte Gaara, das Chiyo an erster Stelle des Zuges sein sollte, um ihr großes Opfer in Ehren zu halten.
 

Sakura schaute traurig auf den leblosen Körper ihres Sensei. Das Gesicht der alten Frau sah friedvoll aus, so als ob sie nur schlafen würde. Die Kunoichi lächelte bitter. Es passte zu Chiyo. Ihr Sensei hatte immer wieder betont, dass sie schon viel alt wäre und nur auf den richtigen Moment zum Sterben warten würde. Das dies ausgerechnet dazu dienen sollte, ihren geliebten Gaara zurück ins Leben zu holen, machte die Sache keinen Falls besser. Neben der Freude über die Rettung ihres Verlobten war die Trauer über den Verlust ihrer Mentorin und Freundin nur allzu präsent. Noch nie fühlte sich ein Sieg so niederschmetternd an.
 

Als die kleine Gruppe von Ninjas die Menschenreihen durchquerten, verstummten auf einmal die Freudenrufe. Die Männer runzelten ungläubig die Stirn und viele Frauen hoben beim Anblick der toten Ältesten erschrocken die Hand vor den Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Niemand hätte sich denken können, dass ausgerechnet jemand wie Chiyo-baasama sterben würde. Sie war schon so lange am Leben, dass sich in Suna die Legende festgesetzt hatte, sie wäre unsterblich. Die ernüchternde Realität sah jedoch anders aus.
 

Nachdem die zehn Shinobis die Dorfbewohner passiert hatten, verengte sich die Menge wieder. Gaara gab das Zeichen zum Anhalten und als Ruhe herrschte, setzte er zu einer kleinen Ansprache an.

„Liebe Bewohner. Ich bin froh, wieder nach Sunagakure zurückzukehren, doch heute hat das Dorf den Verlust eines großartigen Menschen zu betrauern. Die Älteste Chiyo-baasama ist bei der Ausübung ihrer Pflicht als Shinobi des Sandes gestorben. Jedoch nicht der Feind war es, der ihr den tödlichen Stoß versetzte, nein, sie wählte ihren Tod selbst, um mich zu retten. Akatsuki gelang es, den Ichibi Shukaku aus mir zu extrahieren. Wäre Chiyo-baasama nicht gewesen, so wäre ich nun tot. Einzig ihrem Opfer habe ich es zu verdanken, dass ich wieder am Leben bin. Ich hatte in meiner Aufgabe als Kazekage versagt, als ich es nicht schaffte, die Angreifer zu besiegen. Ich allein trage Schuld an der Misere. Bitte verzeiht mir.“
 

Zu dem großen Erstaunen aller Anwesenden ging Gaara auf die Knie, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Es herrschte absolute Stille. Dann kam aus vielen Mündern ein geflüstertes „Kazekage-sama“. Die Dorfbewohner wussten nicht, was sie sagen sollten, obwohl allen wahrscheinlich das selbe durch dem Kopf schoss. Es schmerzte sehr, ihren Anführer so zu sehen und zeigte ihnen selbst, wie unfähig sie doch gewesen waren. Nicht Gaara war Schuld an der Tragödie. Wenn Suna stärker gewesen wäre, dann hätten sie ihren Kazekage beschützen können. Stattdessen hatte sich jeder nur auf ihn und seine Stärke verlassen. Und selbst jetzt noch, bürdet sich der junge Mann jegliche Schuld auf.
 

Gaara verspürte plötzlich eine Hand, die auf seiner Schulter ruhte. Es war Ebizō, der Bruder von Chiyo.

„Kasteie dich nicht selbst für das, was geschehen ist, junger Gaara. Es lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen. Ich weiß, dass meine Schwester für eine gute Sache gestorben ist. Sie hat sich für die nächste Generation, eure Generation, geopfert. Ich denke, es wurde allmählich Zeit dafür. Die Welt ist im Umbruch und für uns Alten ist da langsam aber sicher kein Platz mehr. Unsere Ära ist vorbei. Wir sind daher glücklich, wenn wir den Rest unseres Lebens noch dazu nutzen können, den Willen des Windes an die nächste Generation weitergeben können, so wie es meine Schwester getan hat.“

Auch Sakura legte nun ihre Hand auf die Schulter des ehemaligen Jinchūriki. Mit entschlossenen Blick schaute sie ihm in die Augen.

„Ebizō-jiisama hat Recht. Der Geist Chiyo-baasamas lebt weiter. Aber was viel wichtiger ist: Du bist unser Kazekage. Die Leute glauben an dich, sie bewundern dich. Es gibt nichts, für das du dich schämen müsstest. Wir alle sind stolz darauf, einen so großartigen Menschen wie dich als unseren Kazekage zu haben!“
 

Die Verblüffung stand Gaara ins Gesicht geschrieben, wich nach einer Weile jedoch einem leichten Lächeln. Vor einigen Jahren hätte er es sich nie träumen lassen, dass er für andere Menschen mal jemand sein würde, den man bewundert oder zu dem aufblickt, geschweige denn, um den andere besorgt sind. Selbst in einer Situation wie dieser konnte er nicht anders, als glücklich zu sein. Er war jemand geworden, dessen Existenz für andere von Bedeutung war und dieser Gedanke machte ihn einfach nur überglücklich. Einen kurzen Moment lang dachte er an seinen Bruder Kankurō zurück, welcher ihm vor all den Jahren die Augen geöffnet hatte.

Langsam erhob er sich wieder. Er musste sich die mit der Hand die Augen reiben, um die Freudentränen zu unterdrücken.

„Danke, euch beiden. Das bedeutet mir wirklich viel.“ sprach er zu Sakura und Ebizō. Dann wand er sich wieder an die versammelte Menschenmasse. „Ich verspreche euch, solange ich Kazekage bin, werde ich alles daran setzen, um zu verhindern, dass irgendjemand von euch ein ähnliches Schicksal erleiden muss, wie das von der Chiyo-baasama. Sie war eine ehrenhafte Kunoichi, die bis zum letzten Atemzug für Sunagakure gekämpft hat. Ihr Andenken wird nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb bitte euch jetzt, eine Schweigeminute für die diese großartige Frau einzulegen, damit wir uns alle gemeinsam von ihr verabschieden können.“
 

Gaara schloss die Augen und senkte leicht das Haupt, um Chiyo die letzte Ehre zu erweisen. Überall taten es die Menschen ihm gleich. Es gab niemanden im Dorf, der nicht irgendwie Dankbarkeit für die Älteste empfand. Egal ob im Krieg oder in Friedenszeiten, Chiyo war stets ein tragende Stütze für Suna. Ihre Weisheit und Stärke hat den Leuten Sicherheit gegeben. Ohne ihr Zutun hätte sich der medizinische Standard im Dorf wohl nie so gravierend verbessert. Viele Menschen verdankten ihren heilerischen Fähigkeiten ihr Leben. Niemals wird man die legendäre Schlacht von Hyōgo vergessen, in der sie ganz alleine die gewaltige Festung von Himeji eingenommen hatte und somit den zweiten großen Shinobi Krieg ein Ende setzte. Sie war eine Legende. Eine Heldin. Und als solche ist sie auch gestorben:Chikamatsu Chiyo, Erbin des großen Monzaemons, Älteste des Sandes und Meisterin des Puppenjutsu.
 

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Die Erde erzitterte unter jedem Schritt, den die gigantische Armee des Feuerreiches tat. Ein einziges Meer von Soldaten, so weit Auge reichte. Hunderttausende von Kriegern, von einfachen Fußsoldat bis hin zum kampferprobten Samurai oder verstohlenen Ninja; sie alle marschierten unter dem Banner ihres Landes, der lodernden Flamme, um Ame no Kuni zu erobern. Der Daimyō selbst hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Orochimaru den stärksten Kriegsapparat zur Verfügung zu stellen, welchen Kakurezato je gesehen hatte. Mit dem Sannin als Anführer konnten sie nur gewinnen. Ja, man war sich absolut sicher: Orochimaru würde sie herrlichen Zeiten entgegen führen.
 

„Wow, so viele?!“ flüsterte Anko erstaunt, als sie das Heer von Soldaten beobachtete, die wie eine Flut das Land zu verschlucken schien.

Asuma nahm einen langen Zug an seiner Zigarette, bevor er antwortete. „Es sind in der Tat ein ganz schöne Menge.“

„Eine ganz schöne Menge?!“ wiederholte die Jōnin skeptisch. „Bist du hirntot oder was, du Trottel? Das müssen zehntausende, auch was rede ich, bestimmt hunderttausende sein. Hast du eine Vorstellung, wie wir in der Lage sein sollen, eine solche Armee aufzuhalten?!“

Der Sarutobi ließ sich nicht beeindrucken und zog lieber nochmal genussvoll an seinem Tabakstummel. Anko platzte langsam der Kragen. Genervt schnappte sie ihm die Zigarette aus dem Mund, sodass Asuma gezwungen war, sich auf die Angelegenheit zu konzentrieren.

„Du machst vielleicht ein Stress... Es spielt doch gar keine Rolle, wie viele es sind. Solange wir den Anführer ausschalten, ist ihre Anzahl egal. Unser Ziel ist also-“

„Orochimaru.“ vollendete Anko den Satz.
 

In diesem Kampf ging es ihr nicht nur um die Wiedereroberung von Konoha, sondern sie hatte noch eine persönliche Rechnung mit dem Hebi zu begleichen. Früher, als Orochimaru noch ein angesehener Shinobi des Dorfes war, wurde Anko zu seiner Schülerin ernannt. Es war wirklich eine große Ehre für sie gewesen, von einem der drei legendären Sannin als Schülerin auserwählt zu werden. Sie hatte diesen Mann so bewundert. Er strahlte stets diese enorme Macht aus und trotzdem umgab ihn eine Aura der Ruhe und Ausgeglichenheit. Er schien völlig im Einklang mit der Welt zu sein. Obwohl er sich vehement geweigert hatte, konnte Anko ihn nach monatelangen Betteln dazu bringen, ihr das Juin zu geben. Die Überlebenschancen standen nur bei zehn Prozent, aber Anko wusste, dass sie nicht sterben würde. Sie hätte alles dafür getan, um dem Sannin ihren Wert zu beweisen. Ja, sie liebte Orochimaru wie einen Vater. Aber dann, vor fast achtzehn Jahre, als der Sandaime Minato zu seinem Nachfolger ernannte, verließ es das Dorf. All ihr Flehen half nicht, Orochimaru daran zu hindern. Ebenso sehr weigerte er sich, sie mitzunehmen. Er sagte, wenn sie mit ihm ginge, würde sie, genau wie er, als abtrünniger Ninja gebrandmarkt sein. Sie solle ihr Leben nicht einfach so wegwerfen, waren seine Worte. Aber das war Anko egal. Sie wäre ihm überall hin gefolgt, wenn nötig, bis an das Ende der Welt. Der Sannin musste sie erst mit einem Hieb bewusstlos schlagen, bevor er fliehen konnte. Später dann, zu dem Zeitpunkt Orochimarus Invasion, war sie wegen einer Anbu Mission nicht im Dorf gewesen. Ansonsten hätte sie ihn damals schon zur Rede gestellt. Bis heute hatte sie ihm nicht verziehen, dass er sie einfach so zurück gelassen hatte. Doch bald würde sich das ändern. Sie würde sich ihrem alten Sensei stellen und endlich mit der Vergangenheit abschließen!
 

Asuma legte seine Hand auf die Schulter der Frau und holte sie dadurch aus ihren Musen zurück in die Wirklichkeit.

„Keine Sorge Anko. Wir werden Orochimaru zur Rechenschaft ziehen. Du solltest dir deshalb nicht zu viele Gedanken darüber machen.“

Die Kunoichi grinste ihren alten Freund verschmitzt an. „Zu viel Denken? Für wen hältst du mich? Lass uns lieber endlich mal anfangen, denen dort unten in den Arsch zu treten.“

Der Sarutobi konnte nicht anders als zu seufzen. „Du änderst dich wohl nie, huh?“
 

Anko wollte soeben etwas erwidern, als Gai und Shikaku plötzlich von einem Baum heruntersprangen.

„Ah, ihr seid schon zurück. Was gibt es neues?“ begrüßte Asuma die Neuankömmlinge.

„Ibiki hat uns in einer Nachricht berichtet, dass sie bereits begonnen haben, Konoha von den Anhängern der Schlange zu säubern. Obwohl er den Großteil seiner Männer für den Krieg abgezogen hat, sind uns die Feinde in der Stadt trotzdem noch zahlenmäßig überlegen.“ antwortete der Nara mit seiner stets gefassten Stimme.

Mit einem übertriebenen Lächeln, bei dem die makellos weißen Zähnen deutlich hervorblitzten, fügte Gai noch hinzu. „Es ist jedoch völlig egal, wie viele es sind; Dem Feuer der Jugend können sie nichts entgegen setzen, hahaha“.

Er wollte gerade zu seiner typischen Nice Gai Pose ansetzen, wurde jedoch unsanft von Anko unterbrochen, die ihm mit einem harten Schlag auf den Kopf zu Boden schickte.

„Lass den Scheiß, du Spinner.“ fuhr sie ihn wütend an, während sich der arme Gai schmerzend an den Kopf fasste. Das würde er noch Tage spüren.

„Ne, Anko, meinst du nicht auch, dass du die Letzte bist, die irgendjemanden als Spinner bezeichnen sollte?“ wurde die aufgebrachte Kunoichi von Asuma kritisiert.

„Sollte das gerade etwa ein Anspielung darauf gewesen sein, dass ich ein bisschen verrückt bin?“ fragte sie gereizt den Sarutobi, der gerade im Begriff war, sich sein eigenes Grab zu schaufeln.

„Also, über ein 'bisschen' war hier nie die Rede.“

Die rechte Faust verkrampfte sich, sodass schon das Weiß auf den Knöchel zu sehen war.

„Ach ist das so?“

Asuma zündete sich eine Zigarette an und nahm mit verschlossenen Augen ein tiefen Zug, bevor er antwortete. „Komm, du musst selbst zugeben, dass du irgendwie ziemlich durchgeknallt bist.“

Er wollte eben noch einen weiteren Zug nehmen, als er genau wie Gai zuvor, mit einer harten Kopfnuss auf den Boden landete.

„Hey, pass doch auf. Beinahe wäre meine Zigarette ausgegangen.“ beschwerte sich der Mann und kassierte dadurch noch einen kräftigen Fußtritt seitens Ankos.

Shikaku, der sich das ganze Spektakel ruhig mit angesehen hatte, schüttelte nur gelangweilt mit dem Kopf. „Wie nervig.“ hörte man ihn leise flüstern.

Anko, die so schon in ziemlich Rage war, blieb die Provokation des Mannes nicht unbemerkt. Wenn Blicke töten könnten, so wäre der Nara wahrscheinlich gerade hundert grausame Tode gestorben. Das plötzliche Auftauchen von Sai verhinderte jedoch, dass Shikaku sich zu seinen beiden Freunden auf den Boden gesellen musste.
 

Der ehemalige ROOT Anbu schaute sich kurz auf der kleinen Lichtung um und lächelte dann. Es war schwer zu sagen, ob dies nur mal wieder ein aufgesetztes Lächeln war oder ob er sich wirklich über die beiden Shinobis, die sich mittlerweile den schmerzenden Kopf hielten, lustig machte.

„Konntest du etwas über den Feind in Erfahrung bringen Sai?“ fragte sogleich Shikaku, der den Zorn von Anko geschickt von sich ablenken wollte, was ihm auch erfolgreich gelang.

„Allerdings.“ bestätigte der junge Mann. „Ihre Zahl ist schier überwältigend. Es ist unmöglich, die genaue Menge zu bestimmen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass Orochimaru sich nicht bei dem Hauptheer befindet.“

„Was willst du damit ausdrücken?“ hakte Shikaku nach, während er skeptisch die Stirn runzelte.

„Anscheinend nimmt er einen anderen Weg, der ihn vermutlich von Südosten an Amegakure heranführt. Ich nehme an, er möchte somit ungehindert in die Stadt eindringen und sie mit seinem Kuchiyose no Jutsu zerstören, während seine Armeen in der Zwischenzeit die Aufmerksamkeit des Regenreiches auf sich lenken.“

Asuma, der sich von den Schlägen wieder einigermaßen erholt hatte, schlug verärgert mit der Faust gegen den Baum. „Verdammt! Eine solch hinterhältige Strategie kann nur von ihm kommen. Anstatt dem Gegner ehrenhaft auf dem Schlachtfeld gegenüber zu treten, lässt er lieber seine Soldaten für ihn bluten und rammt den Feind währenddessen hinterrücks ein Messer in den Leib!“

Shikaku seufzte leise. „Lass es gut sein, Asuma. Was erwartest du? Wir sind im Krieg.“

„Ich weiß, aber trotzdem ist es verachtenswert.“

„Moral und Ehre sind zwar erstrebenswerte Tugenden, doch in Zeiten des Krieges verliert das alles seines Bedeutung. Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.“
 

„Ich habe ihn gefunden.“ kam es plötzlich von Sai, der seine Tintenvögel die Gegend absuchen lassen hatte.

Anko wurde hellhörig. „Wirklich? Wo befinden sie sich?“

„Nicht weit von hier. Er wird jedoch von Uchiha Sasuke und Yakushi Kabuto begleitet.“

Mit einer Feldrolle sprang Gai, der eben noch auf dem Boden lag, wieder auf die Füße.

„Worauf warten wir dann noch?“ sprach die Grüne Bestie voller Tatendrang.

„Wer hätte gedacht, dass ich jemals einer Meinung mit diesem Vollidioten sein würde, aber er hat Recht. Wir sollten sofort aufbrechen; ansonsten ist Orochimaru außerhalb unserer Reichweite“ sagte Anko.

Nachdem Asuma ein letztes mal an seiner Zigarette gezogen hatte, warf er den Rest seines Tabakstummels auf den Boden und trat die Glut mit dem Fuß aus.

„Dann lasst uns aufbrechen. Operation 'Befreiung von Konoha' geht in die zweite Phase. Wir werden den Hebi hier und heute aufhalten und somit den Krieg beenden, bevor er überhaupt richtig angefangen hat.“
 

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Pain flog mithilfe seines Gravitation Jutsus aus der Stadt heraus in Richtung des Kampfareals. Die Soldaten des Regenreiches unter ihm stimmten in laute Schlachtrufe ein, als sie ihren Anführer sahen, wie er erhaben durch den stürmischen Himmel schwebte. Die Waffen und Schilde wurden gegeneinander geschlagen, wodurch ein ohrenbetäubender Lärm entstand, begleitet von den euphorischen Rufen, die wie aus einem Mund zu kommen schienen. Ein und das selbe Wort hallte immer wieder über die Landschaft und riss jeden in seinen Bann: Kami-sama!
 

Der Gott des Regens landete an der Spitze seiner Armee, wo sich die anwesenden Soldaten augenblicklich niederknieten. Nagato befasste sich nicht großartig weiter mit seinen Untergebenen und verwendete schnell das Kuchiyose no Jutsu. Keinen Moment später standen die anderen fünf Bereiche des Pain neben dem Tendō. Eine weitere Welle des Enthusiasmus fuhr durch Heer, als man dieses Schauspiel beobachte. Niemand zweifelte an der wahren Göttlichkeit Rin'negan Trägers.
 

Ein Gebiet von circa zwei Kilometern trennte die Armee Otos von der Amegakures. Von der Truppenstärke her waren sie zwar völlig unterlegen, dafür aber bestand Akatsuki nur aus der absoluten Elite. Selbst Pain fiel es deshalb schwer vorherzusagen, wie dieser Kampf ausgehen würde. Eines stand jedoch ganz sicher fest: Sie mussten gewinnen. Ansonsten wäre ihr jahrelanger Plan umsonst gewesen und statt Freiheit, würde Kakurezato eine Zeit der Tyrannei bevorstehen.
 

Von weiten konnte Pain beobachten, wie sich ein einzelner Reiter von dem feindlichen Heer löste und auf ihn zuritt. Eine Weiße Flagge diente als Zeichen, dass es sich bei dem Mann um einen Boten handelte und er somit unter Immunität stand. Mit einer kurzen Handbewegung hielt er deshalb seine Soldaten hinter sich zurück, welche bereits in Angriffsstellung gegangen waren.

Als der Gesandte schließlich die Strecke zurückgelegt hatte, überbrachte er, ohne von seinem Pferd abzusteigen, seine Nachricht.
 

„Wer hat hier das Kommando?“ wollte er mit selbstbewusster Stimme wissen.

„Du solltest nicht so schreien, Mensch.“ erwiderte Nagato ruhig.

Die Aussage schien den Mann etwas zu verwirren. Der kalte, emotionslose Ausdruck in Nagatos Augen sowie die seltsame Form dieser, jagten ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Seit ihr der Anführer?“

„In der Tat. Vielleicht wurdest du geschickt, um mir zu erklären, warum ihr die Dreistigkeit besitzt, in mein Land einzufallen?“ Spottete der Uzumaki.

Der Gesandte schnaubte abwertend. „Dies war die längste Zeit über euer Land. Orochimaru-sama beansprucht es für sich. Und wenn ihr schlau seit, so kapituliert ihr lieber.“

Der Tendō zog die Augenbrauen hoch, während er den Oto Nin amüsiert musterte. „Ach ist das so?“

„Eure Arroganz wird euch noch teuer zu stehen bekommen. Schaut euch nur an: Was kann eine so kleine Armee gegen die vereinte Macht des Feuerreiches und des Reisreiches schon ausrichten? Als Zeichen seiner Großzügigkeit möchte euch der erhabene Godaime Hokage, Orochimaru-sama, die Möglichkeit einräumen, friedlich zu kapitulieren. Solltet ihr euch weigern, so wird nichts von eurer jämmerlichen Stadt übrig bleiben. Wir werden jeden einzelnen Soldaten hier töten. Das ganze Land wird brennen und diejenigen, die überleben, werden als Sklaven verkauft. Ich frage euch deshalb: Ergebt ihr euch und erkennt Orochimaru-sama als euren neuen Herren an?“
 

Der Erbe des Rikudō Sennins drehte den Kopf um und ließ seinen Blick über sein Heer wandern. Entschlossenheit war in den Augen jeden einzelnen Mannes zu erkennen. Nicht weit entfernt ragten die Türme von Amegakure in den Himmel, den Ort, für welchen alle der hier versammelten bereit waren, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Zufrieden lächelte der Anführer.

Ohne jegliche Vorwarnung ließ er ein schwarzen Metallstab aus seinen Ärmel gleiten, mit welchem er das Pferd, auf dem der Bote saß, mit einen Streich tötete. Das arme Tier ging wiehernd zu Boden, während es in den letzten qualvollen Momenten seines Lebens noch hilflos zappelte. Erschrocken versuchte der feindliche Ninja wieder auf die Beine zu kommen, rutschte jedoch auf der nassen Erde aus. Bevor er einen weiteren Versuch unternehmen konnte, wurde er von dem Ningendō gepackt, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte.
 

Die Rin'negan Augen des Tendō ruhten auf den Boten und schienen seinen Geist förmlich zu durchbohren.

„Die Antwort lautet Nein.“ sprach er dann leise.

„Du Verrückter!“ schrie der Mann Nagato aufgebracht an. Die Angst stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Bist du vollkommen von Sinnen?! Kein Mensch, egal ob nun aus dem Feuerreich oder aus Regenreich; Niemand droht einem Gesandten!“

Nagatos Augen verengten sich. Eine düstere Aura lag in der Luft. „Ihr führt in den Namen dieses Verräters Orochimaru eine Armee in mein Reich? Du drohst meinem Volk mit Tod und Sklaverei? Oh, ich habe meine Worte wohl überlegt Mensch und vielleicht hättest du besser das selbe getan!“

Apathisch versuchte der Mann, sich dem eisernen Griff zu entreißen. Vergeblich. Der Regen, der ewig über dem Land lag, wurde nun begleitet von grellen Blitzen, welche den dunklen Himmel erhellten. Lauter Donner rollte über die Landschaft, als ob er unheilvoll die kommende Schlacht verkünden wolle.

„Das Blasphemie. Ihr seid völlig wahnsinnig.“ sagte der Oto Nin demoralisiert. Sein Verstand war beherrscht von schierer Angst und Terror.

Der Ningendō lockerte seinen Griff, sodass der Bote sich befreien konnte. Anschließend ging der Körper wieder zurück und stellte sich neben die anderen fünf. Verwundert schaute sich der Mann um. Ein Funken Hoffnung keimte in ihm auf, dass der Leader von Akatsuki vielleicht doch noch zur Vernunft gekommen ist.
 

„Wahnsinnig...?“ flüsterte dieser leise. „Armseliger Mensch, erkenne deinen Platz. Wir sind Pain; Wir sind Gott!“ Mit diesen Worten packte Nagato den Mann an der Kehle und sprach „Shinra Tensei“.

Eine Druckwelle ging von der Hand, mit welcher er den Shinobi fest umklammert hielt, aus und zerdrückte den Körper des Mannes. Für einen kurzen Moment verfärbte sich der Regen rot. Bis auf die vollständig zerfetzte Kleidung blieb nichts von ihm übrig.
 

Pain drehte sich zu seinen Soldaten um, die das Schauspiel gespannt verfolgt hatten.

„Seht, was denen widerfährt, die es wagen, sich mir in den Weg zu stellen! Orochimaru denkt, er könne dieses Land unterwerfen. Doch Ame no Kuni steht unter meinem Schutz! Wir werden diese Emporkömmlinge in ihre Schranken weisen und den Krieg gewinnen. Das ist mein Urteil.“

Wie schon in Ekstase, streckten die Krieger brüllend ihre Waffen in die Luft. Ihre lauten Kampfschreie übertönten selbst den Donner und ließ das feindliche Heer, das sich mit dem Tod ihres Gesandten in Bewegung gesetzt hatte, in seinem Marsch stocken. Nur noch wenige hundert Meter trennte die beiden verfeindeten Armeen voneinander und schon jetzt war deutlich zu erkennen, dass die vorher so gut organisierten Formationen des Gegners ins Wanken gerieten, im Angesicht der kampfbegierigen Soldaten Amegakures.
 

http://www.youtube.com/watch?v=oyEj0DZm3gI&feature=related
 

Auf Befehl von Pains Offizieren, spannten die Schützen auf den Wällen ihre Bögen. Nachdem sie die Pfeilspitzen in eine tödliche Giftmixtur getaucht hatten, ließen sie einen vernichtenden Pfeilhagel über dem Schlachtfeld niedergehen. Die Landschaft, welche durch die vielen Regenwolken ohnehin schon nur spärlich erhellt war, wurde durch die unzähligen Pfeile, die gerade abgeschossen wurden, vollends in Dunkelheit getaucht. Schmerzerfüllte Schreie hallten über über das Kampfareal, als die Geschosse ihre ersten Opfer fanden. Eine Salve folgte der anderen. Trotzdem marschierte die Soldaten Otos weiter, ohne ihre sterbende Kameraden zu beachten. Im Krieg verlor das einzelne Menschenleben jeglichen Wert. Trauer war hier fehl am Platze.

Große Felsen schlugen in den gegnerischen Reihen ein, abgefeuert von den Katapulten auf der Mauer. Diejenigen, die das Pech hatten, von den Steinen getroffen zu werden, starben auf der Stelle.
 

Nun hatte die Armee des Reisreiches die Distanz überbrückt und war in Reichweite für den Nahkampf. Die Krieger Ames stürzten sogleich in das Gefecht. Voller Elan verrichteten sie ihr blutiges Handwerk, angetrieben durch den festen Glauben an ihren Gott.
 

Der Jigokudō packte den Chikushodō und schleuderte ihn hoch in die Luft, mitten hinein das Meer feindlicher Soldaten. Noch bevor dieser Körper Pains wieder auf den Boden landete, schlug die Hände zusammen und verwendete sein Kuchiyose no Jutsu. Aus dem Rauch schossen insgesamt vier gigantische Tiere heraus: Ein graues Nashorn, der dreiköpfige Höllenhund, ein großer brauner Stier und eine mordhungrige Chimäre. Allein schon bei ihrem Aufsetzen auf die Erde zerquetschten sie unzählige Soldaten unter ihren gewaltigen Füßen. Anschließend tobten wild sie in den feindlichen Reihen. Ob totgetrampelt, bei lebendigen Leib gefressen, mit messerscharfen Klauen in Stücke gerissen, durch ein infernales Flammeninferno verbrannt oder aber durch giftige Säure geschmolzen; der Tod ereilte die machtlosen Krieger Otogakures auf jede nur erdenkbare Weise. Nichts konnte die wütenden Geschöpfe in ihrer Raserei stoppen. Gewöhnliche Waffen prallten wirkungslos ab und die meisten Jutsus waren einfach zu schwach, um gegen Pains Beschwörungen etwas ausrichten zu können.
 

An einer anderen Stelle des Schlachtfeldes konnte man ein irres Lachen vernehmen, das einem das Mark in Knochen gefrieren ließ, gefolgt von den qualvollen Aufschreien derjenigen, die den rasanten Attacken Hidans zum Opfer fielen. Der Jashinist steigerte sich immer weiter in seinen fanatischen Blutrausch hinein. Wie ein Derwisch wirbelte er durch die Bataillone Otogakures. Niemand konnte seiner monströsen, dreiblättrigen Sense entkommen. Gliedmaßen wurden abgehackt, Knochen zertrümmert. Das Blut lief ihn Strömen über den wahnsinnigen Mann, der jeden Atemzug dieses Momentes genoss. Die schmerzerfüllten Schreie waren wie Musik in seinen Ohren. Und erst dieser ganzer Tod... er lechzte förmlich danach, ja begehrte es, dass Blut dieser Ungläubigen zu vergießen. Wie ein Alptraum kam er über die verängstigten Soldaten, die bei seinem Anblick panisch versuchten, die Flucht zu ergreifen. Doch niemand sollte ihm entkommen. Er war Jashin-samas Todesbote und heute würde er seinem Meister ein wahres Festmahl an Ketzern darbringen, deren gepeinigten Seelen durch seine unheilbringende Waffe hinab in tiefsten Winkel Hölle geschickt wurden, wo sie ewige Qualen erleiden sollten.
 

Eine riesige Explosion verschluckte plötzlich alles, was sich ihr in den Weg stellte. Menschen wurden, wie Äste im Wind, meterweit durch die Luft geschleudert, bevor sie unbarmherzig wieder auf den harten Boden landeten, auf welchen reglos, mit abartig verengten Gliedmaßen, liegen blieben. Einzelne Körperteile sowie glitschige Organe und Innereien regneten vom Himmel herab. Kakuzu fuhr mit der Zunge genüsslich über seine Lippen, als er die Auswirkungen seines Fūton: Atsugai betrachtete. Doch er hielt sich nicht lange daran auf und widmete sich sogleich der nächsten Schar von Soldaten, die das Pech hatten, dem ehemaligen Ninja aus Takigakure in die Quere zu kommen.
 

Seite an Seite kämpften sich die beiden Schwertmeister Kisame und Naruto durch die gegnerischen Formationen. Zerfetzt durch Samehada oder zerstückelt durch Masamune... Beides mit Sicherheit keine angenehme Art zu Sterben. Nicht das die Feinde eine Wahl gehabt hätten. Sie wie waren so oder so dem Untergang geweiht. Jeder, der töricht genug war, sich den beiden Schwertkämpfern in den Weg zustellen, wurde binnen Sekunden niedergemetzelt und die, die dachten fliehen zu können, ereilte mit einer Klinge, die sich durch den Rücken bohrte, die grausame Realität. Von diesem Schlachtfeld gab es kein Entkommen. Sie wollten den Krieg, jetzt hatten sie ihn!
 

„Ha, das ist ja wie in alten Zeiten.“ sprach Obito zu Kakashi, während er gerade sein Kunai aus dem Hals eines Otonins zog, der geglaubt hatte, den Akatsuki von hinten überraschen zu können.

Der Grauhaarige duckte sich unter einer träge geschwungen Keule hinweg, bevor er anschließend den Angreifer mit einem einzigen Streich seines Tantō in der Höhe des Rumpf halbierte. „Yo, der einzige Unterschied: Wir sind keine Teenager mehr und das ist auch nicht Iwagakure.“

„Das stimmt allerdings.“ bestätigte der Uchiha. Kurz darauf verlagerte er sein Gewicht nach hinten, um einen Shuriken auszuweichen, welches soeben auf ihn geworfen wurde. Mit Hilfe seines Sharingan gelang es ihm, die Wurfwaffe mitten ihm Flug mit den Zähnen zu fangen. Ein Breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als er den ungläubigen Ausdruck seines Gegners bemerkte. Ohne viel Zeit zu verschwenden, zückte er seinerseits ein Shuriken aus seiner Gürteltasche und schleuderte es dem Feind entgegen. Dieser konnte jedoch nicht von sich behaupten, über die Kraft des Sharingans zu verfügen und so war es wohl auch nicht verwunderlich, dass die Waffe in direkt an der Kehle traf. Unter gurgelnden Geräuschen ging der Mann zu Boden.

Obito seufzte. „Die Frage ist nur, ob wir das wirklich als Fortschritt betrachten können. Entweder sind wir einfach nur besser geworden, oder die Ninjas aus Oto sind richtige Waschlappen.“

„Sag bloß, du bist enttäuscht?“ fragte Kakashi sekptisch.

„Naja, ein bisschen langweilig ist es schon; wird Zeit, dass Orochimaru sich endlich hier blicken lässt.“ gab Obito ehrlich zu.

„Egal wie viele Jahre auch vergehen und egal mit welch makabren Leuten du dich abgibst; du wirst dich wohl nie ändern, oder?“ lachte der Copynin.

Obito grinste schelmisch. „Was hast du erwartet? Kennst mich doch, ne?“

Kakashi wollte soeben etwas erwidern, als er zwei Kibakufuda ausweichen musste, die keine drei Sekunden später auch schon detonierten. Problemlos entledigte er sich, mit Hilfe seines Tantōs, der beiden Angreifer.

'Das hier ist weniger ein ebenbürtiger Kampf, sondern viel mehr ein erbarmungsloses Abschlachten.' schoss es dem Weißen Reißzahn durch den Kopf, während sein Blick über das Schlachtfeld wanderte. Obwohl sie so viele bereits getötet hatten, wollte der Strom an feindlichen Soldaten einfach nicht enden. Und das hier war gerade mal die Vorhut, wenn man es so sagen mochte. Die wahre Herausforderung kam erst noch auf sie zu: Orochimaru und seine Elite.
 

Auf der Seite von Otogakures Armee konnte man nun beobachten, wie mächtige Triboke aufgebaut wurden. Nachdem die Belagerungswaffen aufrecht standen und mit Munition in Form von gewaltigen Steinbrocken beladen waren, wurden sie abgefeuert. Die Felsen flogen hoch durch den Himmel über das Schlachtfeld hinweg. Verheerende Schäden anrichtend, krachten die Geschosse in die Stadtmauern Ames, in welcher nun Löcher von Auswirkungen zeugten. Schreiend stürzten die Bogenschützen und der dem zerstörten Wall in den Tod. Einige der Türme brachen, getroffenen von den Steinbrocken, ineinander zusammen.
 

Zornig beobachte Nagato, wie seine Stadt beschädigt wurde.

„Konan!“ rief er mit lauter Stimme. Die Blauhaarige wusste sofort, was ihr Freund von ihr wollte.

Eine weitere Geschosssalve wurde abgefeuert, doch bevor sie ihr Ziel erreichen konnte, breitete Konan in der Luft ihre weißen Flügel aus. Eine Wand aus Papier erhob sich mitten im Himmel. Sobald die Felsen mit dem Papier in Berührung kam, explodierten dieses und sprengten die Projektile in tausend kleine Einzelteile, welche nun wie ein tödlicher Meteoritenhagel in den feindlichen Reihen einschlugen.

Ohne Umschweife ließ der Engel von Amegakure seinen Blick über Areal schweifen. Sobald sie alle Katapulte lokalisiert hatte, richtete sie ihre Blätter aus und ließ sie auf die feindlichen Belagerungswaffen niedersausen. Gleich nachdem sich die Pergamente an das Holz gehaftet hatte, sprengte Konan diese mit ihrem Jutsu in die Luft und machte die Gefahr somit unschädlich.
 

Pain nickte zufrieden und wand sich wieder den gegnerischen Soldaten zu. Noch immer wüteten die Beschwörungen von Chikushodō unaufhaltsam auf den Schlachtfeld. Auch die anderen vier Körper verrichteten ihr Handwerk. Ningendō entzog jedem Feind, der in seine Nähe kam, die Seele, Jigokudō sendete die Gegner mit seiner Teufelsstatue hinab in die Hölle und der Shuradō häckselte sich, mit den unzähligen, allesamt vergifteten Waffen, die Sasori in diese Menschenpuppe eingebaut hatte, durch die Reihen der feindlichen Armee. Die Macht Pains schien schier grenzenlos zu sein. Es war unmöglich zu sagen, wie viele von den Eindringlingen er bereits getötet hatte. Waren es hundert oder gar schon tausend? Pain kümmerte es nicht. Für ihn waren es nur armselige Menschen, welche ihren Untergang selbst heraufbeschworen hatten. Ohne Gnade fiel er über sie, jagte sie, tötet sie. Dies war sein Urteil; das Urteil eines Gottes.
 

http://www.youtube.com/watch?v=toJExs01ibk
 

Der Chikushodō Körper versteckte sich in dem dreiköpfigen Hund, von wo aus er die anderen Summons steuerte. Bisher war es niemanden gelungen, auch nur das geringste gegen die übergroßen Tiere auszurichten. Er wollte soeben seine Beschwörungen auf eine neue Gruppe von Feinden hetzen, als sich diese nicht mehr bewegen ließen. Pain konnte sich nicht erklären, warum seine vertrauten Geister plötzlich handlungsunfähig waren. Dann bemerkte er es jedoch: eine hellrote Substanz hatte die Füße eines jeden Tiers umschlungen und arbeitete sich im rasanten Tempo den Körper hoch. Binnen von Sekunden waren sie vollkommen davon umschlossen.

An vielen Stellen des Schlachtfeldes hielt man inne, um das seltsame Schauspiel zu betrachten. Vier gigantische, rote Kristalle ragten aus der Landschaft empor und hielten die Bestien fest umschlossen. Dann, ohne jegliche Vorwarnung, zersplitterte die Kristalle in Milliarden winzige Bruchstücke; und mit ihnen, die darin eingeschlossenen Summons. Feiner kristalliner Staub fiel vom Himmel auf Schlachtfeld herab.
 

Die Soldaten Amegakures konnten nicht glauben, was sie da sahen. Wie konnte es möglich sein, dass jemand in der Lage war, die Beschwörungen von Kami-sama zu vernichten?

Auf der Gegenseite jedoch fasste man neuen Mut. Tiefe Kriegshörner erklangen nun über dem gesamten Gebiet. Kurz darauf lichtete sich die gegnerische Front und machte Platz für die Elitetruppen des Reisreiches, welche in perfekter Formation auf die Soldaten Ames zuhielten. Ihr gesamter Körper, selbst der Kopf, war von einer weißen Samurai Rüstung umgeben. An den Gürtel hatten die Krieger mehrere Schwertscheiden befestigt, die nun allerdings leer waren. Mit hoch erhobenen Waffen stürzten sie sich in den Kampf.

Schnell wurde klar, das es sich bei dem neuen Gegner um ein ganz anderes Kaliber handelte, als die vorherigen Soldaten. Die Samurais waren allesamt perfekt ausgebildete Kämpfer, in der Lage Chakra zu nutzen und mit den besten Waffen und Rüstungen ausgestattet.
 

Eine Person stach deutlich aus der Masse hervor. Zwischen den einheitlichen Kriegern befand sich eine einzelne Frau. Mit zielbewussten, aber zugleich grazilen Schritten bewegte sie sich auf ihre Feinde zu. Ihr Aussehen passte perfekt zu ihrer erhabenen Erscheinung. Sie trug einen Kimono aus feiner grüner Seide, dessen auffälligstes Merkmal eine weiße Stickerei in Form einer Kamelie darstellte. Der graue Kragen bestand aus weichem Flaum. Zusammengehalten wurde das Kleidungsstück von einer dicken, hellgrünen Schleife. Die Hände der Frau steckten in schwarzen Lederhandschuhen. Auf ihrem hübschen Gesicht zeigten sich keine Zeichen der Alterung, trotzdem hatte sie diesen Blick in den Augen, der ein hohes Maß an Erfahrung ausstrahlte. Am markantesten waren jedoch die bläulichen, fast schon violetten Haare, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte.
 

Wie aus dem Nichts, erschienen um die Kunoichi herum mehrere zirkulierende Ringe, die aus einer leuchtenden Flüssigkeit bestehen zu schienen. Die Ringe ordneten sich um die Längsachse der Frau an und glichen somit einer Art Rad. Mit unglaublicher Geschwindigkeit raste sie nun auf die Verteidigungslinie des Heeres von Amegakure zu. Alles, was ihren Weg kreuzte, wurde von dem Shōton Chakra zerstückelt. Selbst der Boden kristallisierte unter ihrer Bewegung. Im Herzen der gegnerischen Armee angekommen, formte die Frau an ihren Unterarmen zwei lange Klingen aus blauen Kristall, mit denen sie nun ihre Opfer attackierte. Die einfachen Soldaten des Regenreiches hatten nicht die geringste Chance gegen die Unbekannte und ihrem mysteriösen Chakra, welche gnadenlos einen nach den anderen umbrachte.
 

Die Armklingen der Frau sausten soeben auf einen ungeschützten Mann herab, der vor Furcht wie gelähmt war. Ängstlich schloss er die Augen und erwartete das unabwendbare Ende. Doch anstatt zerteilt zu werden, klang ein heller Ton an seiner Ohren. Vor ihm stand der weißhaarige Akatsuki. In seiner rechten Hand hielt er seine übergroße Sense, mit welcher er den Angriff der Frau abgewehrt hatte.

„Oi, willst du da Wurzeln schlagen, du Penner?! Ich werden deinen Arsch bestimmt nicht nochmal retten. Also verpiss dich und komm mir ja nicht in die Quere.“ sprach Hidan kaltherzig.

Der Angesprochene schluckte und rannte dann hastig davon, um nicht den Zorn des Jashinisten auf sich zu ziehen.
 

Nachdem der Mann verschwunden war, stieß Hidan die Unbekannte von sich weg. Mit wachsenden Interesse musterte er nun die Armklingen der Frau.

„Netter Trick, den du da drauf hast, Weib. Ich nehme an, diese freaky Kristalle vorhin hast du auch so erschaffen, ne?“ fragte er seine Kontrahentin.

Diese schaute den Akatsuki einen kurzen Moment lang an. Ihr Blick blieb bei der dreiblättrigen Sense hängen. Orochimaru hatte ihr von diesem Mann berichtet.

„Du bist also dieser Unsterbliche, huh?“ stellte sie nüchtern fest.

Hidan grinste boshaft. „Oh, du weißt also schon über mich Bescheid. Wie langweilig. Ich hatte mich schon so auf deinen schockierten Gesichtsausdruck gefreut, wenn du es herausgefunden hättest. Das verderbt natürlich den ganzen Spaß, wenn ich dich kille. Aber was solls. Jashin-sama wird sich auch so noch an deiner Seele laben, haha.“

Die Frau ließ sich von der Drohung nicht beeindrucken. „Dein dämlicher Gott ist mir scheißegal.“

„Du wagst es, den mächtigen Jashin-sama zu beleidigen, Ketzerin?! Wer bisten überhaupt?“ erwiderte er zornig.

Noch immer war Ignoranz in den Augen der Kunoichi zu erkennen. „Wie bereits gesagt: Dieser Jashin oder was auch immer interessiert mich nicht. Und wer ich bin? Seltsame Frage. Ich hatte geglaubt, Akatsuki sei ein wenig besser über seinen Feind informiert. Ich bin Guren, Orochimarus zweite Stellvertreterin und Befehlshaberin dieser Schwächlinge.“

Überrascht schaute Hidan die Frau an, bevor er wieder ein teuflisches Grinsen aufsetzte. In seinen Augen funkelte reine Mordlust. Langsam leckte er sich über die Lippen.

„Soso, die Anführerin also. Wenn das so ist, dann werde ich deinen Tod ganz besonders genießen.“
 

Nach diesen Worten nahm er die Perlenkette, die um seinen Hals hing, in die rechte Hand und führte sie zu seinen Mund. Er küsste das Symbol Jashins, ein umgedrehtes Dreieck in einen Kreis, und hielt sich das Emblem danach an das gesenkte Haupt. Anschließend sprach er leise ein Gebet zu seinem finsteren Gott.

„Oh Jashin-sama, bitte blick in diesen Kampf auf mich herab. Sei Zeuge meiner absoluten Hingabe zu dir. Beobachte und ergötze dich daran, wenn ich den Boden mit den Eingeweiden und dem Blut dieser Ungläubigen schmücke. Oh Jashin-sama, bitte gib mir die Kraft, dir dieses Opfer zu bringen.“
 

http://www.youtube.com/watch?v=ERGpmbw938M&feature=related
 

Guren beachtete das merkwürdige Verhalten des Akatsukis nicht weiter und ging direkt zum Angriff über. Um ihre ausgestreckte Hand sammelte sich leuchtendes Chakra, welches sich zu einem großen sechseckigen Kristallshuriken verformte. Ohne viel Umschweife schleuderte sie ihre riesige Wurfwaffe auf den Gegner. Diesem gelang es jedoch mühelos, den Kristall mithilfe seiner Sense zu zertrümmern, bevor er ihn erreichen konnte. Die spitzen Splitter allerdings, die bei der Zerstörung des Kristalls entstanden, traten tief in Hidans Körper ein.
 

Gelangweilt schaute Hidan an sich herab, wie das Blut aus den Wunden über seine kaputte Robe floss und auf den Boden tropfte.

„Tze, das hat weh getan. Dafür wirst du bezahlen, du Hure.“

Mit dem Fuß stellte sich der Mann auf sein eigenes Blut und zeichnete einen Kreis. Anschließend zog er drei Linien, welche ein gleichseitiges Dreieck bildeten. Kurz darauf prangte das Symbol seines Gottes auf der durchnässten Erde.

Hidan war zwar durch und durch ein Sadist, der es über alle Maßen genoss, im Namen Jashin-samas seinen Feinden grausamste Schmerzen zubereiten, aber eine Sache beschaffte ihm noch mehr Befriedigung. Es war jedoch schon eine ganze Weile her, seitdem er dieses Gefühl genossen hatte. Er freute sich schon darauf, sein finsteres Ritual an der Frau zu vollziehen. Alles was er brauchte, war ein einzelner Tropfen ihres roten Lebensaftes...
 

Bevor Guren weitere Shuriken auf ihn werfen konnte, packte Hidan das Metallseil seiner Sense und schleuderte ihr die schwere Waffe entgegen. Aufgrund des großen Gewichts der Sense fiel es der Frau nicht schwer, mit einem Sprung nach ob auszuweichen. Nachdem Hidan seine Waffe wieder aufgefangen hatte, rammte er sie in den Boden, formte einige Siegel und rief gleich darauf „Kage Bunshin no Jutsu“.

Zehn identische Abbilder des Jashinisten erschienen aus einer Rauchwolke und stürzten sich sofort auf Guren, die sich immer noch in der Luft befand. Hidan grinste zufrieden. Selbst wenn sie es schaffen würde, die ersten Angriffe zu parieren; einer seiner Doppelgänger würde sie mit Sicherheit treffen. Und wenn es nur ein winziger Kratzer wäre. Es würde ausreichen, um ihren Tod zu besiegeln.

Hidans Bunshins hatten Guren schon fast erreicht und holten bereits weit mit ihrer großen Waffe aus. Die Kunoichi wurde jedoch plötzlich von mehreren Lichtbögen umkreist, welche aufgrund ihrer rosanen Farbe und der blütenartigen Form einem Kirschblütensturm ähnelten. Das Licht schloss Guren vollständig ein. Noch bevor die Sensen sie berühren konnten, streckte sie ihre Arme und Beine aus, wodurch die Lichtbögen als ein unausweichlicher Kristallregen in alle Richtungen davon schoss. Die Schattendoppelgänger Hidans wurden von den unzähligen Nadeln durchlöchert und verpufften zu grauen Rauch.
 

Der weißhaarige Akatsuki stöhnte genervt. „Oi oi oi, deine abgefuckten Tricks gehen mir langsam gehörig aufen Sack!“ Beschwerte er sich lauthals, während Guren elegant wieder auf dem Boden landete.

„Bist du dann fertig mit dem Gejammere?“ fragte die Frau tonlos.

Hidan schnaubte abwertend „Tze, arrogante Hure. Die wirst mir schon noch deine Furcht zeigen und schreiend um Vergebung betteln, wenn ich dich Jashin-sama opfere.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten griff der fanatische Mann erneut mit seiner Sense an. Immer und immer wieder ließ er die Waffe durch die Luft sausen, doch Guren schaffte es stets, entweder auszuweichen oder die Attacken mit ihrem Armklingen abzuwehren. Tiefe Einschlaglöcher zeugten von den Stellen, wo die riesige Sense in den Boden gekracht ist. Je länger der Kampf dauerte, um so mehr Schnittwunden erlitt der Jashinist, während Guren keinen einzigen Kratzer abbekam. Und dann erst dieser emotionslose Blick in den Augen der Frau... es machte Hidan rasend. Er hasste Menschen, die so taten, als ob sie keinerlei Angst vor dem Tod hätten. Doch er würde schon noch dafür sorgen, dass sie Angst bekam...
 

Mit einem Rückwärtssalto wich Guren einem weiteren Hieb der Sense aus. Ohne Zeit zu verlieren, rammte sich Hidan die Waffe in den eigenen Leib, sodass die bereits roten Klingenblätter vor Blut trieften. Lange brauchte die Kunoichi nicht zu rätseln, welchem Zweck diese Selbstverletzung dienen sollte, als der Akatsuki seine Waffe hoch in die Luft warf und anschließend die Hände gegeneinander schlug. Eine Rauchwolke verschluckte sowohl Anwender als auch Waffe. Als sich der Rauch wieder verzogen hatte, konnte Guren beobachten, wie Hidan sein Mordinstrument wieder auffing. Obwohl, das stimmte so nicht. Die Sense war verschwunden. Stattdessen hielt der Mann nun in beiden Händen ein Kusarigama mit jeweils zwei Klingen. Wie zuvor schon bei der vorherigen Waffe war auch hier das Metall völlig rot. Am Griffende waren lange Kette befestigt, mit der man die Waffen auf Distanz einsetzen konnte.

Dennoch blieb die Otonin unbeeindruckt. Es machte wohl kaum einen Unterschied, ob ihr Gegner nun mit einer oder mit zwei Waffen angriff. Jedenfalls war das ihr erster Eindruck. Umso mehr überraschte sie es, als sie es gerade noch schaffte, sich unter dem Kusarigama hinweg zu ducken. Es blieb ihr jedoch keine Zeit zum ausruhen, als die andere Waffe bereits knapp über den Boden fegte und drohte, ihr die Füße abzuhacken, was auch zweifelsfrei der Fall gewesen wäre, wäre Guren nicht mit einem Sprung in die Luft ausgewichen. Allerdings flog nun schon wieder die erste Waffe auf sie zu.
 

Hidan kämpfte jetzt nur noch auf Distanz und zwang Guren somit, sich völlig aufs Ausweichen zu beschränken. Bisher konnte sie zwar einen Treffer vermeiden, es war jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sie müde oder unachtsam werden würde. Irgendetwas an ihrem Gegner beunruhigte sie. Keine paar Minuten zuvor waren seine Aktionen noch träge und vorhersehbar gewesen. Nun war er jedoch so schnell mit dem Angreifen, dass sie kaum schaffte, mal zwischendurch Luft zu holen. Er hielt sie ständig auf Trab. Guren zweifelte, dass Hidans plötzliche Schnelligkeit und Stärke nur auf die neuen Waffen zurückzuführen war. Was hatte er also gemacht?!
 

Kopfschüttelnd verdrängte sie ihre unnötigen Gedanken an Hidan, um sich wieder vollends auf dem Kampf zu konzentrieren. Aus dem Augenwinkeln bemerkte sie, wie die Kusarigama aus beiden Richtungen auf sie zugeflogen kamen. Schnell formte sie eine Reihe von Siegeln und rief dann: „Shōton: Hashō Kōryū“.

Ein langer Drache aus rotem Kristall erschien und schlang seinen Körper schützend um Guren. Der scharfe Stahl von Hidans Waffen prallte wirkungslos an der harten Oberfläche der künstlichen Bestie ab. Ohne ihrem Gegner die Möglichkeit zu lassen, die penetranten Waffen erneut auf sie zu schleudern, ging sie zum Konter über. In einem rasanten Tempo schoss der Drache über den Boden auf Hidan zu. Aus seinem aufgerissen Maul wurden unzählige kleine Kristallnadeln abgefeuert, denen der Jashinist mit einem hohen Sprung auswich. Mitten im Flug warf der unsterbliche Akatsuki seine Zwillingswaffen gleichzeitig auf den Kristalldrachen, der ihn immer noch verfolgte. Frontal trafen die Kusarigama auf den Kopf des Monster und spalteten dessen Körper über die gesamte Längsachse. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf Hidans Gesicht breit, wich jedoch schon bald einem ungläubigen Ausdruck. Anstatt auf den Boden zu fallen, pulsierten die beiden Kristallfragmente plötzlich. Als ob sie aus organischen Material bestünden, wuchs aus den beiden Hälften zwei identische Abbilder des ursprünglichen Drachens, die nun, Spiralen drehend, auf Hidan zusteuerten. Da er immer noch in der Luft war, hatte er keine Chance mehr, dem Angriff zu entkommen. Gurens Jutsu erfasste ihn mit voller Wucht von beiden Seiten. Die Kristalldrachen explodierten krachend, als sie auf ihr Opfer trafen und Unmengen scharfer Splitter fraßen sich durch Hidans Fleisch.
 

Der durchlöcherte Körper des Jashinisten landete regungslos auf der durchnässten Erde. Der unaufhörliche Regen spülte das Blut, welches in Strömen aus den vielen kleinen Wunden floss, einfach fort. Guren wollte sich soeben von dem besiegten Gegner abwenden, um sich dem nächsten Feind zu widmen, als der malträtierte Körper des Akatsukis wie ein Wasserballon zerplatzte und dabei Blut in alle Richtungen verspritzte.

Angewidert beobachte Guren das makabre Schauspiel.

'Passierte das mit all denjenigen, die diesen subtilen Gott, Jashin, enttäuschen? Oder aber...?'
 

http://www.youtube.com/watch?v=IVRjJWI_pqA
 

Schnell versuchte die Frau sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit zu bringen, als einmal der Boden anfing zu vibrieren und nur wenige Augenblicke später der echte Hidan aus der Erde schoss. Die scharfe Klinge seines Kusarigamas verfehlte Guren nur um wenige Millimeter. Sie verspürte einen scharfen Luftzug über ihrer Haut.

Als die Frau sah, dass sie noch rechtzeitig ausweichen konnte, atmete sie erleichtert auf. Hidan grinste jedoch siegessicher. Zu spät bemerkte Guren, dass er lediglich eine der beiden Waffen in seiner Hand hielt. Mit einer kurzen Armbewegung zog er das zweite Kusarigama zu sich zurück. Die Otonin versuchte zwar noch, dem Angriff zu entkommen, doch die Spitze der Klinge fügte ihr einen feinen Schnitt auf der Wange zu. Schockiert fasste sich an die verwundete Stelle. Warmes Blut tropfte auf ihre Finger.
 

Ohne Zeit zu verschwenden, fuhr Hidan mit der Zunge über das Klingenblatt und leckte das warme Blut seiner Gegnerin ab. Nachdem er die rote Flüssigkeit herunter geschluckt hatte, fing sein Körper an, sich zu verdunkeln. Die weißen Konturen seines Skelettes zeichneten sich auf seiner, mittlerweile schwarzen Haut, ab und verliehen ihm somit ein furchterregendes Aussehen. Noch bevor die Verwandlung vollständig abgeschlossen war, begab sich der Akatsuki zu der Stelle, an welcher er zu Beginn des Kampfes das Symbol Jashins auf den Boden gezeichnet hatte. Als er dann schließlich in dem Bannkreis stand, lachte er mit einer schrillen Stimme, sodass einem das Blut in den Adern gefror. Wahnsinniger Fanatismus spiegelte sich in seinen violetten Augen wider, während er Guren mordlüstern anblickte. Aus seinem Umhang holte er einen schwarzen Stab hervor, der sich zu einem Speer verlängern ließ.
 

„Hahaha, du dumme Hure bist voll auf mein Blutdoppelgänger hereingefallen. Haha, jetzt ist alles vorbereitet. Der Fluch von Jashin-sama liegt auf dir, Ungläubige. Nun können wir endlich mit der Zeremonie beginnen.“ Hidan steigerte sich immer weiter in seinen Wahn hinein, während seine Lache simultan lauter und furchterregender wurde. „Kukuku, also, wo hast es am liebsten? In den Beinen? Füßen? Armen?“ Er zeigte mit dem Speer auf die entsprechenden Körperstellen. Ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht zu erkennen, als er die Ritualwaffe an seine linke Brust führte. „Oder vielleicht sofort... das Herz?“
 

Guren erholte sich von ihrem kurzweiligen Schock und versuchte ihre emotionslose Miene aufzusetzen. Orochimaru hatte er erzählt, was passieren würde, sollte dieser Irrer in Besitz ihres Blutes gelangen. Ab dem Zeitpunkt, ab den er es geschluckt hatte und in dem Kreis mit dem umgedrehten Dreieck stand, wären ihre beiden Körper miteinander verbunden. Jegliche Wunden, die der eine erlitt, erlitt auch der andere. Doch im Gegensatz zu ihm, war Guren nicht unsterblich. Hidans Ziel war es also, sich selbst und somit auch Guren, eine tödliche Wunde zuzufügen. Das wäre ihr Ende.
 

„Hahaha, was ist los, Weib? Hat es dir vor Angst die Sprache verschlagen? Nun, ich werde schon noch in den Genuss deiner süßen Qualen kommen. Es ist eh gleich vorbei.“

Der Mann holte weit mit der spitzen Waffe aus. „Und nun flehe Jashin-sama um Vergebung an... nicht, dass er dir jetzt noch vergeben würde, hahaha. Lass mich teilhaben an deiner Pein.“ Hidan ließ den Speer auf seine Brust herabfahren. „STIRB!“

Mit dem Schreien dieses letzten Wortes rammte er sich den Speer in die Brust, mitten durch sein Herz. Ein leises Stöhnen entrann seiner Kehle, während sein Körper von einem nicht beschreibbaren Gefühl durchdrungen wurde. Dieser Moment, wenn er zusammen mit seinem Gegner starb... göttlich. Es war die pure Befriedigung. Alles was geringer war als der Tod, wäre für die Anhänger Jashins Ketzerei.
 

Langsam verwandelte sich nun Hidans Haut zurück und nahm wieder ihre ursprüngliche Farbe an. Seufzend schlug er seine Augen auf, während er die Waffe wieder aus seinem Körper zog. Doch als er Guren erblickte, weiteten sich seine Lieder. Das war unmöglich. An der Kunoichi war nicht die geringste Spur einer Verletzung zu erkennen. Ihr Zustand war der gleiche, wie vor dem Ritual.

„Was zum Henker?! Warum lebst du noch? Du müsstest tot sein. Was für ein scheiß Trick hast du dieses Mal benutzt?“ fragte der Jashinist aufgebracht.

Nun war es Guren, die lachte. „Haha, ist das wirklich alles, was du drauf hast. Welch eine Enttäuschung. Bist du wirklich so dumm und hast geglaubt, Orochimaru-sama hätte mich vorher nicht ganz genau über die Fähigkeiten von euch Akatsukis aufgeklärt? Schließlich ist mein Meister ein ehemaliges Mitglied eurer Vereinigung. Warum ich nicht durch dein Jutsu gestorben bin? Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung.“

Guren streifte sich den Lederhandschuh von ihrer linken Hand. Anschließend hielt sie diese hoch, sodass Hidan einen guten Blick auf sie werfen konnte. „Na, dämmerts langsam?“

Ungläubig starrte der Jashinist seine Gegnerin an. „Jetzt sag bloß nicht, das an deinem kleinen Finger ist...“

Die Kunoichi grinste. „Oh, anscheinend bist du ja doch nicht so dämlich, wie ich gedacht habe. Du liegst richtig. Das hier ist der Ring Kūchin, welchen Orochimaru-sama vor langer Zeit mitgenommen hatte, als er eure Organisation verließ. Ironisch, oder? Anscheinend ist dein jämmerliches Gott Jashin machtlos gegen die spirituelle Macht des Rikudō Sennins, welche in diesem Kleinod inne wohnt. Aber tröste dich. Auch ohne den Ring, wäre ich auf dein Jutsu vorbereitet gewesen.“

Völlig erzürnt schaute Hidan die Frau an. In seiner Stimme war nichts als bloße Verachtung zu erkennen. „Du kleines Miststück. Nicht nur, dass du dich über mich lustig machst... Du wagst es auch noch, Jashin-sama zu beleidigen?! Ich wollte es vorhin schnell beenden, doch nun werde ich dir keinen raschen Tod mehr gewähren. Du wirst leiden. Deine Arroganz widert mich an. Mal sehen, wie lange sie anhält, wenn ich dir deine hübschen Augen aussteche und dich von Hunden ficken lassen. Denn genau das bist. Eine dreckige Hure, eine Ketzerin. Am Ende wirst du mich anflehen, sterben zu dürfen. Doch mit dem Tod wird es nicht vorbei sein. Oh nein. Für solch Ungläubige wie dich hat Jashin-sama eine ganz besondere Vorliebe. Im Gegensatz zu ihm, bin ich ein nichts. Deine Seele wird bis zur Unendlichkeit Qualen erleiden!“
 

Hidan war nun gänzlich seinem religiösem Wahn verfallen. Mit einem irren Ausdruck in den Augen, stürmte er auf Guren zu, den schwarzen Speer weit zum Angriff ausgeholt.

Die Kunoichi ließ sich jedoch nichts beeindrucken. Seufzend schüttelte sie den Kopf.

Gute zehn Meter trennten die beiden Kontrahenten noch voneinander, als der Jashinist plötzlich stoppte. Keuchend ging er in die Knie und fasste sich an die Brust.

„Was... hast du... getan?!“ fragte er die Otonin unter großen Anstrengungen, während unglaubliche Schmerzend durch seinen Leib fuhren.

„Es tut weh, nicht wahr?“ stellte Guren mit amüsierten Grinsen und hoch gezogenen Augenbrauen die Gegenfrage.

Hidan unterdrückte ein Stöhnen. „Fick dich!“

„Ich habe dir doch vorhin gesagt, dass ich auf dein Jutsu vorbereitet war. Mit meinem besonderen Kekkei Genkai, dem Shōton, bin ich in der Lage, alles zu kristallisieren. Das gilt auch für Blut und Zellen.“

„Aber wie ist das... möglich? Ich hatte dein Blut geschluckt.... da war es noch flüssig... und danach hattest du mich nicht nochmal berührt.“

Guren lachte boshaft auf. „Haha, ich brauchte dich auch gar nicht zu berühren, um mein Technik auszuführen. Dank dir, waren unsere Körper auch so verbunden.“

Die Erkenntnis fiel dem weißhaarigen Akatsuki plötzlich wie Schuppen von den Augen. „Jetzt sag nicht... du hast dein Blut...?“

„Ah, du scheinst es also endlich zu kapieren, ne? Ich habe das Hämoglobin in meinen Blut zu Kristall erstarren lassen. Und da, aufgrund deines Jutsus, mit dir dasselbe geschah, wie mit mir, kristallisierte auch dein Hämoglobin und nun erstickt dein Körperlich innerlich. Da ich allerdings über das Shōton Kekkei Genkai verfüge, konnte mir dies nicht weiter schaden, ganz im Gegensatz zu dir jedoch.“
 

http://www.youtube.com/watch?v=qthu7Z_pglk&feature=related
 

Der Jashinist versuchte die höllischen Schmerzen zu verdrängen und setzte sein typisches Grinsen auf. „Tja, wenn du aber so schlau bist, dann hättest du eigentlich wissen müssen, dass mich dieser abgefuckte Scheiß nicht tötet. Ich steh unter dem Schutz des allmächtigen Jashin-sama. Egal was du auch versuchst, ich kann nicht sterben!“

Guren erwiderte das Grinsen. „Wer hat denn gesagt, dass ich dich damit töten wollte? Das hier diente lediglich dazu, dir ein wenig Schmerzen zu bereiten; Oder hattest du geglaubt, ich lasse mich von dir einfach so beleidigen? Wie unglaublich dumm. Man erzählt sich, innere Erstickung soll einer der grausamsten Tode überhaupt sein. Aber das kannst du natürlich nicht wissen; schließlich bist du ja unsterblich. Interessant ist jedoch, das die roten Blutkörperchen, welche zum Großteil aus Hämoglobin bestehen, eine durchschnittliche Lebensdauer von 120 Tagen haben, bevor sie neu gebildet werden; faszinierend, nicht wahr?“

„Was interessiert mich dieser Dreck?!“ fragte Hidan gereizt. Sein gesamter Körper schmerzte. Er konnte sich, bis auf eine Ausnahme, nicht erinnern, jemals solche Qualen erlitten zu haben. Es war fast so schlimm, wie das Aufnahmeritual zur Jashin Sekte.“

„Haha... Eigentlich ganz schön sehr. Nun, da du, dank dem Segen deines großartigen Gottes, körperlich nicht sterben kannst, heißt das gleichzeitig auch, dass du dir ab jetzt 120 Tage lang so vorkommst, als wärst du auf der Schwelle zum Tode. Ununterbrochene Pein; klingt das nicht verlockend? Dein Gott, dieser Jashin, ist wirklich ziemlich großzügig.“ sagte Guren spöttisch.
 

Schwer hustend fasste sich der Akatsuki an die Kehle. Er atmete zwar ein, doch es fühlte sich so an, als würde er sich unter Wasser befinden. Ihr spürte die Luft in den Lungen nicht. Seine Gliedmaßen fingen an sich verkrampfen, sodass er nun gekrümmt auf den Boden lag. Noch nie in seinem Leben wurde so gedemütigt, wie in diesem Moment. Er warf einen verachtenden Blick auf die Frau. „Du... abgefuckte Hure... Jashin-sama wird...“ Hidan konnte seinen Satz nicht beenden, da er schon wieder von einem weiteren Kampfanfall heimgesucht wurde. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte, unterdrückte er seine Schmerzensschreie.

Guren lachte boshaft. „Oh, tut es so weh? Das tut mir aber ausgesprochen leid, hahaha. Aber soll ich dir was erzählen? Orochimaru-sama hatten befohlen, dass keine Gefangene genommen werden. Daran muss ich mich wohl oder übel halten. Es ist eigentlich eine Schande. Du würdest ein hervorragendes Versuchsobjekt für Orochimaru-sama abgeben. Sein größtes Problem war nämlich immer, dass im die Probanden viel zu schnell weggestorben sind. Naja, Befehl ist Befehl. Wie du sicher schon bemerkt haben solltest, kann ich alle Kristalle, die mit meinem Shoton erschaffen wurden, kontrollieren. So, dann lass uns mal schauen, ob dir dein Gott jetzt noch helfen kann, haha.“
 

Vor Schmerzen krümmend, wälzte sich Hidan über den Boden. Die Qualen waren kaum noch zu ertragen und steigerten sich sogar mit jeder Sekunde die verging. Seine Knochen fühlten sich, als ob sie von innen heraus verbrennen würden. Es kam ihm vor, als würden tausende winzige Nadeln jede noch so kleine Faser seines Körpers durchstechen. Hidan spürte, wie seine Organe explodierten. Seine Muskeln wurden auseinander gerissen. Er konnte kaum noch beurteilen, wo der Schmerz am größten war. Alles vereinigte sich zu einer nicht enden wollenden Pein.
 

Guren schlug ihre beiden Handflächen gegeneinander und setzte ihr Chakra frei, um den Kampf endgültig zu beenden. Nur kurze Zeit später leuchtete Hidans Haut in einem hellen Licht auf und fing an zu pulsieren. Wenige Augenblicke später explodierte sein gesamter Körper, als einer großer sternenförmiger Kristall sein Fleisch zerfetzte und alles in ihm zerstörte. Das durchsichtige Gebilde triefte nur so vor Blut, welches an den vielen spitzen Verästelung auf den Boden tropfte. Doch schon bald hatte der Regen sein übliches und getan und den dickflüssigen Lebenssaft davon gespült. Somit blieb nichts von dem Mann übrig. Selbst wenn er unsterblich war, so besaß er nun keinen Körper mehr.
 

Einzelne Stofffetzen der zerrissenen Akatsuki Robe schwebten durch die Luft und landeten sachte auf der nassen Erde. Die beiden Fragmente des entzweigebrochen Speeres wurden in verschiedene Richtungen davon geschleudert. Guren seufzte leise, während sie mit verschlossenen Augen ihrem Arm nach oben streckte. Ohne hinzuschauen, fing sie den Ring Santai auf, welchen Hidan zuvor an seinem linken Zeigefinger getragen hatte. Orochimaru-sama würde sich mit Sicherheit über dieses kleine Souvenir freuen...
 

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Pain schreckte verwundert auf. Nachdem er mit sich mit Shinra Tensei seiner angrenzenden Feinde entledigt hatte, drehte er sich in Richtung Westen um. Er konnte Hidans Chakra nicht mehr spüren... aber das war doch eigentlich unmöglich. Schließlich war er unsterblich... und dennoch war Pain nicht mehr in der Lage, den Jashinisten mit seinem Regen, welchen er durch das Ukojizai no Jutsu geschaffen hatte, wahrzunehmen. Irgendetwas musste passiert sein. Unter den feindlichen Ninjas spürte der Rin'negan Träger plötzlich eine ungewöhnlich starke Präsenz, die ihm vorher entgangen war. Verärgert biss der Leader sich auf die Unterlippe. Er war momentan zu weit entfernt, um schnell eingreifen zu können. Jemand anderes aus Akatsuki musste diese Gefahr umgehend beseitigen.
 

'Naruto.'

Der blondhaarige Jinchūriki zog gerade Masamune aus dem Rumpf eines aufgespießten Samurais, als er auf einmal seinen Namen hörte. Verwirrt schaute er sich um, doch außer Kisame zu seiner rechten und Haku, die weiter hinten gegen einige Otonins kämpfte, konnte er niemand erblicken, der ihn kannte.

'Naruto.' erklang es noch einmal und erst jetzt realisierte er, dass es die Stimme von Pain war, die in seinem Kopf nach ihm rief.

'Nagato? Was ist?' fragte er in seinen Gedanken.

'In der Nähe von deinen Team ist ein besonders starker Shinobi. Anscheinend ist Hidan besiegt worden; ich kann ihn nicht mehr spüren. Einer von euch muss sich auf der Stelle um diesen Feind kümmern. Er stellt eine zu große Gefahr dar.'

Naruto runzelte die Stirn. 'Hidan soll...? Das ist doch lächerlich-'

'Ich weiß nicht passiert ist, es ist jetzt jedoch auch völlig egal. Tötet diesen Ninja, bevor er noch weiteren Schaden anrichten kann.' sprach der Mann zügig in seinem typischen Befehlston.

'Ok, hab verstanden. Wir kümmern uns darum.' erwiderte der Namikaze ernst, bekam jedoch keine Antwort von seinem Onkel; Nagato hatte die telepathische Verbindung bereits abgebrochen.
 

Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie ein Katana auf ihn herab gesaust kam. Doch wegen seines Sharingans war es ihm kein Problem, sein Gewicht zu Seite zu verlagern, dem Hieb geschickt auszuweichen und den Angreifer in einer fließenden Bewegung zu enthaupten.

Ohne viel Zeit zu verlieren, drehte er sich um und begab sich eilig zu Haku. Die Frau war von mindesten zehn feindlichen Kämpfern umzingelt, welche jedoch nicht die geringste Chance gegen sie hatten. Ein paar Siegel formend stampfte die Kunoichi mit dem rechten Fuß auf den Boden, worauf das Wasser gefror und etliche Eislanzen aus nach oben schossen. Die gegnerischen Soldaten im Umkreis wurden allesamt aufgespießt, ohne das sie auch nur die Möglichkeit hatten, zu reagieren. Das weiß-transparente Eis sog sich mit dem vielen Blut seiner Opfer voll und verfärbte sich rot. Splitternd zerbrach die Eisformation, nachdem die Hyōton Nutzerin ihr Jutsu beendete.
 

Der kalte Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, als sie ihren blonden Freund sah, wie er auf sie zugerannt kam.

„Was ist los Naruto-kun?“ fragte sie ihn beunruhigt.

Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf und sah sie ernst an. „Haku-chan, ich hab keine Zeit für lange Erklärungen. Ganz in der Nähe muss ein besonders starker Otonin sein; kannst du ihn aufspüren?“

Die Frau erkannte sofort den Ernst der Lage. Schnell formte sie eine Reihe von einhändigen Fingerzeichen. Langsam versiegte der Regenschauer und wurde ersetzt durch einen leichten Schneefall. Haku hatte, inspiriert vom Pains Ukojizai no Jutsu, dieses ein wenig abgewandelt, um selbst gegnerische Shinobi aufspüren zu können. Es dauerte nicht lange, da hatte die Akatsuki den besagten Feind ausfindig gemacht; er befand sich nur einige hundert Meter von ihnen entfernt.
 

„Und, hast du etwas entdeckt?“ wollte ihr Partner wissen.

„Ja. Ich werde mich um ihn kümmern.“ antwortete Haku lächelnd.

Naruto wollte soeben protestieren, als die Frau ihren Zeigefinger auf seinen Mund legte und ihn somit zu Schweigen brachte. „Keine Sorge, ich kann schon auf mich aufpassen, Naruto-kun. Ich bin schließlich ebenfalls ein Mitglied von Akatsuki. Verlass dich einfach auf mich.“

Bevor der Jinchūriki irgendetwas erwidern konnte, erschien hinter der Kunoichi ein Eisspiegel, in welchen sie mit einem Sprung eintauchte. Wenige Sekunden später war sie auch schon mitsamt dem Spiegel verschwunden. Kurz darauf wurde der Schnee bereits wieder von Nagatos Regens verdrängt.
 

Naruto schnaubte verärgert. Er hasste es, wenn Haku einfach so verschwand. Aber was viel wichtiger war: er machte sich ernsthafte Sorgen um seine Freundin. Wenn ihr irgendetwas zustoßen würde, könnte er sich das nie verzeihen. Doch wenn ehrlich war, so hatte sie Recht. Sie war genauso ein Mitglied von Akatsuki wie er auch. Außerdem befanden sie sich im Krieg; die Gefahr war daher allseits präsent.

Der Jinchūriki verdrängte kopfschüttelnd die störenden Gedanken und stürzte sich wieder in den Kampf. Desto schneller dieser Krieg vorbei war, umso eher würden er und Haku ihr Leben in Frieden verbringen können.
 

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Guren schlitzte soeben mit ihrer scharfen Armklinge einen gegnerischen Shinobi die Kehle auf, als plötzlich ihre Alarmsensoren anschlugen. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, sich zur Seite zu hechten und somit der drohenden Attacke zu entkommen. Fünf Eispartisanen schlugen direkt an der Stelle ein, wo sie eben noch gestanden hatte und hinterließen dort einen kleinen Krater.

Elegant, fast schwebend, landete Haku auf dem Boden. Er Blick war auf Guren gerichtet.

„Du konntest also ausweichen, huh? Wie schade. Hättest du einfach stillgestanden, so wärst du völlig schmerzlos gestorben. Nun jedoch zwingst du mich, gegen dich zu kämpfen.“ sprach die junge Frau ruhig. Sie hatte zwar ein nettes Lächeln aufgesetzt, doch der Ausdruck in ihren Augen waren so kalt wie das Element, über welches sie herrschte.

Die Heerführerin Otogakures musterte ihre neue Widersacherin kurz. „Schon wieder ein Mitglied von Akatsuki? Seltsam... Orochimaru-sama hatte nichts von jemanden erwähnt, der über das Hyōton verfügt. Du scheinst wohl erst nach seinem Verlassen der Organisation beigetreten zu sein, ne?“

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht... Guren“ erwiderte Haku kühl.

„Oh, du kennst also meinen Namen? Ich muss zugeben, das kommt jetzt sehr überraschend.“

„Jeder Oi-Nin hat schon mal den Namen der letzten Überlebenden des Clans gehört, welcher das Shōton Kekkei Genkai besaß.“

Guren lachte humorlos. „Ah stimmt. Ich stehe bei denen ja im Bingo Buch. Mein Kopf soll sogar einiges Wert sein, wie mir zu Ohren gekommen ist. Aber das selbe gilt wohl auch für dich, schließlich bist auch du Yaguras 'Säuberungsaktion' entkommen, nicht wahr Mädchen?“

„Das spielt keine Rolle... Yagura ist schon lange tot.“

Bei dieser Aussage zog die blauhaarige interessiert die Augenbrauen hoch. „Ach tatsächlich? Schön zu hören. Wie auch immer; genug geplaudert. Aufgrund der Tatsache, dass wir beide ein ähnliches Schicksal teilen, gebe ich dir nochmal die Möglichkeit, zu fliehen.“

Hakus Miene verfinsterte sich. In ihrer Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton mit.

„Ich fürchte, dass ist nicht möglich. Du wirst hier sterben.“

Die Otonin seufzte leise. „Ich verstehe. Nun, dann lass es uns hinter uns bringen.“
 

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Fortsetzung folgt...

Confrontation – Fourth Act: Ultimate Art

Verdammt, das hat wirklich länger gedauert, als ich gedacht hatte. Eigentlich war das Chapter schon vor knapp vier Wochen zu circa 90% fertig, aber ich bin dann einfach nicht mehr zum Schreiben gekommen. Zuerst ne fiese Grippe, dann noch Schulstress; da bleibt nicht wirklich viel Zeit, um den Kopf für kreatives Denken frei zu bekommen. Es tut mir wirklich leid, dass ich die Kapitel nicht schneller schreiben kann. Es geht mir selbst auch ein wenig auf die Nerven. Ich hatte ja eigentlich geplant, die FF noch in diesem Jahr beenden zu können, aber daraus wird wohl nichts. Mal sehen, ob ich es bis zum Februar oder März schaffe. Leider sieht es in den nächsten Monaten nicht wirklich danach aus, dass ich sonderlich viel mehr Zeit haben werde. In Dezember sind bereits die Kolloquien und im Frühling werden dann Abi Prüfungen geschrieben. Ich hoffe trotzdem, das alles irgendwie unter einem Hut zu bekommen, da ich diese Fanfiction wirklich langsam mal beenden will.

Eine gute Nachricht habe ich immerhin: Der Plot ist nun bis zum Ende durchgedacht und auch konzipiert (es werden noch, wenn ich es kurz mache, drei Kapitel folgen und dann noch einen Epilog, der einen Einblick in die Zukunft gibt).
 

Noch eine riesiges Dankeschön an die fleißigen Kommentar Schreiber. Für uns Hobby Autoren sind sie schließlich wie die Luft zum Atmen^^

Habe mich wirklich darüber gefreut, zu sehen, dass es noch ein paar Leute da draußen gibt, die immer noch Gefallen an der FF finden.

Ich hoffe, ich werde eure Erwartungen in Zukunft nicht enttäuschen.
 

Nun, was gibt es als Vorwort noch viel über dieses Kapitel zu sagen? Eigentlich nicht viel. Lediglich, dass es ein wenig zermürbend war, es zu schreiben. Ich denke, ich weiß nun, wie sich Tite Kubo gefühlt haben muss, als er in seinem Manga Bleach eine so große Schlacht inszenieren musste; irgendwann verliert man einfach den Spaß daran, so viele Kämpfe zu schreiben (bzw. zu zeichnen). Dementsprechend skeptisch bin auch gegenüber diesem Kapitel. Ich weiß nicht, ob es euch gefallen wird oder ob ihr es langweilig findet. Ihr könnt mir ja Feedback schreiben.

Es sind übrigens drei Stellen dabei, die ich aus Bleach "geklaut" habe. Cookie für denjenigen, der sie findet :D

Freue mich wie immer über Lob, Kritik et cetera.
 

Überarbeitungs-Kommentar: Links zu den Lieder für musikalische Untermalung wieder entfernt, da sie angeblich den Lesefluss beeinträchtigen... komisch, dass früher nie jemanden gestört hat. Naja, sind ja eh nicht so wichtig; es hat ja jeder seine eigene Musik, die er sich beim Lesen anhören kann, ne?^^
 

Confrontation – Fourth Act: Ultimate Art
 

„Orochimaru-sama...“ flüsterte Kabuto warnend den Namen seines Meisters.

„Ich habe es bereits gemerkt.“ antwortete der Sannin, der die Verfolger schon lange bemerkt hatte. Bisher wusste er nur noch nicht, um wie viele es sich handelte.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, rannten die drei Ninjas weiter durch den dünn bewachsenen Wald, der sich immer mehr lichtete, je näher man dem Regenreich kam. Schon jetzt waren die großen schwarzen Gewitterwolken am Horizont zu sehen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätten sie ihr Ziel erreicht.
 

Plötzlich wurden mehrere Kibakufuda auf die kleine Gruppe geworfen, die augenblicklich detonierten, sobald sie den Boden berührten. Natürlich fiel es dem Hokage und seinen beiden Gefährten nicht sonderlich schwer, der einfallslosen Attacke problemlos auszuweichen.

Noch ehe sich der Rauch, welcher durch die kleinen Explosionen verursacht wurde, gelegt hatte, wurden die drei Shinobis auch schon in den Nahkampf verwickelt. Trotz der spärlichen Sicht gelang es ihnen mühelos, sich zu verteidigen und ihre Gegner von sich weg zustoßen.

Langsam klärte der Rauch wieder auf und offenbarte somit die Identitäten der Angreifer.
 

Lächelnd ließ der Sannin seinen Blick über die einstigen Konoha Nins vor ihm schweifen.

„Kukuku, na wen haben wir denn da? Ich habe mich schon eine ganze Weile lang gefragt, wer uns wohl verfolgen würde. Aber hätte ich nicht gedacht, solch vertraute Gesichter wiederzusehen. Asuma, Gai...“ Mit einem breiten Grinsen musterte der Hebi die letzte Person. „und dann natürlich noch meine liebe Schülerin Anko-chan.“

„Orochimaru.“ sprach die Frau leise, während ihre zornigen Augen den Sannin böse anfunkelten. Oh, wie lange hatte sie auf diese Moment gewartet.

Der Angesprochene zog eine beleidigte Grimasse. „Was? Keine herzliche Begrüßung für deinen Sensei? Keine Umarmung? Du bist wirklich kalt geworden, Anko-chan.“

Anko schnaubte verachtend. „Lass gefälligst deine Spielchen. Du wirst hier sterben; doch zuvor habe ich noch ein paar Fragen an dich.“

Besorgt schielte Asuma zu seiner Teampartnerin. Er ahnte schon, dass diese Begegnung wohl sehr persönlich werden würde. Doch auch er hatte noch eine offene Rechnung mit der Schlange zu begleichen, schließlich hatte er seinen Vater auf dem Gewissen

Orochimaru lachte laut. „Ach ist das so, meine kleine Anko-chan? Du bist immer noch so impulsiv wie damals. Doch leider habe ich keine Zeit, um mit dir und deinen Freunden zu spielen.“

„Du hast wohl vor zu fliehen, ne? Als ob wir das so einfach zulassen würden.“ mischte sich der Sarutobi in das Gespräch mit ein.
 

Bevor Orochimaru etwas erwidern konnte, wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Rascheln in den Bäumen gelenkt. Keinen Augenblick später schossen aus allen Richtungen tiefschwarze Vögel auf sie zu. Ohne zu Zögern ließ der Sannin unzählige Schlangen aus seinem Ärmel erscheinen, welche die Flugtiere mit ihren weit aufgerissenen Mäulern abfingen, ehe sie ihn und seine beiden fähigsten Shinobis erreichen konnten. Zu seiner großen Verblüffung lösten sich die Vögel in Tinte auf, welche den Boden, auf dem sie standen, fast vollständig bedeckte. Interessiert beäugte der Mann die Flüssigkeit, doch schien sie keine weitere Gefahr darzustellen. Er wollte soeben lachend seine Abschied nehmen, als er merkte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Ein schneller Blick zu seinen Gefährten bestätigte, dass es ihnen genauso erging.
 

Aus dem Hintergrund ertönte eine selbstsichere Stimme. „Ninpō: Kage Shibari no Jutsu, erfolgreich.“

Kurz darauf erschien Shikaku aus dem Gebüsch, an seiner Seite Sai, dessen Lippen mal wieder ein falsches Lächeln zierte. In seiner Hand hielt er einen einzelnen Pinsel.

„Wir waren wohl am Ende doch unachtsam, Orochimaru-sama.“ sagte Kabuto, doch klang er eher amüsiert, als enttäuscht. Sasuke hingegen blieb völlig ungerührt.

„Kukuku, scheint so, Kabuto. Wirklich clever, den Schatten durch die Tinte zu tarnen.“ lachte der Hebi leise.

Anko zog mit den Zeigefinger ein Kunai aus ihrer Tasche, während sie ihrem ehemaligen Lehrmeister ein fieses Grinsen zuwarf. „So Orochimaru... und nun unterhalten wir uns ein wenig...“

„Überstürze nichts.“ wurde die Kunoichi von Asuma ermahnt, der seine beiden Knöchelmesser hervorholte und sogleich die Finger durch durch die entsprechenden Löcher im Metall steckte. „Shikaku kann dieses Jutsu nicht ewig aufrecht erhalten. Deshalb sollten wir uns zuallererst einmal um die beiden anderen kümmern, bevor wir uns der Schlange zuwenden.“
 

Der Nara warf einen kurzen Blick zu seinem Freund. Abgesehen von dem konzentrierten Gesichtsausdruck, zeigte er bisher keinerlei Anzeichen von Erschöpfung. Viele Faktoren spielten bei Ausführung der Hijutsu seines Clans eine Rolle, wie beispielsweise die Entfernung zum Gegner oder der Stand der Sonne. Obwohl sie momentan klar in der günstigeren Position waren, hatte der Sarutobi recht; bei drei Kontrahenten gleichzeitig könnte er es fünf, maximal zehn Minuten aufrecht erhalten. Trotzdem wäre dies genug Zeit, um sich der Feinde zu entledigen.
 

Aufgeregt hüpfte Gai von einem Bein zum anderen. „Yosh, worauf warten wir dann noch? Lasst uns endlich anfangen!“ Der Taijutsu Spezialist strotze nur so vor Kampfeslust. Die Tatsache, dass sich ihre Gegner nicht bewegen konnten, war zwar ziemlich langweilig, aber es kümmerte ihn nicht weiter. Allein das Ergebnis zählte. Und was viel wichtiger war: Dadurch, dass er bei der Beseitigung des Hebis dabei sein würde, hätte er wieder einen deutlichen Vorsprung gegenüber Kakashi...
 

Ohne weitere Zeit zu verschwenden, stürmten Asuma und Gai auf Sasuke und Kabuto los, welche völlig wehrlos waren. Trotz ihrer misslichen Lage schienen diese nicht gerade besorgt zu sein. Im Gegenteil sogar: Während Kabuto nur leicht lächelte, zeigte sich der Uchiha völlig desinteressiert.

Fast gleichzeitig erreichten die Angriffe der zwei Jōnins ihr Ziel. Zu allgemeiner Verwunderung jedoch, schaffte es Kabuto, den Faustschlag von Gai, der auf den Brustkorb des Yakushis gezielt war, abzufangen und auch Sasuke parierte mit seinem Kusanagi die Attacke von Asumas Knöchelmesser, welches ihn enthaupten sollte. Noch völlig schockiert über die aktuelle Entwicklung der Ereignisse, mussten die beiden ehemaligen Konoha Nins harte Tritte einstecken, welche sie postwendend zurück zu den anderen Mitgliedern ihres Team beförderte.
 

„Wie zum Henker...!?“ sprach Anko, während sie ungläubig das Schauspiel betrachtete. Auch Orochimaru befand sich mittlerweile nicht mehr unter dem Einfluss der Lähmung.

Hustend kamen Gai und Asuma wieder auf die Beine, während ihre verdutzten Blicke von den feindlichen Shinobis über zu Shikaku wanderten.

Der Nara, welcher sich absolut sicher war, sein Jutsu nicht versehentlich aufgelöst zu haben, schnaubte nun verärgert, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.

„Ach verdammt; ich hätte es merken müssen. Das ist dein Werk, nicht wahr Sasuke?“

Fragend starrten die anderen Teammitglieder zuerst ihn, dann den besagten Uchiha an; alle, bis auf Sai, der sich seit Beginn der Auseinandersetzung nicht gerührt hatte und immer noch scheinbar fröhlich vor sich hin lächelte.
 

Schlagartig legte sich ein großer Schatten über die Lichtung. Eine dicke Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und fing ihre Strahlen ab.

„Kukuku, gut gemacht Sasuke-kun. Mit einem Genjutsu das Erscheinungsbild der Umgebung zu verändern... wirklich schlau.“ lachte Orochimaru amüsiert.

Die ganze Zeit über hatten die Widerstandskämpfer geglaubt, es wäre ein wolkenloser Himmel, doch es war alles nur eine Illusion gewesen. Es stimmte zwar, dass Shikakus Jutsu zu Anfang erfolgreich war, allerdings konnte er aufgrund von Sasukes Genjutsu nicht bemerken, als Wolken die Sonne verdeckten und somit sein Schattenjutsu neutralisierten.

Der Uchiha zeigte noch immer keine Gefühlsregung. „Ich werde mich um diese Typen hier kümmern.“

Ein breites Grinsen machte sich auf Orochimarus Lippen breit. „Ich verstehe... verschwende aber nicht zu viel Zeit mit den unwichtigen Dingen hier, Sasuke-kun.“

„Keine Sorge, es wird nicht lange dauern.“

„Kukuku, wenn das so ist... Kabuto, wir gehen.“
 

Der Grauhaarige nickte nur gehorsam und wand sich um, um mit seinem Meister die Flucht zu ergreifen. Die beiden Männer waren schon im Begriff los zu sprinten, als sich ihnen erneut Asuma und Gai in den Weg stellten. Ihre Angriffe gingen jedoch ins Leere. Die Gestalten von Orochimaru und Kabuto lösten sich einfach in Rauchschwaden auf. Ein dichter Nebel umgab die kleine Waldlichtung, sodass man jegliche Orientierung verlor.

Asuma stöhnte genervt. „Schon wieder ein Genjutsu? Wann hast du das gemacht?“

Sasuke schielte kurz zu dem Sarutobi. „Das ist ohne Bedeutung. Aus diesem Nebel gibt es kein Entkommen.“

„Wir müssen also zuerst dich ausschalten, bevor wir die Schlange verfolgen können.“ stellte Gai lächelnd fest. In seinem Augen glänzte der pure Kampfeseifer.

Langsam verlor Anko die Geduld. „Du kleiner Bastard. Für wen hältst du dich eigentlich?!“

Der Uchiha würdigte die Frau keines Blickes. „Orochimarus frühere Schülerin, huh? Jetzt verstehe ich, wieso er dich zurückgelassen hat. Solch eine jämmerliche Existenz.“
 

Die Worte reichten vollkommen aus, um Anko genug zu provozieren. Wütend streckte sie Arme aus, worauf etliche Schlangen auf Sasuke zugeflogen kamen. Dieser blieb jedoch unbeeindruckt. Mit einem blitzschnellen Streich seines Schwertes, fast unmöglich für das normale Auge zu sehen, schlug er den Reptilien die Köpfe ab und umfasste mit der freien Hand einen der Rümpfe. Bevor Anko die Tiere wieder zurückziehen konnte, schickte der Uchiha sein Raiton durch die Schlange. Hätte Asuma nicht im letzten Moment noch eingegriffen und die Verbindung mit seinen Knöchelmessern getrennt, so wäre die Kunoichi mit Sicherheit einen Stromtod gestorben.
 

Verbittert biss sich die Frau auf die Unterlippe, als sie realisierte, wie eng sie dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen war.

„Danke Asuma.“ sagte sie leise, jedoch mit einem zornigen Unterton. Sie war wütend auf sich selbst, dass sie so leichtsinnig gewesen war... und auch wütend über Orochimaru, da er sich wieder einmal der Verantwortung entzogen hatte.

„Pass das nächste mal besser auf. Ich kenne Sasuke zwar nicht gut, aber Kakashi hat mir erzählt, dass er ihm einige seiner besten Jutsus beigebracht hat. Dann noch das Training unter der Schlange und nicht zu vergessen sein Sharingan... wir müssen vorsichtig sein.“

„Ja, ich weiß; aber wenn wir zu viel Zeit verlieren, können wir Orochimaru nicht mehr einholen.“

Asuma seufzte. „Das ist mir bewusst. Aus diesem Grund sollten wir es auch schnell beenden, in dem wir ihn als Team ausschalten. Egal wie talentiert er ist, wir sind ihm zahlenmäßig haushoch überlegen. Und diesen Vorteil müssen wir ausnutzen, um ihn in eine Falle zu locken.“
 

Die ehemaligen Konoha Nins schafften Abstand zwischen sich und ihrem Feind, damit sie eine Strategie entwickeln konnten. Shikaku hatte bereits im Kopf einige Taktiken ausgearbeitet und teilte sie nun seinen Freunden mit, welche konzentriert den Worten des Naras lauschten.

Sasuke schaute nur desinteressiert der Unterhaltung zu, ließ seine Feinde aber gewähren. Es spielte keine Rolle, ob sie einen Plan hätten oder nicht.

Zügig verteilten sich die fünf Shinobi auf dem Kampffeld und umstellten den Uchiha somit.

Dieser schüttelte nur mit dem Kopf, während er sein Sharingan aktivierte.

„So, seit ihr dann fertig? Gut. Zeit zu Sterben...“
 

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Wieder einmal formte Guren mit einer kreisenden Armbewegung ein Kristallrad um ihre Längsachse. In einem rasanten Tempo kam sie auf Haku zugeschossen. Alles was sich in dem Weg der Shōton Nutzerin befand, wurde hinweg gefegt, wie trockenes Laub im Herbstwind. Ohne sich von der Stelle zu bewegen, streckte Haku lediglich die Hand nach vorne und... fing Gurens Sturmangriff einfach ab. Langsam stoppte die Rotation des Rades. Ungläubig musste die Oto Nin mit ansehen, wie ihre Kristalljutsu eingefrorenen wurde. Danach sprang das Eis auch auf Guren über und drohte, sie in einen Eisblock einzuschließen. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, sich dem Einfluss von Hakus Technik zu entziehen, in dem sie die Oberfläche ihrer Haut mit einer dünnen Kristallschicht überzog. Sofort setzte sie wieder zum Angriff an und versuchte, Haku mit ihrer Armklinge zu enthaupten. Der Streich verfehlte jedoch, als sich Haku unter der Waffe hinweg duckte. In einer fließenden Bewegung vollführte die Hyōton Userin einen Beinfeger, mit dem sie Guren von den Füßen holte. Noch während die Oto Nin fiel, verpasste Haku ihr einen heftigen Tritt gegen den Oberkörper, welcher sie mehre Meter zurückschleuderte.
 

Es kam Guren so vor, als würde jegliche Luft aus ihren Lungen gepresst werden. Schwer hustend rappelte sie sich wieder auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Stelle, an der sie den Treffer erlitten hatte, vereist war. Selbst mit ihrem Shōton war sie nicht in der Lage, etwas gegen das Eis zu unternehmen. Ihr Kekkei Genkai und das von Haku hatten gewisse Gemeinsamkeiten und so wusste Guren, dass sie direkte Berührungen von nun an vermeiden müsse, wenn sie nicht als Eisklumpen enden wollte. Trotzdem hatte sie einen Nachteil gegenüber dem Hyōton; denn im Gegensatz zu diesem, konnte ihre Fähigkeit keine reine Energie erstarren lassen. Trotzdem würde sie diesen Kampf gewinnen! Der Glaube an Orochimaru-sama trieb sie an.
 

Sie verlängerte die Klingen an ihrem Unterarm auf ungefähr sechzig Zentimeter, sodass sie im Nahkampf eine größere Reichweite besaß und nicht Gefahr lief, wieder von der Akatsuki berührt zu werden.

Haku ahnte bereits die Absichten ihrer Gegnerin, als diese wieder auf sie zu gerannt kam. Deshalb erschuf sie nun ein mittellanges Katana aus Eis, um sich gegen Gurens Waffen verteidigen zu können. Das auffälligste Merkmal des Schwertes war das Stichblatt, welches wie ein viereckiger Stern geformt war, und eine lange Kette am Schwertgriff, an deren Ende sich eine sichelförmige Klinge befand; logischerweise auch aus Eis.

Nach ihrem Kampf damals gegen Bee, hatte sie Naruto gebeten, sie ein wenig in Kenjutsu zu unterrichten, damit sie in Situationen, wie dieser, besser vorbereitet wäre. Natürlich hatte der Jinchūriki freudig zugestimmt. Zwar brachte Naruto ihr viele Tricks und besondere Bewegungen bei, es war jedoch nichts im Vergleich zu den unglaublichen Fähigkeiten, über welche ihr Liebster oder die Kiri no Shinobigatana Nananin Shū verfügten. Dennoch sollte es ausreichen, um sich gegen ihren Gegner erfolgreich zur Wehr zu setzen.
 

Die Akatsuki ergriff die Kette und schleuderte Guren die scharfe Sichel entgegen. Mit einem hohen Sprung wich die Blauhaarige der Waffe aus und nutzte die Geschwindigkeit der Flugphase, um ihre Armklinge auf Haku niedersausen zu lassen. Ein heller Klang ertönte, als Eis auf Kristall prallte. Keines der beiden Stoffe schien einen Vorteil gegenüber des anderen erringen zu können und so verschwendete Guren nicht viel Zeit und startete eine Serie von Angriffen. Grazil wie eine Tänzerin und mit der Geschmeidigkeit einer Katze, wich Haku allen Hieben ihrer Kontrahentin aus und ging dann selbst in die Offensive. Mit einem schnell ausgeführten Horizontalhieb zwang sie ihre Gegnerin, sich durch einen Salto nach hinten in Sicherheit zubringen. Sofort schickte sie ihre Wurfwaffe der Oto Nin hinterher, welche die Sichel mit ihren Armklingen parierte.
 

Mit einem weiteren Rückwärtssprung schaffte sie genügend Abstand zwischen sich und der Akatsuki, damit sie ihren nächsten Angriff vorbereiten konnte.

Rasant flog Guren durch eine Reihe von Fingerzeichen und erschuf dann mittels Shōton: Hashō Kōryū einen großen Drachen aus roten Kristall, dessen langer Rumpf sich in einer fließenden Bewegung um den Körper seiner Meisterin wand. Seine leuchtenden Augen waren auf Haku gerichtet.

Interessiert beobachtete die Schwarzhaarige das Schauspiel und entschied sich dann, es ihrer Kontrahentin gleichzutun. An der Spitze ihrer frostigen Klinge manifestierte sich ihr einzigartiges Element-Chakra und formte sich zu einem Drachen aus blau schimmernden Eis. Mit einem kurzen Schlenker ihres Schwertes, schickte sie das künstliche Ungetüm das ihrer Gegnerin entgegen. Die beiden Monster krachten mit einem ohrenbetäubenden Lärm gegeneinander und verursachten eine gewaltige Eis-Kristall-Explosion. Die spitzen Splitter schossen in alle Himmelsrichtungen davon und übersäten das Schlachtfeld mit einem tödlichen Geschosshagel. Obwohl die Soldaten beider Armeen ausreichend Abstand von den Shinobi Kämpfen hielten, wurden unzählige unschuldige Seelen von den Splittern durchbohrt. Wer nicht auf der Stelle starb, der erlitt fürchterliche Blutwunden. Doch sowohl Haku als auch Guren war dieser Fakt ziemlich gleichgültig. Mit Hilfe ihrer Kekkei Genkai hatten sie jeweils eine Halbkuppel aus Eis beziehungsweise Kristall erschaffen, welche sie vor den Auswirkungen des Angriffes vollkommen abschirmte.
 

Haku hatte jedoch nicht die Absicht, der feindlichen Kunoichi eine Pause zu gönnen. Ehe sich der Staub, welcher durch die Explosion aufgewirbelt wurde, wieder gelegt hatte, kreuzte sie ihre Finger zu einem speziellen Tora Fingerzeichen und flüsterte „Hyōton: Makyō Hakuhyō“.

Ohne das Guren es bemerkte, bildete sich hinter ihrem Rücken ein Eisspiegel. Als schließlich Haku darin erschien, war es bereits zu spät zum Reagieren. Zwar gelang es der Oto Nin gerade noch rechtzeitig, den Senbon Nadeln mit einem Hechtsprung auszuweichen, doch die Akatsuki hatte bereits weitere Spiegel erschaffen und erschien nun direkt neben Guren. Bevor sich ihr nur die geringste Möglichkeit zum Ausweichen bot, schlang sich die Kette von Hakus Schwert um ihren rechten Arm. Ungläubig musste die Frau mitansehen, wie das Körperteil fast augenblicklich von kalten Eis umschlossen wurde. Bereits nach wenigen Sekunden verlor sie jegliches Gefühl in tiefgefrorenen Extremität. Haku vollführte einen kurzen Sprung nach hinten und zog dann ihre Kette zurück, worauf der vereiste Arm einfach zerbrach und nur einen nutzlosen Stumpf zurückließ.
 

Schmerzerfüllt griff sich Guren an die Wunde, um die Blutung zu unterbinden; mit wenig Erfolg allerdings. Währenddessen fing Haku wieder lässig ihre Sichel auf und beobachtete jetzt die ältere Kunoichi teilnahmslos bei ihrem Versuch, den Blutverlust zu stoppen.

„Das du mich sogar einfrieren kannst, ohne mich direkt zu berühren... wirklich erstaunlich, Mädchen.“ sagte Guren leicht anerkennend. Die Angesprochene zeigte jedoch nicht die geringste Gefühlsregung. „Oh, ich verstehe; keine Emotionen... wie ein wahrer Ninja, huh?“

Erst jetzt ließ sich die Akatsuki auf das Gespräch ein. „In einem Kampf zwischen Shinobis gibt es nur zwei Optionen: entweder töten oder getötet werden. Dies ist das Schicksal, zu welchem uns unser Dasein in dieser verfluchten Welt verurteilt hat. Erwarte also keine Gnade von mir.“

Guren zog ernüchtert die Augenbrauen hoch. „So kalt wie Eis, huh? Wie passend. Und das trotz deiner jungen Jahre.“
 

Wieder einmal hüllte sich die junge Frau in Schweigen. Obwohl ihre Worte zwar stimmten, fing dieser emotionslose Gesichtsausdruck von der Hyōton Nutzerin an, Guren auf die Nerven zu gehen. Zugegeben hatte sie nun zwar ein gewisses Handicap, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie bereits verloren hätte. Sie hatte immer noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Da ihr jedoch langsam das Chakra ausging, blieb ihr keine andere Wahl, als auf eine gefährlichere Variante zurückzugreifen.
 

Guren atmetet tief ein und konzentrierte sich dann auf ihre nächste Technik. Mit Shishō Tenketsu öffnete sie gezielt die Chakrapunkte am ihrem Herz und wandelte ihre Lebensenergie in Chakra um. Eine bläuliche Aura umgab den Körper der Frau. Sie streckte ihren verbleibenden Arm nach oben und fixierte das Chakra in ihrer Handfläche, in der es zu zirkulieren begann. Kurz darauf bildete sich ein großes leuchtendes Shuriken, welches sie sofort auf ihre Kontrahentin warf. Wenige Meter, bevor die Attacke Haku erreichte, formte die Oto Nin das Siegel Schaf, wodurch die Waffe expandierte und eine heftige Energieexplosion verursachte. Ein tiefer Krater zeugte von dem Ausmaß des gewaltigen Jutsus. Von Haku jedoch fehlte jede Spur.
 

Ein zufriedenes Lächeln umspielte die Lippen der Shōton Nutzerin. Diese Technik hatte zwar ihren Preis, namentlich das sie die Lebensdauer des Anwenders verkürzt, aber der Einsatz lohnte sich alle Male, da der Gegner nicht darauf vorbereitet wäre.

Sie wollte sich soeben wieder Schlacht widmen, welche nach wie vor tobte, als sie eine eisige Präsenz hinter ihr verspürte, bei der ihr das Blut in den Adern gefror.

„Wo zielst du denn?“ flüsterte Haku der feindlichen Kunoichi ins Ohr.

Schnell sprang Guren weg, um sich dem Einflussbereich der Akatsuki zu entziehen. Geschockt starrte sie junge Frau an. Sie verstand es nicht. Wie konnte Haku ihrem Angriff nur ausweichen? Sie war sich definitiv sicher, dass sie nicht gesehen hatte, wie das Mädchen einen Eisspiegel erschaffen hatte. Wie hatte sie es also geschafft, nicht nur auszuweichen, sondern auch noch hinter ihr zu erscheinen?
 

Haku schaute ihre Kontrahentin mit einem kühlen Blick an. „Warum gehst du auf Distanz? Wenn du mich treffen willst, dann musst du näher kommen. Oder hast du etwa Angst davor, dass auch nur ein winziger Teil von mir außerhalb deiner Sicht ist, sobald du zu nahe kommst? Eine solche Denkweise ist in der Tat erbärmlich. Distanz ist nur von Bedeutung, wenn sich zwei ebenbürtige Gegner gegenüberstehen. Für dich und mich jedoch, ist Distanz relativ bedeutungslos. Schau gut zu: Allein dadurch...“ die Akatsuki streckte ihren Arm während dieser Worte nach vorne und tauchte in dem Bruchteil einer Sekunde direkt vor Guren auf, „...kann ich augenblicklich dein Herz berühren.“

Die Oto Nin schnappte überrascht nach Luft, als sie plötzlich die kalte Hand von Haku auf ihrer Brust verspürte. Sofort breitete sich wieder eine Schicht von Eis auf ihrem Körper aus. Ohne zu Zögern, holte sie mit ihrer Armklinge aus und versuchte, die Kunoichi vor ihr zu enthaupten. Doch ihr Angriff ging ins Leere, als Haku bereits wieder verschwunden war und auf einer anderen Stelle des Schlachtfeldes erschien.
 

Langsam machte sich in Guren die unangenehme Befürchtung breit, das ihre Gegnerin womöglich Raum-Zeit-Jutsus beherrschte. Allein schon der Gedanke war verstörend. Sie wusste, dass nur ein Hand voll Shinobis in den letzten Jahrhunderten, diese Art von Jutsu gemeistert hatten. Selbst ihr Meister, Orochimaru-sama, war es bisher noch nicht gelungen, hinter das Geheimnis dieser besonderen Techniken zu kommen. Und doch stand sie nun einem Mädchen gegenüber, welches allen Anschein diese Fähigkeit besaß und das obwohl sie wahrscheinlich noch nicht einmal das zwanzigste Lebensjahr überschritten hatte. Es war geradezu lächerlich.
 

„Wie machst du?!“ wollte Guren verbittert wissen.

„Wie mach ich was?“ gab Haku die Frage zurück.

„Verkauf mich nicht für dumm; du weißt ganz genau, was ich meine. Wieso, beherrscht jemand wie du Raum-Zeit-Jutsus?“

„Raum-Zeit-Jutsus, huh?“ wiederholte die Akatsuki etwas überrascht die Worte ihrer Gegnerin. „Denkst du das wirklich? Wie naiv. Ich kann nicht in den Dimensionen umher springen.“

Guren runzelte verwundert die Stirn. „Ach ja? Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass du einfach so schnell bist, dass ich dich nicht mehr sehen kann; oder?“

„Seltsam, das du überhaupt zu so einer Annahme kommst... schließlich hast du ja schon längst mein Kekkei Genkai und die meisten seiner Fähigkeiten gesehen.“

„Dein Kek-... willst du etwa auf den Trick mit den seltsamen Eisspiegeln hinaus? Ich hab dich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Mir wäre aufgefallen, wenn du weitere erschaffen hättest und das war nicht der Fall.“

Noch immer ließ Haku nicht die geringste Gefühlsregung erkennen. Ihre stimme war so frostig wie immer. „Nur weil du sie nicht gesehen hast, heißt das nicht, dass sie nicht existierten.“
 

Die Oto Nin konnte mit diesen Worten absolut nichts anfangen. Die Verwirrung stand ihr quasi ins Gesicht geschrieben. Schlussendlich seufzte Haku.

„Schau her.“ forderte sie die Blauhaarige auf und trat dann leicht mit den Fuß auf den Boden. Binnen von Sekunden vereiste die gesamte Fläche, welche ihnen als Kampffeld diente.

Ungläubig beobachtete Guren das makabre Schauspiel. „Du kannst selbst ein solch gewaltiges Areal vereisen und als Spiegel benutzen... und das einfach so?“ fragte sie schockiert, während ihr Blick über die Landschaft wanderte.

Gerade mal einen Wimpernschlag dauerte es, da verschwand das Eis auch schon wieder und Haku setzte ihre Erklärung fort. „Meine Jutsus beziehen ihre Kraft aus dem Wasser in der näheren Umgebung, wie beispielsweise aus Seen und Flüssen. Aber mittlerweile kann ich auch die Wasserpartikel in der Atmosphäre sowie die Feuchtigkeit des Bodens für mein Hyōton nutzen. Desto mehr Wasser, umso mächtiger seine Techniken und umso weniger Energie kosten sie mich.“

Verbittert biss sich Guren bei dieser Erkenntnis auf die Unterlippe. „Das heißt also, du hattest durch den Regen von Anfang an den geographischen Vorteil auf deiner Seite?“

Die Akatsuki schüttelte leicht mit dem Kopf. „Zugegeben, die klimatischen Bedingen in diesem Land sind in der Tat nützlich, doch sie hätten bei diesen Kampf ohnehin kein Rolle gespielt.“

„Was meinst du damit? Hör auf, andauernd in Rätseln zu sprechen, Mädchen.“
 

Abermals entwich der jungen Frau ein kurzer Seufzer. „Sag mir, Guren, weißt du, warum Yagura die Clans mit Kekkei Genkais, welche nicht direkt unter dem Einfluss von Kirigakure standen, ausrotten ließ?“

„Vielleicht weil er ein paranoides Arschloch war?“ antwortete die Schülerin Orochimarus sarkastisch.

Ein sachtes Lächeln zeichnete sich auf Hakus Lippen ab, verschwand jedoch so schnell wieder, wie es gekommen war. „In dieser Aussage steckt mehr Wahrheit, als du annehmen möchtest. Der Yondaime Mizukage war zwar auch der Sanbi no Jinchūriki und wie jeder in Kakurezato weiß, gehörte er zu den wenigen Personen, welche die Bijūs perfekt kontrollieren konnten, allerdings war auch er nicht unbesiegbar. Irgendwie war ihm zu Ohren gekommen, dass einer der unabhängigen Clans über eine geheime Fähigkeit verfügen sollte, welche sogar in der Lage wäre, ein Bijū zu besiegen. In seinem Verfolgungswahn ließ er jeden Clan, egal ob Shinobi oder Zivilist, Mann oder Frau, ja sogar die Kinder, erbarmungslos abschlachten. Aber was erzähle ich dir da? Das weißt du natürlich genauso gut wie ich, nicht wahr? Wie auch immer. Meine Mutter, welche gleichzeitig auch das Oberhaupt des Mizore Clans war, gelang es, mit mir zu fliehen. Sie gab mich in die Obhut eines alten Ehepaares und schloss sich einer Gruppierung an, die sich zum Ziel gemacht hatte, den Mizukage zu stürzen. Ich war damals fünf alt. Wie dir vielleicht bekannt ist, misslang der Putschversuch, nicht zuletzt dadurch, dass Yagura sich vollständig in Isonade verwandelte. Meine Mutter starb dabei, aber nicht ohne zumindest einen kleinen Sieg zu erringen. Indem sie nämlich ihr eigenes Leben opferte, schaffte sie es durch ein Kinjutsu, Yagura von seinem Bijū zu trennen. Der Sanbi verschwand daraufhin in einer anderen Dimension und ward nicht mehr gesehen, doch selbst in diesem Zustand, von seinem Bijū beraubt, wollte der Bastard einfach nicht sterben. Die Anhänger des Mizukage erstickten schließlich die Rebellion im Keim und töteten jeden der Angreifer... alle bis auf einen. Ausgerechnet dem Anführer gelang es, zu entkommen...“

„Kirigakure no Kijin... der Dämon des Nebels: Momochi Zabuza.“ vervollständigte Guren den Satz. „Ich habe darüber gehört, obwohl es ein totgeschwiegenes Thema in Kirigakure ist.“

„Ja, Zabuza entkam. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er sich meiner annahm, als ich in der Gosse endete und ums Überleben kämpfte. Das Ehepaar, bei dem ich kurzzeitig untergekommen war, wurde bereits kurz nach dem Fortgang meiner Mutter, von Yaguras Häschern ermordet. Dies war auch der Zeitpunkt, wo zum ersten Mal mein Kekkei Genkai erwachte. Auf jeden Fall nahm Zabuza mich mit und unterrichtete mich, damit ich mein Bluterbe verbessern konnte. Er machte nie einen Hehl daraus, dass er mich in erster Linie nur aufgenommen hatte, weil er mein Können für einen zweiten Putsch gebrauchen konnte, doch dies war mir ziemlich egal.“

„Ich muss zugeben, deine Geschichte ist durchaus interessant, ich verstehe jedoch nicht, warum dir mir all das erzählst.“ wurde Haku von der Oto Nin unterbrochen.

„Nun... erinnerst du dich, was ich ganz zu Beginn erwähnt habe? Der Grund, wieso Yagura überhaupt erst alle Clans auslöschen ließ? Seine Angst war nicht unberechtigt. Obwohl selbst im Mizore Clan das Hyōton Kekkei Genkai stets eine Seltenheit war, so wurde gesagt, dass alle hundert Jahre jemand geboren werden sollte, dessen Fähigkeiten die der anderen weit übersteigen werde. Dies beruht auf einer alten Legende, die seit Generationen in unserer Familie weitergeben wurde und davon erzählt, dass sich ein weißer Engel angeblich in einen einfachen Ninja verliebt hatte. Aus dieser Beziehung soll das Hyōton hervorgegangen sein. Nachdem der Mann schließlich durch sein hohes Alter gestorben war, löste sich der Engel auf. Die Seele des Engels lebte jedoch in den Nachkommen des Mizore Clans weiter und würde alle hundert Jahre neu geboren werden. Nun ja, es ist halt eine Geschichte, die man vor allem kleinen Kindern erzählte, doch mir hatte sie immer gefallen. Und wie das bei Legenden so ist, so steckt doch immer ein Fünkchen Wahrheit in diesen, ne? Es tut mir Leid Guren... unter anderen Umständen, hätten wir vielleicht Freunde werden können.“
 

Ohne die Antwort der perplexen Kunoichi abzuwarten, warf Haku ihr Schwert in die Luft. Dann formte sie ein spezielles Fingerzeichen und als die Waffe von den Wolken verschluckt wurde, spaltete sich der Himmel. Ein Kreis weißen Lichtes durchstach die schwarzen Wolkenmassen.

„Dies ist die seltenste und zugleich stärkste Fähigkeit meines Clans: Tensō Jūrin. Der ganze Himmel befindet sich unter meiner Kontrolle. Ich wollte damit eigentlich Yagura töten, aber ich habe es erst vor kurzen gemeistert.“ erklärte die Akatsuki nüchtern und vollführte danach eine Reihe geheimer Siegel. „Hijutsu: Hyōten Hyakkasō“

Augenblicklich fielen Unmengen an Schnee aus dem Wolkenloch auf die Erde herab. Die Oto Nin war im ersten Moment wie paralysiert, als sie das wundersame Schauspiel beobachtete. Es dauerte eine Weile, bis sie sich der drohenden Gefahr bewusst wurde, welche unweigerlich von dem Schneesturm ausging. Sie wusste zwar nicht warum, aber ihr Instinkt sagte ihr, dass sie fliehen sollte. Schnell versuchte sie, aus dem Einflussbereiches der unnatürlichen Wettererscheinung zu entkommen, doch es war bereits viel zu spät. Eine einzelne Schneeflocke berührte die Schulter der Frau und sofort spross eine eine Art Eisblume an dieser Stelle. Dieser Vorgang wiederholte sich nun an fast allen Stellen ihres Körpers. Aus der Ferne konnte sie noch Hakus Stimme vernehmen.

„Wer auch immer den Schnee berührt, wird augenblicklich eingefrorenen... wie eine Blume. Wenn das letzte der einhundert Blütenblätter gefallen ist... dann endet dein Leben. Sayonara.“

Immer mehr Schneeflocken fielen auf Guren herab, die bereits vollständig von Eis umschlossen war. Als die letzte Blume gesprossen war, versiegte der Schneefall und der Riss im Himmel schloss sich wieder. Überall auf dem Schlachtfeld hielten die Soldaten verwundert inne, um das mysteriöse Ereignis zu bestaunen. Ein gewaltiger Blumenobelisk aus Eisknospen schoss hunderte von Metern in den dunklen Himmel hinein.
 

Narutos Augen weiteten sich ungläubig, als er die Technik seiner Freundin erblickte. Es war ihre mit Abstand stärkste Attacke... und noch lange nicht perfekt ausgereift. Warum also, ging sie ein solches Risiko ein und verwendete dieses Jutsu? Er ballte wütend die Hand zur Faust. Niemals hätte er Haku diesen Kampf alleine bestreiten lassen dürfen. Wenn ihr etwas passiert wäre... er würde sich das nie verzeihen. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, entledigte er sich seines aktuellen Feindes und rannte eilig zu seiner Geliebten, den Eisobelisk fest im Visier.

„Haku...“ flüsterte er leise zu sich. „Ich bin gleich bei dir. Warte auf mich.“
 

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„Wie ausgesprochen künstlerisch, un.“ sagte Deidara anerkennend, als er auf seinem großen Lehmvogel über die Flut von Konoha Soldaten hinwegflog. Es würde zwar noch eine Weile dauern, bis dieses Heer in den Kampf zwischen Ame und Oto mit eingreifen könnte, doch selbst aus dieser Distanz war die gewaltige Statue aus Eis, welche in den Himmel empor ragte, nicht zu übersehen.

Dank seiner erhöhten Position sowie der Kamera, die sich an seinem linken Auge befand und mit der er weit entfernte Objekte heranzoomen konnte, war er zudem in der Lage, zu beobachten, wie die Armee des Reisreiches immer weiter zurück gedrängt wurde. An vielen Stellen erkannten die Krieger bereits, dass sie eine aussichtslose Schlacht kämpften und versuchten nun demoralisiert die Flucht zu ergreifen. Doch dadurch wurden sie noch schneller niedergemetzelt. Natürlich konnte Deidara nicht wissen, dass der Tod Gurens und somit der Verlust ihrer obersten Befehlshaberin maßgeblich dazu beitrug, dass sich das Kampfglück gegen Otogakure gewendet hatte.
 

Sein Blick schweifte über Invasionsarmee, die sich unter ihm befand.

'Das wird nicht einfach, un. Oto ist zwar quasi besiegt und Ame hat anscheinend nicht viele Verluste erlitten, aber gegen eine solche Übermacht können wir wohl nicht lange bestehen. Sie werden das Schlachtfeld und die Stadt allein durch ihre Masse förmlich überrollen, wie eine Heuschreckenplage. Doch durch ihre hohe Anzahl bilden sie natürlich ein perfektes Zielobjekt für mein Kunst, un.' überlegte der blonde Akatsuki und klopfte sich mit der Hand gegen seinen Lehmbeutel.
 

Auch wenn er sich im Moment auf den Krieg konzentrierte, so war er ziemlich verbittert über den Verlauf der Ereignisse. Bevor er sich in das Reich des Regen begab, um in die Schlacht mit eingreifen zu können, hatte er noch seine Lehmvorräte in dem nahegelegenen Versteck auffüllen und eventuell gleich noch Sasori mitnehmen wollen. Doch als er dort ankam, musste er schockiert feststellen, dass sein Partner gestorben war. Allein der Gedanke machte ihn verrückt. Er wollte es sich nie eingestehen, doch Sasori war im Laufe der Zeit zu einem guten Freund geworden. Sich vorzustellen, dass er niemals wieder sein lächelndes Gesicht sehen würde... es versetzte ihm ein Stich ins Herz. Sie hatten zwar nie eine Gelegenheit ausgelassen, sich über die wahre Bedeutung von Kunst zu streiten, doch dies war alles nur gespielt. In Wirklichkeit akzeptierten sie sich einander als Künstler und vor allem auch als Freund.
 

Traurig starrte Deidara den Ring Gyokunyo in seiner Hand an, den er Sasoris toten Körper abgenommen hatte. Der ehemalige Iwa Nin hasste sich dafür, den Leichnam seines Freundes unbestattet zurückgelassen zu haben, allerdings blieb ihm nichts anderes übrig. Die Zeit spielte gegen sie. Deidara hatte es nicht zugeben wollen, aber nun wusste er, dass Sasori für ihn mehr gewesen war, als nur ein einfacher Freund.

'Man muss wohl erst etwas verlieren, damit man merkt, wie wertvoll es einem war, huh? Sasori... ich werde dich niemals vergessen.' dachte er voller Verbitterung.
 

Schließlich verbannte er die Gedanken an seinen verlorenen Freund und versuchte stattdessen, seine Trauer in Wut zu kanalisieren, was ihm auch gelang. Schnell steckte er die verbleibende Hand in seine Lehmtasche und formte dann seinen einzigartigen Sprengstoff.

„Dann wollen wir mal sehen, wie ihr euch mein C3 gefällt, un.“ sprach er zu sich, während er die kleine Figur in die Luft warf und anschließend vergrößerte.

Ein großer Schatten legte sich auf die Soldaten des Feuerreiches. Verwirrt starrten die Männer in den Himmel hinauf und beobachteten nun erstaunt das seltsame Objekt, welches auf die Erde zusteuerte. Ein Schweif bildete sich um die Bombe. Noch war sich niemand der enormen Gefahr bewusst, in der alle schwebten, welche sich in der näheren Umgebung der Figur befanden, doch sollte sie schon bald die grausame Erkenntnis ereilen.

Mit lauter Stimme rief Deidara. „Kunst ist eine Explosion. Katsu!“
 

Mit diesen Worten begann der weiße Lehm zu leuchten. Nur wenige Sekunden später detonierte der C3 Sprengstoff in einer gewaltigen Explosion, die sich mehrere Kilometer weit erstreckte und jeden in diesen Umkreis augenblicklich tötete. Staub wurde aufgewirbelt, Bäume entwurzelt, Felsen sowie Menschen einfach hinfort geschleudert. Das Ausmaß der Zerstörung war schier unbeschreiblich. Allein mit diesem gewaltigen Angriff erledigte Deidara hunderttausende von Soldaten auf einen Streich. Die Verluste beliefen sich wahrscheinlich auf ein Fünftel der gesamten Truppenstärke.
 

Grausam lächelnd begutachtete der Akatsuki die Auswirkung seiner Kunst. Diese Kreation besaß die zweitgrößte Zerstörungskraft, allerdings benötigte er eine beachtliche Menge an Lehm dafür... doch in diesem Kampf war das kein Problem. Schlussendlich hatte er sich Sasoris Worte in Erinnerung gerufen und sie sich doch noch zu Herzen genommen, weshalb er nun genug Lehm für mindestens zehn C3 Bomben mit sich führte; genug, um diese elenden Bastarde unter ihm in die Hölle zu schicken...
 

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„War es wirklich klug, Sasuke-kun alleine zurückzulassen, Orochimaru-sama?“

„Kukuku machst du dir etwa Sorgen um ihn? Hehe, so kenn ich dich ja gar nicht, Kabuto.“ lachte der Sannin mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Nein, das ist es nicht.“ erwiderte der Grauhaarige ruhig.

Orochimaru zog amüsiert die Augenbrauen hoch. „Huh? Das musst dir jetzt aber erklären.“

„Nun, es wäre doch eine Schande, ein solch interessantes Testobjekt wie Sasuke-kun zu verlieren, oder etwa nicht? Es gibt so viele Dinge, die wir erforschen könnten... Ich wollte schon immer einmal den Aufbau eines Sharingan Auge untersuchen.“

„Kukuku, du bist ein grausamer Mensch, Kabuto.“

Der Yakushi rückte sich lächelnd die Brille zurecht. „Ja, vielleicht.“

„Haha, ich bin froh, dass ich dich auf meiner Seite habe. Wie auch immer. Sasuke-kun wird keine Schwierigkeiten haben.“
 

Bevor die beiden Männer das Gespräch fortsetzen konnten, lenkte eine gewaltige Explosion ihre Aufmerksamkeit auf sich. Allmählich hielten sie in ihrem Sprint inne und beobachteten interessiert den Sprengkegel, der hoch in die Luft aufstieg

„Oh, das war wohl Deidaras Bakuton.“ stellte Orochimaru erstaunt fest.

„Sasori-sans Partner, wenn ich mich recht erinnere.“ ergänzte Kabuto beiläufig.

„Kukuku, wirklich eine lästige Fähigkeit. Wenn er so weiter macht, bleibt von der Armee des Feuerreiches nicht viel übrig.“

„Ihr klingt nicht so, als ob euch das stören würde, oder täusche ich mich da, Orochimaru-sama?“

„Haha, sie sind lediglich Bauern auf dem Schachbrett, die man opfert, um den gegnerischen König zu Fall zubringen.“

„Aber wenn man den König in die Enge treiben will, sollte man seine Bauern nicht unnötig an bedeutungslose Figuren verlieren.“ entgegnete der Medic Nin seelenruhig, als würden sie hier lediglich eine sachliche Diskussion über das eigentliche Spiel führen, anstatt über Menschenleben.

Das Lächeln auf Orochimarus Gesicht wurde größer. „Ist das so, huh? Was schlägst du also vor?“

„Nun, man sollte zuerst die störenden Figuren des Gegners beseitigen, damit man sich dann in aller Ruhe dem wesentlichen Ziel zuwenden kann: Dem König. Schach Matt.

„Das wäre in der Tat weise.“ pflichtete der Sannin seinem Komplizen bei.

„Orochimaru-sama, begebt euch ohne mich nach Amegakure. Ich werde mich um Deidara-san kümmern.“

„Kukuku, wie du meinst. Pass aber auf dich auf. Deidara hat ein sehr... explosives Gemüt, hehe.“
 

Kabuto ging nicht weiter auf die Bemerkung ein. Mit dem Eckzahn biss er sich die Daumenkuppe auf, formte anschließend eine Reihe von Siegeln und legte zum Abschluss der Technik seine Hände auf den Boden. Leise sprach er „Kuchiyose no Jutsu“, worauf er von einer dichten Rauchwolke verschluckt wurde. Als die Sicht wieder klarer wurde, sprang er leichtfüßig auf seine Beschwörung, einen großen Vogel mit herrlichen feuerroten Gefieder.

„Also, ich werde mich um die Bauern kümmern. Viel Spaß beim König. Entrichtet Sasori-san meine besten Grüße, wenn ihr ihn sieht.“

Nachdem die Worte gesprochen waren, spreizte der Phönix seine langen Flügel und begab sich in die Lüfte. Innerhalb weniger Sekunden gewann er an Geschwindigkeit und war kurze Zeit darauf nur noch als roter Schweif am Himmel zu sehen.

Amüsiert fuhr sich der Hokage mit seiner Zungen über die Lippen. Schon bald würde dieser Krieg in eine neue Phase übergehen. Steigende Erregung in Erwartung der finalen Schlacht machte sich in ihm breit. Schließlich setzte er seinen Weg fort...
 

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Soeben wollte Deidara seine zweite C3 Bombe auf die hilflosen Soldaten unter ihm abwerfen, als er aus dem Augenwinkel heraus einen roten Blitz an ihm vorbeischießen sah. Noch verwundert über das seltsame Ereignis, bemerkte er zu spät, dass Kabuto sich direkt über ihm im freien Fall befand. Seine Hände wurden von blau leuchtenden Chakra umgeben. Mühelos bohrte er sich durch den Lehmvogel und trennte ihm den rechten Flügel ab, ohne das Deidara auch nur die Chance hatte, zu reagieren. Völlig überrascht stürzte der Akatsuki in die Tiefe.

Erst jetzt, da er Kabutos grinsendes Gesicht sah, realisierte er, was gerade geschehen war.
 

„Du Bastard! Was fällt dir ein, mich einfach so aus dem Hinterhalt anzugreifen?!“ schrie Deidara den Oto Nin wütend an, während sie sich beide im Sturzflug befanden. Die Erde kam in rasender Geschwindigkeit immer näher und drohte, ihr Körper zu zerschmettern.

„Oh, und so etwas von einem ehemaligen Attentäter? Mach dich nicht lächerlich.“

„Na warte, dass wirst du bereuen.“ erwiderte der Akatsuki zornig und streckte seinen verbleibenden Arm aus. Fast augenblicklich schoss ein weißer Tausendfüßler bestehend aus explosiven Lehm auf Kabuto zu. Dieser lächelte jedoch nur überheblich und wurde kurz darauf von einer Flammenwand umgeben, welche die Detonation komplett wirkungslos machte. Auf dem Rücken seines vertrauten Geistes, kam der Yakushi aus dem Rauch der Explosion heraus geflogen und beobachtete nun amüsiert, wie sein Feind auf den harten Boden zusteuerte.

Kabuto rückte sich mit Mittel- und Zeigefinger die Brille auf seiner Nase zurecht. Ein leiser Seufzer entwich seiner Kehle. „Tze, das wird eine richtige Sauerei ergeben. Und dabei hätte ich seinen Leichnam so gerne seziert. Welch ein Jammer.“
 

Erstaunt schauten die Soldaten des Feuerreiches dabei zu, wie der blondhaarige Mann vom Himmel fiel. Die Bataillone in nähester Umgebung hielten sogar in ihrer Marschbewegung inne und bestaunten nun das makabre Ereignis. Ein große kreisförmige Lücke im Heer bildete sich an der Stelle, wo Deidara auf der Erde aufschlugen würde.

Wenige Meter über den Boden, öffnete er seinen Mund und spuckte eine große Menge an braunen Schlamm aus. Sofort vermischte sich die Substanz mit der restlichen Erde und erschuf somit einen regelrechten Sumpf, welcher Deidaras Aufprall abfing.

Mit einem hohen Sprung kam er wieder aus der dickflüssigen Masse heraus und landete, einen Salto schlagend, etwas entfernt auf festen Untergrund. Angewidert hustete er die Überreste des Schlammes aus, bevor er sich anschließend seiner völlig verdreckten Robe entledigte.

Langsam ließ Deidara seinen Blick über die Umgebung schweifen. Unsicher und auch leicht verängstigt wichen die Soldaten in der Nähe des Akatsukis mehrere Schritte zurück. Mit zittrigen Händen hielten sie ihre Schwerter und Lanzen auf Deidara gerichtet vor sich.
 

Eine anmutige Spirale drehend landete der rote Phönix auf der Erde. Keine Sekunde später sprang Kabuto von dem Tier herunter, welches sich danach in Rauch auflöste und wieder in seine eigene Dimension verschwand.

Neugierig musterte der Yakushi den Nuke Nin aus Iwagakure, der sich immer noch genervt die klebrige Erde von der Kleidung und den Haare klopfte. Es dauerte nicht lange, da konnte man den Brillenträger wieder leicht lächeln sehen.

„Nun, ich hatte mir zwar schon gedacht, dass es eine Sauerei werden wird, aber das hatte ich zugegebener Maßen nicht erwartet.“ spottete er mit provokanten Ton.

Nachdem Deidara mit der Säuberung fertig war, oder um es richtig auszudrücken, sie aufgegeben hatte, widmete er sich seinem neuen Feind.

„Ach halt die Schnauze, Vierauge. Du hast mich zwar vorhin ziemlich kalt erwischt, aber es wäre ein Fehler, mich deshalb auf die leichte Schulter zu nehmen, un.“

„Haha, das ist eigentlich mein Spruch. Doch ich bin ein wenig verwundert. Sag mir Deidara-san, wo ist eigentlich Sasori no Danna? Seit ihr nicht immer als Team unterwegs?“
 

Ein Stich durchfuhr das Herz des Akatsukis, bei der Erwähnung seines verstorbenen Freundes. Wütend ballte er die Hand zu Faust.

„Solch Abschaum wie du hat nicht das Recht, diesen Namen in den Mund zu nehmen. Und ich wüsste auch nicht, was dich das angehen würde.“

Kabuto zog eine beleidigte Grimasse. „Das war jetzt aber nicht sehr höflich, oder? Aber von deinen Verhalten und Worten zu schließen, muss er wohl tot sein, nicht wahr?“

Verwirrt starrte Deidara den Grauhaarigen an. „Woher...?!“

Wieder einmal vollführte Kabuto seine typische Geste und rückte sich seine Brille zurecht, bevor anschließend antwortete.

„Dann lag ich mit meiner Vermutung also richtig.“ Er seufzte bekümmert. „Das ist wirklich schade. Dabei hatte ich mich doch bereits so sehr darauf gefreut, meinen alten Meister Hallo zu sagen... Sein modifizierter Puppenkörper wäre in der Tat ein vielversprechendes Testobjekt gewesen.“

Als er dies vernahm, konnte Deidara seinen Zorn nicht mehr im Zaum handeln. Jede Faser seines Wesens verachtete diesen Heuchler vor ihm.

„Du dreckiger... Dafür wirst du bezahlen!“
 

Noch während er sprach, öffnete er seine Hand und schickte einen Kranich auf seinen Gegner los. Kabuto versuchte, das Tier mit einem Kunai im Flug zu erwischen, doch der Vogel war zu flink und wich einfach aus. Ehe der Yakushi eine weitere Aktion starten konnte, hatte die Lehmfigur die Entfernung überbrückt und detonierte in einer kleinen, aber definitiv tödlichen Explosion.

„Das wars, un.“ sagte der Nuke Nin triumphierend und wollte sich schon wieder den Soldaten, die nach wie vor wie angewurzelt im Kreis um ihn herumstanden, widmen, als seine Alarmsensoren anschlugen. Unter seinen Füßen vibrierte die Erde und kurz darauf kam Kabuto aus dem Boden herausgesprungen. Deidara schaffte es gerade noch, sich zur Seite zu hechten und entkam somit einen direkten Treffer. Er rollte sich über den Rücken und wollte sogleich wieder aufstehen, als sein linkes Bein nachgab. Plötzlich verspürte er einen brennenden Schmerz in seiner Wade. Verwirrt schaute er an sich herab, doch er konnte keine Wunde sehen. Eigentlich war er sich sicher, dass sein Feind ihn nur gestreift und nicht direkt berührt hatte.
 

„Was zum...!? Was hast du mit mir gemacht?“ wollte der Blondhaarige mit keuchender Stimme wissen. Angestrengt versuchte er, den Schmerz zu unterdrücken.

Kabuto grinste höhnisch auf seinen Gegner hinab. „Bist du verwundert? Du fragst dich mit Sicherheit, wie ich dich verletzen konnte, obwohl mein Schlag doch lediglich gestreift war, oder? Nun, es ist im Grunde ganz simpel: Ich habe die Muskeln in deiner Wade durchtrennt.“ erklärte er sachlich.

„Durch-... trennt?!“ wiederholte Deidara die Worte ungläubig.

„Ganz genau.“ bestätigte die rechte Hand Orochimarus und formte dann fünf Siegel. Nachdem das letzte Fingerzeichen ausgeführt war, wurden seine Hände wieder einmal von blauen Chakra umgeben. „Dies nennt man Chakra Skalpell. Es ist eine der fortgeschritteneren Techniken, über welche jeder ausgebildete Medic Nin verfügt. Normalerweise wird es bei komplizierten Operationen eingesetzt. Anders als normale Skalpelle jedoch, kann man mit diesen Schnitte innerhalb des Körpers bewirken, ohne eine offene Wunde zu verursachen und dabei die Gefahr einer Infektion zu erhöhen.“ Er richtete selbstzufrieden seine Brille zurecht, bevor er fortfuhr. „Ich allerdings, kann es auch als Waffe einsetzen. Du solltest wissen, was das bedeutet: Ein Schlag von mir und ich zerschneide all dein Gewebe in der getroffenen Körperstelle.“

„Unmöglich... wie kann jemand über solch eine wahnwitzige Technik verfügen?“

„Huh? Das solch eine Frage ausgerechnet von dir kommt, verwundert mich nun doch. Du bist nicht wirklich in der Position, die Jutsus andere Ninja als 'wahnwitzig' zu bezeichnen, oder etwa doch?“

„Schnauze.“ erwiderte Deidara lediglich und kam dann mit qualvollen Gesichtsausdruck wieder auf die Beine. Es raubte ihm die Luft, so unerträglich war der Schmerz in seiner Wade. Er wusste nicht, wie er in diesem Zustand noch weiterkämpfen sollte.

Erstaunt zog Kabuto seine Augenbrauen hoch. „Oh, du kannst dich noch bewegen? Ich war mir eigentlich sicher, den gesamten Muskel durchtrennt zu haben. Ich muss wirklich besser zielen. Naja, beim nächsten Mal gehen ich sicher, dass du nicht wieder aufstehen kannst, Deidara-san.“
 

Mit diesen Worten setzte er auch schon wieder zum Angriff an, doch er kam nicht weit, als unter ihm plötzlich der Boden aufriss und er von einer Explosion davon geschleudert wurde. Während Deidara in dem Schlamm gewesen war, hatte er es nicht versäumt, einige Landminen zu platzieren, nur für den Fall der Fälle. Er wusste zwar, dass Kabuto durch diese Attacke nicht wirklich ernsthaft verletzt wurde, aber es würde ihm zumindest genügend Zeit verschaffen, diesem Kampf ein Ende zu bereiten. Schnell holte er einen Klumpen seines Lehms aus der Gürteltasche und steckte ihn sich in den Mund. Nach kurzen kauen spuckte er die weiße Substanz wieder aus, welche sich zu einem exakten Abbild seiner Selbst formte. Ohne zu zögern, ließ er seinen Lehmdoppelgänger Kabuto angreifen, welcher sich wieder von der kleinen Explosion erholt hatte. Seine Kleidung war ein wenig verkohlt, aber sonst schien er keine Verletzungen erlitten zu haben. Nach wie vor leuchteten seine Hände durch das Chakra Skalpell in blauer Energie. Mit der rechten Hand durchtrennte er den Torso des Doppelgängers, welcher sich sofort in nichts auflöste.
 

Bevor Kabuto sich dem richtigen Deidara zuwenden konnte, fing eben dieser an, laut zu lachen, weshalb der Yakushi verwundert in seiner Bewegung inne hielt.

„Huh, habe ich etwas verpasst? Was ist denn so lustig?“ fragte er mit ruhiger Stimme.

„Hahaha, es ist vorbei. Meine Kunst wird siegen.“ erwiderte der Blonde triumphierend.

Langsam wurde Kabuto beunruhigt. „Was genau meinst du damit?“

Ohne eine Antwort zu geben, formte der Akatsuki mit seiner verbleibenden Hand das Siegel Schaf und sprach „Und nun von vergehe im Nichts; Katsu!“

Schockiert musste der Grauhaarige mit ansehen, wie sein linker Arm anfing, sich allmählich aufzulösen begann. Der Schmerz war unerträglich, als würden... tausend kleine Bomben in seinem Körper explodieren. Es war zu makaber, um wirklich wahr zu sein, aber anders konnte er sich es einfach nicht erklären. Kabuto hatte sich bereits gewundert, wieso der Bunshin vorhin einfach verschwand, anstatt sich in seine Ursprungsform, also den Lehm, zurückzuverwandeln oder zu explodieren. Die Tatsache, dass sein Organismus von innen heraus zerstört wurde, konnte nur eines bedeuten und zwar, dass er mit mikroskopisch kleinen Bomben infiziert worden ist.
 

Sein Arm hatte sich mittlerweile bereits vollständig aufgelöst und nun fingen auch die anderen Körperpartien an, von inneren heraus zu explodieren. Er musste jetzt schnell handeln, wenn er am Leben bleiben wollte. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, führte er die verbleibende Hand zu seiner Gürteltasche und holte eine einzelne schwarze Nahrungspille heraus, welche er sogleich verschluckte. Sofort regte er seinen Energiekreislauf an und pumpte sein Chakra durch jeden Teil seines Körpers. Es dauerte einige Sekunden, doch schließlich atmete der Oto Nin erleichtert auf, als er seinen Tod noch einmal abwenden konnte.
 

„Puh, das war wirklich knapp. Welch ein schreckliches Jutsu... und da hast du vorhin noch von 'wahnwitzigen' Techniken gesprochen.“ sprach der Yakushi schließlich, während er wieder sein leichtes Lächeln aufsetzte.

„Oh man, kannst du nicht einfach verrecken?! Wie zum Henker hast du mein C4 abwehren können?“ gab Deidara genervt zurück.

Kabuto lacht leise. „C4, huh? Das Jutsu ist wirklich gut, aber ein zweites Mal wird es nicht funktionieren. Als dein Bunshin nicht explodierte, wurde ich bereits stutzig. Wie ich dann feststellte, lag dies daran, dass er selbst nicht als Sprengstoff diente, sondern in Wirklichkeit aus Millionen kleinster Bomben bestand, die meinen Körper auf mikroskopischer Ebene vernichten sollten; quasi wie ein Virus. Als ich das erkannt habe, war es anschließend für mich als Medic Nin ein Leichtes, Gegenmaßnahmen einzuleiten.“ antwortete Kabuto und holte dann wieder eine Nahrungspille aus seinem Beutel heraus, welche er ihn Augenhöhe vor sich hielt, damit sein Gegner einen guten Blick darauf hatte. Anschließend fuhr er in seiner Erklärung fort. „Was du hier siehst, ist eine Mittel, welches die Antikörperbildung um ein hundertfaches beschleunigt. Nachdem alle infizierten Zellen abgetötet waren, habe ich sie mit meinem Inyu Shōmetsu reproduziert. Du hast deine einzige Chance, mich zu töten, verspielt, Deidara-san.“

„Keh, du magst vielleicht mein C4 abwenden können, aber ich habe noch andere Möglichkeiten, dich mit meiner Kunst in die Luft zu jagen, un. Und nun, da du ebenfalls nur noch einen Arm hast, glaubst da wirklich, mich noch besiegen zu können?“

„Huh? Jetzt machst du dich aber über mich lustig, oder Deidara-san? Glaubst du wirklich, dass mich diese kleine Wunde hier einschränkt?“
 

Bevor der Akatsuki etwas erwidern konnte, begann der Armstumpf von Kabuto, zu pulsieren. Blaues Chakra sammelte sich an der Stelle und stoppte die Blutung. Mit weit aufgerissenen Lidern musste Deidara mit ansehen, wie die Extremität in Sekundenschnelle wieder nachwuchs.

Glänzender Schweiß lief über die Stirn des Yakushis und sein Atem ging stoßweise vor Erschöpfung, doch nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder einigermaßen beruhigt. Während er seinen neuen Arm demonstrativ ein wenig streckte und bewegte, grinste er seinen schockierten Feind überheblich an. Dieser war noch viel zu perplex, um wirklich zu begreifen, was hier gerade passiert war.
 

„Hat es dir etwa die Sprache verschlagen, Deidara-san? Beeindruckend, nicht wahr? Spontane Regeneration... Meine Forschungen zusammen mit Orochimaru und meine Kenntnisse als Medic Nin haben es mir ermöglicht, eine Technik zu entwickeln, mit der ich gezielt Zellen erschaffen kann, die ich anschließend modifizieren kann. Arme, Beine, Finger, Haut... alles bis auf meine inneren Organe und mein Gehirn kann ich regenerieren.“

Mittlerweile hatte sich Deidara wieder aus seiner Starre erholt. „Das ist doch... wahnsinnig. Was für abartige Experimente habt ihr kranken Bastarde nur durchgeführt?!“

„Aber, aber. Wir sind Wissenschaftler. Es gibt da kein richtig oder falsch, sonder nur Ergebnisse. Und wir stehen gerade mal am Anfang unserer Forschung. Der nächste Schritt ist die Entschlüsselung der Unsterblichkeit. Damit wird Orochimaru-sama für alle Ewigkeit über diese Welt herrschen und uns in ein goldenes Zeitalter führen.“

Der Akatsuki schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Du bist völlig irre; Ihr beide seit völlig irre. Und außerdem werden wir von Akatsuki es niemals zulassen, dass so etwas passiert!“

„Ach wirklich? Eigentlich hatte ich überlegt, dass du ein hervorragendes Testobjekt abgeben würdest. Diese Mutation an deinen Händen ist wirklich erstaunlich. Ich habe mich schon immer gefragt, was es damit wohl auf sich hat.“ sprach Kabuto. In seinen Augen spiegelte sich der geniale Wahnsinn seiner Seele wider.

„Schnauze; nur über meine Leiche.“

Kabuto lachte leise. „Haha, ob tot oder lebendig... das spielt keine Rolle. An deinen Schicksal wirst du nichts mehr ändern können. Und nun lass es uns endlich beenden; Orochimaru-sama wartet auf mich.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte der Oto Nin auf seinen Gegner zu. Seine Hände schimmerten wieder einmal durch das Chakra no Mesu. Sofort streckte Deidara seinen Arm aus und ließ einen kleinen Vogel auf den Grauhaarigen losfliegen. Mit einem hohen Sprung wich dieser aus. Doch genau damit hatte Deidara gerechnet. Noch bevor sein Kontrahent wieder gelandet war, hatte er bereits zum zweiten Angriff angesetzt. Eine Schlange aus weißen Lehm schoss auf Kabuto zu und schlang sich mit ihrem langen Rumpf um dessen Körper.

„Kunst... ist eine Explosion. Katsu!“ rief der Akatsuki laut, woraufhin die die Schlange in einer kleinen Explosion detonierte. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der verkohlte und leblose Körper des Yakushis auf der Erde auf. Er regte sich nicht mehr.
 

Erschöpft wischte sich Deidara nun den Schweiß von der Stirn. Letzten Endes hatte er doch noch gewonnen. Zugegeben, dieses Chakra Skalpell war in der Tat eine gefährliche Technik, doch so lange er genügend Abstand zu seinem Gegner hielt, hatte er als Distanzkämpfer nichts zu befürchten. Es überraschte ihn, dass niemand der anderen Feinde bisher versucht hatte, ihn anzugreifen, aber er störte sich nicht weiter an ihrer Torheit. Sobald er wieder in der Luft wäre, würde diese armseligen Tölpel von ihrem Leid erlösen und diesen Krieg für Akatsuki gewinnen.
 

Er wollte gerade wieder einen großen Lehmadler erschaffen, als plötzlich seine Sich verzehrt wurde. In seinen Gedanken spürte er eine furchterregende Präsenz. Der tote Körper des Oto Nin verschwand auf einmal und da fiel es Deidara wie Schuppen von den Augen. Doch die Erkenntnis kam einen Hauch zu spät. Er schaffte es zwar noch, zur Seite zu hechten, doch spürte er deutlich, wie Kabuto seine beiden Oberschenkelmuskel durchtrennte. Ein lauter Schrei entwich seiner Kehle, als schreckliche Schmerzen seinen Körper durchfuhren. Wie ein nasser Sack landete er träge auf den harten Boden. Vergeblich versuchte er, sich wieder aufzurichten. Seine schlaffen Beine wollten sein Gewicht einfach nicht mehr tragen. Er kostete ihn schon alle Mühe, sie überhaupt zu bewegen.
 

Mit langsamen Schritten kam Kabuto auf seinen hilflosen Gegner zu. Ein boshaftes Lächeln zierte seine Lippen, während er Deidara amüsiert musterte.

„Du hättest nicht den Fehler machen sollen, zu glauben, dass ich mich nur auf den Nahkampf beschränke. Illusionen sind neben meiner Heilfähigkeiten einer meiner größten Stärken.

Angestrengt blickte der Akatsuki zu seinem Gegner auf. Trotz der Schmerzen war in seinen Augen deutlich der enorme Hass zu erkennen.

„Genjutsu?! Du elender Bastard.“ sprach er angestrengt. Sein Atem ging unregelmäßig und er schaffte es kaum noch, einen klaren Gedanken zu fassen.

Anstatt etwas zu erwidern, grinste ihn der Grauhaarige nur wieder überheblich. Oh, wie sehr Deidara dies hasste.

„Dein Gesichtsausdruck geht mir auf die Nerven... Wie kannst du es wagen, meiner Kunst so wenig Beachtung zukommen zulassen?! Hör auf, so dämlich zu grinsen!“ schrie er den Yakushi wütend an, doch dieser tat nichts dergleichen.

„Deine Explosionen nennst du Kunst? Wie seltsam, Deidara-san. Ich interessiere mich nicht sehr für Kunst, weshalb ich auch nicht davon verstehe. Deshalb möchte mich entschuldigen, wenn ich dich vielleicht beleidigt habe.“ erwiderte er, doch in seinem spöttischen Tonfall war nichts als Hohn herauszuhören. „Naja, dann wollen wir es mal zu Ende bringen, ne?“
 

Nach diesen Worten formte er eine Reihe von Siegeln. Das blaue Chakra um seine linke Hand verschwand. Stattdessen wurde das Leuchten um seine Rechte immer intensiver. Langsam verdunkelte sich das Blau. Violette Energie umgab nun seine Hand.

Auf Knien gestützt beobachtete Deidara die neue Technik seines Gegners. Ein Schatten legte sich über ihn, als der Grauhaarige direkt vor ihm stand

Langsam erhob Kabuto seine Arm. Flüsternd sagte er „Shinjutsu: Shindan“ und ließ seine Hand hervorschießen. Deidara keuchte leise auf, als sein Brustkorb durchbohrt wurde. Schnell zog der Yakushi seine bluttriefende Hand wieder aus dem durchlöcherten Körper seines Feindes heraus und wand sich um, zum gehen. Mit einer leichten Handbewegung deutete er den umstehenden Soldaten an, sich wieder in Bewegung zu setzen. Zweien befahl er, den Körper des Akatsuki aufzusammeln und wegzuschaffen.
 

Leblos sackte Deidara zusammen. Blut strömte aus seiner tödlichen Wunde, sodass er schon nach wenigen Momenten in einer Lache seines eigenen Lebenssaftes lag. Seine Lider wurden immer schwerer. Es kam ihm vor, als würde die Zeit stillstehen, während sein Leben an ihm vorbeiflog.

'Das ist dann wohl das Ende, huh? Es tut mir leid Leader... ich habe versagt.' Er seufzte innerlich. 'Ich hätte nicht gedacht, dass ich so jung sterben würde... aber irgendwie passt es auch zu mir, un. Was hast du dir wohl in deinen letzten Momenten gedacht, Sasori? Es gibt noch so viele Dinge, die ich dir sagen wollte. Hätte ich es mir aussuchen dürfen, so wäre ich gerne mit dir zusammen aus dem Leben getreten. Ich habe dich geliebt... Vielleicht treffen wir uns ja im Himmel oder in einem anderen Leben wieder.' Bei diesen Gedanken wurde seine Lippen von einem schwachen Lächeln umspielt. 'Ja, ich bin mir sicher, dass ich dich irgendwann wiedersehen werde.'

Deidara rief sich die Erinnerungen seines Freundes in den Kopf. Wie er ihm das erste mal begegnet war... ihr erster Streit... sein stets trauriger Gesichtsausdruck, den er machte, wenn sich unbeobachtet fühlte und an seine Familie dachte... sein warmes Lächeln, welches er nur Deidaras schenkte... und schließlich sein Tod...

'Ich weiß noch, wie du mir einmal sagtest, wenn du noch einmal von deinen Eltern in Arm genommen werden könntest, so würdest du nichts in deinem Leben bereuen und könntest glücklich sterben. Diese Puppen waren die ersten, welche du überhaupt gebaut hattest... in ihnen steckte dein Herz. Trotz der Vielzahl an anderen Puppen, waren sie dein größtes Meisterwerk. Und für deine ultimative Kunst du bist du am Ende... wie ein wahrer Künstler...'
 

Erschöpft öffnete Deidara seine Müden Augen. Mit der letzten Kraft die er aufwenden konnte, stützte er sich mit seinem Arm ab, sodass er sich hinsetzen konnte. Er nahm die beiden Ninjas, welche auf in zusteuerten, nur verschwommen wahr. Es interessierte ihn auch nicht, was um ihn herum geschah. Mit der Hand riss er sich das Shirt von der Brust und löste sogleich die Nähte, welche den Mund auf seiner Brust versiegelten. Nachdem er ihn geöffnet hatte, holte er einen Klumpen seines Lehms hervor und steckte ihn in den letzten seiner vier Münder.

Die zwei Soldaten hielten verwirrt inne und riefen nach ihrem Herrn. Verwundert drehte sich Kabuto wieder um und beobachtete, unschlüssig, was davon halten sollte, wie sich die Haut von Deidara verdunkelte. Die schwarze Äderchen, welche alle genau an der Stelle zusammen liefen, wo sich sein Herz befand, verdichteten sich nun immer weiter. Alles Chakra konzentrierte sich an diesen einen Punkt. Langsam wurde sein Körper komprimiert, wodurch am Ende nur noch eine tiefschwarze Kugel übrig blieb, in der zwei Augen und ein gezackter Mund leuchtete.
 

„Ich werde es dir nun nachmachen und dir folgen, Sasori... Der Tod wird mich selbst in Kunst verwandeln. Eine Explosion, wie sie diese Welt noch nie gesehen hat... eine, die Narben in diese Erde schlagen wird, wie nichts vergleichbares. Mit dieser finalen Kreation werde ich Akatsuki helfen, den ewigen Frieden zu schaffen... und diese Lakaien der Schlange werden sterben, un. Der Wirkungsbereich beträgt mehr als zehn Meilen. Ihr werdet mir nicht entkommen. Denn meine Kunst... ist eine Explosion!“
 

Die schwarze Kugel bekam etliche kleine Risse, aus denen bereits die immense Energie strahlte. Mit einem knackenden Geräusch zerbrach die kleine Sphäre. Binnen von Sekunden breitete sich ein gleißend heller Lichtkegel über das Gebiet aus. Alles was mit dem Licht in Berührung kam, fand augenblicklich den Tod und wurde restlos zu Staub und Asche pulverisiert. Im Radius von zehn Meilen wurde jegliches Leben ausnahmslos ausgelöscht. Das Ausmaß der Zerstörung sprengte im wahrsten Sinne des Wortes alle Grenzen. Der Lichtkegel ragte viele Kilometer in den Himmel hinein und spaltete selbst die dicken Wolken. Die einzigartige Form erinnerte stark an einen Menschen, der seine Arme gen Himmel streckt.
 

Durch diese finale Explosion hatte sich der Shinobi und Künstler Deidara selbst ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt, welches in den Bruchteil weniger Sekunden seine ganze Pracht entfaltete, bevor es wie eine Blume wieder verwelkte. Lediglich die Verwüstung des Landes würde noch von ihr zeugen. Dies war seine ultimative Kunst, die Perfektion von lebendiger Schönheit: Kyūkyoku Geijutsu; der Turm der Sonne.“
 

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Erschöpft rappelte sich Anko wieder hoch. Ihre Kleidung war durch den vorherigen Kampf stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf der Rückseite ihrer hellbraunen Jacke klafften zwei große Löcher; die Folge von der Benutzung des zweiten Levels vom Juin, durch welches ihr unter anderen ein großes paar Flügel gewachsen waren. Hätte sie das Fluchmal nicht im letzte Moment noch aktiviert, so wäre sie jetzt mit Sicherheit tot. Noch immer konnte sie kaum realisieren, was geschehen war. Es ging alles so unglaublich schnell. Obwohl ihr Gegner von Anfang an äußerst geschickt war und der Gruppe schwer zusetzte, gelang es ihnen, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Abgelenkt durch Asuma, Sai und ihr, schaffte es Shikaku, Sasuke mit seinem Kage Shibari no Jutsu zu fangen. Als der Uchiha bewegungsunfähig war, öffnete Gai sofort das siebte der acht inneren Tore, Kyōmon, und verwendete seine zweitstärkste Technik, Hirudora. Sie hatten extra diese Vorsichtsmaßnahme getroffen, um sicher zu gehen, dass sie Sasuke mit diesem einem Angriff definitiv töten. Doch selbst dieses extrem mächtige Jutsu schlug fehl, als ihr Gegner plötzlich von einer finsteren Knochenrüstung umgeben wurde, an welcher der Noon Tiger einfach wirkungslos abprallte. Danach war es quasi auch schon vorbei. Das linke Auge von Sasuke begann auf einmal zu bluten und anschließend schossen schwarze Flammen, wie aus dem Nichts, auf die perplexe Gruppe von Konoha Nins zu. In Sekundenschnelle hatte das widernatürliche Feuer sie erreicht und fraß sich ohne Erbarmen durch alles, was es berührte; egal ob Kleidung, Fleisch, Knochen, Metall, Stein... es verbrannte alles zu Asche.
 

Anko wusste nicht, wieso sie noch am Leben war. Von ihren Freunden waren nur noch die verkohlten und zur Unkenntlichkeit entstellten Leichname übrig. Der Boden war zum großen Teil völlig schwarz verbrannt. Wahrscheinlich hatte Sasuke schon wenige Momente nach Verwendung seiner Technik, das Jutsu wieder neutralisiert, um nicht den ganzen Wald abzufackeln. Dies war jedenfalls die Erklärung, welche Anko versuchte, sich einzureden. Und dennoch... dieser letzter Gesichtsausdruck und dieses überhebliche Grinsen, mit welchen er der Schwarzhaarigen direkt in die Augen sah, kurz bevor er verschwand... Nein; wen versuchte sie hier eigentlich was vorzumachen? Es war nicht ihr Glück oder das Juin gewesen, durch welches sie überlebt hatte, es war allein der grausamen Gnade Sasukes zu verdanken. Sie kannte diese Vorgehensweise: Es trug Orochimarus Handschrift. Solchen Leuten beschaffte es viel mehr perverse Befriedung, ihren Gegner mit dem Verlust ihrer Freunde leben und leiden zu sehen, anstatt ihnen die Erlösung des Todes zu geben.
 

Einzelne Tränen sammelten sich in ihren dunklen Augen und rollte langsam über die Wangen nach unten. Sie waren so dumm gewesen. Hatten sie wirklich geglaubt, Orochimaru Einhalt gebieten zu können? Waren sie wirklich so naiv gewesen und hatten ihre eigenen Fähigkeiten so überschätzt? Es war wohl nur die bittere Konsequenz, dass sie nun alle, bis auf sie selbst, tot waren.

Ein lauter Schrei entrann ihrer Kehle, während sie verzweifelt mit den Händen ihre Haare raufte. Sie hatte sich so viel vorgenommen... sie wäre bereit gewesen, für ihr Ziel zu sterben... doch sie hatte nichts erreicht. So wie früher, war sie nur eine überflüssige Kunoichi, die zu nichts zu gebrauchen war. Es quälte sie der Gedanke, dass Orochimaru sie damals nur aus diesen einem, Grund zurückgelassen hatte. Dies war in Wirklichkeit der wahre Beweggrund hinter ihren Handlungen gewesen. Sie wollte ihrem Lehrer, indem sie ihn besiegte, zeigen, dass sie nicht so schwach und nutzlos war, wie er dachte. Allerdings hatte sie wieder einmal versagt. Dadurch, dass er sich nicht einmal selbst um sie gekümmert hatte, sondern seinen zweiten Schüler diese Aufgabe überlassen hatte, zeigte ja deutlich, wie sehr er von ihrem Mangel an Stärke enttäuscht war. Sie war nichts weiter als ein einziger großer Fehlschlag... eine bedeutungslose Existenz.
 

Nachdem die Tränen allmählich versiegten, richtete sich Anko wieder auf und wischte sich mit ihrem Ärmel über das verschmierte Gesicht. Die Verzweiflung und Trauer verschwanden langsam und wurden ersetzt durch einen erschreckend gleichgültigen Ausdruck. Ihre Augen waren leer. Es war kein Glanz mehr in ihnen zu sehen, kein Anzeichen von Lebenswillen.

Ihr Körper brannte vor Schmerzen, als sie sich in Bewegung setzte, doch sie ignorierte das Gefühl einfach. Vielleicht realisierte sie ihn nicht einmal. Die Umgebung verschwamm. Sie blendete alles Störende aus. In ihrem Kopf war nur noch ein Gedanke vorhanden, an den sie sich jetzt klammerte.

Sie würde zeigen, dass ihre Existenz nicht ganz bedeutungslos gewesen ist... sie würde Orochimaru ihren Wert beweisen...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Erstaunt hielten die Soldaten des Regenreiches in ihrem lauten Jubel über den Sieg gegen das Reisreich inne, als sie in einigen Kilometer Entfernung den gewaltigen Lichtkegel erblickten, der sich hoch in den Himmel erstreckte. Sie wussten nicht, was sie von dem seltsamen Schauspiel halten sollten. Es war zwar so unnatürlich und unheimlich, allerdings mit einer atemberaubenden Schönheit zugleich, die sich nicht in Worte fassen ließ.

Ungläubig beobachteten auch die verbliebenen sieben Mitglieder von Akatsuki die zerstörerischen Auswirkungen der Explosion, welche ohne jegliche Zweifel durch Deidara verursacht worden sein musste. Anders konnten sie es sich jedenfalls nicht erklären, wer oder was sonst der Lage gewesen sein sollte, ein Explosion solchen Ausmaßes zu verursachen. Trotzdem... selbst für Deidaras Verhältnisse, war eine so große Detonation ungewöhnlich.
 

Vergeblich versuchte Pain, mittels seiner Telepathie, mit Deidara Kontakt aufzunehmen. Egal wie oft er nach ihm rief, es kam einfach keine Antwort. Es beunruhigte ihn.

Neben ihm landete Konan, die bei der Berührung des Bodens ihre Flügel aus Papier anwinkelte und ohne Umschweife sofort das Wort an den Leader richtete.

„Deidara ist tot...“ sprach sie mit ausgesprochen gefassten Ton. Obwohl sie keine Miene verzog, betrübte sie die Tatsache, dass in letzter Weile immer mehr von ihren Mitgliedern wegstarben.

„Also doch; so etwas hatte ich bereits befürchtet. Sein Tod ist wahrlich ein großer Verlust, aber jetzt ist nicht die Zeit zum Trauern.“ erwiderte Pain ruhig. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Was hast du noch gesehen?“

„Die Armee des Feuerreiches marschiert vom Südosten her auf Amegakure zu. Sie ist nicht mehr weit entfernt... zwanzig, maximal dreißig Minuten, bis sie die Schluchten durchquert und die große Ebene vor der Stadt erreicht haben.“

Pain nickte in Gedanken versunken. „Sie sind also schon so nahe... das ist schlecht. Ich hatte gehofft, dass wir mehr Zeit zwischen den beiden Angriffen haben würden, um uns zu erholen und neu zu sammeln... Wie auch immer. Wie groß ist ihre Truppenstärke?“

„Nun... weitaus geringer, als wir erwartet hatten. Oder um es richtig auszudrücken: Viel von ihrer ursprünglichen Stärke ist nicht mehr verblieben. Deidara hat mit seiner Selbstzerstörung fast das gesamte Heer ausgelöscht, sodass das Kräfteverhältnis jetzt relativ ausgeglichen sein sollte. Es sind wahrscheinlich zweihundert- bis dreihunderttausend Soldaten noch übrig; und das auch nur dank des Eingreifens von der Namekuji-hime. Ohne ihre Schutzbarriere, hätte Deidara wohl alle feindlichen Soldaten ausgelöscht.“ erklärte die Frau sachlich.

„Wir müssen Deidara wirklich dankbar sein. Ohne sein Opfer, würde es in diesem Krieg sehr viel schlechter für uns stehen. Das sich diese Frau jedoch auf die Seite von Orochimaru geschlagen hat... verwundert mich, um ehrlich zu sein. Dennoch... der Sieg ist nun zum Greifen nahe...“
 

Ohne eine Antwort seiner Freundin abzuwarten, formte Pain eine Reihe von Siegeln und aktivierte anschließend sein Telepathie Jutsu, mit welchen er allen Offizieren seines Heere den Befehl gab, ihre Abteilungen neu zu ordnen und sie anschließend nach Südosten zu bewegen, um den Feind dort, an dem Eingang zu den Schluchten, ein letztes Mal gegenüberzutreten. Es dauerte auch nicht lange, da waren überall auch schon die lauten Hörner zu hören, mit denen die Offizieren nun ihre Männer antrieben. Allein die Tatsache, dass Kami-sama zu ihnen gesprochen hatte, versetzte die Befehlshaber in eine geradezu euphorische Stimmung. Der feste Glaube an ihren Gott, trieb die Soldaten des Regenreiches voran.
 

Pain wollte sich soeben an die Spitze seiner Armee begeben, als eine plötzliche Information wie ein Blitz durch seine Gedanken fuhr und ihn überrascht aufschrecken ließ. Er warf einen düsteren Blick auf die Stadt von Amegakure.

Zögerlich folgte Konan seinen Blick. „Was ist los Nagato? Stimmt irgendetwas nicht?“ fragte sie mit wachsender Beunruhigung.

Es herrschte eine bedrückende Stille. Selbst die Geräusche der Umgebung schienen in diesem Moment wie ausgeblendet. Der Leader benötigte eine Weile, um die nächsten Schritte zu bedenken. Schließlich antwortete er mit seiner typisch ruhigen Art.

„Er ist hier...“

„...“
 

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Elegant landete Orochimaru auf der obersten Plattform eines hohen Turmes von Ame. Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Lippen breit, als seine schlangenhaften Augen über die feindliche Stadt schweiften. Er wollte gerade sein multiples Kuchiyose no Jutsu einsetzen und hatte bereits die ersten Fingerzeichen ausgeführt, als er amüsiert innehielt. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste er, dass er nicht mehr alleine war.
 

„Kukuku, du hast mich also schon entdeckt, Pain?“ stellte er die rhetorische Frage, bevor er sich langsam seinem Widersacher zuwendete. Sein Blick schweifte nach oben in die dunklen Himmel. „Ah, das hatte ich ja ganz vergessen... dein Trick mit dem Regen. Welch eine lästige Technik.“ fügte er hinzu, während er mit seiner ausgestreckten Hand die kühlen Tropfen auffing.

Der Träger des Rin'negans ließ sich nicht von den Worten der Schlange beeinflussen. „Es ist vorbei... Orochimaru. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dein Heer besiegt ist.“

Leise lachte der Sannin. „Haha, so selbstbewusst wie immer, nicht wahr? Aber ich muss schon zugeben, dass ich nicht gedacht hätte, dass sich Deidara selbst in die Luft sprengen würde und somit eine solch verheerende Schneise durch meine Armee ziehen würde. Durch diese Ausgeglichenheit nun, wird das Spiel jedoch erst richtig interessant, oder meinst du nicht?

„Spiel?“ wiederholte Pain ein wenig ungläubig. „Du denkst, dies sei ein Spiel?! Wir sprechen hier über Krieg. Solltest nicht gerade jemand wie du wissen, was dies zu bedeuten hat?“

„Ah, ich weiß, auf was du hinaus willst. Diese Diskussion bringt allerdings nichts. Ich habe Akatsuki schließlich nicht ohne Grund verlassen. Unsere Anschauungen von Frieden sind einfach zu verschieden.“ erwiderte der Hokage nun mit einer ernsteren Stimme.

„Da sprichst du ausnahmsweise mal die Wahrheit. Und das ist auch der Grund, warum ich dir deinen Verrat nicht verzeihen kann.“

„Nun, wollen wir es also zu Ende bringen? Du weißt genauso gut wie ich, dass solange nicht einer von uns beiden stirbt, der Krieg nicht aufhören wird.“
 

Ungewöhnlicherweise seufzte der jüngere Mann bei dieser Äußerung.

Die Wolken, welche wie ein Vorhang über Amegakure lagen, teilten sich plötzlich und ließen die Strahlen der Morgensonne auf die Stadt fallen, welche in ein mildes Licht getaucht wurde. Allmählich versiegte auch der Regen, als Pain sein Jutsu auflöste.

„Du scheinst es wohl wirklich nicht zu verstehen?“ fragte er den Hebi leise.

„Huh, ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen.“ entgegnete Orochimaru mit spöttischer Tonlage.

„'Solange nicht einer von uns beiden stirbt, wird der Krieg nicht enden', hattest du soeben gesagt, doch das stimmt so nicht. Durch deinen Tod wird dieser Krieg enden... doch nicht durch meinen. Denn im Gegensatz zu dir, reicht es nicht, wenn du nur mich tötest. Du kämpfst hier nämlich nicht gegen mich...“
 

Bevor er zu Ende gesprochen hatte, erschienen von dem einem auf den anderen Moment die schemenhaften Figuren insgesamt acht weiteren Leuten, welche den Sannin nun in einem Kreis einschlossen.

„...sondern gegen Akatsuki.“ beendete der Leader seinen Satz.

Interessiert musterte Orochimaru die Neuankömmlinge. Das Grinsen auf seinen Gesicht wurde breiter und verlieh dem Mann mehr denn je das Aussehen einer Schlange.

„Kukuku, wie nostalgisch. So viele bekannte Gesichter. Kakuzu, Konan, Kisame. Naruto und das Hyōton Mädchen. Ja selbst sogar Obito und Kakashi.“ Sein Blick fiel auf die letzte Person. „Und wenn das nicht mein alter guter Freund Jiraiya ist. Da kommen wirklich Erinnerungen hoch.“ sagte er und seufzte demonstrativ.

Der weißhaarige Eremit bedachte seinen ehemaligen Teamkameraden mit einem langen, unergründlichen Blick.

„Orochimaru... es tut mir wirklich Leid, dass es so weit kommen musste. Ich hatte bis zum Ende gehofft, dich noch irgendwie retten zu können, aber deine Taten sind einfach zu schlimm, um dir jetzt noch vergeben zu können.“ sprach er schließlich.

„Ist das so, huh?“ erwiderte Orochimaru kühl.
 

Jetzt war es wieder Pain, der das Wort erhob.

„Wie bereits gesagt: Es ist vorbei. Wir haben dich umzingelt; du hast keine Möglichkeit mehr zum fliehen.“

Der Hebi zog seine Augenbrauen hoch und machte einen verwunderten Gesichtsausdruck.

„Fliehen, huh? Wie kommst du denn darauf, Nagato?“

Man konnte beobachten, wie bei Konan leicht das linke Auge zuckte. Sie konnte diesen Mann noch nie leiden. Der Gedanke, dass jemand wie er, Pain bei seinem richtigen Namen nannte, machte sie aus irgendeinen Grund wütend. Doch bevor sie unternehmen konnte, gab der Leader seine Antwort.

„Bist du wirklich so töricht um zu glauben, du hättest gegen uns alle eine Chance? Du warst mal Teil unserer Organisation; du solltest also wissen, dass jedes einzelne Mitglied über enorme Fähigkeiten verfügt.“

„Kukuku, aber aber. Gerade eben sagtest du noch, als ehemaliges Akatsuki Mitglied sollte ich über eure Stärke und Fähigkeiten Bescheid wissen. Aber gilt das selbe nicht auch für dich? Dachtest du wirklich, ich würde hierher kommen, ohne ein Ass in meinem Ärmel? Du enttäuschst mich, Nagato.“

Die Augen des Uzumakis verengten sich. „Du bluffst.“

„Ach wirklich?“ fragte der Hokage mit sarkastischen Unterton. Schließlich schüttelte er seufzend mit dem Kopf. „Nun, dann wollen wir dich mal vom Gegenteil überzeugen.“

Ehe einer der Akatsuki reagieren konnte, schlug Orochimaru seine beiden Handflächen auf Gesichtshöhe gegeneinader.

„Kuchiyose Edo Tensei!“
 

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Fortsetzung folgt...
 

Nachwort: Ja, wieder nen Cliffhanger. Könnt ja mal raten, wen Orochimaru wohl beschwören wird. Mich würde nämlich mal interessieren, was ihr so denkt (obwohl ich nicht damit rechne, dass irgendjemand zu 100% richtig liegen wird :p)

Confrontation – Fifth Act: Heroes of The Sharingan

Author's Note:

Ja, man will es kaum glauben, aber ich lebe noch. Ich habe dieses Jahr mein Abi erfolgreich bestanden und bin somit mit meiner grundlegenden Schulausbildung fertig. Ich hoffe, dass mir dadurch wieder mehr Zeit bleibt, um an meinen alten FFs zu schreiben. Versprechen kann ich allerdings nichts, da ich neben meinem sozialen Leben ja noch andere Hobbys habe, welche, leider Gottes, ebenfalls immer sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Manche würden mich wohl als ein wenig verrückt abstempeln, wenn sie wüssten, dass ich beispielsweise 11teilige Romanreihen lese, wobei jedes Buch mindestens 1k Seiten hat, ich englische Fanfictions lese (die letzte, welche mir schlaflose Nächte bereitet hatte, besaß nur 110 Kapitel und ist 550k Wörter lang oO) oder ich doch letztens tatsächlich für meinen gammeligen WoW Char den Erfolg "Rande des Wahnsinns" gemacht habe. Was ich damit sagen will: Alles was ich mache, dauert einfach immer ewig lange und es ist bisweilen ziemlich frustrierend. Aber ich möchte euch nicht weiter damit nerven.
 

So, kommen wir jetzt zu einigen Kommentaren (natürlich ein großes Danke an alle, die ein Review geschrieben haben).

@red_moon91: Ja, mit Bleach hast du natürlich vollkommen recht. Allerdings hatte ich ein paar andere Szenen im Sinn, als ich das Chapter geschrieben habe. Die erste war der Angriff von Haku mit der Sichel von ihren Schwert. Das ist aus Toushirous Kampf gegen Gin im Soul Society Arc (der meiner Meinung immer noch der beste Arc war^^). Die zweite Szene war ein Zitat von Sosuke Aizen, nämlich das über Distanz. Und die letzte Szene war natürlich der Spezialangriff von Toushirou. Tatsächlich habe ich bei Kabutos Angriff gar nicht an Bleach gedacht gehabt, sondern mich an nen Videospiel von Naruto orientiert, in welchen er genau dieses Jutsu einsetzt.

@FireRabbit: Danke für dein großes Lob, auch wenn ich es abweisen muss. Ich bin selbstkritisch genug, um beurteilen zu können, dass es FFs gibt, die sehr sehr viel besser sind als meine. Aber trotzdem Danke. Über die Rechtschreibfehler entschuldige ich mich aufrichtig. Immer wenn ich denke, ich habe alle Fehler ausgemerzt, stolpere ich irgendwann beim "nochmal Lesen" wieder über etliche Fehler... und es ist frustrierend. Kannst du mir bitte die Logikfehler in Hakus Vergangenheit nennen, welche du entdeckt hast? Ich würde diese nämlich dann gerne korrigieren bzw die Stellen so umschreiben, dass es keine Missverständnisse gibt. Du hast mit vielen deiner Vermutungen recht, wie du beim Lesen dann feststellen wirst. Ich muss leider sagen, dass ich an Zabuza gar nicht gedacht habe. Er wäre wirklich gut gewesen, um gegen Kisame zu kämpfen (oder Haku, aber für sie hatte ich eh andere Pläne).
 

So, jetzt aber genug der vielen Worte. Ich wünsche euch viel Spaß beim. Kritik etc ist wie immer gerne gesehen.
 

Confrontation – Fifth Act: Heroes of The Sharingan
 

Laut hallte die kräftige Stimme Orochimarus über die hohen Gebäude der Stadt, als er die unheiligste seiner Techniken ankündigte.

„Kuchiyose: Edo Tensei“
 

Bevor irgendeiner der Anwesenden auch nur die Möglichkeit hatte zu reagieren, stiegen rings um den Hebi insgesamt sechs hölzerne Särge aus dem nassen Stein des Daches empor. Argwöhnisch beobachteten die Akatsuki das unheilverkündende Schauspiel. Langsam öffneten sich die Deckel der Särge, doch bevor das Geheimnis ihres Inhaltes gelüftet wurde, explodierte plötzlich eine Rauchbombe auf dem Plateau und verdeckte somit jegliche Sicht. Beinahe augenblicklich darauf sprangen sieben Personen aus dem dunkelgrauen Rauch heraus und verteilten sich in alle Himmelsrichtungen, um die Aufmerksamkeit von Orochimaru abzulenken.
 

Ohne zu Zögern, gab Pain per Telepathie die stumme Anweisung, Orochimaru und seine neuen Streiter zu verfolgen. Natürlich war dem Leader klar, welchen Plan der Sannin im Sinn hatte: Er zwang sie, sich aufzuteilen, um anschließend jeden in Einzelkämpfe zu verwickeln, damit sie ihren Vorteil der Überzahl nicht gegen ihn ausspielen konnten, ohne somit selbst zu riskieren, dass seine Beschwörungen die gesamte Stadt in Schutt und Asche legten. Obwohl ihm keine andere Wahl blieb, hatte Pain bei der ganzen Sache kein gutes Gewissen. Er hatte bereits von diesem verbotenen Jutsu gehört, welches vom Nidaime Hokage entwickelt wurde. Und die Tatsache, dass Orochimaru diese Technik nun verwendete, konnte einfach nichts gutes bedeuten. Ihm blieb jedoch keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Oberste Priorität war es jetzt, dem Hebi Einhalt zu gebieten und diesem Krieg endlich ein Ende zusetzen. Dennoch hatte er ein mulmiges Gefühl im Magen, als er an Konans Seite die vermummte Gestalt vor ihm verfolgte...
 

~~Kämpfe und Geschehnisse laufen gleichzeitig ab~~
 

In einer Geschwindigkeit, welcher das Auge eines normalen Menschens kaum folgen konnte, sprang ein unkenntlicher Ninja über die Dächer von Amegakure. Trotz des unglaublichen Tempos, blieb Kakuzu dicht an den Fersen des feindlichen Kämpfers. Die Verfolgungsjagd dauerte lediglich ein paar Minuten an, ehe der fremde Shinobi urplötzlich auf einem niedrigen Gebäude am Rande Stadt innehielt.
 

„Ich hatte mich schon gefragt, wie lange du noch vorhattest, davonzurennen...“ sprach Kakuzu. Seine Stimme war so ruhig wie immer und doch steckte in ihr eine gewisse... Kälte.

„Hm, dieser Ort ist gut... somit wird wenigstens nicht allzu viel von dieser Stadt zerstört.“ flüsterte der vermummte Mann, ehe er sich zu seinem Verfolger umdrehte. „Du lebst also immer noch, Kakuzu.“ stelle er ein wenig überrascht fest. Kurz darauf ließ er seine Verkleidung fallen und offenbarte seine edlen Gesichtszügen. Langes schwarzes Haar fiel über seinen Rücken. Eine Rüstung aus roten Metallplatten bedeckte seinem Überkörper und Teile seiner Oberschenkel.

„Hashirama...“ sprach der Akatsuki leise, als er den Shodaime Hokage betrachtete. „Ich sollte Orochimaru wohl dankbar sein. Wegen ihm habe ich die Möglichkeit, nochmals gegen dich kämpfen zu können.“

„Huh? Sag bloß, du bist immer noch auf eine Revanche aus. Wie viele Jahre ist es jetzt her? 50, 60 Jahre?“

„104 Jahre Jahre, um genau zu sein.“ entgegnete Kakuzu nüchtern, ohne auch nur eine Sekunde lang seine grünen Augen von Hashirama abzuwenden.

Der Hokage kratzte sich nachdenklich den Kopf. „Wow, schon über ein ganzes Säkulum ist seit damals vergangen? Dann bist du ja mittlerweile ein ziemlich alter Sack.“ stellte der Mann ganz nonchalant fest.

„Alter ist für mich ohne Bedeutung, wie du sehr wohl wissen solltest, Hashirama.“

„Hm, ich habe dich ein wenig temperamentvoller in Erinnerung. Aber nach so langer Zeit ist das wohl nicht verwunderlich, oder? Dennoch betrübt es mich zu wissen, dass in dieser Welt immer noch so viel Krieg und Chaos herrscht. Anscheinend hatte mein Bruder und Saru wohl auch nicht mehr Erfolg als ich.“

„Solange es Hass gibt, wird es auch Krieg geben. Und wir Ninjas sind die Werkzeuge dieses Hasses.“ erklärte der Akatsuki düster. „Ich lebe bereits über ein Jahrhundert lang in dieser Welt. Ich habe jeden der bisherigen Ninjakrieg mit angesehen... und immer ging es lediglich um dasselbe: Macht. Ich hatte dich damals gewarnt, doch du wolltest nicht auf mich hören. Letzten Endes ist es jedoch so gekommen, wie ich es befürchtet habe. Die Jinchūriki, welche du durch die Versiegelung der Bijūs geschaffen hattest, haben nicht dafür gesorgt, dass die ständigen Kämpfe ein Ende fanden. Stattdessen wurden sie der Grund, wieso sich die Menschen weiterhin bekriegten. Macht. Alles läuft darauf hinaus. Sie ist der Katalysator für all das Leid in dieser Welt.“

Ein bitteres Lächeln stahl sich auf die Lippen des ersten Hokage. „Tja, was geschehen ist, ist geschehen... ich kann es jetzt nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn ich wollte. Das einzige, was mir übrig bleibt, ist in die neue Generation zu vertrauen... Sag mir Kakuzu, könntest du mir einen Gefallen tun?“

Die Augenbrauen des Nukenins verengten sich argwöhnisch. „...Welchen?“ erwiderte der Mann nach kurzen Zögern.

Hashirama lächelte. „Besiege mich.“

„Genau das hatte ich auch vor.“ antwortete Kakuzu ruhig, ehe er die Knöpfe seines Mantels öffnete und das dunkle Kleidungsstück neben sich auf den Boden warf. Das schwarze T-Shirt offenbarte die unzähligen Narben, welche sich über seine Arme zogen.

„Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann mal einer Meinung mit dir sein würde, allerdings hast du Recht... Wir müssen auf die neue Generation vertrauen.“ sagte der Akatsuki, als seine Gedanken zu Pain und Naruto schweiften. Er lebte schon so lange, doch jetzt war er der Überzeugung, endlich diejenigen getroffen zu haben, welche diese Welt wirklich verändern konnten. Vielleicht... vielleicht war dies nun der Moment, wo er endlich mit seinem Leben abschließen könnte.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, öffnete er die Nähte auf seinen Rücken und befreite seine vier Element Monster, welche sich sogleich auf Hashirama stürzten... und die Geschichte wiederholte sich, als die beiden Männer, wie zwei Naturgewalten, abermals im Kampf gegenübertraten.
 

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„Haha, dieser elende Orochimaru. Hätte nicht gedacht, dass der Scheißkerl diese Technik drauf hat. Ich dachte immer, sie wäre nur ein Ammenmärchen.“ lachte Kisame amüsiert, während ein breites Grinsen seine spitzen Haifischzähne entblößten.

„Edo Tensei...“ flüsterte sein Gegenüber die Worte des Kinjutsus nachdenklich. „Welch Ironie, dass ausgerechnet ich durch diese Technik beschworen werden... durch meine eigene Technik.“
 

Das Grinsen des Akatsukis wuchs, als er seinen Feind betrachtete. Alles an diesem Mann war außergewöhnlich. Die grauen stacheligen Haare. Sein markantes Gesicht, das von einer Art Maske, auf der das Zeichen von Konohagakure eingraviert war, umrahmt wurde. Die rote Kriegsbemalung über dem Kinn und den beiden Wangen. Und schließlich die harten, karmesinen Augen. Ja, dies war ein Mann voller Edelmut, voller Macht... ein würdiger Gegner, um seine eigenen Grenzen zu testen, urteilte Kisame schließlich.
 

„Oh, stimmt ja... angeblich soll ja der Nidaime von Konoha über solch eine Technik verfügt haben. Anscheinend waren die Gerüchte wohl wahr, eh?“

Langsam wendete Tobirama seinen Blick auf den Fischmenschen. Seine Augen zeigten nicht die geringste Gefühlsregung, blieben jedoch an dem großen Schwert auf Kisames Rücken hängen.

„Wie ich sehe, hat Saya-san jemanden gefunden, der seinen Willen geerbt hat.“ sprach er schließlich mit ruhiger Stimme.

„Ihr kennt meinen Mentor? Noch eine Überraschung mehr. Ich sollte es wohl als eine Ehre ansehen, meine Kräfte mit dem legendären zweiten Hokage messen zu dürfen.“ kicherte Kisame, voller Vorfreude auf den kommenden Kampf. Er brennte gerade zu darauf, zu sehen, ob die Geschichten rund um den Nidaime wahr seien.

„Saya-san war stets ein ebenbürtiger Gegner. Ich habe ihn sehr respektiert. Auch wenn es mir widerstrebt, gegen den Schüler meines alten Rivalen und Freundes vorzugehen, bleibt mir keine andere Wahl; ich bin nicht länger Herr über meine Sinne. Es tut mir Leid.“

„Kein Grund, sich zu entschuldigen. Schließlich trifft die Schuld Orochimaru , nich?“

„Orochimaru...“ wiederholte der grauhaarige Mann leise. „Ich kenne zwar weder dich, noch deine Verbündeten, noch den Grund für diesen Krieg... doch ihr müsst diesen Mann aufhalten. Edo Tensei ist zu mächtig, dass sie ein Mensch beherrschen dürfte. Es war der größte Fehler meines Lebens, diese Technik überhaupt erst entwickelt zu haben. Die Macht über Leben und Tod sind Kami-sama allein vorenthalten. Also... sorg dafür, dass du mich besiegst, hast du gehört?“

„Haha, darauf kannst du dich verlassen.“

Lässig befreite Kisame sein Schwert aus der Halterung auf sein Rücken. „So, genug jetzt mit dem chit-chat; jetzt wird gekämpft. Zeig mir, was du drauf hast, Nidaime Hokage!“
 

Mit einem lauten Kampfschrei, stürzte sich das Monster des versteckten Nebels auf seinen Gegner.
 

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„Kakashi-san, Obito-san.“ sagte Itachi ruhig die Namen der beiden Männer, welche ihm gegenüberstanden.

„Es ist lange her... seit dieser einen Nacht damals, vor über zehn Jahren.“ stellte der Grauhaarige Copy Nin mit unergründlicher Stimme fest.

„Eine lange Zeit, in der Tat.“ bestätigte der einstige Akatuski nüchtern.

„Und in Anbetracht der Tatsache, dass du von Orochimaru wieder zum Leben erweckt wurdest, muss ich davon ausgehen, dass Sasuke sein Ziel erreicht hat?“ sprach Kakashi mit fragendem Unterton.

„Es scheint so... ihr wart ihm wohl wirklich ein sehr guter Lehrer, Kakashi-san.“

Der Angesprochene zog die Augenbraue seines normalen Auges nach oben. „Ich fasse dies als ein Kompliment auf, wenn es als ein solches gemeint war.“ Der Konoha Nin seufzte tief, bevor er fortfuhr. „Jetzt jedoch eine andere Frage: Warum hast du Naruto damals mit dir genommen? Was waren deine Beweggründe?“

Itachi schaute den älteren Mann ein wenig überrascht an. „Meine Beweggründe? Dies ist ein seltsame Frage, vor allem für jemanden euren Intellektes. Braucht es wirklich einen Grund, um jemanden zu helfen?“

„Helfen? Du hast den gesamten Uchiha Clan, deine eigene Familie, in einem einzigen Blutbad ausgelöscht und sprichst nun davon, dass du einem siebenjährigen Kind helfen wolltest, indem du es aus dem Dorf, seiner Heimat, fortnahmst?“

Die Augen von Itachi verengten sich bei diesen Worten gefährlich. Seine Stimme klang plötzlich viel kälter und bedrohlicher. „Der Uchiha Clan hat bekommen, was er verdient hatte. Und was Naruto-kun anbelangt... Konoha war niemals seine Heimat. Und das weißt du, genau so gut wie ich, Kakashi-san. Wem willst du also etwas vor machen? Dir selbst vielleicht?“

„I-Ich...“ begann der Grauhaarige, doch ihm fehlten die richtigen Worte, um etwas auf die Frage zu erwidern. Verbittert biss er sich hinter seiner Maske auf die Unterlippe. Er wollte es sich nicht eingestehen, dass Itachi Recht haben könnte.

„Ganz Konoha, ja das gesamte Feuerreich, egal ob einfacher Bürger, Ninja oder Adliger... jeder hatte Naruto-kun dafür verachtete, was in ihm gefangen war. Schlimmer noch: er wurde misshandelt und verprügelt, tagein, tagaus. Und warum? Weil Minato-sama den Fuchs in seinen eigenen Sohn versiegelt hatte, um das Dorf zu retten. Die Leute haben nicht nur seinen letzten Wunsch mit Füßen getreten, sie haben auch auf das große Opfer von ihm selbst und das seines Kindes gespuckt. Niemand hatte ihm jemals geholfen oder gezeigt, was Liebe bedeutet. Er hatte weder Familie, Freunde, Hoffnung, noch eine Zukunft in Konoha. Willst du, Kakashi-san, wirklich meine Taten in Frage stellen? Wenn überhaupt, dann sollte ich mich fragen, weshalb du Naruto-kun nie geholfen hattest. War Minato-sama etwa ein solch schlechter Lehrer, dass dir der Sohn deines Mentors so egal war?“
 

Schweigen... Der Weiße Reißzahn senkte schuldbewusst den Kopf. Er hatte Recht... Itachi hatte vollkommen Recht... mit allem. Kakashi war nicht sauer über die harten Worte... sondern darüber, dass sie stimmten. Manchmal konnte eine Lüge einen Menschen tief verletzen... doch nichts war so hart, so gnadenlos, wie die blanke Wahrheit. Einer Wahrheit, vor der Kakashi stets die Augen verschlossen hatte.

Er war wütend auf sich selbst. Warum? Wieso hatte er Minatos Sohn nie geholfen? Was war nur mit ihm los gewesen? Er kannte die Antwort nicht. Alles was blieb, war die Schuld. Die Schuld, nicht gehandelt zu haben, als er die Chance dazu hatte... als Naruto ihn am meisten gebraucht hatte. Er hatte nicht nur Minato, sondern auch seinen eigenen Nindo verraten... er war nichts als Abschaum.
 

Plötzlich spürte der Grauhaarige den mäßigen Druck einer Hand auf seiner Schulter. Allmählich blickte er zu Obito, welcher ihm mit einem Lächeln anschaute.

„Mach dir jetzt keine Sorgen darüber Kakashi. Wir alle begehen Fehler. Ich kann davon ein Lied singen, haha“ lachte der Uchiha leise. „Viel wichtiger ist es jedoch, aus seinen Fehlern zu lernen. Das haben du und Minato-sensei mir beigebracht. Mir ist klar, dass du dir selbst die Schuld für das Geschehene gibst, aber dafür ist jetzt nicht die Zeit. Als Ninja solltest du das wissen. Nachdem wir diesen dämlichen Krieg beendet haben, wirst du noch genug Möglichkeiten haben, dich mit Naruto auszusprechen. Aber vorher müssen wir noch Itachi in den Arsch treten – nichts für ungut Itachi – Also hör jetzt auf, einen auf Emo zu machen; das passt nicht zu dir.“
 

Erstaunt starrte Kakashi seinen Jugendfreund an. Langsam schlich sich ein Lächeln auf seine verdeckten Lippen, als er den wild entschlossenen Ausdruck in den Augen des Schwarzhaarigen sah. Die Jahre mochten aus dem vorlauten Genin zwar einen erwachsenen Mann gemacht haben, doch im Inneren blieb Obito immer noch derselbe. Es war auf eine seltsame Art und Weise beruhigend, dies zu sehen, und es schenkte ihm neuen Mut.
 

„Obito...“ sagte er leise. „Danke. Ohne dich, hätte ich wohl meinen Kampfgeist verloren.“ Nun wand er sich wieder an Itachi, welcher immer noch ruhig an seinen Platz stand und die zwei Ninjas beobachtete. „Es tut mir Leid Itachi, dass ich Naruto nicht geholfen habe und das ich dich in Frage gestellt habe. Dennoch... auch wenn du sein ehemaliger Sensei und wohl engster Freund warst, so bist du nun ein Feind, der unser aller Ziel gefährdet. Aus diesem Grund müssen wir dich eliminieren.“

Obito lachte laut. „Haha, so ist es richtig. Das ist der Kakashi, den ich kenne.“

„... Ja, das müsst ihr; wenn ihr diesen Krieg beenden und Orochimaru Einhalt gebieten wollt, dann müsst ihr mich töten. In meinem momentanen Zustand bin ich lediglich eine seiner Marionetten. Ich bin froh, dass ihr mich zu zweit bekämpfen wollt... denn so ist die Wahrscheinlichkeit meiner Niederlage größer, Kakashi-san, Obito-san. Dennoch fürchte ich, dass es alles andere als Leicht für euch werden wird. Ich hoffe, ihr besiegt mich, bevor Naruto-kun mich in diesen Zustand sehen muss.“
 

Ehe noch ein weiteres Wort gesprochen werden konnte, flog Itachi durch eine Reihe von Fingerzeichen und erschuf mittels Katon Gōkakyū no Jutsu einen gewaltigen Feuerball, der sich seinen Weg zu den zwei verbündeten Ninjas bahnte und alles dazwischen zu Asche verbrannte. Trotz der plötzlichen Attacke, wichen die beiden Männer mühelos der Technik aus und gingen selbst zum Angriff über. Schnell befreite Kakashi sein berühmtes Tantō aus der Scheide, um welches sich sofort das charakteristische weiße Chakra bildete, für welches er den Spitznamen seines Vaters geerbt hatte. Mit einem rapiden Streich zerschnitt die Klinge laut sirrend die Luft, mit der Absicht, Itachi das Haupt vom Hals zu trennen. Aufgrund seines eigenen Sharingans, war es dem ehemaligen Akatsuki jedoch kein Problem, die Attacke vorherzusehen und mit einem hohen Sprung auszuweichen. Sofort als seine Füße den festen Untergrund verlassen hatten, erschien bereits Obito vor ihm. Ein breites Grinsen, welches nur so vor Kampfeslust strotzte, war auf seinem Gesicht abzulesen. Helle Flammen loderten ungezüngelt um seine rechte Faust, als er seinem Clan Mitglied einen kräftigen Schlag gegen den Brustkorb versetzte, durch welchen dieser unsanft zurück auf die Erde geschleudert wurde. Noch bevor er auf den harten Boden einschlug, vollführte Itachi ein Drehung in der Luft und landete somit sicher auf seinen Beinen, nur um darauffolgenden Augenblick gleich wieder der weiß schimmernden Klinge des Hatake ausweichen zu müsse.

Obwohl er jeglichen Schwerthieben des Copy Nins umgehen konnte, brachte Itachi die Geschwindigkeit und Präzision, mit welcher sich sein Gegner und dessen Klinge bewegte, doch einigermaßen ins Schwitzen; und das trotz des Sharingan. Aber vielleicht lag dies auch lediglich daran, dass seine beiden Kontrahenten ebenfalls über jeweils eines der einzigartigen Augen verfügten.
 

Flink wie ein Wiesel, duckte sich Itachi unter dem scharfen Tantōs hinweg, als er aus dem Augenwinkel heraus beobachtete, wie Obito bereits wieder zum Angriff ansetzte. Gerade noch rechtzeitig schaffte er es, der Feuerfaust auszuweichen, welche krachend auf den Boden einschlug und einen kleinen Krater aus verbrannter Erde hinterließ. Ohne eine Pause zu machen, setzte der ältere Uchiha sofort seinen Angriff fort. Um seine andere Hand loderten nun ebenfalls hungrige Flammen, welche nur darauf gierten, sich durch das zarte Fleisch ihres Feindes zu fressen. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze bewegte Itachi seinen gelenkigen Körper und wich mithilfe seiner fehlerlosen Beinarbeit gekonnt allen Schlägen seines Gegner aus. Ein gezielter Tritt in die Magengrube schleuderte Obito durch die Wand eines naheliegenden Gebäudes. Doch Itachi blieb keine Zeit zum Verschnaufen, als er wieder mal dem scharfen Tantō des Hatake ausweichen musste. Er spürte, wie die durch Chakra verlängerte Klinge leicht seine Wange streifte und einen feinen Schnitt hinterließ, aus welchen ein Rinnsal dicken Blutes floss. Bevor Kakashi ein weiteres mal zum Streich ausholen konnte, packte Itachi mit festen Griff das Handgelenk seines Gegners und verstärkte den Druck, damit dieser gezwungen wäre, die Waffe fallen zu lassen. Doch der Copy Nin tat Itachi diesen Gefallen nicht. Obwohl der Schmerz im rechten Handgelenk beinahe unerträglich war, weigerte er sich, sein Familienerbstück aufzugeben. Den Schmerz verdrängend, sammelte er sein Chakra in der linken Hand. Langsam verdichtete sich die Energie und begann zu zirkulieren. Eine blaue Sphäre purer Energie manifestierte sich in Kakashis Hand, gefolgt von unzähligen kleinen Blitzen, welche wild umher zuckten und die Luft zum Knistern brachten. Ein Schattendoppelgänger brach nahezu zeitgleich aus der Erde hinter Itachi und hielt sofort dessen Fußgelenke in einer eisernen Umklammerung
 

„Raiton: Sabaki no Ikazuchi “ flüsterte Kakashi den Namen seines Jutsu und ließ simultan dazu seine linke Hand nach vorne schnellen. Sofort lockerte Itachi seinen Griff und versuchte, der Attacke noch auszuweichen; doch es war bereits zu spät. Aufgrund der Immobilität seiner Beine sowie der geringen Distanz zwischen ihm und dem Grauhaarigen, glich der Angriff einem point-blank shot. In der letzten Sekunde schaffte es der Uchiha noch, etwas in die Hocke zu gehen, um einen fatalen Stoß, welcher sein Herz zerstört hätte, zu vermeiden. Nichts desto trotz durchstach die Hand seines Gegners stattdessen Itachis linke Schulter und im selben Augenblick brach der Himmel auf und ein gleißender Blitz krachte genau an der Stelle ein, an der Itachi stand.
 

Nachdem Kakashi seine Technik vollführt hatte, wurde er von der erzeugten Schockwelle meterweit zurückgeschleudert. Itachi schnaufte schwer, während er auf die Knie ging und sich mit der rechten Hand die verheerende Wunde hielt. Seine gesamter linker Arm, samt Teile der Schulter, waren im Licht des gnadenlosen Stromschlags zu Staub pulverisiert. Die Energie der elektrischen Entladung durchströmte seinen Körper und ließen jede Zelle und jeden Muskel seines Körpers unerträglich schmerzen. Es raubte ihm förmlich die Luft, als er sich zwang, wieder auf die Bein zukommen. Das einzige gute in dieser Situation war, dass durch den Strom die verursachte Wunde völlig ausgebrannt war und deshalb nicht blutete. Er konnte nur schlussfolgern, was ein Angriff solchen Ausmaßes für einen Rückstoß gegen den Anwender selbst haben musste.
 

Allmählich beruhigte sich Itachi wieder. Ein leichtes Lächeln umspielte, trotz seines denkbar miserablen Zustandes, seine Lippen. „Beeindruckend, Kakashi-san. Ihr habt die Technik eures Senseis, das Rasengan, mit eurem Blitzchakra kombiniert und sie somit perfektioniert.“ sprach der Uchiha anerkennend.

Kakashi wollte soeben antworten, als Obito wieder neben ihm erschien. Eine Platzwunde am Hinterkopf verursachte eine leichte Blutung, welche ihm sein schwarzes Haar mit der roten Flüssigkeit verklebte, ansonsten jedoch nicht weiter kritisch war.

„Sorry Kakashi, wenn ich mich einmische, aber Itachi ist noch nicht besiegt. Nachdem du solch eine Show abgeliefert hast, stehe ich ziemlich schlecht da, eh?“ sagte er mit einem Grinsen zu seinem Freund, bevor er sich an den verletzten Uchiha wandte. „Es tut mir Leid, so harsch zu sein, aber bei jemanden wie dir, wäre es einfach nur dumm, wenn ich mich zurückhalten würde.“
 

Gleich nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, flog er durch eine Reihe von Fingerzeichen und schlug zum Abschluss seine beiden Fäuste zusammen.

„Katon: Ennetsu Jigoku“ rief der Akatsuki laut und fast augenblicklich brachen aus dem Boden rund um Itachi insgesamt sieben Feuersäulen aus dem Boden und bahnten sich ihren Weg in den Himmel. Die Temperatur in der Umgebung stieg plötzlich stark an und erhitzte die Luft, was das Atmen zur Qual machte. Keine paar Sekunden nachdem die Flammen erschienen waren, begannen die Säulen in einer Kreislinie zu rotieren und schlossen somit den Radius um Itachi immer enger, während das Feuer selbst immer breiter wurde, bis sich die sieben Säulen schließlich zu einer einzigen unüberwindbaren Wand aus Feuer verbunden hatten, in deren Inneren der Uchiha eingeschlossen wurde. Gnadenlos hielt Obito den jüngeren Uchiha in seinem Jutsu un gefangen und schloss letztendlich den Ring. Itachi wurde von einem gigantischen Flammenmeer verschluckt, aus dem es kein Entkommen gab. Die unbarmherzige Hitze des Purgatoriums verbrannte seinen Körper und ließ nichts als Asche zurück... jedenfalls wäre dies der Fall gewesen, wenn sich das Rot der Flammen nicht plötzlich schwarz gefärbt hätte. In wenigen Sekunden hatte das schwarze Feuer das rote völlig verzehrt und somit unschädlich gemacht.
 

Nachdem das Feuer verschwunden war, wurde wieder die Sicht auf Itachi deutlich. Der Mann war auf ein Bein gekniet und verdeckte sich mit der verbleibenden Hand sein linkes Augen, während das rechte weit aufgerissen war. Blut lief aus der Augenhöhle die Wange hinab und hinterließ eine eine feine Spur. Die Tomoe in seinem Auge hatten sich zu einem markanten Muster verbunden; das legendäre Mangekyō Sharingan.
 

Obito atmete schwer von der Erschöpfung, welche ihm die Verwendung seiner Technik gekostet hatte. „Verdammt. Obwohl du eigentlich schon tot bist, kannst du immer noch das Mangekyō Sharingan verwenden?! Hätte ich dies gewusst, dann hätte ich mir viel Kraft sparen können, schließlich ist dein Amaterasu jedem Katon Jutsu überlegen und sogar in der Lage, normales Feuer zu verzehren.“

„Das ist gar nicht gut, Obito.“ bemerkte Kakashi, während er besorgt die neue Entwicklung der Geschehnisse beobachtete. Er hatte bereits von dieser Technik gehört... sie jedoch aus nächster Nähe zu erleben, war etwas völlig anderes. Wenn er es mit einem Wort beschreiben müsste, so wäre 'ehrfurchtgebietend' wohl ziemlich passend.

Sein Partner schnaubte lediglich. „Tze, nur weil Itachi das Amaterasu einsetzt, bedeutet das noch lange nicht, dass wir verloren haben. Jedes Jutsu hat seine Schwachstellen. Und dies hier wird eindeutig ein Kampf, in der Geschwindigkeit entscheidet.“

Der ehemalige Akatsuki hatte sich mittlerweile wieder erhoben und starrte seine beiden Kontrahenten müde an. „Es tut mir Leid... ich habe die ganze Zeit über versucht, es zurückzuhalten. Am Ende jedoch, hat mir mein Körper nicht mehr gehorcht. Nun da ich das Mangekyō Sharingan verwende, müsst ihr euch noch mehr anstrengen... doch ich weiß, dass ihr es schaffen könnt, denn auch ihr verfügt über das Sharingan.“
 

Abermals ohne Vorwarnung, griff Itachi mit seinem Amaterasu an. In den Bruchteil von Sekunden erschienen die schwarzen Flammen vor Kakashi und Obito. Jeder normale Ninja hätte diesem Angriff nicht mehr ausweichen können, denn dies war, neben der offensichtlichen Offensivkraft, Amaterasus eigentliche Stärke: Es war unausweichbar... nun, für jeden normalen Ninja zumindest. Doch dies traf auf Kakashi und Obito nicht zu. Ohne Zeit mit langen Überlegungen zu verschwenden, benutzten die beiden ihr Raum-Zeit Jutsu und teleportierten sich aus der Gefahrenzone.
 

Ein wenig überrascht, hielt Itachi in seinem Angriff inne und beobachtete, wie seine beiden Kontrahenten wie vom Erdboden verschwanden und in dem Bruchteil von Sekunden an einer anderen Stelle wieder erschienen.

„Erstaunlich... Dies ist das legendäre Jutsu von Minato-sama, welches ihm dem Titel 'Konhas Yellow Flash' bescherte.“ stellte er mit aufrichtig interessierten Ton fest.

Weder Kakashi, noch Obito erwiderten etwas auf die Bemerkung des einstigen Akatsukis, sondern konzentrierten sich ganz auf das Kampfgeschehen. Sie wussten beide, ein Fehler, eine falsche Bewegung, ein Moment der Unachtsamkeit und ihr Schicksal wäre besiegelt. Gegen diese Flammen gab es keine Verteidigung, nur Ausweichen. Doch dies war auf Dauer keine Lösung, denn sie mussten irgendwie selbst in die Offensive gehen, wollten sie Itachi wirklich besiegen.
 

Ohne weitere Worte, setzte Itachi seinen unerbittlichen Angriff fort und es dauerte nicht lange, als auf dem gesamten Kampfplatz schwarze Flammen loderten und alles verschlangen, was mit ihnen in Berührung kam. Immer wieder mussten sich die beiden Freunde wegteleportieren, um nicht ebenfalls Opfer von Amaterasu zu werden. Desto länger der Kampf andauerte, umso mehr Teile der Stadt wurden durch Itachis gnadenlos Ansturm in Brand gesetzt; doch die Verwendung des Mangekyō Sharingans forderte langsam aber allmählich seinen Tribut. Obito und Kakashi bemerkten, dass die Angriffe ihres Widersachers langsamer wurden und ihnen mehr Zeit blieb, ehe sie erneut ihr Raum-Zeit-Jutsu verwenden mussten, um den Flammen zu entkommen. Durch dieses Wissen ermutigt warf Kakashi einen schnellen Blick zu seinem ehemaligen Teamkameraden. Es brauchte nur diesen kurzen Momentes, als sich die Blicke der beiden Freunde trafen, damit Obito verstand, was Kakashi im sagen wollte. Nachdem sie erneut Amaterasu ausgewichen waren, flogen die beiden, ohne zu Zögern, durch eine Flut von Fingerzeichen. Um die Hand des Hatakes manifestierte sich sein Raiton-Chakra zu unzählige knisternde Blitze, während Obitos Faust abermals in hell loderndes Feuer eingehüllt wurde. Augenblicklich schossen die beiden Schüler des Yondaime auf ihren Feind zu, der ihnen wieder die schwarzen Flammen des Amaterasu in den Weg warf. Allerdings immer, wenn die Flammen sich an der von Itachi fixierten Stelle bildeten, waren die zwei Konoha Nins auch schon wieder verschwunden. Vergeblich versuche das Uchiha Genie seine Gegner einzufangen, denn diese wichen stets aus und verkürzten mit jeder weiteren Teleportation den Abstand zwischen ihnen und Itachi. Auf ungefähr mittlerer Entfernung, streckten sie schließlich den Arm in Richtung ihres Feindes. Sofort bündelten sich die Blitze aus Kakashis Hand zu einem bläulich leuchtenden Wolf, der sich auf den jungen Uchiha stürzte. Selbiges Schauspiel konnte man bei Obito beobachten; mit dem Unterschied, dass sich Flammen um seine geballte Faust in einem glühenden Feuergeschoss entluden, welche die Form eines Drachen annahmen. Sobald die beiden ihre Zwillingsattacke ausgeführt hatten, brachten sie sich auch schon wieder mit dem Hiraishin no Jutsu in Sicherheit, um nicht in den Einflussbereich von Itachi zu geraten, sollte dieser in der Lage sein, den Angriff abzuwehren.
 

Krachend schlugen die elementaren Geschosse auf ihrem Ziel ein und verbanden sich zu einem infernernalen Sturm aus Strom und Feuer. Alles, was sich im Einflussbereich dieser chaotischen Energieexplosion befand, wurde entweder zu Asche verbrannt oder zu Staub zerbröselt.

Geblendet von dem hellen Licht, welches durch die Verbindung der beiden Elemente erzeugt wurde, mussten Kakashi und Obito schmerzend die Augen zusammenkneifen. Erst als das Licht langsam verglimmte, wagten sie es, die Lider weiter zu öffnen. Erleichtert atmeten sie auf, als sie Itachi bewegungslos auf dem Boden erblickten. Zwar hatte sie gehofft gehabt, den ehemaligen Akatsuki mit ihrem vereinten Angriff außer Gefecht setzen zu können, doch haben sie am endgültigen Gelingen ihres Vorhabens ein wenig gezweifelt; immerhin war Itachi niemand, den man leichtfertig unterschätzen durfte.
 

Obito schenkte seinem Partner ein siegessicheres Grinsen, während er demonstrativ die Faust in die Luft streckte. Er wollte soeben das Wort erheben, als ihn das plötzliche Wahrnehmen einer Bewegung hinter ihm erstarren ließ. Ungläubig wandten sich die beiden Ninjas um und mussten mit ansehen, wie sich Itachi langsam wieder vom Boden erhob. Eine rote Aura umhüllte den Mann und schloss seinen Körper vollkommen in der wilden Energie ein. Im selben Moment darauf bildete sich um ihn die Strukturen eines Skelettes. Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des Mannes, während er sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete. Blut lief ihm von beiden Mundwinkeln das Kinn herab und fiel in dicken Tropfen auf den verbrannten Boden.
 

„Ohne dem hier wäre ich jetzt wahrscheinlich tot... oder sollte ich sagen 'wieder' tot?“ sprach er im ruhigen Ton. Lediglich sein linkes Auge war geöffnet, während die Blutverschmierten Lider seines rechten fest verschlossen waren. „Ihr seid wirklich ausgesprochen gut, Kakashi-san, Obito-san.“ fügte er hinzu und öffnete dabei sein rechtes Auge wieder.

Die beiden Angesprochenen waren zu überrascht von dem aktuellen Geschehen, als das sie etwas erwidern konnten, weshalb Itachi fortfuhr. „Ich hatte gehofft, es nicht verwenden zu müssen, aber Orochimaru lässt mir keine andere Wahl. Was ihr hier seht, ist meine Trumpfkarte: Susano'o.“

„Susano'o?“ wiederholten die zwei Konoha Nins verwundert, während sie noch immer argwöhnisch das Knochengerüst beäugten.

„Tsukuyomi und Amaterasu... An jenem schicksalhaften Tag, als meine Augen erwachten, wurde dadurch eine weitere Technik erschaffen... Kakshi-san, Obito-san, ich hoffe, euch gehen nicht langsam die Jutsus aus. Wenn ihr noch ein Ass im Ärmel haben solltet, dann haltet es nicht zurück. Der wahre Kampf beginnt erst jetzt“
 

Ein Schädel nahm nun Platz auf dem Ende der Wirbelsäule und kurz darauf wurden die Knochen von Sehnen und Muskelfasern umschlossen, sodass die Gestalt die Form eines Mannes annahm. Nachdem sich das Gesicht gebildet hatte, entflammte ein rotes Leuchten in den Augen des Wesen und sein Körper, samt Haupt, wurde von einer ebenso roten Rüstung eingeschlossen. Einen mächtigen Rundschild in der linken Hand haltend, thronte das Geschöpf wie ein Schutzpatron über Itachi auf. An dem rechten Unterarm von Susano'o befand sich ein dritte Hand, welche eine Art Sake Flasche fest umklammert hielt.
 

„Obito.“ sprach Kakashi leise zu seinem Partner. „Ich hab keine Ahnung, was für eine Art Jutsu das ist... aber ich habe auch nicht vor, es herauszufinden.“

Der Uchiha nickte zustimmend. „Also, hast du irgendeinen Vorschlag? Nahkampfangriffe scheinen aufgrund dieser seltsamen Aura unmöglich zu sein und dieser Schild ist mit Sicherheit auch nicht bloß zur Zierde da. Und Genjutsu werden bei jemanden wie Itachi wohl auch nicht funktionieren...“

„Dann müssen wir wohl ein Distanzjutsu verwenden.“ schlussfolgerte der Copy Nin, ehe er fortfuhr. „Hör zu Obito, ich hab einen Plan...“
 

Nachdem die beiden Partner ihre Strategie besprochen hatten, flog Kakashi auch schon durch die Handzeichen. Als das letzte Sigel geformt war, legte sich ein dichter Nebel über das Schlachtfeld, welcher die Sicht maßgeblich einschränkte. Itachi wusste sofort Bescheid, dass es sich hier um das Kirigakure no Jutsu handelte; eine Signatur Technik aller Kiri Ninjas. Ehe er sich überlegen konnte, wie er den Nebel am schnellsten auflösen konnte, drang bereits das Kreischen tausender Vögel an seine Ohren. Durch das laute Geräusch angekündigt, dauert es auch nicht lange, bis der grauhaarige Copy Nin aus der dichten Nebelwand hervorgeschossen kam. Beide Hände des Hatake waren von wild umher zuckenden Blitzen umgeben, welche zwei tiefe Furchen in der Erde zurückließen, während Kakashi auf seinen Gegner zugestürmt kam.

Kakashi befand sich schon in unmittelbarer Nähe, um Itachi mit seiner Technik zu durchbohren, als Susano'o schützend das Schild vor seinem Meister hielt. Die Blitzenergie prallte, ohne jegliche Wirkung zu hinterlassen, an dem Bollwerk des rot schimmernden Wesen ab.
 

Das nächste, was Kakashi verspürte, war wie ein Schwert, welches aus flüssigen Feuer zu bestünden schien, seinen Körper aufspießte. Bei genauerer Beobachtung fiel auf, dass die Waffe kein Griff hatte, sondern stattdessen aus der Sake Flasche zu fließen schien, welche von der dritten Hand festgehalten wurde.

Ein trüber Ausdruck zeichnete sich auf dem Gesicht des Uchihas Genies ab, als er seinem ehemaligen ANBU Captain in die Augen sah.

„Von allen möglichen Angriffen, habt ihr euch für die unklügste Variante entschieden. Nichts kann den Yata no Kagami durchdringen, Kakashi-san. Und dies ist das Totsuka no Tsurugi; ich bin kurz davor, deine Seele für immer zu versiegeln... hast du irgendwelche letzten Worte?“ sprach Itachi mit seiner ruhigen Stimme, dennoch war der Wehmut darin nicht zu verhören.
 

Als der Sohn des weißen Reißzahns keine Anzeichen machte, zu antworten, entweder durch den Schmerz oder durch den Schock der Erkenntnis, wollte Itachi die Seele seines Opfers in den Sake Krug ziehen, um sie für immer in einer Welt der Illusion zu verschließen. Doch zu Itachis offenkundiger Verwunderung, war er nicht in der Lage, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Gerade als er fragen wollte, was Kakashi getan hatte, begann der Körper des besagten Copy Nins aufzuleuchten. Kleine Blitze zuckten rund um den Hatake herum, während die Intensität der Lichtenergie immer stärker wurde. Und in dem Moment, im welchen dem einstigen Akatsuki bewusst wurde, dass er niemals den richtigen Kakashi mit seinem Schwert durchbohrt hatte, sondern nur einen Raiton Bunshin, da explodierte der Doppelgänger auch schon in einer grellen Elektroexplosion, welche Itachi zwar dank des Yata Spiegels unbeschadet überstand, allerdings beraubte ihn das Licht der Stromentladung kurzzeitig seine Sehkraft. Es war zwar richtig, dass der Spiegel von Yata ein undurchdringliches Bollwerk darstellte, welches seinen Träger gegen jegliche physische und elementaren Attacken beschützte, jedoch Angriffen gegen die Sinne, wie beispielsweise Geruch, Gehör oder wie im diesen Fall Sehen, konnten auch eine solch imposante Verteidigung überlisten.
 

Von dem Licht geblendet, geriet Itachi ins taumelnd. Noch ehe seine Vision zurückgekehrt war, hörte er die beiden Stimmen von Kakashi und Obito, als die zwei Shinobi ihre Attacke ankündigten.

„Katon: Zukokku!“

„Fūton: Atsugai!“

Die Feuereruption, welche Obito seinen Clanmitglied entgegen schleuderte, wurde durch die komprimierte Windenergie, die Kakashi dem heißen Element hinzufügte, zu einem waren Feuersturm entfacht, der alles um Umkreis von dreißig Metern in einem stürmenden Flammenmeer verschluckte und sich mit dem schwarzen Feuer von Amaterasu, welches nach wie vor auf dem Schlachtfeld wütete, verband.
 

In sicherer Entfernung, beobachteten die beiden Schüler des Yondaime das Ausmaß ihres Kombinationsangriffes. Der Nebel von vorhin und der Raiton Doppelgänger dienten lediglich dazu, Itachi von der eigentlichen Attacke abzulenken. Zusätzlich wollte Kakashi noch in Erfahrung bringen, was es mit dem Schild und dem Sake Gefäß auf sich hatte, ehe sie sich Hals über Kopf in den Kampf gestürzt hätten... und nach allem, was er gesehen und von Itachi erfahren hatte, war er wirklich froh, diese Vorsichtsmaßnahme getroffen zu haben. Auf ewig in einer Welt der Illusion eingeschlossen zu werden, gehörte ganz sicher nicht zu Kakashis täglichen To-Do-List; und wahrscheinlich auch nicht zu Obitos.
 

„Was denkste Kakashi? Haben wir ihn dieses Mal endlich erwischt?“ fragte der ältere Uchiha mit einem vorsichtigen Grinsen.

Alles was er zur Antwort bekam, war jedoch nur ein halbherziges Schulternzucken von Seiten des Angesprochenen, der seinen Blick immer noch auf die sich langsam legende Rauchwolke fixiert hatte. Er konnte sich nicht helfen, doch irgendwie hatte er ein ganz ungutes Gefühl im Magen. Von Itachi war zwar immer noch nichts zu sehen, allerdings sagte Kakashi etwas, dass dieser Kampf noch nicht vorbei war. Wahrscheinlich war es sein Instinkt und seine Erfahrung, welche er in all den Jahren gesammelt hatte und die ihm zu dem Ninja gemacht hatten, der er heute war. Nervös stellten sich die Nackenhaare des Copy Nins, während sein Sharingan immer noch auf die Stelle gerichtet war, auf welcher Itachi von dem Wind-Feuer-Jutsu getroffen wurde. Und tatsächlich wurde Kakashi nicht enttäuscht, als wenige Augenblicke später ein rotierendes Wurfgeschoss aus dem Staub herausgeschleudert wurde. Auch wenn seine Form aufgrund der Drehbewegung relativ schwer zu erkennen war, so waren die drei Tomoe, welche nur all zu sehr dem Sharingan ähnelten, unverkennbar. Ohne zu Zögern, warf sich Kakashi auf seinen Freund und riss ihn mit zu Boden. Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellte, als die beiden spürten, wie das Geschoss über ihre Köpfe hinweg sauste und einige hundert Meter entfernt in einem der höheren Türme von Amegakure einschlug. Als wäre das Gebäude von einer schieren Naturgewalt selbst getroffen wurden, stürzte es mit einem donnernden Geräusch in sich zusammen und begrub unzählige Häuser und Straßen in einer Lawine aus Stahl, Beton, Glas und Kunststoff. Alles war zurückblieb, waren Schutt und Geröll.
 

„Lasst eure Deckung nicht fallen!“ hörten Kakashi und Obito plötzlich ihren Gegner rufen, der sogleich vor ihnen erschien; immer noch von dem feurigen Flammen seines Kriegers Susano'o umgeben und für eine weitere Attacke bereit. Ohne auch nur das geringste Zögern, fegte das Schwert Totsuka über den Boden hinweg, mit der Absicht, die beiden Konoha Nins zu in einem Genjutsu zu fangen. Doch wieder einmal schafften es die beiden, im letzten Moment noch, dem letalen Angriff zu entkommen, in dem sie sich aus der Gefahrenzone teleportierten. Allerdings blieb ihnen keine Zeit zum Verschnaufen, als Itachi zum zweiten Mal das Jutsu Yasaka no Magatama anwendete. Kakashi erkannte, dass sie dieses Mal unmöglich ausweichen konnten; die Attacke traf sie einfach zu schnell. Hinzukam noch, dass sie in einem so kurzen Intervall, nicht schon wieder das Raum-Zeit-Jutsu anwenden konnten, um sich nochmal zu retten. Ganz zu Schweigen von der Chakra Erschöpfung, welche sich langsam aber sicher bemerkbar machte und ihre Bewegungen und Reaktionsvermögen stumpf werden ließ.
 

Mit der Kraft der Verzweiflung, tat der Copy Nin das einzige, was ihm in dieser scheinbar aussichtslosen Situation noch einfiel. Die Tomoe in seinem linken Augen begannen schnell zu rotieren, bis sie kurz daraufhin ineinander verschmelzten und somit die einzigartige Form seines Mangekyō Sharingans annahmen. Im Selben Augenblick, als er die zweite Form des Kekkei Genkais aktivierte, erschuf Kakashi vor ihnen einen Riss in der Dimension, im welchen die Attacke von Itachi spurlos verschwand, ohne Schaden anzurichten.

Während Obito sicher auf den Beinen landete, schlug sein Freund, aufgrund der deutlichen Erschöpfung, welche die Verwendung von Kamui nach sich zog, etwas unsanfter auf den Boden auf. Der ältere Uchiha vergeudete nicht viel Zeit und schnappte sich sein ehemaliges Team-Mitglied, um sich beide in Sicherheit zu bringen, denn Itachi zeigte keine Gnade in seinem unerbittlichen Ansturm, als sofort darauf Totsuka krachend in den Boden einschlug.
 

Ruhig ließ Itachi seinen Blick über das Schlachtfeld schweifen, welches übersät war mit Trümmerhaufen, verbrannter Erde und den immer noch ungebändigten Flammen von Amaterasu.

„Sie sind... entkommen.“ stellte der Mann schließlich nüchtern fest. Doch er wusste, dass es völlig unnötig war, nach seinen beiden Gegnern zu suchen; sie würden wieder kommen, sobald sie sich eine Taktik überlegt hatten. Er brauchte daher nur zu warten... zu warten und zu hoffen, dass diese Taktik ihn und sein Susano'o besiegen würde.
 

Schwer schnaufend sank Obito an der Wand eines halb zerstörten Hauses herab, während ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht lief. Seine Haare wie auch seine Kleidung waren völlig durchnässt, entweder durch den Schweiß oder durch das Blut, welches aus einigen Wunden nach draußen quoll. Kakashi, welche neben dem Uchiha auf dem Boden lag, erging es nicht viel besser. Wahrscheinlich befand er sich sogar in einem noch miserableren Zustand als sein Gefährte.
 

„Das wars, nich wahr Kakashi?“ fragte Obito, während sein Blick unfixiert auf den Himmel gerichtet war.

Der Angesprochene zwang sich langsam auf, ehe er sprach. „Es scheint so. Das Itachi stark ist, war nie ein großes Geheimnis; er galt schließlich nicht umsonst, neben Shisui, als einer der stärksten Uchihas, welche der Clan, seit Madara und dessen Bruder selbst, hervorgebracht hatte... aber das hier ist einfach nur lächerlich.“

Ein grimmiges Lächeln zeichnete sich auf Obitos Lächeln ab. „Ja, da haste recht... das er das Mangekyō so oft einsetzen kann, ohne auch nur die geringsten Zeichen von Nebenwirkungen zu zeigen...“

„Wahrscheinlich liegt das am Einfluss des Edo Tensei.“ überlegte der Copy Nin. „Womöglich werden dadurch seine Chakra Reserven erhöht und sogleich verhindert, dass seine Augen erblinden.“

„Verdammte Scheiße.“ fluchte der Schwarzhaarige, während er verärgert schnaubte. „Unsere beste Chance gegen ein Mangekyō Benutzer wie Itachi, den Kampf in die Länge zu ziehen und den Gegner sich verausgaben zu lassen, bringt uns hier also nichts. Man, wir sind wirklich echt im Arsch.“

„Hm, wir haben vielleicht noch eine Möglichkeit.“ sagte Kakashi, während er sich mit seiner Hand nachdenklich die Stirn rieb.

Überrascht zog Obito seine Augenbrauen nach oben. „Huh? Sag bloß, du hast noch irgendeinen genialen Plan in der Hinterhand?“

Der Copy Nin zuckte unsicher mit den Schultern. „Vielleicht ja. Wenn mein Plan aufgeht, dann sollte Itachi lang genug abgelenkt sein, damit du ihn erwischen kannst. Allerdings wirst du wohl nur wenige Sekunden Zeit haben, um ihn zu erledigen.“ erklärte Kakashi, ehe er seine eigentliche Taktik erläuterte.

„Klingt soweit ganz gut, aber was ist, wenn er nicht auf deinen Trick reinfällt; ich meine, es würde mich wundern, wenn ausgerechnet jemand wie er, sich von so etwas beeinflussen lassen würde.“

Abermals zuckte Kakashi halbherzig mit den Schultern. „Tja, wenn er drauf reinfällt haben wir ihn. Wenn nicht... dann sind wir echt im Arsch, ne?“
 

Ruhig verharrte Itachi an der Stelle, wo er vor wenigen Minuten noch die beiden Schüler des Yondaime angriffen hatte. Seine gelassene Haltung und die geschlossenen Augen trügte über seine innere Anspannung hinweg. Nach wie vor thronte das allmächtige Wesen Susano'o in seiner roten Rüstung schützend über seinem Meister. Es war in dem Bruchteil einer Sekunde, in einem flüchtigen Augenblick, als seine geschärften Sinne eine Bewegung ausmachten. Sofort öffneten sich seine Lider und er sah, wie in einiger Entfernung Kakashi auf ihn zugerannt kam. Es brauchte nicht lange, damit Itachi verstand, was seine beiden Gegner geplant hatten.

'Das ist eine Falle. Einer fungiert als Köder, indem er völlig offen und ohne Deckung angreift, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während der andere aus dem Hinterhalt einen fatalen Schlag ausführen kann... Meistens stirbt der Köder dabei. Eine seltene, aber nicht völlig ungewöhnliche Suizid Taktik von den ANBU.' ging es dem Uchiha durch den Kopf, während seine Augen auf den immer näher kommenden Copy Nin gerichtet waren. 'Es tut mir Leid Kakashi-san, auch wenn deine Aufopferung zeigt, dass du ein wahrer Ninja bist... gegen Susano'o ist dies nutzlos.'
 

Itachi wollte soeben mit Totsuka zuschlagen, um sich so schnell wie möglich auf Obito konzentrieren zu können, als seine Sicht auf Kakashi plötzlich verschwamm. Es dauerte nur wenige Sekunden, da ging das Grau seiner Haare in ein helles Blond über und es verlor etwas seine allzu zu spitze Form, während die Länge anwuchs. Die Gesichtsmaske verschwand und stattdessen zeichneten sich drei markante Schnurrhaar ähnliche Male auf beiden Wangen ab. Das schwarze Hitai-ate von Konoha blieb nach wie vor um die Stirn gewickelt, allerdings zog sich nun eine Kerbe quer über das Metall, einschließlich des Laubsymbols. Der Rest Kleidung veränderte sich zu einer Akatsuki Robe, mit Ausnahme des Strohhutes. Oranger Nagellack war sowohl auf den Fußnägeln, als auch Fingernägeln aufgetragen.
 

Die blutroten Augen Itachis trafen auf die azurblauen Narutos und für einem Moment schien die Zeit still zu stehen. Der Mann wusste, dass dies nur ein Genjutsu war. Ja, er erkannte es sofort... und dennoch. Als er in das Gesicht seines einstigen Schülers blickte, wurden all seine Gedanken durch Erinnerungen an früher ersetzt. Es war beinahe so, als würde die Welt um ihn herum verschwinden, während er an einen weit entfernten Ort getragen wurde. Er sah es so deutlich, als würde es tatsächlich vor seinen Augen so ereignen: Wie er den kleinen Jungen damals zum ersten Mal sah, wie er sich in Amegakure seiner angenommen und ihn trainiert hatte, wie er mit ihm und Kisame zusammen auf Missionen gegangen war... wie er in seinen Armen gestorben war.
 

All diese Gedanken, diese Flut an Erinnerungen überschwemmte seinen Geist. Dieser Moment schien zeitlos zu sein und dennoch spielte sich alles nur in dem Bruchteil einer Sekunde ab. Itachi wusste nicht, wann er instinktiv Susano'o und Totsuka gestoppt hatte. Und er wusste auch nicht, wann sich die Tränen gebildet hatten, welche ihm nun langsam das Gesicht herabliefen. Weder wusste er, wann sich die von Flammen umhüllte Hand, welche sein Herz durchbohrt hatte, aus seinem Brustkorb zurückzog. Er wusste es nicht und dennoch spielte dies alles keine Rolle mehr.
 

Leise hustend führte Itachi seine verbleibende Hand zu der klaffenden Wunde in seiner Brust. Blut lief ihm aus dem Mundwinkeln das Kinn hinab und deutete somit auf die Ruptur seines inneren Organs hin. Während Kakashi und Obito langsam vor ihm erschienen, zersplitterte die Rüstung von Susano'o, das Fleisch löste sich auf und die Knochen zerbrachen. Die rote Aura klang ebenfalls allmählich ab. Schweigend beobachteten die beiden älteren Männer, wie sich das Jutsu auflöste und das Mangekyō Sharingan anstelle für rabenschwarze Augen verschwand.
 

Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des besiegten Uchihas. „Glückwunsch... Kakashi-san, Obito-san... Ihr habt es geschafft... mich zu besiegen.“ sprach der Mann ruhig. Ein weiterer Hustenanfall unterbrach seine Rede und plötzlich fing seine Haut an, abzublättern, während sein Haar an Farbe zu verlieren schien. „Ich... Ich bin euch beiden... zum Dank verpflichtet... Ihr habt meine Seele... befreit.“

Kakashi und Obito erwiderten nichts, sondern nickten nur stumm. Sie brauchten nichts zu sagen, damit Itachi sie verstand. In diesem Moment waren Worte überflüssig; und so beobachtetet sie, wie Itachis Körper langsam zerfiel.

„Es scheint... es wäre es gleich vorbei. Eine Sache noch... bitte sagt 'ihm'... dass ich immer über ihn wachen werde... meine Seele ist... bei … ihm... Na...ru...to...“
 

Und mit dem Namen seines Schülers auf dem Lippen, welcher für ihn wie einer kleiner Bruder war, kehrte Itachis Geist wieder ins Jenseits zurück. Frei und im inneren Frieden mit sich selbst, denn er wusste, diese Welt würde ihn nicht länger brauchen. Ja, er vertraute auf Naruto. Diese Welt würde endlich ihren Frieden bekommen, welche sie verdient hatte... und auch Uchiha Itachi hatte nun den Frieden gefunden, der einem Mann, der sein Leben für das größere Wohl geopfert hatte, zustand. Das letzte Kapitel, in der Geschichte der Uchihas, neigt sich dem Ende zu, doch der Name Itachi würde in den nachfolgenden Generationen immer in Erinnerung bleiben, denn es spielt keine Rolle, wie ein Shinobi gelebt hatte... sondern wie er gestorben war.
 

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Nach etlichen Minuten der Verfolgungsjagd, blieb die Person endlich stehen. Keine Sekunde später, erschienen hinter ihr Pain und Konan, welche ihren Gegner, der ihnen den Rücken zugekehrt hatte, nicht aus den Augen ließen. Von der großen Statur her zu urteilen, musste es sich um einen Mann handeln. Langes, stacheliges schwarzes Haar fiel ihm über den Rücken, über welchen er ein Gunbai, einen Kriegs-Fächer, aus orangen Holz mit schwarzen Rand trug, an dessen Griff eine lange Kette befestigt war, die direkt mit der Kama an seiner Hüfte verbunden war. Ein roter Harnisch mit Schulter- und Beinplatten war um seinen Oberkörper geschnallt und verdeckte das blaue Oberteil, während seine sonstige Kleidung aus einer dunkelblauen Hose, Sandalen und Handschuhen bestand. Das Ende der Hose war in weiße Bandagen gesteckt, welche um die Fußknöchel und Schienbeine gewickelt waren.
 

Ohne das Pain das Gesicht des Mannes sehen musste, erkannte er sofort seine Identität. Ja, er wusste schon die ganze Zeit über, als er ihn mit Konan verfolgt hatte, um wen es sich handelte... dieses sinistre Chakra war unverkennbar und er würde es nie vergessen. Und mit der Erkenntnis, stieg alter, tiefer Hass ihn dem Träger des Rin'negans hoch.

Seine Augen verengten sich leicht, als er in mit kalten Ton die Stimme erhob.

„So sehen wir uns also wieder... Uchiha Madara.“
 

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Fortsetzung folgt...
 

Author's Note
 

Eigentlich war geplant, dass das Kapitel noch länger geht und den Kampf von Naruto+Haku und Pain+Konan noch beinhaltet, aber ich bin zum Schluss gekommen, dass diese Variante besser ist. Hab dafür extra einen "kleinen Cliffhanger" mit eingebaut, damit schon mal klar ist, mit wem Pain es zu tun bekommt. Wer Narutos Gegner sein werden, dürfte ja nicht schwer zu erraten sein.

Ich werde auf die Kämpfe von Kisame und Kakuzu nicht näher eingehen, da ich nur die Story-technisch wichtigen Kämpfe beschreiben will. Natürlich war der von Itachi vs Kakashi+Obito auch nicht wirklich wichtig für den Plot, allerdings war Itachi eine der Schlüsselfiguren in dieser FF und ich wollte ihm wenigstens einen Kampf geben.

Übrigens habe ich in diesen Kampf nen Wortspiel eingebaut und noch drei Sachen aus anderen drei anderen Medien. Vielleicht findet ja jemand alles?^^
 

Wenn alles richtig läuft, dann fehlen dieser Fanfic noch drei Chapter und ein Epilog, dann bin ich fertig. Nur damit ihr schon mal eine grobe Vorstellung habt.
 

read & review, k?^^

Confrontation – Sixth Act: A Transient Love

Author's Note
 

Aloha liebe Leser. Hier bin ich wieder und habe ein neues Kapitel mit im Gepäck. Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dieses endlich fertig zu haben. Die restlichen Chapter werden nun deutlich einfacher sein. Und wenn ich mir überlege, dass ich dieses Kapitel und das letzte eigentlich als ein einziges schreiben wollte, es jedoch Gründen der Länge gesplittet habe und das ich in diesem auch noch etwas herausgeschnitten habe und es trotzdem mein bisher größtes geworden ist... naja, es ist ein wenig erschreckend.

Ich habe in diesem Kapitel übrigens etwas neues ausprobiert; Bisher war ich ja immer strikt gegen AN's innerhalb eines Chapters, weil ich fürchtete, dass es den Lesefluss beeinträchtigt, allerdings schreibe ich ab sofort die Übersetzung von Jutsus in Klammern dahinter.
 

Danke übrigens an Mike (und FireRabbit), welche mich auf einen Fehler, bezüglich Hakus Vergangenheit, aufmerksam gemacht haben. Ich habe da einfach geschlafen und es tut mir Leid, dass mir solch ein Malheur passiert ist. Ich werde dies bei Gelegenheit korrigieren.
 

Schade, dass niemand die, öhm, ich nenne es mal 'Eastereggs', gefunden hatte.

Das Wortspiel war, dass ich geschrieben hatte, dass Itachi flink wie ein Wiesel sei. 'Itachi' selbst heißt auf deutsch eigentlich Wiesel^^

Der Kampfstil von Obito, mit den Flammenfäusten, ist eine Anspielung auf Natsu Dragneels "Karyū no Tekken", aus dem Manga Fairy Tail (jeder, der ihn nicht kennt: Absolut zu empfehlen; momentan mein Lieblingsmanga).

Der Name von Kakashis Raiton Rasengan stammt aus Final Fantasy und ist der ultimative Angriff des Donnergottes Ramuh.

Ennetsu Jigoku ist eine Attacke von Genryūsai Shigekuni Yamamoto aus Bleach, welche er in dem Kapitel "393: The Burnout Inferno" benutzt, um Aizen zu vernichten.
 

So, ich wünsche viel Spaß beim Lesen und entschuldige mich schon mal vornweg für die Länge :/
 

Confrontation – Sixth Act: A Transient Love
 


 

„So sehen wir uns also wieder... Uchiha Madara.“ sprach Pain mit ruhigen Ton.

Offenkundige Verwunderung zeichnete sich auf dem Gesicht von Konan ab, als sie den Namen des legendären Shinobis vernahm. „Ist das wirklich Madara? DER Madara?“ fragte die blauhaarige Frau vorsichtig. Ihr Partner nickte nur als Antwort, während er keine Sekunde lang den Mann vor sich aus den Augen ließ.
 

Endlich, als Madara spürte, dass die Kontrolle über seinen Körper, welche Orochimaru durch das Edo Tensei besaß, zu ihm zurückkehrte, drehte er sich um. Sofort fand sein Blick den von Pain. Die konzentrischen Kreise des schwach violetten Rin'negans trafen auf die, in einer Linie verbundenen, hohlen Tomoe mit den drei von ihnen ausgehenden Balken des Ewigen Mangekyō Sharingans. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, während sich die beiden Männer gegenseitig in die Augen starrten, keiner dazu bereit, den Augenkontakt zu brechen und eventuelle Schwäche zu zeigen.
 

Konan spürte, wie ihr Herzschlag beschleunigte, als sie das legendäre Dōjutsu des Uchihas sah, welches angeblich nur Madara allein, in der gesamten Geschichte seines Clans, hatte erringen können. Nervös stellte sie fest, dass sie sogar kurzzeitig ihren Atem angehalten hatte. Unterschiedlichste Gefühle tobten in dem Kopf der sonst so unerschrockenen Frau: Zweifel, Verunsicherung, aber vor allem Dingen Ehrfurcht dominierten ihren Verstand. Dieser Mann war eine Legende. Seine Stärke soll der des ersten Hokage ebenbürtig gewesen sein. Das Wunderkind, größte Genie und die sinnbildliche Verkörperung des Uchiha Clans... Und seine Bösartigkeit, die sogar die des Kyūbis, dem König der Dämonen, übersteigen sollte.
 

Nachdem, was sich für Konan wie eine Ewigkeit anfühlte, erhob der Schwarzhaarige Mann endlich das Wort. Seine Stimme war ruhig, berechnend und so kalt und schneidend wie schwarzes Eis.

„Der Uzumaki Junge mit den Samsara Augen, die Inkarnation des Rikudō Sennin... ich erinnere mich gut an dich.“

Pain, immer noch den Blickkontakt aufrechterhaltend, antwortete mit einer ebenso kühlen Tonlage. „Madara... Ich frage mich zwar, wie Orochimaru an deine Zellen herankommen konnte, doch es spielt keine Rolle... Gott soll gegenüber den Kontaminierten keine Gnade kennen und so wird mein Urteil dich richten.“

„Kami, huh? Eine Anmaßung, zu welcher nur Senju und Uzumaki in der Lage sind. Du hast meine Pläne zwar einmal vereiteln können, doch das Schicksal scheint einen seltsamen Sinn für Humor zu kennen. Zu glauben, dass man mich, Uchiha Madara, mit einem Jutsu beherrschen kann, welches zu alledem noch von Tobirama entwickelt wurde... Tze, die Lehrweise von Hashirama scheint mich, sogar nach dem Tod noch verspotten zu wollen. Dieses Mal jedoch, gibt sie mir die Chance, aus dem Reich der Toten zurückzukehren... Und im Vollbesitz meiner früheren Macht werde ich mir das holen, was mir, einem Uchiha, von Geburt an zusteht: Die gesamte Welt.“

„Deine Seele, und mir ihr auch deine Kraft, mag zwar zurückgekehrt sein, aber deine Ambitionen sind dennoch vergebens; Denn dieses mal werde ich nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist vollständig auslöschen. So lautet mein Urteil und so soll es geschehen.“
 

Das bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen apathische Gesicht des Uchiha zeigte nun die erste Gefühlsregung. Verärgert verengte er seine Augen, während in ihnen eine neue Emotion herauszulesen war: Hass. Die ganze Verachtung, welche Madara gegenüber allen Senjus und Uzumakis verspürte, brach bei den Betrachten des selbsternannten Gottes hoch und kulminierte zu einem unmenschlichen Sturm aus Zorn und Wut, während er weiterhin nur Pains unbeeindruckten Blick sah. Ein Blick, den er nur allzu gut kannte. Derselbe Blick, den ihm Hashirama und sein Bruder zugeworfen hatten. Ein Blick, welcher ihn verspottete und sein Blut zum kochen brachte. Hass, die stärkste Emotion eines jeden Uchihas, beherrschte nun seinen Verstand und zeigte sich in Form von schwarzen Chakra, welches wie ein Vortex aus purer Energie um ihn tobte. Eine Welle von Tötungsabsicht schwemmte über das Gebiet. Konan benötigte all ihre Willenskraft, um nicht unter dem Druck des enormen Hasses zusammenzubrechen, welcher von dem Uchiha, wie wildes Inferno, ausgestrahlt wurde.
 

Ohne sein Chakra und die Tötungsabsicht zu zügeln, wendete sich Madara nun an die Frau, welche er zuvor vollständig ignoriert hatte; sie war seiner Beachtung einfach nicht wert. „Armseliges Weibsstück. Ich werde es nur einmal sagen: Verschwinde und komm mir nicht in die Quere. Dieser Kampf ist zwischen mir und dem Uzumaki. Mein Sharingan existiert nicht dazu, um Insekten wie dich zu zerschmettern. Doch mischst du dich ein, so werde ich dich zuerst töten.“ sprach er herablassend.
 

Alles logische Denkvermögen der jungen Frau sagte ihr, sofort vor diesem Mann zu fliehen, sich in dem tiefsten Winkel einer dunkle Höhle zu verstecken und zu hoffen, dass er sie niemals fände. Mit all den Mut, den sie aufbringen konnte, zwang sie sich, ihre Angst zu verdrängen. Bevor sie jedoch die Möglichkeit besaß, etwas zu erwidern, hatte sich Pain zwischen ihr und Madara gestellt. Seine Präsenz alleine, welche ihr nun wieder in Erinnerung kam, wirkte wie ein Bollwerk gegen das sinistre Chakra und die Tötungsabsicht des Uchihas und sorgte dafür, dass die Furcht, welche den Verstand von Konan okkupiert hatte, langsam verebbte.
 

Pain hatte seiner Partnerin den Rücken zugekehrt und ließ seinen Widersacher nicht aus den Augen. „Konan... ich möchte, dass du tust, was er sagt. Halte dich von diesen Kampf fern.“

Endlich wieder in der Lage, vernünftig denken zu können, protestierte die Blauhaarige natürlich ohne zu Zögern. „Was?! Das kann nicht dein Ernst sein, Nagato. Ich werde dich ganz bestimmt ni-“

„Konan.“ unterbrach der Leader von Akatsuki die Frau mit ernsten Befehlston. „Dies ist nicht der Augenblick für Diskussionen. Dieser Mann ist auf einem ganz anderen Level als du und fast jeder andere in Akatsuki“
 

Der Papierengel von Amegakure erkannte, wenn auch widerwillig, dass Pain Recht hatte. Sie war zwar eine starke Kunoichi, welche es mit Jinchūrikis und Kage-Level Ninjas aufnehmen konnte, doch die Macht dieses Mannes überstieg alle Vorstellungskraft... Und gerade deswegen, gefiel ihr der Gedanke nicht, ihren Kindheitsfreund und Geliebten diese schreckliche Schlacht alleine ausfechten zu lassen. Allein die Vorstellung, dass er sterben könnte, raubte ihr den Atem, verkrampfte ihre Muskeln und ließ ihr Herz bluten.
 

„Nagato...“ wisperte sie niedergeschlagen, während ihre traurigen Augen auf den den Rücken des Mannes gerichtet waren, der ihr so viel bedeutete.

Ebenfalls seine Stimme senkend, erwiderte der Uzumaki nun in einer sanfteren Stimme. „Ich weiß, was du sagen willst. Allerdings kann ich nicht kämpfen, wenn ich um dich in Sorge bin. Ich will nicht, dass dir und unseren-“ er stockte kurz, ehe er weitersprach „Ich will nicht riskieren, dich zu verlieren. Deshalb bitte, halte dich von diesem Kampf fern und helfe stattdessen den verletzten Leuten mit deinem medizinischen Ninjutsu. Für die Menschen von Ame bist du ihr Engel, ihre Quelle der Hoffnung. Sie haben Vertrauen in dich... in uns. Also helfe ihnen, während ich sie vor dieser Bedrohung beschütze“
 

Konan blieb die kurzzeitige Verunsicherung ihres Partners nicht verborgen. Gerade zu instinktiv, legte sie ihre rechte Hand auf ihren Bauch. Zwar nicht von ihrer Besorgnis um Nagato befreit, seufzte sie letztendlich, ehe ihre Haut abblätterte. Wenige Sekunden später hatte sich ein großes Flügelpaar aus weißen Papier auf ihren Rücken gebildet.

„Viel Glück... und komm bitte heil zu mir zurück, Nagato-koi.“ sprach sie leise zum Abschied und erhob sich kurz darauf in die Lüfte, um den Medic-Nins und Feldärzten dabei zu helfen, so viele Leben wie möglich zu retten. Er hatte Recht. Die Bewohner von Amegakure legten all ihre Hoffnung und Vertrauen in sie und Nagato, in ihren Engel und ihren Gott, auf das sie sie beschützen.
 

Nachdem seine Geliebte am Horizont verschwunden war, widmete Pain seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Mann, den er mehr als jeden anderen verachtete. Orochimaru war zwar ebenfalls ein Feind, den er, ohne zu Zögern, töten würde... doch bei Madara war es anders. Ihn würde er nicht töten, weil er seinem Ziel des Friedens im Weg stünde, sondern einfach deshalb, weil er ihn töten WOLLTE. Der Akt des Töten war es, der ihn antrieb. Neben Hanzō, war Madara der einzige gewesen, dessen Tod Nagato wirklich genossen hatte. Zu sehen, wie das Licht des Lebens langsam die Augen dieser Männer verließ, hatte ihm eine Befriedigung gegeben, welche er ihn dieser Form noch nie verspürt hatte. Als würde Gott selbst sein unumstößliches Urteil sprechen und ihnen ihre gerechten Strafe zukommen lassen. Es war pervers. Es war euphorisierend. Und es machte ihm selbst Angst, dass er sich so über den Tod eines Menschen freuen konnte. Und trotzdem. Der Schmerz, welchen Nagato verspürte, welcher ihm durch die Taten dieser beiden Shinobi zugefügt wurde, überstieg alles denkbare. Für ihn verkörperten sie ein Übel in dieser Welt, welches gnadenlos ausgelöscht werden musste. Für ihn gab es niemanden, der sonst diese Bürde hätte auf sich nehmen können. Ob Gott oder nicht, er würde sein Urteil verkünden und wie ein Regensturm das Übel und all ihre Sünden hinwegschwemmen.
 

Das schwarze Chakra, welches Madara aussonderte, hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und zirkulierte, in einem sanften Wirbel, um seinen Körper herum. In seinen blutroten Augen war immer noch deutlich die Abscheu gegen Nagato und die Determination, ihn zu töten, zu erkennen.

„Nun, da wir endlich alleine sind, sollten wir langsam anfangen, meinst du nicht?“ stellte der Schwarzhaarige die rhetorische Frage, bekam als Antwort allerdings nur den weiterhin apathischen Gesichtsausdruck Pains. Die Tatsache, dass sein Gegner keine Gefühle zeigte, fing an, Madara zu nerven. Plötzlich zeichnete sich ein bösartiges Lächeln auf den Lippen des älteren Mannes ab.

„Hehe, man sagt ja, dass man Dinge, die man angefangen hat, nie unvollendet lassen soll, nicht wahr? Es war wirklich ein Jammer, dass mir damals zwei Uzumakis entkommen sind, als ich das schöne Uzushiogakure zerstört habe. Dies lastet bis heute schwer auf mir und ich sollte den Fehler wirklich korrigieren.“
 

Wie erwartet, erzielten die Worte ihre gezielte Wirkung, auch wenn Madara mehr erwartet hatte. Pains Ausdruck verfinsterte sich, während er seine Augen verengte und seine rechte Hand zur Faust ballte. Wenigstens dies musste er seinem jungen Feind lassen: Er hatte seine Gefühle gut unter Kontrolle. Doch Madara gab sich noch nicht geschlagen und fuhr mit seiner Provokation fort.
 

„Nun, wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich mein Vorhaben ja schon fast erfüllt... eine der damals fehlenden Uzumaki Ratten ist ja bereits tot. Wie hieß sie nochmal? Diese rothaarige Hure vom Yondaime?“ Madara tat so, als würde er angestrengt nachdenken. „Kushina? War es nicht so? Ach, ich weiß es wirklich nicht mehr; ich war zu sehr damit abgelenkt, den Kyūbi aus ihren dreckigen Körper zu reißen. Ihre Schreie waren wirklich köstlich. Schade nur, dass mich dieser blondhaarige Punk stören musste, ansonsten hätte ich, nach der Zerstörung Konohas, bestimmt noch meinen Spaß mit ihr haben können und ihr noch mehr dieser süßen Schreie entlocken können, haha.“
 

Ein schadenfrohes Lachen war von dem Uchiha zu hören, welcher Nagato weiter verspottete. Eine eigene Welle von purer Tötungsabsicht ging nun von dem Leader aus, während dieser versuchte, seine Emotionen im Zaum zu halten und sich nicht auf das Spiel von Madara einzulassen.
 

„Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ich es sehr amüsant fand, als ich erfuhr, dass sie und ihr Idiot von Ehemann später ihr Leben gaben, um den Kyūbi in das Balg zu versiegeln. Wo wir schon davon sprechen: Wenn ich dich aus dem Weg geräumt und mir deine Augen genommen habe, ist er als nächstes dran. Hehe, im Gegensatz zu seiner Mutter, bei der das Siegel bereits geschwächt war, wird die Extraktion bei ihm um einiges länger und schmerzvoller sein... ein passendes Ende, für den letzten eures miserablen Clans.“
 

Dies war zu viel. Als Madara drohte, Nagatos Neffen zu töten, kochten bei diesem die Wut über. Ohne Vorwarnung, vollführte der Träger des Rin'negans eine Kette von Handzeichen, ließ dann aus seinem rechten Ärmel einen schwarzen Chakra Transmitter gleiten, welchen er tief in die Erde rammte. Fast augenblicklich, als das dunkle Metall den Boden durchstieß, zeichneten sich in geometrischen Mustern etliche Siegel ab, die anschließend anfingen zu leuchten. Eine violette Barriere umschloss daraufhin einen Großteil der Stadt und würde jeden in ihr gefangen halten.

Nachdem das Fūin Jutsu seine Wirkung entfalten hatte, schlug der Tendō seine Handflächen zusammen und beschwor mit dem Kuchiyose no Jutsu seine anderen Körper herbei.
 

Einen Angriff erwartend, ging Madara in Kampfhaltung. Allerdings wurde er überrascht, als die fünf neuen Körper von Chakra Wellen umschlossen wurden und... von dem Tendō absorbiert wurden. Das violette Rin'negan leuchtete auf und Madara konnte mit seinem Sharingan erkennen, dass sein Gegner dort extrem viel Chakra konzentrierte. Statt einer verheerenden Attacke, sah der völlig perplexe Uchiha mit an, wie sich die Form des Akatsuki Anführers langsam veränderte. Die schwarzen Piercings, welche in seinen Gelenken, Ohren, Nase und Lippe steckten, verschwanden langsam, während sich die Gesichtsform etwas abrundete. Das stachelige orange Haar, wuchs auf Schulterlänge an und glättete sich, bevor die Farbe in ein tiefes rot überging. Die Körpergröße blieb nahezu unverändert, genauso wie die Augen mit den vier konzentrischen Kreisen.
 

Nachdem die plötzliche Verwandlung abgeschlossen war, nahm das Leuchten des Rin'negans wieder ab und normalisierte sich.

„Wie- Was zum...?!“ konnte Madara nur inkohärent fragen, als er die neue Gestalt des Mannes betrachtete. Das Sharingan in seinen Augen fing an, rapide zu drehen, während er nach einem Genjutsu suchte... doch, zu seiner Verwunderung, fand er keines.
 

Nagato hielt sich seine rechte Hand auf Gesichtshöhe und beobachtete, wie sich seine Muskeln verhielten, als er sie einige Male zur Faust ballte und wieder öffnete. Zufrieden mit dem Ergebnis, wendete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Uchiha zu.

„Madara... es gab eine Zeit, da wurdest du von deinen Verbündeten wie auch deinen Feinden bewundert. Doch dies hat sich geändert, als du dich von deinem Hass verschlingen lassen hast. Deshalb hast du bis heute nicht verstanden, warum du gegen mich und den Shodaime verloren hast... Bedauerlich.“
 

Die Stimme von Nagato hatte sich ebenfalls verändert, doch war sie, überraschenderweise, außergewöhnlich ruhig und besonnen. Madara verstand nicht, wie sein Gegner so gelassen bleiben konnte. Jeder normale Mensch wäre von seinem Zorn übermannt wurden und hätte sich seinen Instinkten hingegeben. Egal wie sehr Madara auch nachdachte, er fand keine Antwort. Es war einfach nur unlogisch. Als wäre Rothaarige erhaben gegen solch menschliche Gefühle. Als wäre transzendental.
 

„So was nun? Denkst du, du kannst mich töten, nur weil du dich weiterhin als Gott aufspielst?“ fragte der ältere Mann mit wachsender Frustration.

Der Angesprochene zog leicht seine Augenbrauen nach oben. „Hm, das Urteil steht zwar immer noch, aber wann habe ich erwähnt, dass ich dich deshalb töten werden?“ fragte Nagato, ehe der ruhige Ausdruck auf seinem Gesicht, ohne Vorwarnung, verschwand und sich seine Züge verfinsterten. Der Zorn, welcher in den gerippten Augen funkelte, war kaum zu übersehen. „Nein... der Grund, weshalb ich deine Existenz auslöschen werde, ist, weil du meinen Stolz verletzt hast. Mein Clan, meine Heimat und schlussendlich meine Schwester und mein Schwager... Sie alle sind durch dich gestorben. Völlig grundlos. Für die kontaminierten Ideale eines wahnsinnigen Mannes. Doch dein größter Fehler, Madara, war es, meinen Neffen zu bedrohen. Ich habe dich einmal getötet, ich werde es wieder tun. Die Barriere, welche ich errichtet habe, verhindert, dass du mir entkommen kannst. Selbst deine Zeit-Raum-Technik kann dich vor meiner Vergeltung nicht retten. Madara; Du, der so von Macht besessen bist, wirst nun Zeuge von der gesamten Kraft des Rin'negans. Dies ist der siebte Pfad des Schmerzes: Gedō. Die Herrschaft über Leben und Tod... liegt nun in meinen Händen. Ich bin Pain... Ich bin Kami!“
 

Und mit diesen Worten griff der Erbe des Rikudō Sennins seinen Feind an, mit nur einem einzigen Ziel vor Augen: Die Vernichtung Uchihas Madaras.
 

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Mit Haku an seiner Seite, verfolgte Naruto die beiden Ninjas, welche Orochimaru durch das Edo Tensei beschworen hatte. Ein undefinierbares Gefühl machte sich in der Magengegend des jungen Jinchūrikis breit, während sein Blick auf die zwei Shinobi vor ihm fixiert war.
 

Es konnten nur wenige Minuten vergangen sein, seit der Hebi seine Technik angewendet hatte, da hielten die beiden Gejagten inne. Naruto erkannte zufrieden, dass sie sich in einem der südlichen Randvierteln befanden... dies war gut. Wenn er sich auf sein Kenjutsu verließ, waren seine Angriffe zwar meist auf den Feind direkt fokussiert, allerdings war ein Großteil seiner Ninjutsus ziemlich zerstörerisch in ihrem Ausmaß und zogen daher ein großes Umfeld in Mitleidenschaft; vor allem dann, wenn er auf das Chakra des Fuchses zurückgriff. Es mochte in dieser Situation vielleicht überflüssig erscheinen, doch er war froh, dass sie diesen Kampf in einem Teil der Stadt ausfechten würden, der eher unbedeutend war und, im Gegensatz zu den wichtigen Gebieten, viel schneller und kostengünstiger wieder aufgebaut werden konnte, wenn dieser ganze Krieg vorüber war.
 

Da die Hetzjagd vorüber war, drehten sich beiden Shinobi zu ihren Verfolgern um... und die Erkenntnis traf Naruto, wie einen harten Schlag ins Gesicht. Es gab keine Möglichkeit, dass er den Mann vor ihm nicht hätte wiedererkennen können. Es war nur allzu logisch, dass Orochimaru IHN beschwören würde, aber Naruto hatte diesen Gedanken immer verdrängt, sich selbst versucht einzureden, dass dies nicht der Fall sei. Und so starrte er nun den Mann ungläubig an. Es war fast so, als würde er in einen Spiegel blicken, so erschreckend groß war die Ähnlichkeit.
 

Neben ihm musterte Haku ebenfalls die zwei Shinobi. Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, zog der Mann mit den stacheligen blonden Haaren und den azurblauen Augen, Merkmale die sie nur allzu gut von ihrem Geliebten kannte, sofort ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Verwundert wechselte ihr Blick von Naruto und dem Mann hin und her, während sie erstaunt die beiden Shinobi verglich. Von der Statur her beinahe identisch, unterschieden sich ihre Gesichter hauptsächlich durch Schnurhaar-Male auf Narutos Wangen. Seine Kleidung bestand aus einer normalen Konoha Uniform mit blauer Hose und Oberteil. Schienbeine und Fußgelenke waren mit Bandagen umwickelt, in welche die Hosenbeine hineingesteckt waren. Schwarze Shinobi Sandalen dienten als Schuhwerk. Shuriken- und Kunai Taschen waren an dem Gürtel sowie an der rechten Seite der Hose befestigt. Über seinem Oberteil trug er eine grüne Jōnin-Schutzweste. Vollendet wurde das Outfit durch ein schwarzes Hitai-Ate von Konohagakure und einem edlen weißen Haori, dessen Saum ein Muster aus tanzenden Flammen zierte. Die Kanji für das Wort Yondaime waren auf diesem abzulesen und ließen keine Zweifel offen, um wen es sich bei diesen Mann handelte.
 

Plötzlich war ein leichtes Kichern zu hören, welches die angespannte Stille durchbrach und dafür sorgte, dass nun auch die zweite Person von Haku und Naruto beachtet wurde. Wenn man sie in zwei Worten beschreiben musste, dann wäre es wohl: Atemberaubende Schönheit. Langes rotes Haar lief ihr dem Rücken herab und reichte bis an die Waden heran und eine gelbe Haarspange verhinderte, dass einzelne Strähnen in ihr Gesicht fielen. Ihre traumhaften violetten Augen leuchteten wie Amethyste und vervollständigten, zusammen mit den zarten, rosa schimmernden Lippen, ihre weichen, femininen Gesichtszüge. Eine beige kurzärmlige Kimono-ähnliche Bluse wurde mit einem schwarzen Obi festgehalten und brachte ihren wohlproportionierten Busen gut zur Geltung. Schwarze Stickereien zierten die Säume ihres einfachen und doch zugleich eleganten Oberteils. Ein schwarze Rock und Seidenstrümpfe in derselben Farbe, welche bis zu ihren Oberschenkeln reichten, dienten als Beinbekleidung. Passend dazu, trug sie ein Paar Zori-Sandalen aus dunklen Material. Bis auf ein schwarzes Armband am rechten Handgelenk und ihr Hitai-ate von Konohagakure, das um ihren Hals hing, trug sie keine weiteren Accessoires.
 

„Er hat deine Haare und Augen, Minato, aber ansonsten meine Gesichtszüge.“ stellte die Frau mit fröhlicher Stimme fest, während ihre Augen, die Wärme und Zuneigung verstrahlten, fest auf Naruto gerichtet waren. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den leicht geschockten Ausdruck des jungen Jinchūrikis bemerkte.
 

Genauso perplex wie ihr Partner, sagte Haku leise „Na- Naruto-kun, sind das da- Ich mein, sind das wirklich deine...?“ Sie ließ die Frage offen, denn sie wagte es nicht, dass Wort laut auszusprechen, als wäre allein schon der Gedanke daran absurd. Aber Naruto erkannte die beiden, hatte er ihre Bilder, seine einzigen Andenken an sie, doch stets wie ein Schatz gehütet gehabt und davon geträumt, sie eines Tages treffen zu können; Wenn auch nur für einen Augenblick, ein einzelner Satz mit ihnen zu wechseln, nur um Bestätigung zu bekommen, dass diese beiden Personen wirklich seine... Eltern waren.
 

„Weißt du, wer wir sind, Naruto?“ fragte die Rothaarige nun sanft, einen hoffnungsvollen Schimmer in ihren wunderbaren Augen.

Allmählich seine Stimme zurückfindend, schluckte der Teenager nervös, ehe er leise, fast wispernd antwortete „Kaa-san... Tō-san.“

Das Lächeln der Frau wuchs an, als sie die Worte ihres Sohnes vernahm. „Hihi, hast du das gehört Minato? Er erkennt uns. Unser Junge erkennt uns-ttebane.“ sprach sie enthusiastisch zu ihrem Ehemann, welcher ein leichtes Grinsen aufgesetzt hat.

„Du bist schon wieder aufgeregt, nicht wahr Kushina?“ zog er seine Frau auf, die daraufhin einen Schmollmund zog.

„Jetzt spiel nicht wieder den ach so coolen, super tollen Gelben Blitz-ttebane. Es ist mein gutes Recht, aufgeregt zu sein, schließlich ist es das erste Mal, dass ich endlich die Möglichkeit habe, mit meinem kleinen Jungen zu reden. Ach, ich will ihn so viel fragen. Und außerdem könnt ich wetten, dass du genauso so aufgeregt bist, wie ich.“ schoss Kushina zurück, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
 

Der Yondaime kratzte sich bei den gewohnten Ticks seiner Frau verlegen am Hinterkopf und lachte leise. „Hehe, sorry Naruto. Deine Mutter war schon immer extrem geschwätzig. Bei einem Gespräch würde sie dich wohl wortwörtlich ausquetschen... wie eine-“

„Bring den Satz zu Ende, Minato-KOI“, sie legte auf das Suffix besondere Betonung, „und ich erinnere dich, weshalb ich den Spitznamen Blutrote Habanero trug.“ warnte sie mit bedrohlicher Stimme, welche Minato den Schweiß über die Stirn liefen ließ; egal ob tot oder lebendig, eine wütende Kushina war nichts, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ihrem Titel hatte sie schon in der Akademie alle Ehre gemacht, als sie ihre Klassenkameraden halb zu Tode geprügelt hatte... nachdem Tsunade sie jedoch als Schülerin akzeptiert und ausgebildet hatte, war ihre Stärke gerade zu monströs... und das war noch ohne den Fuchs. Minato war wirklich froh, dass er nie am empfangenden Ende von Kushinas Zorn war, denn die Geschichten und die kläglichen Überreste derjenigen, welche sich einen Spaß über sie gemacht hatten, waren Abschreckung genug. Ganz zu schweigen von seinem armen Sensei, der bei einer seiner 'Informationsbeschaffungen' die Idee hatte, Tsunade und Kushina in den heißen Quellen zu bespannen. Es war das einzige Mal, dass er diese Idee hatte... und für die nächsten drei Monate auch das letzte mal, dass er überhaupt irgendwelche Informationen beschaffen konnte.
 

Naruto konnte nicht anders, als bei den seltsamen Angewohnheiten seiner beiden Eltern zu lächeln. Auch wenn er sonst dazu trainiert worden war, seine Emotionen unter Kontrolle zu haben, so erfüllte ihn der Anblick seines Vaters und seiner Mutter mit einer inneren Freude, die er sonst nur kannte, wenn er mit Haku zusammen war. Als wäre ein Loch in seinem Herzen gefüllt, als ob er komplett wäre. Die grausame Tatsache, dass er früher oder später gegen eben die Personen, welche ihm so viel bedeuteten und die er so bewunderte, kämpfen musste, verdrängte er in diesem Moment erst einmal.
 

Instinktiv war Haku, als sie das Aufblitzen von Kushinas Tötungsabsicht spürte, welche diese verstrahlte, als Minato das 'verbotene Wort' aussprechen wollte, näher an Naruto gerückt. Zwar war auch ihr die Verwunderung ins Gesicht geschrieben, allerdings machte sie sich innerlich bereits auf den Kampf bereit, der unweigerlich kommen musste.
 

Kushina, der das Verhalten der jungen Frau nicht entgangen war, wirkte nun ebenfalls verwundert, allerdings wich dieses Gefühl schnell. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde, stand die rothaarige Frau nun vor ihrem Sohn und musterte diesen mit einem strengen Blick, während sie die Hände an ihre Hüfte gestemmt hatte. Selbst Narutos geschärften Sinne hatten nicht gemerkt, wann sich die Kunoichi bewegt hatte.
 

„Also junger Mann; Hättest du die Güte, deiner Mutter zu erklären, wer dieses Mädchen ist?“ fragte sie Naruto schließlich, der unter Kushinas Blick zu schrumpfen schien. Er hatte sich sagen lassen, dass Mütter unheimlich waren... dieses Gerücht entsprach anscheinend der Wahrheit.

Bevor der Jinchūriki etwas erwidern konnte, wurde Kushina von ihrem Mann zurückgezogen, sodass Naruto ein wenig von ihrer unheimlichen Präsenz befreit wurde.

„Oi Minato, was soll das? Ich war gerade dabei, meinen kleinen Naruto etwas zu fragen-ttebane.“ beschwerte sich die Frau mit temperamentvoller Stimme.
 

Haku musste, bei der Äußerung Kushinas, genervt ihre Augen verdrehen. 'Kleiner Naruto, huh? So jung ist er nun auch wieder nicht...'

Das Verhalten seiner Frau ignorierend, wand sich Minato wieder an seinen Sohn. „Na, was hab ich dir gesagt? Nimms ihr nicht übel; sie war schon immer so. Man gewöhnt sich daran, haha. Außerdem macht sie sich lediglich Sorgen um dich.“

„Ey, ich kann auch für mich selbst sprechen.“ warf Kushina beleidigt ein, bekam jedoch nur wieder ein leichtes Lachen von Minato als Antwort.

„Also, wie alt bist du mittlerweile, Naruto?“ fragte der Gelbe Blitz, während er seinem Sohn ein warmes Lächeln schenkte.

„Hehe, 17.“ antwortete der Teenager verlegen.
 

„17, wow...“ wiederholte Minato nachdenklich, bevor er mit trauriger Stimme fortfuhr. „Ich kann mir vorstellen, dass ich dir durch den Fuchs eine Menge Ärger, Schmerz und Einsamkeit bereitet habe. Es tut mir wirklich Leid. Alles was ich getan habe, war meinen Sohn Kummer zu bereiten.“ Ein niedergeschlagener Seufzer entwich dem Yondaime. „Ein toller Vater bin... und das einzige, was ich nun tun kann, ist dich um Vergebung zu bitten. Ich und Kushina haben dich wirklich geliebt... deine Mutter bestimmt noch mehr als ich...“

Kushina teilte den traurigen Blick in Minatos Augen und eine einzelne Träne der Wehmut lief ihre Wange hinab, als sie sich ebenfalls bei ihren Sohn entschuldigte.

„Naruto-kun, es tut uns so schrecklich Leid, dass wir dich zu dem Kyūbi Jinchūriki gemacht haben und dir dadurch eine solch große Bürde auferlegt haben. Wir waren nicht in der Lage, mit dir zu leben... und wir waren auch nicht in der Lage, dir unsere Liebe zu zeigen. Wir haben als Eltern versagt und wir können dir keinen Vorwurf machen, wenn du uns wegen all dem... wenn du uns ha-“
 

Bevor Kushina ihren Satz zu ende bringen konnte, fiel Naruto ihr ins Wort. Seine Stimme war leise, aber trotzdem selbstbewusst. „Bitte, macht euch keine Vorwürfe, Kaa-san, Tō-san. Es stimmt... ich musste eine Menge durchmachen, weil ich ein Jinchūriki bin. Bis auf Jiji haben mich alle verachtet, für das, was ich war. Es war sogar so schlimm, dass man mich töten oder aus dem Dorf verjagen wollte.“ gab Naruto wehmütig zu, als er an seine schreckliche Kindheit in Konoha zurückdachte.
 

Minato und Kushina senkten schuldbewusst den Kopf, als sie die Worte ihres Sohnes hörten. Allerdings war neben der Reue nun ein weiteres Gefühl in ihren Gesichtern abzulesen: Verärgerung. Das ein Jinchūriki ein Außenseiter in der Gesellschaft war, wussten sie beide... aber das man ihren Sohn so behandeln würde... der Gedanke daran brachte ihr Blut in Wallung.

Kushina wollte eben ihre Verärgerung zum Ausdruck bringen, da fuhr Naruto fort. „Und dennoch... trotz all dem Schmerz, habe ich euch nie gehasst. Nagato hat mir alles darüber erzählt, was damals wirklich vor 17 Jahren passiert ist. Ich weiß zwar nicht genau, was Elternliebe bedeutet, weshalb ich es nur vermuten kann... aber ich weiß, dass ihr beiden euer Leben für mich geopfert habt. Ich weiß, dass ich geliebt wurde, ehe man den Kyūbi in mich versiegelt habt.“ Naruto kratzte sich nun verlegen am Hinterkopf. „Hehe, ich bin wirklich stolz, der Sohn von so coolen Eltern zu sein.“
 

In dem Moment, als die Worte Narutos Mund verlassen hatte, spürte er, wie ihn jemand in eine stürmische Umarmung geschlossen hatte. Tränen der Freude kullerten ungezügelt aus Kushinas violetten Augen, während sie ihren Sohn fest an sich drückte und ihn am liebsten nie wieder los lassen wollte. Zuerst überrascht von dem Verhalten seiner Mutter, erwiderte Naruto schließlich die Umarmung und streichelte sanft ihren Rücken.
 

Während Kushina ihren Gefühlen freien Lauf ließ, lächelte Minato einfach nur dankbar.

Um den Moment zwischen Mutter und Sohn nicht zu stören, trat Haku ein paar Schritte zurück und freute sich im Stillen für ihren Freund. Sie und Naruto waren sich sehr ähnlich, weshalb sie wusste, was er sich am meisten wünschte: Geliebt zu werden. Haku gab ihm dieses Gefühl und akzeptierte ihn, als das was er war. Auch alle Mitglieder von Akatsuki akzeptierten und wertschätzten den Jinchūriki; Itachi, Konan und Nagato sogar im besonderen Maße. Doch es gab etwas, dass nur Kushina und Minato ihm geben konnten. Diese elterliche Zuneigung, die Bestätigung, dass er von seiner Mutter und Vater geliebt wurde, löste in Naruto eine Emotion der Glückseligkeit aus, welche er so noch nie gekannt hatte. Und er genoss diesen Moment aus vollen Zügen, brannte ihn in sein Gedächtnis ein, damit er sich immer daran erinnern würde.
 

„Hast du das gehört Minato?“ fragte Kushina unter Schluchzen, während sie versuchte, sich zu beruhigen. „Unsere Liebe hat ihn erreicht. Naruto, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel uns deine Worte bedeuten. Wir lieben dich so sehr und werden dich immer lieben. Danke Naruto, dass du mich zu deiner Mutter gemacht hast... danke, dass du Minato zu deinem Vater gemacht hast... Danke, dass du zu uns geboren wurdest. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich du uns gemacht hast, mein kleiner Junge.“

„Kaa-san, bitte... bitte wein nicht. Ansonsten muss ich auch noch weinen.“ scherzte Naruto leise, als ihm einzelne Tränen die Wangen hinab liefen.
 

Nach einige Minuten, löste Naruto sich sanft aus seiner Mutter Umarmung und schon jetzt spürte die Frau, wie sie den Kontakt vermisste. Langsam führte er seine rechte Hand zu Kushinas Gesicht und wischte ihr vorsichtig die restlichen Tränen von den Wangen. Als die Frau die Hand ihres Sohnes spürte und die liebevolle Handlung verstand, wollte sie ihn am liebsten gleich wieder in die Arme schließen, doch sie schaffte es, ihre mütterlichen Instinkte zu unterdrücken und schenkte Naruto stattdessen ein dankbares Lächeln.
 

„Aus dir ist wirklich ein feiner Mann geworden, Naruto. Ich muss meinem kleinen Bruder wohl dafür danken.“ sagte sie schließlich, als der Blondschopf seine Hand wieder zurückgezogen hatte.

„Hehe, Nagato verhält sich zwar meist sehr abweisend, aber er ist richtig klasse und hat mir sehr viele Dinge gelehrt.“ erwiderte Naruto und ließ seine Gedanken kurz zu seinem apathischen Onkel schweifen.
 

Ein leises Räuspern lenkte die Aufmerksamkeit auf Minato. „Naruto, du weißt ja mit Sicherheit, dass deine Mutter und ich durch die Technik Orochimarus kontrolliert werden. Im Moment können wir seinen Einfluss noch unterdrücken, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis unser Widerstand bricht. Bis dahin, würde ich gerne hören, was nach unseren Tod passiert ist. Du sagtest vorhin, dass du Wahrheit über die Ereignisse vor 17 Jahren kennst. Heißt das, du weißt auch über Uchiha Madara Bescheid?“ fragte der Yondaime ernst, der sich nur ungern an die Ereignisse in dieser schicksalhaften Nacht und den Mann erinnerte, welcher, in einem einzigen Augenblick, das gesamte Glück seiner Familie zerstört hatte.
 

Naruto nickte kurz. „Ja, ich weiß, dass es Madara war, der den Fuchs aus Kaa-san befreit und einen Großteil Konohas somit zerstört hatte... Nagato hat mir alles darüber erzählt. Allerdings gibt es keinen Grund, sich über ihn Sorgen machen zu müssen.“

Verwirrt zog Kushina die Augenbrauen nach. „Huh? Und warum nicht? Dieser Mann ist extrem gefährlich und darf unter keinen Umständen unterschätzt werden.“ gab die rothaarige Frau zu Bedenken.

Zu der Verwunderung aller Anwesend, schüttelte Naruto, verschmitzt grinsend, den Kopf. „Das meinte ich nicht. Madara lebt nicht mehr. Nagato hatte ihn getötet.“
 

Diese Information traf alle unvorbereitet. Selbst Haku wusste darüber nicht Bescheid, und das obwohl Naruto ihr fasst nichts verschwieg.

„Aber wie? Ich verstehe es nicht... Selbst Minato hatte es schwer gegen Madara. Wie hätte mein kleiner Bruder ihn dann besiegen können?“ fragte Kushina nun völlig verwirrt. Sie wusste, dass Nagato, genau wie Minato, unter Jiraiya gelernt hatte und er außerdem das Rin'negan besaß. Trotzdem ergab dies kein Sinn... das letzte mal, als sie ihn getroffen hatte, war er deutlich schwächer als Minato oder Kushina. Wie konnte er also einen Shinobi wie Madara besiegen?
 

Naruto zuckte nonchalant mit den Schultern. „Du scheinst nicht zu wissen, wie stark Nagato wirklich ist. Nach einem... 'gewissen Ereignis', meisterte er das Rin'negan und erweckte die sechs verschiedenen Pfade des Schmerzes; mit Nagato selbst als dem siebten Pfad, welcher sogar Leben und Tod beherrschte. Auch wenn er nicht oft kämpfte, wenn er es tat, so war ihm kein Gegner gewachsen. Weder Sanshōuo no Hanzō, Jinchūriki noch Kage-Level Shinobi konnten gegen ihn etwas ausrichten.“
 

Kushina sah so aus, als hätte man ihr eben erzählt, sie wäre nie gestorben, sondern hätte dies nur geträumt und in der Zwischenzeit wurde Jiraiya zum neuen Hokage ernannt, welcher, als seine ersten Amtshandlungen, jegliche Oberbekleidung für Frauen zwischen 20 und 35 in Konoha verboten und das Spannen in Badehäusern legitimiert hatte.

Naruto musste herzhaft lachen, als er sah, wie seiner Mutter vor Ungläubigkeit fast die Augen heraus kullerten und wie sie in regelmäßigen Abständen den Mund öffnete, um etwas sagen zu wollen, ihr jedoch einfach keine Worte einfielen.
 

„Was? Bist du so überrascht? Ich meine, er hat das Rin'negan und ist die gottverdammte Wiedergeburt des Rikudō Sennins; klar, dass er extrem stark ist. Selbst im Kyūbi Modus hat er mir noch in den Arsch getreten.“ sprach der blonde Jinchūriki.

Nach einigen Sekunden hatte sich die Uzumaki wieder gefangen und zog jetzt ein frustriertes Gesicht. „Dieser verdammte... was fällt ihm ein, so stark zu sein? Er ist mein kleiner Bruder und darf nicht stärker sein als ich. Grrh, ich muss unbedingt trainieren-ttebane.“
 

Zum zweiten Mal an diesem Tag, verdrehte Haku genervt die Augen. 'Trainieren? Hat sie vergessen, dass bereits tot ist? Und was soll dieses ständige 'ttebane'?' dachte sich die Schwarzhaarige.

„Ähm Kushina.“ mischte sich Minato ein. „Du weißt hoffentlich, dass du nicht mehr trainieren kannst?“ fragte er nervös und bekam von seiner Frau einen vernichtenden Blick zugeworfen.

„Grrh, musst du mich daran erinnern?!“

Innerlich dankte Haku Kami-sama, dass Naruto eher nach seinem Vater, als nach seiner Mutter kam. Kushinas Temperament war wirklich unheimlich. Auf der anderen Seite fragte sie sich, wie zwei Leute, die vom Gemüt her so verschieden waren, überhaupt erst in Liebe gefallen sind.
 

„Naja, um wieder zum Thema zurückzukommen... Nagato erzählte mir, dass er, ein Jahr nach meiner Geburt, von Madara aufgesucht wurde. Aufgrund von seiner neuen Identität als Pain, erkannte Madara ihn nicht als Uzumaki und versuchte, ihn zu manipulieren und für seine Pläne auszunutzen. Er erzählte ihm auch alles über seine Taten in Uzushio und Konoha... und schaufelte dadurch sein eigenes Grab. Von dem Kampf selbst, hatte Nagato nie gesprochen. Ich glaube, selbst mit Konan hatte er nicht darüber geredet... allerdings muss es eine epische Schlacht gewesen sein. Und am Ende hat Madara das bekommen, was er verdiente.“ sagte der Jinchūriki und erklärte dann weiter. „Unsere Organisation Akatsuki, mit Nagato als Anführer, hat das Ziel, der Welt Frieden zu bringen. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren die restlichen acht Jinchūriki gejagt, um die Bijū zu versiegeln, damit sie nicht mehr als Waffen für den Krieg dienen können. Wir stehen kurz davor, unser Ziel zu erreichen. Einzig und allein Orochimaru steht uns noch im Weg.“
 

Kushina schaute ihren Sohn nun besorgt an. „Aber Naruto, wenn ihr die Bijū versiegeln wollt, dann müsst ihr auch...“ Sie ließ die Frage offen, denn sie brachte es nicht übers Herz, die Worte auszusprechen.

Naruto gab seiner Mutter ein selbstbewusstes Grinsen. „Ich weiß. Aber das ist kein Problem. Ich bin schließlich ein Uzumaki und überlebe es deshalb, wenn ich von den Fuchs getrennt werde... Das müsstest du doch eigentlich wissen Kaa-san.“

„Hm, stimmt auch wieder. Aber ich schwöre, wenn Nagato irgendein Mist baut und meinem kleinem Jungen dadurch etwas passiert, dann werde ich ihm die Tracht Prügel seines Lebens verpassen-ttebane.“ verkündete die Rothaarige enthusiastisch, während sie ihre rechte Hand auf Gesichtshöhe zur Faust ballte. Man konnte sehen, wie Flammen in ihren violetten Augen loderten und wie ihr Haar im Wind tanzte.
 

'Ich frage mich, ob es ihr wirklich nur um Naruto-kun geht, oder ob sie einfach nur nach einer Ausrede sucht, um einen Kampf anzufangen.' überlegte sich Haku und musterte die andere Frau kritisch.

„Nah, ich denke, Nagato weiß, was er tut. Er wirkte ziemlich zuverlässig, als ich ihn getroffen habe. Hab einfach Vertrauen in ihn, Schatz.“ warf Minato mit seiner ruhigen und besonnen Art ein. „Wie auch immer, unsere Zeit läuft langsam aus... Naruto, ich weiß, es wird dir schwer fallen und als deine Eltern schmerzt es uns, dass wir gegen dich kämpfen müssen, aber es gibt keine andere Möglichkeit, als das du uns besiegst. Allerdings bist du unser Sohn und deshalb bin ich zuversichtlich, dass du es schaffen kannst.“

Zum ersten Mal, erhob nun auch Haku das Wort. „Naruto-kun ist nicht alleine; ich werde ihm helfen, euch, ähm, zu besiegen.“ sprach die Schwarzhaarige und stellte sich dicht neben ihren Partner, um ihren Standpunkt zu unterstreichen.
 

Naruto schenkte seiner Freundin ein dankbares Lächeln. Bei Minato konnte man beobachten, wie sein Gesicht einen wissenden Ausdruck annahm. Kushina allerdings, beäugte die Teenagerin argwöhnisch.

„Ich wusste es doch von Anfang an...“ sagte sie schließlich düster, ehe sie sich mit lauter Stimme an Haku richtete. „Das werde ich nicht erlauben!“

Völlig überrascht darüber, was die ältere Kunoichi von ihr wollte, zog die Hyōton Nutzerin die Augenbrauen nach oben. „Pardon?“

„Tu nicht so unschuldig. Ich weiß ganz genau, was du mit Naruto machen willst. Mein armer Junge ist noch viel zu klein für Frauen und und so was-ttebane.“

„Ich glaube, dass kann Naruto-kun ganz gut für sich selbst entscheiden. Und außerdem... ich kann euch versichern, so 'klein' ist er nun wirklich nicht, hihi.“ konterte das Mädchen mit einem Haku-untypischen perversen Kichern.

„Haku-chan!“ rief Naruto laut aus, geschockt über das Verhalten sein Freundin, während er vor Verlegenheit errötete.

Minato auf der anderen Seite, nickte seinem Sohn stolz zu und setzte dabei eine Miene auf, die keinen Zweifel daran ließ, unter welchem Sensei er gelernt hatte.
 

Als ungewollte Vorstellungen von ihrem Sohn und darüber, was Haku mit nicht so 'klein' meinte, vor Kushinas geistigen Auge vorbeizogen, lief ihr Gesicht rot an und machte ihrer Haarfarbe Konkurrenz. Wie ein Fisch, der nach Luft schnappte, öffnete die Uzumaki ungläubig ihren Mund.

Zufrieden mit ihrem Konter, erlaubte sich Haku ein spöttisches Grinsen. „Geht es euch gut 'Mutter'?“ fragte sie und setzte dabei besondere Betonung auf das Mutter. „Vielleicht habt ihr ja Fieber... euer Gesicht ist ja so rot wie eine Tomate.“
 

Sofort als das Wort ihren Mund verlassen hatte, waren Minatos Alarmsensoren auf 100 Prozent. Ohne einen Augenblick zu verlieren, hielt er seine Frau fest, welche furios um sich schlug und dabei laut fluchte.

„Du kleines...! Minato, ich warne dich, lass mich los oder du bereust es. Und hör gefälligst auf, so dämlich zu lachen.“
 

Trotz der Situation, konnte sich Minato sein Lachen nicht verkneifen. Es gab genau zwei Gründe, warum er in Konoha als Held angesehen wurde. Zum einen, weil er den dritten Shinobi Krieg quasi im Alleingang beendet hatte und dadurch den Titel Gelber Blitz erlangte... und zum anderen, weil er der einzige war, der die Einwohner Konohas vor Kushinas Wutausbrüchen bewahren konnte und damit wahrscheinlich der Hälfte der Bevölkerung das Leben und/oder ihre sexuelle Identität rettete.
 

Allmählich gab die Uzumaki ihre Versuche auf, sich aus dem Griff ihres Ehemannes zu befreien und beruhigte sich langsam wieder. Sie warf Haku, welche 'erschrocken' zu Naruto gerückt war und nun von diesem beschützend in den Armen gehalten wurde, einen vernichtenden Blick zu.

Nachdem Minato sicher war, dass sich seine Frau nicht sofort auf die Freundin seines Sohnes stürzen würde, entließ Kushina nun aus seinem Griff.

„Hehe, ich schlage vor, dass ihr dieses Wort lieber nicht verwendet... Kushina reagiert... etwas temperamentvoll darauf, wie ihr gesehen habt.“ erklärte der Yondaime verlegen.

„Tze.“ War alles, was besagte Rothaarige dazu beitrug.
 

Minato wollte eben etwas erwidern, als eine Art Hebel in seinem Gehirn betätigt wurde. Ohne irgendeinen Einfluss auf seine Bewegungen zu haben, zückte er urplötzlich ein Kunai aus seiner Tasche und warf es auf seinen Sohn. Trotz des überraschenden Angriffs, waren Naruto und Haku darauf vorbereitet und so viel es ihnen nicht schwer, der Waffe rechtzeitig auszuweichen. Sofort darauf, hatte der Yondaime bereits ein weiteres Kunai gezückt, mit welchen er Naruto im Nahkampf begegnete. Keine Zeit, sein Schwert zu ziehen, wehrte der Jinchūriki die Angriffe seines Vater mit der hölzernen Scheide seines Katanas ab. Naruto war aufrichtig überrascht, wie schnell sein Gegner war, obwohl er noch gar nicht sein berüchtigtes Hiraishin no Jutsu anwendete. Andererseits trug er wahrscheinlich auch nicht umsonst den Namen Gelber Blitz, wie Naruto einsah.
 

Auf der anderen Seite der Straße konnte man ein ähnliches Schauspiel beobachten, allerdings mit dem feinen Unterschied, dass hier die zwei Kunoichi aufeinandertrafen. Oder um es präziser auszudrücken: Haku war damit beschäftigt, der Rothaarigen auszuweichen, welche mit jedem ihrer Schläge Bilder Verwüstung hinterließ. Gebäude stürzten ein und Straßenpflaster wurden zertrümmert, wann immer eine Faust oder ein Fuß mit den Objekt in Berührung kam. Das rote Haar der Frau wirbelte, wie flüssiges Feuer, wild in der Luft, während sie ihren, vielleicht nicht ganz so unweigerlichen, Ansturm fortsetzte.
 

„Also Mädchen, überzeuge mich, dass ich dir meinen kleinen Jungen anvertrauen kann.“ sprach die Blutrote Habanero zwischen einer ihrer Attacke. Auch wenn sie zu diesem Kampf gezwungen wurde, so bestand doch kein Zweifel daran, dass sie selbst Feuer und Flamme war, Haku die eine oder andere Lektion in Sachen Respekt zu erweisen.
 

Da Kushina keine Antwort erwartete, begann sie weiter, das Stadtviertel zu verwüsten. Obwohl Haku lediglich ausweichen konnte, musste Kushina zugeben, dass ihre Gegnerin ausgesprochen flink war und auch nicht den Fehler begann, ihre Angriffe blocken zu wollen, was mit großer Wahrscheinlichkeit zu Knochenbrüchen geführt hätte. Nachdem das Mädchen einem tödlichen Axttritt ausgewichen war, welcher die Steine aus dem Pflaster der Straße riss, entdeckte die Uzumaki eine offene Stelle in der Verteidigung der Akatsuki. Ohne eine Sekunde zu Zögern, erschien sie mit einer so enormen Schnelligkeit vor Haku, dass sie nur als rotes Flimmern zu erkennen war, und ließ ihre Faust gegen den Brustkorb der Teenagerin krachen.
 

Kushina hatte wohl vieles erwartet, beispielsweise ohrenbetäubende Schreie, herumspritzendes Blut oder offenliegende Knochen... aber nicht, dass ihre Rivalin in tausende kleine Eisklumpen zersplitterte. Ehe sie das jüngste Ereignis verarbeiten konnte, hörte sie eine kalte Stimme hinter sich.

„Hyōton: Makyō Hyōshō!“ (=Eisfreisetzung: Dämoneneis Kristallspiegel)

Augenblicklich, als die Worte gesprochen waren, wurde Kushina in einem Dom aus unzähligen Eisspiegeln eingeschlossen, in welchen kurz darauf das Abbild Hakus erschien.
 

„Hyōton?“ wiederholte die Uzumaki verwirrt, während sie sich im Kreis drehte und damit bestätigte, dass sie von allen Seiten eingeschlossen war. „Ich verstehe... du besitzt also ein Kekkei Genkai.“

Haku, deren Stimme von überall zu kommen schien, antwortete „Richtig. Ich stamme von Kirigakures Mizore Clan ab und verfüge daher über das Bluterbe des Eiselementes.“

„Hm, vielleicht kann ich dir meinen Naruto ja doch anvertrauen. Aber... Ein Kekkei Genkai allein reicht jedoch nicht, um mich vollends zu beeindrucken.“

„Ach wirklich?“ fragte Haku gespielt überrascht und zog dabei ihre Augenbrauen nach oben. „Dann wird mein nächster Trick hoffentlich mehr Eindruck bei euch hinterlassen, 'Mutter'.“
 

Im nächsten Augenblick bemerkte Kushina aus ihrem Augenwinkel heraus, wie etwas auf sie zugeflogen kam. Keine Zeit verschwendend, verließ sich die Kunoichi auf ihre jahrelang trainierten Reflexe und entkam, mit einer leichten Drehung ihres Körpers, dem Überraschungsangriffs. Allerdings blieb ihre keine Zeit zum Ausruhen, als sie sofort einer weiteren Senbon aus Eis ausweichen musste.
 

'Verdammt... Sie ist extrem gut. Ich kann es kaum glauben, dass jemand in der Lage ist, all den Angriffen auszuweichen, ohne auch nur einen Treffer zu erleiden. Wegen ihrer großen Stärke, hätte ich erwartet, dass sie ihre Defensive vernachlässigen würde... aber ihre Verteidigung ist einfach perfekt.' dachte Haku frustriert, während die Habanero, elegant wie eine Tänzerin, allen Attacken entkam. Ihr langes rotes Haar, welches wild in der Luft umherwirbelte, verleite der Szene eine merkwürdige Anmut.
 

In dem Kopf der anderen Frau überschlugen sich die Gedanken, als Kushina nach dem Schwachpunkt in Hakus Technik suchte. Dies erwies sich, aufgrund der unerbittlichen Angriffe der Hyōton Nutzerin, zwar als kompliziert, doch Kushina war nicht umsonst die Meisterschülerin von Tsunade.
 

'Die Spiegel sind der Schlüsselpunkt in ihrer Technik. Das heißt, wenn ich diese zerstöre, kann ich ihre Attacken stoppen. Aber wie? Feuer wäre die offensichtliche Lösung. Allerdings... Nein, das klappt nicht. Sie formt ihr Eis, indem sie Wind und Wasser miteinander verbindet. Somit kann ein normales Katon Jutsu nichts dagegen ausrichten. Wenn ich noch über den Kyūbi verfügen würde, hätte es vielleicht klappen können, aber diese Option fällt weg, da selbst mein Yōkifūin nicht mehr vorhanden ist. Also, wenn elementare Jutsus nicht funktionieren, dann vielleicht...'
 

Nachdem Kushina sich ihre Strategie zurechtgelegt hatte, wartete sie auf einen günstigen Augenblick. Während sie am Anfang noch einige Probleme hatte, allen Angriffen auszuweichen, so fiel es ihr mittlerweile um ein einiges einfacher. Als sie ihre Gelegenheit sah, formte die Habanero ein einziges Handzeichen, wodurch sie von einem Vortex aus zirkulierenden Wasser umgeben wurde. Ohne Zeit zu verlieren, aktivierte sie eine zweite Technik und schickte einen lodernden Feuerball auf die Wassermauer. Die beiden gegensätzlichen Elemente hoben einander auf und bedeckten das Kampffeld mit einem undurchsichtigen Nebel.
 

„Kage Bunshin no Jutsu.“ erklang es in Nebelwand und bevor Haku auch nur die Möglichkeit besaß, darauf zu reagieren, war aus allen Richtungen das Geräusch von zerbrechenden Eis zu hören. Gerade noch rechtzeitig schaffte es die junge Frau, sich aus ihren momentanen Spiegel zurückzuziehen, als auch dieser zertrümmert wurde und das Gebiet mit einem Hagelschauer aus unzähligen Eissplittern überzog.
 

Schwer schnaufend, beobachtete Haku nun, wie ihre rothaarige Gegnerin, in den sich langsam legenden Nebelschwaden, erschien. Ein selbstbewusstes Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie den verständnislosen Blick ihrer 'Schwiegertochter' bemerkte.

„Wie...?“ war das einzige, was Haku einfiel, während sie immer noch versuchte, zu verstehen, wie eines ihrer besten Jutsus so einfach ausgeschaltet werden konnte.
 

Kushina ließ sich Zeit mit ihrer Antwort und wartete ab, bis sich die Hyōton Nutzerin wieder gefangen hatte.

„Deine Technik war zweifellos sehr gut und hätte dir wahrscheinlich gegen die meisten Shinobi den Sieg gesichert. Du hast wahrscheinlich angenommen, dass ich, aufgrund meiner Stärke, in der Verteidigung Schwächen habe, ist es nicht so?“

Hakus Augen weiteten sich. Woher konnte Kushina dies wissen? War es so offensichtlich? Ohne eine Erwiderung abzuwarten, fuhr die Habanero fort.

„Auf jeden Fall war diese Überlegung nicht so abwegig. Du hast meine Stärke gesehen und hast dir deshalb eine Taktik überlegt, bei welcher ich meinen vermeintlichen Vorteil nicht ausspielen könnte. Dein Fehler war jedoch, anzunehmen, dass ich, durch meine rohe Kraft, eine Taijutsu Spezialistin sei... das ist allerdings falsch“ erklärte die Uzumaki sachlich.
 

Die Verwirrung stand Haku quasi ins Gesicht geschrieben. „Aber das ist doch absurd, ich meine...“ begann sie zu sagen, während die Erinnerung, an die pure Zerstörungskraft von Kushina, sie in ihrem Satz stoppen und lediglich ungläubig mit dem Kopf schütteln ließ.
 

Seufzend schloss Kushina die Augen, als sie zu einer Erläuterung ansetzte. „Nun, es ist ganz einfach: Meine Lehrerin war Tsunade, deshalb bin ich in erster Linie als Medic Nin ausgebildet wurden. Meine perfekte Chakrakontrolle erlaubt es mir, meine Energie in einen einzigen Punkt zu sammeln und, im Moment des Kontaktes, spontan freizugeben. Aber das allerwichtigste eines eines Medic Nins sind nicht seine Heilkünste... sondern die Fähigkeit, jeglichen Attacken perfekt auszuweichen und gleichzeitig das Angriffsmuster des Feindes zu analysieren, um dadurch den Schwachpunkt in der gegnerischen Technik herauszufinden und einen geeigneten Konter zu planen. Du hast es wahrscheinlich gar nicht bemerkt, allerdings gab es ein bestimmtes Schema, nach welchem du in einem der Spiegel erschienen bist. Als ich dieses Muster erkannt habe, war es mir ein leichtes, deinen Senbon Nadeln auszuweichen. Der nächste Punkt war es, die Technik selbst aufzuheben. Wie nicht schwer zu erahnen war, so bildeten die Spiegel die Grundlage deines Jutsus. Da es sich jedoch um eine Elementarverbindung handelte, wäre normales Feuer wohl nicht in der Lage gewesen, das Eis zu schmelzen. Deshalb musste ich eine Ablenkung schaffen, durch die ich deine Spiegel mit meiner übermenschlichen Kraft zerstören und die Technik aufheben könnte.“ Die Uzumaki machte eine kurze Pause und schlug ihre Lieder wieder auf. „Habe ich irgendetwas in meiner Analyse vergessen?“ fragte sie geradezu rhetorisch.
 

Nachdem sich der Schock auf Hakus Gesicht langsam gelegt hatte, biss die junge Frau sich verbittert auf die Unterlippe. Das jemand, allein durch das Beobachten ihrer Bewegung, dazu fähig war, ihr Jutsu so perfekt zu durchschauen... war beängstigend. Ihre Eisspiegeln hatten noch nie versagt, egal gegen welchen Gegner. Zu dieser Auffassungsgabe kam noch die übermenschliche Kraft und Gewandtheit Kushinas hinzu. Und wenn sie tatsächlich die Schülerin von Tsunade, der legendären Schneckenprinzessin, war, dann musste sie auch über perfekte Kenntnisse in medizinischen Ninjutsu verfügen. Ganz zu Schweigen davon, dass sie wohl auch extrem geschickt in dem Suiton war, wenn sie ein Jutsu, wie das zuvor demonstrierte, mit nur einem einzigen Fingerzeichen ausführen konnte. Das alles, zusammen mit der Tatsache, dass sie es war, welche Minato in Fūin Jutsu unterrichtet hatte, veranlasste Haku dazu, gesunden Respekt gegenüber der Habanero zu empfinden. Bei dem Gedanken, dass Kushina früher sogar noch der Jinchūriki des Kyūbis war, liefen der Hyōton Nutzerin einige Perlen des Angstschweißes über die Stirn, während sie sich ehrlich fragen musste, ob sie dieser Kunoichi überhaupt gewachsen war.
 

Das Grinsen auf Kushinas Lippen gewann an Breite. Spöttisch zog sie eine Augenbraue nach oben. „Was ist los Mädchen? Du dachtest doch hoffentlich nicht, dass die Frau des Yondaime Hokage nur brav in der Küche stand und das Essen für ihren starken Ehemann gekocht hatte, oder? Das ist wirklich ziemlich verletzend von dir.“ sagte die die Uzumaki in einem gespielt beleidigten Ton. „Also, Haku, war es doch, wenn ich mich recht entsinne... Ich hoffe, dies war nicht alles, was du kannst. Ansonsten frage ich mich wirklich, ob du gut genug für meinen Naruto bist.“
 

Allein die Erwähnung ihres Geliebten reichte, um Haku aus ihrem Stupor zu befreien. Niemals würde sie es zulassen, jetzt Schwäche zu zeigen; nicht gegenüber Kushina. Das durfte sie sich einfach nicht erlauben. Andererseits musste sie sich auch eingestehen, dass sie fast all ihr Chakra im Kampf gegen Guren aufgebraucht hatte; und ihre mangelnden Chakra Kapazität war schon immer ihre größte Schwäche gewesen. Kushina auf der andere Seite war noch völlig erholt, besaß über mehr Erfahrung und verfügte auch über ein größeres Repertoire an Fähigkeiten, im Vergleich zu Haku.
 

Um überhaupt eine Chance auf einen Sieg zu haben, ließ Haku ihre Hand in die Innentasche ihres Mantels gleiten und holte eine schwarze Nahrungspille hervor, welche sie sofort herunter schluckte. Es dauerte etwas, aber schon einige Sekunden nach Einnahme verspürte die Akatsuki, wie Erschöpfung und Müdigkeit von ihrem Körper wichen. Adrenalin wurde von ihren Hormondrüsen ausgesendet und trieb den Organismus zu Hochleistung an. Die Versorgung von Sauerstoff, der Abbau von Zucker, die Reaktionsgeschwindigkeit und Fähigkeit ihrer Sinne wurde erhöht, während sich die Tenketsu vergrößerten und somit neue Chakrareserven zur Verfügung gestellt wurden.
 

Haku wusste, dass sie, spätestens am nächsten Tag, den Rückschlag zu spüren bekommen würde, aber dieses Opfer musste sie eingehen, wenn sie nicht sofort aufgeben wollte. Selbst mit der Nahrungspille war die Aussicht auf Erfolg bestenfalls mittelmäßig.

Da man nie sicher sein konnte, wie der Körper auf den zusätzlichen Stress reagierte, würde sie Kushina so schnell wie möglich besiegen müssen, um nicht Gefahr zu laufen, plötzlich im Kampf zusammenzubrechen. Doch dies war leichter gesagt als getan, nachdem sie Zeuge von Kushinas meisterlichen Fähigkeiten geworden war.
 

Bevor Haku noch weiter überlegen konnte, hatte sich ihre rothaarige Gegnerin wieder in Bewegung gesetzt und rannte nun auf sie zu, um in Nahkampf Reichweite zu gelangen. Ohne auch nur einen weiteren Augenblick zu verlieren, legte Haku ihre Hände auf den Boden, wodurch etliche Pfähle aus Eis die Straße durchbrachen und in direkt auf Kushina zusteuerten. Mit einer Seitwärtsrolle schaffte es der ehemalige Jinchūriki, sich aus der Schussbahn zu manövrieren und setzte in einer fließenden Bewegung ihren Weg fort. Nachdem sie innerhalb weniger Sekunden die Strecke überbrückt hatte, setzte sie bereits zu einem Faustschlag an. Zu spät er erkannte sie das Lächeln, auf den Lippen der jüngeren Kunoichi, als diese ihre Hände auf die Schultern legte und kurz darauf von einem, mit etlichen gefährlichen Spitzen versehenden, Kokon aus aus Eis eingeschlossen wurde.
 

Gerade noch rechtzeitig stoppte die Habanero ihren Angriff, um sich nicht selbst zu verletzten... doch damit hatte Haku bereits gerechnet. Kushina versuchte zwar, wieder an Abstand zu gewinnen, um ein Fernkampf Jutsu anzuwenden, doch die Hyōton Nutzerin kam ihr zuvor. Mit einem knackenden Geräusch bekam das Eis Risse und zersplitterte kurz darauf. Unzählige Brocken gefrorenen Wassers wurden in alle Richtungen geschleudert.
 

Zwar schaffte es die Uzumaki, den meisten Geschossen zu entkommen, allerdings musste sie schmerzerfüllt die Augen zusammen kneifen, als sie spürte, wie ihre linke Schulter und Oberschenkel sowie ihr Rumpf von den Splittern durchbohrt wurden. Schnell legte sie ihre rechte Hand, welche von grünen Chakra umgeben wurde, auf ihre Wunde am Bein, um dieses zu heilen. Durch ihre ausgeprägten Künste im medizinischen Ninjutsu war sie recht zügig mit der Stillung der Blutung fertig und wollte sich sogleich der Wunde unter ihren Rippen zuwenden, als Haku ihr dazwischen kam.
 

Mit ihren beiden Händen ein Fingerzeichen formend, bildete sich vor Haku ein mittelgroßer Orb aus bläulich-weißer Energie, aus dem kurz darauf eine Vielzahl an Eislanzen auf Kushina zugeschossen kamen. Obwohl die wieder-erweckte Konoha Kunoichi dem Angriff auswich, änderten die dynamischen Lanzen ihre Richtung und verfolgten sie erbarmungslos. Den Schmerz in ihrer Schulter und Bauch verdrängend, wich Kushina abermals aus und formte danach, mit ihrem Zeigefinger, ein leuchtende Kanji vor sich in der Luft, welches für溶 (=Auflösung/Liquidation) stand. Als die Eislanzen wieder auf sie zusteuerten, sah es so aus, als würden sie auf eine unsichtbare Barriere treffen und verloren sofort ihre feste Form, sodass nun etliche Tropfen kalten Wassers auf Kushinas Körper niederprasselten, welche, bis auf das Durchnässen ihrer Kleidung, keinen Schaden anrichteten.
 

Die kurze Zeit nutzend, welche sie sich durch die Abwehr des feindlichen Jutsus verschafft hatte, heilte Kushina die Wunde in ihrer Bauchgegend und ihrer Schulter. Zwar juckten die entsprechenden Stellen noch etwas, aber es war kein Schmerz mehr zu spüren. Mit der Versorgung ihrer Verletzungen fertig, ging sie selbst wieder in Offensive. Den Großteil der Fingerzeichen überspringend, formte sie lediglich das letzte Siegel und aktivierte schließlich ihr Jutsu.

„Suiton: Yabusame“ (=Wasser Freisetzung: Pfeil Militär Hai)
 

Kleine Wasserwellen begannen, um die Kunoichi zu zirkulieren, aus welchen im nächsten Augenblick etliche kleine Kugeln aus Wasser herausgeschossen wurden.

Schnell formte Haku ihrerseits einige Fingerzeichen und streckte dann die Hände schützend vor sich. Keinen Sekunde zu spät, bildete sich vor der Akatsuki ein dicker Schild aus Eis, in dem kurz darauf die Wassergeschosse krachend einschlugen. Obwohl der Schild drohte, zu zerbrechen, hielt er dem Ansturm glücklicherweise Stand. In der Umgebung konnte man beobachten, wie verirrte Projektile problemlos durch die Steinwände von Gebäuden drangen und gaben somit einen deutlichen Hinweis darauf, was sie mit Fleisch und Knochen hätten anstellen können.
 

Neben dem Geräusch von zertrümmernden Steinen, konnte Haku deutlich zügige Schritte wahrnehmen. Einen Sprung nach hinten machen, wurde ihr Eisschild gleich darauf von Kushinas bloßen Faust zerstört. Doch Haku hatte solch einen Angriff bereits erwartet und so manipulierte sie umherfliegenden Splitter, indem sie sie auf ihre Gegnerin zurückschickte. Zufrieden sah die Hyōton Nutzerin mit an, wie die Geschosse ihr Ziel fanden. Allerdings merkte sie zu spät, dass sie auf den selben Trick hereingefallen war, den sie selbst zuvor angewandt hatte. Platschend löste sich der Körper von Kushina in einer Wasserpfütze auf, als der Doppelgänger von Hakus Technik getroffen wurde.
 

Da sich die junge Frau immer noch in der Sprungbewegung befand, blieb ihr keine Möglichkeit, dem nächsten Angriff auszuweichen, als hinter ihr Kushinas Stimme erklang.

„Suiton: Yarinami“ (=Wasserfreisetzung: Speerwelle)

Ein lauter Schmerzensschrei entwich Hakus Kehle, als ein konzentrierte Wassersäule sich in ihre Rücken bohrte und sie mit sich nach vorne riss, wo bereits eine weitere, vermutlich die echte, Kushina wartete. Nachdem die Entfernung zwischen den beiden Kunoichi überbrückt war, rammte die Habanero ihre Faust in den Unterleib ihrer Rivalin. Für Haku eröffnete sich eine ganz neue Welt von Agonie, als sie den Hieb von Kushina, noch verstärkt durch den Wasserstrahl gegen ihre Rücken, einstecken musst. Die Luft wurde ihr förmlich aus den Lungen gequetscht, während ihr schwarz vor Augen wurde.
 

Die entgegengesetzten Wirkungsrichtungen von Kushinas beiden Angriffen sorgten dafür, dass Haku etwas nach oben geschleudert wurde und dann träge auf dem harten Boden aufschlug. Sie konnte bereits den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes auf ihrer Zunge schmecken, während sie versuchte, ihren Mageninhalt nicht auf der Straße zu verteilen. In ihrem Kopf drehte sich alles und es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Jeder Atemzug schmerzte, als würde sie heißen Dampf, anstatt Luft, einatmen und ihr Rücken fühlte sich so an, wie wenn sie bereits hunderte von Jahren alt wäre.
 

Langsam stemmte sie sich mit den Armen auf und erhob sich wieder, während sie versuchte, auf ihren wackeligen Beinen nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es dauerte einen Moment, bis sie sich halbwegs an den Schmerz gewöhnt und ihre Orientierung wiedergefunden hatte.

In mittlerer Entfernung beobachtete Kushina aufmerksam, wie ihre junge Gegnerin sich wieder in Kampfhaltung begab und das Blut in ihrem Mund ausspuckte.
 

„Erstaunlich... Von deinem Aussehen her, hätte ich nicht vermutet, dass du nach einem solchen Treffer wieder aufstehen würdest. Du überraschst mich, Mädchen.“ sagte die Habanero leicht anerkennend.

Haku schnalzte bei den Worten der Uzumaki genervt mit der Zunge. „Das ich... nicht lache. Es braucht mehr... um mich zu besiegen.“ erwiderte die Akatsuki schwer schnaufend und strafte sich somit selbst Lügen, denn ihre Körpersprache zeigte nur allzu deutlich, dass es sie alle Kraft kostete, sich auf den Beinen zu halten und nicht das Bewusstsein zu verlieren.
 

„Ach wirklich? Für mich machst du einen ziemlich erschöpften Eindruck. Ich hab zwar nicht darauf abgezielt, allerdings ist es gut möglich, dass du innere Blutungen erlitten hast. Du solltest dir nicht selbst das Leben schwer machen und dich wieder hinlegen. Deine Niederlage ist offensichtlich.“ verkündete Kushina und musterte die mitgenommene Form Hakus kritisch.

„Dies ist... leider nicht möglich. Ich muss euch besiegen... unter allen Umständen.“

Kushina zog verwundert eine Augenbraue nach oben. „Ach wirklich? Und warum, wenn ich fragen darf? Erlaubt es dein Ego etwa nicht, eine Niederlage einzugestehen?“

Zur Verwunderung der Rothaarigen, lachte Haku leise. „Haha... als ob... mich mein Ego interessieren würde. Der Grund... warum ich nicht aufgeben darf... ist... weil ich nicht zulassen kann... dass Naruto-kun gegen seine... Mutter kämpfen muss.“
 

Mit einer solchen Antwort hatte Kushina nun wirklich nicht gerechnet. Offenkundige Verwirrung stand der Habanero nun ins Gesicht geschrieben.

„Was willst du damit sagen?“

Haku seufzte leise. „Naruto-kun... verehrt seine Eltern. Ich sehe es in seinen Augen... wie sehr es ihn schmerzt... gegen euch kämpfen zu müssen. Gegen seinen Vater antreten ist eine Sache... doch ich weiß... das er niemals gegen seine Mutter kämpfen könnte. Ich muss deshalb diejenige sein... die euch bezwingt... Ich kann nicht zulassen... dass Naruto-kun eine solche Bürde tragen muss.“ erklärte die Hyōton Nutzerin melancholisch.
 

Die Erläuterung berührte Kushina und verursachte, dass sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen. Als sie endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte, fragte sie schließlich „Warum? Warum treibst du dich selbst bis zum Äußeren für Naruto?“

„Ist das nicht offensichtlich?“ erwiderte Haku, während ihr Gesicht langsam einen ernsten Ausdruck annahm. Mit unumstößlicher Determination in ihrer Stimme setzte sie dann fort „Weil ich... ihn liebe!“
 

Und mit diesen Worten formte Haku schnell eine Reihe von Fingerzeichen, winkelte ihren linken Arm an und legte anschließende ihre rechte Faust ihre linke Handfläche, welche in Richtung Kushina zeigte. Sofort begann eisiger Wind um ihre beiden Hände zu zirkulieren, während sie einige Sekunden in dieser Position verweilte, um genügend Energie zu sammeln.

Kushina, welche die aufrichtige Liebeserklärung der jungen Frau völlig unerwartet getroffen hatte, befand sich wie im Stupor und reagierte zu spät auf Hakus spontane Aktion.
 

Ehe sich die Habanero aus ihrem Schock befreien konnte, verkündete Haku bereits ihre Attacke und strecke ihre linke Hand nach vorne.

„Hyōton: Bara no Ōken“ (=Eisfreisetzung: Rosenkrone)
 

Etliche Ranken aus Eis schossen daraufhin auf Kushina zu, welche kein Möglichkeit besaß, all den sich windenden Sprossachsen auszuweichen. Die vielen Dornen sorgten dafür, dass die Uzumaki am gesamten Körper unzählige kleine und große Wunden erlitt. Das herumspritzende Blut wurde von dem Eis aufgesogen und begann, es rot zu färben. Überall sprießten nun Blüten und vervollständigten somit das Bild des Rosengartens, welcher das gesamte Stadtviertel kurzzeitig in all seiner Schönheit bedeckte, bevor das gefrorene Wasser mit einem klirrenden Geräusch schließlich wieder zersplitterte.
 

Erschöpft ging Haku auf die Knie, als sie alles Chakra in ihr letztes Jutsu gesteckt hatte und nun völlig ausgebrannt war. Stoßweise atmend und mit schweren Lidern, beobachtete sie das Ausmaß ihrer Attacke.
 

Kushina lag dutzende Meter von Haku entfernt in einer Pfütze ihres eigenen Blutes. Sie konnte die Schmerzen, welche ihren Verstand beherrschten, gar nicht mehr zuordnen, weil jede Stelle ihres gequälten Körpers weh tat. Es fühlte sich exakt so an, wie früher, wenn sie das Chakra des Kyūbis zu lange benutzt hatte, sodass die dämonische Energie anfing, ihre Haut und Zellen zu zerstören.
 

Obwohl sie, unter normalen Umständen, durch den Blutverlust der Bewusstlosigkeit nahe wäre, trieb eine unsichtbare Kraft sie an, wieder aufzustehen. Jeder Muskel schmerzte bei der unfreiwilligen Bewegung, doch sie hatte keine Kontrolle über Taten. Es war fast so, als würde ihr Körper von alleine reagieren, ohne das sie irgendeinen Einfluss darauf nehmen konnte. Es war absurd. Jeder, bis auf Leute mit Selbstheilungsfähigkeiten, hätte sich, nach einer solchen Attacke, nicht mehr rühren können und konnte froh sein, noch am Leben zu sein. Und Kushina hatte zu alldem noch einen direkten Treffer abbekommen gehabt. Eindeutig war dies der Einfluss des Edo Tensei, durch welches sie kontrolliert wurde. Anders konnte es sich weder Kushina, noch Haku, welche die mitgenommene Frau mit ungläubigen Augen anstarrte, nicht erklären.
 

Als Haku sah, wie sich die Habanero wieder auf die Beine zwang, versuchte sie instinktiv, wieder eine Kampfhaltung anzunehmen, doch die Erschöpfung gewann die Oberhand über sie und so musste sie sich abermals mit ihrem Knie aufstützen, um nicht hinzufallen. Etwa dreißig Meter trennten die beiden Kunoichi voneinander. Genug Abstand, damit Haku eine ihre Hyōton Techniken benutzen könnte... doch sie war einfach am Ende ihrer Kräfte. Und so konnte sie nur mit ansehen, wie Kushina ihren Stand langsam stabilisierte und nun anfing, Chakra in ihrer rechten Hand zu sammeln, welches kurz darauf anfing, zu zirkulieren und sich zu einer bläulich schimmernde Sphäre aus konzentrierter Energie formte.
 

Nachdem das Rasengan abgeschlossenen war, begann sie, auf die bewegungsunfähige Haku zu rennen.

„Lauf weg Haku!“ schrie die Uzumaki verzweifelt, während sie alles versuchte, um ihre Bewegungen zu stoppen. Aber ihre Mühen waren vergebens; Ihr Körper gehorchte ihr nicht länger. Tränen sammelten sich in ihren violetten Augen, als sie realisierte, dass sich ihre Gegnerin nicht mehr rühren konnte und das sie das Mädchen mit ihrer Attacke zweifellos töten würde. Kushina fühlte sich, allein schon bei den Gedanken, schrecklich, da sie nun wusste, wie sehr diese junge Frau ihren Sohn liebte... und er sie wahrscheinlich genauso sehr.
 

Den Anblick nicht ertragend, schloss Kushina ihre Lider. Sie wollte nicht mit ansehen müssen, wie das Leben, die Augen von Haku verließ, wenn sie von dem Rasengan getroffen wurde. Und noch viel weniger wollte sie mit ansehen müssen, wie ihr Körper von der zirkulierende Energie zerstört wurde. Im Stillen hoffte sie noch auf ein Wunder, denn sie wollte nicht, das Blut der jungen Kunoichi an ihren Händen wissen, als plötzlich...
 

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Klirrend prallten die Waffen aufeinander, während Minato und Naruto nur als ein gelbes Flimmern zu erkennen waren. Weder der Sohn mit seinem Katana, noch der Vater mit jeweils einem seiner berühmten Hiraishin Kunais in beiden Händen, schafften es, gegenüber dem anderen einen Vorteil zu erringen. Da Minato die Klingen seiner Kunais mit Windenergie überzogen hatte, erinnerten sie vom Aussehen her stark an zwei Scimitars. Staub wurde aufgewirbelt und die Gebäude im Umfeld mit etlichen tiefen Kerben versehen, wann immer die Waffen aufeinandertrafen und somit das, in ihnen gespeicherte, Fūton Chakra freigesetzt wurde.
 

Naruto duckte sich unter einem Streich seines Vaters hinweg und vollführte seinerseits einen Aufwärtshieb, dem Minato mit einem Sprung auswich. Noch während seiner Flugphase vollführte der Yondaime einen Rückwärtssalto und warf dabei seine beiden Waffen auf Naruto. Gleich nachdem er die Kunais geworfen hatte, aktivierte er ein Jutsu, welches ursprünglich von Sarutobi Hiruzen, dem sogenannten Professor und Gott unter den Shinobis, entwickelt wurde.

„Shuriken Kage Bunshin no Jutsu“ (=Shuriken Schattendoppelgänger)
 

Unzählige kleinen Rauchwolken entstanden, als sich die zwei Kunai vervielfachten. Mehrere hundert, durch Windchakra noch weiter verstärkte Kunais, bedeckten den Himmel und regneten auf dem Schlachtfeld nieder. Überall ertönten explosionsartige Geräusche, als die Kunais mit voller Wucht in die Straße einschlugen und kleine Gesteinssplitter schossen quer durch die Gegend.
 

Allerdings fehlte von Naruto jede Spur und Minato wusste, dass sein Sohn bereits irgendetwas geplant hatte. Der Yondaime wurde nicht enttäuscht, als er den Schatten von Naruto sah, welcher sich, mit einem kräftigen Sprung, vor den Wurfgeschossen seines Vaters in Sicherheit gebracht hatte. Während er mit steigender Geschwindigkeit nun wieder auf den Boden zusteuerte, sendete er mit seinem Katana einige Kaze Klingen auf Minato zu. Ohne einen Augenblick zu verschwenden, formte der einstige Hokage ein Fingerzeichen und blies anschließend schneidende Winddruckwellen gegen Narutos Attacken.

„Fūton: Shinkūha“ (=Windfreisetzung: Vakuum Welle)
 

Die beiden Angriffe trafen aufeinander und neutralisierten sich gegenseitig in einer lauten Explosion. Ein kräftiger Windstoß fegte über das Gebiet hinweg, wirbelte Staub und Kies gleichermaßen auf, zerdrückte Fensterscheiben und riss sogar Straßenlaternen aus ihren Verankerungen.

Naruto und Minato ließen ihr eigenes Fūton Chakra um ihre Körper zirkulieren, um nicht selbst unter den Auswirkungen der Druckwelle zu geraten.

Haku und Kushina, welche sich momentan in einem Dom aus Eisspiegeln befanden, blieben davon völlig unbeeinflusst.
 

Nachdem der Wind wieder abgeflaut war und der Staub sich gelegt hatte, umkreisten sich Vater und Sohn gegenseitig, beide darauf wartend, dass der Gegner den ersten Zug machen würde.

„Deine Chakra Kontrolle und Umgang mit dem Fūton ist wirklich formidabel, Naruto“ sagte Minato anerkennend, ohne den Blickkontakt mit seinem Sohn zu brechen oder in seinem langsamen Schritten zu stoppen.

Ein leichtes Grinsen umspielte die Lippen des jungen Jinchūrikis, als er das Lob seines Vaters hörte.

„Danke, Tō-san. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch einen guten Lehrer hatte. Ich habe bisher niemanden getroffen, der besser mit Elementen umgehen konnte, als Nagato.“ erwiderte Naruto ehrlich.
 

Minato nickte bei dieser Aussage, während sein Geist kurz in Erinnerungen an Kushinas jüngeren Bruder abschweifte. Jiraiya hatte ihm schon früher einmal, während seiner Studienzeit, von Nagato berichtet und wie er damals, wegen des Rin'negans, der festen Überzeugung war, dass dieser das Kind der Prophezeiung wäre. Da der Sannin, aufgrund von falschen Informationen, dachte, dass seine ersten drei Schüler im Bürgerkrieg gestorben seien, und weil Minato das größte Genie seiner Generation war, äußerte er dieselbe Vermutung schließlich auch gegenüber dem späteren Yondaime Hokage. Nachdem er und seine Frau jedoch überraschenderweise von dem totgeglaubten Bruder Kushinas besucht wurden und es sich herausstellte, dass dieser derselbe Nagato war, von dem Jiraiya gesprochen hatte, wusste Minato, dass sein Sensei damals Recht hatte. Nagato war in der Tat, das sogenannte Kind der Prophezeiung. Daran bestand kein Zweifel.
 

„Mit Nagato hast du wirklich einen perfekten Lehrer gehabt. Ich fürchte, weitere Fūton Jutsus sind ab diesem Moment wohl sinnlos, da keiner von uns dadurch die Oberhand gewinnen kann.“ erklärte Minato nachdenklich, ehe fortfuhr. „Also, es wird wohl Zeit, dass wir beide nun Ernst machen. Ich würde es zwar lieber nicht anwenden, wenn es eine andere Möglichkeit gebe, aber das Edo Tensei lässt mir keine andere Wahl. Das gesamte Schlachtfeld ist bereits mit meinen Kunais bedeckt... du weißt wahrscheinlich, auf was ich hinaus will, nicht wahr, Naruto?“

Narutos Züge verhärteten sich, als er die Andeutung verstand. „Hiraishin no Jutsu, ne?“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage und abermals nickte Minato ernst.

„Wenn das so ist“ fuhr Naruto fort und aktivierte anschließend sein Sharingan, „dann werde ich mich auch nicht zurückhalten.“
 

Verwunderung zeichnete sich auf Minatos Gesicht ab, als etwas sah, was eigentlich nicht möglich sein dürfte, doch er fing sich schnell wieder.

„Ich bin zwar wirklich neugierig, was für eine Geschichte hinter deinen Augen steckt, allerdings tut es hier nichts zu Sache. Dennoch fürchte ich, dass Bewegungen 'sehen' und auf Bewegungen 'reagieren', zwei unterschiedliche Dinge sind, Naruto.“ erklärte der Yondaime sachlich, während er weiterhin Blickkontakt mit seinem Sohn hielt.
 

Die Antwort von Naruto kam in Form von roten Chakra, welches von dem Jinchūriki ausgesondert wurde und sich wie eine zweite Haute um dieses Körper legte. Die Fingernägel verlängerten sich und nahmen die Form von Krallen an, während die Male auf seinen Wangen markanter wurden. Die Pupillen seiner Augen wurden zu schlitzförmigen Ellipsen, welche stark an denen des Kyūbi selbst erinnerten. Zusätzlich wuchsen seine Eckzähne an, sodass diese nun deutlich zu sehen waren und weiter zu seinem wilden Erscheinungsbild beitrugen. Fünf Fuchsschwänze auf rotem Chakra wirbelten hinter Naruto in der Luft umher und versetzten Minato dieses Mal in aufrichtiges Erstaunen.
 

„Fünf Stück auf einmal? Und das ohne, dass du deinen eigenen Körper schadest?“ sagte der Gelbe Blitz perplex, während er mit großen Augen seinen Sohn betrachtete. Aber nicht nur das; Minato spürte außerdem, dass Naruto völlig in Harmonie mit sich und seinem Chakra war. Er konnte weder die Blutgier, noch die depressive Aura des Kyūbis verspüren, welche ihm noch deutlich von seiner letzten Begegnung mit dem Fuchs in Erinnerung waren. Selbst Kushina konnte das Bijū nicht so gut kontrollieren, sodass sie ab über vier Schwänzen immer anfing, ihren eigen Körper zu verletzen, weil sie mit steigenden Chakra, den negativen Einfluss des Fuchses nicht ausreichend unterdrücken konnte. Ihr Maximum waren sieben Schwänze; und selbst dann war sie meistens wie in einem Blutrausch und musste danach mit dem unangenehmen Rückstoß kämpfen, welcher die Übernutzung des Yōki zur Folge hatte. Natürlich hatten Minato und Kushina auch getestet, wie weit sie gehen konnte. War ihre Selbstbeherrschung mit sieben Schwänzen schon sehr gering, so verlor sie ab acht Schwänzen völlig die Kontrolle über sich selbst und versuchte, jeden zu töten, der in ihrer Nähe war.
 

Da Minato also wusste, wie schwer es war, den Kyūbi zu kontrollieren, war er wirklich überrascht, wie gut sein Sohn offenbar mit dem Chakra des Fuchses umgehen konnte. Und er war nun auch ein wenig neugierig darüber, wie weit Narutos Fähigkeiten wirklich reichten.

„Sag mir Naruto... Wie viele Schwänze kannst du kontrollieren?“

Der Angesprochene verzog keine Miene. „Nun, man sollte seinem Gegner nie seine wahre Stärke verraten... allerdings kann ich dir versichern, dass mein Verhältnis zu meinen Bijū recht gut ist.“ erwiderte Naruto kryptisch.
 

Anstatt zu antworten, verschwand Minato in einem gelben Blitz und erschien, kurz darauf, einige Meter hinter Naruto. Die animalischen Sinne des Jinchūriki erlaubten ihm, die Bewegung seines Vaters mit den Ohren wahrzunehmen, weshalb er sich rechtzeitig ducken konnte, als kurz darauf ein Kunai über ihm durch leere Luft schnitt. Gerade, als er mit einem Ellbogenhieb kontern wollte, verschwand der Yondaime schon wieder und tauchte an einer anderen Stelle des Schlachtfeldes wieder auf.
 

Die hunderten von Kunais machten es unmöglich, vorauszuahnen, wo Minato als nächstes erscheinen würde, allerdings war Naruto, dank seines Sharingans, dessen vorhersehenden Fähigkeiten durch das Fuchs Chakra deutlich erhöht wurden, sowie dem Kyūbi Modus, der nicht nur seine Sinne, sondern auch sein Bewegungstempo um ein Vielfaches steigerte, immer in der Lage, dem unerbittlichen Angriffen seines Vaters auszuweichen. Der Gelbe Blitz machte seinem Namen alle Ehre, denn er war lediglich als ein gelbes Flimmern zu erkennen, bevor er bereits wieder zu einem anderen Kunai sprang. Die Tatsache, dass er sein Zeit-Raum-Jutsu mit dem Siegel auf seinen Kunais verbunden hatte, erlaubte es ihm, seine Technik ohne Einschränkungen oder jeglichen Chakraverbrauch zu verwenden. Somit war das einzige, für was er Energie benötigte, dass Angreifen selbst.
 

Obwohl Naruto allen Attacken ausweichen oder sie parieren konnte, schaffte er es, auf der anderen Seite, genauso wenig, einen Konter zu landen, weil Minato immer im letzten Moment wieder verschwand. Außerdem waren die Angriffe des Yondaime völlig willkürlich und folgten keinem merklichen Muster, wie Naruto frustriert feststellend musste. Sein Vater war wohl nicht umsonst Hokage und Held des dritten großen Shinobi Weltkrieges gewesen.
 

Es hätte wahrscheinlich stundenlang so weitergehen können, ohne das einer der beiden Anzeichen von Erschöpfung gezeigt hätte. Während Minato in diesem Kampf die Spielregeln vorgab, konnte Naruto sich lediglich auf seine Sinne verlassen und rechtzeitig reagieren. Dies war jedoch zu wenig. Wahrnehmung konnte stets getäuscht werden und es würde immer einen Moment dauern, bis der Körper einen Reiz aufnehmen, das Signal verarbeiten und anschließend darauf reagieren könnte. In seinem Training versucht man, diesen Prozess zu automatisieren, um sofort handeln zu können. Allerdings würde immer ein Moment dazwischen bleiben; und wenn es sich nur um den Bruchteil einer Sekunde handelte. Und eben dieser Moment fehlte Naruto gerade, um gegen seinen Feind anzukommen.
 

Als sich der Jinchūriki darüber Gedanken machte, kam ihm eine Gespräch mit Kisame in Erinnerung.
 

„Naruto, wenn du wirklich den Weg des Schwertes meistern möchtest, dann musst dich, während eines Kampfes, von allen störenden Empfindungen lösen. Du hast zu viel Bedenken.“ sagte der Fischmensch, nachdem er seinen Schüler mal wieder entwaffnet hatte.

„Zu viel Bedenken?“ wiederholte der Junge verwundert.

Kisame nickte ernst. „Ja. Du denkst über den Feind, über dein Schwert, über das, was passieren könnte. Du hast zu viel Bedenken. Befreie dich davon und höre nur darauf, was deine Instinkte dir sagen.“ erklärte der ehemalige Kiri Samurai. „Naruto, du musst verstehen, dass das Leben wie eine Blüte ist, die irgendwann verwelken wird. Du wirst später sehr viele Kämpfe bestreiten müssen, in denen es nur zwei Optionen gibt: Töten oder getötet werden. Allerdings darfst du dir darüber keine Gedanken machen und musst akzeptieren, dass jeder Mensch gleich ist und wir alle einmal sterben werden... wie eine Blüte.“

Der Jinchūriki ließ sich die Worte kurz durch den Kopf gehen. „Leben in jedem Augenblick...“ sprach er schließlich leise, als ob ihm eine Erkenntnis überkommen hätte.

Ein grimmiges Lächeln zeichnete sich auf Kisames Gesicht ab. „Ja, das ist Bushidō, der Weg des Kriegers.“
 

Daran erinnert, was er vor so langer Zeit von seinem Sensei gelehrt bekommen hatte, lockerte Naruto die Anspannung seines Körpers. 'Nicht immer denken... Nicht immer denken' wiederholte er, wie ein Mantra, in seinem Kopf und schloss danach die Augen.

Minato, dem die Veränderung in Narutos Haltung nicht aufgefallen war, setzte seinen Angriff fort und erschien wenige Meter hinter seinem Sohn.
 

Für Naruto war es so, als wäre dieser Moment zeitlos. Er war eins mit seinem Schwert und seiner Umgebung. Ohne das er wusste, wieso er dies tat, drehte Naruto sich um. Er dachte nicht darüber nach, sondern ließ es einfach nur geschehen. Es fühlte sich richtig an, als würde eine äußere Macht seine Bewegungen lenken. Die Ungewissheit, welche er zuvor verspürt hatte, wurde durch eine seltsame Selbstsicherheit ersetzt.
 

Minato verstand nicht, wie sein Gegner so schnell reagieren konnte. Im selben Moment, als er zu dem Kunai gesprungen war, hatte sich Naruto bereits umgewandt. In einer vollkommen fließenden Bewegung, legte der Jinchūriki seinen Kopf zur Seite, wich somit der Waffe des Yondaime aus und ließ dann sein eigenes Katana hervor schnellen. Dies alles passierte in so kurzer Zeit, dass Minato gar nicht die Möglichkeit besaß, sich wieder weg zu teleportieren, als die spitze Klinge bereits seinen Brustkorb durchbohrte.
 

„Es ist vorbei, Tō-san.“ sagte Naruto leise, während er seinem Vater fest in die Augen blickte.

Ein Lächeln zeichnete sich auf dem Lippen des Yondaime ab. „Wirklich bemerkenswert...“ gab Minato zu. „Du bist der erste, der schneller als mein Hiraishin ist. Ich bin stolz auf dich, Naruto... Leider reicht dies jedoch nicht. Es tut mir Leid.“ sprach er wehmütig und ehe Naruto fragen konnte, was sein Vater meinte, verpuffte der Körper des ehemaligen Hokage in einer Rauchwolke.
 

Im selben Moment, als sich der Kage Bunshin auflöste, spürte Naruto, wie der echte Minato direkt hinter ihm erschien. Er konnte lediglich seine fünf Schwänze um seinen Rücken legen, als der Gelbe Blitz bereits seine zweite berühmte Technik anwendete. Die Kraft des Rasengans traf den Jinchūriki zwar mit voller Wucht, wurde allerdings von den Fuchsschwänzen und dem Yōki Chakra genügend abgefangen, sodass keine ernsthaften Verletzungen entstanden. Trotzdem wurde Naruto mit großer Geschwindigkeit hinweg geschleudert, während sich sein Körper, aufgrund des rotierendes Chakras, um die eigene Hochachse drehte.
 

Krachend schlug Naruto in der Wand eines Gebäudes ein. Etliche Steine wurden aufgrund des Aufpralls herausgelöst und begruben den Jinchūriki in einer kleinen Lawine aus Schutt.

Während sich in seinen Kopf noch immer alles drehte, erschien Minato bereits wieder vor ihm. Ohne einen Augenblick zu verlieren, leitete der Yondaime Chakra in seiner Fingerspitzen, welche daraufhin violett entflammten, und grub diese dann in den Unterleib seines Sohnes, der dadurch kurz nach Luft schnappte, ehe er in sich zusammensackte.
 

Minato musterte den jungen Akatsuki traurig. „Es tut mir Leid, Naruto.“ sagte er abermals. „Ich habe das Hakke no Fūin Shiki mit einem Gogyō Fūin überdeckt, wodurch der Chakrafluss deines Yōki gestört ist. Du kannst daher nicht länger auf den Fuchs zurückgreifen.“ Der Yondaime seufzte leise, als sein Sohn nichts erwiderte. Es war wahrscheinlich, dass er schon bald das Bewusstsein verlieren würde. „Das Problem ist, dass ich es war, der das Fūin auf deinen Bauch durchgeführt hatte. Wenn man ein gerade Siegel über ein ungerade platziert oder umgekehrt, dann kommt es zwangsweise zu Störungen. Es war einfach Glück für mich, denn ohne dieses Wissen, hätte ich dich niemals auf diese Art besiegen können. Die Disharmonie in deinem Chakrafluss wird bald dazu führen, dass du-“
 

Der Yondaime war nicht in der Lage, seinen Satz zu beenden, als eine Welle von Yōki plötzlich von Narutos Körper ausgesendet wurde, welche Staub und kleinere Steine hinwegfegte. Die spontane Energiefreisetzung sorgte dafür, dass sich das Hitai-ate von Narutos Stirn löste. Fast augenblicklich war das fünfschwänzige Fuchsgewand wieder um den Jinchūriki präsent.
 

Minato, der absolut keine Ahnung hatte, wie sein Sohn, trotz des neuen Fūins, immer noch in der Lage war, den Kyūbi zu benutzen, schaffte es gerade noch rechtzeitig, seine Arme schützend vor sich zu heben, um einen Faustschlag abzuwehren. Doch dieser eine Treffer reichte bereits aus, um den Yondaime dutzende von Meter nach hinten zu schleudern. Einen Rückwärtssalto drehend, landete Minato sicher auf seinen Beinen, nur um sich im nächsten Moment den brennenden Schmerz in seinen Armen bewusst zu werden. Der kurze Kontakt mit dem Yōki des Fuchses hatte ausgereicht, um die Ärmel seiner Shinobi Kleidung zu zerstören und die Haut darunter zu verbrennen.
 

Den Schmerz verdrängend, zwang sich Minato, seine Aufmerksamkeit wieder auf Naruto zu richten, welcher just in diesem Moment ein Art rötlich schwarze Kugel verschluckte. Der Yondaime wusste sofort, was als nächstes kommen würde, weshalb ihm einige Tropfen Schweiß über das Gesicht liefen. Wenige Sekunden, nachdem Naruto die Sphäre verschluckt hatte, öffnete er seinen Mund und feuerte aus diesem einen leuchtenden Strahl aus roten Yōki ab.
 

Ohne einen Augenblick zu verschwenden, zückte Minato ein weiteres Hiraishin Kunai und hielt dieses vor seinen Körper. Als der Chakrastrahl nur noch einige Zentimeter von dem Gelben Blitz entfernt war, schien er so, als würde er auf eine Art unsichtbare Barriere treffen und in eine Zwischendimension absorbiert werden. Nachdem die Attacke vollkommen aufgesogen war, ertönte, Kilometerweit von Amegakure entfernt, eine gigantische Explosion, die, vom Ausmaß her, einer von Deidaras C3 Bomben glich.
 

Den Staub von seiner Kleidung klopfend, kam Naruto auf seinen Vater zugelaufen, welcher vor Erschöpfung etwas schwerer atmete. Es kostete ihm nicht nur eine Menge Chakra, sondern auch enorme Konzentration, um etwas von solchen Ausmaß wegzuteleportieren.

„Die Zerstörungskraft der Bijūdama ist zwar deutlich geringer, wenn ich nur im fünfschwänzigen Modus bin... aber ich bin trotzdem froh, dass du sie abgefangen hast, Tō-san. Diese Stadt erleidet so schon genug Schaden.“ sagte Naruto, nachdem er die Entfernung zwischen den beiden zurückgelegt hatte.
 

Es herrschte einen kurzen Moment Schweigen, bis Minato seinen Atem wieder unter Kontrolle hatte und antworten konnte.

„Abgesehen davon, dass ich mit dieser Attacke mehr als vertraut bin, frage ich mich, wie du es geschafft es hast, mein Fūin zu deaktivieren; nicht das es mich stören würde, schließlich sollst du deinen alten Herren ja besiegen.“ entgegnete der Yondaime mit einem leichten Lächeln, welches von seinem Sohn erwidert wurde.

Naruto zuckte nonchalant mit den Schultern. „Ach, sagen wir es so: Ich habe in der Vergangenheit schon Erfahrung damit gemacht, dass ein Gegner mein Yōki blockiert hatte, weshalb ich danach lediglich Vorsichtvorkehrungen getroffen habe, um so etwas in der Zukunft zu verhindern. Nagato hat dafür das Siegel, welches du damals verwendet hast, um den Fuchs in mich zu bannen, so modifiziert, dass es störende Fūins erkennt und selbstständig ausschaltet.
 

Ein leises Pfeifen war von Minato zu hören. „Clever. Obwohl ich zugeben muss, dass ich noch nie davon gehört habe, dass so etwas überhaupt geht. Hehe, auf der anderen Seite, sollte man sich wohl nie mit einen Uzumaki anlegen, wenn es um Fūin Jutsu geht, nicht wahr?“ scherzte der ältere Namikaze.

Naruto schenkte seinem Vater ein verschmitztes Grinsen. „Du hast es erfasst, Tō-san. Allerdings war dein Trick auch nicht schlecht. Du bist wahrscheinlich schon beim allerersten Mal, als du Hiraishin benutzt hast, außerhalb meines Sichtfeldes gesprungen und hast einen Kage Bunshin erstellt, habe ich Recht?“

„Wie gesagt: Du bist der erste, der mein Zeit-Raum-Jutsu jemals kontern konnte. Auch wenn eine Technik unbesiegbar erscheint, so darf man sie so arrogant sein und nicht einen Plan B in der Hinterhand haben. Einige der besten Shinobi haben diese Lektion bereits lernen müssen... und mit dem Leben für ihren Fehler bezahlt“ erklärte Minato mit der Weisheit eines Mannes, welcher bereits viel Krieg und Kampf gesehen hatte.
 

Der Gelbe Blitz schaute seinen Sohn verwundert an, als dieser plötzlich anfing, leise zu lachen.

„Was ist los Naruto? Hab ich irgendwas komisches gesagt?“ fragte der Yondaime seinen Sohn verwirrt.

Naruto schüttelte mit dem Kopf. „Nein, das ist es nicht. Mir ist nur gerade mal wieder bewusst geworden, dass ich nen ziemlich coolen Dad habe. Keine Ahnung, aber irgendwie bin ich glücklich darüber.“

Etwas in Verlegenheit geraten, kratzte sich Minato am Hinterkopf. „Nun, danke Naruto, dass du so über mich denkst. Als dein Vater bin ich sehr stolz über dich. Ich kann dich aber trotzdem nicht einfach gewinnen lassen.“

„Ja ich weiß; Edo Tensei und so. Dann lass es uns endl-“
 

Naruto stoppte in seinem Satz, als plötzlich unzählige Ranken aus Eis über das gesamte Schlachtfeld wucherten. Um nicht Opfer von den vielen spitzen Dornen zu werden, warf sich der Jinchūriki schnell auf den Boden. In einiger Entfernung konnte er beobachten, wie sein Vater es ihm gleich tat. Wenige Sekunden später, hatte sich ein gigantischer Rosengarten über das Stadtviertel gelegt. Das Eiskonstrukt bildete zwar einen wunderschönen Anblick, war allerdings absolut gefährlich, wenn man von den Dornen getroffen wurde... genauso so, wie eine echte Rose.

Viel Zeit zum Bewundern der Technik blieb nicht, da das Eis schon nach einigen Sekunden wieder zerbrach. Millionen winzig kleine Splitter nieselten sanft auf das Gebiet herab und verliehen der Szene noch weiter an Anmut.
 

Da Naruto wusste, dass dies eine von Hakus Techniken war, ließ er seinen Blick schnell über das verwüstete Schlachtfeld wandern. Es dauerte einige Momente, bis er die Hyōton Nutzerin schließlich ausfindig machen konnte. Er spürte, wie sein Herzschlag beschleunigte, als er bemerkte, dass sie sich anscheinend nicht mehr bewegen konnte und dem kommenden Angriff von Kushina somit schutzlos ausgeliefert. Natürlich konnte er aus dieser Entfernung unmöglich sehen, dass sich Haku nicht mehr rühren konnte... es war eher sein Gefühl, was ihm dies sagte.
 

Ohne einen weiteren Augenblick zu verschwenden, sprang Naruto wieder auf seine Füße und rannte mit voller Geschwindigkeit los. Durch das Yōki, welches nach wie vor seinen Körper umhüllte, zog er einen roten Schweif hinter sich, als er durch die zerstörten Straßen sprintete und währenddessen sein Katana aus der Scheide zog.
 

Minato, der ein wenig von dem plötzlichen Verhalten seines Sohnes überrascht wurde, wollte sich nun an Narutos Fersen heften, doch als er aufstand, gaben seine Bein plötzlich nach.

„Was zum...?“ fragte sich der Yondaime, doch es brauchte ihm nicht lange, bis er bemerkte, was passiert war. Mit einem einfachen 'Kai' löste Minato das Genjutsu auf, unter welches Naruto ihn gesetzt hatte, als er durch das Eis abgelenkt war. Sofort, nachdem sich seine Sinne wieder normalisiert hatten, nahm er die Verfolgung auf.
 

„Lauf weg Haku!“ schrie Kushina verzweifelt, während sie alles versuchte, um ihre Bewegungen zu stoppen. Aber ihre Mühen waren vergebens; Ihr Körper gehorchte ihr nicht länger. Tränen sammelten sich in ihren violetten Augen, als sie realisierte, dass sich ihre Gegnerin nicht mehr rühren konnte und das sie das Mädchen mit ihrer Attacke zweifellos töten würde.
 

Den Anblick nicht ertragend, schloss Kushina ihre Lider. Sie wollte nicht mit ansehen müssen, wie das Leben, die Augen von Haku verließ, wenn sie von dem Rasengan getroffen wurde. Und noch viel weniger wollte sie mit ansehen müssen, wie ihr Körper von der zirkulierende Energie zerstört wurde. Im Stillen hoffte sie noch auf ein Wunder, denn sie wollte nicht, das Blut der jungen Kunoichi an ihren Händen wissen, als plötzlich ein seltsames Gefühl in ihrer Brust sie stoppen ließ.
 

Vorsichtig öffnete Kushina ihre Augen und sie musste einige Male blinzeln, ehe sie Minatos blonde Stachelfrisur vor sich erkannte. Er hatte ihr zwar den Rücken zugekehrt, doch sie wusste, dass es Minato, und nicht Naruto, war. Der weiße Haori mit der Aufschrift Yondaime bestätigte dies. Dennoch erklärte dies nicht das stechende Gefühl, welches sie in ihrer linken Brust verspürte. Als sie schließlich ihren Blick nach unten schweifen ließ, bemerkte sie das Katana, welches sich direkt durch ihr Herz gebohrt hatte. Das Rasengan in ihrer Hand löste sich langsam wieder auf.
 

Minato drehte seinen Kopf leicht zurück, um seiner Frau in die Augen sehen zu können. Ein Lächeln umspielte seinen Lippen, obwohl ein Rinnsal an Blut seine Mundwinkel hinab lief.

„Sorry Kushina... anscheinend war nicht mal der Blitz schnell genug, um dich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.“ scherzte der Yondaime und lachte leise, als er den verwirrten und auch irgendwie traurigen Ausdruck in Kushinas hübschen Augen sah.

„Was... was meinst du, Minato?“ fragte die Habanero erschöpft, bis sie schließlich die Person entdeckte, welche vor Minato stand und das Katana in der Hand hielt.
 

Naruto zitterte am ganzen Leib, während ihm allmählich bewusst wurde, was er gerade eben getan hatte. Der Gedanke daran, dass Haku in Gefahr war, ließ ihn geradezu instinktiv handeln, weshalb er sich, ohne darüber Gedanken zu machen, in den Weg von Kushina gestellt und sie mit seinem Schwert erstochen hatte. Kurz bevor die Klinge sie jedoch erreichen konnte, war ein gelbes Flimmern zu sehen, als Minato zu dem Hiraishin Siegel gesprungen war, welches sich an Kushinas Körper befand, wodurch er ebenfalls von der Waffe durchbohrt wurde.
 

Kalter Schweiß lief in Strömen über Wangen und Hände des jungen Jinchūriki, während er den Griff seines Schwertes losließ und langsam einige Schritte zurückwich. Mit einem gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht, verlor Naruto schließlich die Kraft in seinen Beinen und ging auf die Knie. Verzweifelt starrte er auf seine Handflächen, als ob er das Blut seiner Eltern daran sehen konnte, als ob er sich einer Schuld bewusst wurde, welche er sich auferlegt hatte. Der logische Teil in seinem Kopf sagte ihm, dass dies notwendig und unausweichlich gewesen wäre, doch in diesem Moment war er vollkommen taub dafür. Gefühle und Emotionen beherrschten gerade seinen Verstand. Sie sagten ihm, dass er Schuld war, das er seine Eltern gerade auf den Gewissen hatte. Heiße Tränen sammelten sich in seinen azurblauen Augen und bahnten sich langsam ihren Weg über seine Wangen, auf welchen sie eine deutliche Spur hinterließen.
 

Mit einem ekelerregenden Geräusch, zog sich Minato das Schwert aus seiner und Kushinas Brust und warf es danach achtlos zur Seite. Blut quoll ungehindert aus ihren beiden Wunden. Dennoch war nicht Schmerz das dominante Gefühl... sondern Traurigkeit. Keiner von ihnen ertrug es, ihren Sohn so am Boden zerstört zu sehen; vor allem für etwas, was er tun musste.
 

Schwachen Schrittes ging Kushina auf ihren Sohn zu, der immer noch seine Hände anstarrte, und ging vorsichtig vor ihm ebenfalls in die Knie. Kurz darauf, tat Minato es ihr gleich.

Naruto erwachte plötzlich aus seinem Schockzustand, als er spürte, wie jemand seine beiden Hände umschloss. Langsam erhob er seinen Blick und sah in die Gesichter seiner Eltern. Beide hatten jeweils eine seiner Hände in die ihrige genommen und schenkten ihm ein warmes Lächeln. In ihren Augen entdeckte er eine Art von verbitterter Traurigkeit, doch diese wurde noch von etwas anderen überdeckt... es war Liebe. Tiefe, aufrichtige Liebe. Und sie war ihm, Naruto, gewidmet.
 

Das Herz schlug ihm im Hals, als Kushina ihre freie Hand zu seinem Gesicht führte und die gleiche Geste wiederholte, welcher er ihr zuvor geschenkt hatte. Sachte wischte sie die restlichen Tränen von seinen Wangen.

„Mein Baby, bitte wein nicht. Es schmerzt mich und deinen Vater, dich so traurig zu sehen.“ sagte Kushina leise. In ihrer Stimme war deutlich die Besorgnis und Zuneigung herauszuhören.

„Kaa-san, ich habe... es tut mir Leid... ich wol-“ begann der Jinchūriki, wurde jedoch von seiner Mutter unterbrochen.

„Wir wissen, was du getan hast... und wir sind sehr stolz auf dich.“

„Aber ich habe...“ wiederholte Naruto verzweifelt, als ob seine Eltern nicht verstünden, was er getan hatte.
 

Mit einer Geduld, welche nur eine liebende Mutter aufbringen konnte, brachte Kushina ihren Sohn sanft zum Schweigen. „Schhh, schhh, ist ja gut. Du hast das richtige getan, als du Haku beschützt hast. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz es mich macht, zu wissen, dass ich mit einem so wunderbaren Sohn gesegnet wurde.“ erklärte Kushina ehrlich. Um ihren Standpunkt zu unterstreichen, schloss sie Naruto in eine schwache Umarmung, welche er nach einigen Zögern erwiderte.
 

Er fühlte es in ihrer Haltung. Er sah es in ihren Augen. Er hörte es in jedem Wort, das sie sprach. Er spürte die Liebe seine Mutter. Dieses warme Gefühl floss durch seinen Körper und verbannte jegliche Zweifel und alle Traurigkeit.

Ihren Sohn dicht an sich drückend, spürte Kushina seinen gleichmäßigen Atem auf ihrem Hals. Nach einige Minuten, löste sie die Umarmung vorsichtig und legte dann ihre zarten Hände auf seine Wangen, um ihm einen sanften Kuss auf seine Stirn zu geben.
 

„Naruto,“ wisperte Kushina, ohne auch nur einen Zentimeter von ihrem Sohn zu weichen. „Bitte denk immer daran: Egal was auch passiert, egal was für Entscheidungen du auch treffen wirst, egal was du später einmal machen wirst... du wirst immer unser Kind bleiben. Wir lieben dich über alles und werden dich immer lieben. Daran wird sich nichts ändern. Du bist das beste, was uns je passiert ist und auch, wenn wir nur wenig Zeit damals zusammen hatten, so war ich doch nie in meinem Leben glücklicher, als damals, als ich deinen kleinen Körper in meinen Händen halten durfte.“
 

Kushina steckte in ihre Worte all ihre Liebe zu ihrem Sohn, der darum kämpfen musste, seine Tränen zu unterdrücken. Dieses Mal jedoch, waren es keine Tränen der Traurigkeit, sondern Tränen des Glücks. Er war einfach nur glücklich darüber, dass er von seinen Eltern so geliebt wurde.
 

Langsam zog Kushina ihren Kopf wieder zurück und sie spürte, wie ihr Körper langsam anfing, sich aufzulösen. Auch Naruto blieb dies nicht verborgen, doch dieses mal wusste er, dass es keinen Grund gab, verbittert darüber zu sein. Er wusste, dass seine Eltern immer bei ihm sein würden; in seinem Herzen.
 

Während die Körper von Minato und Kushina sich weiter auflösten, kullerten nun selbst einige Tränen über die Wangen der rothaarigen Frau.

„Wenn ich darüber nachdenke, wie unser Leben wohl hätte sein können... so kann ich mir nur Fröhlichkeit vorstellen. Ich wäre wirklich, wirklich, wirklich gerne bei dir gewesen, um zu sehen, wie du aufgewachsen bist... allerdings bin ich auch so glücklich. Ich weiß, dass aus dir ein wunderbarer Mensch geworden ist. Bitte kümmere dich gut um Haku... Ich weiß, dass sie dich sehr liebt. Und seid bessere Eltern, als Minato und ich es gewesen sind. Naruto, ich will nur das beste für dich. Führe ein glückliches Leben, bereue nichts und werde zusammen mit Haku alt. Und denke daran, dass wir immer bei dir sind. Wir lieben dich.“
 

Kushina warf nun einen schuldbewussten Blick zu ihrem Ehemann, dessen Körper ebenfalls, jeden Augenblick. verschwinden würde.

„Minato... Es tut mir Leid, dass ich, schon wieder, so viel geredet habe.“ sprach sie leise, doch Minato schenkte ihr nur eines seiner warmen Lächeln.

„Nein, es ist schon gut.“ tat er die Entschuldigung ab, ehe er sich an seinen Sohn wand. „Naruto. Als dein Vater... werde ich einfach alles bestätigen... was deine geschwätzige Mutter gesagt hat.“

Minato lachte leise, während sich Kushina auf ihre Unterlippe beißen musste, um nicht schon wieder in Tränen auszubrechen.
 

„Ich liebe euch auch, To-san, Kaa-san.“ sagte Naruto schließlich, ehe sich Kushina und Minato vollkommen auflösten und wieder in das Jenseits zurückkehrten, wo sie in Frieden ruhen könnten.
 

Der Jinchūriki verblieb eine Weile in seiner knienden Position, um über alles nachzudenken, was in der letzten knappen Stunde passiert war. Die Gewissheit, dass er von seinen Eltern geliebt wurde, löste in ihm tiefe Zufriedenheit aus. Er fühlte sich komplett. Er hatte die Liebe seiner Eltern und er hatte die Liebe zu Haku. Und er hatte Nagato und die anderen Akatsuki. Dieser Krieg würde schon bald vorbei sein und dann könnten sie alle in Frieden leben, ohne Gewalt und ohne Schmerz. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als er daran dachte.
 

Langsam erhob sich Naruto wieder, während sein Blick sofort auf Haku fiel, welche circa ein dutzend Meter von ihm entfernt stand und den Moment zwischen ihm und seinen Eltern stumm beobachtet hatte. Als ihr Blick den von Naruto traf, musste auch sie lächeln. Sie erkannte so viel Glückseligkeit in den azurblauen Augen ihres Freundes, dass dieses Gefühl automatisch auch auf sie übersprang. Sie freute sich für ihn. Wenn er glücklich war, so war auch sie es.
 

Der Blickkontakt allein reichte aus, um so viele Emotionen zwischen den beiden auszutauschen, dass Naruto sofort wusste, seine Mutter Recht hatte: Er liebte Haku über alles. Und sie liebte ihn. Naruto würde keine andere Frau in seinem Leben wollen. Sie war es, mit der er eine Familie gründen wollte, mit der er glücklich sein wollte und mit der er alt werden wollte. Die Vorstellung daran, wie ihr Leben nach dem Krieg sein würde, sendete eine Welle der Fröhlichkeit durch seinen Körper. Nichts konnte ihm dieses Gefühl momentan nehmen. In der Ferne war das Zwitschern von Vögeln zu hören, als ob auch diese bereits den neuen Tag in einer Welt des Friedens begrüßen würden...
 

Das Zwitschern wurde lauter. Sehr viel lauter. Narutos Gesicht erbleichte, als das Geräusch immer näher kam. Die Welt lief wie in Zeitlupe ab, als er den Namen von Haku rief und zu ihr hin rannte. Sie war nur wenige Meter von ihr entfernt. Doch für jeden Schritt, den er machte, fühlte es sich so an, als würde er zwei zurückgehen. Er blieb abrupt in seiner Bewegung stehen. Seine Augen weiteten sich in Schock. In seinen Ohren klingelte das Gezwitscher tausender Vögel. Sein Blick war fest auf Haku gerichtet. Eine Hand hatte sich durch ihren Brustkorb gebohrt. Etliche kleine Blitze zuckten um diese herum und von den Fingerspitzen tropfte dickes Blut herab. Hakus Blut.

Mit einem widerlichen Geräusch, verließ die Hand wieder Hakus Körper, welcher leblos zu Boden fiel. Naruto spürte, wie ein stummer Schrei seiner Kehle entwich.
 

„Eine tot... der nächste folgt...“
 

________________________

________________________

Fortsetzung folgt...
 

Author's Note
 

Na, hab ich euch mit dieser Wendung überrascht? Ich hoffe es wirklich. Und? Wem fällt hier eine gewisse Ähnlichkeit zum Manga auf? Hatte diese Szene ja zuerst mit dem Kusanagi geplant gehabt, aber dann ist mir das mit dem Chidori eingefallen.^^
 

Die Wasser Jutsus von Kushina sind übrigens aus One Piece 'geklaut'. Yabusame bezeichnet außerdem auch das traditionelle japanische Bogenschießen zu Pferd und ist daher ein Wortspiel.

Das letzte Eis Jutsu von Haku stammt aus dem Fairy Tail Manga und ist ein Angriff von Ultear. Für alle, welche es sich bildlich vorstellen wollen: Hier ist der Link, wo man die Attacke sieht.

http://www.mangafox.com/manga/fairy_tail/v25/c240/20.html
 

Was haltet ihr von der Variante, in der ich die deutsche Übersetzung der Jutsus mit hinzu schreibe. Interessiert euch das überhaupt, ist es euch vollkommen egal, was das in Wirklichkeit heißt oder stört es euch beim Lesen?
 

Ich habe mich außerdem mit den Fuin Jutsus zurückgehalten. In den FFs, welche ich für die Zukunft in Planung habe, werden diese weitaus stärker sein.
 

Haltet also die Augen offen; sobald ich mit der FF fertig bin, werde ich die nächsten Projekte in Angriff nehmen. Darunter fallen zwei Naruto FF. Um ein wenig zu verraten: In der einen, werden Minato und Kushina 'überleben' (Anführungsstriche, weil ich ein grausames Schicksal für Kushina geplant habe) und in der anderen FF, wird Naruto, nach Pains Angriff auf Konoha, der Rokudaime Hokage. Dann habe ich eine Bleach FF in Arbeit, in welcher es hauptsächlich um Verrat geht und Ichigo sich Aizen anschließt. Außerdem wird Orihime einer wichtige Rolle spielen (hehe, diese 'neue' Orihime wird bestimmt den meisten gefallen^^).
 

So, eine weitere Frage jetzt an euch: Wollt ihr, dass ich den gesamten Kampf von Madara gegen Nagato beschreibe oder seid ihr auch damit zufrieden, wenn ich den ersten Teil off screen ablaufen lasse und erst in der Endphase quasi einsteige?

Im nächsten Chapter wird auf jeden Fall die finale Konfrontation zwischen Naruto und Sasuke stattfinden und Orochimaru wird auch wieder auftauchen.
 

Ich bedanke mich fürs Lesen. Schreibt bitte nen Review, wenn es euch gefallen hat oder wenn ihr Kritik äußern wollte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (88)
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Von:  LizudemAm
2016-06-18T19:27:10+00:00 18.06.2016 21:27
Oh mein Gott ist diese FF geil. Echt ein jammerr das sie wohl nie fortgeführt wird :'(
Antwort von:  Martin8101
18.07.2016 13:46
Da knn ich dir nur zustimmen :'(
Von:  Yuki1992
2014-12-29T20:19:17+00:00 29.12.2014 21:19
Tolles Kapitel!
Bitte schreib schnell weiter, deine Fanfic ist echt spannend und ich möchte zu gerne wissen, wie es weitergeht.

LG Yuki1992
Von:  qwert
2011-09-25T13:38:36+00:00 25.09.2011 15:38
Hi,
Super Kapitel mach weiter so.
Bin gespant wie es weiter geht.

Mfg
qwert
Von:  red_moon91
2011-09-19T13:56:48+00:00 19.09.2011 15:56
Super Kapitel, sehr emotionel!!!
Ich hoffe nur dass Haku am ende überlebt.
Ich persönlich würde den Kampf zwischen Sasuke und Naruto im Vordergrund stehen sehnen und nach einer kurzen Berschreibung den Endteil des Kampfes zwischen Pain und Madara.
Ach und eine Frage hab ich noch. Schreibst du eigentlich noch an deiner FF Rising Gods weiter ich fan diese FF nämlich echt klasse?

mfg red_moon91
Von:  Dragonbob
2011-09-18T17:28:58+00:00 18.09.2011 19:28
Super Kappi!!!
Wierklich emotional aber das Endist so
niederschmetternd.Sasuke soll diesmal
endlich bekommen was er verdient!!!

Von:  Sin66
2011-09-18T12:59:38+00:00 18.09.2011 14:59
Das Kapitel ist Große Klasse die Kämpfe sind Super geschrieben.
Das Naruto seine Eltern sehen durfte finde ich Super auch
wenn sie dann Kämpfen musten.Das Sasuke Haku feige durch Bohren
muste finde ich miss dieser Mistkerl soll entlich drauf gehen.
Bitte sorg dafür das Haku überlebt.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Von:  Mike
2011-09-03T06:21:07+00:00 03.09.2011 08:21
Ich kann mich FireRabbit nur anschließen. Obwohl ich noch andere Charaktere im Kopf habe die der alte Hebi noch beschwören könnte aber ich lass mich mal überraschen. Was den Logikfehler zu Hakus Vergangenheit angeht den FireRabbit behauptet hat es gäbe einen....muss ich ihm Recht geben! Es gibt einen und er ist mir förmlich ins Gesicht gesprungen als die Szene kam wo Haku der Guren ihre Vergangenheit mit ihrer Mutter etc. erzählt. Nunja da hast du diesen Logikfehler ausversehen begangen:

Haku war ehrlich gesagt sehr verwundert darüber, wie gut dieser Fremde über sie Bescheid wusste.
„Das stimmt. Eigentlich waren wir ein friedlicher Clan, aber als der zweite große Shinobi Krieg ausgebrochen ist, zwang uns der Yondaime Mizukage, für ihn zu kämpfen. Wir mordeten und töteten....wir waren nicht mehr als wilde Bestien. Kein Wunder, dass das Volk, als der Krieg vorüber war, Angst vor uns hatte und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aus dieser Furcht und Unwissenheit heraus versuchen würden, uns umzubringen. Selbst Jahre danach, war ihr Hass nicht verebbt, und als mein Vater heraus fand, das Mutter das Kekkei Genkai in sich trug... er tötete sie und ich....ich musste es mit ansehen. Es war mehr ein Reflex von mir, eine Art Notwehr, als ich meinen eigenen Vater daraufhin umbrachte... es war schrecklich...“
Ihre Augen glitzerten und eine einzelne Träne lief langsam ihre Wange herunter und fiel dann zu Boden. Naruto war schockiert. Diese ganze Gewalt widerte ihn an

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Das ist der Ausschnitt aus dem 7. Kapitel "Inexplicable Emotions" und das kann doch gar nicht sein das Hakus Vater ihre Mutter tötete und dann Haku ihren vater wenn in dem jetzigen Kapitel die Haku behauptet das ihre Mutter mit ihr geflohen ist und das Clanoberhaupt ihres Clans war, dann hat sie Haku abgegeben und ist der Rebellen-Gruppe gefolgt....

Das versteh ich nicht ganz und wenn es doch kein Logikfehler ist dann wäre ich dir echt verbunden wenn du das nochmal genau erklären könntest.^^

Naja sonst habe ich nichts an dem Kapitel zu meckern und finde es auch sehr gut.^^ Mach einfach weiter so und hör nicht auf die Sachen die die Leute dir sagen. Erwarte schnell ein neues Kapitel und wenn es geht melde dich doch gleich dann mit der Erklärung per ENS bei mir.^^

lg. Mike
Von:  fahnm
2011-08-25T21:20:23+00:00 25.08.2011 23:20
Abgefahren^^
Ich freue michs chon aufs das nächte kapi^^
Von:  Dragonbob
2011-08-25T19:09:06+00:00 25.08.2011 21:09
Mega kapitel!!!!!
Ein bewegendes letzte Ende von Itachi.
Freu mich schon wenns weiter geht.
Von:  Sin66
2011-08-25T18:43:34+00:00 25.08.2011 20:43
Das Kapitel ist klasse,ich freue mich das es weiter geht.
Der kampf von Itachi war Super gut das er in Frieden Ruhen kann.

Viel Glück weiterhin.Sin66.


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