Deadly Eyes von MarySae (- Wenn du nicht der bist, der du sein solltest - [ItaSakuSasu, NaruHina]) ================================================================================ Kapitel 10: Why Do You Make It So Hard For Me? ---------------------------------------------- Kapitel 10 – Why Do You Make It So Hard For Me? „Sakura-Chan! Bist du es wirklich? Ich hab dich endlich gefunden!“, plapperte die Gestalt munter grinsend los. „Aber warum hast du schwarze Haare? Und vor allem: wieso sind deine Augen schwarz? Aber das ist mir egal! Endlich bist du wieder da!“ Sein überschwängliches Grinsen jagte ihr einen unerklärlichen Schauer über den Rücken. So glücklich hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen! Ehrlich gesagt: noch nie. Naruto trat einen Schritt vorwärts und breitete die Arme aus, als wollte er sie umarmen. Unsicher wich die Schwarzhaarige einen Schritt zurück. Der Blonde stoppte und sah sie verwundert und auch ein bisschen gekränkt an. „Tut mir leid.“, presste Sakura hervor und wich seinem Blick aus. „Verschwinde. Geh zurück nach Konoha und such nicht mehr nach mir.“ Ganz von selbst klangen die Worte emotionslos und kalt. Das lag wohl an dem Gefühlschaos, welches sie nun durchströmte. Doch selbst ihr taten die Worte weh und sie linste durch ihre langen Wimpern in Narutos Gesicht. Er stand wie aus Stein gemeißelt da. In seinen Zügen waren viele verschiedene Emotionen zu lesen, welche er abwechselnd durchlief. Vor allem erkannte Sakura, dass sie ihn sehr verletzt hatte. Doch sie konnte sich nicht entschuldigen! Wenn sie ihm gegenüber weich wurde, konnte sie ihre Maske nicht aufrecht erhalten. Und das konnte seinen Tod bedeuten. „Geh nach Hause. Ich gehöre nicht mehr nach Konoha.“, kam es noch von ihr und durch aufwenden großer Mühe schaffte sie es, ihm den Rücken zuzukehren. Doch sie schaffte nur zwei Schritte. „Verlässt du mich jetzt auch?“ Sakuras Körper gefror. „Verschwindest du auch ohne eine Erklärung abzugeben?“ Das Mädchen wusste, auf wen diese Anspielung hindeutete. Aber ja, es war leider war. „Sag mir wenigstens warum!“, schrie der blonde Chaosninja seiner alten Kameradin zu. Diese zuckte zusammen. Sie hatte ihn noch nie so schreien gehört. Selbst ein gefühlsloser Klotz konnte den Schmerz in seiner Stimme nicht überhören. Sie tat ihm weh. Fürchterlich weh. Die Schwarzhaarige schaffte es unter großen Mühen ihre Tränen zu unterdrücken. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht zitterte. „Es tut mir Leid. Ich kann dir nicht sagen, warum ich das tue. Ich habe jetzt… andere Dinge, um die ich mich kümmern muss. Bitte misch dich da nicht ein.“ Sie unterdrückte den Drang sich einfach umzudrehen und ihrem besten Freund weinend in die Arme zu springen. Die Tatsache, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, half dabei ungemein. Alles in ihr Schrie nach ihren besten Freund. Ihrem Teamkameraden, mit welchem sie schon so viel durchgemacht hatte. Der Person, der sie kurzerhand ihr Leben anvertrauen würde. Er war ihr wichtig. Doch genau aus diesem Grund musste sie ihn beschützen, indem sie ihm das Herz brach, sodass Naruto nicht mehr nach ihr suchte. Auch wenn für beide unerträgliche Schmerzen brachte. „Und du glaubst, ich verschwinde einfach?“ Sakura erschrak, als sie ein leichtes Lächeln in seinen Worten hörte. Doch sie traute sich nicht, sich umzudrehen und ihm ins Gesicht zu sehen. „Nein. Ich weiß, dass du nicht so einfach auf mich hören wirst.“, meinte Sakura ruhig, auch wenn es innerlich ganz anders aussah. „Aber ich wünschte, du würdest es tun.“ „Aber warum? Was ist mit dir passiert? Warum hast du einfach Konoha verlassen?“ Er klang aufgewühlt. Man hörte ihm an, dass er nicht glauben wollte, was er hörte. Und das er es nicht akzeptieren wollte. „Warum hast du mich einfach verlassen?“ Jetzt war es soweit. Ihre sorgsam aufrechterhaltene Maske brach in sekundenschnelle in sich zusammen. Alle guten Vorsätze waren in den Hintergrund gerückt. Seine Worte hatten ihr Herz zerspringen lassen. Sein Schmerz war nicht mehr zu überhören. Sein Schmerz war ihr Schmerz. Sie hatte ihm so sehr wehgetan… Heiße Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Ein lautes Schluchzen durchbrach die Stille des Waldes. Langsam drehte sie sich zu ihrem besten Freund um. Dieser sah sie mit großen Augen an, als er ihre Tränen bemerkte. „Sa-kura- chan?“ Und dann sprudelte es nur so aus ihr heraus. Schmerzen durchzogen ihre Stimme und ließen sie zittern. „E-es tut mir l-eid! Ich wollte nicht gehen! Ich wollte nicht weg aus Konoha! Doch ich hatte keine Wahl! Mit mir ist etwas passiert, was ich nicht verstanden habe! Wenn ich geblieben wäre hätte ich… Ich hätte dich…“ Die Stimme der Schwarzhaarigen brach, als sie an die schlimmen Träume dachte, in denen sie ihren Freund tot gesehen hatte. Schnell vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und weinte hemmungslos. Erst als sie merkte, dass zwei Arme sich um sie schlossen und sie an Narutos Brust drückten, beruhigte Sakura sich etwas. Doch noch immer dachte sie, dass der Schmerz in ihr ihren Körper eigentlich schon hätte sprengen müssen. „Beruhige dich. Sag mir, was passiert ist. Bitte. Du weißt, du kannst mir vertrauen. Ich werde dir helfen.“ Seine Stimme klang ruhig und gefasst. Doch Sakura ahnte, dass das nur Show war. Er hatte ebenso gelitten wie sie, als sie Konoha verlassen hatte. Wenn nicht sogar noch mehr. „I-ich… Ooo-ok.“, meinte die Uchiha und versuchte ihre Weinkrämpfe zu unterdrücken. Hier, bei ihrem besten Freund, oder besser noch, Bruder, fühlte sie sich unglaublich sicher und geborgen. Es war lange her, dass sie sich so gut gefühlt hatte. Und Naruto hatte es verdient zu erfahren, was passiert war. „Du weißt doch noch, als ich zusammengebrochen bin, oder?“ Sie spürte ein Nicken oberhalb ihres Kopfes. „Tja, ich habe herausgefunden – das klingt jetzt ziemlich verrückt, ich weiß – dass ich eigentlich keine Haruno bin.“ „Wie meinst du das?“, warf Naruto ein. „Ich habe, nachdem ich gegangen war, Itachi Uchiha getroffen. Er hatte mich gebeten ihm zu folgen, da er wüsste, was mit mir los war.“ „Itachi Uchiha? Dann lebt er noch?“ „Hmmmh.“, bejahte sie und fuhr fort. „Jedenfalls bin ich ihm gefolgt, da ich gespürt hatte, dass mein Körper sich verändert hatte. In einer Hütte im Wald wurden wir dann plötzlich von Tobi von den Akatsuki angegriffen.“ Naruto hielt für einige Sekunden erschrocken die Luft an, sagte aber nichts, um sie nicht davon abzuhalten weiterzureden. „In diesem Kampf fand ich dann heraus, was wirklich los war. Und zwar bin ich…“ Sie zögerte kurz. „… eine geborene Uchiha.“ Naruto rührte sich nicht. Doch Sakura traute sich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Lieber vergrub sie ihr Gesicht in seiner Kleidung. Eine Minute verging, ehe Naruto wieder etwas sagte. „Wie bitte?“ Sakura seufzte leise. Sie hasste dieses Thema. „Ich bin eigentlich eine Tochter zweier Uchiha-Klan-Mitglieder. Doch irgendwer hatte mein Chakra versiegelt und mich zu den Harunos gebracht. Erst vor wenigen Wochen hatte sich das Siegel gelöst.“ „Das ist…“ „Verrückt.“ Beendete Sakura seinen Satz. Verrückt. Ja, das war ein gutes Wort dafür. Langsam nahm sie ihren Kopf von seiner Brust und sah ihn in sein Gesicht. Er schien total geschockt zu sein. „Heißt das…?“ „Ja, ich habe alle Fähigkeiten des Klans. Genauso wie das Sharingan.“ Er sah ungläubig drein, also aktivierte sie für wenige Sekunden ihr Sharingan. Erschrocken ließ Naruto seine Freundin los und wich ein Stück zurück. Diese Geste brach Sakura ein weiteres Mal das Herz. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Ich verstehe. Jetzt hast du sogar schon Angst vor mir. Und vielleicht ist das auch besser so. Jetzt wo du alles weißt, bitte ich dich, nach Konoha zurückzugehen und nicht mehr nach mir zu suchen. Sag niemandem, was du heute erfahren hast. Ich danke dir.“ Sie lächelte noch einmal in das verdutzte Gesicht ihres Gegenübers, drehte sich um und ging langsam tiefer in den Wald zurück. Während sie leicht versetzt in die Richtung des Uchiha- Hauses ging, beobachtete sie die durch das Sharingan die Chakraaura ihres Freundes. Er rührte sich nicht vom Fleck. Sakura seufzte und Tränen rannen ihr leise übers Gesicht. Das hatte sie nicht gewollt. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn er einfach in Konoha geblieben wäre, Sie hatte ihn so nur noch mehr verletzt. „Sakura-chan!“ Seine Stimme holte Sakura wieder in die Wirklichkeit zurück. Verwundert sah sie den Blonden wieder vor sich stehen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er sich bewegt hatte. Wie konnte er so schnell hier sein? Doch eins stach ihr sofort ins Auge, sodass die Frage in den Hintergrund trat. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht. Sein gewohntes Lächeln. Doch warum? „Lauf nicht wieder weg! Ich habe dich gerade erst wiedergefunden!“ Es deutete nichts mehr darauf hin, dass er sie vor wenigen Minuten noch von sich gestoßen hatte. „Na-ruto.“, flüsterte Sakura noch immer verwundert. Sein Lächeln schwand und von einer Sekunde auf die andere war er wieder ernst. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich mich vorhin blöde verhalten habe. Ich habe dir wehgetan. Du bist und bleibst für mich Sakura. Meine Schwester.“ Die Angesprochene sah nach unten und ihre schwarzen Haare verdeckten ihre Emotionen, welche man in ihrem Gesicht hätte ablesen können. Einige Sekunden schwieg sie. „Du verstehst es nicht, oder?“, kam es leise von ihr. „Was?“, fragte der Ninja verwundert. Sakura riss ihren Kopf hoch und funkelte ihn löse an. „Ich habe gesagt du sollst gehen! Ich bin nicht mehr die Sakura, die du kennst! Ich bin eine Uchiha Ich lebe mit Itachi und Sasuke zusammen! Außerdem ist Tobi, oder besser Madara Uchiha mein Vater, der mich töten will! Misch dich da nicht ein!“ Er wollte es wohl nicht verstehen?! Sie versuchte ihn zu beschützen und er machte es Sakura nur noch schwerer ihn zu verlassen, indem er ihr sagte, dass er sie als Schwester betrachtete! Naruto sah sie ruhig an. Nur als sie Sasuke erwähnt hatte, war er kurz zusammengezuckt. Er sah ihr tief in die Augen und sah, wie diese schwer atmete und mit den Tränen kämpfte. Aber schon bald kam sein Lächeln zurück. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich alleine lasse, wenn ein verrückter Uchiha hinter dir her ist?! Ich werde dir helfen, dich beschützen. Verzeih mir, aber diese Bitte kann ich dir nicht erfüllen. Ich bleibe hier.“ Sakuras Gefühle wandelten sich von Wut in Verzweiflung. „Du willst also wirklich, dass ich wieder Schuld bin, wenn du verletzt wirst?“ Nun sah auch er ein wenig traurig drein. Er schien über das nachzudenken, was Sakura ihm gesagt hatte. Doch er machte nicht den Anschein, als ob er etwas an seinem Entschluss verändern wollte. Seine Gesichtszüge wurden wieder freundlicher. „Nein, das will ich nicht. Und ich kann dir dazu nur sagen, dass du noch nie Schuld an einer meiner Verletzungen warst.“ Mahnend hob er einen Finger, um Sakura, die gerade anfangen wollte zu widersprechen, dazu zu bringen ihm erstmal wieder zuzuhören. „Ich weiß, was du jetzt sagen willst, aber das stimmt nicht. Wir sind nun mal Ninjas und Ninjas müssen für das Kämpfen, an das sie glauben und diejenigen beschützen, die ihnen wichtig sind. Und du bist mir wichtig. Genau wie alle meine Freunde in Konoha. Es ist mein Ninja- Weg. Ich werde Hokage damit ich alle die mir wichtig sind, beschützen kann. Und nur weil ich noch nicht Hokage bin heißt das nicht, dass ich mit dem zweiten Teil nicht schon anfangen kann.“ Bei seinen letzten Worten erschien sein gewohntes Lächeln. Lässig verschränkte er dabei die Hände hinter dem Kopf. „Also, was jetzt? Bringst du mich in euer geheimes Versteck?“ Sakura wusste nicht mehr, was sie erwidern sollte. Er ließ sich nicht von seinem Entschluss abbringen. „Bist du sicher?“, fragte sie lieber noch einmal zögernd nach. „Jepp!“, kam es sofort von dem Blonden, dessen Grinsen ein wenig breiter wurde. Er witterte seinen Sieg. Tief seufzend gab Sakura nach. „Ok, du kannst mitkommen. Aber ich habe nicht das sagen. Itachi muss entscheiden, ob du bleiben darfst. Und das könnte schwierig werden.“ „Ooookay!“, kam es fröhlich von ihm und Sakura musste ein Grinsen unterdrücken. Er war immer noch derselbe. „Dann lass uns los. Es ist ja schon fast dunkel.“ Der Himmel hatte sich bereits schwarz gefärbt, als die beiden den Strand erreichten. Nur über dem Horizont war noch ein schmaler orangefarbener Streifen, der sich in der dunklen See spiegelte. Leise schlichen sie den Strand entlang, ohne Fußspuren zu hinterlassen. Sakura grübelte die ganze Zeit darüber nach, wie sie den neuen Zuwachs Itachi erklären sollte. Er hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass sie bloß nicht mit ihm Kontakt aufnehmen sollte. Und das einweihen in ihren Plan gehörte bestimmt ebenfalls dazu. Ob die beiden schon wieder da waren? Wie würde Naruto reagieren, wenn er Sasuke über den Weg lief? Konnte es mit diesen drei Chaoten in einem Haus überhaupt gut gehen? Sie würde es bald erfahren. Wenige Minuten später erreichten sie die Höhle. Sakura ging voran und Naruto folgte ihr. Sie gingen leise durchs Haus, doch Sakura ahnte schon, wo sie ihre Mitbewohner finden würde. Von außen hatte sie aus dem Wohnzimmer schwaches Licht scheinen sehen. Vor der Wohnzimmertür blieb sie kurz stehen und öffnete langsam die Tür. Itachi stand, wie immer, an der Glasfront und sah ins Leere. Sasuke entdeckte sie erst später, da er sich in die Ecke rechts neben der Fensterfront zurückgezogen hatte. Ohne ein Wort betraten Naruto und Sakura den Raum. Zuerst beachtete keiner die beiden Neuankömmlinge. Erst als Sakura etwas sagte, hatte sie die Aufmerksamkeit der beiden Uchihas. „Hey Jungs. Ich glaube, wir haben etwas zu besprechen.“ Naruto stand still neben ihr. Verstohlen sah sie zu ihm hoch. Sakura sah, dass er die beiden Uchihas abwechselnd musterte. Besonders bei Sasuke schien sein Blick länger zu bleiben. Die Brüder sahen ihn mit dem gleichen emotionslosen Blick an, mit denen sie auch alle anderen musterten. Selbst Sasuke schien der Anblick seines ehemaligen Teamkollegen und Freund nicht mehr zu interessieren als Itachi. „Hn.“, machte der ältere Schwarzhaarige nach einer Weile. Er schien nicht unbedingt begeistert. „Es tut mir leid. Ich war unvorsichtig.“, meinte Sakura so ruhig, wie es ging. „Naruto weiß jetzt über alles Bescheid und er will mit uns kämpfen.“ Erschrocken registrierte Sakura, wie sich plötzlich ihre Umgebung zu verändern begann. Die Farben und Formen der Gegenstände verwischten und man hatte den Eindruck als würden sie von einem schwarzen Loch aufgesogen werden. „Ein Genjutsu…“, flüsterte sie, unternahm aber nichts um das Jutsu aufzulösen. Wenige Sekunden später schwebte die Schwarzhaarige in einem leeren, schwarzen Raum. „Ok. Ich verstehe ja, dass du mit mir alleine reden willst, aber da gäbe es noch einfachere Möglichkeiten.“ Sie versuchte durch einen coolen Spruch gelassen zu wirken. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie nervös sie war. Wenige Meter vor ihr erschien Itachi aus dem nichts. Ebenfalls schwebend. Sein Blick war so leer wie sonst, und doch strahlten sie Vorwürfe aus. Es war als ob er sagte: „Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht mit dem Kyuubi treffen.“ Und Sakura wusste das. Die Uchiha wusste, dass er sich bereits alles zusammengereimt hatte, also beschloss sie, ihm einfach die Wahrheit zu sagen. „Er hat mich im Wald gefunden. Naruto ist um einiges schneller geworden, als ich gedacht hatte. Er hat mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen gemacht. Doch ich hatte versucht ihn zu überzeugen wieder nach Konoha zurückzukehren, aber er wollte partout nicht. Erst recht nicht, nachdem ich ihm von meiner Herkunft und unseren Problemen erzählt hatte. Er will uns unter allen Umständen helfen.“ Auch wenn sie es immer noch nicht gut fand. Itachis Ausdruck blieb ruhig und nichtssagend. Sakura versuchte es ihm gleichzutun. Einige Zeit verging, bis der Uchiha sich zu Wort meldete. „Wir haben kein Zimmer mehr frei.“, war alles was er sagte. Sakuras Laune besserte sich schlagartig. „Heißt das, er darf hier bleiben?“ „Er muss mit in dein Zimmer.“, meinte er nur, als ob er ihre Frage gar nicht gehört hätte. Das Mädchen war überglücklich darüber, dass ihr bester Freund bleiben durfte. Auch wenn es für ihn gefährlich werden würde, so war sie jetzt nicht mehr allein mit dem zwei Uchiha- Brüdern. Und dafür war sie sehr dankbar. „Danke!“, lächelte sie und ehe sie registrierte was sie tat, hatte sie die paar Meter überwunden und umarmte den schwarzhaarigen Jungen. Doch noch bevor sie peinlich berührt von ihm ablassen konnte, löste er das Jutsu auf. Beim nächsten Augenaufschlag standen sie wieder im Wohnzimmer. Sakura spürte. Wie ihre Wangen vor Scham glühten. Naruto und Sasuke starrten sich wortlos an. Etwas Seltsames lag ihn ihren stummen Blicken. Um die Situation zu entschärfen, und vor allem um schnell von Itachi wegzukommen, krallte sie sich den Arm des Blonden und zog ihn mit sich, was ihr sein typisches „Eeey!“ einbrachte. „Du kannst bleiben! Ich zeige dir gleich unser Zimmer! Ab heute sind wir Zimmergenossen!“ Kurz darauf klickte die Tür und die beiden Uchiha- Brüder blieben allein zurück. ++++++ In ihrem Zimmer angekommen suchten sich die beiden aus den Schränken eine Unterlage, ein Kissen und eine Decke zusammen, auf welchen Naruto die Nächte verbringen wollte. Obwohl Sakura damit nicht einverstanden war, was wieder zu einem üblichen Streit führte. „Sakura-chan! Du schläfst im Bett! Ich kann dich nicht auf der Matratze schlafen lassen!“ „Aber du bist wegen mir hier! Also nimmst du das Bett!“ „Neeeeein!“, schmollte der Blonde und verschränkte die Arme. „Naruto…!“, grummelte Sakura und haute ihm eine mit der Faust auf den Kopf. „Auuuuu!“, jammerte der Ninja und rieb sich die Beule auf dem Kopf. Doch als die beiden sich ansahen, war der Streit wieder vergessen. Beide mussten lachen, als sie registrierten, dass es fast wieder so wie früher war. Naruto, der Sture und Sakura, die Genervte. Wie sehr hatten sie das vermisst. Die Zukunft kam Sakura auf einmal weniger schlimm vor. Endlich war ihr mal wieder etwas Gutes widerfahren. Außerdem war der quälende Gedanke, dass sie ihren besten Freund zurückgelassen hatte, verschwunden. Er wusste nun alles, und hatte ihr verziehen. „Duuuu, Sakura-chan?“ „Hmm?“ Narutos Worte hatten sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie lagen in ihren Betten und starrten die dunkle Decke an. „Du hast mich damals ganz schön erschreckt, als du einfach aus deinem Zimmer verschwunden bist. Und dann auch noch kurz nachdem du mehrmals zusammengebrochen warst.“ Seine Stimme war leise und trotzdem hörte man die Schmerzen heraus, die er bei der Erinnerung an diese Zeit verband. „Tut mir leid.“, meinte Sakura ebenso leise. „Aber ich habe keine andere Möglichkeit gesehen.“ „Du hättest mit mir reden sollen.“ Sakura seufzte. „Und was hättest du gemacht? Ich wusste ja noch nicht, was mit mir los war. Nur Itachi kannte sich logischerweise mit den Eigenschaften der Uchihas aus. Er hat mir alles beigebracht, was ich jetzt weiß. Ich bin ihm… sehr dankbar dafür, dass er mir geholfen hat.“ Er hatte ihr geholfen, obwohl er ein gesuchter NukeNin war und Sakura ihn leicht hätte verraten können. Er hatte ihr vertraut, obwohl sie sich nicht einmal kannten. Naruto schwieg eine Weile. Er schien darüber nachzudenken. „Vielleicht hast du recht.“, meinte er dann. „Aber für mich wäre es besser gewesen, nicht monatelang mit der Unsicherheit zu leben, was mit dir passiert ist.“ Sakura wusste, dass er Recht hatte. „Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Mir ging es mit der Lösung auch nicht gut.“ Ein leises Kichern ertönte aus der Dunkelheit. Verwundert drehte die Schwarzhaarige ihren Kopf nach links. „Was ist?“, fragte sie ihn. „Ach weißt du… Ich habe mir schon gedacht, dass es für dich so schwierig war, wie für mich. Ich kenn dich eben zu gut.“ „Wäre auch schlimm, wenn nicht.“, kicherte sie. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Etwas, was ihr schon lange auf der Seele lag. „Naruto?“ „Hmmm?“ „Was ist in Konoha passiert? Ich habe gehört, es gab einen Angriff? Wie geht es Tsunade?“ „Du hast davon gehört? Na ja, eigentlich war es nichts Schlimmes. Ein paar NukeNin, welche wir nicht kannten, hatten das Dorf angegriffen. Aber wir waren ihnen zahlen- und kraftmäßig überlegen. Doch als wir dachten, dass wir sie geschlagen hatten, explodierte eine Bombe im Büro der Hokage. Einer der Ninjas hatte sich unbemerkt reingeschlichen, während wie gekämpft hatten.“ Sakura musste hart schlucken. Narutos Ton veränderte sich, während er erzählte. Wut und Schuldgefühle mischten sich in seiner Stimme. „Aber mach dir keine Sorgen.“ Nun hörte man sein Grinsen wieder heraus. „Oma Tsunade geht es gut. Sie war zu der Zeit nicht in ihrem Büro. Wir haben der Welt nur nicht die Wahrheit gesagt, um unsere Gegner im Glauben zu lassen, sie hätten Erfolg gehabt. Wir haben alles im Griff!“ Ein großer Stein fiel ihr vom Herzen. Es war gut zu wissen, dass es allen gut ging. „Bin ich erleichtert.“, seufzte sie leise. „Hehe. Mach dir nicht so viele Sorgen um uns. Du hast viel schlimmere Sachen erlebt. Aber auch das wird bald vorbei sein und dann kannst du alle in Konoha wiedersehen! Sie warten schon auf dich! Ohne dich fehlt allen etwas.“ Sakuras Herz hüpfte vor Freude. „Das heißt ich kann wieder zurückkommen? Auch wenn ich einfach weggelaufen bin? Bin ich keine NukeNin?“ „Waaas? Eine NukeNin? Ach, red doch keinen Unsinn. Jeder wusste, dass etwas passiert war, weil du nicht wiedergekommen bist. Und jeder weiß, dass du das nur für Konoha gemacht hast. Also hör auf so einen Mist zu reden.“ Die Uchiha kicherte. „Ok. Ok. Ich hör ja schon auf. Und jetzt lass uns schlafen. Wir müssen morgen wieder trainieren. Wir wissen nicht, wie lange wir uns noch vor Madara verstecken können.“ Bei diesen Worten wurde sie wieder ernst. Sie wusste, dass es bald soweit war. Und dann würde es sich entscheiden. „Ja.“, erwiderte der Blonde und schon bald waren nur noch die regelmäßigen Atemzüge der schlafenden Freunde zu hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)