Sympathy with the Devil von Saya_Takahashi (~Eine Geschichte über die unsterbliche Liebe~) ================================================================================ Kapitel 18: Tödliche Krallen ---------------------------- Noch bevor Temari die Klingel betätigen konnte, wurde ihr die Tür geöffnet. "Hi Sasuke", sagte die Blonde und warf einen Blick nach hinten. Kakashi war noch unten. "Tut mir leid, dass ich ihn mitbringe. Ich konnte es ihm nicht ausreden." Sasuke nickte. "Schon okay. Irgendwann werden wir sowieso miteinander reden müssen, wenn wir den Feind erledigen wollen bevor er uns erledigt. Nach dem Frühstück dürfte auch Itachi zurück sein. Es ist besser, wenn er für uns spricht." Temari nickte. Itachi war wesentlich diplomatischer und sehr einnehmend, vermutlich würde sich sogar Kakashi mit ihm verstehen. "Sakura schläft wohl noch?" "Ja", meinte Sasuke knapp. "Ich sollte sie eigentlich wecken, sie wird sauer sein." Die Blonde konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Das glaub ich auch. Hatte sie denn wieder ..." Temari wusste von Sakuras Alpträumen, da Sasuke es ihr gesagt hatte. "Hm." Temari seufzte und wollte etwas erwidern, als Kakashi hinter ihr auftauchte. Sofort spürte sie die Anspannung, die in der Luft lag. Sasukes Blick verfinsterte sich und sein Gesicht nahm einen steinernen Ausdruck an. Er wirkte gefährlich, obwohl er von Kakashi wusste und es keine unmittelbare Bedrohung gab. Temari hörte Kakashi näher treten, dann hielt er plötzlich Sasuke seine Hand hin. "Ich werde Sakura weitestgehend in Ruhe lassen, das verspreche ich." Sasuke betrachtete die ihm angebotene Hand, ehe er zögerlich zu griff, und dann vermutlich härter als gewollt. "Das hoffe ich", knurrte er und Temari glaubte schon, er würde jeden Moment die Zähne fletschen und auf Kakashi zuspringen, oder zumindest seine Hand zerquetschen ... aber nichts geschah. "Gut, dann ähm ...", Kakashi räusperte sich, als er seine Hand heil zurück bekam. "Nun, ich bin Kakashi Hatake. Du wirst dann bestimmt Sasuke Uchiha sein." Er lachte gespielt. Sasuke deutete ein Nicken an. "Entschuldige, dass ich mich selbst eingeladen habe. Aber ich denke, ich habe für euch Neuigkeiten, die euch interessieren dürften." "Ach so?", mischte sich Temari dazwischen. "Du hast mir nichts gesagt!" Kakashi grinste. "Das wollte ich mir für eine große Versammlung aufsparen", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Sasuke nickte. "Itachi ist in einer Stunde zurück. Dann werden auch Naruto und Hinata kommen." "Gut, ja ... wollen wir dann rein? Ich bin sehr gespannt auf Sakura. Temari hat mir eine Menge erzählt ...", Kakashi fand es recht unangenehm, im Treppenaufgang zu stehen. Dieser Vampir hatte eindeutig keine Manieren! "Sie schläft noch", sagte Sasuke ohne sich zu rühren. Doch dann gab er sich einen Ruck und trat langsam zur Seite, als es jedoch laut polterte. "Sie ist wohl eher wach", Temari konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als sie keine Sekunde später schon die Türen schmeißen hörte, gefolgt von Sakuras drohender Stimme. "Sasuke, verdammt du wolltest mich wecken! Temari könnte jeden Moment da sein und du ...", als Sakura regelrecht in den Flur schlitterte, blieb ihr der Satz im Hals stecken und fassungslos starrte sie eine breit-grinsende Temari an, hinter der ein grauhaariger Mann mit leuchtenden Augen stand und sie fasziniert musterte. "Oh mein Gott ...", entfuhr es ihr dann, als ihr bewusst wurde, dass sie hier in ihrem Plüschmmorgenmantel stand, mit strubbligen Haaren und ungewaschen. "Ähm ... Guten morgen ...?", kläglich sah sie zu ihrer Freundin, die sich beinah auf dem Boden kugelte. Nun huschten Sakuras Augen zu Sasuke, der entschuldigend grinste. "Wir sprechen uns noch!", fauchte sie, ehe sie Kakashi kurz zu nickte und erklärte, sie werde sich eben schnell frisch machen. "Sehr lecker", sagte Kakashi, als er das Rührei verspeiste und sich gleich den Toast hinter schob. "Danke", nuschelte Sakura, der die Situation von vorhin noch immer peinlich war. Allerdings war sie jetzt vernünftig angezogen und sah wieder frisch aus, ganz wie die alte. Und das lag nicht nur an der Schminke, die ihre Augenränder verdeckte, sondern auch an den erholsamen Schlaf in Sasukes Armen. Ohne Alpträume und Schweißausbrüche. Erholsam eben. Während des Frühstücks saß Sasuke im Wohnzimmer und sah gelangweilt fern. Er hoffte, dass Itachi bald kommen würde und dieser Kerl endlich von den Neuigkeiten berichtete. Und dann schnell wieder verschwand! Er mochte keine Vampirjäger, wie auch? Temari war die Ausnahme, und das auch nur, weil sie Sakura eine sehr gute Freundin war. Und er ihr dafür natürlich dankbar. Außerdem konnte man auf Temari zählen. Ob es wirklich etwas zwischen Itachi und der Blonden gab? Ob sich da etwas anbahnte? Vielleicht würde er etwas durch ihre Gefühle bemerken, wenn sie aufeinander trafen ... Während Sasuke in Gedanken vertieft war ging auch das Frühstück schweigend von statten, bis Temari von der Ruhe genug hatte. "Und, was hast du gestern gemacht? Hab ich viel in der Uni verpasst?" Sakura schüttelte den Kopf. "Nee, war ja nur eine Vorlesung." "Und sonst noch was passiert?" "Ähm, ich war im Zentrum mit ein paar Kommilitonen verabredet." "Was? Echt? Erzähl!", Temari wurde sofort hellhörig. "Du hast dir etwa Freunde gesucht?" Sakura schnaubte. "Ich hab mir keine Freunde gesucht, die haben mich angesprochen. Sind aber nett. Wir waren Kaffee trinken und so. Mehr nicht." "Ist doch toll, auch wenn ich gerne dabei gewesen wäre! Das ist doch echt eine Sensation, stimmts Sasuke?", fragte Temari im normalen Tonfall, da sie Sasukes gute Ohren kannte. "Kann man wohl sagen", kam es gelangweilt aus dem Wohnzimmer. "Ihr macht euch lustig über mich", knurrte Sakura und biss entnervt in ihren Toast. "Als wenn ich mich nun so schwer tue!" Ein verhaltenes Lachen war zu hören, dass weder von Kakashi noch von Temari kam. "Tse, halt dich da raus und guck Fernsehen!", rief Sakura Sasuke zu. "Kommt ja nix", sagte Sasuke dicht neben Sakura, die erschrocken zusammen zuckte und dem Schwarzhaarigen böse ansah. "Musst du mich immer erschrecken!", fauchte sie und drehte sich demonstrativ von ihm weg. "Entschuldige", grinste Sasuke und hauchte Sakura einen Kuss auf den Kopf. "Ich geh Itachi holen, er ist jetzt da", er wuselte Sakura gekämmte Haare durcheinander und verzog sich, ehe sie ihn dafür zur Rechenschaft ziehen konnte. Kakashi lächelte nur stillschweigend. Temari hatte wohl recht gehabt. Sasuke war in Sakuras Nähe wirklich wie ein Kätzchen, und trotzdem: Auch ein Kätzchen hatte scharfe Krallen. Und in Sasukes Fall waren sie tödlich, davon war er überzeugt. Das Frühstück verlief reibungslos und Temari konnte aufatmen. Kakashi hatte sich bisher an sein Versprechen gehalten, Sakura weitestgehend in Ruhe zu lassen. Er hatte sie weder ausgefragt, noch sich an sie heran gemacht. Im Gegenteil. Er war nett und zuvorkommend gewesen und schien an dem Mädchen wirklich gefallen zu finden. Er mochte sie, und er schien Temari nachfühlen zu können, Sakura nicht direkt mit dem Unangenehmen zu konfrontieren. Trotzdem hielt er sie für stärker, als sie aussah. Schon alleine die Tatsache, dass sie einen Vampir liebte, Vampire als Freunde hatte und eine Vampirjägerin ihre beste Freundin nannte, sprach dafür. Sie konnte einiges verkraften. Zudem hatte sie keine Bilderbuchvergangenheit und nicht jeder wäre nach so einer Geschichte noch bei Verstand. Aber das Sakura Verstand besaß, daran zweifelte Kakashi keine Sekunde. Sie mochte durchaus chaotisch sein, temperamentvoll und leicht schreckhaft, aber dennoch Intelligent, gar Schlau. Aufmerksam hörte sie zu, selbst wenn es nicht danach aussah. Und aufmerksam achtete sie auf jedes Wort, dass der pensionierte Vampirjäger über ihre Freunde verlor. Kakashi war gerade in seinen Gedanken versunken, als er hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Jetzt würde er Itachi kennen lernen, den älteren Uchihabruder. Ob er wie Sasuke mit Vorurteilen beladen auf ihn zu kommen würde? Ob er überhaupt auf ihn zu kommen würde? Aber das Itachi das genaue Gegenteil seines Bruder war, wurde Kakashi sofort klar, als er dessen freundliches Gesicht erblickte, das ihn aufmunternd zu lächelte. "Hallo, sie sind also Kakashi Hatake?! Ich habe viel von ihnen gehört! Nur das beste natürlich, sie sind wirklich gut in ihrem Job. Das beunruhigt mich ein wenig, wenn ich ehrlich bin ..." "Oh, keine Sorge, ich bin ja als Freund hier", sagte Kakashi erstaunt, als Itachi ihm die Hand anbot. "Na dann auf du, Freund." "Ja, auf du", grinste Kakashi zurück. Sakura kam gerade mit Temari ins Wohnzimmer, wo Kakashi gesessen hatte, derweil die Mädchen abgeräumt hatten. "Na, auf Arbeit alles gut gelaufen?", begrüßte die Rosahaarige Sasukes Bruder. "Sicher, es läuft immer alles gut, Prinzesschen." Sakura zog eine Schnute, meckerte aber nicht mehr. Das hatte sie bereits aufgegeben ... Temari hingegen sagte gar nicht, sie würdigte Itachi nicht einmal eines Blickes, doch dieser grinste sie daraufhin nur frech an. "Was denn, so schweigsam heute? Sonst bekomme ich immer ganze Wagenladungen voll Nettigkeiten an den Kopf geworfen!" Es klang wie die pure Ironie. Ihre letzte Unterhaltung war wohl alles andere als nett gewesen. "Nein, diesmal soll dich mein Schweigen strafen!", gab Temari böse funkelnd zurück. "Ungemein, ja ..." Das Klingeln der Glocke bewahrte Itachi vermutlich davor, gelyncht zu werden und schnell beeilte sich Sakura, Naruto und Hinata einzulassen. "Haben wir was verpasst?", fragte Naruto gut gelaunt, als er mit seiner Freundin im Schlepptau das Wohnzimmer betrat. Hinata nickte den Anwesenden, allen voran Kakashi, zurückhaltend zu, während Naruto seine Hand umher wandern ließ. "Nein, nichts wichtiges", erwiderte Itachi und ließ sich auf einen der heran geholten Stühle fallen, während Kakashi sich auf den anderen setzte. Hinata, Naruto und Temari nahmen auf der bequemeren Ledercouch Platz und Sasuke auf dem Sessel, zusammen mit Sakura, die er sanft auf seinen Schoss zog. "Sasuke hat gesagt, du hast Neuigkeiten. Wir sind alle ziemlich gespannt", begann Itachi, damit keine unangenehme Stille entstand. Kakashi nickte. "Ja, das stimmt. Es geht um meinen Informanten. Ihm ist zu Ohren gekommen, dass der nächste Angriff auf euch bereits geplant ist ..." Nun legte sich doch ein Schweigen in dem Wohnzimmer nieder, das einem frösteln ließ. Alle sahen fassungslos Kakashi an, der deprimiert seufzte. "Die gute Neuigkeit aber ist, dass der Angriff, sollten die Informationen korrekt sein woran ich nicht zweifle, erst nächstes Jahr stattfinden wird. Es besteht also erst einmal keine unmittelbare Gefahr. Warum sie warten, kann ich euch aber nicht sagen." Itachi nickte langsam. Auch er musste das erst einmal verarbeiten. "Wer ist dein Informant?", fragte er dann. "Einer von euch. Kein Menschenbluttrinker. Er lebt in Sapporo." "In Sapporo gibt es Vampire?", fragte Naruto besorgt. "Nur ihn", erklärte Kakashi. "Er lebt dort alleine und schon viele Jahre. Er weiß natürlich von euch, aber nicht, dass ihr hier lebt. Also wissen sie es auch nicht, und das ist gut." "Er hat also mit denen Kontakt? Weißt du, wer die genau sind?", wollte Temari wissen, für sie war es ebenfalls neu. Kakashi seufzte wieder, scheinbar hatte er diese Frage erwartet, aber nicht herbeigesehnt. "Ja, er hat mit ihnen Kontakt. Und ja, ich weiß wer sie sind ..." "Wer?", Sasukes Stimme klang düster in dem hellen Raum. "Die Hyuuga ..." Es dauerte eine Weile, bis Itachi seine Stimme wiederfand. "Hyuuga", murmelte er. "Ich hätte es wissen müssen! Wenn es um etwas organisiertes geht, dann können nur sie es sein ..." "Das ist schlecht", meinte auch Sasuke vor sich her. "Wer ist jetzt ihr Anführer?", wollte er dann von Kakashi wissen. "Neji Hyuuga", schnaufte Kakashi. "Neji ...", Hinata schloss die Augen, als sie seinen Namen sagte. "Kennst du ihn?", fragte Sakura, während Naruto einen Arm um die Schultern seiner Freundin legte. Hinata nickte langsam, brachte aber keinen Ton zu Stande. "Sie sind zusammen aufgewachsen", erklärte Naruto ohne die Augen von seiner Freundin zu lassen. "Er ist ihr Cousin 1. Grades. Sie verstanden sich immer sehr gut, und damals machte er ihr nicht einmal einen Vorwurf, als sie sich gegen das Erbe entschied." "Das Erbe?", Sakura sah Hinata traurig an. In etwa kannte sie ihre Geschichte von Sasuke. "Selbst Anführerin der Hyuuga zu werden ...", meinte Naruto leise. "Neji muss sich verändert haben, wenn er jetzt das Oberhaupt ist." "Das stimmt", gab Hinata beinah flüsternd zu. "Früher wäre niemand auf die Idee gekommen, ihn zu erwählen. Er gehörte nicht in die Hauptfamilie. Und er selbst hatte niemals aufsteigende Ambitionen. Vermutlich hab ich ihn in diese Position ... regelrecht getrieben!", Hinata musste an sich halten, nicht zu weinen. Neji war ihr immer ein enger Vertrauter gewesen, aber das er jetzt die Hyuuga anführte war ein schlechtes Zeichen. Ein sehr schlechtes, denn ein Schwächling war er nie gewesen ... Sakura senkte den Kopf, als sie das alles hörte. Hinata tat ihr unendlich leid. Es musste schwer für sie sein, zu hören, was aus ihrem geliebten Cousin geworden war, wo sie doch selbst einen gänzlich anderen Weg lebte. "Jetzt ist die Frage, was sie wollen", hörte Sakura nun Kakashi fragen. Ihr Kopf blieb gesenkt. Sie hatte die Augen geschlossen. Sie durfte nicht länger Schweigen, das wusste sie. Lange genug hatte sie es für sich behalten. Aber wie anfangen? Wie von etwas so grausamen erzählen? Etwas so vernichtendem? Sie wusste doch nicht einmal viel darüber! Und warum musste sie es überhaupt wissen? Warum hatte er es ihr erzählen müssen? Zufall? Nein, das wusste Sakura besser. Es war kein Zufall gewesen, dass Fugaku Uchiha ihr die Geschichte anvertraut hatte. Fugaku Uchiha hatte gewusst, dass es ihr Schicksal war, Sasuke zu begegnen. Er wusste nicht, auf welche Art und Weise, aber dass sie sich treffen würden. Und dann erinnerte sie sich an eine ihrer letzten Abende, bevor sie die Klinik verlassen hatte. "Sakura", hatte Fugaku zu ihr gesagt, während er am Fußende ihres Bettes Platz nahm und traurig lächelte. "Dass ich dir diese Last beschere, tut mir unendlich leid. Aber ich habe keine Wahl, denn sie werden kommen und mich gefangen nehmen. Und ich kann nicht sagen, ob ich es überleben werde ..." "Du darfst nicht sterben!", hatte Sakura aufgebracht geantwortet. "Du musst dich verstecken, oder geh zu deinen Söhnen!" "Nein, ich habe schon genug Unheil gebracht. In erster Linie über dich, und ich habe nicht genug Leben, um mich dafür entschuldigen zu können ..." Sakura hatte den Kopf geschüttelt, und erklärt, dass sie ihm viel verdanke. "Ohne dich wäre ich längst nicht mehr. Und das wissen wir beide." Fugaku nickte voller Qualen. "Sei stark, Sakura. Auch wenn ich nicht mehr bei dir bin. Kämpfe für deine Zukunft!" Dann waren Sakura die Tränen gekommen und weinend war sie Fugaku in die Arme gefallen. "Werden wir uns nie wiedersehen?", hatte sie schluchzend gefragt. "Ich weiß es nicht. Aber du wirst meinen Söhnen begegnen, dass kann ich sehen. Und dann liegt es an dir ..." Verwirrt sah Sakura ihn an. "Was meinst du mit: es liegt an mir?" "Das Schicksal meiner Söhne ist für mich verborgen. Ich weiß nicht einmal, wie sie leben. Ob sie dem alten Weg folgen, oder ob sie den Weg der Uchiha gegangen sind. Nichts weiß ich über sie ... es ist alles im Dunkeln, wenn ich an sie denke ... aber wenn du ihnen begegnest, Sakura ... und wenn du die Entscheidung treffen musst, ob du ihnen das Geheimnis anvertraust, dann Wähle mit bedacht! Du weißt nun wie gefährlich diese Waffe ist. Für den, der sie besitzt, wie für den der sie spürt. Sie ist vernichtend. Sie ist tödlich, für Vampir wie Mensch. Ich habe gehofft, dass sie in Vergessenheit gerät, aber das ist leider nicht der Fall ... wie auch immer", Fugaku stöhnte erschöpft. "Sollten meine Söhne nicht den Weg gegangen sein, den der Hüter dieses Geheimnis gehen muss, dann dürfen sie die Wahrheit niemals erfahren! Ansonsten steht es dir frei, und es wäre sogar besser, wenn du ihnen das Geheimnis verrätst. Man würde dich in Ruhe lassen. Du wärst wieder sicher!" Sakura seufzte leise, als sie sich daran zurück erinnerte. Wie stark er damals noch gewesen war. Wie erhaben und gütig, im Gegensatz zu jetzt, wo er nur noch ein Tier ohne Verstand war. Gefoltert und verhungert ... Aber er wäre stolz auf Itachi und Sasuke, dass wusste sie. Sie waren den Weg der Uchiha gegangen, sie waren bereit für das Geheimnis. Und für die Last, die Hüter zu werden. Sie wäre sicher, wenn sie es ihnen erzählen würde. Sie wäre frei von der Last. Aber sie wären noch mehr in Gefahr, mehr als je zuvor ... "Jetzt ist die Frage, was sie wollen", sagte Kakashi und sah in erster Linie zu Itachi, der selbst ratlos schien. "Wir dachten zuerst, sie wollen Hinata. Sie bezeichnen sie als Verräterin, deswegen ...", erklärte Itachi trocken. Er hasste die Menschenbluttrinker für diese engstirnige Einstellung. Es gab kaum jemand, der den Tod weniger verdiente als Hinata. Sie war für niemand eine Gefahr! Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Dann griffen sie aber Sakura an und wir glauben, es ist wegen der Verbindung zu uns. Wir stehen nicht gerade auf ihrer Freundschaft-liste ..." "Wahrscheinlich dachten sie, uns so aus der Reserve locken zu können", fügte Sasuke zornig hinzu, als er an Peji zurück dachte, und was er Sakura angetan hatte. "Uns so wütend zu machen, damit wir angreifen und einen Fehler begehen." Kakashi nickte. Er kannte die ewigen Spannungen und den Hass der Hyuuga auf die Uchiha, selbst wenn diese an keinem Streit mehr interessiert waren und zurückgezogen lebten. "Aber meint ihr, dass ist der einzige Grund, warum Sakura für sie so interessant ist?" Temari wollte etwas sagen, einschreiten bevor Sasuke wütend werden konnte, da Kakashi sich nicht an sein Versprechen hielt. Sakura sollte nicht so öffentlich gezwungen werden, darüber zu sprechen. Aber Kakashi trieb sie nun ins offene Messer! Doch noch ehe Temari den Mund aufmachen konnte, und auch Sasuke Kakashi angehen konnte, räusperte sich Sakura. "Schon gut", sagte sie zu ihrer Freundin, da sie ihre Absicht erkannt hatte. "Er hat ... ja recht", Sakura entspannte sich etwas, als sie spürte das auch Sasuke wieder zur Ruhe kam. "Und ... ich ...", ihre Stimme zitterte leicht. "Ich muss wohl ein paar Dinge sagen, auch wenn es nicht viel sein wird. Kakashi glaubt scheinbar ...", sie sah ihn lächelnd an. "das ich darüber viel weiß, aber selbst wenn, dann könnte ich es heute nicht sagen ..." Und das stimmte, denn das Geheimnis war nur für die Ohren der Uchiha bestimmt. "Ich glaube Peji", Sakura schluckte bei seinem Namen. "War wirklich nur aus diesem Grund ... also der Verbindung wegen hinter mit her. Damals wussten sie noch nichts ..." Und dann erzählte Sakura von Fugaku Uchiha, dass er ihr seine Erinnerungen an das Geheimnis anvertraute und seine daraufhin löschte, damit sie nicht in falsche Hände gerieten. Mehr sagte sie nicht. Weder von ihrer Verbundenheit zu ihm, noch wo das Versteck war. Noch irgendetwas anderes. Kakashi hatte während der Erzählung die Augen geschlossen. Er war Fassungslos. Eine Waffe, wer wäre darauf gekommen? "Aber was soll das für eine Waffe sein?", fragte Naruto, der ebenfalls geschockt war. Sakura starrte ausdruckslos in Leere. "Das wusste nicht einmal Fugaku. Seit Jahrhunderten ist sie versiegelt." "Und wie kommt man dorthin? Wir könnten sie vernichten! Bevor die Hyuuga sind in die Finger kriegen!", Kakashi glaubte, das sei der einzige Weg, doch Sakura schüttelte den Kopf. "Ohne mein Wissen wird sie niemand finden oder öffnen können. Und mein Wissen ist nur für Sasuke und Itachi bestimmt." "Dann sag es ihnen, damit sie die Waffe zerstören können!", Kakashi war außer sich. Eine Waffe! Wie konnte so eine gefährliche Waffe existieren? Sakura schluckte. "Nein", war ihre schlichte Antwort. "Nein?", Kakashi glaubte sich verhört zu haben. "Wieso nicht? Das ist Dummheit, wenn du ..." In dem Moment sprang Sasuke auf und wäre Itachi nicht schneller gewesen, hätte Sasuke sich auf Kakashi gestürzt. Er hielt seinen Bruder bei den Schultern gepackt und sah ihn eindringlich an. "Sasuke, beruhige dich auf der Stelle!", seine schneidende Stimme zeigte Wirkung. Auch Kakashi saß nicht mehr, sondern blickte Sasuke finster an. Sollte er nur kommen, er wäre bereit für einen Kampf ... "Warum verrät sie es dann nicht, hm? Weiß sie eigentlich, wie gefährlich das alles ist? Dass das hier kein Spiel ist?", Kakashis Stimme bebte. Es war Itachi, der leise lachte, während Sasuke zu dem Sessel und Sakura zurückging. "Ich glaube, Sakura weiß am besten, wie gefährlich die Waffe ist. Und das es kein Spiel ist. Peji hatte nicht vor, sich mit zwei Knochen zu begnügen ... Das sie uns also nicht verraten will, wo die Waffe ist, wird vermutlich einen Grund haben", er schüttelte nun ernst den Kopf. "Und wenn ich darüber nachdenke, dann wird er mir auch klar. Und jeder, der Sakura kennt, weiß warum." "Ah ja? Dann soll sie mir einen vernünftigen Grund nennen!", Kakashi war immer noch nicht beruhigt, wenn aber leiser als zuvor. "Damit niemand anderes in Gefahr ist", es war Hinatas leise Stimme, die das sagte. "Das hat dir Fugaku gesagt, stimmts? Wer das Geheimnis kennt, schwebt in Gefahr." Sakura nickte knapp, so das man es kaum wahrnehmen konnte. "Jeder schwebt in Gefahr!" "Aber dich werden sie nicht foltern, damit du etwas sagst, dass du nicht weißt, oder?", Hinatas Stimme wurde etwas lauter. "Sie können auch einfach in ihre Gedanken schauen! Genug Vampire beherrschen diese Technik! Dann wissen sie, wo das Versteck liegt!" Hinata schüttelte den Kopf. "Sakuras Gedanken sind für uns Vampire zu verwirrend. Wir können ihren momentanen Zustand erfassen, auch ihre derzeitigen Gedanken, aber nicht ihre Erinnerung. Ich habe es versucht, zusammen mit Sasuke, und wir sind gescheitert." Sakura sah auf. "Ihr ward in meinen Erinnerungen?" "Nur ganz kurz", erklärte Sasuke. "Aber Hinata hat recht, ich konnte die Puzzle bis heute nicht zusammenfügen, die wir damals gesehen haben. Es geht nicht." "Na gut, dann foltert man sie eben. Wie lange würde sie durchhalten? Ein paar Minuten?", doch im gleichen Moment, wie Kakashi das sagte, bereute er es auch schon wieder, denn Sasuke hatte nun seine Kehle gepackt und drückte ihn gegen die gegenüberliegende Wand. "Sasuke!", sagte Itachi halbherzig, dass hatte er für diese Aussage wohl verdient. Kakashi sollte aufpassen, was er sagte. "Er hat nur Angst, das ist verständlich. Lass ihn los!" "Ich ... habe keine ... Angst", krätzte Kakashi, während er versuchte Sasukes Finger von seinem Hals zu lösen. Doch Sasuke fixierte ihn und ließ nicht ab. "Soll ich dir beibringen, was Angst ist?", zischte Sasuke und entblößte dabei seine weißen Zähne, so dass er beinah wie ein Raubtier wirkte. Skrupellos und gefährlich. Tödlich. "Sasuke!", jetzt war es Sakura, die sich einmischte. "Hör auf, wir brauchen seine Hilfe!" "Dein Glück!", flüsterte der Vampir leise und mit einem diabolischen Lächeln, ehe er ihn los ließ und wieder zurück zu Sakura ging. "Entschuldige", sagte er sanft zu ihr. "Es war nur keine angenehme Vorstellung, verstehst du? Aber er weiß scheinbar nicht, was er sagt!", Sasuke sah Kakashi drohend an. "An Sakura kommt niemand heran!" "Dann bringt sie euch so oder so in Gefahr!", Kakashi war immer noch nicht überzeugt. "Vielleicht will sie auch nicht, dass die Waffe zerstört wird!" Wäre Itachi in diesem Moment nicht aufgesprungen, wäre Kakashi nun vermutlich überwältigt worden. Aber nicht von Sasuke allein, auch Hinata hatte sich bewegt. Irgendwann war es auch für sie zu viel. Sie war ein Vampir, zwar ein sanftmütiger, aber immer noch ein Vampir. Über ihre Freundin würde niemand solche Worte verlieren können, ohne unbestraft davon zukommen. "Die Unterhaltung ist für heute beendet", sagte Itachi streng, auch er musste an sich halten. "Wir können ein andermal weiter reden, wenn sich die Gemüter beruhigt haben." Kakashi nickte, nicht ohne Sasuke aus den Augen zu lassen. Die Katze hatte ihre Krallen ausgefahren ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)