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Die Liebe zum Auserwählten!

Zelos X Lloyd
von

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Das Versprechen!

Die Vögel zwitscherten munter vor sich hin und ein neuer Tag brach an. Die Sonne erhellte das kleine Zimmer, in welchen sich zwei junge Männer befanden. Eng umschlugen lagen sie in einem kleinen Bett, träumten noch ihre schönsten Träume, doch auch dies sollte bald ein Ende finden, als ein leises Klopfen an der Tür erklang. Mürrisch zuckte Zelos, zog die Bettdecke höher, da ihn dieses Klopfen doch sehr störte. „Sebastian, es ist noch Früh“ murmelte er, sollte sein Butler ihn später wecken. Jedoch hörte das Klopfen nicht auf, nein, es wurde mit jeder Minute, welche verstrich, lauter.
 

Langsam öffnete Zelos seine Augen, blinzelte einige Male, ehe ihm fast das Herz stehen blieb. „Lloyd?“. Verwundert sah er in dessen schlafendes Gesicht, erinnerte sich dann jedoch wieder. Ja, er war hier über Nacht geblieben und hatte sich mit seinen Freund noch etwas unterhalten. Genau, jetzt kam ihm alles wieder in den Sinn. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, ehe wieder dieses Klopfen erklang, dazu eine wütende Stimme, welche der Rothaarige sofort identifizieren konnte. „Lloyd, steh endlich auf“. Das Klopfen wurde weniger, dafür hörte Zelos leise Schritte, welche auf der Treppe erklang. Lloyd’s Stiefvater wollte scheinbar, das Lloyd endlich aufstand, aber dieser hatte nicht mal das Klopfen wahrgenommen. Ob Lloyd immer diese Weckrufe ignorierte?
 

„Hey Amigo, Zeit zum Aufstehen. Ich glaube, du musst zur Schule“. Ein leises Murren war die Antwort des Braunhaarigen, ehe er sich näher an die Wärmequelle schmiegte und ein zufriedenes Seufzen verlauten ließ. Scheinbar dachte er nicht mal im Traum daran, nun aufzustehen. „Komm schon, Lloyd. Du kriegst sonst Ärger von Raine“ versuchte es der Auserwählte erneut, doch auch das schien dem Braunhaarigen egal zu sein, zog die Bettdecke höher, damit er nichts mehr hören musste.
 

Zelos grinste, wanderte mit seinen Händen von Lloyd’s Rücken zu den Seiten, begann leicht darüber zu streicheln, um seinen Freund nun endlich wach zu bekommen. Anders ging es ja scheinbar nicht. „Lass das, bitte“ kam dem Auserwählten zu Ohren, was ihn nur dazu animierte, weiter zu machen. Dann, nach weiteren Minuten, zog Lloyd die Bettdecke etwas hinab, sah nun verschlafen in blaue Augen, welche belustigt in seine blickten. Kurz gähnte der Kleinere von beiden, ehe er sich langsam von Zelos löste und seine Arme streckte. Gott, er wollte noch liegen bleiben, war noch viel zu müde, um jetzt zur Schule zu gehen. Außerdem würde dann Zelos nach Hause gehen, oder? Nein, das wollte er nicht und deswegen legte er sich wieder hin, schmiegte sich an Zelos’s Brust, welcher verwundert zu Lloyd hinab sah.
 

„Was wird das, Amigo?“. Lloyd sagte nichts, schloss seine Augen wieder und konzentrierte sich auf seine Empfindungen, welche immer stärker wurden. Wie sehr er doch diese Nähe genoss, aber ewig konnte er seinen Auserwählten hier auch nicht festhalten. „Nur noch ein bisschen“ murmelte Lloyd müde, gähnte nochmals und legte seine Hand auf Zelos’s Brust. Kurz strich er über diese weiche Haut, fand Lloyd, dass sich diese Haut unter seinen Fingern gut anfühlte. Ob Zelos so etwas mochte? Immerhin hatte dieser ihn gestern auch gekrault. Konnte er es vielleicht riskieren, ein wenig von dem, was er gestern bekommen hatte, zurück zu geben?
 

„Lloyd, ich… Hör auf, davon kriege ich eine Gänsehaut“. Zelos schüttelte sich kurz, mochte er zwar schon solche Berührungen, aber nicht in diesen Moment. Wusste Lloyd eigentlich, was er da tat? Wieso ließ er dessen Hand über seine Brust gleiten, ganz so, als wolle er den Körper des Auserwählten erkunden? Zelos wusste es nicht genau, sah weiterhin zu Lloyd hinab, welcher seine Augen geschlossen hatte. Was der Kleine wohl gerade dachte? Wie gern hätte Zelos nun gewusst, was in dessen Kopf vorging. Sollte er vielleicht fragen? Es war ja nichts dabei, wenn er nach den Grund fragte. Umsonst wurde er sicherlich nicht von Lloyd belagert.
 

Gerade, als sich Zelos seinen Satz zu Recht gelegt hatte, hörte Lloyd auf. Sichtlich errötet stand er dann doch auf, denn ihm wurde nun endlich klar, was er da eigentlich tat. Nein, das durfte er nicht machen, denn Zelos wusste nicht, warum er das eigentlich tat. Und den Grund wollte und konnte er jetzt nicht nennen, ganz gleich, wie lange der Rothaarige auch fragen würde. Rasch schnappte er sich seine Kleidung und verließ das Zimmer, da er kurz ins Bad wollte. Hoffentlich wartete Zelos wenigstens auf ihn, aber so, wie er ihn kannte, würde dieser gleich einfach verschwunden sein.
 

Auch Zelos setzte sich nun endlich auf, streckte sich und sah sich im Zimmer um. Seine Gedanken umkreisten Lloyd’s Verhalten, verstand er einfach nicht, wieso dieser so plötzlich aufgestanden war. Dazu noch so errötet, als habe er etwas getan, was er nicht hätte tun sollen. „Vielleicht hat er sich vorgestellt, dass ich seine Liebe wäre? Ist er deswegen so urplötzlich aufgesprungen?“. Ja, das erschien dem Auserwählten logisch und demnach würde er auch seine Frage nicht stellen. Er schwang seine Beine aus dem Bett und suchte sich seine Kleidung zusammen, welche er sich anzog. Zu Hause konnte er dann Duschen gehen, denn Lloyd’s Stiefvater wusste ja nicht, dass er hier oben war.
 

Einige Minuten vergingen und Zelos überlegte, ob er schon mal gehen sollte. Zu Spät, denn die Tür öffnete sich und Lloyd kam fertig angezogen rein, schnappte sich seine Schultasche und sah aus dem Augenwinkel zu Zelos, welcher ein kleines Grinsen präsentierte. So kannte er Lloyd auch nicht, fand es schon irgendwie niedlich, wie sehr sich der Kleinere doch schämte. „Komm Amigo, ich bringe dich zur Schule, sonst verläufst du dich auf dem Weg noch“ stichelte er grinsend, was Lloyd dazu animierte, leise zu Knurren. Wie er diese Art doch von Zelos hasste, aber war es nicht gerade diese Art, in welcher er sich letzten Endes verliebt hatte? Es war verwirrend, denn Lloyd ließ sich mal von Zelos provozieren, mal konnte er einfach nichts dazu sagen. So seltsam und doch wusste der Braunhaarige, wie sehr er den Rothaarigen doch schätzte.
 

Nickend gab er zu verstehen, das Zelos mit durfte. Während Lloyd die Treppe nach unten nahm, kletterte der Auserwählte an den Ranken herunter, hoffte, das Dirk ihn nicht sah, da der Kleine dann sonst sicherlich Ärger bekäme. Nun, unangemeldete Gäste hatte sicherlich keiner gern. Gerade setzten seine Füße auf den Boden auf, als eine kindliche Stimme hinter ihm erklang. „Was machst du denn hier? Machst du neuerdings Hausbesuche?“. Erschrocken fuhr Zelos herum, nur um in die klaren Augen von Genis zu sehen. Scheinbar war er hier, um Lloyd abzuholen.
 

„Du Rotzlöffel, erschreck mich nie mehr so, kapiert? Und was geht es dich eigentlich an, bei wem ich Hausbesuche mache? Geh mit deinen Puppen spielen“. Genis verengte die Augen, hatte gerade Kontra geben wollen, als Lloyd aus dem Haus kam, verwundert beide musterte, dann ein leises Seufzen verlauten ließ. Okay, mit Genis hatte er zwar gerechnet, aber dieser würde sicherlich später noch fragen stellen. Gott, er müsse dann erklären, was passiert war und das wollte er eigentlich nicht. Nun gut, jetzt mussten sie erstmal eine kleine Wanderschaft nach Iselia machen.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her, sahen sich um, ob Feinde in der Nähe waren, um diesen vorzeitig aus dem Weg zu gehen. Genis beobachtete seinen besten Freund, stellte auch schon Thesen auf, warum Zelos hier war. War er erst seit heute Morgen hier, oder hatte er wohlmöglich bei Lloyd übernachtet? Nein, Zelos’s Haare sahen so umgekämmt aus, hatte dieser sie sicherlich nur kurz hergerichtet. Ja, Genis war sich eigentlich schon sicher, das der Rothaarige nicht zu Hause geschlafen haben musste. Hieß dies denn, dass Lloyd seine Gefühle offenbart hatte? Nein, so wie Lloyd zu Boden schaute, schien immer noch alles beim alten zu sein.
 

„Wie lange müsst ihr beiden denn noch zur Schule?“ wollte Zelos wissen, hatte er seinen Schulabschluss mit dem 16ten Lebensjahr gehabt. Lloyd war jedoch bereits 17 Jahre alt, ging aber immer noch zur Schule. Okay, Zelos wusste, das Lloyd nicht gern zur Schule ging, auch nicht lernte, um irgendwie weiter zu kommen. Nur das nötigste behielt er im Kopf, aber meistens war dies eigentlich das unwichtigste. „Ich bin bald fertig, weil ich durch meine Intelligenz einige Klassen übersprungen habe. Lloyd wiederholt momentan die letzte Klasse, aber so wie es aussieht, wird er dieses Jahr auch fertig werden. Ich meine, seine Noten stehen im Moment sehr gut“ erklärte Genis, lächelte nach seinem letzten Satz, da er sich schon etwas freute. Lloyd sagte dazu nichts, hatte auch nicht das Verlangen danach, sich heute Morgen zu unterhalten.
 

Zelos sah verwundert von Genis zu Lloyd, schien der Braunhaarige endlich vernünftig zu werden. „Deine Noten sind besser geworden? Ist doch gut, dann wird aus dir wenigstens mal was“. Der Braunhaarige verkniff sich einen Kommentar dazu, ging etwas schneller, da er diese Sticheleien nun nicht mehr hören wollte. Wieso konnte Zelos nicht einfach seine Klappe halten? Diese Worte, sie taten ihm Weh, denn er glaubte schon fast, das sich Zelos mal wieder höher stellen musste. Lloyd hatte doch auch schon viel für die Welt getan, hatte dabei geholfen, die beiden Welten wieder zu vereinen. Zählte das alles nicht?
 

Genis und Zelos sahen dem Braunhaarigen nach. Der eine wusste, was in den anderen vorging, während der Auserwählte sich am Kopf kratzte. Seltsam, sonst ging Lloyd doch immer auf seine Sticheleien ein, aber heute Morgen wohl nicht. Irrte er sich, oder wirkte Lloyd wieder total traurig? Verletzte er ihn wohlmöglich mit seinen Sticheleien? Wieso sagte es dann der Braunhaarige nicht, sondern fraß es in sich hinein? „Zelos, du solltest dir demnächst überlegen, was du genau zu Lloyd sagst. Deine Worte sind verletzend, falls du das nicht bemerkt haben solltest“ erklärte Genis leise, während sie dem Tor, welches zu Iselia führte, näher kamen.
 

Der Auserwählte sah zu Genis hinab, schien dieser wirklich wütend zu sein, da auch dieser nun schneller ging. Wieso? Sonst stichelten sie sich doch immer gegenseitig, was war also nun anders, dass sich Lloyd dadurch verletzt fühlte? Lag es an der Tatsache, dass er verliebt war? Aber das hatte doch nichts mit Zelos zutun, oder? „Lloyd, warte mal. Hey Amigo, bleib doch mal stehen“. Nein, das wollte der Rothaarige nun nicht so stehen lassen, wusste er doch nicht, das Lloyd so empfindlich geworden war.
 

Das kurze Stück zur Schule war Zelos gerannt, bekam gerade noch den Schal des Braunhaarigen zu fassen, zog ihn daran bestimmend zurück. „Wieso sagst du mir nicht, dass dich meine Worte verletzen? Wir ärgern uns doch sonst immer gegenseitig, aber jetzt? Du und ich…“. „Schon gut, Zelos. Wir sind Freunde, oder?“. Lloyd legte ein Lächeln auf, zwang sich regelrecht dazu, damit Zelos ihn für heute in Ruhe ließ. Der Rothaarige sah forschend in dessen Augen, sah auch, das Lloyd’s Lächeln falsch war. Scheinbar wollte der Braunhaarige wirklich nur noch seine Ruhe haben und diese würde Zelos ihm geben.
 

„Ja, sind wir… Warte…“. Zelos zog Lloyd zurück, hatte dieser gehen wollen, aber der Rothaarige hatte noch etwas zu sagen. Etwas sehr wichtiges. „Am Samstag, also Übermorgen, steigt bei uns ein Bankett. Hast du nicht Lust zu kommen? Raine und die anderen kriegen auch eine Einladung, da das Bankett vom König organisiert wird“. Fragend blickte er seinen Kumpel an, konnte diesem genau ansehen, wie sehr er doch darüber nachdachte. Schon einige Male waren sie zusammen auf einen Bankett, hatten sich amüsiert und alles war in Ordnung gewesen.
 

„Mal sehen, Zelos. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht“. Die Schulglocke erklang und vorsichtig sah Lloyd auf, wollte er nun endlich reingehen. Genis besah sich alles vom Fenster aus, sah auch, wie sehr sein Freund doch darunter litt. Nun war er sich wirklich sicher, dass Lloyd es Zelos noch nicht gesagt haben musste, denn sonst wären sie doch ganz anders miteinander umgegangen. „Okay Amigo, dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lernen“ grinste der Rothaarige, streckte seine Hand aus und wartete auf einen Handschlag. Lloyd ergriff dessen Hand, seufzte aus, da er seinem Auserwählten wirklich nicht lange böse sein konnte. Dieser war nun mal so, wusste auch nichts von Lloyd’s Gefühlen und konnte demnach keine Rücksicht auf ihn nehmen.
 

Zelos zog seine Hand zurück, lächelte nochmals, ehe er sich umwandte. Jetzt würde er nach Hause gehen, denn er hatte dem Kleinen alles gesagt. Der Rest stand auf dem Zettel, welcher nun neugierig von zwei braunen Augen gemustert wurde. Ein Zettel von Zelos? Hatte er ihm deswegen die Hand geben wollen, um es unauffällig zu machen? Lloyd lehnte sich an den Türrahmen, würde gleich reingehen, wenn er die Zeilen kannte. Vorher würde er sich nicht mehr konzentrieren können, da seine Neugier einfach zu groß war.
 

„Amigo,

wenn du dem Kerl deine Liebe gestehst und er dich abweist, dann werde ich für dich da sein. Das ist ein Versprechen von mir, als scheue nicht davor, einfach vorbei zu kommen, wenn du dich schlecht fühlst.
 

Der große Zelos“.
 

Lloyd ließ seine Hand sinken, sah zum blauen Himmel auf und rutschte am Türrahmen hinab. Sofort schlang er seine Arme um die Knie, bildeten sich bereits die ersten Tränen in seinen Augen, die er jedoch versuchte, zu unterdrücken. Er wusste jetzt schon, das Zelos dieses Versprechen nicht halten konnte, denn es handelte sich doch gerade um diesen. Verdammt, wie gerne Lloyd nun nach Hause wollte, aber selbst das durfte er nicht. Raine wäre Sauer auf ihn und er hatte sich vorgenommen, bald endlich die Schule zu beenden. Eigentlich war Zelos auch ein Grund, warum er das tat. Dieser war schlau und spornte Lloyd somit an, auch ein wenig mehr für sich selbst zu tun.
 

„Lloyd, was ist passiert?“. Genis kniete sich zu seinen besten Freund hinab, sah, das dieser mit seinen Nerven am Ende war. Ein Zettel wurde ihm gereicht und somit las sich der kleine Junge die Zeilen durch, ließ danach ebenfalls seine Hand sinken, da er nicht glauben konnte, was er da las. „Er weiß es also nicht? Wieso sagst du es ihm denn nicht? Ich finde, er hat ein Recht auf die Wahrheit, oder?“. Lloyd nickte seicht, aber dennoch konnte er es jetzt nicht mehr. Es ging nicht mehr, nicht nachdem, was er da gelesen hatte. Zelos würde nicht mehr für ihn da sein wollen.
 

Der weißhaarige Junge seufzte, zog seinen besten Freund zu sich und schloss diesen in seine Arme. Egal, was seine Schwester nun dazu sagen würde, Genis musste Lloyd erstmal wieder aufbauen. Zwar wusste er nicht wie, aber es musste etwas geben, was er für seinen Freund tun konnte. So hatte er ihn noch nie gesehen, so fertig mit allem. Ob Colette vielleicht etwas wüsste? Oftmals war Lloyd doch für sie da gewesen und sicherlich würde die Blonde das nun auch für Lloyd tun, ihm Mut zusprechen, damit der Braunhaarige nicht mehr leiden musste.
 

„Was hat Zelos gesagt? Ein Bankett übermorgen? Mh… Vielleicht sollte ich dann mit ihm sprechen, auch wenn ich dann ein Verräter bin. Lloyd traut sich nicht, vermutlich wegen diesen Zeilen“. Während Genis weiter nachdachte, beruhigte sich auch endlich Lloyd, löste sich von Genis und stand dann wortlos auf. Es hatte schon das zweite Mal geklingelt und das hieß, das die Stunde bei Raine schon längst begonnen hatte. Was sollte er zu seiner Entschuldigung vorbringen? Am besten, das er einfach verschlafen hatte, oder so.
 

So gingen die beiden in das Schulgebäude, würde dieser Tag sicherlich länger werden, als Lloyd es eigentlich wollte. Sein Bewusstsein war auch nur teilweise hier, dachte er die ganze Zeit nach, wie es wohl in Zukunft mit ihm weitergehen solle. Colette hatte auch endlich bemerkt, wie schlecht ihr bester Freund doch aussah. Und Genis? Dieser saß einfach stumm auf seinen Platz, dachte ebenfalls nach, wie er seinem Freund helfen könnte. Nun, eines stand schon mal fest, er musste mit Zelos reden, auch wenn das hieß, er müsse das Versprechen gegenüber Lloyd brechen. Es gab keinen anderen Weg und er hoffte, das Zelos es einigermaßen gelassen aufnehmen würde.
 

Der Rothaarige stand noch immer hinter einem Haus, sah verwundert zur Tür, welches zum Schulgebäude gehörte. So seltsam, denn nachdem Lloyd seinen Zettel gelesen hatte, war er einfach in die Knie gegangen, hatte noch trauriger gewirkt, als zuvor. „Ich hab gedacht, er fängt wieder an zu flennen. Zum Glück war der Rotzlöffel da und hat ihn getröstet. Was hat Lloyd denn auf einmal? Er reagiert auf alles empfindlich, dabei hätte er sich doch freuen müssen“. Irgendwo regte sich Zelos ja schon auf, aber er konnte nun auch nicht seine Wut an seinem Kumpel auslassen, welcher doch so niedergeschlagen wirkte. Lag dies alles an der Verliebtheit des Braunhaarigen? Hatte er ihm unbewusst eine Wunde zugefügt? Das hatte Zelos keinesfalls gewollt, aber Lloyd sprach auch nicht wirklich mit ihm und so konnte der Rothaarige auch nicht helfen. Jedenfalls nicht wirklich.
 

Ein Seufzen verließ seine Kehle, ehe er auf seinen Rheard stieg. Verdammt, er hatte so das Gefühl, das sich in Zukunft so einiges ändern würde. Wie Recht er dabei doch hatte, das wusste er jetzt noch nicht, aber spätestens auf dem Bankett würde es eine Überraschung geben.
 

Rasch erhob sich sein Rheard, wollte Zelos auch endlich nach Hause, eine Dusche nehmen und sich vielleicht ein bisschen entspannen. Durch diese ungewohnte Schlafposition hatte er Muskelkater bekommen, hatte Lloyd auch die ganze Nacht auf seinen Arm, oder seiner Brust geschlafen. Außerdem war es seines Erachtens viel zu eng in diesem Bett gewesen. Okay, gestört hatte es nicht, aber in der Nacht hatte er sich an der Wand den Kopf gestoßen, nur weil er sich hatte umdrehen wollen. Eines stand für Zelos schon mal fest. Würde Lloyd mal wieder nicht alleine sein wollen, dann würde der Rothaarige ihn mit zu sich nehmen. Erstens hatte er mehrere Gästezimmer und zweitens waren seine Betten um einiges größer.
 

Bei der Villa angekommen, stieß er die Türe auf, begrüßte kurz seinen Butler, welcher sich verneigte. Dann wandte er sich der Treppe zu, seufzte erleichtert, als er endlich seine Klamotten fallen ließ. Endlich, er konnte Duschen und musste nicht mehr müffeln. Jeden Morgen ging er Duschen, auch wenn nun einige sagen würden, wie Eitel sie das doch fanden. Zelos musste so etwas machen, achtete er auch sehr auf sein äußeres. Zwar kannte er die Meinung seiner Freunde, das Aussehen doch nicht alles war, aber Zelos konnte diese Eigenschaft einfach nicht ablegen. Musste er auch nicht, denn was sprach dagegen, jeden Morgen eine Dusche zu nehmen?
 

Und trotzdem, auch wenn er nun unter den schönen warmen Wasserstrahl stand und sich seine Muskeln langsam entspannten. Sein Kopf war voll, immer noch mit den Gedanken an seinen Kumpel, welchen er heute Morgen wieder so traurig hatte sehen müssen. „Was ist denn nur mit dir, Amigo? Liegt es denn wirklich an mir? Reagierst du so empfindlich auf meine Sprüche?“. Ein langes Seufzen erklang, ehe sich Zelos an die Fliesen lehnte. Seine Augen schloss er für einige Minuten und ihm kamen einige Sätze in den Sinn, welche er zum Braunhaarigen gesagt hatte.
 

„So lange ich nicht der Glückliche bin, ist doch alles in Ordnung“. Ja, das hatte er zu Lloyd gesagt und kurz darauf war dieser einfach abgehauen. „Was ist denn, wenn ich der Glückliche bin? Nein, Lloyd hat sich ganz bestimmt nicht in mich verliebt. Er wäre dumm, da er doch weiß, das ich mit der Liebe nichts am Hut habe“. Es war auch nur eine Spinnerei von Zelos, aber er wusste doch nicht, dass diese Spinnerei auch wahr sein könnte. Grinsend wischte er sich durchs Gesicht, ehe ihm ein Satz in dem Sinn kam, welchen der Kleinere gesagt hatte.
 

„Warst du schon mal verliebt?“. Wenn Lloyd nicht diesen Satz ausgesprochen hätte, könnte er seine Spinnereien als Spinnereien abharken, aber wieso dachte er nun so? „Er hat mich Dinge gefragt, die er sonst nie fragt, aber bestimmt nicht, weil er in mich verschossen ist. Nein, bestimmt hat er sich in einen Kerl aus seinem Dorf verliebt…“. Zelos überlegte, doch sprach einiges dagegen. Nein, eher machten diese Fragen nun Sinn. Die ganzen Fragen, welche Lloyd gestellt hatte, diese plötzliche Anhänglichkeit, die er zuvor noch als völlig normal abgestempelt hatte. Verdammt, was sollte er denn jetzt machen, wenn er mit dieser Vermutung richtig lag?
 

„Ich warte einfach ab. Am Samstag kommen alle zum Bankett und dann sehe ich weiter. Lloyd wird sicherlich auch kommen“. Nun, so sicher war sich Zelos zwar noch nicht, aber er würde bis zum Samstag warten. Vorher wollte er Lloyd nicht mehr begegnen, schien der Braunhaarige auch seine Ruhe haben zu wollen. Hoffentlich lag Zelos daneben, denn er wüsste nicht, wie er dazu reagieren sollte. Er hatte nichts gegen so etwas, aber er konnte nicht von sich behaupten, mehr für Lloyd zu empfinden. Außerdem wollte der Rothaarige auch nichts mehr mit solchen Gefühlen zutun haben. Verdammt, diese ganze Sache machte ihn fertig und wenn diese Vermutung stimmte, dann hatte er eine ungefähre Ahnung, was Lloyd durchmachte.
 

Zelos drehte den Wasserhahn aus, wollte nun auch nicht mehr darüber nachdenken, waren es doch alles nur Vermutungen. Er würde sich nun einen schönen Tag machen, sich neue Klamotten kaufen, da er dies mal dringend nötig hatte. Außerdem konnte er somit erfahren, was in Meltokio neues gab. Genau, einfach diese Gedanken verdrängen und ein wenig Spaß haben. Nur, ob das so leicht werden würde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Hachiko
2009-10-28T18:32:57+00:00 28.10.2009 19:32
langsam wird's ja, langsam wird's °xDDD
*lach* echt lustig wie's Zelos langsam dämmert..
aber lloyd tut mir immernoch leid.. ;____;
Von:  Sora-yaoi
2009-01-30T18:28:45+00:00 30.01.2009 19:28
Ach herr je~

Zum Schluss hab ich nur mal so laut gedacht! "Ja Zelos du bist auf dem richtigen Weg!" Klar das er das nicht hört und dann auch noch das sich Zelos soviele Gedanken darum macht! Das ist wirklich total die spannung! Und du schreibst immernoch so toll!

und Vergiss nicht die Peitsche ne? *Peitsche zück* ò.ó

So Long..

SOra~
Von:  Luke
2009-01-30T17:51:38+00:00 30.01.2009 18:51
eine zelloyd FF
*____________*
*gerade entdeckt hat*
auch noch eine tolle~
(gibt ja nicht sooo viele ^^')
*sich freu*

hm....darf ich zelos mal haun?
wie kann man nur...so blind sein? XD'
aber ich finde, du beschreibst das alles ganz toll~
*zelos in ech bestimmt auch genauso reagieren würde*
bin mal gespannt, wie es weiter geht~

lg -Lloyd-


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