Deadly Eyes von MarySae (- Wenn du nicht der bist, der du sein solltest - [ItaSakuSasu, NaruHina]) ================================================================================ Kapitel 7: Fear, Fire And Death ------------------------------- Chapter 7 – Fear, Fire And Death Sakura kroch schwungvoll aus ihrem Bett. An diesem Morgen war sie gut gelaunt. Warum das so war, wusste sie auch nicht. Doch es war nicht unbedingt schlecht, gute Laune zu haben. Vielleicht sollte es ein schöner Tag werden. Seit über einem Monat lebte sie nun schon mit Itachi in dieser Steinhöhle, abgeschnitten von der Außenwelt. Langsam hatte sie sich damit abgefunden und auch die quälenden Träume von ihren verzweifelten Freunden, die auf der Suche nach ihr waren, verloren an Intensität. Alles in Allem hatte sich ihr Leben, nach der Enthüllung ihrer Vergangenheit, um einiges gebessert. Das Training lief eigentlich ganz gut. Das Sharingan konnte sie nun beliebig einsetzten und auch einige andere der Feuer- Techniken der Uchihas hatte sie bereits drauf. Wie jeden Morgen sprang das Mädchen regelrecht die Treppen runter und rannte ins Bad. Nach einer kurzen morgendlichen Dusche, machte sich das Mädchen in die Küche auf. Wie jeden Morgen standen ein Topf dampfender Reis und ein gebratener Fisch auf dem Tisch. Itachi hatte die Angewohnheit seeehr früh aufzustehen und bereitete gleich das Frühstück vor. Und eins musste Sakura zugeben: Er konnte hervorragend kochen! Ihre Vermutung war, dass er es sich selber während der Zeit bei den Akatsukis beigebracht hatte, denn von den anderen konnte wahrscheinlich niemand kochen. Was es wohl bei Itachis Partner zu essen gab? Dem Fischmann? Würmer? Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ekelig. Kein Wunder, dass selbst jemand wie Itachi kochen gelernt hat. Nach dem leckeren Frühstück machte sich das Mädchen wie jeden Morgen auf, um zu Trainieren. Es war zum morgendlichen Ritual geworden und Sakura musste gestehen, dass ihr ihr neuer Tagesablauf sogar gefiel. Sie war fitter und besser trainiert, als jemals zuvor. Sie rannte aus dem Haus und lief so schnell so konnte über den Sand, während die Sonne über dem Horizont hervorlugte und die Natur mit einem orangefarbenen Teppich überzog. Die Farben wandelten sich. Das dunkle Grau der Abendstunden wich einem leuchtenden Orange. Nun bildeten die schwarzen Farben der Nacht und das orange/rot der Sonne den neuen Morgen. Die schwarzhaarige Kunoichi lief lautlos durch den Wald. Sie sprang von Baum zu Baum und beobachtete ihre Umgebung mit dem Sharingan für den Fall, dass so früh am morgen andere Ninjas unterwegs waren. Und tatsächlich kamen ihr diesmal zwei Ninjas aus Suna entgegen. Doch es war für sie mittlerweile kein Problem mehr, sich unsichtbar zu machen, sodass die beiden Menschen nicht mal merkten, dass die junge Frau zwei Meter neben ihnen stand. So was lernte man als erstes, wenn man mit Itachi Uchiha zusammen lebte und trainierte. Das stille, unauffällige in der Ecke rum stehen. Nach gut einer Stunde kehrte Sakura schweißgebadet zum Strand zurück. Die Sonne stand mittlerweile über dem Horizont und hatte dafür gesorgt, dass sie Farben der Welt zurückgekehrt waren. Schon so früh am Morgen merkte man, dass ihnen wieder ein heißer Tag bevor stand. Ein leises Seufzen entwich der jungen Frau bei dem Gedanken daran, dass bald der Herbst bevorstand und der Sommer ihm Platz machen musste. Bald würden die saftig grünen Blätter zu braunen verschrumpelten Dingen mutieren und langsam zu Boden fallen. Sakura mochte den Herbst nicht. Sie empfand diese Jahreszeit als die traurigste überhaupt. Doch noch war es nicht soweit und solange das so blieb, würde das Mädchen den Sommer genießen. Das stand fest. Die Kunoichi rannte über den heißen Sand, dicht am Ufer entlang, sodass ihre Füße den Boden kaum berührten. Und selbst diese Spuren im Sand waren nach wenigen Sekunden vom Wasser verschlungen oder von Sandwehen begraben. So konnte niemand ihr geheimes Versteck finden. Einige Zeit später erreichte sie den Höhleneingang. Die kühle Briese, die aus der Höhle kam, empfand sie als sehr angenehm. Doch noch war es nicht an der Zeit das Training zu beenden. Denn jetzt folgte ihre Übungsstunde für die Jutsus. Schon lange trainierte sie diese alleine. Itachi, mit seinen kurzen Hinweisen und Anweisungen, war schon lange nicht mehr zu ihrem Training erschienen. Seit den Trainingsstunden auf ihrer Reise hatte sie größtenteils aus Büchern gelernt. Und das Mädchen konnte nicht leugnen, dass sie diese Methode besser fand. Es ärgerte sie immer, wenn sie etwas nicht so hinbekam, wie sie es wollte. Und wenn dann auch noch Itachi zusah, wurde es umso peinlicher. Manchmal fragte die junge Frau sich, ob er sie schon zum hoffnungslosen Fall degradiert hatte. Zwar beherrschte sie viele der Jutsus des Uchiha- Klans wie die Feuerball- Jutsus, doch sie schaffte es noch immer nicht, ihre Stärke mit der Geschwindigkeit der Uchihas zu vereinen. Und diese Tatsache machte ihr sehr zu schaffen. Deshalb wollte sie wieder länger trainieren, solange sie noch konnte. Wenn Madara sie erst einmal fand, sah es ziemlich schlecht aus für Itachi und Sakura. Und wenn es zu einem Kampf käme, was sehr wahrscheinlich war, wollte sie nicht nur dumm und hilflos daneben stehen… Sakura rannte an der Höhle vorbei auf den kleiner werdenden Strand zu. An der Stelle, an der die Klippe einen Knick machte, verschwand er dann völlig. Die Kunoichi sammelte das Chakra in ihren Füßen und rannte damit seitlich an der Wand entlang. Nach einigen Minuten befand sich wieder ein schmaler Streifen Sand am Fuße der Klippe, auf dem sie weiterlaufen konnte. Wenige Meter weiter war sie an ihrem Trainingsplatz angekommen. Vor ihr öffnete sich die riesige Steinwand ins Landesinnere hinein und beschrieb einen perfekten Kreis. Nur an der Stelle, an der das Mädchen stand mündete das Meer einige Meter in diesen unberührten Platz hinein. Abgeschottet von der Außenwelt, egal wie viel bei dem Training zu Bruch ging. Der perfekte Platz um zu trainieren. Und das war jetzt auch nötig. Die Schwarzhaarige war dabei ein eigenes Jutsu zu entwickeln. Doch das war schwieriger, als sie gedacht hatte. Das „Jutsu der flammenden Faust“ erforderte ihr ganzes Geschick. Sie musste eine Feuerkugel um ihre Hand aufbauen und in diese Chakra leiten, um ihre Stärke auszunutzen. Aber sie schaffte es noch nicht, die Flammen im Zaum zu halten. Aufgeben kam jedoch nicht in Frage; das hatte sie schon beschlossen. Irgendwie musste diese Technik zu meistern sein. Um sich stark konzentrieren zu können, ging Sakura genau in die Mitte des natürlichen Kreises und schloss die Augen. Es dauerte noch etwas, bis sie im Kopf soweit war, um die Feuerjutsus der Uchihas benutzen zu können. Innerlich fühlte sie die Wärme des Feuers, welches ihren kompletten Körper ausfüllte. Wenn sie nicht noch etwas Angst vor diesem Gefühl hätte, würde sie es als schön bezeichnen. Doch so blieb noch etwas Respekt vor den Flammen. Nachdem das Chakra in den für die Attacke wichtigen Chakraknoten war, öffnete sie erneut die Augen. Während sie das Feuer heraufbeschwor leitete sie gleichzeitig einen Teil der Energie in ihre rechte Faust, die daraufhin anfing leicht zu kribbeln, was aber normal war. Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren, begann sie mit dem Jutsu. Langsam wuchs die Hitze des Feuers an, genau wie sie geplant hatte. Eine kleine Flamme aus Chakra bildete sich nur wenige Zentimeter über ihrer Handfläche. Voll konzentrierte Sakura sich auf die immer größer werdende Flamme. Endlich lief es so wie geplant, was ihr ein kleines Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ein Erfolg, auf den sie lange gewartet hatte… Das kleine Feuer in ihrer Hand wurde wuchs und proportional dazu nahm auch die Hitze in ihrem Inneren zu. Bald hatten orange und rotfarbene Flammen ihre Hand umschlossen. Und diese wurden größer und größer. Ebenso wie die Hitze in ihrem Inneren. Erschrocken registrierte das Mädchen, dass, egal wie sehr sie es auch versuchte, das Feuer nicht zu bremsen war. Sakura sperrte den Zugang des Chakras zu ihrer Hand, doch selbst das funktionierte nicht. Immer mehr der Energie floss in ihren Arm und diente als Nahrung für die Glut. Panisch bemerkte die junge Frau, dass die Gluthitze nun nicht nur von Innen auf ihre Hand zugriff, sondern auch von außen. Die Schmerzen in ihrer rechten Hand stiegen explosionsartig an und die Schwarzhaarige konnte einen Aufschrei nicht länger unterdrücken. Ihr Schrei hallte an den Wänden wieder, als sie in sich zusammenbrach. Ein dumpfes Geräusch verkündete, dass ihre Beine auf dem heißen Sand aufschlugen. Als könnte sie die Schmerzen damit einschränken, hielt sie mit der linken Hand ihren rechten Oberarm fest, wodurch sich dort schon Druckstellen ihrer Finger bildeten. Schweiß stieg ihr auf die Stirn und rann ihr hellhäutiges Gesicht hinab. Doch dieser Schweiß hatte nichts mit Anstrengung oder der Sommerhitze zu tun, nein, es war kalter Angstschweiß, der sich seinen Weg ihren Körper hinunter bahnte. Nur ungern wollte sie zugeben, dass sie das Jutsu nicht mehr unter Kontrolle hatte. Die Kräfte in ihr waren zu mächtig für ihren Geist. Sie hatte dumm gehandelt indem sie versucht hatte, ein eigenes Jutsu zu erschaffen, während sie nicht einmal die Standardattacken der Uchihas beherrschte… Die Flammen hatten sie bereits völlig eingehüllt und umschlossen die junge Frau wie ein lodernder Kokon. Die Schmerzen durchzuckten ihren ganzen Körper und langsam verlor sie ihr Bewusstsein. Die Felswand und der Strand waren nur noch verschwommene Farben und auch das blaue Meer war nichts weiter als ein Streifen, der sich mit dem Himmel vermischte. Tränen stiegen ihr in die Augen, als Sakura ein letztes Mal an ihre Freunde dachte, bei denen sie sich nun nicht mehr entschuldigen konnte für alles, was sie ihnen angetan hatte. Sie würde ihr Dorf nie wiedersehen. Und der Gedanke an eine Person tat ihr besonders weh. Nie hätte sie gedacht, dass sie in ihren letzten Sekunden an diesen Mann denken würde… Langsam wurde der Körper der Kunochi taub. Ihr Chakra war fast völlig verbraucht, da es ununterbrochen durch ihren Leib wanderte und so verbraucht wurde. „I-tachi…“, war ihr letztes, geflüstertes Wort, während ihr Körperkörper nach vorne sackte und ihre Augen sich schlossen. ++++++ Eine Dunkelheit hatte sich über das Mädchen gelegt. Nur ein dumpfes Pochen und ein entferntes Rauschen waren das einzige, was durch diese schwere Schwärze drang. Im ersten Moment wusste die junge Frau nicht, wo sie war und was überhaupt geschehen war. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie fühlte sich, als wäre sie nicht mehr in ihrem Körper. Als schwebe ihr Geist über ihr. War sie etwa tot? Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Die Gedanken an die Schmerzen, ließen sie zusammen zucken, worauf Sakura wieder in ihren Körper zurück fand. An der Grenze zwischen Bewusstlosigkeit und der Realität nahm die junge Frau ihre Umgebung schon besser war. Sie schien sich in der Waagerechten zu befinden. Lag sie noch auf dem Boden? Doch etwas sprach dagegen. Ihr Körper bewegte sich auf und ab. Außerdem spürte sie noch jemand anderen in ihrer Nähe. Eine schwache Chakraaura befand sich nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Langsam kehrte ihr Bewusstsein ganz zurück und mit einem leisen, schmerzvollen Stöhnen öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen. Von einem starken Licht geblendet, kniff sie sie sofort wieder zu. Nur langsam konnte sie die Augen öffnen, bis sie sich wieder an das Licht gewöhnt hatten. Sie blickte nun in einen blauen Himmel, der aber im Gegensatz zum Morgen mit dunklen Wolken bedeckt war. In der Ferne über dem weiten Ozean, hörte man schon ein leises Donnergrollen und die Luft roch nach Regen. So langsam konnte die Kunoichi wieder klar denken und bemerkte, dass das Meer an ihr vorbeizuziehen schien. Nun wurde ihr auf einmal alles klar. Sie wurde getragen! Ruckartig wandte sie ihren Kopf nach oben, um zu sehen, wer genau sie trug. Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken. Itachi Uchiha hatte seinen Mantel über seine rechte Schulter geworfen und trug sie nun auf seinen Armen. Und wäre das nicht peinlich genug, lief sie bei seinem Anblick an wie eine reife Tomate. Er trug seine 3/4 lange schwarze Hose und dazu ein schwarzes T-Shirt mit Netzkragen. Selbst dem sonst so coolen Itachi schien bei diesem Wetter heiß zu sein. Sein Gesicht und sein Oberkörper glänzten vor Schweiß, als ob er etwas sehr anstrengendes getan hätte. Er sah in diesem Moment besser aus, als so manches Model in diesen Glamour-Zeitschriften. Sakura konnte nicht anders und musste sein kantiges und sehr männliches Gesicht anstarren. Erst nach einigen Sekunden wurde sie sich ihrer Lage ganz bewusst und fing an zu zappeln. „Itachi! Lass mich bitte runter! Es geht mir gut! Ich kann selber laufen!“ Das Mädchen versuchte sich aus seinen Armen zu befreien, doch sein Griff um ihre Schulter und ihr Bein wurden nur noch stärker. „Du kannst nicht laufen.“, kam als einfache Antwort zurück und wie zur Bestätigung wurde der Kunoichi kurz schwarz vor Augen. Außerdem ließ der Ton, in dem er das sagte, keinen Widerspruch zu. Also gab die junge Frau auf. Schnell versuchte sie von ihrer heiklen Position abzulenken, doch ihre Stimme klang eher rau und piepsig als gelassen und einfach normal. „Was ist passiert?“ Schweigen. Der Uchiha sah stur gerade aus, während er am Strand entlang in Richtung der Höhle ging. Da die junge Frau das schon kannte, wartete sie einfach, bis er sich entschloss etwas zu sagen. Und diesmal dauerte es nur wenige Sekunden. „Du wärst beinahe gestorben. Du solltest die Finger von solchen Techniken lassen.“ Einerseits schockte es die Schwarzhaarige, das sie wirklich beinahe gestorben wäre, doch andererseits übertönte ihre Wut auf Itachis Satz dieses Gefühl. Sie sollte die Finger von diesen Jutsus lassen? Und wie bitte sollte sie sich dann gegen Madara wehren? Und er hätte ihr ja auch mal helfen können! Immerhin ließ er sie ziemlich alleine mit dem Training. Eingeschnappt verschränkte Sakura die Arme vor der Brust, während sie das näher ziehende Gewitter beobachtete. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis es auch bei ihnen am Strand regnete. Schon bald kam die Höhle in Sicht. Endlich konnte Sakura sich zurückziehen. Eine Dusche war das, was sie jetzt unbedingt brauchte. Doch so schnell würde sie die nicht bekommen. Ein unerwarteter Besucher empfing sie vor der Höhle. Er war in einen schwarzen Mantel gehüllt und stand mit dem Gesicht zu ihnen, welches jedoch nicht erkennbar war. Sein Umhang flatterte im stärker werdenden Wind und gab die Sicht auf eine dunkelblaue Hose frei. Sakura bekam Panik. Diese Person unterdrückte völlig ihr Chakra weshalb man nicht erraten konnte, wer unter dem Umhang steckte. War es Madara? Wenn ja, konnte die Kunoichi so nicht kämpfen. Das wäre ihr sicheres Ende… Aufgeregt sah sie zwischen Itachi und dem Unbekannten hin und her und wartete darauf, dass jemand etwas unternahm. Je länger das Schweigen dauerte, desto unruhiger wurde die Schwarzhaarige. Doch sie hatte sich geschworen, nicht mehr wie ein verängstigtes Kind wegzulaufen, sondern sich der Situation zu stellen. Was auch kommen mochte. „Sakura. Itachi.“, meinte der Fremde, dessen Stimme leise gegenüber dem näherkommenden Donner war. Und doch erkannte das Mädchen diese sofort. Ihr Körper erstarrte zu Stein und ihr Blut gefror. Das war einfach… unmöglich. „Sa-Sasuke.“, brachte sie leise heraus. Itachi starrte ihn einfach nur weiter an. Ein plötzlicher, heftiger Regenschauer störte diese Szene, doch niemand ließ sich davon beeindrucken. Wie festgewachsen standen die drei Personen am Strand. Nach nur wenigen Sekunden war der ehemals weiße Sand unter ihren Füßen zu einer beigefarbenen Decke geworden. Bis auf die Knochen durchnässt standen dir drei Ninjas vor dem Eingang der Höhle, als Itachi das Wort an seinen Bruder richtete: „Was willst du hier?“ Dieser sah ihnen nur ruhig entgegen, doch Sakura hätte schwören können, ein kurzes Zucken seiner Augenbrauen und Mundwinkel zu sehen, als er Itachi reden hörte. Hasste er ihn immer noch so sehr? „Ich will wissen, was hier vor sich geht.“, meinte der junge Uchiha mit einem Nicken zu Itachi und Sakura, was wohl auf die ungewöhnliche Position deuten sollte. Und wahrscheinlich meinte er auch Sakuras Eintritt in den Uchiha- Klan. War ihm der Gedanke so unerträglich, dass Sakura zu seiner Familie gehörte? „Ist das alles?“, kam es nach einer Weile von dem Ältesten. Ein kurzes Zögern seines Bruders. Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen. Für Itachi war das wohl Antwort genug, denn er setze sich in Bewegung und lief direkt neben seinem Bruder vorbei in die Höhle. Sasuke blieb noch wenige Sekunden stehen, bis er sich umdrehte und den beiden folgte. Itachi brachte seine Gefährtin zuerst ins Wohnzimmer, wo schon ein Feuer im Kamin brannte. Diese setzte sich mit einem „Danke“ direkte davor und genoss die Hitze der Flammen auf ihrer Haut. Sasuke blieb im Türrahmen stehen, während Itachi wieder zu seiner Fensterfront ging und in die Dunkelheit starrte. Der Kunoichi hingegen war diese Situation sichtlich unangenehm. Sie sah verstohlen von einem Uchiha zum anderen, welche aber keine Anstalten machten, sich zu bewegen. Seufzend stand Sakura nach unendlich langen und ruhigen 10 Minuten vorsichtig auf. Ihr Kreislauf war noch nicht wieder richtig einsatzfähig, weshalb sie schwankte und sich erst einmal am Kaminsims festhalten musste. Innerlich verfluchte sie ihr heutiges Training und ihren zu schwachen Körper. Immer noch leicht schwankend und mit Blick gen Boden ging sie zur Tür, in der Sasuke noch stand. „Ich hol uns mal was zum Trinken.“, sagte sie leise und schob sich an ihrem ehemaligen Teamkollegen vorbei, ohne diesen auch nur eines Blickes zu würdigen. Die Kunoichi schlenderte in die Küche und als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging sie zur Küchenzeile und griff mit beiden Händen an je eine Seite des Waschbeckens und ließ den Kopf hängen. Schwer atmend sah sie ihr verzerrtes Spiegelbild in dem stählernen Spülbecken. Das war alles zu viel für sie. Erst wäre sie beinahe gestorben, weil ihre eigenen Chakraflammen sie beinahe verbrannt hatten, und nun steht ihr alter Teamkollege mit seinem, von ihm eigentlich umgebrachten, Bruder im Zimmer nebenan. Wie verrückt konnte es eigentlich noch kommen? Es war noch nicht lange her, da war das Spannendste in ihrem Leben eine Mission, in der man Kräuter und ein Stück Papier ausliefern sollte und jetzt… Und dann war da noch dieses Gefühl eben… Auch wenn Sakura beschlossen hatte, Sasuke einfach zu vergessen, ging es doch nicht so einfach, wie sie es gehofft hatte. Eben, als er plötzlich vor ihr stand, schlug ihr Herz plötzlich schneller und sie könnte schwören, dass auch ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen getreten war. Doch warum? Er hatte ihr und ihren Freunden so oft wehgetan, wie konnte sie ihn immer noch lieben? Und vor allem: Warum hatte ihr Herz so wild geschlagen, als Itachi sie getragen hatte? Noch nie war er ihr so nahe gekommen. Außerdem musste er ihr geholfen haben, als sie im sterben lag. Was also war mir ihr los? Konnte es sein, dass… sie sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt hatte? Das sie Sasuke liebte, war ihr ja klar, aber wie konnte sie sich ausgerechnet in seinen Bruder Itachi Uchiha verlieben? Den Mann, den sie damals für das, was er Sasuke angetan hatte, so sehr gehasst hatte? Den Mann, der seinen ganzen Klan und darunter seine Eltern getötet hatte? Wie kann man einen Menschen lieben, den man hasst? Und das gleich bei zwei verschiedenen Personen?! Nachdem sich ihr Kreislauf und sie selber sich wieder gefangen hatten, nahm sie drei Gläser aus dem Schrank, etwas Wasser aus dem Kühlschrank, ein paar kleine Reissnacks und suchte sich ein kleines Tablett. Sie musste wieder zurück zu den Jungs, denn sie interessierte es brennend, was nun passieren sollte. Mit festeren Schritten ging sie zurück ins Wohnzimmer und fand… es so vor, wie sie es verlassen hatte. Sasuke stand in der Tür und starrte zu seinem Bruder, welcher aus dem Fenster sah und die Wand anstarrte. Sakura riss sich zusammen. Sie wollte sich jetzt nicht von ihren verwirrenden Gefühlen lahmlegen lassen, denn immerhin wollte sie so schnell wie möglich unter die Dusche und ins Bett. „So Jungs. Und wie geht es jetzt weiter? Wollt ihr hier ewig rum stehen und irgendwas bzw. irgendwen anstarren?“ Auch wenn sie nach Außen hin cool und ruhig klingen musste, so war sie doch innerlich total nervös und aufgewühlt. Doch jetzt war nicht der richtige Augenblick für so was, erinnerte sie sich immer wieder. Die Kunoichi stellte das Tablett auf dem Tisch ab und kniete sich daneben. Die Uchihas hatten sich immer noch nicht gerührt und es machte auch keiner Anstalten, daran etwas zu ändern. Diese Uchihas… „Sasuke! Itachi! Lasst uns das bitte klären! Ich will in die Dusche!“, quengelte sie. Es war ihr im Moment egal, was die beiden von ihr halten würden. Ihre Kleidung klebte nass und dreckig an ihrer Haut und überall kratze der Sand unter ihrer Kleidung. Ein sehr unangenehmes Gefühl. Wieder schweigen. Doch bevor Sakura weiter nerven konnte, ergriff Itachi das Wort: „Du solltest dich ausruhen.“, meine er an Sakura gewand, welche ihn erschrocken ansah. „Dein Körper kann bald nicht mehr.“ Sakura musste gestehen, dass er Recht hatte. Es fiel ihr schon schwer gerade zu sitzen, geschweige denn ihre Augen offen zu halten. „Klärt ihr das alleine?“, fragte sie an Itachi gewandt. „Hmmm.“, brummte der nur zustimmend. Noch kurz zögerte die junge Frau, weil sie sich nicht sicher war, ob sie sich nicht gleich gegenseitig an die Gurgel gingen, sobald sie weg war. Doch nach einem Blick in beide Gesichter, hatte sie verstanden. Umständlich rappelte sie sich auf und meinte: „OK, ich verstehe. Ein Gespräch unter Brüdern. Aber vergesst nicht: Ich gehöre auch zur Familie.“ Kaum hatte sie das gesagt, verschwand sie, ohne eine Antwort oder Reaktion abzuwaten, aus der Tür, welche auch gleich hinter ihr geschlossen wurde. Seufzend verschwand sie ins Bad und ging unter die Dusche. Die Kunoichi fühlte sich um 5 Kilo erleichtert, nachdem der ganze Sand von ihrem Körper gewaschen war und ihre Haare wieder aussahen wie Haare. Sie wusch noch schnell ihre Kleidung unter fließendem Wasser, hängte diese zum Trocknen auf und schlüpfte in eine lange schwarze Leggins und ein rosafarbenes Rüschen- Top, welche sie bei ihrer letzten Einkaufstour mitgebracht hatte. Da ihr Magen nach etwas zu essen verlangte, sprang sie noch einmal in die Küche, suchte sich ein belegtes Brot aus dem Kühlschrank und verschwand in ihr Zimmer. Schnell schmiss sie sich aufs Bett und starrte kauend an die Decke. Ihre Gedanken schweiften ab und sie fragte sich erneut, wie es Naruto und ihren Freunden so ging. Wie gern sie doch jetzt in Konoha wäre… Sakura schloss ihre Augen, als plötzlich ein starker Schmerz in ihrem Kopf aufflammte. Sie riss die Arme vor ihren Kopf und kniff die Augen zusammen. Ihr ganzer Körper verkrampfte und sie rollte sich zusammen. Nach unendlich langen Sekunden ließ der Schmerz wieder nach. Das waren wohl noch Auswirkungen ihrer Nahtod Erfahrung vom Nachmittag. Das Mädchen hatte diese ständigen Schmerzen langsam satt. Machte sie etwas falsch? Warum konnte sie keine normale Uchiha sein? War einer der Jungs jemals fast von seinem eigenen Jutsu beinahe umgebracht worden? Irgendwas stimmte nicht mit ihr… Und es gab nur einen Weg rauszufinden, was es war… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)