Auf den ersten Blick von Niemue (Songbox) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Auf den ersten Blick Kapitel 5 Rick hatte keinen Absturz. Aber es fehlte bestimmt auch nicht mehr viel, bis er richtig besoffen war. Er lallte nicht. Er schwankte nicht. Allerdings schien sich sein Schamgefühl vollkommen ins Nirwana verabschiedet zu haben. Rick saß nämlich auf dem Schreibtischstuhl. So weit nach hinten gelehnt, wie es die Lehne erlaubte. Vor Jerry, der auf der Bettkante saß. Die zierlichen, nackten Füße mit den zarten, hübschen Zehen links und rechts von Jerrys Knien auf der Bettdecke. Die langen, schlanken Beine gespreizt. Genau vor ihm. Wie eine Einladung. Wie eine Provokation. Wie eine Verführung. Jerry hatte gar nicht richtig mitbekommen, wann Rick seine Füße auf das Bett gestellt hatte. Es war ihm nach einiger Zeit jedoch auch vollkommen egal gewesen. Denn diese Position…Sie ermöglichte ihm den perfekten Blick auf Ricks Schritt und Ricks süßen, sinnlich gerundeten Hintern, vor allem auf Stücke seiner sündig roten Pants, da Jerry entdeckt hatte, dass Ricks Jeans mehrere Löcher aufwies. Er versuchte schon seit einer knappen halben Stunde, sich von Ricks provozierender Stellung abzulenken. Jedoch schaffte er das nicht so ganz. Er konnte immer noch nicht den Blick von dem hervor blitzenden Rot wenden. Dabei hatten sie schon fast jedes Thema angesprochen, das Rick betraf. Rick ging auf ein Gymnasium, in die 12. Klasse. Liebte Deutsch und Französisch, hasste Mathe und Physik. Hatte nur wenige, dafür aber richtig gute Freunde. Konnte den Rest seiner Stufe auf den Tod nicht ausstehen. Wollte Germanistik studieren oder Dolmetscher, weil er seiner Meinung nach richtig gut in Sprachen war. Und er liebte Bücher. Mehr als ein Drittel der Bücher in seinen Regalen hatte er schon gelesen. „Ich habe sogar schon mal versucht, ein eigenes zu schreiben.“ „Echt?!“ „Mmh. Ist aber mehr oder weniger in die Hose gegangen. Ich war 11 oder so. Eine Kurzgeschichte über einen Jungen, der seine Katze sucht. Ich hab’s meiner Ma gezeigt, die hatte da aber gerade keine Zeit, es zu lesen, warf nur einen kurzen Blick darauf und sagte: *Schön gemacht, Spatz.* Na ja…“ Jerry erstarrte und sah mit Entsetzen mit an, wie Rick sich mit den Füßen an das Bett und somit an ihn heranzog und wie sich seine Beine noch mehr an den Körper heranzogen, sich noch mehr und noch sündiger spreizten. Das erinnerte ihn gerade sehr an eine Sexstellung… Verdammte Scheiße! Seine Hose wurde eng! „Ich bin dann so schnell ich konnte aus dem Wohnzimmer nach oben in mein Zimmer gestürmt. Hab einen regelrechten Heulkrampf gekriegt –schließlich hatte ich zwei Stunden an der Geschichte gesessen!- und hab das Blatt in eine Schublade verbannt. Bis vor zwei Jahren, wo ich mein Zimmer renoviert und mir einen neuen Schreibtisch zugelegt habe, hatte ich es nie wieder angerührt. Aus der Traum vom jüngsten Schriftsteller der Welt! Ist dein Bier schon alle? Soll ich dir ein neues besorgen?“ Jerry, von dem so abrupten Gedankensprung ein wenig irritiert, schüttelte den Kopf, als der andere Anstalten machte, die Füße vom Bett zu lösen, um aufzustehen. Er hatte zwar Lust, noch ein Bier zu trinken, aber wenn er dafür dieses erotischen Anblicks beraubt wurde, ließ er es lieber bleiben! Obwohl es für eine Selbstbeherrschung vielleicht besser wäre, wenn Rick nicht so sitzen blieb… „Äh…Nein! Nein. Ich will nichts mehr. Danke. Erzähl mir doch mal, wie das jetzt war, mit deinem Outing. Weiß Timo es schon?“ „Hmm…Ich hatte es schon seit einem Jahr geahnt. Die paar Freundinnen, die ich hatte, waren alle irgendwie nur der Kumpeltyp. Ich fand sie auch nie wirklich sexy. Obwohl ich wirklich beliebt bin bei den Mädels und mir auch immer die besten aussuchen konnte…Du weißt schon, das hübscheste Mädchen der Stufe oder einmal sogar eine, die zwei Klassen über mir war.“ Rick nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche und schraubte sie dann zu. Vorsichtig beugte er sich vor und stellte sie auf den Nachttisch, wobei der Drehstuhl leicht schwankte. In diesem Moment merkte man, dass Rick getrunken hatte. „Meine letzte Freundin, Katrin, hatte ich vor einem Monat. Sie wollte mit mir…also…du weißt schon. Sie war längst keine Jungfrau mehr und wollte das bei mir wohl auch ändern. Ich wollte aber nicht. Nachdem ich ihr das das 3. Mal innerhalb von 3 Monaten gesagt hatte, ist sie total ausgeflippt, hat mich als Schwuchtel beschimpft und mich seit dem nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt. Na ja…Ich geb zu, ich fand, es war nicht wirklich schade drum. Sie ging mir auf den Sack und ihre Brüste waren auch noch nicht mal wirklich…äh…hmm…Vor ungefähr 2 Wochen jedenfalls hat es dann *Klick!* gemacht in meinem Kopf. Ich hab also endlich kapiert, dass ich vielleicht wirklich nicht auf Frauen stehe.“ Jerry legte interessiert den Kopf schief. Es war schön, dem Kleineren zuzuhören. Er hatte eine schöne Stimme, sprach sehr ruhig und trotzdem auf eine spannende Art und Weise. „Was war denn der Auslöser? Also, warum hast du’s kapiert?“ Rick senkte den Blick und grinste. Abermals wurde er rot, dabei hatte Jerry gedacht, der Andere wäre schon längst zu betrunken dafür. „Hmm…Der Auslöser…Das war wohl ein gut aussehender, sportlicher Kerl, der mir über den Weg gelaufen ist. Er war für mich so attraktiv und sexy, dass ich die Augen fast nicht von ihm nehmen konnte. Na ja…Da hab ich’s halt gecheckt! Für ein Mädchen hatte ich mich noch nie so interessiert…Und darum habe ich’s mir nun mal eingestanden. Timo war der erste, der es erfahren hat. Er hat es einfach hingenommen. Er hat mir dann auch von dir erzählt. Äh…weil du ja auch schwul bist und so. Und vor etwa einer Woche hab ich’s dann zusammen mit Timo meinen Eltern gebeichtet.“ „Haben sie’s gut aufgenommen?“ Den Kopf in den Nacken legend grinste Rick vor sich hin. Der Alkohol schien langsam zu wirken, er hing nämlich mittlerweile eher in seinem Stuhl, als dass er saß. Für einen Moment schien Rick zu überlegen, dann nickte er. „Schon. Mein Pa hat erst einmal gar nichts gesagt, saß stumm da wie ein ausgestopftes Tier. Ma war total geschockt, brabbelte irgendetwas davon, dass ich aber doch nie mit Puppen oder Barbie gespielt hätte, sondern mit Timos Legosteinen. Ich hätte mich doch immer wie ein *richtiger Junge* verhalten. Das lustige war…in dem Moment musste ich an Pinocchio denken, der ja immer ein *richtiger Junge* sein wollte. Sinnlos oder?! In so einer Situation…“ Rick gab ein leises, helles Giggeln von sich und Jerry konnte sich auch ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Oh ja. Der Alkohol wirkte langsam. „Naaa…Als Mama dann zu hysterisch wurde und sich Vorwürfe machte, was sie in der Erziehung falsch gemacht haben könnte, ich würde ja jetzt ein viiiiel schwereres Leben haben, als andere Jungs, ist mein Pa dann regelrecht ausgerastet und hat Ma angeschrien, was sie sich denn so aufregen würde. Ich wäre ja immer noch ihr Junge und das wäre nur dummes Geschwätz, dass es Schwule schwerer haben, als Heteros –wir würden ja in einer toleranten Gesellschaft leben, die nicht aus der Steinzeit kommt!- und dass er mich unterstützen würde, auch wenn Ma sich gegen mich stellen sollte. Hmm…Und dann fing Ma schrecklich an zu heulen und umarmte mich, als wäre ich ein Rettungsring. Ich hab dann auch geflennt und Timo lachte uns aus. Er fand das alles total lustig…Und ich glaube, er hat das mit mir auch viel früher gewusst als ich. Irgendwie hat er ein Gespür für so etwas.“ Rick ließ seinen Kopf wieder nach vorne fallen und grinste Jerry regelrecht kess an. „Tja. Das war’s. Ziemlich dramatisch das Ganze.“ Jerry grinste zurück und nickte. Er lehnte sich nach hinten und stützte sich auf die Ellbogen. Langsam wurde er müde und es wurde anstrengend die ganze Zeit ohne Lehne zu sitzen. Er legte den Kopf schief und schmunzelte. „Ist ja noch ziemlich frisch das Ganze. Also hattest du noch keinen Freund?“ Rick schüttelte den Kopf, stieß sich leicht mit den Füßen ab und zog sich dann wieder zurück ans Bett. Jerry schloss die Augen und versuchte das heiße Kribbeln zu unterdrücken, das sich in ihm auszubreiten begann, allein von diesen provozierenden Bewegungen. „Wie ist das denn?“ „Was?“ „Na ja. Mit einem Freund. Und Sex.“ Jerry schluckte hart. Zögerlich öffnete er seine Augen wieder und sah den Kleineren an, der ihn keck und mit regelrecht gefletschten Zähnen an griente. Dann schob er sich wieder von ihm zurück, indem er die Beine durchdrückte. Was für ein Lausebengel…Jerry seufzte auf und legte den Kopf in den Nacken, starrte an die weiß gestrichene Decke. „Mit einem Freund ist es schön. Alles ist vertraut und du kennst den Anderen nach einer gewissen Zeit total gut. Wie beste Freunde, nur mehr. Und Sex…Sex ist geil. Klar. Sonst würde es keiner machen. Du weißt doch, wie Männer es miteinander tun oder?“ „Theoretisch weiß ich es. Ich lese schließlich viel. Auch im Internet.“ Jerrys Kopf schreckte hoch, als ein Gewicht die Matratze neben seinem rechten Knie herunterdrückte, kurz darauf neben seinem linken Knie. Erschrocken und mit geweiteten Augen saß er regungslos da und konnte nur beobachten, wie Rick geradezu katzenhaft und mit einem unglaublich lauernden, Jerry eine Gänsehaut bescherenden Blick zu ihm aufs Bett kletterte, seine Knie dabei links und rechts von Jerrys Beinen. Fast auf seinem Schoß. Zierliche Arme legten sich auf seine Schultern und Ricks Gesicht näherte sich ihm. „Theoretisch weiß ich es…Aber ich würde gerne auch die praktische Seite kennen lernen…Kannst du sie mir beibringen, Jerry?“ „Äh…“ Jerry räusperte sich hektisch. Seine Stimme war nur noch ein Krächzen. Was sollte er denn jetzt tun?! Rick machte ihn gerade an! Und wie er das tat! Aber…Das war doch Timos kleiner Bruder! Was, wenn er Ärger bekam?! Der Kleine war doch so viel jünger als er! Fuck! Jerry wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht, wie er sich entscheiden sollte. Aber das brauchte er auch nicht. Denn Rick nahm ihm die Entscheidung ab. Mit einem verführerischen Schmunzeln ließ er sich auf Jerrys Schoß sinken, schlang die Arme besitzergreifend um seinen Nacken und schmiegte sich heiß an ihn. Heißer Atem schlug gegen eines von Jerrys empfindlichen Ohren und weiche Lippen legten sich kurz auf die leicht gebräunte Haut darunter. „Hmm…Jerry, bitte…“ Diese heisere Stimme… Ein heftiges Schaudern lief durch Jerrys Körper. Sein Kopf klinkte aus. Ohne weiter nachzudenken, schlang er die Arme um den schmalen Körper auf seinem Schoß und hauchte einen Kuss auf die zarte Haut am Hals des Kleineren. Gott…Was für eine Erleichterung es war, sich endlich nicht mehr zurückhalten zu müssen! „Pass auf, du verbrennst dich.“ Rick kicherte und drückte ihm süße Küsse auf die Wange, wanderte mit ihnen bis zu seinem Mund. „Ich bin das Spiel mit dem Feuer gewohnt.“ Das war ein hohler Spruch. Aber Jerry glaubte es ihm auch. Wenn der Kleine wirklich so beliebt bei den Mädchen war… Gierig fuhr Ricks ungestüme Zungenspitze über Jerrys Mund, schlüpfte forsch und verspielt durch eine Spalte zwischen seinen Lippen. Jerry seufzte genüsslich auf und hieß die flinke und sehr ungeduldige Zunge in seinem Reich willkommen, bemüht die hektische Attacke in einen ruhigeren und zärtlicheren Kuss zu verwandeln. Ricks Finger durchwühlten sein feuchtes, lockiges Haar, krallten sich spielerisch hinein, um dann weiter hindurch zu fahren. Jerrys Hände glitten von ihrer recht keuchen Position auf Ricks Rücken hinunter zu seinem knackigen Po. Es war ein Genuss diese süßen Hügel mit den Fingerspitzen nachzufühlen. „Ah…“ Rick stöhnte leise und zaghaft an seine Lippen. Jerry schauderte und griff fester zu, kostete das Gefühl des festen, reizvollen Körpers, der sich an ihn presste, vollkommen aus, während sich ein drückendes, fast schmerzhaftes Gefühl in seinem Unterleib ausbreitete. Diese verfickte Hose! Rick biss ihm neckisch in die Unterlippe und schob eine Hand in Jerrys Nacken, auf seinen Ricken, unter das Shirt. Jerry genoss die weiche Haut auf seiner und knabberte nun selbst ein wenig an diesen weichen, voluminösen Lippen des Kleineren. Doch nicht lange, denn Rick lehnte sich zurück, blitzte ihn aus lustvollen Augen an und drückte sich fest gegen Jerrys Schoß. „Nnh!...Ah…Rick…Nicht zu fest…“ „Die Hose ist etwas eng, was?“ Jerry keuchte leise und vergrub seine Nase in Ricks Halsbeuge, sog seinen angenehmen, frischen Duft ein. Mmmh…leckerer Duft… „Ja. Viel zu eng. Ich hasse diese Scheißdinger.“ Rick kicherte und kurz darauf machten sich feingliedrige Finger, an seinem Gürtel zu schaffen. Jerry erschreckte erst ein wenig, war dann aber erleichtert, als auch der Hosenknopf und der Reißverschluss geöffnet wurden und seufzte auf. Das war schon viel besser. Er fuhr jetzt selbst mit den Fingern Ricks Hosenbund nach, kam mit ihnen nach vorne und strich zuerst vorsichtig und sanft über Ricks Bauch, schlüpfte unter sein Top. Die Haut an seinem Bauch war wahnsinnig weich und warm. Seidig. „Hmm…Ich mag deine Haut.“ Rick lachte und strich ihm wild durch die braunen Locken. Jerry konnte nicht anders, als ihm entrückt lächelnd ins strahlende Gesicht zu sehen. Solche Komplimente sollte er öfter machen, sie schienen Rick wirklich zu gefallen. „Ich mag alles an dir. Du bist so sexy.“ Ricks frivole Lippen legten sich wieder fest auf seine und verwickelten ihn in einen leidenschaftlichen und sehr feuchten Kuss. Jerry konnte gar nichts antworten. Aber er hätte vielleicht auch keine Antwort darauf gefunden. „Mmmh, Jerry…meine Hose…mach sie auf…“ Rick zwickte ihn mit den Zähnen wieder in die Unterlippe, Jerry zuckte vor Schmerz leicht zusammen und fühlte die Lust durch seinen Körper rollen. Dieser kleine…Er wusste einfach instinktiv, was ihn geil machte! Er konnte sich ja gar nicht gegen ihn wehren! Also widersprach er nicht und ließ seine Finger nach Ricks Hosenknopf tasten. Ah! Da hatte er ihn ja! Jetzt nur noch eine kleine Bewegung und schon…! Es klopfte lautstark an der Tür. Rick und Jerry zuckten zusammen und starrten sich aus weit aufgerissenen Augen an. „Nein! Moment! Moment!“ Jerry konnte gar nicht so schnell gucken, wie Rick von seinem Schoß gesprungen war. „Scheiße! Mach die Hose zu!“ Oh! Jerry griff hastig nach dem Reißverschluss, hatte Probleme ihn hochzuziehen, ohne sich etwas Bestimmtes einzuklemmen. Es dauerte einen Moment, dann hatte er alles anständig verpackt. Rick war in der Zwischenzeit zur Tür gesprungen, hatte dabei sein Top wieder vernünftig zu recht gezupft. Heftig Atmend stand er an der Tür, warf ihm einen vollkommen fassungslosen Blick zu und zuckte die Schultern. Dann machte er die Türe auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)