X vs. Y von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Part I ----------------- Ok, mein 1. Versuch an SF, also bitte nicht zu hart sein xD trotzdem bin ich für jegliche Hilfe und Kritik dafür dankbar! ^-^ Viel Spaß beim Lesen :D _________________________________________________________________________________ Part I Ich wachte auf. Stieg aus dem Bett. Ging ins Bad. Kotzte erst mal ne Runde. Man, das war ne Nacht gewesen. Mir brummte immer noch der Schädel und richtig WACH konnte man mich wohl auch nicht nennen. Was hatte mich überhaupt aufgeweckt? Ich stand über dem Becken, mein Gesicht ins Wasser getunkt in einem kläglichen Versuch diesen Kotzgeschmack wieder loszuwerden. Meine Stimmbänder fühlten sich an, als wären sie doppelt so groß und meine Augen waren so geschwollen wie nach einer Schlägerei, in der ich die Rolle des Dreschsackes besetzt hatte. Ach, warte mal, das hab ich ja. Scheißdreck. Oder Bullshit, wie man heutzutage sagte. Was hatte mich überhaupt aufgeweckt? Dieses verdammte Klingeln in meinem Kopf würde mich noch in den Wahnsinn treiben. Meine Schläfen pochten schon im Takt dazu. Wie ließ sich das nur abstellen? Die Schläfen reiben half jedenfalls herzlich wenig. Das Klingeln wurde nur immer drängender und jetzt gesellten sich auch noch Klopfgeräusche dazu und eine Stimme, die immer wieder meinen Namen rief und mich aufforderte die Tür aufzumachen. Augenbrauen zusammengezogen, starrte ich mich irritiert im Spiegel an. War da etwa jemand an der Tür? „Verdammt Mick, ich schwör dir, wenn du die Tür nicht sofort aufmachst trett ich sie dir ein, du verdammter Dreckskerl!“ Ich schätzte mal das war ein klares: Ja. Ich schlurtfe zur Tür, gegen die immer noch gehämmert wurde, machte sie mit einem Ruck auf, schritt gleichzeitig zur Seite. Jacky oder Jack wie er sich immer vorstellte, taumelte ein Wenig nach vorne, als er ins Leere schlug. Er fiel nicht. Wir waren ja nicht in einem Cartoon. Leider. Er taumelte also nur, fing sich aber wieder, richtete sich auf und zupfte seinen Designeranzug wieder zu Recht. Er drehte sich mit einem Räuspern zu mir um. Ich, währenddessen, schloss die Tür – bzw. warf sie zu – gähnte herzhaft und kratzte mich verschlafen am Kopf. „Charmant wie immer. Warum du diese altmodische Tür überhaupt noch hast, werd ich sowieso nie verstehen. Ich hab dir schon tausendmal gesagt: Besorg dir ne richtige Tür! Mit Stimmerkennung, automatisch. Da kann man dann auch einstellen, wer wann rein darf, wenn er kommt.“ Brabbeldibrabbel. Ich grunzte als Antwort und trottete weiter in die Küche. Sie war das Modernste in meiner Wohnung. Wär auch zuviel von mir verlangt gewesen in so einem Zustand zu kochen. Und der Zustand war mir echt gut bekannt. Für so ne Automatiktür wie Jacky sie meint, müsst ich ja auch reden. Um die Zeit – Morgen früh um… Wie spät war es eigentlich? Abgesehen davon würde er dann wahrscheinlich nie reinkommen. Ich lachte heiser, nur leider ging das in einen Hustenanfall über. Verdammte Scheiße! „Was willste eigentlich, Jacky?“, fragte ich, nachdem ich mich wieder halbwegs erholt hatte. Ich erschrak schon fast selbst vor meiner Stimme – oder besser gesagt: vor dem Krächzen, das mal meine Stimme gewesen war. „Mensch, mit dir ist es auch immer dasselbe. Du hast Glück, dass ich es so gut mit dir mein. Ich hätte dich schon vor Langem einfach abschreiben können. Aber das hab ich nicht. Und weißt du warum? Na? Weißt du’s? Genau weil ich dein Freund bin! Dein Kumpel! Dein…“ Blablabla. Ich hab den Kerl eigentlich schon nach dem ersten Wort ausgeschalten. Das Wichtigste, das ich sah, war sowieso das Päckchen, das er mir zuschob. Irgendwann in der Mitte von seinem Gelaber. Ich lechzte geradezu nach diesem Wundermittel und riss es an mich. Die wohl größte und bedeutsamste Erfindung dieser neuen Zeiten! Ein richtiges, wirksames Mittel gegen einen Scheißkater, wie ich ihn hatte. Ja, jetzt wusste ich auch wieder, warum ich Jacky jedes Mal doch wieder rein ließ! Ich klappte also die Auswahldisc auf dem Tisch auf und tippte auf „Wasser!“, woraufhin auch gleich ein Glas vor mir stand. Jacky führte weiter seine Selbstgespräche, während ich mein geliebtes Wundermittel in das Glas schüttete. Ich sah zu wie das Wasser sich langsam rosa verfärbte, leckte mir schon über die Lippen. Endlich! Rot, es war bereit getrunken zu werden. In einem Zug war das Glas leer und ich lehnte mich zurück, wie ein wohl gesättigter Kater nach einem ausgiebigen Mäusefestmahl. Ich hörte Jacky, wie er wie immer den Countdown machte, bis das Wundermittel anfing zu wirken: „5. 4. 3. 2. 1. Und...“ Meine Augen flatterten auf und wie von selbst richtete sich mein gesamter Körper in eine gerade Haltung. Ich war hellwach. Keine Kopfschmerzen, keine geschwollenen Augen, keine doppelt so großen Stimmbänder mehr. Meine Stimme würde auch nicht mehr krächzen, das wusste ich. Wie das so schnell ging, was ja eigentlich gar nicht möglich sein durfte, darüber stritten sich die Wissenschaftler schon seit es dieses Wundermittel gab. Ich blinzelte einige Male, um mich wieder zu orientieren und meine Gedanken zu ordnen. Die letzte Nacht war nicht leicht zu verdauen. „Danke. Aber noch mal. Was willst du hier, Jack?“, wiederholte ich mich, sah meinen Gegenüber direkt an. Ich war ja nicht undankbar, aber ein Besuch von Jack bedeutete nie etwas Gutes. Meistens nur Schwierigkeiten. „Immer dasselbe mit dir. Weißt du, was du bist? Undankbar. Das bist du!“, beklagte er sich, wieder einmal. „Aber gut. Mick, ich bin dein Manager, dein Freund. Es ist meine Aufgabe nach dir zu sehen. Nach deinem Wohlbefinden. Und nach möglichen Fortschritten. Hast du denn irgendwelche Fortschritte gemacht?“ Das könnte natürlich auch noch ein Grund sein, wieso ich von seinen Besuchen nicht so begeistert bin. Er fragt immer nach Fortschritten, die ich mit meinem Buch gemacht hatte. Oder nicht gemacht, in dem Fall. Ich hatte keine Ideen und auch keine Motivation mehr zum Schreiben. Ich verbrachte wohl zuviel Zeit auf meinen nächtlichen Ausflügen und Weibergeschichten. „Du verbringst zuviel Zeit auf deinen nächtlichen Ausflügen und mit deinen Weibergeschichten, Mick! Du musst dich auf dein Buch konzentrieren, mal etwas zustande bringen. Du kannst nicht Ewigkeiten so herumtrödeln!“ Es war leicht beunruhigend, dass Jack dieselben Worte verwendete, wie sie mir vor knapp zwei Sekunden durch den Kopf schossen. Unheimlich. „Sag mal hörst du mir eigentlich zu? Manchmal glaube ich, mit dir ist es hoffnungslos!“ Jacks Murren holte mich nur geringfügig aus meinen Gedanken. Dafür erlangten seine nächsten Worte meine Aufmerksamkeit. „Ich weiß nicht, warum ich nicht einfach aufgebe, aber ich tu’s nicht. Du bist schließlich mein Freund. Mein Kumpel. Deshalb geb ich dir noch eine Chance. Du hast keine Ideen? Ne Schreibblockade, richtig? Na schön. Ich werde dir eine Aufgabe, eine sogenannte „Challenge“ geben“, er machte zu den „Challenge“ sogar noch die Anführungszeichen mit den Händen. „Das ist heutzutage äußerst Populär. Sogar Simon McMillan – du weißt schon, der zurzeit erfolgreichste Schriftsteller auf dem Olymp – hat sein berühmtes und erstes Werk [style type="italic"]„Im Spiegel der Wahrheit“ [/style]auch auf eine Challenge hin geschrieben. Sie machen es alle, vielleicht hilft es sogar dir. Wer weiß, womöglich bringt es dir ebenso deinen erwünschten Durchbruch, wie bei McMillan.“ Eine tiefe Furche hatte sich auf mein Gesicht gezogen, seit Jack McMillan erwähnt hatte. Ich kannte ihn, McMillan. Wir waren zusammen auf die Schriftstellerseminare gegangen und hatten uns gar nicht mal so schlecht verstanden. Sein Schreibtalent war nicht besser als meines. Zumindest nicht so viel besser. Trotzdem war er auf dem Olymp. Es war auch das erste Mal, dass ich hörte, er hätte sein ‚Meisterwerk’ auf eine Challenge hin geschrieben. Nun gut, ich mied normalerweise alles, was auch nur entfernt mit ihm zutun haben könnte. Also waren Wissenslücken zu seiner Person nur logisch. Jedenfalls war er auf dem Olymp – und ich nicht. Der Olymp. Der Götterberg bei den Alten Griechen. Schon ein paar Jahrhunderte her, als es die Griechen gab. Und noch ein paar Jahrtausende als die Alten Griechen auf Erden wandelten, glaube ich zumindest. Heute ist der Olymp so etwas Ähnliches, wie der Götterberg. Ich glaube, früher hieß ein ähnlicher Ort einmal Holly… irgendwas. Hollybood? Bollywood? Nein, es war etwas mit Holly. So wie Hollyday. Oh, ja und welcher Mann liebte nicht Hollyday. Apropos, wo waren eigentlich die beiden Mädchen mit denen ich die Nacht über sehr viel ‚Hollyday’ hatte? Sollte ich mal herausfinden. Hollyday hatte früher, glaub ich, auch eine andere Bedeutung. Bevor ich weiter darüber brüten konnte, holte mich ein äußerst genervt klingendes Räuspern wieder zurück unter die Lebenden, also Jack und mir. Jack hatte wieder mal den ‚ich weiß du denkst nicht über das, was ich gesagt habe, nach so wie du es solltest und wenn du das nicht gleich machst, werd ich dir in den Hintern treten, dass du nie wieder Hollyday machen wirst’ Blick drauf. Und nie wieder Hollyday machen, wäre echt schade gewesen. „Ich weiß nicht, ob das wirklich funktionieren würde, Jack. Ich mein, ich bin Schriftsteller und wenn mich eine Idee packt, dann packt sie mich eben, aber bis dahin –“ „Bis dahin ist die Welt auf der einen Seite zu Eis gefroren und auf der anderen zu einem brennend heißen Kochtopf geworden. Und neueste Erforschungen zeigen, dass es bis zum nächsten Mal, dass uns das droht, noch etwas um die 10 Milliarden Jahre brauchen wird. Du verstehst also, dass ich nicht ganz soviel Zeit zum Warten habe, oder?“ Ich hasste es, wenn Jack so gefälscht zuckersüß klang. Er war immer so überheblich. „Na schön. Hier ist auf alle Fälle die Challenge, die mein Computer speziell für dich ausgespuckt hat. Lass dich davon inspirieren. Bei allen 25 Trilliarden mächtigen Sonnensystemen, die uns bis jetzt bekannt sind, bitte lass dich davon inspirieren.“ Er seufzte zum Abschied nach dieser kleinen, unfeinen Ansprache und nachdem er mir den Zettel – mir war bewusst, dass er sie nur auf Papier hatte drucken lassen, weil ich das andere Zeug so ungern hatte – zugeschoben hatte. Dann stand er auf und war in wenigen Momenten durch die Tür raus. Ich sah die Challenge noch eine weitere Weile untätig an. Irgendwann kam mir die glorreiche Idee sie mal zu lesen. Thema: „X vs. Y“ Die „Hauptdarsteller“: - Mindestens 2, maximal 6 Protagonisten Einige der Protagonisten sind dabei die „Guten“ andere die „Bösen“. Was als Gut oder Böse gewertet wird, ist egal, sowie wer „gewinnt“. Schauplatz: - „in der Tiefe“ – Bunker, Bergbauanlage, Höhle, Abwasserkanäle ect. - „in der Höhe“ – Eine Raumstation, Raumschiff, fremder Planet, Luftschiff, Flugzeug, Ballon ect. - „auf oder unter dem Wasser“ – Ein Schiff, eine Eisscholle, eine Bohrstation, Forschungsstation, U-Boot ect. Handlung: - Einen Kampf (zB. Mit Piraten, gegen Terroristen, Zombies, oder ein fieser Kampf per Intrige um einen Arbeitsplatz ect.) - Einen Wettstreit. - Ein Wer bekommt wen? Es war kaum zu fassen, aber diese Aufgabe erweckte tatsächlich meine Schriftstellerfantasie zu neuem Leben und dazu sogar noch meine Motivation zum Schreiben. Und Schreiben, das tat ich dann auch. Ich saß Stunden über Stunden daran, allein an diesem einen Tag, ich bemerkte nicht einmal, wie die Mädchen von der Nacht aus meinem Zimmer kamen. Sie redeten mit mir, doch ich war zu vertieft in mein Schaffen, um ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und irgendwann gingen sie, mich immer noch schreibend zurück lassend. Ich verbrachte auch die nächsten Tage mit Schreiben, bis diese Tage zu Wochen wurden, Monate. Es war kaum zu glauben, doch schon nach einem halben Jahr war mein erstes, richtiges Buch fertig. Ich fühlte mich aufgeladen, wie der größte Schriftsteller der Welt, wie ein Gott. Ich war mir sicher, nun würde ich auf den Olymp kommen, denn ich gehörte auf den Götterberg, ich gehörte zu den Großen und Berühmten. Ich schickte Jack mein Buch per Post zu. Ich mochte es zwar lieber ganz altmodisch ein Manuskript auszudrucken und es ihm persönlich zu bringen, doch er gehörte ja zu den Modernen und ließ sich Geschichten immer nur in Computersimulationen vorspielen. Da konnte ich schon froh sein, wenn ich die Schauspieler selbst wählen durfte. Also schickte ich es eben per Post über den Computer. Jack las eben nicht gern selbst. Ich wartete gespannt und ungeduldig auf sein Feedback. Den ganzen Tag nachdem ich es abgeschickt hatte, ging ich in der Wohnung auf und ab, konnte nichts essen, war hibbelig und stieß oder warf die ganze Zeit irgendetwas um. Ich werde immer tollpatschig, wenn ich nervös bin. Dann musste ich es immer wieder zurück stellen, da ich ja noch so eine altmodische Wohnung hatte. War aber immer noch besser, als die Wohnung vom alten Denis. Bei dem sind die Sachen noch tatsächlich kaputt gegangen, wenn man sie auf den Boden geschmissen hatte. Der hatte wirklich auf dem Mond gelebt. War auch schon lange her, als ich den das letzte Mal gesehen hatte. War ja auch noch ein Kind gewesen. Selbstredend machte ich diese Nacht kaum ein Auge zu, ging dafür aber auch nicht aus oder vergnügte mich mit fremden Mädchen. Die Zeit verging wie ein zäher, alter Metanstrom auf Urikulus, dem dritten Planeten des zweitnächsten Sonnensystems von der Erde. Normalerweise wusste ich so was nicht, ich war grottenschlecht in Galaxologie, doch ich war vor einem Jahr mit einer schönen Marsianerin dort auf Urlaub gewesen – natürlich nicht von dem Mars in unserem Sonnensystem. Jedes Kind weiß ja, dass es außer auf der Erde auf keinem der anderen 14 Planeten Leben gab, die Venus konnte man nicht zählen, denn dort entwickelten sich nur langsam Lebensformen und die waren von Menschen gezüchtet. Irgendwann war es soweit. Jack kam nach ein paar Tagen gegen Abend herum. „Hallo, Jack! Komm nur herein! Setz dich, setz dich.“ Während ich meinen Manager so überschwänglich begrüßte und zugegeben auch ziemlich nervös – ihm sogar den Stuhl zu Recht rückte und ihn nach seinem Befinden fragte, wodurch man sich schon fast sorgen machen musste, ob ich mir nicht einen Hirnwurm eingefangen hatte – veränderte sich dessen Gesichtsausdruck nicht einmal für eine Millisekunde. Nun machte ich mir sogar noch mehr Sorgen und wurde erst recht nervös. „Möchtest du etwas zu trinken? Kekse? Oder Zigarren? Du rauchst doch Zigarren, nicht? Oder willst…“ „Nichts danke.“ Er hielt sich wohl heute wortkarg. „Ah, gut also das Buch…?“ „Ja, dein Buch. Mick. Mick Mick Mick. Dein Buch ist, wie soll ich es sagen…“ Das war kein gutes Zeichen. Er wiederholte sonst nie meinen Namen, schon gar nicht so oft. Er konnte mir nicht einmal in die Augen sehen, wanderte mit seinem Blick nur durch den Raum, alles besah er sich, außer meiner Wenigkeit. „Ich bin dein Freund“ – oh nein, nicht die Tirade schon wieder – „ich will nur das Beste für dich. Und als dein Freund muss ich dir sagen… dein Buch… Mick, es ist Schrott. Scheiße. Das ist wirklich das Schlimmste, das ich jemals gelesen habe.“ Immer noch sah Jack mir nicht in die Augen, sein Blick klebte am Tisch vor ihm. Er sagte noch ein paar Sätze. Etwas von „Es tue ihm Leid“ und „Lass den Kopf nicht hängen“ und so was. Erzählte irgend so belangloses Zeug, riss sogar Witze. Er war schnell wieder draußen und irgendwann lag ich im Bett. Ich weiß nicht, wie lange ich an der Tür stand, wo ich geblieben war, als ich Jack verabschiedete hatte oder – nachdem ich mich endlich in Bewegung setzte – mitten in der Wohnung stand, da ich nach wenigen Schritten wieder stehen geblieben war. Ich weiß nicht einmal, wie lange Jack es ausgehalten hatte, bis er die Flucht ergriffen hatte. Ich weiß nur, irgendwann war er weg gewesen und irgendwann später lag ich im Bett. Es hatte die ganze Zeit benötigt, damit ich wieder zu denken anfangen konnte, überhaupt verarbeiten konnte, was geschehen war. Ich hatte ein Buch geschrieben. Ich hatte Arbeit, Schweiß und Seele in dieses Buch fließen lassen. Und ich hatte versagt. Es war Schrott. Ich wünschte mir wieder mit dem Denken aufhören zu können. Ich vergrub mein Gesicht im Kissen, verbiss mich wortwörtlich darin. Meine Augen waren fest zugekniffen, sodass ich die viel besagten Lichter vor den Lidern sah. Ich verfluchte mich selbst und wünschte mir doch den Schlafatron zum wohligen Einschlafen, den ich vor einem Monat im Kaufhaus gesehen hatte, gekauft zu haben. Oder wenigstens ein paar Schlafdrogen hier zu haben, die hatte ich doch sonst auch immer. Wegen denen hatte ich doch den Schlafatron erst gar nicht gekauft. Aber ich hatte vergessen, nicht mehr daran gedacht, meinen Vorrat daran aufzufüllen. Ich war ja zu beschäftigt mit meinem Scheiß-Buch gewesen. In dieser Nacht jagten mich Bilder von alten Griechen und Göttern auf dem Götterberg Olymp, McMillan war da in einem weißen Gewand, goldig strahlend und einer Blätterkrone auf dem Kopf und immer wieder sagte er mir in einer hallenden Götterstimme: „Dein Buch ist Schrott, Mick. Es ist Scheiße.“ Immer wieder und wieder. ~~~~Perspektiven Wechsel in die 3. Person~~~~ Mick ging gerade entlang der Olympstraße, als er es entdeckte. Auf dieser Straße waren alle Werke, die entweder des Olymp würdig waren, jedoch noch nicht dort aufgenommen wurden, oder bereits zum Olymp gehörten. Der ‚Götterberg’ war heutzutage allerdings kein Berg mehr, sondern [style type="underlined"]das[/style] Höchste Gebäude auf Erden und stach auch nicht gerade wenige andere Planeten mit seiner Höhe aus. Ging auch gar nicht anders, es war ja auch eines unter fünf letzten Bauten, die noch auf Festland standen. Es war eine reine Selbstqual für Mick hier entlang zu gehen, doch das war das Nächste, das er jemals an den Götterberg herankommen würde. Er besah sich die Schaufenster nur aus den Augenwinkeln und hörte auch nur mit einem Ohr auf die Lobpreisungen aus den Fernsehern, die an jeder Ecke angebracht waren. Dennoch ließ ihn eine Sendung auf der Stelle gefrieren. Er schüttelte den Kopf. Nein, da war bestimmt nicht Jacks Name gefallen. Wieso auch. Außer vielleicht er hätte einen neuen, talentierten Klienten gefunden. Wäre ihm ja zu wünschen. Mick hatte von seinem Manager seit drei Monaten nichts gehört und hatte auch von sich nichts hören lassen. Er hatte nichts mehr geschrieben und dabei würde er es auch den Rest seines Lebens belassen. Verändert hatte er sich sowieso nicht großartig. Zumindest hatte niemand etwas bemerkt. Er trank mehr und vergnügte sich weniger mit Mädchen oder auch menschenähnlichen Außerirdischen, nahm mehr Drogen und ließ sich im Alltag kaum mehr blicken. Nur nachts kam er noch heraus. Wieder hielt der ehemalige Schriftsteller inne. Diesmal war er sich sicher, er hatte Jacks Namen gehört. Er drehte den Kopf hinauf zu einem der Apparate, in dem gerade ein Interview lief. Mit Jack. Und es ging nicht um einen seiner Klienten, sondern um ihn. Ihn und sein Buch. Mick wurde immer misstrauischer je länger er diesem Interview zuhörte. Der Titel des Buches kam ihm nicht bekannt vor, doch der Inhalt, von dem Jack da erzählte, der kam ihm sehr bekannt vor. Das war der Inhalt von seinem Buch. Seinem Schrottbuch. Auf dem Absatz kehrtmachend lief Mick zum nächsten Bücherladen. Schon am Schaufenster konnte er den neuesten Zugang auf dem Olymp begutachten. Das große Meisterwerk von Jack Mitschald. Mick hätte am liebsten aufgestoßen, doch er musste sich überzeugen. Er wollte nicht glauben, dass sein Freund – denn sie waren doch Freunde, oder? – ihm so etwas antun würde. Er stürzte in den Laden und schnappte sich das erst beste cyberelektronische Exemplar von [style type="italic"]„Der Kreuzinger“.[/style] Das Buch lief in einer Endlosschleife zwischen Werbung für den Autor und Szenen aus dem Buch und der Inhaltsangabe. Mick drückte weiter in den Lesemodus zum ersten Kapitel, überflog die Zeilen. Seite über Seite blätterte er immer weiter, Kapitel für Kapitel, von Anfang bis Ende. Worte und Sätze, Formulierungen, Charakteren, die Geschehnisse, alles war genau gleich, wie in seinem eigenen Buch. Nur die letzte Seite war anders. Auf der letzten Seite grinste ihn das bekannte Gesicht seines ehemaligen Managers Jack Mischald entgegen, zwinkerte sogar mit einem Auge und warb zum Kauf an. Hätte Mick gekonnt und wäre das Buch nicht nur ein Flacher Bildschirm, er hätte es mit voller Wucht zugeschlagen, wie man es in früheren Zeiten mit alten Büchern gemacht hatte. Doch so riss er sich nur zusammen, legte das hochentwickelte, cyberelektronische Buchmodell vorsichtig zurück. Es war so typisch Jack, das Neueste vom Neuesten, das Modernste vom Modernsten und damit auch das Teuerste vom Teuersten. Es kaputt zu machen, konnte Mick sich nicht leisten. Stattdessen ging er gezwungen ruhig hinaus auf die Straße vor den Laden und von dort rannte er los, als stünde die Welt vor ihrem dritten drohenden Untergang und er wäre der einzige, der sie retten konnte. Er rannte durch die Menschenmenge, über Straßen und Wege, er dachte nicht einmal daran zur Beamerstation zu gehen oder das Luftshuttle zu nehmen, er lief zu Fuß und wurde nicht einmal langsamer in seinem Lauf, nicht einmal. Wie er das schaffte, wusste er selbst nicht, doch irgendwann kam er schwer atmend an seinem Ziel an. Bei Jacks Mitschalds Haus. Schwer atmend trommelte Mick auf die Tür ein, rief mit gebrochener Stimme nach dem Bewohner. Nach wenigen Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, schob sich die Tür auf, wodurch Mick erst mal nach vorne Taumelte, da er ins Leere geklopft hatte. Er fiel der Länge hin auf den blankpolierten Boden. „Mick! Was für eine Überraschung, was führt dich denn hier her?“ Das war doch nicht zu fassen! Da stand dieses eitle, hinterlistige [style type="italic"]Irgendwas[/style] doch vor Mick und fragte ihn fröhlich und vergnügt mit einem süßlichen Lächeln im Gesicht, was ihn hier her brachte! Mick hätte ihn schon davor blutig zerstückeln können, nun aber wollte er seinen früheren Manager nur noch genüsslich langsam und schmerzhaft in viele kleine einzelne Stücke reißen. Dieser Bastard sollte büssen! „Was mich hier her führt? Nun wie wäre es mit „Der Kreuzinger“? Vielleicht führt mich das ja hier her, oder besser gesagt…“ Doch bevor Mick sich all seine Wut herausschreien konnte und sich womöglich in etwas sehr Dummes hineingesteigert hätte, wurde er von Jack unterbrochen. „Ah, ja mein Buch. Hast du es gelesen? Gefällt es dir?“ Jack nahm einen Schluck von seinem Glas, das er in der Hand hielt, beobachtete seinen ‚Gast’ aus den Augenwinkeln. Dieser stand wie vom Blitz getroffen dar. Meinte der das ernst? Jack tat, als wäre alles in Ordnung. Das konnte er doch nicht ernst meinen! „Die Massen sind wirklich begeistert davon. Vielleicht hast du es schon gehört, ich bin auf dem Olymp aufgenommen worden. Eigentlich bin ich ja Manager, aber dieses Buch hat sich einfach aufgedrängt. Aber ich will meine alten Freunde nicht vergessen, Mick. Denk so was nicht! Dieses Wochenende beginnt die große 100-tägige Olympiade. Komm mit zur Eröffnungsfeier, ja? Da können wir uns dann auch besser unterhalten. Jetzt musst du mich nämlich entschuldigen. Ich bin auf dem Sprung und muss gleich los. Komm einfach zum Großen Stadion und sag du bist Mick, ein guter Freund von Jack und sie werden dich ohne Probleme reinlassen. Bis dann, ja?“ Und damit schob sich die Tür vor Micks Nase zu. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass er durch diese gegangen war. Naja, er wurde ja auch mehr durch sie geschubst. Er war noch immer vom Donner gerührt, stand da, Mund offen, Augen weit aufgerissen. Unfassbar. Mick hatte sich nur langsam wieder gefangen. Es hatte genauer gesagt den gesamten Weg zu seiner Wohnung benötigt, bis er das Geschehene verarbeitet hatte. Danach war er durchgedreht. Und hatte seine Wohnung zerstört. Oder zumindest hatte er es versucht. Da hatte er sich wirklich gewünscht, er hätte wenigstens ein paar Sachen die kaputt gehen konnten. Nun aber, ein paar Tage danach, hatte er sich einigermaßen wieder beruhigt. Er war reserviert und hatte sich unter Kontrolle. Ja, er würde Jack vollkommen reserviert und kontrolliert in Stücke nehmen. Langsam und genüsslich. Zumindest eines hatte der Riesenarsch von einem Manager – Entschuldigung, Schriftsteller! – eingehalten. Mick war auf die Eröffnungsfeier der Olympiade gekommen. Er hatte sich ja noch nie sonderlich dafür interessiert. Soweit er wusste, ließ sich die Olympiade auch auf die alten Griechen zurückführen, nur damals spielten wohl nur Menschen mit. Heutzutage spielte alles mit. Das heißt, alles außer Menschen. Natürlich war die Erde vertreten, nur eben nicht von Menschen, sondern von Sportlern außerhalb dieses Planeten, die sich kaufen ließen. Menschen konnten mit den anderen Galaxie Bewohnern nicht mithalten. Ja, so ging alles zu Bruch. Tja und dieses Jahr fand die exakt 100 Tage andauernde Olympiade nach Jahrzehnten wieder einmal auf der Erde statt. Auf jeden Fall war Mick tatsächlich ohne Probleme auf die Eröffnungsfeier gekommen. Es hatte ihn überrascht, doch nun stand er, bemüht so zu tun als gehöre er hier dazu, bei den Buffettischchen, die immer in der passenden Höhe für das jeweilige Wesen vor ihnen über dem Boden schwebten und wartete, dass Jack auftauchen würde. Die Gäste waren bereits anwesend. Von allen Planeten, die Reichen, Berühmten und Mächtigen, die ihn, einen unbedeutenden, talentlosen Schriftsteller, natürlich sämtlich ignorierten. Eine herrliche Gesellschaft. Mick nippte an einem seltsamen, ekelhaften Getränk, welches ihm einfach in die Hand gedrückt worden war, als ihm ein Tumult auf der anderen Seite des Raumes auffiel. Und siehe da, hier kam ja der Ehrengast des Abends: Jack Mitschald. Komisch, plötzlich war das Getränk in Micks Hand leer. Er beobachtete, wie Jack durch den Raum stolzierte, so verdammt Stolz auf sich selbst und sein Werk. Bloß nicht vergessen: sein Werk. „Er ist wirklich ein außergewöhnlicher Mann, finden Sie nicht?“, flüsterte plötzlich eine Stimme neben Micks Ohr, sodass ein warmer Hauch über seine Wangen strich. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich bewusst wurde, dass da jemand hinter ihm stand und ihm ins Ohr flüsterte. Mit einem erschreckten Ruck drehte er sich um, wobei er einige Schritte weg von der Stimme machte. „Wer zum Teufel sind Sie?“, stieß er atemlos hervor. Er blickte in das Gesicht einer Frau. Einer sehr wohlgeformten Frau. Sie hatte etwas kleinere Brüste, eine schmale Taille und ein weites Becken. Sie trug ein rotes, sehr kurzes Kleid und die pechschwarzen Haare fielen ihr offen bis zum Hintern hinunter, zur Abrundung trug sie lange Handschuhe und hohe Stiefel mit Absätzen, das einem vom Hinsehen schon die Knöchel wehtaten. „Er hat es wirklich weit gebracht, denken Sie nicht? Jack, mein ich. Von einem kleinen unbedeutenden Manager zu einem gefeierten, im Olymp aufgenommenen Schriftsteller. Fast schon unglaublich.“ Beide blickten in die Richtung, in der sich die Menge um Jack gesammelt hatte und in Mick stieg wieder die Wut auf. Die Frau redete weiter. „Er ist so unglaublich und toll. So ein Idol. Er ist ja so ein… Arsch.“ „Ein Riesiges.“ Mick benötigte einige Zeit, bis er überhaupt registrierte, was genau die Frau gesagt und dass er laut geantwortet hatte. Überrascht drehte er sich erneut zu ihr um. Sie hatte sich inzwischen umgewandt und stand mit dem Profil zu ihm. Sie hielt einen Lippenstift in der einen Hand, einen Spiegel, der so aussah, als wäre er aus ihrem Handschuh gekommen, in der anderen. Das es sich nicht um einen herkömmlichen Lippenstift zum Auftragen handelte, sonder wohl um einen aus dieser neuen Schiene des aufstrebenden Kosmetiklabels ‚Valerie’ oder so ähnlich, stellte er auch gleich fest, als ein Strahl, ähnlich einem Laserstrahl, aus der Spitze des Stiftes Drang. Er glitt zielgenau ihre ungewöhnlich dünnen Lippen entlang – heutzutage hatten doch Frauen viel vollere Lippen – färbte sie in einem glänzenden, tiefen Rot. Mick stand etwas perplex daneben und beobachtete sie skeptisch. „Tut das nicht weh?“, brachte er heraus, als sie fertig war. „Es fügt mir keine Schmerzen zu, falls Sie das meinen.“ Sie klappte den Deckel des Lippenstifts wieder zu. Mick bemerkte, dass der Spiegel auch nicht mehr da war. Er war wohl zu sehr abgelenkt gewesen, um zu sehen wo der hin verschwunden war. Mit einem schwingenden Hüftschwung ging die Frau – wie hieß sie eigentlich – zum Esstisch beugte sich darüber und schien zu überlegen, was sie nehmen sollte. Langsam griff sie nach dem Sellerie, der in feine Zweibissenstücke geschnitten war. Sie drehte sich damit wieder zu Mick um, kam auf dieselbe Art wieder zu ihm, nahm dabei einen kleinen Biss von der Stange. „Auch eine?“ „Ehm, nein. Ist nicht so mein Fall“, lehnte Mick ab, ohne zu sagen wie scheußlich er das Zeug fand. „Das Zeug ist scheußlich, sagen Sie’s ruhig. Sie haben vollkommen Recht damit.“ Noch während sie das sagte, biss sie wieder ein kleines Stück ab, doch diesmal sah Mick wie sie die Mundwinkel fast unmerklich verzog. In diesem Moment, erklang eine Stimme hinter Mick: „Mick! Sereneti! Wie schön euch beide hier zu finden!“ Jack. Er kam mit einem breiten, wie Mick empfand gefälschten Grinsen und ausgebreiteten Armen auf die Beiden zu. Schneller als Mick „Verdammtes Arschloch“ sagen konnte – und er konnte es inzwischen sehr schnell sagen – lagen sich Jack und Sereneti in den Armen, küssten sich. Mick konnte gar nicht anders als das Paar unverblümt anzustarren. Was war denn jetzt los? Hatte die Frau Jack nicht vor ein paar Minuten noch einen Arsch genannt? Irgendwann lösten sie sich auch wieder von einander und Jack hatte wieder dieses ‚ich hab überhaupt nichts falsch gemacht’ Lächeln drauf. Das schrie ja eigentlich danach eingeschlagen zu werden. „Ihr zwei habt euch also schon kennengelernt“, irrte sich Mick oder lag da eine Spur von Nervosität in Jacks Stimme? „Was für ein glücklicher Zufall. Habt ihr euch schon gut unterhalten?“ Mick wurde noch rechtzeitig von einer Straftat abgehalten, als ein Venezuener – einer der Sportler bei der Olympiade – sich zu ihnen gesellte, um mit dem berühmten Jack Mitschald zu reden. Nach wenigen Sekunden war Jack wieder in der Menge verschwunden. War ja kurz gewesen. Was für ein Glück für Jack. „Hmm, Sie sehen aus, als stünden Sie kurz davor ihn umzubringen.“ „Ach tu ich das.“ Ein Lächeln huschte über die Lippen Serenetis. „Mick, ja? Der Name kommt mir bekannt vor. Ach ja, Sie waren doch einer von Jacks früheren Klienten, nicht wahr?“ „Oh, ja. Einer seiner vielen Klienten. Ich frag mich, ob er denen auch ihre Arbeiten geklaut hat oder ab und zu mal tatsächlich seinen Job als Manager gemacht hat.“ Der letzte Satz hatte Mick nur unmutig in sich hinein gemurmelt, aber wohl nicht leise genug, denn die Frau neben ihm hatte es gehört. „Ihre Arbeiten geklaut? Wollen Sie damit sagen, er hat von ihnen etwas gestohlen, ein Werk von ihnen unter seinem Namen herausgegeben?“, fragte sie, hellhörig geworden, nach. Ihr Blick schien ihn zu durchbohren, dennoch schien sie nicht wirklich überrascht. Mick spürte seine Wangen heiß werden und plötzlich fing er an zu stottern, was er seit Ewigkeit – eigentlich noch nie – gemacht hatte. „I…ich ja, schon. E…er, also er hat… ja gestohlen! Arsch!“, setzte er noch hinten dran, um sich selbst etwas Ausdruck zu verleihen und weil sie sich beide da ja einig waren. „Wie wahr. Ich wusste, da war etwas faul. Er hat sich so verändert. Ich erkenne ihn kaum wieder. Ich weiß, diese Worte sind vollkommen abgedroschen, doch so ist es. Der frühere Jack, mein Jack, hätte so etwas nie getan. Doch dieser Jack. Ich glaube ja, er würde einem ehrlichen Mann wie Ihnen so hinterrücks Hintergehen. Diesem Jack traue ich alles zu. Der alte Jack hätte mich auch nie betrogen.“ Die Augen der Frau senkten sich, starrten auf den Fußboden. Ihre Stimme war immer leiser geworden, bis sie zuletzt erstarb. Jack hatte sie betrogen? Das erklärte natürlich das ‚Arsch’. „Hören Sie, ich…“ „Ich bitte Sie… dich. Lass uns bitte dieses alberne Siezen vergessen, ja? Ich bin Sereneti und du Mick.“ „Ok, ehm also… du… ich…“ Er stotterte ja schon wieder. Lange allerdings nicht, denn Sereneti unterbrach ihn erneut. „Ich will ihm eine Lektion erteilen.“ Sie sagte es schlicht. Sie sagte es einfach. Sie sagte es bestimmt. Alles, was Mick dazu herausbrachte war ein: „A…ha.“ Sereneti wand ihren Kopf zu ihm, sodass sie sich direkt in die Augen sahen. „Du etwa nicht? Willst du es ihm nicht heimzahlen, was er dir angetan hat. Du könntest hier gefeiert sein, wie ein Held. Du solltest auf dem Olymp sein. Doch er hat dir alles genommen. Hat er dir gesagt, dein Buch sei schlecht? Dich damit fertiggemacht, nur um es dann selbst zu veröffentlichen? Deine Arbeit, dein Schweiß und dein Blut?“ Durch ihre Worte war die alte Wut, die sich in den letzten Minuten gebändigt hatte, wieder und noch stärker entflammt. Ja verdammt noch mal, er wollte Rache! „Gut. Lass es uns gemeinsam machen. Zu zweit ist Rache gleich doppelt so gut“, hörte er erneut ihre Stimme Erst nun begriff er, dass er wohl laut ausgesprochen hatte, was ihm durch den Kopf gegangen war. Aber wie auch immer. Er war entschlossen Rache zu nehmen und wenn die betrogene Freundin ihm dabei half, umso besser. „Gut haben Sie… hast du schon einen Plan?“ Er war etwas verwirrt, als Sereneti auf seine Frage hin die Augen verdrehte. „Männer! Brauchen immer komplizierte Pläne. Lerne: manchmal ist das Einfachste auch das Effektivste. Aber, wenn du so willst, ja ich habe einen Plan.“ _________________________________________________________________________________ So das war's... und?? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)