Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 12: Joeys Tag --------------------- Kapitel 12 Joeys Tag Noch immer leicht durch einander stand besagtes Hündchen eine Stunde später unter der Dusche, genoss das warme Nass und dachte über den Braunhaarigen nach. Dieser verhielt sich in letzter Zeit immer merkwürdiger, zumindest merkwürdig für einen Seto Kaiba. Joey musste breit grinsen als er an die eben überstandene Kissenschlacht dachte. Okay, sein Knie hatte jetzt einen ansehnlichen blauen Fleck, aber das war es ihm auf jedem Fall wert gewesen. Welcher Mensch auf dieser Erde, Mokuba ausgenommen, konnte von sich behaupten den großen Seto Kaiba mit einem Kissen attackiert zu haben und nur mit einem blauen Fleck davon gekommen zu sein. Noch immer leicht grinsend stieg der Blondschopf aus der Dusche, trocknete sich ab und rubbelte sich mit dem Handtuch die Haare trocken. Diese quittierten die wüste Behandlung mit eben solchem Aussehen, in alle Richtungen standen sie ab. Joey blickte in den Spiegel und zuckte bei dem Anblick seines wirren Hauptes nur mit den Schultern. Den Kampf Bürste gegen die blonden Zotteln würde er später aufnehmen. Er legte das Handtuch zur Seite, schlüpfte in seine bequeme schwarze Schlapperhose und zog sich sein dunkelblaues Lieblingsshirt über. Noch immer in Gedanken begab er sich in die Küche und erledigte den Abwasch. Was sich Seto wohl als Entschädigung einfallen ließ. Der Blondschopf war gespannt, hatte so gar keine Ahnung. Leicht grummelnd trocknete er den letzten Teller ab und deponierte ihn wieder im Schrank. Der Braunhaarige hätte ihm doch zumindest einen kleinen Tipp geben können. Aber nein, er hatte nur den Kopf geschüttelt, gegrinst, ihm das Haar zerwuschelt und war einfach ohne ein weiteres Wort gegangen. Joey fuhr sich durch sein Haar und musste lächeln. Diese Berührung Setos hatte in ihm ein Gefühl geweckt. Ein Gefühl das er schon in der Höhle verspürt hatte und doch nicht benennen konnte, er kannte es nicht. Es war ein Gefühl als ob ihm nichts und niemand etwas anhaben könnte, keine Sorgen ihn erreichen würden. Und wieder einmal war es das garstige Telefon, welches ihn aus seinen schönen Erinnerungen und grübelten Gedanken riss. Er seufzte und begab sich im Wohnzimmer auf die Suche und wurde zwischen den Sofakissen fündig. Etwas misstrauisch beäugte er den Apparat, hatte er Gestern doch nur schlechte Nachrichte durch ihn bekommen. Nach kurzem Zögern nahm er doch ab und meldete sich. Ein Stein fiel ihm von Herz, als er Dukes Stimme erkannte. “Hi Joey, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!” Joey lächelte leicht, Duke war zwar tausende Kilometer entfernt, schwer beschäftigt und doch hatte er an ihn gedacht. “Hallo Duke. Danke!” Doch schon bei Dukes nächster Frage fielen ihm die Mundwinkel schnell wieder nach unten. “Na, steht die Wohnung noch, oder habt ihr alles in Grund und Boden gefeiert?” Joey musste schlucken, er wusste nicht was er dem Schwarzhaarigen jetzt erzählen sollte. Sollte er ihm heile Welt vorspielen, damit er sich nicht Sorgen machte, oder ihm die Wahrheit sagen. Grübelnd kaute er auf seiner Unterlippe herum und schaute zu Boden. “Joey? Alles in Ordnung bei dir?” Duke hatte das lange Zögern Joeys stutzig gemacht. Hatte er doch mit einem ausführlichem Bericht des Saufgelages gerechnet und nicht mit diesem bedrücktem Schweigen. “Geht so. …Die Feier ist wegen des geringen Besucherandrangs ausgefallen.” Nuschelte der Blondschopf, ließ sich auf das Sofa fallen und drückte sich eines der Kissen an den Bauch. Er hatte es doch nicht fertig gebracht Duke zu belügen. “Was meinst du mit geringem Besucherandrang? …Sag bloß nur weil mal ein oder zwei abgesagt haben, hast dus gleich ganz abgeblasen!” Joes schniefte leicht. “Joey?” “Ich brauchte nicht abzublasen. …Scheinbar hatten sie eh nicht ernsthaft vor zu kommen. Ein par dämliche Ausreden für den blöden Köter und schon war’s das. …Die sind lieber ins Kino gegangen.” seine Stimme war immer leiser und brüchiger geworden, bis er sich ein leises Aufschluchzen nicht mehr verkneifen konnte. Seine Tränen versickerten in dem Kissen, das er nun fest an seine Brust gedrückt hatte. “WAS?” kam es ungläubig es dem Hörer. “Was soll das heißen, Ausreden, Kino?” “Ich hab’s eigentlich nur durch Zufall… wollt hier nur noch raus …bin durch die Stadt gelaufen …hab sie vorm Kino gesehen und gehört …ich hab alles gehört, Duke.” Immer wieder musste der Blondschopf leise auf schluchzen. “Sie … sie haben gesagt …ich wär ein Versager …würde eh nichts auf die Reihe bringen …gehen lieber ins Kino statt…” Joey versagte die Stimme. “Statt was? Joey was haben sie noch gesagt?” Der Blonde wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, doch kurz darauf liefen schon wieder Neue über seine geröteten Wangen. “Joey?” “Sie … sie gehen lieber ins Kino statt …mit … mit… einer Schwuchtel wie mir zu feiern.” Als Duke diese leisen, geschluchzten Worte hört, konnte er es nicht fassen. So hätte er Yugi und Co nicht eingeschätzt. Er saß bei Besprechungen und die hatten den blonden Chaoten fertige gemacht und hatte wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung davon. Allmählich schien sich Joey wieder etwas gefangen zu haben, zumindest konnte Duke kein Schluchzen mehr vernehmen. “Joey?” Nach einigen Zeit kam ein leises `Hmm?´. “Wie geht´s dir? Und ich will eine ehrliche Antwort!” Der Blondschopf atmete tief durch, fuhr sich durchs Haar und fixierte die Decke. “Ging mir schon besser aber auch schon wesentlich schlechter!” “Schaffst dus alleine, oder soll ich früher zurückkommen?” Dukes Stimme klang ernsthaft besorgt. Bei diesen Worten musste Joey schlucken. “Du … du würdest extra wegen mir alles sausen lassen, nur weils mir grad mal nicht so gut geht?” Die Ungläubigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören. “Klar! Wir sind doch Freunde. Wirkliche Freunde sind nun einmal für einander da wenn sie gebraucht werden!” Das Wort Freunde versetzte dem Blondschopf einen leichten Stich im Herzen. Seine letzten Erfahrungen in dieser Beziehung waren ihm nur zu deutlich im Gedächtnis geblieben. “Du wirst verstehen, dass ich Freundschaft im Allgemeinen momentan etwas in Frage stelle, oder?” “Da hast du natürlich auch wieder Recht. Aber ich hoffe doch, dass du mich und Seto nicht mit diesen Verrätern vergleichst.” “NEIN! Natürlich nicht! Immerhin hast du mir immer sehr geholfen, vor allem damals. Ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte. …und Seto hat mir gestern auch sehr geholfen.” Letzteres war wieder etwas genuschelt worden und ließ Duke hellhörig werden. “Ach, hat er das? Was hat der Drache denn gemacht?” Joey wurde leicht rot und die Nase, verdrehte leicht die Augen, er konnte das dreckige Grinsen nur zu deutlich aus Dukes Stimme heraushören. “Nicht was du wieder denkst. Irgendwie hat er das alles mitbekommen und mich bissel getröstet.” Ganz leise wurde noch ein `da hätt ich doch eh keine Chance´ drangehängt, welches bestimmt nicht für Dukes Ohrenbestimmt war. Was den Schwarzhaarigen nur noch breiter grinsen ließ. “So so. Mal was anderes, hast du eigentlich schon dein Geschenk ausgepackt?” Ein hoch intelligentes `Hä?´ kam ihm aus dem Hörer entgegen. Wäre nicht in diesem Augenblick seine Geschäftspartner in Büro getreten hätte er wahrscheinlich lauthals gelacht. So musste er sich leider verkneifen und das Telefonat zu Ende bringen. “Ich geb dir einen Tipp. Päckchen. In Geschenkpapier eingewickelt. Steht `für Joey´ drauf. So, das muss jetzt aber reichen, muss leider Schluss machen. Wenn was ist, dann meld dich einfach. Okay?” “Ha ha, sehr witzig. Werds gleich auspacken. Bis dann. Tschüß.” Schnell wurde aufgelegt und der Blonde machte sich schleunigst auf die Suche nach seinem Geschenk. Eine halbe Stunde später hatte er es immer noch nicht gefunden und stand verzweifelt mitten im Wohnzimmer. Wo konnte das Päckchen nur sein. Da durfte er es endlich auspacken und nun fand er es nicht mehr. Sich die Haare raufend ließ er sich in den Sessel fallen und grübelte weiter nach. Nach weiteren 30 Minuten gab er sich geschlagen und beendete die Päckchensuche. Einfachstes Mittel etwas zu finden was scheinbar nicht gefunden werden wollte war nun mal nicht weiter suchen. Dann hatte er meist schneller Erfolg, stolperte dann eher zufällig drüber. Es kostete ich zwar eine Menge Überwindung, wurde aber vollbracht. In der Küche bereitete der Blondschopf sich eine leckere Tasse heiße Schokolade zu, schnappte sich die dicke Decke vom Sofa und ging mit beiden auf den Balkon. Die Tasse stand dampfend auf dem kleinen Tisch, während er sich in die Decke wickelte und auf dem Stuhl nieder ließ. Besitz ergreifend schlossen sich die Finger um die warme Keramik und hoben sie zu den Lippen des Blonden. Leicht kräuselte sich die Flüssigkeit als der kühlende Atem über ihre Oberfläche gepustet wurde. Gierig wurde der erste Schluck gekostet und ein genießerisches Brummen erklang. Wie am Tag zuvor beobachtete Joey das Treiben auf der Straße, folgte hier und da einigen Passanten mit den Augen bis sie aus seinem Sichtfeld verschwanden. Zwischendrin wurde immer mal wieder an der Tasse genippt und sich tiefer in die Decke gekuschelt. Als Joey die schmutzigen Überreste des Schnees am Straßenrand sah wurde er wieder etwas traurig. Er fand es schade, das sich die weiße Pracht in der Stadt nicht so lange hielt. Schnell wurde das reine Weiß schmutzig und dunkel, fluffige wurde zu matschig. Zu guter Letzt blieben nur noch kleine Häufchen an den Hauswänden und große Pfützen auf den Straßen übrig. Nichts erinnerte ihn hier an den Anblick heute Morgen auf den Klippen. Keine Edelsteine glitzernden im Sonnenlicht, keine Stille. Mooooment! Klippen. Höhle. Flucht aus Wohnung. Rucksack!!! Joey sprang auf, verhedderte sich in der Decke und fluchte leise. Gerade jetzt musste sich diese als sehr anhänglich erweisen. Nach kleinem Kampf war er endlich frei, stürmte in die Wohnung und suchte seinen Rucksack. An der Garderobe wurde er endlich fündig, schnappte ihn und ging zu Couch. Setzte sich nieder, stellte den Rucksack auf den Boden zwischen seinen Beinen und kramte nach Dukes Geschenk. Nach einigen Sekunden hielt er es endlich in den Händen. Vorsichtig entfernte er das Geschenkpapier, nur um gleich wieder neues zum Vorschein zu bringen. Stutzig drehte er das Päckchen wieder um und betrachtete es sich erneut. Schnell fiel sein Blick auf den Briefumschlag auf der Oberseite. `Erst lesen, dann weiter auspacken´ stand in Dukes Handschrift darauf. Joey schüttelte nur den Kopf, legte das Päckchen auf seinem linken Bein ab und öffnete den Umschlag. Es war nicht etwa nur eine einfache Geburtstagskarte, nein, Duke hatte ihm einen etwa 7 Seiten langen Brief geschrieben. Jetzt verstand der Blondschopf überhaupt nichts mehr. Warum schrieb ihm Duke einen Brief und vor allem warum lag dieser bei seinem Geschenk. Okay, das würde etwas länger dauern. Er legte das Päckchen in den Rucksack zurück, machte es sich auf der Couch bequem und begann den Brief zu lesen. Es war später Nachmittag. Das Licht des Tages verschwand langsam und überließ die Welt der nächtlichen Dunkelheit. Die Straßenlaternen erstrahlten hell, Autos schlängelten sich als Lichterketten durch den dichten Feierabendverkehr und die Fenster der Häuser wurden von innen erhellt. In manchen Zimmern konnte man in den Wohnzimmern das Flakern eines Fernsehers erkennen. Doch eines blieb in Dunkelheit gehüllt. Kein Fernseher flimmerte, keine Lampe war angeschaltet. Joey lag noch immer auf der Couch, die zerknitterten Seiten des Briefes in der Hand und starrte zur Decke. Noch immer konnte er nicht glauben was er gelesen hatte. Doch so oft er ihn auch wieder las, immer noch stand das Selbe darin. Wie hatte er sich nur so täuschen lassen können. Er hatte nie etwas bemerkt. Aus dem Augenwinkel sah er sein Handy vibrierend über den Wohnzimmertisch tanzen. Müde streckte er seinen Arm aus, streckte sich etwas mehr und schnappte sich das kleine hysterische Ding. Eine Blick auf das Display zeigte ihm das er eine Sms von Seto bekommen hatte. Jetzt wieder etwas wacher setzte er sich auf und öffnete die Nachricht. Der Braunhaarig fragte wann Joey in etwa kommen würde. Schnell tippte der Blondschopf seine Antwort ein und verschickte sie. Träge rappelte er sich auf, streckte sich und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Eine viertel Stunde später kam er frisch gestylt, in Jeans und Pullover zurück ins Wohnzimmer. Schnappe sich den Brief, stopfte ihn in den Rucksack und nahm selbigen mit zur Garderobe. Schnell schlüpfte er in seine Stiefel, zog sich die dicke Jacke an und wickelte sich einen Schal um. Der Rucksack wurde geschultert, die Tür hinter ihm abgeschlossen und die Schlüssel in die Hosentasche gestopft. Nach dem der Blondschopf auch die Treppe und die Haustür hinter sich gelassen hatte machte er sich auf den Weg zum Strandhaus. Er würde ungefähr eine halbe Stunde brauchen. Es waren nicht mehr fiele Menschen unterwegs, und die Wenigen die noch draußen waren, beeilten sich schnell ins Warme zu kommen. Es war nun mal Winter und dementsprechend kalt. Doch Joey machte die Kälte nichts aus. Er ging gerne an Winterabenden spazieren. Es war überall ruhig als im Sommer, keine grölenden Menschenmassen die bis spät Nachts feierten, weniger Hektik, weniger Autos. Jetzt waren nur noch wenige Autos unterwegs, die meisten waren wohl schon Zuhause. Aber auch wenn es wenig Verkehr gab, so gab es doch Ampeln, welche bevorzugt kurz vor Joeys Ankunft auf Rot sprangen. Und wie sollte es auch anders sein, auf dem ganzen Weg musste er nur über eine einzige Fußgängerampel, und siehe da, wieder wurde er von einem kleinen roten Licht empfangen. Grummelt blieb er stehen und wartete auf die grüne Erlaubnis zur Straßenüberquerung. Er drehte sich etwas und sah sich das Schaufenster zu Rechten an. Doch hier gab es nichts Interessantes zur Überbrückung der Wartezeit. Er drehte sich weiter und schaute in die Richtung aus der er gekommen war, auch hier gabs nichts Sehenswertes. Er drehte sich weiter, hörte ein Hupen und bekam kurz darauf eine Fontäne aus eiskaltem Wasser ab. Prustend und sich das Wasser aus dem Gesicht wischend konnte er gerade noch einen Lastwagen weg fahren sehen. Vor sich erblickte er eine große Pfütze am Straßenrand, welche nun um einige Liter geschmolzenen Schnee erleichtert war. Triefend stand er da und konnte es nicht fassen. Meilenweit leere Straßen, eine rote Ampel, eine riesige Pfütze, ein Lastwagen und ein Joey. Warum musste immer bei ihm alles so herrlich zusammen passen? Man hätte jeden Menschen auf diesen Planeten da hin stellen können, es wäre nichts passiert. Grummelnd zog er sich seinen Schal von Hals, drückte das Wasser aus ihm und wickelte ihn sich wieder um. Er warf der Ampel einen bösen Blick zu, diese antwortete ihm nur mit einem strahlenden Grün. Weiter grummelnd schritt er über die Straße und stampfe weiter. Ihm war kalt, sehr kalt. Nach zehn Minuten kam er endlich am Strandhaus an und drückte mit zitterndem Finger auf den Klingelknopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)