To catch someone flat-footed von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 24: ------------ To catch someone flat-footed Jack trainierte nun wieder ohne die Unterstützung des Ex-Profi-Schwimmers, hatte das Pensum aber nun wieder so weit heruntergeschraubt, dass die Schmerzen in seiner Schulter sich in Grenzen hielten. Zwar zog es ab und an noch leicht, aber es war bei weitem nicht zu vergleichen mit den Schmerzen die er noch einige Wochen zuvor gehabt hatte. Er ging James weitestgehend aus dem Weg, sah man von den unvermeidlichen Treffen im Englisch- und im Sportunterricht ab. Wobei, selbst dort ging er auf Abstand, in Englisch hatte er seinen Platz in der letzten Reihe wieder eingenommen und er wirkte die meiste Zeit eher desinteressiert. Im Sportunterricht war es auch leicht Abstand zu James zu halten, da musste er sich nur stets eine Station weit ab von Lizzy Swann suchen und schon hatte er auch gleichzeitig den größt möglichen Abstand zu James Norrington. Trotz dieses großen Abstandes fiel ihm auf, dass James seine Schulter immer mehr schonte, aber auch das war nun wohl nicht mehr sein Problem, hatte James sich doch völlig von seinem Team distanziert. Sollte sich doch die liebe Miss Swann darum kümmern. --- --- Vielleicht sollte man es schlechtes Karma nennen, oder sonst wie. Auf jeden Fall war Jack krank. Er lag mit etwas über 40 °C Fieber im Bett und verpasste gerade ein Training. Das Schlimmste daran war, das sie in etwa zwei Wochen einen wichtigen Wettkampf hätten und Jack musste antreten, egal ob er sich bis dahin vollständig auskuriert hatte oder nicht. Er war der Captain und ohne ihn würde das Team nicht antreten, das wusste er bereits. Gerade lag er aber in seinem Bett und wünschte sich, dass die Kopfschmerzen und der Schüttelfrost einfach vergehen würden. Er hasste es krank zu sein, das war immer so unproduktiv. Nun wurde er aber von den lauten Rufen seines Vaters aus seinem fiebrigen Dösen geweckt und grummelte leicht. Förderlich für seinen Kopfschmerz war diese Lautstärke nicht gerade, aber so etwas hatte seinen Erzeuger ja noch nie gekümmert. So zog er sich eine Fleece-Jacke über und tapste, des lieben Frieden willen, artig nach unten. Dabei stützte er sich an der Wand ab um besser das Gleichgewicht zu halten, war sein Kreislauf doch nach zwei Tagen die er zum größten Teil im Liegen verbracht hatte nicht mehr der stabilste. Und auch generell gab Jack ein eher jämmerliches Bild ab. Die Haare waren, durch die Fieberträume, sehr unruhigen Schlaf, wild durcheinander geraten, seine Haut war, sah man von den, durch das Fieber geröteten Wangen einmal ab, eher fahl ab und ein leichter, aber kaum zu übersehender Schweißfilm bedeckte den Körper des kranken Sportlers. Nach einiger Zeit hatte er auch das untere Stockwerk erreicht „Schrei nicht so, bin ja schon da“ “ er hatte die Anwesenheit des Referendars noch gar nicht wirklich wahr genommen, er wusste zwar, dass dort jemand stand, aber er vermutete Anamaria oder ein anderes Mitglied des Schwimmteams „Du kannst jetzt gehen, dann musst du den Chlorgeruch nicht weiter riechen“ Jack machte eine kurze aber deutliche abgeneigte Handbewegung in Richtung seines Vaters bevor er sich nun erstmals dem Besucher zuwand und stockte „Was machst du hier“ er klang nicht halb so abgeneigt wie er klingen wollte, aber es war schwer Gefühle, seien sie positiv oder negativ in die Stimme zu legen, wenn man mehr als nur ein bisschen Heiser war. Bald entdeckte er aber auch die Mappe in James Händen und erkannte sie als eine von Anamarias Mappen. „Die Hausaufgaben also“ er seufzte und deutete James dann mit einer Kopfbewegung an ihm nach oben zu folgen, bevor er sich langsam wieder nach oben quälte und James so den Weg in sein Reich unter dem Dach zeigte. --- --- Auch wenn James mit seinen eigenen Eltern schon lange nichts mehr zu tun hatte, so zuckte er doch bei dem unfreundlichen Ton des sogenannten Vaters zusammen und war wirklich froh, als sich nach für ihn endlos lang erscheinender Zeit zu guter Letzt Schritte näherten. Selbst, wenn diese Schritte viel zu schwerfällig schienen und eigentlich so gar nicht zu Jack passen wollten, so atmete James doch erleichtert auf, als das kranke Häufchen Elend schließlich im Flur erschien und ihn von der alleinigen Gegenwart des Vaters erlöste. James hatte im Grunde genommen mit einem glatten Rauswurf oder aber, je nach Fassung des Schülers auch mit einer typischen Szene voller spöttischer Untertöne und Gemeinheiten gerechnet, aber wieder schaffte es Sparrow ihn erneut zu überraschen. James kommentierte es nicht, als er hineingebeten wurde, sonder bedankte sich kühl und mit knappen Worten bei dem ach so hilfreichen Vater, der aber nur schnaubte und ihn keines Blickes mehr würdigte, für seine Mühe. Der junge Mann ignorierte diese weitere Unhöflichkeit ihm gegenüber sicherheitshalber, um keinen Streit zu provozieren und doch noch enttarnt zu werden und aus diesem Grund folgte der Referendar seinem Schüler nun auch wirklich langsam nach oben, wo er ihm denn auch endlich die Antwort, die er nicht vor dem Vater hatte geben können, gab, „Die Hausaufgaben, natürlich. Was denn sonst?“ Es gab noch ein was sonst, aber noch hinderte James’ Stolz ihn daran zuzugeben, dass ihm der andere gefehlt hatte und dass ihn, obwohl er es sich selber nicht erklären konnte, eine Frage quälte. Die Mappe wurde nun auf das Chaos aus Taschentüchern, Büchern und anderen Dingen, was einem Schreibtisch irgendwie aber trotzdem noch recht ähnlich sah, geworfen und James schmunzelte, als er sich auf den freigeräumten Schreibtischstuhl fallen ließ und die langen Beine von sich streckte, „Irgendjemand musste sie Ihnen bringen. Und Ihr Team ist beschäftigt, alle trainieren hart.“ Noch konnte und wollte er nicht wieder zu der persönlicheren Anrede wechseln und auch nicht erklären, woher er über den Trainingsstand des Teams Bescheid wusste. Infolgedessen überging er die Verwendung der höflichen Anrede nun und wechselte auch gleichzeitig wieder eilig das Thema, „Sie haben augenscheinlich viel Glück mit Ihren Freunden. Anamaria hat nicht locker gelassen. Ihrer Freundin liegt wirklich sehr viel an Ihnen.“ Sein Blick war etwas traurig geworden und die Betonung des Wortes ‚Freundin’ ließ schon den Schluss zu, wie diese Frage gemeint war und die Art, wie James es aussprach verriet schon, dass ihm eine solche Person fehlte und dass er irgendwie nicht einverstanden zu sein schien, dass Anamaria für Jack eine solche Person sein mochte. Falls es jemals solch eine Person für James gegeben haben mochte, so war sie, wie es schien, schon lange aus seinem Leben, aber nicht aus seinem Herzen verschwunden gewesen. Geblieben waren nur noch Erinnerungen, die scheinbar nicht besonders glücklich waren. „Ähem…“, er war leicht errötete, als ihm einfiel, dass ihn das ja gar nichts anging und er erhob sich hastig von dem Stuhl und zischte, als seine Schulter bei der hastigen Bewegung wieder zu pochen und zu schmerzen anfing, „Haben Sie vielleicht noch Fragen zu den Hausaufgaben? Oder wollen Sie sie mit ihren Freunden besprechen? Ich schätze, sie werden Sie auch noch besuchen kommen. Wenn Sie sich sicher sind, dass ich nicht mehr da bin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)