To catch someone flat-footed von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 25: ------------ To catch someone flat-footed Jack ignorierte seinen Vater meist einfach. Alles andere führte doch nur zum Streit und dafür hatte er neben schwimmen und lernen einfach keine Zeit für so etwas. Oben angekommen ließ er sich auf sein Bett sinken und zog die Decke wieder um sich, da ihm kalt war. „Entschuldigen Sie die Unordnung“ er fuhr sich etwas verlegen durch die Haare, war aber auch wieder zu der unpersönlichen Anrede gewechselt, schien James dies doch zu wollen. „Ich habe es die letzten zwei Tage nicht geschafft aufzuräumen“ eigentlich war er, wenn es ihm auch kaum jemand glaubte, ein sehr Ordentlicher Mensch. Aber in den letzten zwei Tagen hatte er entweder geschlafen oder die Hausaufgaben erledigt die meist ein Mitglied seines Teams gebracht hatte. „So wie sie es sagen, klingt Freundin falsch“ er hustete kurz, bevor er wieder zu James sah „Ich habe Freunde, das stimmt, aber Anamaria ist nicht anders als all die anderen auch. Ein Teammitglied und ein Freund. Nicht mehr und nicht weniger“ auch, wenn er nicht verstand warum James so komisch auf den Gedanken reagierte das Jack eine Freundin hätte haben können. Aber ehrlichgesagt brummte ihm gerade der Schädel einfach zu sehr um sich zu Überlegen was James Gründe für dieses Verhalten hätten sein können. „Sie sollten nicht so viel Trainieren, Mr. Norrington“ es war wohl das erste Mal, das Jack wirklich den Nachnamen des anderen verwendete „Wie sie mir selbst gesagt haben, ihr Schulter wird das nicht mehr lange mit machen“ er stand nun auf und legte James eine Hand auf die rechte Schulter „Es wäre schade, wenn ich sie nie wieder schwimmen sehen könnte“ nun löste er sich auch schon wieder von ihm und wühlte etwas auf seinem Schreibtisch um James dann eine andere Mappe hinzuhalten „Können sie das bitte Morgen im Lehrerzimmer abgeben? Ich bekomme sonst Ärger“ er sah den anderen bittend an. „Hilfe bei den anderen Aufgaben brauche ich nicht, also gibt es keinen Grund mehr für sie hier zu bleiben“ er machte James gerade deutlich das er gehen konnte. Jack war ziemlich müde und er musste auch noch die Aufgaben erledigen die James gerade mitgebracht hatte. Er begleitete den anderen aber noch nach unten und brachte ihn zur Tür „Danke, das sie nach mir gesehen haben. Ich werde so schnell wie möglich wieder zum Unterricht erscheinen.“ er schenkte James noch ein leichtes aufgesetztes Lächeln, bevor er dann wirklich die Tür schloss um dann wieder ins Bett zu gehen. Allerdings hatte er seinen Plan ohne seinen Vater gemacht, dieser drückte ihm nun nämlich einige Geldscheine und eine Einkaufsliste in die Hand und teilte ihm mit, dass er, wenn er schon den ganzen Tag faul herumläge, auch einkaufen gehen könne.` --- --- Hier saß Jack nun mit seinen Einkaufstüten. Den Einkauf hatte er ja noch zustande bekommen, aber beim verlassen des Supermarktes hatte sein Kreislauf beschlossen das er jetzt nicht mehr laufen wollte. Und so saß er hier nun und versuchte zu Atem zu kommen um seinen Heimweg wieder anzutreten. Wie er den schaffen sollte war ihm aber wirklich ein Rätsel, er konnte sich doch kaum noch auf den Beinen halten, und das Gewicht der beiden Einkaufstüten machte ihm das nicht einfacher. --- --- „Dann versteckt sich Ihre Freundin aber sehr gut, ich bewundere sie dafür.“, James akzeptierte den Rauswurf ebenso wie den leisen Tadel über den Zustand seiner Schulter und schmunzelte nur leicht, als er wirklich zur Tür trat, „Werden Sie gesund, die Spatzen brauchen Sie, sonst muss ich sie noch vertreten.“ Eine Antwort wartete er nicht mehr ab, eilte die Treppe hinunter und verließ das Haus ungesehen. Draußen lehnte er sich kurz an seine Maschine und sah zu Jacks Fenster hoch, bevor er frustriert den Kopf schüttelte und beschloss, dass er noch ein paar Besorgungen zu machen hatte. Normalerweise trank er nicht, vor allem nicht, wenn er gerade mitten in einem Training steckte, aber irgendwie war ihm gerade danach sich hemmungslos zu betrinken und dann darüber zu lachen, dass er scheinbar eifersüchtig auf die Freunde von Jack Sparrow war. Er konnte und wollte im Moment nicht darüber nachdenken, was das bedeuten würde, aber das nagende Gefühl, das er schon seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte, wollte einfach nicht verschwinden. Vielleicht war Alkohol doch die Lösung? Zumindest für dieses Problem. James würde es an diesem weiteren einsamen Abend wohl ausprobieren und als dieser Entschluss gefasst worden war, setzte er nun wieder den Helm auf und fuhr mit der Maschine davon. In Richtung Stadt und hoffentlich in Richtung Vergessen. --- --- Scheinbar ging es mit dem Vergessen aber nicht so einfach, oder James hatte irgendwen so sehr verärgert, dass dieser sich an ihm rächen wollte. Aber, egal was auch der Grund war, auch dieses Mal stolperte James über seinen Schüler. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn da James gerade dabei war den Helm zu lösen und auch gleichzeitig die Lederhandschuhe irgendwie abzustreifen, sah er nicht wo genau er hinlief und stolperte prompt über etwas, das konsequent im Weg liegen wollte. Der junge Mann stolperte einige Schritte, konnte sich dann aber gerade noch abfangen und einen Sturz vermeiden. Er atmete kurz durch, bevor er sich zu demjenigen umdrehte und zu einer Standpauke ansetzen wollte, „Können…“ Weiter kam er nicht, denn dieses Häufchen Elend erkannte er schnell und aus diesem Grund kniete er auch wenige Augenblicke später neben seinem Schüler und fühlte die viel zu heiße Stirn, „Jack?“ Er wollte wenigstens wissen, ob der andere noch ansprechbar wäre, als er nun Anstalten machte ihn auf die Füße und in Richtung der schweren Maschine zu ziehen. Die Einkäufe ließ er wo er war, schließlich wären die Tüten im Moment nur störend und nicht leicht zu transportieren, bildete der unkooperative, da nicht ganz bei Sinnen seiende Jack, schon eine große Herausforderung für James. --- --- Diese Herausforderung wurde aber gemeistert. Sie wurde nicht nur gemeistert, sondern in Lederjacke, Handschuhe gekleidet und auch mit dem Helm versehen, bevor James es denn sogar gelang Jack vor sich auf das Motorrad zu bugsieren. Zwar musste er nun auf seinen Schutz verzichten, aber er konnte ihn ja eindeutig nicht hier so liegen lassen, er würde sich ja den Tod holen. Das konnte James nicht zulassen. Natürlich nicht, wegen dem nagenden Gefühl, sondern nur wegen seiner Verantwortung, das verstand sich ja von selber, wie James sich nun auf dem Weg zu seinem Haus immer wieder selber einredete, während er versuchte Jack festzuhalten und nicht zu verunfallen und nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Letzteres klappte leider nicht, denn es hatten sich schon einige Schaulustige versammelt, die sogar applaudierten, als es dem schlaksigen Referendar endlich gelungen war, den Jüngeren sicher auf die Maschine zu bekommen und es auch zu schaffen, dass er nicht wieder achtlos hinunterrutschte. --- --- „Soll ich deinen Vater anrufen?“, es nützte nichts nun mit der höflichen Anrede weiterzumachen, James bezweifelte ja stark, dass Sparrow wusste wer er war und wo er sich befand. Darum trug er Jack erst mal nach drinnen und legte ihn dort auf dem weichen Bett ab. Jack wurde noch von seinen verschwitzten Sachen befreit und James hatte unter seinen anderen Sachen noch ein paar alte Trainingshosen und ein altes T-Shirt gefunden, die er Jack nun mühsam an-, bevor er die Decke schließlich über den zitternden Jungen zog. Er verließ das Zimmer nur kurz, um mit einer Schüssel voll kühlem Wasser und einem Lappen wiederzukommen und um dann seinen Platz auf der anderen Betthälfte einzunehmen. Diesen Platz verließ er nun bis zum nächsten Morgen nicht, sondern er sorgte immer dafür, dass Jacks Stirn gekühlt wurde und das Fieber somit langsam etwas sank. Gegen Morgen schlief er dann aber doch ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)