Sympathy with the Devil von Saya_Takahashi (~Eine Geschichte über die unsterbliche Liebe~) ================================================================================ Kapitel 13: Wer bist du? ------------------------ Hey, erst mal will ich mich für die lieben Kommis bedanken!! Dafür hab ich mich in letzter Zeit zu wenig bedankt, glaub ich. Also ein zehnfaches Danke an alle, die mir eifrig ihre Meinung sagen! Nur immer her damit, ich freu mich über jede Kritik und Vorschläge!! Macht weiter so! Und nun viel Spaß beim Lesen!! LG, Cherry21 Sakura stand mittlerweile seit fünf Minuten vor dem Spiegel, starrte sich an und tat ... nichts. Sie war kurz davor wieder einzuschlafen und nur mit halben Auge stellte sie fest, dass sie entsetzlich aussah. Ehe sie wieder einigermaßen menschlich aussehen könnte, würden Stunden vergehen. Aber sie war ja auch selbst daran Schuld! Sie hatte gewusst, dass sie heute zeitig raus musste, und trotzdem war sie nachts um eins noch zum Friedhof gefahren. Ehe sie wieder in ihrem Bett gelegen hatte war es um vier gewesen. Jetzt war es acht Uhr morgens, sie hatte dicke Augenringe vom Weinen und war wahrscheinlich blasser als Sasuke oder Hinata. Eine prickelnde Vorstellung ... Genervt von sich selbst wandte sich Sakura vom Spiegel ab und entschied sich zuerst für eine Dusche. Doch auch nach zwanzig Minuten in klirrender Nässe gab sie kein munteres Bild ab. Mit triefenden Haaren und übergeworfenen Bademantel tapste sie zurück ins Schlafzimmer. Vielleicht konnte sie sich für fünf Minuten ausruhen und die Welt erschien danach gleich viel freundlicher? Doch natürlich wurde ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht, von niemand anderem als Sasuke. Sakura sah ihn gequält an, als er vor ihr stand, mit hochgezogener Braue und schweigend zur Uhr nickte. "Das ist nicht fair", quengelte sie und kramte in dem Kleiderschrank nach vernünftigen Klamotten, die sie dank Temari nun auch besaß. In einer halben Stunde wollte man sich unten zum Frühstück treffen, doch Sakura ahnte schon, dass ihr Kopf schneller auf dem Teller landen würde als ihr lieb war. Sie und ihre Schnapsideen ... Das sie es am Ende aber doch schaffte passabel auszusehen, grenzte bald an ein Wunder. Man konnte pünktlich frühstücken und ebenso pünktlich zu den Uzumakis aufbrechen. Die Fahrt mit der Bahn dauerte eine halbe Stunde, die Sakura damit verbrachte aus dem Fenster zu schauen und in Erinnerungen zu schwelgen. Sie erkannte alte Lieblingsorte wieder, ihren Kindergarten und die Grundschule, Spielplätze wo man sich mit Freunden getroffen hatte ... In Osaka hatte sie eine schöne Zeit verbracht, die schönste ihres bisherigen Lebens. Hier wurde sie geboren, hier war sie aufgewachsen. Hier erfuhr sie Freundschaft, ihre erste Grundschulliebe ... es tat ihr gut, wieder hier zu sein. Als der Zug hielt und die Fünf ausstiegen machte sich aber ein anderes Gefühl in Sakura breit. Die altbekannte Angst. Sie hatten nur noch einen kurzen Fußmarsch vor sich, ehe sie vor Narutos Eltern stehen würden. Und auch der reichte Sakura nicht, um sich zu beruhigen. "So, dann wollen wir mal!", rief Naruto begeistert, als er das Gartentor zu dem Haus der Uzumakis öffnete und den Plattenweg zum Eingang folgte. Sakura reihte sich ganz hinten ein, in der Hoffnung nicht bemerkt zu werden, blieb aber für einen Moment stehen, als sie das kleine Tor schloss. Es war wie damals. Es hatte noch die selbe Farbe, den selben Anstrich. Sie erinnerte sich, wie Naruto und sie selbst diesen Zaun gestrichen hatten, um seinen Eltern zu helfen. Wie sie sich mit Farbe bespritzten, sich jagten. Wie sie einen ganzen Eimer Lasur über den Weg schütteten, weil Naruto Sakura angerempelt und diese dann das Gleichgewicht verloren hatte. Sakura sah sich um, suchte die Kleckse damaliger Farbschlachten. Und stellte fest, dass es sie noch immer gab! Sie spürte, wie ihre Angst langsam nachließ und etwas viel schönerem Platz machte. Vertrautheit. Hier in dieser Gegend hatte sich nicht viel verändert, und das bemerkte sie jetzt. Hier war ihr zu Hause gewesen. Hier war ihre Heimat. Und hier musste sie sich vor niemanden fürchten. "Mom!", hörte Sakura nun Naruto rufen und sie beeilte sich den anderen zu folgen. Frau Uzumaki hatte schon in der Haustür gewartet und nahm ihren Sohn freudestrahlend in den Arm. "Ach Liebling, endlich seh ich dich mal wieder!", lachte sie mit ihrer herzlichen Stimme, die Sakura fast vergessen hatte. "Und ich lerne endlich deine ganzen Freunde kennen!" Naruto nickte und wurde ein wenig rot, als er seiner Mutter als erstes Hinata vorstellte, die plötzlich ganz schüchtern wirkte. Aber Sakura konnte das gut nachvollziehen, immerhin war Frau Uzumaki noch eine Fremde für sie. Unter Freunden war Hinata eigentlich immer gelassen, aber bei Leuten, die sie nicht kannte eher zurückhalten, ja fast misstrauisch. "Hinata, ich bin ja so erfreut, dich endlich einmal kennenzulernen!", Narutos Mutter reichte der Hyuuga ihre zarte Hand und drückte das Mädchen dann an sich. "Naruto hat mir schon eine Menge über dich erzählt, ich hoffe er macht dir nicht zuviel ärger?" Hinata schüttelte lächelnd den Kopf. Das Eis war gebrochen. "Das ist Sasuke", sagte Naruto nun, während seine Mutter Hinata aus der Umarmung entließ. "Ah, der schweigsame, mit schwarzen Humor ausgerüstete beste Freund, stimmts?" Sasuke sah Naruto kühl an, grinste aber. "Wenn Naruto das sagt." Frau Uzumaki lachte herzlich. "Na ja, ich weiß wie er ist und werde mir wohl selbst ein Bild über dich machen müssen. Aber es freut mich sehr dich kennenzulernen." "Und das ist Temari, sie studiert mit uns an der selben Uni und ist erst dieses Semester nach Naha gezogen", erklärte Naruto schnell, um seine Mutter von Sasuke abzulenken. "Gefällt es dir denn dort, Temari?", fragte die hübsche, ältere Frau. Temari nickte. "Ja, ein sehr interessanter Ort." "Sind sie da, Kushina?", rief plötzlich die Stimme von Narutos Vater durch den Vorsaal und kurze Zeit später stand er in der Eingangstür neben seiner Frau. "Hallo Sohnemann, wie gehts? Die hast du alle mitgebracht? Na da wirds ja knapp mit dem Essen werden!", scherzte Herr Uzumaki, von dem Naruto anscheinend seinen Sinn für Humor besaß. "Also Minato, benimm dich bitte!", sagte Kushina kopfschüttelnd. "Du erschreckst die armen Kinder ja!", sie lächelte wieder in die Runde. "Das hier ist Hinata, deine zukünftige Schwiegertochter", stellte Narutos Mutter vor und Hinata wurde augenblicklich rot, während Naruto nur verlegen lachte und Minato der jungen Vampirin recht ruppig auf die schmale Schulter klopfte. "Das ist Temari, sie ist erst vor kurzen nach Naha gezogen, dass ist Narutos bester Freund Sasuke und das ..." Erst jetzt bemerkte Kushina Uzumaki Sakura, die sich bisweilen im Hintergrund gehalten hatte. Sie verstummte augenblicklich und hielt sich perplex die Hand vor dem Mund. Eine angespannte Stille herrschte, niemand sagte ein Wort und auch Minato brachte keinen Scherz zu Stande. Naruto hatte natürlich von Sakura erzählt, aber so ganz hatten es seine Eltern nicht glauben können, dass er nicht wieder einmal flunkerte. Nun sah man sich gegenseitig an, nicht schlüssig, wie man reagieren sollte. Sakura wollte etwas sagen, aber der Kloß in ihrem Hals ließ keinen Ton durchdringen. Ihre Lippen bebten, sosehr musste sie sich zusammenreißen nicht in Tränen auszubrechen. Narutos Eltern hatten sich kein Stück verändert. Nur ein paar kleine Falten, die aber nicht der Rede wert waren. Und als Sakura seine Eltern sah, da sah sie auch wieder ihre Eltern, zusammen mit den Uzumakis. Man war gut befreundet gewesen und fast wöchentlich wurde bei guten Wetter gemeinsam gegrillt. Kushina und ihre Mutter waren gute Freundinnen gewesen, die Väter hatten zusammen Fussballspiele geguckt und Bier getrunken, über Politik diskutiert und viel gelacht. Und das alles fiel Sakura in dem Moment wieder ein, als sie Naruto Eltern sah. Eine vergrabene Erinnerung die ans Licht geholt wurde. "Sakura", sagte Narutos Mutter leise und ihre Stimme zitterte hörbar. "Du solltest dich schämen!" Sakura zuckte zusammen, als sie die harten Worte hörte und sie spürte jähe Furcht aufkommen, als die dunkelhaarige Frau langsam auf sie zu ging. Doch dann sah sie etwas, was sie nicht erwartet hatte. Tränen. Tränen in den Augen von Kushina Uzumaki. "Dass du dich nicht einmal gemeldet hast", ein Sturzbach an Gefühlen sprudelte aus der älteren Frau und sie zog Sakura in eine mütterliche Umarmung. "Minato meinte, du bist schon fast zwei Monate zurück, und als Naruto von dir erzählte, konnte ich es immer noch nicht glauben ... ich hab mir solche Sorgen gemacht, Kind!", die Tränen flossen nun unaufhörlich und Sakura konnte nicht anders, als einfach nur still zuhalten und sich drücken zu lassen. Nur langsam begriff sie, was vor sich ging. Nur langsam verging ihre Taubheit. Und langsam hob sie ihren gesunden Arm und erwiderte unter nicht weniger Tränen die Umarmung. "Ich ...", sie musste schlucken, damit ihre Stimme nicht versagte. "Ich hatte ... angst, dass ihr ..." "Dummes Mädchen, dachtest du, wir würden nicht hinter dir stehen?", Frau Uzumaki konnte sich nur langsam beruhigen, als sie die Hand ihres Mannes auf ihrer Schulter spürte. "Lass uns erst einmal reingehen. Drinnen schallt es besser, wenn du die Beherrschung verlierst", er lachte und legte seinen anderen Arm Sakura um die Schultern. "Aber du bist wirklich ein dummes Mädchen, Sakura! So etwas zu glauben." Sakura erwiderte nichts, sonder ließ sich einfach nur ins Haus führen, während die anderen mit einen lachenden und einem weinenden Auge folgten. Sasuke saß auf der Hollywoodschaukel im Garten der Uzumakis und sah stillschweigend ins Leere. Er hatte sich heimlich zurückgezogen, während im inneren des Hauses eine große Feier im Gange war. Es war mittlerweile 6 Uhr Abends und bald würde man das Abendessen servieren. Viele hungrige Mäuler würden sich auf die frischen Leckereien stürzen, die Kushina Uzumaki bereitgestellt hatte. Narutos Eltern waren wirklich sehr nett, sehr herzlich und zuvorkommend. Und ihre Gäste, alles gute Freunde und Arbeitskollegen von Minato, waren ebenfalls okay. Es wurde viel gescherzt und gelacht. Alles in allem war es sehr ausgelassen. Und gerade deswegen vielleicht wollte Sasuke für sich sein. Wollte nicht ihr herzhaftes Lachen hören, ihre euphorische Feierlaune spüren. Er war nicht wie sie, das war die traurige Wahrheit. Er war kein Mensch unter Menschen. Aber auch kein Vampir. Er war irgendwas, dass versuchte sich den Menschen anzupassen, mit ihnen zu leben, aber die Bedürfnisse eines Monsters hatte. Für alle Ewigkeit. Sasuke seufzte und ein unmerkliches Lächeln huschte über sein Gesicht, als er spürte dass sich Sakura ihm näherte. Gegen ihre Anwesenheit hatte er nichts. Würde er nie etwas haben. Auch wenn sie ein Mensch war, mit Leib und Seele, so waren sie gar nicht so verschieden. Sasuke, weder das eine noch andere, wusste nicht, wo sein Platz war. Und Sakura, die aus Liebe tötete, wusste es genauso wenig. "Ach hier bist du", hörte er jetzt ihre sanfte Stimme sagen. Sakura kam geradewegs auf ihn zu, mit zwei Tellern in dern Hand und setzte sich neben ihn. "Ich hab mir schon sorgen gemacht." "Sorgen?", Sasuke grinste leicht. Dass sie sich um ihn sorgen machen musste kam ihm lächerlich vor. "Natürlich, du bist ja einfach verschwunden. Gefällt dir wohl nicht so die Feier, hm?", fragte sie, während sie das belegte Brötchen des ersten Tellers verdrückte. Sasuke schüttelte den Kopf und schloss die Augen. "Es ist sehr nett", sagte er schlicht. Sakura nickte. "Dann gefällt dir Feier wohl zu sehr?" "Wie meinst du das?", wollte Sasuke wissen und sah Sakura an. "Naja", Sakura schluckte ihren Bissen hinunter. "Es ist sehr ... hm ... fröhlich hier. Irgendwie zu fröhlich. So aufgedreht und ausgelassen. Anders eben, verstehst du?" Sasuke seufzte. "Du findest die Feier anstregend." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Sakura nickte, fühlte sich aber schlecht dabei. "Ich komm mir richtig mies vor, alle sind so nett und machen Witze ... und trotzdem fühle ich mich falsch. Deplatziert oder so ähnlich. Ich bin schon um so vieles besser drauf als früher, aber ...", Sakura zuckte mit den Schultern. "Aber das ist krass. Als befände man sich in einer Horde Narutos." "Sehr anstrengend", kommentierte Sasuke und grinste. Sakura kicherte. "Oh ja, einer kann ja manchmal schon ganz schön nerven. Und gleich Zehn davon ist beunruhigend. Wer weiß was noch passieren wird!" "Vermutlich das Schlimmste." "Es geht ja gar nicht anders bei so vielen Chaoten", Sakura schüttelte amüsiert den Kopf, doch dann wurde ihr Gesicht traurig. "Aber weißt du was? Damals ... da habe ich mich nirgends wohler gefühlt. Ich war genauso. Und jetzt ... bin ich ... so anders." "Menschen verändern sich", sagte Sasuke und sah ins Leere. "Und du hast zuviel erlebt, als dass du noch der gleiche Mensch sein könntest." "Hm", sagte Sakura. Sasuke warf einen Blick auf das Mädchen neben sich, dass langsam wieder in ihre Gedankenwelt versank und erhob sich. "Na los, komm mit", sagte er und grinste sie aufmuntern an. "Wohin?", Sakura sah ihn verdutzt an. "Wir hauen ab. Die können auch ohne uns feiern." "Aber ... nicht dass sie sauer werden?", Sakura stand langsam auf. Sasuke schüttelte den Kopf. "Dann lassen wir uns eine gute Ausrede einfallen." Nun grinste auch Sakura. "Okay", sagte sie und stellte ihren Teller ab, ehe sie Sasuke folgte. Eine ganze Weile gingen Sasuke und Sakura einfach nur nebeneinander her ohne ein Wort zusagen. Sie sahen sich das ganze Viertel an, in dem die Uzumakis und früher auch die Harunos lebten. Irgendwann blieb Sakura vor einem Haus stehen, mit hübschen Vorgarten und einem kleinen Zaun, ähnlich wie bei Naruto. "Hier hast du also gewohnt", erriet Sasuke. Sakura nickte langsam. "Ja, aber .. es hat sich sehr verändert. Das ist gut." "Weil es dadurch weniger Erinnerungen weckt?" Sakura nickte wieder. "Und so ist es besser." "Wollen wir zurück?", fragte Sasuke nun, aber Sakura schüttelte den Kopf. "Noch ein Stück, ja?" Einige Straßen weiter kamen die beiden zu einem Spielplatz, der um diese Zeit aber nicht mehr besucht war. Grinsend setzte sich Sakura auf die Schaukel und schloss die Augen. "Früher hab ich hier auch immer gespielt, zusammen mit Naruto. Meistens war er mein Sklave und musste mich die ganze Zeit anschaukeln", erzählte sie belustigt. Sasuke grinste. Typisch Naruto, dass er dass mit sich hat machen lassen! "Sasuke?", Sakura sah den augenscheinlich jungen Mann an, der vor ihr stand. "Wo bist du aufgewachsen?" Sasuke zuckte unmerklich zusammen, ehe er Sakuras Blick erwiderte. "Das ist unwichtig." Sakura erhob sich von der Schaukel. "Willst du nicht darüber reden?", fragte sie vorsichtig. Bisher hatte sie dieses Thema genau deswegen gemieden, obwohl es sie sehr interessierte. Sasukes Vergangenheit. "Nein." "Warum nicht?" "Es geht niemanden etwas an", Sasuke klang anders als sonst, wenn er mit Sakura sprach. Unnahbar und kalt. "Oh", sagte Sakura nur. Sie war also niemand. "Dann entschuldige, dass ich gefragt habe", sie wollte ruhig klingen, aber man hörte genau heraus, dass sie Sasukes Aussage verletzt hatte. Der Uchiha seufzte. "Ich meinte es nicht so, aber es ist wirklich kein Thema, über das man reden müsste." "Na dann weiß ich ja bescheid!", Sakura war nicht gerade beschwichtigt. "Lass uns zurückgehen. Es ist spät", bemerkte Sasuke, denn mittlerweile gingen schon die Laternen an den Straßen an. "Dann geh, ich will noch ein wenig meine Ruhe haben", sie ging an Sasuke vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen. "Sakura, bitte hör jetzt auf dich wie ein Kind zu benehmen! Es ist spät, es ist dunkel und die anderen warten." Doch Sakura dachte nicht daran auf ihn zu hören. Sie war ja eh niemand. Niemand, wie belanglos das klang. Wie belanglos sie für ihn sein musste ... Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht zu Sasuke um. "Tut mir leid, ich benehme mich wirklich idiotisch. Geh schon zurück, ich komme bald nach. Ich will nur noch ... ein bisschen für mich sein, okay? Es war ein anstrengender Tag." Dann ging sie, ohne auf eine Antwort zu warten. Als Sakura ein paar Minuten nachdenklich vor sich her gelaufen war, kam sie sich albern vor, so eine Szene gemacht zu haben. Aber es hatte ihr wehgetan, wie Sasuke auf einmal zu ihr gewesen war. Warum wollte er nicht von seiner Vergangenheit erzählen? Ein bisschen wusste sie doch schon, warum nicht mehr? Vertraute er ihr nicht? Was befürchtete er? Sie hatte ihm soviel von sich erzählt, redete sogar über ihre Gefühle mit ihm. Warum musste er sich so vor ihr verschließen? Warum konnte er nicht offen sein? Hatte er angst, sie würde ihn dann nicht mehr mögen? Könnte das der Grund sein? Oder bedeutete sie ihm einfach zu wenig? War sie es nicht Wert? Sakura seufzte. Warum musste sie sich immer über alles mögliche den Kopf zerbrechen? "Träumst du?" "Was?", erschrocken fuhr Sakura rum und starrte wie vom Blitz getroffen in Temaris hübsches Gesicht. "Ob du träumst! Ich hab dich gerufen, aber du bist nicht stehen geblieben." "Oh, sorry, hab ich nicht mitbekommen!", entschuldigte sich Sakura. "Was machst du hier?" "Spazieren gehen, so wie du", war die schlichte Antwort. "Das soll ich dir abkaufen?" Temari grinste. "Na ja, ich wollte nur nach dem rechten sehen, weil Sasuke ohne dich zurückgekommen war. Er sah ähm ... anders aus." "Anders?" "Nicht so überheblich wie sonst", erläuterte Temari. "Sasuke sieht doch nicht überheblich aus!" "Man, du weißt doch was ich meine. Dann sah er eben geknickt aus. Hat er dir was getan und du hast ihm eine verpasst? Soll ich ihn mir vorknöpfen?" "Er sah geknickt aus?" Temari nickte. "Willst du drüber reden? Du siehst auch nicht besser aus ..." Sakura stöhnte. "Da gibt nicht viel zu reden. Ich war sauer auf ihn, aber das ist schon vorbei." "Was hat er getan?" Sakura lief weiter und Temari neben ihr her. "Ich habe ihn nur gefragt, wo er aufgewachsen ist. Ich weiß doch gar nichts weiter über ihn! Er meinte nur, es ginge mich nichts an." "Oh", machte Temari. "Das ist natürlich gemein. Er weiß ja auch eine Menge über dich." Sakura nickte. "Deswegen versteh ich es nicht. Vertraut er mir nicht, was ist sein Problem?" Temari zuckte mit den Schultern. "Er ist ein Vampir, keine Ahnung wie die ticken." Sakura sah Temari an, dann musste sie grinsen. "Das hat er über euch Vampirjäger auch gesagt", erklärte sie. "Na danke", Temari schüttelte den Kopf, schien aber auch belustigt. "Du hast doch mal vom Uchihaclan geredet, was hat es damit auf sich?", fiel es Sakura wieder ein. Temari zog die Brauen hoch. "Mehr weiß ich da auch nicht, ehrlich. Du musst ihn schon selbst fragen." "Er will ja nicht drüber reden", murrte Sakura. Temari grinste. "Das klingt, als hättet ihr eure erste Beziehungskrise." "Was denn für eine Beziehung?", Sakura wurde rot und sah nach vorne, damit Temari es nicht bemerkte. "Du magst ihn doch, oder nicht?" Sakura nickte langsam. "Sicher." "Wie sehr?" "Ich ...", sie rang nach Worten. Etwas zu wissen, war eine Sache. Etwas auszusprechen eine andere. "Liebst du ihn?" Sakura wurde noch roter, nickte aber. Temari schüttelte den Kopf. "Du bist verrückt, einen Vampir zu lieben! Aber ich gebe zu, dass die Uchihas und Hinata anders sind. Und Naruto liebt Hinata auch. Trotzdem komisch." "Nur das Hinata ja auch Naruto liebt", bemerkte Sakura leise. Temari sah ihre Freundin verwirrt an. "Glaubst du, dein Blutsauger empfindet nichts für dich?" Sakura zuckte mit den Schultern. "Warum war er dann vorhin so abweisend?" "Also wirklich, dass sieht ein Blinder, dass er nach dir verrückt ist! Und wie ähm ... rührend er mit dir umgeht, so ist er zu niemand anderem. Und ich könnte wetten, er ist gerade wahnsinnig vor Sorge, weil du mit mir alleine unterwegs bist. Als wenn ich nicht auf dich aufpassen könnte!", murrte Temari. "Ich brauche nicht ständig einen Aufpasser", gab Sakura beleidigt zurück. Temari grinste. "Nein, gar nicht ... das hast du dir selbst eingebrockt! Wer mit dem Feuer spielt, darf sich vor Verbrennungen nicht wundern!" "Wie meinst du das?" "Naja, du gibst dich mit den Uchihas und der Hyuuga ab. Sie sind keine Menschenbluttrinker und deswegen nicht besonders beliebt unter ihres gleichen, verstehst du? Und auch wenn man sie normalerweise eigentlich in Ruhe lässt, gibt es immer wieder welche, die hier und da denken, sie mal ein wenig hm ... reizen zu müssen. Deswegen war Peji hinter dir her. Er hat dich vermutlich zufällig getroffen, aber als er deine Gedanken gelesen hat, wird er die Verbindung zu Sasuke gesehen haben. Und du bist ... naja ... das schwächste Glied der Kette, sozusagen. Also wollen sie dich verletzten, um damit die anderen zu treffen." Sakura stöhnte. "Dann bringe ich alle in Gefahr ..." "In erster Linie dich. Deine Freunde können sich besser wehren. Sogar Hinata, obwohl sie keine Kämpferin ist, soweit ich weiß." "Meinst du, die anderen Vampire werden jetzt öfter angreifen?" Temari nickte. "Ja, es geht irgendwas vor sich, sie sammeln sich. Das meinte zumindest Kakashi, aber mehr weiß er auch noch nicht. Nur das sie etwas zu suchen scheinen. Fragen über Fragen ..." Sakura nickte. "Glaubst du wirklich ... das er ... mich auch liebt?", fragte sie leise und mit gesenkten Kopf. Temari lachte. "Das hab ich dir doch schon gesagt! Es ist nicht zu übersehen, auch wenn ich es nicht besonders toll finde. Aber du bist meine Freundin, und ich muss eben akzeptieren wenn meine Freundin einen Blutsauger liebt!" Sakura konnte nicht anders und musste grinsen. "Wenn man bedenkt, dass du normalerweise Vampire tötest, ist Akzeptanz schon mal ein guter Anfang!" "Interessant", sagte plötzlich eine fremde Stimme und ließ die beiden Mädchen aufschrecken. "Du bist also die Vampirjägerin. Wie appetitlich ..." "Wer ist da?", fragte Temari bissig und sah sich um. Sie befanden sich in einem kleinen Park und es gab genug Bäume, die gut als Versteck genutzt werden konnten. "Zeig dich!" Eine hochgewachsene, sehr feminin aussehende männliche Gestalt erschien aus der Dunkelheit und Sakura wusste sofort, dass es nur ein Vampir sein konnte. Was machte ein Vampir in Osaka? Warum gab es schon wieder eine Begegnung? Doch es blieb nicht bei dem einem Vampir. Nach und nach tauchten immer mehr auf ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)