Black Lies von Shelling__Ford (Teil 4) ================================================================================ Kapitel 3: Motiv zur Tat ------------------------ Motiv zur Tat Ein freundliches Hallo an alle ^___^ Und wie immer ein herzliches willkommen zum neuen Kappi! Nun, ich muss gestehen ^//^, das „noch ruhige“ wird noch ein wenig anhalten, zwar auch nicht mehr allzu lang, aber so wisst ihr wenigstens bescheid ^//^, Ich will auch noch einmal ein ganz Herzliches Dankeschön an all meine Leser, Kommi Schreiber und Favoriteneinträge sagen ! *freu* ich danke euch sehr ^///^ Ich wünsche euch auch heute wieder viel Spaß beim Lesen ^.^ Alles liebe *verdrück* eure, Shelling Ford "Ich hasse diesen Weihnachtsstress!" Seufzend ließ sich der Detektiv des Westens in die Sitzbank gleiten, lehnte sich erschöpft gegen das Polster. "Man meint die Leut wärn verrückt geworden!" Er schüttelte den Köpf, murmelte genervt in sich hinein. "Alle komplett durchgedreht!" Der kleine Junge ihm gegenüber bejahte dies grummelnd. Ganze drei Stunden hatten sie nun in der Stadt verbracht und das nicht mal um Geschenke zu besorgen. Nein. Sie hatten sich aufgeteilt, Kazuha und Ran waren der Meinung gewesen, es sei an der Zeit, dem Hause Kudo mal wieder etwas Ordnung zukommen zulassen und "ihre Männer" würden sie dabei nur stören. Widerwillig ließen sich die beiden Herren also dazu verdonnern, Lebensmittel einzukaufen, um auch Shinichis Kühlschrank wieder aufzufüllen. Conan seufzte, legte den Ellenbogen auf den Tisch, stütze das Kinn in die Hand und schaute genervt aus dem Fenster des kleinen Cafés, in das sich die beiden Detektive jetzt zurück gezogen hatten. Es war noch nicht geklärt, wo er jetzt hin sollte, eine lebhafte Diskussion war im Hause Mori ausgebrochen, als Ran dieses Thema angeschnitten hatte. Sie... sie wollte noch immer, dass er weiter bei ihr wohnte, wie zu erwarten war, war Kogoro jedoch anderer Meinung gewesen. Als sich Eri dann jedoch auch noch in diese Diskussion einmischte, ihrer Tochter nach einem langen hin und her Recht gab, war es mit der Ruhe in Kogoro ganz vorbei gewesen. "Puh..." Erschöpft rieb sich Shinichi die Schläfe. Sie hatten die beiden Streithäne allein weiter diskutieren lassen, hatten sich allesamt leise aus der Wohnung geschlichen, beschlossen, ihre eigenen Pläne zu schmieden. Diese sahen nun vor, dass Heiji und Kazuha noch zwei Tage blieben, an Weihnachten selbst wollten sie dann wieder abreisen, um dieses Fest, wie es sich gehörte, mit der Familie zu verbringen. Solange würden sie bei ihm wohnen... oder besser Shinichi bei ihnen, denn allein wäre er wohl aufgeschmissen in diesem großen Haus. Seinem Haus... noch dazu mit dieser verdammten Erkältung! "Hatschiee" Schniefend fuchtelte Conan ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, als die Bedienung an ihren Tisch kam. "Guten Tag, was darf ich Ihnen bringen?" "Nen Kaffee, bitte!" Sie lächelte freundlich, nahm Heijis Bestellung auf und klopfte mit dem Kulli unruhig auf ihren Notizblock, während sie den kleinen Jungen vor ihr fragend ansah. "Ach wissen se was, machen sie zwei draus." Sie blickte Heiji eindringlich an, dieser hatte sich eingemischt, noch ehe Shinichi etwas hätte sagen können. Als dieser ihren fragenden Blicken stand hielt, zuckte sie nur mit den Schultern, drehte sich um und ging an die Theke um die Bestellung weiter zu reichen. "Danke.", murmelte Conan, während er das Taschentuch zurück in seine Hosentasche stopfte. Heiji jedoch schaute seinen Freund lange an, jetzt, als er wirklich registriert hatte, dass dieser seine Brille nicht trug, war von dem kleinen Conan wirklich nichts mehr zu sehen in seinem Blick. Die Maske, die er während den letzten Tagen abgelegt hatte, wollte und wollte sich seinem Gesicht nicht mehr anpassen. Heiji schüttelte nur den Kopf, wedelte abwertend mit der Hand. "Schon gut, Kudo... schon gut! Überhaupt..." Der Oberschüler wurde rot, schaute ausweichend zum Fenster. "Ich bin es, der sich bei dir bedanken muss!" Grübelnd legte der kleine Junge den Kopf schief, sah seinen Freund abwartend an. Als dieser dann fast reflexartig in seine Jackentasche griff, die kleine Samtschachtel zwischen seinen Fingern spürte, grinste der Grundschüler wohl wissend. Nun gut... sie waren nicht nur einkaufen. "Ach was, Hattori ...kein Ding, echt nicht!" Conan grinste ihn frech an, zwinkerte ihm zu. "Ich hab dir gern ein bisschen in den Hintern getreten." Er lachte, ließ sich zurück sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ehrlich, das macht mir gar nichts!" Heiji konterte das spöttische Grinsen seines Kollegen mit einem genervten Blick... hielt dann jedoch inne, wohl wissend, dass da bei weitem mehr dahinter steckte... als sein Freund zugeben wollte. "Wieso sagste's ihr nich?" Shinichi erschrak, nahm die Hände langsam wieder runter, schluckte und schaute bekümmert zur Seite. Heiji jedoch hörte nicht auf. Er, Shinichi, hatte bei ihm auch nicht locker gelassen und er würde den Teufel tun es jetzt zu machen! "Du hast mich doch Gestern nur drauf angesprochen, weil-" Er schluckte, schüttelte den Kopf, als die Erinnerung ihn übermannte. "Du hast doch nur so reagiert, weil du gedacht hast, du hättest se verloren, Kudo... Conan... nu gibs doch zu, man! Du wolltest mich doch nur warnen, du wolltest verhindern, dass ich... ich... sie verlier!" Heiji schluckte, lehnte sich an den Tisch und beugte sich zu Conan vor. "Du liebst sie doch!" Die großen Augen des Grundschülers sahen ihn nun erschrocken an, der kleine Rot-Ton um seine Nasenspitze allein verriet ihn schon. Heiji lächelte milde, ließ sich wieder zurück in das cremefarbene Polster sinken und schaute seinen Freund ernst an. Dieser murmelte in sich hinein, dementierte es, hob seine Worte wieder auf und wurde mehr und mehr rot. Heiji grinste, legte die Fingerspitzen aneinander, bemühte sich dann um ein ernstes Gesicht. "Es liegt auf der Hand, mein Freund, du kannst die Wahrheit nicht mehr länger verbergen. Leugne es ruhig... aber glaub mir, ich besitze genug Beweise, um jede deiner Antworten zu widerlegen." Er lachte, als er das motzige Gesichts Shinichis sah, der von seiner Haltung ganz und gar nicht begeistert war. "Tse!" Er grinste schief, verschränkte die Arme vor der Brust. "Tu mir einen Gefallen, Hattori, und bleib du bei Queen, der verquere Sohn eines Polizisten steht dir viel besser." Die beiden grinsten sich an, lachten. "Ja, allerdings müsste ich dann ne Brille tragen, Conan!" Der grinste breit, nickte, konterte aber sofort. "Und ich müsste älter sein als du." Das Lachen der beiden, die sich mit ihrem jeweiligen Lieblingsdetektiven verglichen, wurde von der Bedienung unterbrochen. Diese zog überrascht die Augenbrauen hoch, schüttelte nur amüsiert den Kopf, stellte Heiji den einen und Conan wohl wissend den anderen Kaffee vor die Nase und zwinkerte dem Kleinen zu. "Lasst es euch schmecken!" Damit drehte sie sich um und kümmerte sich weiter um die anderen Gäste. Conan nahm die Tasse an sich, umklammerte das warme Porzellan, knetete es nun wieder nervös in seinen Händen. "Und wenn es so wäre, Hattori? Was dann?" Heiji, der sich gerade den Keks in den Mund schob, der neben seinem Kaffee gelegen hatte, schaute seinen kleinen Freund nun wieder ernst an. Die klaren blauen Augen, die ihm da begegneten, brachten ihn zum Schlucken, verlegen rieb er sich den Hinterkopf. "Nun. Eigentlich müsstest du es doch am besten wissen... Du selbst hast mir doch geraten, es Kazuha nicht länger zu verschweigen!" Er lächelte, rührte verlegen in seiner Kaffeetasse. "Und du hattest Recht, Kudo, mal wieder hattes'te Recht! Es, es stimmt wirklich, alles was de gesagt hast, ich mein es so, wenn ich sag, ich dank dir... ehrlich." Nachdenklich führte er sich den Kaffee an die Lippen, nahm einen großen Schluck. "Deswegen... ich mein du liebst sie doch, Kudo! Da sind wir uns wohl einig... wieso zum Henker befolgst du dann nich auch deinen eigenen Rat?" Der Mund des Grundschülers wurde trocken, traurig heftete sich sein Blick auf die weihnachtliche Tischdekoration. "Ich war schon so oft kurz davor, Heiji!“ Er sah auf, in das überraschte Gesicht seines Kollegen. "Was ist? Traust du mir das etwa nicht zu?" "Nein. Doch! Es is nur... ich wusst's nich!" Interessiert hob er eine Augenbraue, legte die Hand ans Kinn, schaute Shinichi abwartend an. "Und wieso hastes nich gemacht?" Conan biss sich auf die Lippen, wurde rot. "Nun eigentlich hatte ich es ihr sagen wollen... damals nach dem Frühlingsfest." Er lachte, rieb sich verlegen den Hinterkopf. "Ich hab kein Wort rausbekommen. Nicht eines!" Er seufzte. "Und dann... kam der Mord. Danach-" Er zog die Luft scharf ein. "Danach hab ich sie nur noch als Conan trösten können." Heiji schluckte, nickte aber verstehend. Er wusste von dem Fall, aber nicht warum Shinichi seine Ran damals in dieses schweineteure Restaurant ausgeführt hatte. Endlich hörte Heiji auf, mit dem Löffel in seiner Tasse zu klimpern, legte das kleine Silberbesteck an den Rand, sah seinen Freund mit durchdringenden Blicken an. "Und was war auf dem Schiff damals? Ich dacht, du wärst extra für sie gekommen?" Conan nickte, das stimmte, er war nur wegen Ran gekommen, hatte mir ihr einen Tag an Bord verbracht, ihren Geburtstag gefeiert und ihr ein Geschenk überreicht. Der kleine, kristalline Stern, der seitdem ihren Hals zierte. Aber das, das hatte er nicht gekonnt. "Sie weiß es, Heiji!" Erschöpft nahm er einen weiteren Schluck aus seiner Tasse. "Was weiß sie? Dass du sie..." Das bedrückte Kopfschütteln des Kleinen ließ ihn stoppen. "Nein... nein." Shinichis Mund wurde trocken. "Sie weiß, dass ich Conan bin, Heiji!" "Hhm?" Der Oberschüler verstand nicht, schaute den Kleinen dementsprechend fragend an. "Na und? Was is so schlimm dran? Ich mein, sie weiß es ja schon länger, Kudo, sie scheint doch damit klar zu kommen." "Nein!" Heiji erschrak als der Grundschüler mit der Faust auf den Tisch schlug. Zwei Spritzer seines schwarzen Kaffees waren aus der Tasse gespritzt, hatten der hell roten Tischdecke zwei dunkelrote Flecken beschert. "Conan?" Dieser wurde rot, kniff die Lippen aufeinander, legte schnell seine Serviette auf die Stelle, versuchte den Schaden, so gut es ging, wieder weg zu machen. Er biss sich auf die Lippe, schaute zur Seite. "Nein... sie kommt damit nicht klar, Heiji... sie kommt ganz und gar nicht damit klar!" Ernst blickte er ihn an. "Sie tut nur so als ob..." Er seufzte, schaute zum Fester, sah unzählige Menschen, die in Windeseile an ihnen vorbei liefen. "Wir haben quasi die Rollen getauscht, Heiji!" "Wie jetzt?" Verwirrt schaute der Detektiv des Westens den Grundschüler an. "Jetzt, wo ihr es alle wisst, kann ich meine Rolle in eurer Gegenwart weitgehend ablegen... meine Rolle, die mir auferlegte Maske jedoch nicht." Er schluckte, sah sein Spiegelbild in seiner Tasse, nahm einen tiefen Zug. "Sie kommt damit nicht klar...! Du hast sie doch heute gesehen, Heiji!" Zwischen der Stirn seines Freundes bildete sich eine tiefe Denkfalte. Es stimmt, Ran war heute wirklich seltsam gewesen. Als es um ihr Geschenk ging und die kleinen Gefälligkeiten, die sie Conan zukommen ließ, noch ehe dieser überhaupt um Hilfe bitten konnte. Fast so... "Es ist fast so, als wollte sie verhindern, dass du-" Er stoppte, wusste nicht, ob er diesen Satz wirklich zu ende führen sollte. Conan jedoch schaute ihn nur ernst an, nickte. "Als ob sie verhindern möchte, dass ich einmal mehr merke, wer ich bin... was ich bin." Er grummelte, fuhr sich über die Stirn. "Sie will mich schützen, Hattori." Er lachte bitter "Vor mir!” Missmutig schüttelte er den Kopf. „Vor mir selbst…“ “Sie hat gemerkt, dass es mir nicht bekommt, dass ich es hasse, wie ein Kind behandelt zu werden!” Die ernsten blauen Augen begegneten Heiji. “Deswegen konnte sie auch nicht hinsehen, wollte nicht sehen, dass du mich auf den Schultern trägst.” Er rollte die Augen, fuhr sich durch die Haare. “Herrgott noch mal! Das ist mit ein Grund, warum sie es nie hätte erfahren dürfen! Sie macht sich viel zu viele Gedanken! Viel zu viele! Sie kann das nicht ändern! Sie kann es nicht! Und sie macht es auch nicht besser damit. Sie macht es nicht nur schwerer für sich, sondern auch für mich!” Scheppernd stellte er die leere Tasse zurück auf den Unterteller. “Ich hab mich doch dran gewöhnt! Ich kenn es doch schon gar nicht mehr anders... ich will... will nicht, dass sie sich kaputt macht, indem sie aller Welt etwas vorspielt! Das hält sie nicht auf Dauer aus! Das kann Niemand!” Er ließ sich in seine Bank zurück sinken, starrte an die Decke. “Ich kann es ihr nicht sagen...” “Ich kann es nicht! Ich will es ihr nicht so sagen, nicht..., nicht als Conan! Und ich kann es ihr nicht sagen, wenn ich weiß, dass ich früher oder später wieder Conan sein werde. Es geht nicht! Deswegen hab ich auch auf Fate nichts gesagt. Ich will es ihr ja sagen... aber es, es muss einfach perfekt sein.” Heiji jedoch schüttelte nur den Kopf. “Man, Kudo! Ich... ich kann dich ja verstehen. Aber du darfst nicht mehr so lang warten! Wenn de das nächste Mal die Gelegenheit hast, dann pfeif gefälligst auf Ambiente und Co! Wenn du wieder du bist also... für immer dann sag es ihr gefälligst!” Conan schaute ihn mit großen Augen an, lächelte still in sich hinein. Nun waren sie schon so lang befreundet, aber dass Heijis Gedanken in eine solche Richtung gehen konnten, hätte er nicht gedacht. Sie waren schon seltsam, saßen hier gemütlich beieinander und er jammerte Heiji die Ohren voll. Er wurde rot, eigentlich musste er sich schämen, dass er sich so gehen ließ und doch war er Heiji unheimlich dankbar, die letzten Tage hingen ihm, wie es schien, noch immer in den Knochen. Und Heiji half ihm nun wieder auf die Beine, endlich hatte er die Hand ergriffen, die er während Rans Abwesenheit abgewehrt hatte. Er war sein Freund. Heiji Hattori war sein Freund. “Danke!” Er wurde rot, schaute ihn verlegen an. “Ich dank dir, Hattori!” Der jedoch schüttelte nur den Kopf. “Ach, nu mach hier mal keinen Aufstand, Kudo... tu mir nur einen Gefallen... Sag. Es. Ihr.” “Aber-” “Nix aber, Mann!” Heiji grinste, hüstelte gekünstelt und räusperte sich. “Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber wir können nie wissen, was uns als nächstes widerfährt! Nutze deine Chance, solange du noch kannst! Die Liebe ist das Wertvollste, was der Mensch besitzt, gehe nicht das Risiko ein, sie zu verlieren! Na? Kommt dir das vielleicht irgendwie bekannt vor?“ Der Kleine vor ihm verzog das Gesicht, schaute ihn entgeistert an, kratzte sich verlegen an der Wange. „So was hab ich gesagt?“ Heiji grinste, lachte in sich hinein. „Allerdings, mein Lieber... das hast du! Ja, das hast du!“ Er hielt inne, wurde ernst und schaute Conan eindringlich an. „Warte nicht zu lang, Kudo. Wenn du diese Chance hast... dann nutze sie, Shinichi! Denk bitte dran.“ Shinichi schaute ihn lange an. Seufzend schaute er aus dem Fenster. „Vielleicht hast du Recht... aber erst dann... erst dann.“ Er schluckte, schaute ihn bedrückt an. „Alles andere wäre nicht zu verantworten. Sie kommt ja jetzt schon nicht damit klar. Du hast sie gesehen.“ Shinichi legte den Kopf in den Nacken, dachte mit Bitterkeit an das falsche Lächeln seiner Freundin. Das hatte er nicht gewollt. Es sollte nicht sein. „Sie will ja nicht mal, dass ich ihr ein Geschenk besorge, du hast sie gesehen... sie will es nicht..., weil sie genau weiß, dass nicht Conan es ihr geben sollte.“ Er schluckte, seine Finger verschwanden kurz in seiner Jackentasche. Nein. Sie waren wirklich nicht nur einkaufen. Heiji nickte zustimmend, schaute seinen kleinen Freund bedrückt an. “Sie muss es wohl gestern gemerkt haben. Kudo, wir- du warst nicht mehr wieder zu erkennen!” Conan grummelte nur, zerstrubbelte sich widerwillig das Haar. “Ist doch gut... Ich weiß, ich weiß es ja!” “Ts!” Heiji verschränkte die Arme hinterm Kopf, schaute missverstehend zum Fenster. “Und das alles nur, um dir noch einmal unter die Nase zu reiben, dass du zu langsam bist! Also echt... die Frau hat doch’n Rad ab.” “Ich glaub das nicht...” Überrascht schaute Heiji zu Conan hinüber, der Kleine saß da, die Hand an sein Kinn gelegt, die Augen fest auf einen Punkt gerichtet, den er doch nicht wahrnahm. Er dachte nach. Ganz wie man ihn kannte. Sprach mehr zu sich, als zu seinem Freund. “Ich glaube nicht, dass nur mein Tempo Grund dafür war.” Heiji wurde ernst, schaute Shinichi interessiert an. “Schön, Kudo... aber was dann? Ich mein... sie hats doch selbst gesagt. Sie hat uns doch das als ihren Grund angeben, oder?” Conan lächelte wissend, schüttelte den Kopf. “Vielleicht hat sie gelogen, Hattori, oder... nun zumindest hat sie uns nicht die ganze Wahrheit gesagt... vergiss nicht, was sie gesagt hat, als ich sie auf diese ewige Lügerei angesprochen hab. ‘Es gehört nicht nur dazu... nein. Es ist mein Beruf‘“ „Sie ist-“ „Schauspielerin... ja, ich weiß, Heiji... aber nur mal angenommen, sie bezieht das auch noch auf ihre Stellung in der Organisation. Ich glaube einfach, wir müssen ihre Worte auf die Waagschale legen.“ Er beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf den Tisch, legte sein Kinn in seine gefalteten Hände und schaute sein Gegenüber ernst an. „Die zentrale Frage, Hattori, ist doch, warum? Warum versucht Vermouth, mir zu helfen?“ Heiji legte seine Hand unter die Nase, eine kleine Falte zeichnete sich zwischen seinen Augenbrauen ab. „Mhm... nun Kudo, wenn deine Theorie stimmt, und sie wirklich etwas mit dir gemeinsam hat, könnte das auch reiner Selbstschutz sein.“ Conan jedoch verneinte umgehen. „Nein. Nein, Hattori, erinnere dich... sie... laut ihrer Aussage tötete sie die Wissenschaftler! Diese zu ersetzen ist jedoch nicht schwer, kein gutes Vorgehen also, um Beweise zu vernichten! Da gibt es eine einfachere Methode.“ Heijis Augen wurden groß, schnell bejahte er die Worte Conans mit einem Nicken. „Klar! Sie könnt einfach die Daten zerstören...allerdings-“ „Allerdings würde sie mir damit auch jede Chance nehmen wieder ich selbst zu werden. Genau!“ Der Grundschüler seufzte, rieb sich den Nacken. „Aber genau das ist auch der Punkt, den ich einfach nicht versteh. Wieso tut sie es nicht einfach? Was liegt ihr an mir, dass sie es nicht tut?“ „Ich glaub nicht, dass es einfach an meiner Mutter liegt, sie hat genug Menschen umgebracht... da lässt sie sich von mir bestimmt nicht aufhalten. Wieso also?“ Heiji nickte. „Und jetzt bringste das natürlich mit ihrem Verhalten in letzter Zeit in Verbindung!“ „Genau. Aber nicht nur in letzter Zeit...“ Conan schluckte, die Farbe wich merklich aus seinem Gesicht. „Sie hätte mich schon so oft umbringen können, Hattori... sie hatte schon viel zu oft Gelegenheit dafür gehabt. Aber sie hat es nie getan! Wieso?“ Der Grundschüler lehnte sich nach hinten, sinnierte über seine Begegnungen mit der Blondine. Sie war ihm gegenüber immer im Vorteil gewesen, hätte ihn mir nichts dir nichts töten können... und doch saß er jetzt hier. „Sie hat es geschafft dich auffliegen zu lassen... deine Freunde, die Polizei, ja selbst das FBI weiß nun Bescheid... fast so-“ „Fast so als wollte sie eine kleine Armee um mich aufbauen.“, beendete Conan Heijis Satz, schaute dann jedoch starr auf den Tisch. Genau das wollte er aber verhindern, er wollte das nicht. Im Krieg gibt es Opfer, und er wollte nicht, dass jemand sein Leben wegen ihm verlor. Er war doch schon mit dem Verlust seiner Freundin nicht klar gekommen, kam noch immer nicht klar damit... dieses ganze Theater zehrte noch immer an ihm. „Was wollte sie damit bezwecken? Mich wütend machen?“ Grummelnd schlug er die Arme übereinander, schaute beleidigt zur Seite. „Prima! Das hat sie nämlich geschafft!“ Lange schaute Heiji ihn an, wie er da saß, noch immer verschlafen und mit einem schwarzen Schatten unter den Augen, müde, aber sichtbar erleichtert. “Nicht nur, Kudo!” Fragend sah der kleine Junge zu Heiji auf. “Du warst nicht einfach nur wütend... du hast um sie getrauert, wolltest... Gerechtigkeit. Du wolltest Rache, Shinichi!” Der Schlag hatte gesessen. Die Wunden dieser Wahrheit zeigten sich in seinen Augen. Heiji schluckte, wich seinen Blicken jedoch nicht aus. Conan schaute ihn nicht mehr an, sein Blick war zu Boden gerichtet, still zernagte er sich die Unterlippe. “Rache...” Er seufzte, schüttelte abwertend den Kopf. “Ich fürchte fast, du hast Recht, Hattori! Aber ich hätte nie-” “Du hättest ihr nie etwas tun können, Kudo, ich weiß, ich weiß...” Er beruhigte Conans ängstliche, aufgebrachte Blicke, sodass sich dieser erneut fassen konnte. Er legte die Fingerspitzen aneinander, vergrub Nase und Mund in seinen gefalteten Händen und stützte sein Kinn mit den Daumen, sein Gemurmel war für Heiji somit nur mäßig zu verstehen. “Ich sollte sie verstehen ...” Aber was... was sollte er verstehen? Sie? Ihr Vorgehen? Conan schüttelte unwirsch den Kopf, schaute gefesselt auf seine leere Kaffeetasse, fast so, als wartete er darauf, dass ihm diese endlich die Antwort verriet. Er würde es nie können... er würde diese Mörderin nie verstehen! <'Du bist der Detektiv, mein Kleiner... du bist es, der hinter die Geheimnisse der Menschen blickt... der zu jeder Tat auch ein Motiv finden muss... findet. Ist es nicht möglich, einen Mord auch über das Motiv zu definieren...?‘ Ihr Gesichtsausdruck, als sie das sagte..., nachdenklich... fast schon traurig! Sie sagte das in Verbindung mit meinen Gefühlen von Wut, Trauer und …Rache.> In den Augen des Grundschülers flackerte ein Funke. Er hatte Fährte aufgenommen. Er sollte sie verstehen. Sie bezog dies alles auf sich, ihr Motiv, das alles zu tun, ihm zu helfen, und sich somit gegen die Organisation zu stellen... ihr Motiv war Rache! "Aber wieso, Sharon... was ist der Auslöser bei dir dafür?" "Wofür?" Genervt blickte Heiji Conan an. Am Anfang hatte er seinen Freund noch in Ruhe denken lassen, dass dieser sich dann nach etlichen Minuten immer noch nicht zu einer Antwort bemühte, ließ ihn doch harsch werden. Jetzt jedoch schien es, als wäre Conan endlich aus seiner Trance erwacht, die großen Kinderaugen schauten ihn fragend an. Er schluckte, wedelte unter einem verkrampften Lächeln mit den Händen. "Vergiss es, Hattori! Es ist nichts! Echt!" Dieser jedoch beugte sich mit beleidigtem Gesicht über den Tisch, sodass Conan erschrocken in seinen Sitz zurück wich. "Für wie dumm hältste mich, Kudo? Man kann dir an der Nasenspitze ansehen, dass du ne Idee hast, mein Freund!" Conan lachte, kratzte sich verlegen an der Wange. "Du weißt doch, Hattori, es liegt mir nicht eine Theorie auszusprechen, ehe ich nicht alle dafür notwendigen Beweise zur Hand habe." Heiji jedoch grummelte nur. "Spar dir die Predigt, Holmes, und spucks endlich aus!" Conan jedoch schüttelte nur den Kopf, kramte geduldig ein paar Geldstücke aus seiner Hosentasche und legte sie als Bezahlung auf den Tisch. Er stand auf, ging am Tisch vorbei, blieb bei Heiji stehen und schaute ihn mit einem abwartenden Lächeln an. "Tut mir Leid, Watson, fürs erste müssen Sie sich wohl mit dem Wissen zufrieden geben, dass eine Tat ihre Ursache immer in einem Motiv hat." Er grinste, ging, ohne noch einmal anzuhalten, an Heiji vorbei. "Was? Hey! Conan!" Fluchend kramte er nach Geld, legte es auf den Tisch, schnappe sich die Einkäufe und folgte dem Kleinen. Dieser wartete schon am Ausgang des Cafes auf ihn. Gemeinsam gingen sie nach Hause ohne noch einmal ein Wort über diese Gedanken zu verlieren. Heiji wusste, dass er aus seinem Freund jetzt nichts mehr raus bekommen würde. Er war zu stur. So lenkte er das Gespräch in eine andere Richtung, stoppte erst wieder, als Conan schon ein Haus vor seinem eigenen anhielt. Richtig, sie wollten ja noch zu Professor Agasa. Der kleine Weg zum Haus war frisch gefegt, auf den grauen Betonsteinen war kein Schnee auszumachen, sodass sie trockenen Fußes die Haustür erreichten. Heiji stellte die Einkäufe neben die Tür. Klingele einmal, ein zweites mal, ein drittes und ein viertes. Keine Reaktion. Die beiden Detektive sahen sich ernst an. Dann aber wühlte Conan in seinen Taschen. Zog ein Schlüsselbund hervor, suchte den richtigen Schlüssel und öffnete vorsichtig die Tür seines Nachbarn. "Professor?" "Ai?" langsam kroch Angst in Conan auf. Unsicher nickte er Heiji zu, daraufhin teilten sie sich auf und untersuchten gemeinsam das Haus. Kein Zettel, keine fehlenden Koffer, keine fehlende Kleidung, zumindest keine größeren Mengen, die man ausmachen konnte. Ja selbst die Heizung war noch an. Als sie alles abgesucht hatten, trafen sie im Wohnzimmer aufeinander. "Und?" Unsicherheit war in Conans Stimme zu erkennen, Heiji jedoch hatte auch nichts anderes als ein beunruhigtes Kopfschütteln für ihn übrig. "Nein, nichts! Und bei dir?" "Auch nicht!" Grübelnd zernagte sich der Grundschüler die Lippen, ließ seinen Blick erneut durchs Wohnzimmer schweifen. Nach einem Kampf sah es auch nicht aus, wenn, dann ein heimlicher Überfall, aus dem Dunkeln heraus. Er schluckte, sein Blick verweilte auf der schwarzen Nische in der Wand. Ohne den Blick abzuwenden fragte er Heiji. "Warst du unten?" "Nein..." "Ich auch nicht!" Sie holten Luft, schauten sich kurz an. "Dann los!" Langsam gingen sie die steinernen Stufen hinunter, sahen das bläuliche Licht unter ihrer Tür hervor schimmern. Der Computer war an. Shinichi schluckte, konnte nicht verhindern, dass sich die kleinen Härchen auf seinem Arm aufstellten, als er die Türklinke bedächtig nach unten drückte. Hatte er etwa Angst? Doch auch Ais Labor war leer, das leise Summen des Computers war das einzige, was sie hörten. Unsicher traten sie ein. Das hier war ihr Reich, nicht umsonst hatte es keiner von ihnen freiwillig aufgesucht. Aber auch hier fanden sie nichts, weder die Bewohner des Hauses, noch einen Vermerk auf ihren Verbleib. Der Bildschirm zeigte nur den blauen Desktop, er war noch immer an. Man hatte ihn nicht ausgeschaltet. Lange verharrte der strenge Blick Shinichis auf dem Monitor. Dann jedoch wurden die Augen des Kleinen vor Überraschung groß, da lag sie, seine Brille. Nun gut... eigentlich nur der Ersatz. Er schluckte, nahm das Gestell an sich. Sah es lange an, es kostete Shinichi sichtlich Überwindung sich die Brille wieder auf die Nase zu setzen, er tat es dennoch. Somit war auch Conan Edogawa wieder komplett. Nachdenklich vergrub er die Hände in seiner Hosentasche. Heiji, der das Anlegen der Maske beobachtet hatte, war bemüht sich nichts anmerken zu lassen, fuhr seinem Freund zuliebe in Gedanken weiter fort. “Das heißt, dass se zumindest heut morgen noch da gewesen sein müssen... ich hab die Brille gestern Abend noch durch den Briefschlitz gesteckt.” Den Kommentar, warum Heiji ihm die Brille nicht sofort gegeben hatte, schluckte Shinichi hinunter, nickte seinem Freund stattdessen nachdenklich zu. “Entweder das... oder-” Die Blicke der beiden Detektive trafen sich, beide rannten sie wie von der Tarantel gestochen nach oben! Raus aus dem Haus und starrten in die Kälte. “Es war jemand hier!” Heiji schaute entgeistert auf den kleinen Gehweg. “Allerdings... es hat die ganze Nacht hindurch geschneit, der Weg müsste also von Schnee bedeckt sein! Ist er aber nicht! Jemand muss ihn also heute morgen als es noch dunkel war frei geräumt haben!” Heiji nickte, folgte seinem Freund, der schnellen Schrittes an die Seite des Hauses eilte, beide liefen sie über unberührten Schnee, fanden sich bald vor der leeren Garage wieder. Conans Mund wurde trocken. “Der Professor kann es nicht gewesen sein... denn von den Spuren seiner Reifen ist nichts mehr zu sehen! Klar... er könnte auf der Straße geparkt haben, aber wieso sollte er das tun? Nein... das ergibt keinen Sinn.” Zitternd ballten sich Shinichis Finger zu Fäusten. “Sie sind seit gestern Abend weg. Und währenddessen war jemand hier... jemand, der sehr drauf bedacht war, keine Spuren zu hinterlassen. Der dafür extra den Weg ein Stück weit frei geschippt hat.” Conan merkte, wie das Herz in seiner Brust anfing, immer schneller zu schlagen. Durch die Mauer um das Haus des Professors war die Gefahr, gesehen zu werden, gering, erst recht in früher Morgenstunde, im Dunkeln. Die paar Schneeflocken, die sich den Vormittag über hinzu gesellten, hatten nicht die Möglichkeit auf dem nackten Stein liegen zu bleiben. Perfekte Bedingungen also, um unbemerkt rein und wieder raus zu kommen! “Verdammt noch mal... bitte nicht!” Heiji schluckte, nickte seinem Freund wissend zu. “Jemand war heute hier! Im Haus!” “Komm, Hattori, ich will versuchen, einen der beiden zu erreichen! Schnapp dir die Tüten und komm!” Conan war los gelaufen, schon wieder zeichnete sich Furcht in den Zügen des Grundschülers ab. Eiligen Schrittes lief Shinichi auf sein Haus zu, dicht gefolgt von Heiji trat er dann auch endlich durch die Tür. “Wo? Wo? Wo ist es nur?” Ran schaute überrascht auf, als sie seine Stimme hörte, Conan klang gehetzt. Langsam stand sie vom Sofa auf, ging vom Wohnzimmer in den Flur, blieb dort an den Eingang gelehnt stehen. Die beiden Detektive sahen sie nicht, hatten ihr den Rücken zu gekehrt und kramten in sämtlichen Jackentaschen der Garderobe. “Was sucht ihr denn?” Beide fuhren erschrocken um. Den wirklichen Schock erfuhr jedoch Ran, als sie in das Gesicht des kleinen Jungen blickte, der nun wieder seine Brille trug. Ihr blieb jedoch keine Zeit wieder zur Ruhe zu kommen, schon war der Kleine auf sie zu geeilt, schaute sie fragend an. “Ran, wo ist mein Handy? Hast du es gesehen?” “Wie? Was? N-Nein... aber wieso? Ich meine, wozu brauchst du es denn jetzt so dringend?” Die Blicke des Kleinen verdunkelten sich, seine Augen machten ihr Angst, als er zu sprechen begann. “Der Professor... Ai sie sind-” “Weg! Na und?” Überrascht trat Conan einen Schritt zur Seite, schaute an Ran vorbei, direkt in die Gesichter von drei ihm nur allzu gut bekannten Grundschülern. “Was... was macht ihr denn hier?” Ayumi verschränkte die Arme, schaute ihn fast schon beleidigt an. “Na Ran besuchen! Schließlich haben wir sie auch vermisst.” Conan nickte, starrte sie jedoch noch immer gelähmt an. “Was ist mit Ai? Woher wisst ihr, dass sie nicht da ist?” “Ganz einfach, Herr Oberschlau, sie hat es uns gesagt, sie ist mit dem Professor für ein paar Tage weg.” Genta schaute Conan verwirrt an, was sollte diese Fragerei? “Wohin?” “Hat sie nicht gesagt!” “Und- und wann? Wann hat sie euch angerufen?” Die drei Grundschüler schauten sich an, überlegten kurz und schienen sich dann auf eine Antwort zu einigen. “Gestern Abend noch!” Conans Herz machte einen Sprung... also doch... irgend jemand war im Haus von Professor Agasa gewesen. Alles machte den Anschein, als wären sie übereilt aufgebrochen... Aber wieso? Wieso noch gestern Nacht? Wieso so eilig? Nur drei Straßen weiter klingelte ein Handy. In einer dunklen Sackgasse hatte sein schwarzer Porsche Platz gefunden. Missmutig nahm Gin ab. “Und, Chianti? Hast du sie?” Er musste nicht lange warten, glaubte das kalte Lächeln der Scharfschützin noch durch den Hörer seines Telefon sehen zu können. “Klar, hab ich sie! Du weißt doch, Verrat stinkt!” Ihre Stimme lachte schrill. “So leicht kommt diese Verräterin uns nicht davon!” Gin sagte nichts, lächelte kalt und blies genüsslich den Rauch seiner Zigarette in die Luft. “Hervorragend!” damit legte er auf, nahm erneut einen tiefen Zug des giftigen Nikotins. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)