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Braut wider Willen

von

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Eine merkwürdige Hochzeitsnacht

Der Tag der Hochzeit nahte, und Burghilt zog ernsthaft in Erwägung, aus dem Fenster ihres Turmzimmers zu springen.

Irgendwie hatte sie dann aber doch zuviel Angst. Nicht vor dem Fallen, aber davor, unten anzukommen. Außerdem würde sie dann wahrscheinlich in die Hölle kommen.

Da war es wohl doch besser, einen alten Sack zu heiraten.
 

Nach der Trauung musste sie beim Essen neben Jylge sitzen, der sich redlich bemühte, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

„Euer Vater sagte, Ihr lest gern…ich habe zufällig eine große Buchsammlung…“

Burghilt verschränkte die Arme.

„Ich mag aber ganz andere Bücher“
 

„Das Wildbret ist wirklich köstlich, nicht wahr?“
 

„Da ist Knoblauch dran. Von Knoblauch kriege ich Blähungen“

Zu ihrer Enttäuschung wandte er sich nicht einmal nach dieser unfeinen Bemerkung von ihr ab.
 

„Habe ich Euch schon von meinen Jagdfalken erzählt?“
 

Oh. Das war natürlich…vielleicht konnte sie eine klitzekleine Ausnahme machen.
 

„Ihr habt Falken?“
 

„Ja. Ich dachte darüber nach, Euch einen zur Hochzeit zu schenken, aber meine liebe Dorothea ist so empfindlich…sie hätte es nicht ertragen, wenn Ihr sie nicht hättet haben wollen“ er zwinkerte ihr zu.
 

Naja…er war schon ganz nett. Aber immer noch zu alt.
 


 

Als sie im Schlafzimmer allein waren, setzte Burghilt sich aufs Fensterbrett und kündigte an „Ich glaube, ich werde die Nacht hier verbringen. Ihr könnt das Bett haben“
 

Jylge lächelte nachsichtig. In dem Moment erinnerte er sehr an ihren Vater.
 

„Ihr könnt ruhig im Bett schlafen. Ich werde Euch nicht anrühren, mein Ehrenwort darauf“
 

„Hm“ Burghilt musterte ihn skeptisch. „Warum habt Ihr mich dann geheiratet?“
 

„Ich bin alt und müde, und habe keine Lust mehr, Dienern zu sagen was sie tun sollen“ Wieder zwinkerte er ihr zu. „Ihr scheint keinerlei Schwierigkeiten zu haben, Euren Willen durchzusetzen“
 

„Ha“ Sie rutschte vom Fensterbrett „Wenns nach mir gegangen wäre, wären wir nicht verheiratet.“
 

„Das ist mir nicht entgangen“ er seufzte. Irgendwie schien ihm das wirklich was auszumachen.

„Euer Vater hatte sicher seine Gründe…“
 

„Pffft…“ sie setzte sich aufs Bett. War bequemer. „Ich will nur dein Bestes“ äffte sie ihren Vater nach. „Wenn du nicht bald heiratest, könnte dich ein Raubritter entführen“

Jylge grinste, offenbar war ihre Imitation wirklich gut.

Burghilt kam richtig in Fahrt.

„Er ist ein tugendhafter Mann“ Sie ahmte die Geste nach, mit der sich ihr Vater oft über den Bart strich „Am liebsten würde ich ihn selbst heiraten“
 

Jetzt stand der Mund ihres Ehemannes offen. Burghilt grinste zufrieden.
 

„Das hat er nicht wirklich gesagt?“ fragte Jylge leise.
 

„Natürlich nicht. Aber viel hätte nicht gefehlt. Ihr hättet ihn hören sollen…“ Sie runzelte die Stirn. Dieser Gesichtsausdruck.
 

„He, war doch nur Spaß.“
 

„Ja“
 

„Ich hab nichts gegen dich, ehrlich nicht. Aber ich bin noch zu jung zum heiraten“ Wehtun hatte sie ihm nicht wollen. Eigentlich war er ja ganz nett.
 

„Schon gut…“ er räusperte sich. „Es freut mich zu hören, dass Euer Vater so viel von mir hält“
 

Irgendwas stimmte hier nicht. Aber Burghilt wäre nicht Burghilt, wenn sie nicht bald herausfinden würde, was.
 

„Na schön. Gehen wir schlafen“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  me-luna
2010-01-08T12:36:32+00:00 08.01.2010 13:36
Die erste Hälfte- zumBrüllen komisch und in der zweiten wurde es dann richtig...irgendwie ein bisschen süß.
Die Beiden werden doch noch ein Paar, ich sehe es schon kommen.
Muss deine Geschichte gleich mal faven.



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