Forgive me, I'm a Vampire von abgemeldet (Was wenn die Liebe bis in die Ewigkeit reicht) ================================================================================ Kapitel 15: Blank Pages?! ------------------------- Nach langer Zeit nun hier das nächste Kapitel. Sorry, für die lange Wartezeit, hatte kleinere Problemchen, Gomen ne! ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Sie stockte. Was sollte denn das nun? Fragend musterte sie die leere Seite, die sich ihr nun eröffnete. Prüfend blätterte sie ein paar Seiten weiter. Auch auf ihnen war kein einziger Buchstabe mehr zu lesen. War die Geschichte etwa nun schon zu Ende? Offenes Ende, oder wie? Schade... Sie hätte zu gerne gewusst, wie es mit den beiden nun weiter ging und ob das alles noch ein gutes Ende für die Jungen genommen hätte. Eines musste sie zugeben. Dieser Edward hatte vielleicht eine blühende Fantasie. Dass er es einfach so schaffte sich und seinen Freund in eine solche Fantasiewelt zu schreiben und dies auch noch so realistisch rüber zu bringen, war eine Gabe. Ihr war jetzt klar, wie der Blonde und Alphonse zueinander standen und sie fand es irgendwie niedlich. Sie hatte zwar noch nie viel Verständnis für Homosexuelle übrig gehabt, da sie nur schlechte Erfahrungen mit solchen gemacht hatte, jedoch fand sie diese Jungen doch recht freundlich, wenn sie denn auch etwas eigen waren. Seufzend schlug sie das Buch zu und setzte sich auf. Ihr Blick wanderte zu ihrer schwarzen Armbanduhr. Diese teilte ihr mit, dass es bereits vier Uhr morgens war. Erschrocken schlug sie sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Sie hatte bis jetzt kein Auge zu gemacht, obwohl das doch der eigentliche Grund dafür war, dass sie sich in diesem Zimmer befand. Sie legte das Buch auf dem Kissen ab und bemerkte, wie der schwarze Einband einen starken Kontrast zu dem weißen Stoff ergab. Langsam drehte sie sich zum Fenster und sah hinaus. Die Dämmerung ließ noch lange auf sich warten, das war ihr bewusst. Dennoch erhob sie sich aus dem einladend weichen Bett und ging langsam zur Balkontür, welche sie aufschob. Kühl wehte ihr die Herbstluft entgegen und spielte mit ihren Haarsträhnen. Sie trat hinaus auf den kalkweißen Beton und sah sich um. Ein aus Eichenholz gefertigter Tisch stand in einer Ecke und auf ihm stand eine Vase. Sie nahm das Gefäß in die Hände sah hinein. Eine dickflüssige rötliche Flüssigkeit tropfte heraus und landete auf dem Boden. 'So ein Mist' schoss es ihr durch den Kopf und sie stellte die Vase wieder auf dem Tisch ab, hockte sich hin und zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche. Das Tuch legte sie auf den dicken Tropfen am Boden und langsam saugte es sich mit dem Zeug voll. Etwas erschrocken sah sie dabei zu und schluckte hart. Bei diesem Anblick war das Erste, an das sie dachte: 'Blut'. Schnell hob sie das Tuch wieder auf und bemerkte erleichtert, dass keine Flecken zurück geblieben waren. Sie hielt sich das vollgesaugte Stück Stoff unter die Nase und roch daran. Alkohol... Sie verzog leicht das Gesicht. Das war doch tatsächlich Rotwein. Wer füllte denn ein alkoholisches Getränk in eine Blumenvase? Innerlich brodelte sie leicht und stopfte das Taschentuch in die Vase. Sollte es doch da drin bleiben. Das würde sowieso keiner mehr finden. Ein Windstoß fuhr durch die Nacht und sie fröstelte. Schnell huschte sie zurück in ihr Gemach und schloss die Balkontür wieder. Sie hatte nicht den Wunsch draußen noch zu erfrieren. Plötzlich fiel sie zurück in die Realität und erinnerte sich wieder daran, weshalb sie eigentlich in dieses Haus gegangen war. Rasch langte sie nach dem Buch und verließ darauf den Raum. Auf dem Gang sah sie sich um. Im ganzen Haus herrschte wieder diese Stille, eine beängstigende Stille, und in den Gängen gähnende Leere. Langsam folgte sie dem Verlauf des Korridors, bis dieser schließlich in einer einzigen Tür endete. Diese war ebenfalls, wie die der Bibliothek, mit dem Drachenmuster verziert. Hatte sie vielleicht das Glück und direkt das Bücher-Archiv gefunden? Immerhin wollte sie das Buch nur schnell zurückstellen und dann aus dem Haus verschwinden. Möglichst leise stieß sie die Türe auf und fand sich in einem großen leeren Raum wieder. Verwundert sah sie sich um. Nichts befand sich hier. Unheimlich schimmerte das Licht des Mondes durch die weißen Gardinen, welche die Fenster zierten, in den Raum. Der Schein fiel sanft auf den dunklen Granitboden und spiegelte sich leicht in diesem. Jeanne fuhr sich mit einer Hand über den Arm und betrat langsam den Raum. Es war kaum zu fassen, dass es in diesem Gebäude tatsächlich Räume gab, die keine Einrichtung vorwiesen. „Was suchst du hier?“, vernahm sie eine schneidende Stimme und zuckte stark zusammen. Langsam drehte sie sich um und erblickte Alphonse mit verstrubelten Haaren, der sie etwas finster anblickte. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes, aufgeknöpftes Hemd. Automatisch schoss ihr die Frage durch den Kopf, ob er denn, außer diesen beiden Kleidungsstücken, noch etwas am Leibe trug. Doch schnell verwarf sie diese Frage und schüttelte leicht den Kopf. „Ich wollte das Buch zurücklegen, doch hab ich mich wohl verlaufen…“, erklärte sie händeringend und deutete auf das Buch in ihrer rechten Hand. Der Brünette musterte sie eindringlich und kam auf sie zu, entwand ihr das kleine Buch. Ein Schauder jagte ihren Arm hinauf, als seine Finger die Ihre streiften. Er war immer noch so eiskalt wie am Nachmittag. War das überhaupt noch gesund? Vielleicht sollte er mal zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. „Um eine solche Uhrzeit solltest du nicht mehr durch das Haus geistern. Wer weiß, wem du in die Arme läufst.“, grummelte er halblaut und sah zu der offenstehenden Türe. Erst jetzt fiel es ihr wieder ein. Die Beiden Jungen wurden des Öfteren von kleinen Dieben heimgesucht. „Du, Alphonse? Weißt du zufällig, weshalb die Leute, die in euer Haus eindringen meist Wochen später…“, fragte Jeanne direkt heraus. Warum ein Geheimnis darum machen? Der Junge wusste doch sicherlich auch so darüber Bescheid, also war Zurückhaltung hier fehl am Platz. „Ja, das weiß ich!“, unterbrach er sie und sah weiter zur Tür. Was gab es denn da so interessantes zu schauen? Skeptisch hob sie eine Augenbraue und folgte seinem Blick. In dem spärlichen Licht erkannte sie nur die Silhouette einer Person. Wer war das? „Erzählst du mir auch warum?“, fragte sie leise und versuchte besser zu erkennen, wer ihnen denn da noch zuhörte. Konnte derjenige nicht mal einen Schritt in den Rau setzten? Dann würde sie wenigstens etwas erkennen können. „Nein, das kannst du dir selbst beantworten!“, erwiderte Alphonse nur. Ach, konnte sie das wirklich? Jeanne bedachte den Größeren mit einem skeptischen Blick. Sie konnte sich nicht das geringste vorstellen. Er seufzte leise, wand sich ihr wieder zu. „Geh besser wieder ins Bett. Du brauchst deinen Schlaf!“ „Du etwa nicht?“, fragte sie forschend und musterte ihn. Er schüttelte leicht den Kopf. „Na schön…“, murmelte Jeanne leise und trat auf die Tür zu. Die Person dort ging einige Schritte zurück, um ihr Platz zu gewähren. Kurz sah sie die Person an und erhaschte einen Blick auf Edwards goldbraune Augen, doch der Ausdruck in ihnen war ihr vollkommen neu. Es lag eine gewisse Kälte und Verachtung in ihnen zu sehen. Sie konnte nicht genau sagen, ob es nur an den Lichtverhältnissen lag, doch es kam ihr so vor, als wäre das sonst so strahlende Goldbraun von einen Schatten verdunkelt. In Jeanne läuteten die Alarmglocken und sie beschleunigte ihren Gang. Der Ausdruck in den Augen des blondhaarigen Jungen hatte ihre Urängste geweckt. Sie wollte einfach nur noch zurück in das Zimmer, das ihr zugewiesen wurde, und sich unter der Bettdecke verkriechen. Nein, eigentlich wollte sie aus diesem Haus raus. Einfach wieder nach Hause gehen und die ganze Geschichte vergessen. Wieder in dem Zimmer angekommen schloss Jeanne hecktisch die Tür und lehnte sich dagegen. Ihr Puls war, ohne dass sie es bemerkt hatte, in die Höhe geschossen. Mit leicht zittrigen Schritten ging sie zum Bett hinüber und legte sich darauf, blickte nervös zur Tür. Sie hatte keine Schritte vernommen, als sie hier hinein geeilt war. Demnach konnten die beiden Hausherren ihr auch nicht gefolgt sein. Jedoch spürte sie den kalten Blick Edwards immer noch im Rücken und sie kuschelte sich in die Decke. Nie hatte sie es für möglich gehalten, dass allein ein Blick sie so verängstigen könnte. Einige Zeit blieb sie reglos so liegen und verdrängte die Angst in ihrem Inneren. Es stellte sich als schwerer heraus, als man annehmen sollte. Doch Jeanne schien nach einiger Zeit wieder halbwegs klar denken zu können und biss sich auf die Unterlippe. Nun schlich sich eine Frage in ihr Gemüt. Eine bohrende Frage. Weshalb hatte Edward sie so angesehen? Hatte sie etwa einen Fehler gemacht, als sie ihr Gemach verlassen hatte, um das Buch zurückzustellen? Oder als sie diesen leeren Raum betreten hatte? Egal was sie gemacht hatte, es war alles andere, als positiv zu werten. Oder hatte er etwa bereits bemerkt, dass sie das Taschentuch in die Vase gestopft hatte? Eilig warf sie die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Sie flitzte wieder zur Balkontür, riss sie auf und empfing den kalten Schauder, den die kühle Nachtluft ihren Rücken hinab schickte. Kurz musterte sie den Tisch. Die Vase stand immer noch genauso da, wie Jeanne sie zurückgelassen hatte. Ohne weiter zu zögern schnappte sich das Mädchen das Gefäß und blickte hinein. Das Taschentuch hatte sich mittlerweile komplett mit dem Wein vollgesogen und eine rötliche Farbe angenommen. Erleichtert stellte sie die Vase wieder auf den Tisch und lehnte sich gegen die Balustrade. Scheinbar war ihre Tat doch noch nicht aufgeflogen. „Ein Glück...“, murmelte sie leise und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar das lange Haar. Nachdenklich wand sie den Blick gen Himmel. Keine einzige Wolke bedeckte das Sternenvolk, angeführt vom Mond. Aber wenn es das nicht war, weshalb Edward ihr einen so feindseligen Blick geschenkt hatte, warum dann? Kurz schüttelte sie erneut den Kopf und sah auf ihre Hände hinab. Etwas rotes klebte an ihrer rechten Hand. Verwirrt drehte sie die Hand etwas. Hatte sie sich etwa etwas von dem Wein über die Hand geschüttet? Forschend hob sie die Hand und roch kurz an der Flüssigkeit. Nein, dass roch nicht nach Wein. Sie runzelte die Stirn und leckte sie etwas von dem Zeug von der Haut. Augenblicklich zuckte sie weg und verzog angewidert das Gesicht. ‚Schmeckt nach Eisen.‘, dachte sie widerstrebend und musterte ihre Hand abschätzend. Es gab nur eine einzige Flüssigkeit, die so rot war und nach Eisen schmeckte. Erneut schüttelte sie rasch den Kopf. Das bildete sie sich bestimmt bloß ein. Sie sollte wirklich aufhören nachts so viel zu lesen. Vor alle keine Vampir-Geschichten. Davon drehte ihr Hirn scheinbar vollkommen ab. Ohne sich groß weiter mit dem vermeidlichen Blut zu beschäftigen wischte sie es an ihrer Hose ab und ging zurück ins Zimmer. Das wäre wirklich eine Möglichkeit. Ihr Hirn spielte ihr das alles sicherlich nur vor. Auch dieser Ausdruck in den Augen des Hausherren hatte ihr Gehirn ihr sicherlich nur vorgespielt. Na großartig. Dann hatte sie sich also umsonst noch mal mit dem Wein in der Vase beschäftigt. Schnaubend ließ sie sich wieder auf das Bett fallen und legte sich einen Arm über die Augen. Sicher, sie musste sich nur noch einmal richtig ausschlafen und dann war die ganze Einbildung wieder Geschichte und der Blondhaarige würde wieder freundlich lächeln. Langsam ließ sie den Arm neben sich auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Es gab da nur ein kleines Problem. Sie war kein bisschen müde. Fazit: Sie durfte sich die Spinnereien ihres Gehirns noch eine ganze Weile lang antun. Jeanne schloss die Augen und verbannte nun den letzten noch so kleinen Gedanken aus ihrem Kopf. Doch da bahnte sich eine kleine Erinnerung, ein winziges Detail, sich ihren Weg in den Kopf des blonden Mädchens. Alphonse hatte gesagt, sie könnte es sich selbst beantworten, weshalb die Leute nicht lebend aus diese Haus kommen. Doch das konnte sie nicht. Sie hatte nicht einmal die leiseste Ahnung. Außer vielleicht, dass der Inhalt des Buches den Tatsachen entsprach, doch das war unmöglich. So etwas wie Vampire gab es nicht, und würde es auch niemals geben. Es gab vielleicht Finanz-Vampire, oder eher Finanz-Parasiten, die es nur auf das Geld einer Person abgesehen hatten, aber es gab doch keine menschenähnlichen Wesen, die den Menschen das Blut aussaugten. Das war doch nur ein Märchen, welches den Kindern Angst einjagen sollte. Angestrengt suchte Jeanne nach einer anderen Erklärung, doch sollte diese Suche erfolglos bleiben. Letztendlich schaffte es das Mädchen, in Gedanken bei der Dracula-Geschichte, die ihre Großmutter ihr so gerne erzählt hatte, ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)