Parallelwelten von dunkelbunt (Kopf oder Zahl) ================================================================================ Kapitel 3: Neugier & Entdeckungsfreude -------------------------------------- Schicken wir Elis und Valle auf Entdeckungsreise und hoffen wir, dass sie nicht von Löwen oder Flamingos gefressen werden oder aus dem Safarimobil purzeln. :] Beta musste diesmal leider ein bisschen spartanisch ausfallen, deswegen gilt: Fehler? Her damit, die gehören uns. :) Danke schonmal im Vorraus. ~*~*~ Wir mussten ein Stück aus der Stadt rausfahren, um zu dem Grundstück zu kommen, aber die Zeit verging recht schnell, weil Valle mir ein wenig was über seine Freunde erzählte. Zu den Gärten musste man ein Stückchen gehen und ich bekam ein mulmiges Gefühl, ich mochte das Häuschen wirklich nicht, ich fand es einfach unheimlich. Das Gute war, dass wir in der kleinen Gartensiedlung recht zentral lagen, es war also nicht mehr so weit, erklärte ich Valle. Das Schloss des Häuschens klemmte etwas und ich hatte ein wenig Schwierigkeiten damit es auf zu bekommen. Als es endlich aufsprang, öffnete ich die Türe und ließ Valle den Vortritt. Ich trat vor Elis in das Häuschen und sah mich neugierig um. Sofort kam ich mir fehl am Platz vor. Wie konnte ein kleines Häuschen in einer Schrebergartenanlage so aussehen? Alles sah edel und teuer und vor allem sauber aus. Also so gar nicht wie ich oder wie ein Hund, ich kam mir bescheuert vor. Unschlüssig blieb ich stehen und sah mich nach Elis um. "Ihr müsst wirklich viel Geld haben. Gehst du auf eine Privatschule oder so?" "Hmmh. Leider." Mehr wollte ich nicht wirklich dazu sagen. "Setz dich ruhig“, meinte ich und wies auf die Sitzecke mit der Couch und den Sesseln. "Ich glaube wir müssen noch einiges zu trinken und knabbern hier haben. Unsere...Ab und zu kommt jemand vorbei um auszusortieren und aufzufüllen." Ich kam mir blöd und irgendwie plump vor. Ihm auf die Nase zu binden, dass wir eine Haushälterin hatten, die regelmäßig unsere Grundstücke abklapperte und organisierte. Ich holte eine Flasche Limo und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und aus einem der Schränke eine Tüte Salzknabberzeugs und stellte alles auf den Couchtisch. Ich ließ mich ganz in die Nähe von Valle auf die Couch fallen, das Haus war mir eben einfach zu unheimlich, um alleine auf einem Sessel zu sitzen. Kindisch, aber leider wahr. Ich sagte nichts weiter zu dem was Elis eben erzählt hatte, weil ich wirklich nicht wusste, was ich darauf sagen sollte. Anscheinend hatten sie ja wirklich viel Knete, etwas was ich nie hatte und nie besitzen würde. Soviel war klar...würden Elis und ich weiter befreundet bleiben, würde ich ihn nie zu mir nach Hause nehmen, da würde ich mich in Grund und Boden schämen. Jamie sah sich neugierig um und beschnupperte alles. Unwohl ließ ich meinen Blick ebenfalls schweifen und wünschte Elis würde irgendwas sagen. Das hier war sein Revier, ich wusste nicht wie ich mich hier verhalten oder was ich sagen sollte. Es passierte selten, dass ich mich in irgendeiner Situation unwohl fühlte, aber das hier was eindeutig unbekanntes Terrain. Ich stöpselte mir die Schuhe von den Füßen und zog sie unter mich auf die Couch. Die Stille war unangenehm. Ich wollte etwas sagen, irgendwas, wusste aber mal wieder nicht was. Fieberhaft überlegte ich was ich sagen konnte. Worüber könnte man mit Valle reden? Wofür interessierte er sich? Alles was ich über ihn wusste war, dass er einen Hund namens Jamie hatte, die Schule schwänzte und seinen Kaffee ohne Zucker, dafür mit Milch trank. Das war nicht viel. Und dann fiel mir siedendheiß ein, dass er ja schwul war. Das wäre doch die Gelegenheit, mal was sozusagen aus erster Hand darüber zu erfahren. Die Sache war nur, wie konnte ich danach fragen, ohne dämlich zu wirken oder ihn irgendwie zu beleidigen? Ich schraubte den Verschluss der Wasser Flasche ab, schüttete mir etwas in mein Glas und trank es in einem Zug leer. Dann goss ich mir etwas nach und behielt das Glas in der Hand, es gab mir ein wenig Halt. Okay, auch wenn ich jetzt bescheuert klingen würde, ich würde ihn jetzt einfach fragen. Und hoffen, dass er es mir nicht übel nahm. "Du", begann ich und Valle sah irgendwie erleichtert zu mir rüber. "Sag mal, wie ist es eigentlich...schwul zu sein? Ich meine...wie merkt man das und..." Ich wurde wieder knallrot und mit jedem Wort leiser, bis ich schließlich ganz verstummte. Ich traute mich nicht zu ihm rüber zu sehen. Zuerst verstand ich gar nicht, dann fiel der Groschen und dann war ich irritiert. Und dann musste ich lachen. "Wie soll es schon 'sein', schwul zu sein?", wollte ich wissen. "Und wie man das merkt, das ist bei jedem unterschiedlich, denke ich." Ich wollte mich da nicht festlegen und zu Anfang sowieso nicht allzu viel dazu sagen, mir schien als wäre das Gespräch Elis ziemlich wichtig, nicht einfach nur bloße Konversation, also musste ich ja nicht alles in einen Satz knallen. "Wieso willst du das wissen?" Neugierig rückte ich ein Stück an ihn ran, um seinen Blick einzufangen, aber er blinzelte nur kurz zu mir rüber und schaute dann ganz schnell wieder verlegen weg. "Weil...weil eben", murmelte ich und versuchte irgendwie mein rotes Gesicht zu verstecken. Ich konnte hören wie Valle sich noch näher an mich ran schob. Das war nicht gut, seine Nähe machte mich gerade ganz schön nervös. "Weil?", hackte Valle nach und ich konnte seinen neugierigen Blick auf mir spüren. Nervös drehte ich das Glas in meiner Hand. Ich begann ein wenig herum zu drucksen. " Weil ich es eben wissen möchte, ich bin mir nicht sicher...." Ich fingerte immer schlimmer am Glas rum, bis Valle es mir sanft abnahm und auf den Tisch zurück stellte. "Wobei bist du dir nicht sicher?" "Dabei ob ich nicht auch...schwul bin...", nuschelte ich und wagte nicht von meinen Händen aufzublicken. "Mhm", war das einzige, was ich von mir gab. In meinem Gedanken schwirrten eine Menge Gedankenfetzen und Bilder rum, wie ich jetzt reagieren könnte, was ich sagen oder machen könnte, aber wahrscheinlich ging da nur mal wieder meine Fantasie mit mir durch. Ähem. Ich fand es mutig, dass Elis es so direkt ansprach und - und das klang jetzt irgendwie komisch -, ich fand es gut, dass er es ansprechen konnte und dass er jemanden hatte, den er das fragen konnte. Auch wenn derjenige ich war. Und ich war da vielleicht nicht unbedingt der sensibelste Gesprächspartner. Für mich hätte es einiges leichter gemacht, wenn ich damals jemanden zum Reden gehabt hätte. Aber mein Charakter war auch anders, ich war offener, ich hatte nicht geredet, ich hatte einfach gehandelt. Und ausprobiert. "Wieso denkst du denn, dass du schwul bist?", fragte ich ganz sachlich und musterte Elis' Profil. Er verkroch sich beinahe in sich selbst. "Hast du dich verliebt, oder...merkst du das eher...körperlich?" "Ja", murmelte ich. "Ich war in einen Jungen verliebt. Aus meiner Klasse. Ich mein ich war auch schon mal in ein oder zwei Mädchen verliebt, aber das war irgendwie...anders. Und körperlich, weiß nicht genau, wie du das meinst.“ Ich zuckte mit den Schultern und pulte an meinem Daumen rum. "Aber wenn mich ein Mädchen berührt, ist da nichts. Rein gar nichts. Und wenn ein Junge das macht, dann...hmmh." Ich sprach sehr leise und pulte immer schlimmer an meinem Daumen rum. Ich überlegte, was ich jetzt sagen oder tun sollte, aber das einzige, was mir einfiel, konnte ich jetzt ganz sicher nicht tun. Es wäre mir ein leichtes gewesen seinen Kopf zu mir zu drehen ihn zu küssen. Irgendwas von 'Wir können ja rausfinden, ob du schwul bist' zu schwafeln und das zu tun, was ich bei jedem anderen Menschen jetzt auch wirklich getan hätte. Aber das war Elis. Und er tat sich echt schwer damit und ihn jetzt einfach zu überfallen, nur weil das normalerweise meinem Charakter entsprach, das wäre unhöflich, unpassend und würde ihn total aus der Bahn werfen. Stattdessen legte ich einfach die Hände auf seine, damit er aufhörte an seinen Händen rumzuknaupeln und sagte das, was gerade am nächsten lag. "Tja, Kleiner, so ungern ich das auch so direkt sage, aber wies aussieht bist du wohl schwul. Tut mir Leid." Nein, das tat es eigentlich nicht. Seine Hände, auf den meinen lösten ein Kribbeln in mir aus, das in den Fingerspitzen begann, über die Arme bis zu den Schultern verlief und sich schließlich wohlig in meinem ganzen Körper ausbreitete. Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte, am liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen und mich an ihn gedrückt. Aber ich wusste nicht, ob das okay für ihn und wie es rübergekommen wäre. Dann ließ ich mich etwas stutzen. "Glaubst du? Wie meinst du das?" Zaghaft sah ich ihn an. Ich schmunzelte leicht, legte dein Kopf ein bisschen auf die Seite und zog die Nase kraus, ich wusste nicht genau, wie ich das ausführen sollte. "Na ja", machte ich und irgendwo in Richtung der Tür, von der Elis vorhin mit den Flaschen und den Gläsern wiedergekommen war, krachte es. Wahrscheinlich hatte Jamie etwas mit seinem Schwanz runtergerissen oder war irgendwo drangesprungen, weil es nach Essen gerochen hatte. Eigentlich konnte man ihn nie aus den Augen lassen. "Du bist dir sicher, dass du in einen Jungen verliebt warst und du fühlst nichts, wenn ein Mädchen dich anfasst. Kleiner, das spricht eine eindeutige Sprache würde ich sagen." "Hmmh", gab ich von mir. Ich war ein wenig abgelenkt, von seinen Händen, die immer noch auf meinen lagen. Es fühlte sich schön an. Es gab so vieles, was ich Valle noch fragen wollte. Ich wusste nur nicht wie und was zuerst. "Wie...wie hast du es bemerkt?" Ich entschloss mich dazu dies zu meiner ersten Frage zu machen. "Ach, Gott." Ich lehnte mich zurück an die Lehne und versuchte mich zu erinnern. Okay, soo lange war es auch nicht wieder zurück, dass ich es vergessen hatte, aber bei mir war es komplett anders gewesen, als bei Elis. "Das hört sich blöd an", grinste ich etwas schief. "Ich fand den Gedanken einen Jungen zu küssen oder ihm irgendwie näher zu kommen einfach reizvoll, allein in Gedanken. Also hab ich’s ausprobiert. Und es hat mit gefallen." Ich zuckte mit den Schultern. "Ich komm mit Mädchen gut klar, aber an ihnen reizt mich einfach nichts und verlieben tu ich mich sowieso grundsätzlich nur in Kerle." Ich schluckte, mein Mund war trocken und ich traute mich kaum die nächste Frage zu stellen. Ich rutschte ein bisschen unruhig hin und her. "Wie ist es einen Jungen zu küssen? Anders, als bei einem Mädchen? Ich meine..." Verlegen senkte ich den Kopf. Ich lächelte. "Für mich schon. Es fühlt sich einfach anders an, weißt du. Einfach richtig, so wie man eben findet, dass es sich anfühlen muss, wenn man jemanden küsst, den man mag." Das hörte sich komisch an, also versuchte ich es noch einmal. "Also für mich fühlt es sich wahrscheinlich genau so an, wie für jemanden der ein Mädchen küsst und auf es steht. Aber rein...technisch ist es nicht anders, es sind ja trotzdem nur Lippen." Das hörte sich jetzt noch beschissener an, aber ich hoffte er wurde daraus schlau. Ich nickte langsam und begann nervös meine Finger zu kneten. "Also ist es doch anders?" Ich überlegte kurz und begann dann noch nervöser meine Finger zu bearbeiten. Stotternd und mit knallrotem Kopf versuchte ich meine nächste Frage zu stellen. "Hmmh, meinst du denn...du könntest...mich...hmm...irgendwie, weil...wenn es dir nichts...nur ein...-" Ich verkniff mir ein Grinsen und bevor er sich noch einen abbrach beim Stottern, beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Nichts besonderes, ich legte nur meine Lippen sanft und auf seine, die ganz warm und weich waren und ein kleines bisschen zitterten. Gerne hätte ich mehr gemacht, meine Lippen gegen seine bewegt oder ihn gerne richtig geküsst, weil es mir selber so unglaublich gut gefiel seine Lippen auf meinen zu spüren und mein Herz ein bisschen schneller schlug, aber ich zwang mich wieder von ihm zu lösen und griff wieder nach seinen ebenfalls zitternden Händen. "Und?" In mir zitterte und kribbelte alles. Mein Herz raste und meine Lippen brannten. Auf eine sehr angenehme Weise. Und als er meine Hände dann auch noch in die seinen nahm, klinkte sich irgendetwas in meinem Gehirn aus. Ich riss die Hände hoch, krallte mich in sein T-Shirt, warf mich geradezu auf ihn und küsste ihn sehr ungeschickt. Überrumpelt von Elis Überfall wusste ich erst nicht, wie ich reagieren sollte, als er sich regelrecht auf mich stürzte. Aber trotzdem war ich positiv überrascht von seiner Reaktion und wenn es ihm nicht gefallen hätte, dann hätte er mich ja nun nicht wieder geküsst. Ich hob eine Hand und während ich sie sanft in seinen Nacken schob, legte ich die andere in sein Kreuz und zog ihn ein bisschen an mich. Ich weiß nicht mehr was ich dachte. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt etwas gedacht habe. Ich weiß nur noch, wie ich Valle geradezu auf den Schoss krabbelte und mich an ihn schmiegte. Irgendwie versuchte ich auch noch meine Hände aus seinem T-Shirt zu lösen, um meine Arme um seinen Nacken zu legen, aber meine Hände gehorchten nicht und krallten sich weiterhin krampfhaft in sein T-Shirt. Elis schmiss mich jetzt fast um und ich beschloss, dass wir das hier beenden mussten, bevor da am Ende noch was bei mir umschaltete, denn ich war mir ganz sicher, dass das passieren würde, wenn wir weiter machten. Elis war sicher nicht der beste Küsser, eigentlich küssten wir uns ja nicht mal unbedingt so, wie ich es gewohnt war, weil es einfach zu unbeholfen von seiner Seite und reichlich ungeschickt war, aber gerade das war es, war mir an Elis und an diesem Kuss gefiel. Ich löste seine Hände sanft aus meinem Shirt und schob ihn von mir, lächelte ihn an, wie er mich da so mit verwirrten Augen anblinzelte. Gerne hätte ich ihm jetzt einen liebevollen Kuss auf die Stirn gegeben, die Arme um ihn gelegt und einfach festgehalten, aber ich machte nichts von alledem, sondern räusperte mich nur und setzte mich wieder normal hin. "Ich würde mal sagen, dir gefällt es einen Jungen zu küssen." Ich grinste schief. "Hmmh.“ Das war mir jetzt irgendwie peinlich, wie ich mich auf ihn gestürzt hatte. Ich hätte Valle gerne noch weiter geküsst, doch anscheinend hatte es ihm nicht so gefallen wie mir. Na ja, ich war ja auch kein guter Küsser, weil so gut wie unerfahren. Aber wer wusste, wie weit es noch gegangen wäre, wenn wir weiter gemacht hätten. Das erleichterte mich dann doch. Und dann fuhr es mir wie ein Stich durchs Herz. Was war, wenn Valle nicht nur aufgehört hatte, weil er es nicht gut fand, sondern auch, weil er bereits einen Freund hatte? Ich kam mir nur noch blöder vor, weil ich mich so auf ihn gestürzt hatte. Aber andererseits, hätte Valle mich denn geküsst, wenn er doch einen Freund hatte? Ich konnte es mir bei ihm irgendwie nicht vorstellen, dass er so etwas tat, aber eigentlich kannte ich ihn ja gar nicht so wirklich. Ich traute mich nicht ihn zu fragen. Stattdessen wischte ich mir die schweißnassen Hände an meiner Hose ab und überlegte, was ich sagen konnte. Ich wollte gerne das Thema wechseln, wusste aber nicht wie, ohne zu wirken als ob ich beleidigt oder verletzt wäre. Denn dazu hatte ich ja gar kein Recht. Dann fiel mir ein, dass Jamie hier ja auch noch irgendwo war und sah mich suchend um. Elis war das ganze offensichtlich peinlich und er sah sich demonstrativ um. Keine Ahnung, nach was er Ausschau hielt, aber mir fiel auch nichts ein, was ich jetzt sagen könnte, damit sich seine Anspannung löste. Wenn ich jetzt einfach ein anderes Thema anschnitt, dann wäre das nur noch viel peinlicher. "'Hmm'“?, fragte ich also und suchte seinen Blick. "Hmm-nein oder Hmm-ja? Komm schon, ein bisschen mehr Information musst du mir schon geben, Kleiner. War es so schlimm mich zu küssen oder wars wenigstens annehmbar?" Ich lächelte ihn an, auch wenn er es nicht sah, weil er mir einfach nicht in die Augen guckte. Mein Kopf ruckte rum. "Es...es war...“ Scheiße, wenn er so lächelte bekam ich keinen vernünftigen Satz mehr zustande. "Mehr als annehmbar", nuschelte ich und senkte verlegen meinen Blick. Leicht verlegen räusperte ich mich, lachte dann aber und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Irgendwie musste ich das ganze hier jetzt ein bisschen wieder auf diese Bahn bringen, damit mein Kopf nicht noch verrückt spielte und sich irgendwas ausmalte, was wahrscheinlich nicht sein würde. "Das heißt also unser kleiner Elis ist schwul." Ich grinste ihn schelmisch an und versuchte mich ein bisschen in Euphorie reinzusteigern und sprang auf. "Jamie, hierher", rief ich Richtung Tür und drehte mich dann motiviert zu Elis rum. "Bist du denn immer noch verliebt? Oder soll ich dir mal jemanden vorstellen?" Jamie kam von hinten angetrottet und ich beugte mich zu ihm runter, um ihm das Fell zu kraulen. Zwar hätte ich mich gerne selber angeboten, aber das war wohl nicht unbedingt angebracht in dieser Situation. Als…Kumpel war ich ihm wahrscheinlich nützlicher. Ob ich verliebt war? Einige Augenblicke starrte ich Valle einfach nur an. Öffnete den Mund und schloss ihn wieder. War ich verliebt? In Valle? "Ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher." Ich glaube ich wusste es schon damals, richtig bewusst werden sollte es mir aber erst später. "Mhm...", machte ich nachdenklich und warf dann einen Blick auf die Uhr. "Weißt du was, das lass ich so nicht gelten." Ich ging auf ihn zu und zog ihn an den Händen von der Couch. "Los pack dein Zeug zusammen, wir fahren wieder in die Stadt. Ich hab dir doch erzählt, dass ich mich mit ein paar Freunden treffen will um ein bisschen zu jammen. Komm einfach mit, unter den Leuten sind auch ein paar Freunde von mir, die auch schwul oder bi sind. Vielleicht lernst du jemand nettes kennen." Ich lächelte, wuschelte ihm durch die Haare und wandte mich dann meinen Sachen zu. Jeremie hatte heute auch zugesagt zu kommen, vielleicht wäre der ja was für Elis. Der war nicht so laut und aufgedreht wie die anderen, sondern auch recht ruhig, aber ehrlich. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte, stimmte aber zu. Ich stand langsam auf und räumte alles zurück an seinen Platz. Anscheinend war Valle nicht an mir interessiert, wenn er mir irgendjemanden vorstellen wollte. Es bedrückte mich ein wenig, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich folgte Valle, der inzwischen mit Jamie nach draußen gegangen war und schloss das Häuschen wieder ab. Auch diesmal machte das Schloss ein wenig Probleme. Auf dem Weg zur Bahn wurde mir bewusst, dass es ziemlich blöd von mir gewesen war, einfach so mitzukommen. Wahrscheinlich würde ich zwischen seinen Freunden ziemlich herausstechen. Und ich mochte es gar nicht zu sehr im Mittelpunkt zu stehen. Und dann war da noch, dass ich nie wusste, worüber ich mit jemanden reden sollte. Ich war recht schüchtern, was aber oft für arrogant und/oder dämlich gehalten wurde. Ich begann mich ein wenig unwohl zu fühlen und wurde nervös. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)