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Daylight II

Two Lifes
von

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Problems

Sakura fühlte sich mies, wie sie zu Hause unter die Dusche ging und noch einmal über die letzte Stunde nachdachte. Es mochte kein wirklicher Streit gewesen sein, aber dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen. Sie fand zwar nicht, dass sie im Unrecht gewesen war, doch ihre Art sich einfach aus dem Staub zu machen, war nicht besonders erwachsen gewesen.

Sasuke musste sie doch für eine unerzogene Zicke halten!

Genervt drehte Sakura das Wasser aus, trocknete sich ab und schlüpfte in frische Sachen. Sie wusste nichts mit sich anzufangen, denn eigentlich hatte sie bis zum Nachmittag an der Bewerbung sitzen wollen. Zusammen mit Sasuke …

Eigentlich war Sakura niemand, der klammerte. Sasuke arbeitete viel, und für gewöhnlich störte es sie nicht. Umso mehr freute sie sich auf die Zeit, in der sie zusammen waren. Nun aber, wo es zwischen ihnen diese Differenz gab, kam sie sich einsam vor. Viel einsamer als sonst irgendwann, und ihr wurde klar, wie sehr sie doch an Sasuke hing.

Mürrisch brühte sie sich einen Kaffee auf und versuchte ihre Schuldgefühle zu unterdrücken. Es stimmte doch, dass Sasuke sie vorhin abgefertigt hatte! Warum konnte er nicht ehrlich mit ihr reden? Sie erzählte ihm so viel von sich, und das waren auch nie die angenehmsten Dinge.

Über alles sprach aber auch sie nicht mit ihm.

Sakura plagte das Gewissen, das sie meist zu verdrängen wusste. In den ganzen letzten Wochen war sie seinen Fragen bezüglich Florida ausgewichen, und trotzdem war er nie aufdringlich geworden oder hatte weitergebohrt, wenn sie dagegen hielt. Hatte er kein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren? Er wäre heute nicht nur der Adoptivvater von Emily und Sebastian. Er hätte ein leibliches Kind. Vielleicht einen Sohn, oder aber eine Tochter.

Doch wie würde er reagieren?

Sakura hatte oft versucht, sich diese Situation vorzustellen.

Manchmal hatte sie Angst, dass er ausrasten würde. Dass er sie beschimpfte, Schuld an dem Tod des ungeborenen Kindes zu sein. Sie hätten einen anderen Weg finden müssen; einen, der keiner Seele das Leben gekostet hätte, mochte sie auch noch so jung sein.

Als sie damals zu einem Arzt musste, und sie von der Schwangerschaft erfuhr, da hatte das Herz schon geschlagen. Seit der Fehlgeburt hatte sie Nacht für Nacht von dem kleinen Wesen geträumt, um immer hatte sie das zarte Herzchen pochen hören.

Sakura fuhr sich übers Gesicht, wie sie die Tränen auf ihren Wangen spürte. Sie schluchzte leise, doch dann atmete sie tief durch. Es brachte nichts, sich jetzt den traurigen Gefühlen hinzugeben. Oft genug hatte sie im Krankenhaus geweint, und auch später hatte es nicht aufhören wollen. Erst, seitdem sie wieder zurück in Kalifornien war, bei Sasuke, waren die Tränen der Nacht versiegt.

Aber trotz allem glaubte sie noch immer nicht genug geweint zu haben für das kleine Herz, dessen Leben endete, bevor es beginnen konnte.
 

Sakura hatte erst überlegt, zu Temari zu gehen. Dann aber entschied sie sich für einen Spaziergang, um ihre aufgewühlten Nerven zu beruhigen. Sie zog sich gerade ihre Jacke über, als es an der Tür klingelte. Zuerst überlegte sie, nicht zu öffnen, doch dann lief sie durch den Flur und sah durch den Türspion. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

„Hey“, sagte sie, wie sie öffnete, und eine breit grinsende Blondine vor sich hatte.

„Na, ausgeschlafen?“ Temari hielt eine Tüte hoch. „Ich hab Kuchen mitgebracht. Hunger?“

Sakura nickte. „Klar. Und was heißt hier ausgeschlafen? Ich bin seit Stunden auf den Beinen.“

„Ah, die Kinder sind also in der Schule?“ Temari spitzte die Ohren. „Es ist auch verdächtig leise. Gabs schon Anrufe und Beschwerden?“

„Bisher scheint alles ruhig zu sein.“ Sakura folgte Temari ins Wohnzimmer. Sie holte Gläser aus der Anbauwand und setzte sich zu ihrer Freundin auf die Couch. „Was hast du bisher gemacht?“

„Geschlafen“, war Temaris einfache Antwort. „Und vorhin ein bisschen eingekauft. Wolltest du eben weg?“

„Ich?“

„Du warst so schnell an der Tür.“

„Ach so. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen spazieren.“ Sakura füllte die Gläser und griff nach den mitgebrachten Muffins. „Mir war langweilig.“

„Spazieren?“ Temari begann unheilvoll zu grinsen. „Hast du was ausgefressen?“

„Wie?“

„Na ob du irgendwas angestellt hast? Komm schon, Sakura, ehe du freiwillig spazieren gehst, nur weil dir langweilig ist? Was ist los?“

„Nichts!“, sagte Sakura heftiger als gewollt. Sie sah, wie sich Temaris Stirn in Falten legte und ihre Mundwinkel erneut zuckten. „Nichts Wichtiges zumindest.“

„Das lass mal mich entscheiden. Na los, sag schon. Hat doch jemand von der Schule angerufen?“

„Nein“, schnaufte Sakura.

„Dann diese Frau Mutter?“

„Auch nicht.“

„Wer dann?“

Sakura seufzte und biss in den Muffin. „Sasuke.“

„Sasuke hat angerufen?“

„Nee, ich meine … Sasuke und ich haben uns … naja so was wie gestritten. Ach keine Ahnung. Ist auch nicht so …“

„Ihr habt euch gestritten?“ Temari grinste. „Das ich das noch erleben darf! Man, wurde ja auch mal Zeit! Immer nur dieses romantische Geschmachte …“ Sie schüttelte amüsiert den Kopf. „Das gehört doch dazu, Saku. Deswegen hängst du gleich so durch? Um was ging es?“

„Um Itachi“, gab Sakura zu, die die Belustigung ihrer Freundin nicht teilen konnte. „Und um seinen Vater. Ich hatte Sasuke danach gefragt, aber er hat mir keine Antwort gegeben. Also bin ich gegangen …“

„Das war euer Streit? Sind wenigstens die Fetzen geflogen?“

„Temari!“

„Schon gut. Aber ehrlich, Saku, das ist doch nicht weiter schlimm, oder? Ich meine, ihr könnt das doch nachher in aller Ruhe klären!“

„Hmm“, machte Sakura missmutig und kaute auf dem kleinen Kuchen. „Streitest du dich mit Itachi auch manchmal?“

Temari öffnete gleich den Mund, hielt dann aber inne und überlegte. „Naja … wir haben … wir werden auch mal lauter und …“ Sie grinste entschuldigend. „Nein, eigentlich nicht. Aber das kannst du auch nicht vergleichen, Sakura. Itachi und ich wohnen noch nicht lange zusammen, und wir führen keine so enge Beziehung. Es gibt keine Kinder, und jeder von uns kann seinen Weg gehen.“

„Seid ihr euch noch immer nicht darüber klar, wie es mit euch weitergehen soll?“ Sakura sah ihre beste Freundin fragend an. Temari und Itachi verstanden sich so wunderbar, und beide liebten den anderen. Woran hing es, dass sie noch immer nicht zueinander gefunden hatten, wie es sich gehörte?

„Nicht so ganz, aber im Moment ist das in Ordnung“, antwortete Temari lächelnd. „Itachi hat viel zu tun, und ich glaube, es läuft zurzeit nicht besonders bei ihm. Er hat vor kurzen einen ziemlich großen Fisch verloren, der zu einem bekannteren Plattenlabel gewechselt ist. Er sagt, dass es nicht einfach ist, wenn man ein unabhängiges Label hat und nicht zu den Großen wie Sony und EMI gehört.“

„Aber es wird doch wieder, oder?“, fragte Sakura bang. „Könnten wir nicht irgendwas machen?“

Temari schüttelte bedrückt den Kopf. „Leider nicht. Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, aber es hat keinen Sinn. Unser Vertrag bei Mayhew Records läuft bis Ende des Jahres. Wenn wir Itachi helfen würden, hätten wir eine Menge Probleme.“

„Würde uns das hindern?“, grinste Sakura.

„Es würde Itachi hindern. Er kennt die Verträge zwischen Plattenfirma und Musiker. Er weiß, dass wir Ärger am Hals hätten. Du weißt, wie er ist.“

„Ja“, brummte Sakura. „So übertrieben Stolz wie ein Uchiha. Dann können wir gar nichts tun?“

Temari zuckte mit den Schultern. „Es sieht nicht so aus. Aber ich werd mir was einfallen lassen. Vielleicht kriegen wir es bewerkstelligt, dass einer seine Musiker auf dem Benefizkonzert auftritt. Vielleicht …“ Temari runzelte nachdenklich die Stirn und überlegte angestrengt. „Vielleicht mit uns.“

„Special Transport tritt mit uns auf, Temari. Das können wir nicht mehr ändern lassen.“

„Ja, schon.“ Seufzend stopfte sich die junge Frau ein weiteren Muffin in den Mund. „Aber es könnte noch jemand mitsingen. Das wäre doch möglich.“

Sakura nickte überrascht. „Stimmt! Wir müssten nur Kakashi fragen. Und Itachi natürlich …“

„Das wird auch so eine Sache werden. Ich wette mit dir, dass er sich sträubt. Wahrscheinlich sträubt er sich jetzt schon, obwohl er noch gar nichts davon weiß.“

„Ich glaub auch“, sagte Sakura und grinste. „Aber du kriegst das hin! Ich telefoniere nachher mit Kakashi, du sprichst mit Mr. Stolz-vom-Dienst und wenn wir uns mit den Sängern von Special Transport treffen, reden wir mit ihnen.“

„Die Idioten werden sicher was dagegen haben“, knurrte Temari gleich.

„Nicht, wenn Itachi uns eine hübsche Sängerin vorbeischickt“, gab Sakura zurück und sah dabei flüchtig zur Uhr. „Na toll, ich muss gleich los …“

„Los? Die Kinder abholen?“

„Ja, ich hab Sasuke gesagt, dass wir uns an der Schule treffen. Ich will hinlaufen, also brauch ich ’ne Weile.“

„Laufen?“ Temari lachte. „Du bist doch ganz außer Übung.“

Sakura zog die Augenbraue hoch und blickte Temari beleidigt an. „Das kannst du vergessen. Ich bin nach wie vor in Form!“

„Vom vielen Autofahren, oder was?“

„Halt die Klappe!“ Sakura erhob sich und griff nach dem letzten Muffin. „Übrigens haben Sasuke und ich überlegt, Ostern nach New York zu fliegen. Dort gibt es schöne Paraden zum Feiertag. Die Kinder würden sich sicher freuen.“

„New York?“, fragte Temari skeptisch. „Meinst du, das ist eine gute Idee? Es ist nicht mehr Teil deines Lebens, Saku. Sicher, dass du das machen willst?“

„New York wird immer ein Teil meines Lebens sein“, gab Sakura zurück.

„Willst du ein paar der alten Leute suchen?“

„Nein“, sagte Sakura schnell.

„Und wenn dich die Leute finden?“

„Ach was“, meinte Sakura und griff nach ihrer Tasche, ehe sie mit Temari in den Vorsaal ging. „New York ist riesig. Wie hoch ist die Wahrscheinlich, dass ich jemanden von früher treffe? Ziemlich gering, würde ich sagen.“

„Aber sie ist da“, sagte Temari zweifelnd und warf sich ihre Jacke über. Ihr Handy klingelte im gleichen Moment, wie sie zur Tür ging. „Itachi … Reden wir später noch mal drüber, okay? Mach dir einen schönen Tag, und vertrag dich wieder mit Sasuke, klar?“

„Sicher.“ Sakura lächelte matt. „Bestell Itachi schöne Grüße.“

„Mach ich. So selten, wie du ihn ja auch siehst …“ Sie grinste breit, als sie schon die Eingangstreppe hinunter lief. „Immerhin wohnen wir ja kilometerweit weg!“ Temari stieg quer über den Trennzaun, winkte Sakura noch einmal zu und verschwand in ihrem eigenen Heim.

Sakura grinste nur, bevor sie sich ihre eigene Jacke holte und mit trüben Gedanken das Haus verließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Neko-chan04
2016-07-27T18:11:06+00:00 27.07.2016 20:11
Hammer Kapitel
Machst du die Story irgendwann wieder weiter
Würde mich darüber freuen
Von:  Cherry_Angel
2013-01-02T20:16:53+00:00 02.01.2013 21:16
hi :)
hab gerade meine alten ffs durchgesehen und bin auf die ff gestoßen ich finds schade das du schon lange nicht mehr weiter geschrieben hast da ich die ff echt lustig und supi supi toll fand xD wollt ich nur kurz los werden
lg cherry
Von: abgemeldet
2012-07-16T09:42:35+00:00 16.07.2012 11:42
Noooiiin Q_Q Wieso hat sie sich nur abgemeldet ohne die FF zu beenden >.< ich lese lieber nich den zweiten teil x.x
sonst ärger ich mich nur das ich nicht zuende lesen kann -.-
Von:  Sakura-Chan94
2010-11-23T17:30:43+00:00 23.11.2010 18:30
ich finde es sooo schade das du dich abgemeldest hast
Von: abgemeldet
2010-08-28T00:05:05+00:00 28.08.2010 02:05
Als ich Dalight 1 Gelesen habe, war ich schon hellauf begeistert
Daylight 2 ist ja noch besser *___*
Ich hoffe du schreisbt bald weiter *__*
Von:  Kleines-Engelschen
2010-05-30T22:32:05+00:00 31.05.2010 00:32
deine ffs sind einfach einmalig und wahnsinnig genial. jede geschichte an sich ist so faszinierend und so ergreifend. wow. diese ist einfach klasse. ich bin sehr gespannt ob sich sasu und saku wieder vertragen und was mit ita und seinem dad ist.. und wie es den kindern in der schule erging... waaah! schreib schnell weiter

greetz
Von:  dannysahne
2010-01-14T11:18:54+00:00 14.01.2010 12:18
Ach herje, gerade erst bemerkt, dass es weitergeht...
Kann mich den anderen nur anschließen, das Kapi ist super und ich bin wirklich gespannt ob Saku es ihm irgendwan erzählt... hoffentlich!
Weiter so!

LG
Von:  vanii
2010-01-10T20:00:46+00:00 10.01.2010 21:00
wirklich tolles kapi und ich hoffe i.wie das saku das sasu bald mit der fehlgeburt erzählt
naja bin aufjedenfall gespannt wie es wohl weitergeht und ob jetzt noch ne band auftritt und sasu und saku sich vertragen

glg

vanii
Von:  xxx
2010-01-09T23:10:27+00:00 10.01.2010 00:10
hey
ein super kappi
mach weiter soooo^^

gruß xxx
Von:  Sakura-Jeanne
2010-01-09T13:56:49+00:00 09.01.2010 14:56
hmmer kapitel
hoffe das die beiden sich wieder wertragen



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